Isshun no Shunkan von Kibo-kamichan (Flüchtige Momente - Sesshomaru x Kagome) ================================================================================ Kapitel 60: Kagomes Verschwinden (Sesshomaru) --------------------------------------------- Es hatte kaum einen Tag vorbei gehen müssen, damit ich meine Entscheidung bereute. Die Vorstellung ließ mich kochen, dass sie mit diesem anderen Sesshomaru das Bett teilte, ihre Beine breit machte und ihn ihren Körper in Besitz nehmen ließ. Ich stöhnte bei dem Gedanken, wie ihr glückseliges Gesicht ihm galt, während er sie ausfüllte und sie mich währenddessen einfach vergaß. Da wir uns ähnelten, würde ihr gar nicht auffallen, dass es doch nicht ich war. Bereitwillig würde sie ihm jeden dunklen Wunsch von den Augen ablesen. Wie oft würden sie sich in der Zeit vereinigen? Ich ballte meine Hände zu Fäusten und ließ meine Krallen in die Haut fahren. Der Schmerz war nur leicht und ließ mich kaum vergessen, was sie taten. Wieso hatte ich es ihr zugestanden? Mein Geruch würde nicht lange halten, vielleicht das Zeichen, aber sonst… Ich atmete tief durch und schüttelte mich, bevor ich meine Hand ausstreckte und einen Baum in Rauch aufgehen ließ. Verdammt noch mal! Ich hätte sie nicht gehen lassen soll. Dieses traurige Bild meines anderen Ichs… Ja, vielleicht hatte ich Mitleid gehabt, doch es war seine Sache gewesen, wie er mit ihr umgegangen war. Diese Kagome gehörte mir und wenn sie wiederkäme, würde ich sie als mein markieren. Denn sie würde niemals mit ihm ohne Kondom schlafen und somit wäre er jedes Mal daran erinnert. Aber reichte das? Ich war mir nicht sicher. Ich wusste einfach nur, dass ich etwas unternehmen musste.   Mein Tier kratzte immer mehr an der Hülle, während ich am Brunnen hin und her tigerte. Ob sie überhaupt noch an mich dachte? War er so viel besser wie ich? Und was war mit unserem Sohn, wieso wünschte er, dass ich keine Kinder mit ihr bekam? Ja, er hatte geschrieben, wie es geschehen war und ich hatte Kagome es teilweise offenbart, aber das bedeutete doch nicht, dass wenn er lebte, es geschah. Dieser Junge schien kein Selbstvertrauen zu haben. Brummend setzte ich mich auf den Rand des Holzbrunnens und streichelte über die Balken, während ich in den strahlend blauen Himmel sah. Ich verzog ein wenig die Mundwinkel. Kagome, wie sollte ich nur meine Gelassenheit bewahren, wenn du mich ständig zur Weißglut brachtest? Würdest du mich hassen, wenn ich dich nicht mehr zu ihm lassen würde oder könntest du es nachvollziehen? Ob meine Mutter so empfunden hatte, als Vater sich mit Izayoi vermählt hatte? Er war sehr selten danach noch bei ihr gewesen und ich hatte es damit abgetan, dass es sich nur um ein Abkommen für einen Nachkommen gehalten hatte, aber sie war die amtierende Herrscherin noch. Er hätte auch Izayoi dort lassen können, dann wäre vieles nicht geschehen. Nachdenklich streichelte ich durch mein Haar. Ein weiteres Problem wäre auch meine Mutter. Würde sie einen Menschen an meiner Seite akzeptieren? Ich würde ein Auge auf Kagome haben müssen, doch konnte ich mich so weit auf sie einlassen? Zumindest tat ich es schon, jedoch gefiel mir der Gedanke nicht, dass sie sterben könnte. Damals schon hatte ich die Frau nicht schützen können, die ich begehrte und auch diesmal schien mir das Glück nicht hold. Zumindest nicht meinem anderen Ich. Aber egal, was es kosten würde, ich würde wohl nicht von ihr lassen können….   „Sesshomaru?“, fragte eine Frau neben mir. Leicht überrascht sah ich auf und blickte in die Augen der Dämonenjägerin, die sich einfach neben mir niederließ. „Was willst du, Menschenweib?