Isshun no Shunkan von Kibo-kamichan (Flüchtige Momente - Sesshomaru x Kagome) ================================================================================ Kapitel 80: Gefühlschaos ------------------------ Es war mir sichtlich schwergefallen, mich von Sesshomaru zu verabschieden. Mein Herz schmerzte dabei. Er hatte bis zum Schluss meine Hand gehalten und sein Blick, als ich im Brunnen verschwunden war… Es ließ mich einfach nicht los. Irgendwas stimmte nicht. Ich musste mich beeilen. Sehr schnell sein. Geschwind kletterte ich die Leiter hoch, nachdem ich mir das Gewand teils unter den Arm geklemmt hatte. Geschickt sprang ich über den Brunnenrand und ging die Treppen hoch, nur um vorsichtig aus der Tür zu sehen. Ich atmete einmal tief durch, als ich bemerkte, dass es hier nicht regnete. Sachte ging ich gerade rüber, als mir ein blondes Mädchen über den Weg lief. Sie blieb stehen und starrte mich mit großen Augen an. „Oma?“ „Arisu!“, sagte ich leise und sah noch einmal hin und her. „Ist dein Opa auch da?" Sie schüttelte den Kopf und lächelte, während ich nur tief durchatmete. „Ist dein Papa da und deine Mama?“ „Auch nicht!“, kicherte sie, während wir langsam zum Haus gingen. „Ich bin bei Urgroßoma zu Besuch! Du siehst echt schön aus!“ „Danke, Arisu-chan.“, kicherte ich, während sie mich weiter in ihren Prinzessinnenkleid begutachtete. Vielleicht könnte Ren ihr auch etwas schneidern. Wir gingen ins Haus hinein und da entdeckte ich schon meine Mutter, die mich verdutzt ansah. „Oh, Hallo.“, meinte sie und stand auf. „Kann ich Ihnen helfen?“ „Ach Mama.“, kicherte ich und grinste sie an. „Ich bin es doch!“ „Kagome-chan?“, fragte meine Mutter verwundert und begutachtete mich etwas. „Was ist passiert?“ „Sehr viel. Aber sagen wir so. Das hat meine Schwiegermutter hier gemacht.“ Meine Mutter sah mich neugierig an und begutachtete jetzt meine grüne Kleidung immer mehr. „Wunderschön. Hach.“, machte sie und sah mich von vorne noch mal an. „Du siehst so erwachsen aus.“ Ich wurde rot und lächelte liebevoll. „So fühl ich mich auch.“ „Und deine Haltung erst… Ist das auch ihr Werk?“ Ich nickte. „Ja. Sie lehrt mich, wie eine Herrscherin sich zu verhalten hat.“, meinte ich frohlockend und sah, wie sie erstaunt sich hinsetzte und ihre Hände faltete. „Der andere Sesshomaru?“ „Ja, der andere Sesshomaru. Wir… werden heiraten.“, erzählte ich ihr und zeigte ihr den Ring. Sie sprang wieder auf und umarmte mich fest. „OH KAGOME!“, kreischte sie mir halb ins Ohr. „Es freut mich so für dich! Du siehst auch so glücklich aus. Hach, schade, dass ich nicht dabei sein kann… Kannst du Fotos machen?“ Ich kicherte. „Natürlich. Das schaffen wir. Aber es dauert noch ein wenig bis zur Heirat, ich muss vorher noch eine Aufgabe erledigen.“ „Aufgabe?“ „Ja. Ich muss mich sozusagen würdig gegenüber seiner Mutter erweisen.“ Meine Mutter seufzte und sah mich noch mal an, bevor sie mich liebevoll anlächelte. „Ich glaube, das wirst du schaffen, meine Kagome. Du kannst alles schaffen, egal was es ist.“ Ich kicherte, als sie mich noch mal drückte, bevor ich mich löste und die Treppe hochsah. „Bleibst du etwas?“ „Heute und Morgen, dann muss ich auch wieder.“, flüsterte ich und knuddelte sie noch einmal. „Dann koche ich dir etwas Schönes.“ „Ja, sehr gerne.“, lächelte ich. „Ich geh erstmal kurz hoch und zieh mich um.“ „WARTE!“, meinte meine Mutter ganz schnell und ließ mich im Regen stehen, bevor sie mit einer Kamera kam und mich rausschleppte vor den Baum. Sie stellte sich hin und machte ein Foto oder zwei… oder drei? Ich wurde leicht rot und nahm verschiedene Stellungen ein. Es war mir wirklich peinlich, aber ich wollte ihr den Gefallen tun.   