Isshun no Shunkan von Kibo-kamichan (Flüchtige Momente - Sesshomaru x Kagome) ================================================================================ Kapitel 61: Unsicherheit ------------------------ Mir war das Herz in die Unterhose gerutscht, als Sesshomaru mich erst nicht erkannt hatte, aber als er mir dann sagte, wie schön ich war, konnte ich nicht umher, als rot zu werden. Danach wandte er sich an seine Mutter und schimpfte mit ihr, auch wenn es nicht wirklich danach klang. Zumindest freute sie sich über dieses merkwürdige Kompliment. Doch es verunsicherte mich immer noch, dass er so unterkühlt reagierte. Natürlich war da nicht mehr diese Begierde, aber veränderte sie ihn so extrem wieder und machte ihn zu einem kalten… Jäger? Ich legte meine Hände fest in den Schoß und wusste noch nicht, wie ich auf diese neue Situation denn reagieren sollte. Sie war einfach so befremdlich. Wir hatten in letzter Zeit unsere Triebe wirklich zu sehr spielen lassen und in der anderen Welt, der andere Sesshomaru… Ich seufzte leise. Zu meinem Schrecken zog ich Sesshomarus Aufmerksamkeit auf mich, welcher mich betrachtete. „Mutter.“, meinte er und legte die Tüte mit den Geschenken auf den Thron neben ihr ab. „Entschuldige mich und Kagome für einen Moment.“ „Natürlich. Geh nur. Bestaune mein Meisterwerk.“, meinte sie und hatte schon die Tüte in ihren Schoß und begutachtete alles. Sesshomaru kam indes zu mir und nahm eine meiner Hände aus dem Schoß, bevor er mir gebot, mich zu erheben. Ich folgte ihm so gut es ging und erhielt auch ein wenig Hilfe. Er schien so anders… Langsam schritt er mit mir hinten in den Garten, während wir uns einfach anschwiegen. Er schien genauso angespannt, wie ich es war. Die Angst war übermenschlich, die mich erfüllte, wenn ich nur daran dachte, dass er sagen könnte, dass nichts mehr zwischen uns war. Bitte Sesshomaru… Ich wollte dir noch den Ring geben… Der Ring! Ich stöhnte seufzend. Er lag noch in meinem Gemach, zwischen der Kleidung… Aber wir hatten andere Sorgen oder? Ich blickte auf in dieses kühle Gesicht, welches nur vom Mondlicht erhellt wurde. Hier oben war das Mondlicht jedoch so hell, dass es mir komisch vorkam, es Nacht zu nennen, denn das Schloss war so hell durch den weißen Marmor, dass es verwunderlich war, dass noch niemand dieses Schloss gesehen hatte.   Nach einigen weiteren unangenehmen Minuten fanden wir uns dann endlich im Garten ein, wo er mich zu dem Thron brachte, auf dem vorher seine Mutter gesessen hatte. Ich hoffte, er würde sich neben mich setzen, aber nein, er drehte sich kurz um und setzt sich dann in seiner Rüstung auf den Thron, auf dem ich gewesen war. Ich schluckte und presste meine Hände wieder in meinen Schoß. Sesshomaru… sein Gesicht war so ernst, was wollte er mir nur sagen? „Sesshomaru… bist du böse?“, fragte ich dann doch leise, als ich es nicht mehr aushalten konnte. Sesshomaru schnaubte kurz. „In gewissem Maße. Ja. Wir müssen reden.“ Mein Herz setzte aus, während ich am liebsten geweint hätte. „Kagome. Mit diesem Amulett. Empfindest du noch etwas für mich?