“ „Sango heiße ich. Denkst du an Kagome?“ „Was interessiert dich das?“ Sie seufzte und hob eine Augenbraue. „Auch wenn du es ungern hören willst, aber Inu Yasha und du… ihr verhaltet euch gleich.“ „Er kann den Brunnen durchqueren.“ „Was Kagome nie wirklich gefallen hat. Lass ihr ein paar Freiheiten.“, meinte sie freundlich. Ich krallte mich in den Brunnen, bis das Holz etwas knackte. Sie zuckte kurz, bevor ich einfach mit meiner Sorge herausbrach. „Du meinst also, ich, Sesshomaru, soll ruhig dabei bleiben, dass sie dort auf der anderen Seite des Brunnens, sich von meinem anderen ich berühren und beschlafen lässt, der, wie wir schon wissen, nicht dieser Sesshomaru hier ist?“ Ich starrte sie wütend an, während sie die Augen aufriss und um Worte kämpfte. „Sprich. Missfällt es dir nicht selbst, wenn dein Mann eine andere Frau berührt?“ „Ihkk… ja… Oh Gott, darum bist du so…“ Sie starrte zu Boden und dann mich an. Sie sah mich fast mitleidig an. „Hast du ihr das so direkt gesagt? Du kennst Kagome nicht so gut wie ich, aber sie will es immer jedem recht machen. Aber wenn du ihr nicht sagst, dass es dich stört, wird sie auch nicht damit aufhören!“ Ich knurrte leise und sah dann weg. „Sesshomaru.“, meinte sie und hob schon eine Hand, doch ich knurrte nur noch lauter, bis sie die Hand in ihren Schoß legte. „Rede mit ihr. Sie mag dich wirklich sehr. Wenn du es ihr sagst, wird sie es bestimmt lassen.“ „Meinst du?“ „Natürlich. Für was hältst du denn Kagome?“ „Hormongesteuert.“ „Wie bitte?“ „Sie reagiert auf meinen Geruch und ich auf ihren.“, flüsterte ich und sorgte mich nicht mehr darum, dass sie es weitererzählen könnte, doch es überraschte mich dann, als sie mich auslachte. „Was…“ „Tut mir leid. Sesshomaru. Dann reagiert sie darauf, aber das liegt bestimmt nicht daran, dass sie dich mag. Als sie das letzte Mal wiederkam und ich ihr erzählt habe, was mit dir los war. Das hat ihr wohl sehr viel bedeutet. Zeig ihr einfach mehr davon. Kagome ist manchmal ein wenig… blind. Des Weiteren gibt es bestimmt eine Möglichkeit, diesem Geruch auf die Pelle zu rücken. Ich werde mich ein wenig schlau machen. Als Dämonenjägerin haben wir einige gesammelte Werke über Dämonen und wie man ihnen beikommt. Es wäre ja wirklich fatal, einem schönen Dämon zu verfallen.“ „stimmt.“, meinte ich nur und sah sie an. „Warum hilfst du mir? Was ist dein Begehr?“ „Das Kagome glücklich ist und das ist sie mit dir. Ich möchte auch nicht noch so eine Blamage erleben wie mit Inu Yasha.“ Ich schnaubte leise und betrachtete sie, wie sie mich fast schon liebevoll und fürsorglich ansah. „Weißt du, ich verdanke Kagome und den anderen sehr viel und möchte gerne etwas zurückgeben. Natürlich ist es schade, dass aus ihr und Inu Yasha nichts wurde, wo sie ihm so lange nachlief, aber ich sehe es schon längst ein, dass ihr beiden eher zusammenpasst. Kagome braucht jemanden, der seinen Mann steht und Acht auf sie gibt. Sie kommt nicht von hier und es fällt ihr auch schwer, egal wie gerne sie hier ist. Doch du gibst ihr wohl das Gefühl, dass sie all das meistern kann. Inu Yasha hingegen hat ihr nie so viel Respekt gezeigt. Du weißt selbst, was er ihr antun wollte, nur weil du dich ihr genähert hast.“ „Er ist nur ein Kind…“ „Da hast du wohl Recht. Du hingegen bist ein Mann und solltest auch so auftreten. Wenn du ein Problem hast, sag es ihr einfach. Reden hilft oft fiel mehr, als schweigen. Sag ihr klipp und klar, dass du sie beanspruchst für dich alleine und dass du es nicht akzeptieren kannst, wie sie mit deinen Gefühlen umgeht.