Isshun no Shunkan von Kibo-kamichan (Flüchtige Momente - Sesshomaru x Kagome) ================================================================================ Kapitel 78: Der Schneider Ren ----------------------------- Endlich war der fünfte Tag angebrochen. Heute würde uns Ren besuchen kommen. Natürlich konnte ich es nicht mit Bestimmtheit sagen, aber ich hoffte einfach darauf. Glücklich zog ich mich am Morgen mit Hilfe von Sesshomaru an. Es tat gut, dass er wieder bei mir schlief. „Warum bist du so gut gelaunt?“ „Ganz einfach, Ren kommt heute!“, kicherte ich, als seine Hände eine kitzlige Stelle an meinem Bauch erwischten. „Wie Ren kommt? Was meinst du? Meine Mutter hat nichts erwähnt…“, brummte er und beugte sich zu meiner Seite und sah mir ernst ins Gesicht. „Kagome, du hast doch nicht hinter dem Rücken meiner Mutter…“ „Äh… doch.“, meinte ich bezaubernd lächelnd und spielte mit meinen Fingern vor meinem Gesicht, während er den Gürtel fest machte. „Ist das schlimm?“ Er seufzte und zog mich an seine Brust. „Wenigstens mir hättest du vorher was sagen müssen.“ „Aber ihr wolltet nicht in meiner Nähe sein.“, knurrte ich leise und sah in seine goldenen Augen, die kurz kühl wurden. Er schloss die Augen und atmete tief durch. „Punkt für dich.“, meinte Sesshomaru und zog sich selbst noch fertig an. „Wir werden sehen, aber am besten benachrichtigen wir sie.“ Ich nickte und folgte ihm dann nach vorne. Sehr geschickt flanierte ich neben ihm und bemerkte immer wieder, wie er zu mir sah. Er hatte ja gesagt, dass es ihm gefiel. Er sollte sich aber auch wirklich nicht für mich schämen sollen. Vorne angekommen, verneigte ich mich vor seiner Mutter, die mich sehr erfreut ansah, als auf einmal hinter uns eine Stimme zu hören war. „KAGOME-CHAN!“, frohlockte eine glückliche Stimme hinter mir. Oh oh… Er war etwas früh dran. Lächelnd drehte ich mich um, als sich zwei Arme um meinen Körper schlangen und mich eng an sich pressten. „Meine liebste Kagome, schön dich wiederzusehen!“ Er löste sich leicht und sah mich von oben bis unten an. „Ohhhhhh, es steht dir perfekt. Oh Kagome, du machst mich so glücklich!“ Sesshomaru knurrte leise hinter und, während auch seine Mutter leise hüstelte. Upps. Ich wurde rot und Ren sah zu den beiden, bevor sein Gesicht wieder ernster wurde. Er schien kurz zu schnuppern, als er ein breites Grinsen aufsetzte. „Verstehe, so ist das.“ Er verneigte sich vor Sesshomarus Mutter. „Sehr erfreut, edle Herrscherin der Hunde.“, danach sah er zu Sesshomaru. „Sesshomaru-sama, Ihr habt eine Weise Entscheidung bei der Wahl Eurer Gemahlin getroffen und jetzt…“ Ren kam wieder zu mir und verneigte sich sanft. „Edle Herrin, wie kann ich Euch zu Diensten sein?“ Ich wurde rot und legte die Hände beisammen. „Würdest du mir noch ein paar Kleider schneidern?“ „Natürlich sehr gerne.“ „Sohn, hast du ihn bestellt?“ „Ich war das.“, meinte ich schon entschuldigend und verneigte mich vor ihr. „Ich dachte, wo ich doch hier nun lebe, dass ich für verschiedene Anlässe Kleidung besitzen sollte…“ „Verstehe.“, meinte sie leise und sah zu Ren, der verschmitzt zu ihr blickte. „Gute Entscheidung. Anscheinend lernst du durch meine Führung sehr schnell dazu. Wie hast du ihn benachrichtigt?“ „Ich habe eine Dienerin beauftragt.“ Sie nickte und lächelte leicht. Ren schien zu erstarren hinter mir, was wohl daran lag, dass sie so aussah, als wäre sie glücklich aber auch komplett wütend. „Wunderbar.“ „Dann… können wir?“, fragte Ren freundlich und sah mich an. Ich nickte und ging mit ihm schon los, während Sesshomaru noch kurz mit seiner Mutter etwas besprach. Ich sah noch kurz zu ihm, während sie anscheinend mit ihm darüber redete, was ich mir so erlaubte. „Ren, kennst du den Weg?“ „Natürlich. Hast du dich schon verlaufen? Ich darf dich doch weiter duzen oder?“ „Ja, darfst du und ja habe ich. Es ist ja wirklich schrecklich.“ Er lachte leicht und zog mich etwas an sich mit einem Arm. „Kagome-chan, weißt du, dass die Türen mit verschiedenen Gerüchen versehen sind? Daher finden sich die anderen hier zurecht.