Isshun no Shunkan von Kibo-kamichan (Flüchtige Momente - Sesshomaru x Kagome) ================================================================================ Kapitel 71: Der Liebesroman --------------------------- Nach unserer kleinen heißen Einlage war Sesshomaru zum Glück so gütig und trug mich nach dem Abtrocknen in unser Schlafzimmer. Ein leichter Schauer lief mir über den Rücken, als mein Körper nackt die kühlen Laken berührte. Ich keuchte leise und sah zu ihm herauf, während er anscheinend ein geeignetes Kleidungsstück für mich holte. Er brachte mir einen Yutaka und zog sich selbst einen an. Schnell setzte ich mich im Bett auf und zog ihn mir über. Mein Körper bebte immer noch und ich wollte ihn wirklich nicht verführen, denn ich wusste, auch wenn unsere Lust gezügelt wurde, begehrten wir einander immer noch sehr. Warum hatte ich mir da Gedanken drüber gemacht? Vorsicht schloss ich den Gürtel um meinen Bauch und sah noch einmal zu ihm auf, als er an der Tür plötzlich unvermittelt stand. „Wo willst du hin?“, fragte ich besorgt. Er drehte sich um und betrachtete mich kurz: „Ich muss nach etwas sehen. Kommst du kurz alleine zurecht?“ „Natürlich.“, meinte ich schnell und lächelte ihn erschöpft an, bevor er hinausging und die Tür hinter sich schloss. Hundemüde rutschte ich unter die kühlen Laken und blickte sehnsüchtig wie ein Hündchen zur Tür. Ich spürte immer noch, was wir getan hatten und war ein wenig hin und her gerissen. Wir legten es wirklich drauf an und hatten noch nicht darüber geredet, dass ich ihm keinen Dämon zur Welt bringen würde. Noch schlimmer war aber, dass wenn ich den Namen seiner Mutter nicht erraten würde, ich weg vom Fenster wäre. Seufzend wälzte ich mich hin und her, bevor mein Blick auf einen Stapel Bücher fiel. Das waren doch die Bücher, die Sesshomaru heute gelesen hatte? Wer… ach ja. Die Diener waren das bestimmt gewesen. Neugierig sah ich mir den Stapel genauer an, bevor ich noch einmal zur Tür lugte. Wer wusste, vielleicht hatte Sesshomaru das ominöse Buch ja dort versteckt. Ob er deswegen kurz rausgegangen war? Sofort glitt ich aus dem Bett heraus und ignorierte meine zitternden Beine. Ich musste jetzt flink sein. Mit einem Satz war ich bei den Büchern, kniete mich davor und legte sie nach und nach auf den Boden und sah mir jedes Cover genau an, bis ich es entdeckte. Überrascht umfasste ich den Buchrücken und starrte auf das Herz, was mir fast entgegensprang. ‚Verwandte Seelen – getrennte Welten‘ Ich drehte das Buch um und überflog die Beschreibung, bis mir dämmerte, dass er nicht den Ratgeber gegriffen hatte, sondern den Liebesroman. Hitze stieg mir ins Gesicht, während ich schnell die Bücher wieder stapelte und mit dem Buch ins Bett huschte. Aber der andere Sesshomaru hatte doch gesagt, er würde es nicht anfassen… Wieso hatte er es dann getan und… was hatte er übernommen? Ich hatte es den Tag einfach aus dem Regal von den Bestseller-Romanen gegriffen und fand es interessant, da es genau unser Thema thematisierte. Vorsichtig sah ich noch einmal zur Tür, bevor ich ein wenig in dem Buch anfing zu lesen. Nach kurzer Zeit bemerkte ich, dass es aus der Perspektive der Frau geschrieben war. Kaum zu glauben, dass er dieses Buch vor mir versteckt hatte. Das musste doch heißen, er hatte es trotz dieser Perspektive gelesen oder? Schüchtern blätterte ich weiter und las manchmal kleine Passagen. Trotz des vielleicht nahenden Sesshomarus, wollte ich das Buch nicht weglegen und noch mehr darüber erfahren, wie es mit diesem Paar lief und ob Sesshomaru vielleicht etwas daraus abgekupfert hatte. Gerade wollte ich umblättern, als auf einmal die Tür sich öffnete. Schnell wollte ich das Buch verstecken, doch leider verlor ich es und es fiel zu Boden. Sesshomaru, der gerade hereinkam starrte erst mich und dann das Buch an. Man merkte die Anspannung, die sich sofort in seinem massiven Körper bildete. Er trug anscheinend ein Tablett, auf welchem Essen lag und etwas zu trinken, wie auch eine Sake-Karaffe. Hatte er mir da gerade Essen besorgt? „Kagome, woher kommt das Buch?