Danach durfte ich mich dann umziehen. Sesshomaru sollte mich so nicht sehen. Das würde unserer… Beziehung gar nicht guttun. Nachdenklich säuberte ich mein Gesicht und trauerte ein wenig der erwachsenen Kagome nach, bevor ich mein Handy ergriff und auf das Display starrte. Ich atmete tief durch und schaltete es an, nur um sofort eine Nachricht von Ikuto zu empfangen. Es handelte sich um ein Video. Um das Video. Unsicher drückte ich kurz auf die Playtaste und sah ein wenig das Video an, doch ich stoppte es wieder. Es fühlte sich so falsch an, dass ich ihm auch einen Ring gegeben hatte. Sesshomaru würde toben, wenn er davon wüsste. Ich schluckte und schloss das Video komplett, bevor ich Ikuto anschrieb: #Hallo, Ikuto. Könnten wir uns treffen? Ich habe einen Brief für dich.# Schnell drückte ich senden und wartete kurz. Es dauerte fünf Minuten, als schon eine passende Antwort kam. #Wunderbares Timing. Ich bin gerade angekommen, um Arisu abzuholen. Kommst du runter?# #Sofort!# Ich schnappte mir den Brief und sah mir noch mal im Spiegel das rosa Sommerkleidchen an. Es war hier wirklich heißer als in der anderen Zeit. Geschwind hetzte ich runter und war schon an der Tür, als Ikuto unsere Haustür öffnete und er mich breit angrinste. Er trat vor und zog mich zur Begrüßung in die Arme. „Hallo… Kagome-chan.“ Ich drückte ihn auch kurz, bevor ich ihm schon den Brief reichte. „Der ist von meinem Sesshomaru. Er meinte es wäre wichtig, dass ich ihn dir gebe.“ Er nickte nur, öffnete den Brief und las still. Komisch wurde es aber dann doch, als er in die Küche ging und sich auf einen Stuhl setzte und dann betrübt aussah. Was verflixt noch einer hatte Sesshomaru bitte geschrieben? Am Ende seufzte Ikuto, bevor er mich leicht traurig ansah. „Kagome… Wir müssen reden.“ Ich sah ihn verwirrt an. Ikuto sah zu meiner Mutter und bat sie, noch etwas auf seine Tochter zu achten, bevor er meine Hand nahm und mit mir nach draußen gingen. Wir setzten uns hinter den Baum auf eine Bank. Ich mochte diesen Moment wirklich nicht. Was hatte er denn? „Ikuto-chan. Was ist los?“ „Kagome, willst du wirklich Kinder bekommen?“ „Was für eine dumme Frage.“, schnauzte ich ihn kurz an. „Ikuto, du klingst, als ob du nicht willst, dass du geboren wirst.“ Sein Kopf sackte wie auf Kommando nach unten. Ach du heilige Scheiße. Ich verstand das also gerade richtig? Ikuto wollte nicht, dass ich schwanger wurde? Meine Augen waren groß, bevor ich eine Hand auf seine Schulter legte. „Ikuto-chan… Was ist los. Wieso willst du das nicht? Du bist doch so ein toller Junge… nein Mann. Warum willst du es nicht? Denkst du, du wärst schuld an meinem Tod? Das warst du nicht. Ich habe nicht genug gegessen, aber das hat sich geändert!“ Er sah mich leicht verwirrt an, bevor er anscheinend etwas begriff, dass ich nicht verstand. „Er hat es dir nicht gesagt…“ „Doch hat er.“ „Nein. Nicht alles. Sonst würdest du nicht so reagieren.“ Ikuto schien niedergeschlagen, was mich echt verängstigte. Ich robbte an ihn ran und wollte ihn umarmen, doch er rutschte nur Weg und spielte an seinen Händen. Sein Kopf hing herab, wie auch sein weißes Haar. Er schien mir so klein… „Dann erzähl es mir bitte.“, flüsterte ich und schnappte seine Hand. Erst wollte er sie wegziehen, doch dann legte er seine darauf und drückte sie fest. „Mama… ich habe dich umgebracht.“ „Ikuto, bitte erklär es mir. Was ist passiert.“ „Ich war dumm und naiv… und unachtsam… und…“ „…ein Kind?“, beendete ich seine Aufzählung. Er sah auf und verzog seine Lippen kurz. „Ja, ein Kind. Wegen mir…“ „Ikuto.“, sagte ich fest und drückte seine Hand. „Red nicht drum herum. Sag es einfach.“ Seine Schultern sanken etwas weiter herab. „Ich habe gespielt, während wir Nahrung suchten. Papa war gerade unterwegs und ich wollte dich unterstützen und die Fallen prüfen… da… war auf einmal ein Monster.