“ Mir klappte die Kinnlade runter, während er mich beim Laufen ansah und tatsächlich, er musste nicht mal gucken, wo er langgehen musste. „Das wusste ich nicht…“ „Es würde dir auch nicht wirklich helfen, Kagome-chan.“, brummte er und drückte schon die Türen auf. „Hier sind wir. Solange du keine übermenschliche Nase hast, wirst du das nicht hinbekommen.“ Ich seufzte. Also hatte der Erbauer doch etwas angebracht, das die Gänge unterschied. Vielleicht war es ja sogar so gedacht, dass Fremde sich verirren sollten. „Kagome, du traust dir wirklich viel zu, dass du mich persönlich gerufen hast.“, meinte er und suchte schon seine Sachen zusammen, während ich mich wieder entkleidete, damit er mich neu ausmessen konnte. „Das glaub ich langsam auch… Aber sie wollte ja jemanden haben, der selbstbewusst ist.“ „Das schon, aber sie mag es nicht, wenn man ohne ihres Wissens handelt. Ein bisschen Kontrollwahnsinnig ist sie.“ „Nicht nur sie.“, seufzte ich und stellte mich schon hin, als er mit seinen Maßbändern kam und mich neu vermaß. Er grinste leicht. „Dir tut das Palastleben gut, du hast zugenommen.“ Ich wurde rot und sah ihn leicht grimmig an. „Das ist kein Kompliment!“ „Doch. Ich finde Frauen schöner, wenn man nicht ihre Rippen sieht.“, lächelte er und machte in Ruhe weiter. „Ich werde dir ein paar sehr schöne Gewänder schneidern. Am besten für deine Schwiegermutter auch, sonst dreht sie noch durch.“ „Sag mal…“, fing ich wieder an, als er fertig war. „Weißt du, wie sie heißt?“ Ren sah mich mit seinen grünen Augen an und zwinkerte ein paar Mal, bevor er sein pinkes Haar wuschelte. „Gute Frage. Sie ist älter als ich. Sehr viel älter und ich bin schon steinalt. „Wieso fragst du denn?“ Ich verzog die Lippen. „Eine kleine Wette…“ „Oh je. Du bist darauf eingegangen? Was verspricht sie dir?“ Seine Augen waren besorgt, was mir überhaupt nicht behagte, als ich mich auf ein Sitzkissen warf, was sehr groß war. Es störte mich nicht, dass ich in Unterwäsche dasaß. „Unsterblichkeit und einen Platz als Hauptfrau.“ „Verstehe. Nun, ich kann ihn dir nicht sagen. Sei vorsichtig. Ich hörte schon von anderen, die das Spiel mit ihr gespielt haben…“ „Hat es jemand geschafft?“ „Nein.“ „Was ist mit ihnen?“, fragte ich weiter. Er zog gerade ein paar Stoffe heraus, bevor er tief durchatmete und mich ansah. „Keiner lebt mehr. Sie kann sehr grausam sein.“, brummte er und mir lief ein Schauer über den Rücken. Also hatte ich richtig vermutet, dass sie mich nicht nur aus dem Palast warf. „Nur ich weiß nicht, wie sie das Sesshomaru erklären will. Was sagt er dazu?“ „Ich darf es ihm nicht sagen, dann endet das Spiel sofort.“ „Scheiße.“, knurrte er und hielt ein paar Stoffe vor mich. „Das ist nicht gut. Ich werde mich einmal umhören, ob ich zumindest Informationen über sie einholen kann, aber du solltest nicht ohne genau zu überlegen, einen Namen aussprechen.“ „Habe ich auch nicht vor. Ich konnte sogar aushandeln, dass ich ihr Fragen stellen darf, sofern ich eine Benimmregel für Herrscherinnen beherrsche.“ Er riss die Augen auf und lächelte. „Dann mag sie dich anscheinend zumindest etwas, das hat sie noch niemanden eingestanden.“ Ich lächelte leicht und sah einen Fliederton, den ich kurz festhielt. „Der ist schön“ „Da hast du recht.“, meinte er und nahm ihn mir wieder ab. „Möchtest du nur lange oder auch kurze Gewänder?“ „Beides wäre gut. Ich habe jetzt auch Waffen zum Üben… könntest du es einrichten, dass ich den Dolch zumindest bei mir tragen kann? Es ist ein Kaiken.“ „Das bekomme ich hin. Noch andere Waffen?“ „Ein Kodachi und ein Bogen.“, meinte ich und sah ihn nicken. Er lächelte. „Ich stelle mir eine kämpfende Herrscherin vor. Solltest du es schaffen, könntest du dir einen großen Namen machen. Wenn es so weit ist, will ich für deine Kleidung zuständig sein. Alleine ich.“ „Möchtest du Werbung machen?“ Er nickte und lächelte wieder. „Dann wollen wir mal.“ Ich zog mich wieder an, während ich ihm ein wenig zusah. Es war ganz interessant. „Soll ich dir Schnittmuster aus meiner Zeit mitbringen?“, fiel mir ein und seine Augen funkelten. „Gerne, ich freue mich darauf!