“ Ich sah ihn an, bevor ich kurz schnaubte und auf den Berg deutete. „Von den Büchern?“, fragte ich und fing an zu lächeln. „Solltest du mir das nicht lieber erklären? Ich weiß, ich habe es gekauft, aber nicht zu den von Sesshomaru gelesenen Büchern gelegt.“ Ich sah, wie sich sein Adamsapfel hart bewegte, als er schluckte. Er seufzte leise, schloss die Tür und kam zu mir. Ich setzte mich im Bett auf und machte ihm ein wenig Platz. Behutsam stellte er das Tablett auf das Bett, beugte sich herab und hob das Buch auf, welches er sorgfältig schloss und mir auf das Bett legte. „Sie haben sie gebracht?“ „Die Diener? Ich weiß nicht, sie lagen hier schon und ich dachte ich nutze die Chance.“ Er verzog etwas den Mund. „Du konntest die Chance nicht verstreichen lassen?“ „Nein. Du kennst mich doch.“, meinte ich sanft und blickte zum Tablett, auf dem sich einige Köstlichkeiten befanden. Hatte er etwa gekocht? Oder hatte er was zubereiten lassen? Ich wusste es nicht, aber als ich den Geruch von den Spaghetti Cabo Nara roch, bekam ich plötzlich Hunger. Mein Magen fing an zu grummeln. Hatte er vor mir gewusst, dass ich Hunger bekommen würde? „Wie kommt es, dass du mein Buch und nicht den Ratgeber genommen hast? Der andere Sesshomaru meinte, es wäre ein kitschiger Liebesroman und er, beziehungsweise ihr würdet das Ding nie anfassen.“ Sesshomaru verlagerte seine Position und goss sich ein Schälchen Sake ein, dass er an die Lippen führte und mit einem Zug leerte. Fast glaubte ich, dass er sich Mut antrinken wollte, doch so fest wie seine Stimme war, konnte es eigentlich nicht sein. „Du hast es gerade gesagt. Der andere würde es nicht anfassen.“ „Oh, die rebellische Phase.“, rutschte mir raus. Sesshomaru verzog das Gesicht zu einer leichten Grimasse, bevor ich grinsen musste. „tut mir leid. Aber war es nicht schwer eine Geschichte aus der Perspektive einer Frau zu lesen?“ „Anfangs schon, das hat sich aber gelegt. Kagome. Ich muss nicht alles tun, was dieser andere Mann getan hat. Du solltest auch langsam erkennen, dass sein Weg, der Falsche war.“ Ich seufzte und rückte etwas an ihn heran, während er sich noch ein Schälchen zu Gemüte führte. Ich hingegen war scharf auf das Essen. „Ich muss ehrlich zugeben, ich habe es nicht gelesen… ist es gut?“ „Auf eine bestimmte Art und Weise ja. Es hat mir ein wenig geholfen, dich und deine Situation besser zu verstehen. Kagome. Wir leben in verschiedene Welten. Ich lebe sehr lange schon und bin hier aufgewachsen, weswegen ich mich manchmal schwertue, dich zu verstehen. Für einen Menschen ist Zeit ein ganz anderes Gut, als für mich. Für meinen Vater war es noch schlimmer. Wir bemerkten gar nicht, wie schnell Izayoi groß wurde und altere. Ein Krieg, der mehrere Jahre anhielt war für uns wie ein Wimpernschlag.“ Meine Hand legte sich auf seine, die er auf seinen Schoß gelegt hatte. „Dann sollte ich dich in keinen Krieg ziehen lassen oder dich begleiten. Dann verlierst du mich nicht so schnell aus den Augen.“ „Das sagst du so einfach. Es wäre viel zu gefährlich. Aber sei unbesorgt, die großen Kriege sind längst vorbei und ich habe auch nicht vor, dir lange fern zu bleiben.“ Ich grinste und löste meine Hand, bevor ich die Stäbchen ergriff: „Du entschuldigst mich oder? Wenn du mir etwas so Köstliches hinstellst, muss ich es einfach essen.“ „Nur zu.“, meinte er und beobachtete mich, während ich das Essen in den Mund steckte. „Köstlich.