Isshun no Shunkan von Kibo-kamichan (Flüchtige Momente - Sesshomaru x Kagome) ================================================================================ Kapitel 58: Palast im Himmel ---------------------------- Immer noch mit dem Gedanken an Sesshomarus Gesicht, war ich in ein Taxi gestiegen, welches mich heimfuhr. Erst hatte er mich fahren wollen, doch ich hatte das verneint. Nicht, dass ich ungern noch mit ihm Zeit verbracht hätte, aber ich wusste, wie verletzt er wäre, wenn ich in den Brunnen springen würde. Warum musste es nur so kompliziert sein. Sehnsüchtig stieg ich aus dem Taxi und wechselte die Kleidung. Meine Kampfkleidung, die seiner so ähnlichsah. Ich grinste ein wenig und starrte in den Spiegel. Ich nickte mir selbst zu, während meine Wangen immer mehr hervortraten und rot schimmerten. Sesshomaru, ich komme jetzt zu dir. Warte bitte am Brunnen und dann im richtigen Moment, gebe ich dir diesen Ring. Mein Herz pumpte freudig, auch wenn mein Kopf davon schwirrte, wie schnell es sich entwickelte, doch… was sollte daran verwerflich sein, wenn man mit einem Hieb bemerken musste, dass er noch nie ein schlechter Kerl gewesen war? Am Ende beim Kampf gegen Naraku hatte man gesehen, wie stark er doch war…  Sesshomaru, was veranlasste dich nur immer dazu, uns eine Lüge vorzuleben? War es wirklich dein Standpunkt, den du zu vertreten hattest? Wie einsam warst du wohl gewesen in der ganzen Zeit? Rin würde ich irgendwann danken müssen, bestimmt war auch sie ein Grund dafür, dass er aus sich heraus kam. Schon komisch daran zu denken, dass er ein kleines Kind bei sich gehabt hatte, wo er immer so ein böser Mann angeblich gewesen war. Auch Ikuto war ein guter Bursche geworden… Welche Geheimnisse hast du vor mir? Egal, ich werde sie in Erfahrung bringen und mit diesem Ring, werde ich dir beweisen, wie ernst es mir ist. Ein neuer dieser flüchtigen Momente, die ich zu unserer Liste hinzufügen würde. Was würde mit dir passieren, wenn ich dir dann erkläre, was der Ring bedeutet? Nachdenklich zog ich die Schatullen aus meiner Kleidung und betrachtete noch einmal die Ringe, bevor ich sie in meinem Oberteil hinter der Rüstung verstaute. Eng an meinem Herzen.   Und dann machte ich mich auch schon auf den Weg. Opa starrte mich etwas verwirrt an, als ich winkend an ihm vorbeilief und ihm noch einen angenehmen Abend wünschte. Geschickt sprang ich mit einem Satz in den Brunnen. Das wäre mein heutiges Geschenk! Ein Ring! Freudig erfasste mich die Wärme des Brunnens und ließ mich hindurch gleiten in die vergangene Zeit, die ich so liebgewonnen hatte. Mein Herz schlug immer schneller und heftiger, je dichter ich an die andere Seite kam. Immer lauter wurde mein Herz, bis ich endlich die andere Seite erreichte und mit meinen Füßen auf den kühlen Boden der Tatsachen zu stehen kam. Natürlich wartete er nicht im Brunnen. Bestimmt las er gerade. Schnell zog ich mich, wie in einem Wettlauf mit der Zeit, den Brunnen hob. Eine Ranke nach der nächsten ergriff ich, während mich ein Hochgefühl der Freude ergriff. Das passende Geschenk, das wusste ich! Noch ein Stückchen, sagte ich mir selbst, bevor ich den Rand ergriff und mich heraushob. Der Himmel war von Sternenübersät, jedoch noch nicht ganz finster. In meiner Welt war es um die 21 Uhr gewesen. Sogar der Mond schien schon und traf sich mit der Sonne. Der bestimmt schönste Moment, den ich je gesehen hatte, als ich wieder herabblickte und losgehen wollte, doch auf einmal schienen Wolken aufzuziehen. Oh Nein, nicht jetzt! Geschockt sah ich auf, als sich schon ein riesiges Maul um meinen Brustpanzer schloss. „AHHH!“, schrie ich panisch und drückte gegen die Zähne, die anscheinend mich nicht durchbeißen konnten, als ich schon bemerkte, wie wir in den Himmel aufstiegen. „LASS MICH LOS!