“   Nach einiger Zeit kam auch Sesshomaru seufzend rein. Er schien ein wenig erschöpft. Was sie wohl beredet hatten? „Kagome.“, hauchte er und setzte sich zu mir. „Frag ab jetzt.“ Ich nickte. „Sie war sehr wütend?“ „Wütend ist kein Ausdruck, aber sie war auch ein wenig stolz. Vielleicht ist sie auch eingeschnappt, weil Ren so überpünktlich ist und sie ständig warten lässt.“ „Haha… Es tut mir leid, aber ich wollte das Gewand an ihr sehen.“, lachte Ren und rieb sich den Kopf. „Ich sehe sie gerne an.“ „Sei vorsichtig, sie ist meine Frau.“ „Nicht offiziell, auch wenn sich genug Gerüchte türmen. Du willst gar nicht wissen, wie viel erzählt wird, von dem eiskalten Herrscher und seiner warmherzigen Liebsten.“ Er verzog neben mir die Lippen, als er meine Hand griff und sie streichelte. Ren starrte zu uns rüber. „Ringe?“ Überrascht grinste ich: „Ringe, in meiner Zeit verspricht man sich so einander.“ Ren griente breite und verdrehte leicht die Augen. „Sesshomaru so zu sehen… ist… unglaublich. Ich werde noch ein Kleid für die Heirat anfertigen.“ Sesshomaru sah mich an und ich zuckte nur mit den Schultern, bevor ich mich anlehnte. Wir blieben noch eine Zeit lang und redeten über dies und jenes, aber leider war auch er eine Niete. Ich sollte auf der anderen Seite es wohl einmal versuchen. Unbedingt.   „Sesshomaru?“ „Ja?“ „Kann ich etwas von deinem Fell für sie wiederhaben?“, fragte Ren am Ende. Überrascht sah ich beide an, als Sesshomaru nickte. „Für den Winter?“ „Genau.“, meinte er und sie schickten mich raus. Wie sie wohl das Fell entfernten und warum durfte ich nicht dabei sein? Seufzend wanderte ich durch die Gänge und verirrte mich beinahe, als ich seiner Mutter begegnete, die mich etwas zu kühl betrachtete. Sofort verneigte ich mich. „Es tut mir sehr leid.“ „Wie gedenkst du meine Laune zu heben?“ Ich überlegte kurz und lächelte dann. „Ich könnte aus meiner Welt einige Geschenke bringen. Süßigkeiten und andere schöne Sachen, wenn ihr möchtet.“ Ihr Gesicht hellte sich ein wenig auf, bevor sie nickte. „Annehmbar. Verstehe mich nicht falsch. Es freut mich, dass du wie eine Herrscherin agierst und selbstständig handelst, doch vergiss nicht, dass ich die amtierende Herrscherin bin bis du dich bewiesen hast.“ „Ja, verstehe.“, meinte ich leicht kleinlaut und atmete tief durch. „Nächstes Mal werde ich um Erlaubnis bitten.“ „Gut so.“, meinte sie und sah mich noch einmal an. „Kein Dämon wird dir übrigens sagen können, wie ich heiße.“ „Was?“ Sie lächelte leicht und beugte sich so vor, dass wir einander tief in die Augen sahen. „Du hast mich verstanden, Kindchen. Du suchst meinen Namen, aber an falscher Stelle und ich weiß alles, was in diesem Schloss passiert. Das geht auch meine Bibliothek an.“ Ich verkrampfte mich und starrte sie mit großen Augen an. Verdammt. „Es tut mir leid… ich…“ „Wenn du wiederkommst, werde ich dir alles zeigen. Nur denk dran, Neugierde kann tödlich enden.“ Danach ließ sie mich verdattert stehen. Zumindest lebte ich noch, aber ich hatte bemerkt, dass sie schon sehr angepisst gewesen war. Brr… Doch dann überlegte ich noch und lief ihr nach. Es war zumindest einen Versuch wert. „Darf ich Sie etwas bitten?“ „Hm?“, fragte sie und sah mich eingehend an. „Ich weiß, sie sind wütend, doch… ich wollte fragen, ob sie mich noch einmal zurecht machen würden für meine Mutter. Ich würde ihnen gerne zeigen, wie meisterlich Sie mit den Farben umgehen.“ Sie lächelte auf einmal und hob eine Braue. „Das ließe sich einrichten. Gibt es in deiner Welt auch Schminke?“ „Ja, viele verschiedene.“ „Besorge mir welche. Mein Sohn wird es bestimmt zahlen.“ Lächelnd nickte ich und folgte ihr dann. Da sie mich so angesehen hatte. Kurve gekriegt. Sie war so launisch wie Sesshomaru manchmal. Und eigentlich stimmte es, dass ich meiner Mutter gerne die andere Kagome zeigen wollte. Sie würde sich dann bestimmt weniger sorgen, wenn sie sah, wie ich lebte. Zusätzlich wusste ich ja, wie gerne sie Leute anpinselte. Ich klopfte mir selbst auf die Schulter für meinen Einfall. Hoffentlich verunstaltete sie mich nur nicht aus Frust… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)