“ Ich nickte ein wenig. Ich musste es ihr wirklich sagen. Seufzend schloss ich die Augen und blickte dann in den Abgrund des Brunnens. Eine Woche würde noch vergehen… Was würde ich in der Zeit machen? „Du solltest nicht hier warten, als kleiner Rat. Sonst drehst du durch. Geh doch ein wenig auf Dämonenjagt. Du wärst eine große Hilfe, nachdem dein Bruder mit Rin auf und davon ist.“ „SIE SIND WAS?“ Sie lachte. „So ist es gut. Denk an ihn. Und ja. Rin wollte ein wenig Abstand gewinnen und Inu Yasha pflichtete ihr bei und dann haben sie sich über Nacht aus dem Staub gemacht, als du hier am Brunnen verweilt hast.“ Schnaubend stand ich auf und hielt meine Nase in die Luft. Wie konnte er es wagen? „Ruhig, Sesshomaru!“, meinte sie und griff meinen Arm, ich wollte sie erst abschütteln, als sie die Augen verdrehte. „Lass sie. Denkst du wirklich, Inu Yasha würde etwas tun? Er hat es schon nicht bei Kagome auf die Reihe bekommen nach so langer Zeit. Die beiden kommen wieder und solange brauche ich deine Hilfe!“   Schlecht gelaunt hatte ich am Ende eingewilligt, um die Woche rum zu bekommen. Sie hatte mir Aufträge erteilt, die ich dann erledigt hatte. Auch wenn es mir kaum behagte, nach der Nase von dieser Sango zu tanzen, es hatte wirklich geholfen. Zumindest dachte ich nicht mehr daran, was sonst noch so war. Aber ich freute mich schon, wenn mein kleiner Bruder wiederkam, würde er sich etwas anhören müssen. Rin war immer noch unter meinen Fittichen und sollte er sich in sie vergucken, würde ich ihn auf die Probe stellen. Es war egal, dass ich Rin nicht als meine Braut wollte, aber es war nicht egal, wen sie sich als ihren Mann auswählte.   Die Woche verging danach im Flug, während ich aber duzende Dämonen erschlug, die sowieso auf meiner Liste gestanden hatten. Zwischenzeitlich waren auch stärkere darunter, die mit meinem mächtigen Schwert, wie Fliegen fielen. Ich ließ allen Frust raus, damit ich ihr ruhig gegenübertreten könnte. Es würde nicht helfen, aggressiv zu sein, wenn ich mit ihr über unsere… Beziehung sprechen wollte. Sie hatte sich meinen Wünschen zu beugen, auch wenn sie nur eine Kandidatin als Frau war, in den Augen meiner Mutter. Ich hatte mich schnell entschieden und selten war ich von einer Entscheidung abzubringen. Knurrend erschlug ich somit auch den letzten Youkai, bevor ich mich gegen Abend auf den Heimweg begab. Heim… ein merkwürdiger Begriff, den ich anscheinend durch sie meinem Vokabular hinzugefügt hatte. Genießend ließ ich den Wind durch mein Gesicht peitschen, bereit mich ihr zu stellen. Sango hatte recht. Vielleicht wusste sie gar nicht, wie sehr es mich störte. Sie suchte zurzeit auch nach einem Mittel gegen diesen Geruch, der uns zu Tieren werden ließ, doch ein wenig verängstigte es mich… Ja, verängstigen passte in dem Sinne. Ob Kagome wirklich mehr für mich empfand, als der Geruch ihr vorgaukelte und wie würde ich darauf reagieren? Sie hatte viel mehr in diesen Momenten gesehen, wie ich…   Dann, als ich kurz davor war, den Brunnen zu erreichen, stieg mir ein merkwürdiger Geruch in die Nase. Das konnte doch nicht… Wo war sie? Sie war eindeutig hier gewesen, aber wo? Es war schon dunkel und wieso kam mir dieser andere Geruch so bekannt vor? „SESSHOMARU!“, schrie Sango neben mir und kam keuchend zum Stehen. „Ein riesiger Hund hat Kagome geschnappt, ich dachte du warst das, aber jetzt wo du hier stehst…“ „Ein Hund?“, ich schnupperte noch mal und dann begriff ich. „Meine Mutter…“ „Deine… Mutter?