Isshun no Shunkan von Kibo-kamichan (Flüchtige Momente - Sesshomaru x Kagome) ================================================================================ Kapitel 41: Ikuto ----------------- Es dauerte nicht mehr lange, als auf einmal eine Sprechanlage anging und jemand um Eintritt bat. Etwas schüchtern sah ich zu Sesshomaru und wollte schon aufstehen, da es ihm peinlich sein könnte, doch er legte sanft eine Hand auf meinen Bauch und bedeutete mir, an Ort und Stelle zu bleiben. Die Tür wurde entriegelt. Fast sofort setzte der Wasserfall aus, bevor jemand die Tür geschwind betrat, sich umdrehte und diese wieder verriegelte. Erstaunt starrte ich auf einen langen zusammengebunden weißen Schopf und erstarrte. Das war nicht sein Ernst oder? Wen hatte er da bitte eingeladen? Fast glaubte ich, dass es der weißhaarige Typ von letztens war. „Einmal deine Bestellung. Schön, dass du endlich zum Reden bereit bist, denn es reicht mir langsam. Es kann nicht sein, dass du mir verbietest, meine Mutter zu treffen. Ich meine, wenn sich nichts verändert…“ Dann drehte er sich um in seinem eng anliegenden weinroten Hemd, das er bis zum Ellenbogen hochgeschoben hatte und einer dunkelgrauen Jeanshose. Sein Haar wehte leicht in der schnellen Umdrehung, als er mitten in der Bewegung mit aufgerissenen Augen stehen blieb. Seine Augen waren ein Ton zwischen braun und golden, während sein Pony ihm halb ins Gesicht hing. Sein Mund öffnete und schloss sich einige Male, während Sesshomaru mir sacht über die Seite strich. „Du solltest sie nicht so anstarren, dass ist ihr bestimmt unangenehm.“, hauchte Sesshomaru und blickte zu dem anderen Mann. Ich musste damit wirklich erst einmal klarkommen. Er sah so ganz anders als Inu Yasha aus… ich meine, wieso hatte er denn bitte keine Hundeohren oder andere Zeichen? Er sah normal aus… fast zu normal, als wäre ich nicht die Mutter. „Keine Ohren.“, brabbelte ich vor mir hin, während der hübsche junge Mann leichtfüßig herüber schlenderte und das Essen hatte. Wow, er hatte wirklich Sesshomarus Ausstrahlung… „Nein, habe ich nicht.“, grinste er kurz vor mir und stellte das Essen ab. „Also ist das Essen für sie?“ „Ja… naja… Sie hat schon wieder nicht genug gegessen… Du kennst mich ja.“ „Zu gut.“, flüsterte er heiser und lächelte mich noch einmal freundlich an, bevor eine weibliche Stimme aus einer Anlage erschallte. „Ihr 18 Uhr Termin ist da. Soll ich ihn wegschicken?“ Er seufzte, bevor ich eine Hand auf meinem Kopf spürte. Der hübsche Mann, der sich als mein Sohn herausstellte, hatte seine Hand sachte auf meinen Kopf gelegt, bevor er mir zuzwinkerte. „Komm, wir gehen essen. Im Gegensatz zu ihm brauche ich nämlich auch Nahrung. Vater, dass ist in Ordnung oder?“ „Gut.“, murrte der Mann auf dem ich lag, bevor er mir aufhalf. „Pass auf, dass sie sich ausruht.“ Er hob mein Kinn an und küsste sanft meine Lippen, bevor ich auf dem Sofa saß und er neben mir aufstand. Seine Wärme vermisste ich sofort, während er mir aufhalf und mich von hinten mit einem Arm umschlang. „Aber wir sollten erstmal das Wichtigste vollziehen. Kagome, dass ist unser Sohn Ikuto. Er ist der Vater von Arisu.“ Ich verneigte mich leicht, was er mir nachtat. Ikuto also… Sein Name war leicht… bösartig, aber irgendwie schien das damals Gang und Gebe gewesen sein. Aber sein Name klang schön. Sesshomaru hatte seinen Namen schon fast liebevoll ausgesprochen. „Ahm… Wie darf ich dich nennen?“, fragte mich Ikuto und schien sich noch nicht wirklich sicher zu sein, wie er mich ansprechen konnte. Ich biss mir auf die Unterlippe und überlegte, bevor ich nur leise murmelte: „Kagome erst einmal… ich muss mich daran erstmal gewöhnen…“ „Verstanden. Kagome, würdest du mich begleiten?“, fragte er mit einem Zwinkern und legte den Kopf schief. Er war mindestens 1,85m hoch. Ein ganz schöner Hüne und an seinem Ohr trug er… einen Ohrring. Insgesamt schien er einiges an Gold an sich zu tragen. Eine Armbanduhr und eine Kette an Handgelenk und Hals, wie auch einen Ring am Ringfinger. „Ja.