“, schnurrte ich und hob die Stäbchen gleich wieder zum Mund, bevor ich noch einmal reingriff und ihm auch etwas an die Lippen hielt. Er stierte mich kurz an, bevor er den Mund öffnete und die Nudel anfing zu verschwinden. Schnell steckte ich mir auch eine rein, als ich merken musste, dass wir wohl an ein und derselben Nudel hingen. Wie lang waren die denn bitte? Leicht rot sah ich ihn an, während die Nudel auch weiter in seinem Mund verschwand. Neckisch kaute ich schneller und kam seinem Gesicht immer näher, bevor ich ihm einen lieben Kuss gab. Ich biss die Nudel ab und ließ den Rest in meinem Schlund verschwinden. „Kagome-chan.“, fluchte er leise und sah mich wieder mit dunklen Augen an. „was denn?“, fragte ich ganz unschuldig, während er eine Augenbraue nur hob. „Nichts.“ Ich sah ihn leicht verwirrt an, als ich glaubte einen neckischen Gesichtsausdruck zu sehen. Am besten brauchte ich eine Kamera, die Sekundenaufnahmen machte oder Mikrosekunden? Ich wusste nicht, wie viele Aufnahmen ich brauchte, um ausmachen zu können, ob er wirklich lächelte oder ich es mir einfach einbildete. Aber was es auch war, ich mochte es. Genüsslich aß ich weiter und sah noch einmal zu ihm auf, während er ruhig einen weiteren Sake trank und die Augen geschlossen hatte. Ich tat es ihm nach, trank jedoch aus dem Becher mit dem klaren Wasser. Wahrscheinlich tat er gut daran, mir keinen Alkohol zu geben. Als ich aufgegessen hatte, stellte Sesshomaru das Tablett zu Boden, wie auch seinen Sake, den er wohl geleert hatte. Ein sanftes Lächeln lag auf meinen Lippen, während ich mich unter die Decke kuschelte und beobachtete, wie er es mir gleichtat und mich sehnsüchtig an seine Brust zog. „Kagome, wegen der Sache von vorhin, dass du dir keine Gedanken machen sollst…“ „Ich weiß…“ „Nein. Es war falsch von mir. Ich finde einen Weg.“, meinte er und beugte sich sanft zu mir herab, bevor er meine Lippen versiegelte, bevor ich noch etwas sagen konnte. Er küsste mich fast besinnungslos. Es war einfach atemberaubend. Sesshomaru ich wünschte ich könnte dir sagen, dass ich auch an einer Sache dran war, doch wenn ich es tat, würde sie es merken und dann wäre alles umsonst. Aber ich freute mich wirklich, dass auch mein Sesshomaru mich ewig bei sich haben wollte. Das bedeutete mir wirklich viel. Es war einfach ein Unterschied, wenn man sich die Treue für die Ewigkeit gestand. Ja, bei der Hochzeit redeten alle immer davon, aber am Ende hieß es immer, wenn der Tod uns scheidet. Aber uns sollte der Tod nicht scheiden. Ich wollte immer bei ihm sein und er bei mir. Das Buch hatte ihm wohl zu deutlich gemacht, wie verschieden wir doch eigentlich waren und auch seine erste große Liebe, Izayoi, war vor seinen Augen verblüht. Nein, sogar ich war verblüht in einer anderen Dimension. Aber es beruhigte mich, dass es keine Kriege gab und doch, wollte ich wieder mehr lernen zu kämpfen, damit ich Sesshomaru ein wenig Last abnehmen konnte. Ich musste besser auf mich selbst aufpassen können und dann würde er auch lockerer werden. Tief durchatmend schmiegte ich mich an seine Kleidung und schloss die Augen. Wir wuchsen stetig mit unserer Beziehung und vielleicht gab es auch noch Hoffnung für uns. Ich wollte unbedingt seine erste Frau sein, aber ich glaubte, auch wenn ich nur die zweite Frau wäre, würde er keine andere neben mir haben. Zumindest nicht, bis ich starb. Hoffentlich würde das seine Mutter nur nicht vorher merken. Vielleicht könnte sie dann ihre Meinung über mich ändern…, aber egal. Seine Arme schlossen sich noch um meinen Körper, als ich schon in einen tiefen dunklen Traum fiel. Irgendwie hatte ich mich wirklich zu schnell daran gewöhnt, dass es auch nachts hell war oder war es einfach die Erschöpfung? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)