“, sagte er und schluckte. „Anstatt zu kämpfen, rannte ich zu dir. Du wolltest mich beschützen und hast tapfer mit Pfeil und Bogen gekämpft, doch er schlug ihn dir aus der Hand. Wir rannten und du schobst mich in einen ausgehöhlten Baumstumpf, bevor du ihn abgelenkt hast… Ich hätte helfen müssen. Kämpfen müssen. Ich konnte doch längst kämpfen, aber ich hatte solche Angst… Ich konnte alles sehen… Du warst an einer Klippe, doch du warst geschwächt und konntest dich nicht mehr halten, als du… abgestürzt bist…“ Ich sah ihn geschockt an. Einige Tränen liefen über sein Gesicht. Schnell zog ich meine Hand weg, was ihn wohl erschreckte, dafür umarmte ich ihn und presste ihn an meine Brust. „Ich hätte dich beschützen müssen, Mama… Ich bin ein Feigling…“ „Ikuto, das ist nicht deine Schuld.“, meinte ich leise und streichelte beruhigend über seinen Rücken. „Es ist ganz normal, dass ein Kind Angst hat und ich wollte dich beschützen. Weißt du, einer Mutter ist am wichtigsten, dass es dem Kind gut geht.“ „Aber wäre ich nicht…“ „Ikuto. Red nicht so einen Unsinn. War es nicht deine Geburt, weswegen die andere Kagome wieder richtig aß? Wenn du nicht gewesen wärst, wäre sie schon längst gestorben. So konnte sie dich noch kennenlernen und bestimmt war sie glücklich.“ Er sah auf und umarmte mich fest. „Glaubst du?“ Seine Stimme klang kindlich und halb erstickt. Auch wenn ich nicht seine echte Mutter war, wollte ich ihm Trost schenken. „Natürlich. Auch wenn ich nicht die Kagome bin. Ich finde dich großartig und sie wäre super stolz auf dich. Sieh dich doch an, was du aus deinem Leben gemacht hast. Es war ein Unfall.“ „Papa weiß es nicht…“, murmelte er und ich sah ihn wieder an. „Er wäre dir nicht böse.“, meinte ich leise und küsste seine Schläfe, bevor ich ihn noch einmal drückte. „Lass uns später etwas unternehmen und etwas Shoppen. Vertrau mir, diesmal wird alles gut.“ Seufzend atmete er meinen Geruch ein und löste sich von mir. Seine Hände massierten leicht meine Hände. „Achtet er gut auf dich?“ „Sehr gut. Ich habe eigens Diener, die dein Essen zubereite und so oft es geht bringt er mir Fleisch, dass sie mir bereiten. Dieser Sesshomaru, den ich von Herzen liebe, gibt alles dafür und ich glaube, er freut sich schon, wenn er dich als Kind in Händen halten kann.“ Er wurde rot und zog noch einmal den Brief heraus. Er zitterte leicht, weswegen ich seine Hand hielt. „Woher weißt du, was er geschrieben hat?“ Ich sah ihn verwirrt an. „Ich glaube ich weiß langsam, wie er tickt und nein, ich habe es nicht gelesen, aber wir haben darüber geredet. Weißt du. Er ist ganz anders als dein Vater. Ich habe jetzt auch andere Waffen übrigens. Ein breites Kurzschwert, einen Dolch und einen anderen Bogen. Wir trainieren und sonst lebe ich in einem Palast.“ Seine Augen wurden groß. „Das ist so… anders…“ „Dank euch beiden.“, meinte ich herzlich. „Ohne euch, wäre das nicht möglich gewesen. Es gibt andere Probleme, aber das besprechen wir nachher dann. Ich will erstmal Zeit mit dir verbringen. Und danke, dass du mit mir geredet hast.“ „Er meinte, ich sollte es machen…“ „Er hat ein gutes Herz. Er hat sich bestimmt um dich gesorgt, dass es dich belastet. Ikuto, ich liebe dich und ich freue mich schon, wenn du geboren werden solltest.“ „Ich mich auch.“, meinte er heiser und umarmte mich noch einmal. „Danke Kagome. Ich konnte nie meine Mutter fragen, ob sie mich hasst…“ „Das tue ich nicht und sie auch nicht.“ „Danke…“, flüsterte er noch, während wir die Stille genossen, die nur zwischendurch vom Wind und den raschelnden Blättern durchrissen wurde. Ich war froh ihm seine Sorge nehmen zu können. Ikuto, ich werde deine Mutter irgendwie wiederholen, irgendwie und dann kann sie dir auch noch mal selbst sagen, wie sehr sie dich liebt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)