“ Schockiert riss ich die Augen auf. Tat er es denn nicht? Zitternd stand ich auf und presste meine Hand aufs Amulett, während er die Luft nur scharf einzog. Sein Blick richtete sich auf den Boden, bevor er die Augen schloss. Er schien auf einmal verletzlich, weswegen ich den Meter zwischen uns wett machte und ihn umarmte. Er keuchte, während ich meine Arme um ihn schlang und mich fest an seine Rüstung presste. Es war mir egal, ob die Stacheln weh taten, während ich flüsterte. „Ich will bei dir sein, meine Gefühle sind nicht anders, nur dass diese Anspannung weg ist… empfindest du denn nicht mehr so? Bitte…“ ich schniefte etwas, als ich auf einmal seine Hände um meinen Rücken spürte und er mich dicht an sich hielt und seine Lippen an die Stelle an meinem Hals legte, wo er zuvor vor einer Woche einen Knutschfleck gemacht hatte. „Kagome. Für mich hat sich nichts geändert. Doch du siehst mich so ängstlich an… Als würdest du glauben, ich wolle nur mit dir schlafen. Wäre es nur das, hätte ich mir eine andere gesucht und nicht eine, die mir ärger bringt.“ Er knurrte leise, während er sich von mir löste. „Aber ich habe eine Bedingung. Ich hätte sie sofort stellen sollen.“ „Was denn?“, fragte ich heiser und atmete zittrig, während seine Arme immer noch um mich lagen. Langsam zog er mich auf seinen Schoß und achtete anscheinend darauf, dass ich ihm nicht entkam. „Ich will, dass du nur mir gehörst.“ „Was?“ „Wie ich es sage.“, knurrte er und sah mir fest in die Augen. Seine goldenen Augen wurden auf einmal sehr kühl. „Ich will dich als die meine markieren und ich will nicht, dass du mit dem anderen Sesshomaru schläfst. NIE wieder. Nur wenn du darauf eingehst, kann das funktionieren.“ Ich atmete schockiert ein. Was meinte er damit? Hatte er es nicht vorher noch erlaubt? „Du hattest doch vorher…“ „Da wusste ich es nicht, dass es… mich belastet.“, meinte er leise und schielte zur Seite. „Sango meinte, ich solle es dich wissen lassen.“ Sango? Was war wohl in dieser Woche passiert? War er durchgedreht? „Verstehe… und was meinst du mit markieren? Wie kann ich mir das vorstellen?“ Er sah mir in die Augen und verspannte sich ein wenig. „Kein Kondom.“ „Aber dann könnte ich schwanger werden! Du willst doch gar keine Hanyou Kinder… was…,wenn… ich meine…“, bibberte ich, doch er sah mich unbeirrt an, sodass ich nur schlucken konnte. Jetzt schon Kinder? Ich war erst 18 und wusste, dass die andere Kagome weit aus älter gewesen war…. „Dann endet es hier.“, meinte er auf einmal eiskalt und löste die Hände von mir. „Wenn du dieses Opfer nicht bringst, sehe ich nicht ein, dieses Gespräch weiter zu führen.“ Ich erstarrte und packte schnell seine Kleidung und presste mein Gesicht an die Rüstung. Er verharrte in der Bewegung, doch wusste ich, dass er mir nicht viel mehr Zeit geben würde. „Sesshomaru, ich will nicht, dass es hier aufhört, aber… sofort?“ „Was?“, fragte er mit kratziger Stimme. Ich vermisste schon jetzt seine warmen Hände auf meinem Rücken. „Ich verspreche dir, ich schlafe nicht mehr mit dem anderen Sesshomaru. Du hättest sagen müssen, wenn es dich verletzt. Ich habe das sowieso mit ihm beschlossen, dass ich es nicht will, nachdem…“ Sesshomaru schnaubte. „Erzähle nicht, wie oft ihr miteinander geschlafen habt. Sonst suche ich einen Weg und bringe ihn um.“ Er spannte sich an und knurrte laut. „Es tut mir leid… Nein… ich… will bei dir sein, wirklich… nur…“ „Was Kagome. Wo ist die Frau, die vor einer Woche noch sagte, sie wolle meine Frau sein?“ Warum lief das gerade nur so aus dem Ruder? „Sesshomaru, ich will deine Frau sein, aber… wegen den Hanyous…“ Er stöhnte, packte mich und warf mich von seinem Schoß auf die gepolsterte Liege des Throns. Ohne Probleme war er über mir und sah mich eindringlich an. „Kagome… weiche nicht aus. Warum gestattest du es mir nicht. Wieso?