“, lächelte ich und wurde noch einmal von Sesshomaru gedrückt, bevor mein Magen knurrte. „Ich komme später hoch. Ruh dich aus, dann sehen wir weiter. Du nützt keinem etwas, wenn du umkippst.“ „Da hat Vater wirklich recht.“, meinte mein Sohn sehr ernst, bevor er mir seinen Arm da bot. Etwas verklemmt hakte ich mich ein und winkte noch einmal Sesshomaru, der schon seine Kleidung und sein Haar richtete.   Oben angekommen, machte Ikuto das Licht an und führte mich zum Tresen, wo ich mich auf einen der Hocker setzte und mich auf den kühlen Stein stützte. Mein angeblicher Sohn hingegen räumte Teller auf dem Tisch und packte das Essen aus, welches er zwischen uns aufteilte. „Ich hoffe es schmeckt dir.“, hauchte er und legte mir Kobe Rind an Gemüse und Reis auf den Teller. Es sah wirklich köstlich aus und mein Magen schaltete sich sofort ein. „Das sieht teuer aus, aber sehr lecker…“ „Mach dir um Geld bitte keine Gedanken. Iss erstmal richtig.“, brummte er und stellte mir ein Glas Wasser auf den Tisch und goss sich ein Glas Wein an. „Oder willst du Wein?“ „Nein, danke.“, winkte ich ab und fing schon an mit dem Essen. Grinsend starrte er mich erst an, bevor er es mir nachtat. „Bist du enttäuscht eigentlich, dass ich keine Hundeohren habe?“ „Was? Oh... wegen vorhin… nein, natürlich nicht… Nur ich dachte…“ „Das jeder Hanyou aus so einer Verbindung Hundezeichen hat? Nein nein. So ist das nicht. Ich hatte wahrscheinlich sogar einfach Glück, aber in dieser Zeit wären Hundeohren ein Problem.“ „Ich verstehe.“, hauchte ich und betrachtete ihn genauer. „Du siehst deinem Vater sehr ähnlich“ „Aber dir auch, Kagome.“, flüsterte er und schob sich noch ein Stück Steak in den Mund. „Ich freue mich wirklich, mit dir reden zu dürfen, auch wenn es schon komisch ist, dass meine Mutter so jung und hübsch ist.“ Ich wurde rot und sah schnell weg, bevor ich mit einer Hand ihm vor der Nase wedelte. „Das klingt peinlich!“ Er lachte leicht. Als ich hinsah, wurde mir ganz warm ums Herz, so lieb wie er lächeln konnte. „Tut mir leid. Aber es war ernst gemeint.“ Etwas schüchtern stopfte ich etwas in den Mund und musste feststellen, wie köstlich dieses Rind war. Ob ich jemals wieder normales essen konnte? „Mein Vater hat mir gesagt, dass die Vergangenheit durcheinandergeraten ist?“ „Ja… Es ist wohl ein kleines Chaos…“, seufzte ich und schnappte mir eine Karotte. „Ich bin nur froh, dass sich hier nichts geändert hat.“ „Ja, ich auch. Aber sag mal… Hast du schon mit dem Gedanken gespielt, einfach hier zu bleiben? Bei uns?“, fragte er vorsichtig und hob eine Hand an meine Wange und streichelte ein Reiskorn davon, das er zu seinen Lippen führte und aufaß. Überrascht erstarrte ich und sah ihm in die goldbraunen Augen, die leicht bettelnd schauten. „Das… ich…“ „Kagome. Bitte denke darüber nach. Die Vergangenheit ist gefährlich und hier… könntest du auch glücklich werden.“ „Aber du würdest dann auch nicht geboren werden…“ „Kagome. Du und mein Vater könntet dafür mehr Kinder haben.“, meinte er etwas und wurde dann selbst rot, als er anscheinend eins und eins zusammenzählte, wo denn die Kinder herkamen. „Oh Gott… Es tut mir leid. Irgendwie kommt das echt merkwürdig rüber… Naja… bitte überlege es dir.“ Sein Blick wirkte auf einmal tief traurig, bevor er meine Hand griff. Ich ließ das Messer fallen, als sein Griff stärker wurde. Liebevoll zog er sie ran und legte sie auf meine Wange. Mit geschlossenen Augen schmiegte er sich an die Hand. Ein wenig drehte ich sie und legte meine Handfläche um seine Wange, die sich eng an die Hand schmiegte. „Wie lange ich mich danach gesehnt habe, nachdem du von uns gegangen bist…“ Ich schluckte und sah ihn betrübt an. „Warst du unser einziges Kind?