“, schrie ich und presste meine Hände in das Fell über dem Maul, doch das Monster gab nicht nach und stieg immer mehr auf. Hilfe! NEIN! „SESSHOMARU!“, schrie ich noch einmal, doch bestimmt hörte er mich nicht mehr. Ein Blick nach unten verriet mir, dass wir schon viel zu weit oben waren. Ängstlich sah ich mir jetzt genauer das Monster an, als ich erstarrte. Goldene Augen und weißes Fell? Ich atmete tief ein, es war ein weißer, riesiger Hund, aber nicht Sesshomaru. Diese Schnauze war schmaler und femininer, wie auch das Zeichen auf der Wange anders war.   Es dauerte nicht lange, bis ich es endlich begriffen hatte. Sesshomarus Mutter hatte mich geschnappt und verschleppt! Aber wieso? So ungeduldig konnte sie doch nicht sein und ging das nicht leichter? Hätte sie ihn nicht darum bitten können, dass er vorbeikam? Etwas wütend starrte ich in die Augen der Hündin, die mich anscheinend belustigt anstarrte und auch hochmütig. Bestimmt hatte sie bemerkt, dass ich mich nicht mehr so schüttelte, denn auch ihre Zähne lockerten ihren Griff um meine Rüstung, sodass der Druck verschwand, den sie vorher ausgeübt hatte. Schmollend ließ ich mich hinauf zum Schloss tragen. Erstaunt, dieses riesige Monster von Palast über den Himmel zu entdecken, starrte ich auf diesen Marmor und die vielen Wachen, die sich auf verschiedenen Ebenen versammelt hatten. War das ihr Reich, in dem sie lebte? So viele Säulen… Verdammt und sie brachte mich hier her in dieser Kleidung…   Da ging sie dann auch schon runter und landete mit ihren großen Pfoten auf dem Marmor bei einem schönen rot gepolsterten Thron, der zur Seite weit auslief. Es erinnerte an eine Kombination aus Liege und Thron. Als ihre Pfoten dann landeten, spürte ich das Beben noch in meinen Knochen. Diese Wesen waren echt und mächtig. Auch Sesshomaru war so ein riesiger Hund, egal wie lange es schon her war, dass ich ihn in Aktion gesehen hatte. Sie ließ mich langsam herab und setzte mich auf der erweiterten Liege ab, bevor ihr Körper in Rauch aufging und eine wunderschöne Frau mit weißem Haar heraustrat. Ihr Haar war lang und wehte leicht in der Brise, die auf dem Hof herrschte. Ihre Augen so golden, wie die seines Sohnes. Ihre Haare hatte sie in zwei Zöpfen nach hinten gebunden, die an ihre weißen großen, hängenden Ohren erinnerten. Sie trug ein Pony, so wie Sesshomaru, der pfleglich und sauber, gerade geschnitten war. Einzig zwei breite Strähnen, die an ihren Ohren herab zu ihren Brüsten fielen, waren nicht nach hinten gebunden. Dann noch die Mondsichel von Sesshomaru und die filigranen Streifen auf ihren Wangen. Jedoch besaß sie nur jeweils einen. Wie könnte ich nur mit ihr Schritt halten? Mit dieser wunderschönen Frau? Um ihren Hals trug sie eine große Kette mit einem schwarzen Stein. Man erkannte sofort, dass sie eine Herrscherin und ich ein Bauerntrampel war und dann ihre Kleidung. Diesmal trug sie alles. Anscheinend hatte sie erst einen weißen Yutaka da drunter und da drüber einen Blau schillernden, der unten wie ein Kleid aussah, aber das war nicht alles. Darüber trug sie ein weißes Gewand mit lila Farbflecken und gelben Schmetterlingen. Sie war wirklich schön anzusehen und um alles abzuschließen, trug sie ein blaues auf ihren Armen hängendes Gewand, welches mit Fell abgerundet war. Unten der Saum war mit einem breiten Fell gesäumt und auf ihren Armen lag auch welches. So wie Sesshomaru, präsentierte sie ihr Fell mit Stolz, welches gepflegt und leuchtend nur noch mehr davon zeugte, dass sie kein Mensch war… „Menschenfrau, wie lange möchtest du mich noch so ansehen? Nicht, dass es mir missfällt…“ „Oh!“, meinte ich schnell und wurde knallrot, bevor ich aufsprang und mich tief verneigte. „Es tut mir sehr leid!“ Sie grinste etwas und hob die Brauen. „Dabei hatte ich eine ungestüme Frau erwartet.