“ Ich erstarrte. Sesshomaru… Sein Blick war auf einmal weich und verletzt. Er verzog die Lippen. Was war los? „Hat dieser andere Sesshomaru etwas gesagt oder getan? Verrate es mir.“ Leicht zitternd sah ich in seine Augen, bevor ich mich ergab und ich mich nicht mehr wehrte. Ich legte mich in die leicht kühlen Polsterkissen und sah ihn an. „Sesshomaru, er hat nichts getan, außer mir etwas zu beichten.“ „Beichten?“ „Ja… die Wahrheit und… Sesshomaru. ICH LIEBE DICH!“, schrie ich ihm ins Gesicht. Er schien verdutzt und zwinkerte ein paar Mal. „Ich weiß einfach nur nicht, ob ich schon bereit bin, in Betracht zu ziehen, dass ich Kinder bekomme… In eurer Welt ist das ganz normal, aber nicht in meiner. Viele haben erst später Kinder und das macht mir Angst. Aber ich liebe dich und ich will bei dir sein. Ich will einfach nur deine Nähe spüren. Ich habe dich vermisst. Der andere Sesshomaru ist nicht du, das weiß ich und ich weiß auch warum. Bei ihnen ging es nur um Sex und er hat es auf mich projiziert, darum habe ich ihm gesagt, dass ich nicht mehr mit ihm eigentlich schlafen will… Aber mit dir will ich auch weiter schlafen und deine Nähe genießen und diese schönen Momente. Ich habe dir sogar etwas anfertigen lassen… Nur ich weiß einfach nicht, ob ich bereit bin für Kinder, versteh mich doch…“ Ich musste die Tränen unterdrücken, die kommen wollten, als er sich von mir löste und mich eingehend betrachtete. Ein wenig japsend kam ich hoch und legte meine Hand auf die Brust. Mein Herz raste. Sesshomaru… ich hatte in diesem Moment so große Angst, dass er auf meinen Kompromiss nicht eingehen würde und ich ihn verlieren könnte. Bitte Sesshomaru… Ich wusste nicht, ob ich jetzt schon… Wie konnte er das nur von mir verlangen und warum jetzt? Was sollte ich nur tun? Seine Augen wurden düster, während er mich ansah und schweigend aufstand. Er verließ mich einfach und trat in den Garten. Die Ferne suchend schritt er immer weiter weg von mir, während sich mein Herz immer mehr verkrampfte. Sesshomaru, was sollte ich denn bitte tun? Mein Kopf raste und tat weh. Ich könnte schwanger werden, wollte ich das? Mit ihm? Ich meine… Es wäre wohl ein kleiner Ikuto. Wäre es nur einmal oder für immer? Ich wusste es nicht, aber ich sah, wie er immer weiter auf den Abgrund zu ging, so als wäre er eine tickende Uhr. Es tat weh, dass er mich so auf eine Entscheidung drängte und anscheinend keine Kompromisse wollte. Fluchend atmete ich ein und aus und betrachtete mein Gewand, das Schloss und den Himmel. Er wollte, dass ich mich entschied, für das hier oder das in der Zukunft und er hatte auch Recht damit. Warum zögerte ich nur? Dann war er fast da, ich stand schnell auf und rannte los. Hoffentlich erreichte ich ihn noch, doch dann sah ich schon wie er auf den Rand zu trat, ich wollte rufen, doch ich trat auf den Saum meines Gewandes und fiel. Ich fiel auf den Steinboden und sah ihn noch verschwinden. Nein. Ich war zu langsam gewesen… Sesshomaru… Ich schlug auf den Boden und verfluchte mich, in diesem wichtigen Moment gezögert zu haben, wo ich doch dummes Mädchen gewusst hatte, wie verunsichert auch der andere Sesshomaru gewesen war. Dicke Tränen liefen über meine Wangen. Würde ich ihn je wiedersehen oder hatte ich ihn verloren?     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)