“ „Ja…“, flüsterte er und atmete meinen Geruch tief ein. Ich spürte das Kitzeln der Luft an meiner Wange, bevor er die Hand löste. „Entschuldige, dass ist bestimmt ein wenig viel für dich.“ Sein Lächeln war herzlich, bevor er meine Hand wieder auf den Tisch legte und ich schnell weiter aß. Warum fragte ich mich gerade nur, wie ich gestorben war? Wie alt war ich gewesen? Und wie alt war er zu dem Zeitpunkt? Es war schon fast eine kindliche Geste gewesen…   Den Rest des Essens waren wir danach still. Das Thema hatte uns beide wohl etwas runtergerissen. Er schien so gelitten zu haben… War das das Gesicht, was Sesshomaru machen würde, wenn er offenherzig wäre? Diese Augen machten mich verrückt, weil sie wie Sesshomarus aussahen… „Hat es dir geschmeckt?“ „Ja.“, lächelte ich, während er den Tisch abräumte und mich am Rücken durch den Raum schob. „Gut, jetzt legst du dich etwas hin.“ „Aber ich muss doch heim!“, wiedersprach ich, aber er schüttelte nur den Kopf. „Vergiss es. Vater kommt eine Nacht ohne dich aus. Wenn schreibe ich ihm einen Brief und dann kann er sich etwas anhören. Du musst genug essen.“ Er schimpfte mit mir und schob mich weiter. Schnell gab ich es auf, da er einfach viel stärker war und ließ mich ins Schlafzimmer bringen. „Leg dich hin. Zumindest eine Stunde. Wenn es dir besser geht, kannst du gerne heim.“ Ich setzte mich aufs Bett und verzog leicht die Lippe. „Bin ich nicht eigentlich deine Mutter? Du klingst wie ein Vater…“ Leise lachend hüpfte er neben mich aufs Bett und zwinkerte. „Wenn man eine Schauspielerin als Frau hat und eine süße Tochter, die der Mutter nacheifert, muss man sich durchsetzen können. Meine Frau hungert sich manchmal in ihre Rollen. Deswegen koche ich meistens für sie und passe ihren Ernährungsplan an. Ich weiß noch, dass du damals auch immer eher spärlich gegessen hast. Ihr hattet auf einander eine magische Anziehungskraft… Erst als ich älter wurde und ständig Hunger hatte, hast du mehr gegessen, weil ich dich mit gefüttert habe…“ Ich grinste. „ja, ich esse nicht gerne alleine…“ „Verständlich. Aber achte auf dich.“, schimpfte er noch, bevor er meine Kleidung anstarrte. „Warte.“ Er verschwand im Nebenraum und holte mir einen seidenen Schlafanzug. „Hier. Sonst siehst du danach komplett zerknittert aus.“ „Du bist sehr führsorglich…“, brummte ich und sah ihn und dann die Kleidung an, bevor er sich schnell umdrehte und wippend wartete, bis ich mich umgezogen hatte. Er besaß wirklich Anstand und mir war es auch lieb so. Ich würde bestimmt brauchen, bis ich komplett damit klar kam. „Fertig?“ „Ja.“, hauchte ich, bevor ich mich in die Mitte auf das riesige Bett setzte. „Danke noch einmal… Es muss für dich sehr schwer sein.“ „Und wie.“, knurrte er und löste seine Schuhe, bevor er zu mir aufs Bett kletterte. Verunsichert starrte ich ihn an, während er mich auf die kühlen Laken drückte und sich von hinten an meinen Rücken anschmiegte und mich kurzerhand umarmte. „Nur kurz… keine Sorge, ich habe keinen Ödipus Komplex.“ Ich erzitterte etwas, während sein warmer Körper sich von hinten an mich presste und sich ein Arm fest um mich schlang. „Deine Frau…“ „Würde es verstehen. Kagome, nur ein paar Minuten, bitte… es ist so lange her, dass du mich in die Arme genommen hast… und genauso lange ist es her, dass ich dich in meine Arme schließen konnte. Versprochen ich habe keine Hintergedanken… nur… bitte…“ Es überforderte mich ein wenig, doch nach einiger Zeit wurde ich ruhiger, als ich seinen Duft aufsog. Er roch nach Lavendel und anderen Kräutern, die sehr beruhigend wirkten. Seufzend ergab ich mich in seiner Umarmung und schloss die Augen. Irgendwie fühlte ich mich müde, doch irritierte mich die feuchte Nässe an meinem Kopf, wo er sein Gesicht dran gelehnt hatte. Ob er weinte? Hatte er sich deswegen so an mich geschmiegt? Es war schon traurig Ikuto nicht wirklich zu kennen… Ob ich wohl eine gute Mutter gewesen war? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)