“ „Stimmt ja…“, erinnerte ich mich selbst daran und sah sie nachdenklich an. „Wieso wurde ich entführt?“ „Komm.“, meinte sie jedoch nur und schritt in ihrem Gewand Richtung Palast Inneren. Schnell folgte ich ihr und betrachtete die Wachen, die es nicht wagten mich anzusehen. Sie standen komplett still da… „Sind sie echt?“, fragte ich mich fast selbst und erwartete gar keine Antwort, doch sie tat es. „Natürlich. Aber sie würden nie ihre Herrin unverfroren anstarren, so wie du.“ Ich erstarrte ein wenig und folgte ihr einfach weiter. Anscheinend hatte es sie doch sehr gestört, aber sie war auch wirklich schön… Da wusste man wirklich, von wem Sesshomaru sein Aussehen geerbt hatte. Einmal hatte ich ja seinen Vater gesehen und dieser hatte viel markantere Gesichtszüge gehabt oder lag das vielleicht am Alter? Sein Vater war doch bestimmt älter als er jetzt war, gewesen oder?   Wir schritten durch das Palastinnere ein wenig, bis wir auf einmal in einen schönen Garten mit vielen Blumen kamen. Der Garten erinnerte mich ein wenig an Sesshomarus aus der Zukunft. Sie hatten wohl auch den gleichen Geschmack. Seine Mutter setzte sich auf einen Thron und deutete ihr gegenüber auf einen weiteren. Ich nickte und setzte mich, während ich das Unbehagen förmlich spürte. Meine Nerven waren angespannt, während der Abend immer mehr anbrach und diese leuchtenden Blumen sie in ein wundervolles Licht tauchten, als wäre sie eine Göttin. „Nun. Du bist also an meinem Sohn interessiert?“ Huch? Wie? „Ja…“, meinte ich schnell und sah etwas zur Seite. Interessiert war doch kein Ausdruck dafür… Sie betrachtete mich ein wenig und schien zu überlegen. „Die richtige Kleidung und… hmm… einen Versuch wäre es wert.“ „Was?“, fragte ich irritiert, während sie leicht lächelte, aber nicht unbedingt das nette Lächeln, was man kannte, sondern ein schauriges. „Ist es nicht offensichtlich, dass du, so wie du bist, meinen Sohn nie schmücken könntest? Sein Geschmack war schon immer… sehr befremdlich. Aber eine Mutter muss zu ihrem Sohn stehen, darum werde ich mein bestes geben, um aus diesem hässlichen Entlein, einen Schwanz zu zaubern.“ Ich verzog die Lippen ein wenig. Für wie hässlich hielt sie mich denn? Wie konnte diese Frau so oberflächlich sein … „Kommt es so auf das Äußere an?“ Sie lachte etwas und sah mich hochnäsig an. „Natürlich. Welcher Mann würde eine hässliche Frau sich nehmen?“ „Sesshomaru liebt mich, so wie ich bin!“, meinte ich schnell und sie hob eine Braue. „Tut er das? Nun. Dann ist es wohl wirklich von Nöten. Begleite mich, ich werde dich herrichten.“, meinte sie und tat beinahe so, als wäre es nicht wichtig, was ich ihr sagen wollte. So erhob ich mich auch und folgte dieser mächtigen Frau, dessen Gefühlregungen mir etwas fremd waren. Cecilia hatte gesagt, ich solle mich nicht fürchten, doch wie sollte ich mich nur verhalten? Wirklich darauf eingehen und ihr gefallen? Ja, mehr konnte ich wohl wirklich nicht machen. Sesshomaru war nicht hier und würde bestimmt noch brauchen, bis er bemerkte, dass seine Mutter mich entführt hatte. Des Weiteren könnte sie mich einfach fressen… Da musste ich jetzt also durch und versuchen, sie auf meine Seite zu ziehen, doch nur wie? Wirklich alles tun, was sie wollte oder erwartete sie, dass ich mich wehrte. Sie war seine Mutter und er sehr unterkühlt, doch kam es von ihr? Ich schluckte und streichelte über den weichen Stoff meiner Kleidung, der daran erinnerte, dass Sesshomaru bald da sein würde. Aber da fiel mir auch etwas anderes ein. „Ich habe die Kleidung doch gar nicht…“ „Meine Diener haben sie bei Ren abgeholt.“, meinte sie kurzerhand und drehte sich zu mir um. „Meine Kleidung würde dir nicht stehen.“ Ich wurde rot und verzog wieder die Lippen. Das konnte was werden. So eine Schwiegermutter würde ich also bekommen… fabelhaft…     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)