“, Sango sah mich verdattert an und ließ den Mund offenstehen. „Ist das gut oder schlecht?“ „Das werde ich dann sehen. Ohne Geschenke werde ich Kagome nicht wiederbekommen.“, meinte ich leicht kühl und kehrte zurück, holte die Sachen aus Kagomes Haus und machte mich auf dem Weg. Sango wünschte mir viel Glück, aber das würde ich nicht brauchen. Kurzerhand verwandelte ich mich, nahm alles ins Maul und flog in den Himmel. Wer wusste, wie lange sie in der Gefangenschaft meiner Mutter überleben konnte. Sie war manchmal reizbarer wie ich…   Oben angekommen, zerriss mich die aufkeimende Sorge. Ich verwandelte mich zurück und schritt mit der Tüte in großen Schritten die Treppe hinauf, nur um meiner Mutter und einer merkwürdigen Frau gegenüber zu stehen. Sie erinnerte entfernt an Kagome, doch der Geruch blieb aus, was auf eine Doppelgängerin deuten ließ. Wollte sie mir beweisen, dass ich blind war? „Mutter. Wo ist Kagome.“, meinte ich oben angekommen und blickte erst die vermeintliche Kagome und dann sie an. „Mutter, sprich.“ Der Frau neben ihr entgleisten die Züge, bevor meine Mutter eine ausladende Handbewegung machte. „Na, na. Da sitzt sie doch. Erkennst du deine Braut nicht mehr?“ „Kagome?“, fragte ich verdattert und starrte auf sie. „Das kann nicht sein… der Geruch…“ „Oh, das? Ein Amulett. Ein Geschenk für sie. Gefällt sie dir?“ „Sesshomaru…“, flüsterte sie heiser und schien traurig zu werden. Hatte sie Angst, dass ich sie nicht mehr mochte oder empfand sie nichts mehr? Ich trat vor und ging vor ihr auf die Knie, bevor ich meine Hand sachte an ihr Kinn legte und ihr Gesicht anhob. „Geht es dir gut?“, fragte ich besorgt und kam ihrem Ohre nahe. „Hat sie dir wehgetan?“ „Es geht mir gut… nein, sie hat mir nicht wehgetan.“, flüsterte sie, während ich an ihr schnupperte. Meine Mutter hatte wirklich ihren Körper schruppen lassen. Es war ihr bestimmt unangenehm gewesen, doch ein wenig begrüßte ich es, dass ich nicht ihn an ihr roch. Wer wusste, wie ich durchgedreht wäre vor Eifersucht, wenn ihr Geruch nicht da war, der mich betörte. „Wie gefällt sie dir nun?“ Ich löste mich und blickte dieses bezaubernde Wesen an. Sie gefiel mir auch ungeschminkt, aber damit… Mein Blick glitt über die Rüschen und die prächtigen Stoffe. Die Lilien, die meine Mutter an ihr drapiert hatte, standen ihr vorzüglich und obwohl dieser Duft nicht da war, kam ich nicht umhin sie mir vor mir auf meinem Bett vorzustellen, wie ich ihr die Kleidung von der Haut pellte. Wie sie wohl war, wenn sie nicht berauscht wurde? „Kagome, die Lilien an deinem Gürtel und deinem Haar reichen nicht an deine Pracht heran.“ Seine Mutter schien begeistert und seufzte wohlig. „Dankst du deiner Mutter nicht?“ Ich stand auf und sah zu ihr, während Kagome ein wenig unruhig wurde. „Mutter. Du hast sie entführt ohne meine Erlaubnis. Aber ich verzeihe dir, dank deiner herausragenden Arbeit.“, meinte ich und sah ihr zufriedenes Gesicht, doch behagte es mir nicht, dass sie so verunsichert schien. Glaubte sie wirklich, dass ich nur… Kagome, es wurde wirklich Zeit, dass ich mit ihr ein Gespräch führte. Es ging mir doch nicht nur um ihre Fotze, sondern um sie. Wäre ich nur auf das eine aus, hätte ich mir in dieser Woche genug Frauen nehmen können, doch ich hatte es nicht getan. Wie war nur dieser andere Mann mit ihr in der anderen Zeit umgegangen, dass sie überhaupt daran dachte? Ja, wir hatten mehrmals miteinander geschlafen, aber es hielt sich in Maßen. Ich tat wohl gut daran, dazwischen zu gehen. Kagome… Du sollst mir gehören.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)