Isshun no Shunkan von Kibo-kamichan (Flüchtige Momente - Sesshomaru x Kagome) ================================================================================ Kapitel 9: Feuer und Flamme --------------------------- Am Ende des Tages war ich dann auch endlich zu Hause angekommen. Wir hatten wirklich lange gebraucht, bevor wir losgefahren waren. Nicht, dass wir großartig geredet hätten, nur irgendwie hatten wir leicht stumm dagesessen, als ob er ein Wunder erwartet hätte. Sesshomaru hatte mich auf seinem Motorrad vor dem Haus abgesetzt und meinen Helm entgegengenommen, den er schnell verstaute. Es schien insgesamt so, dass der Abschied sehr kurz ausfiel. Ich konnte fast gar nicht die Situation erfassen, so schnell wie er das Visier nach einem kurzen „Bis bald.“ Runtergeschoben hatte. Unglaublich, wie schnell er weg war, nachdem wir so lange bei ihm gesessen hatten… Ob er sehr von mir enttäuscht war? Ich stieg leicht erledigt die Treppen hoch und warf mich sofort aufs weiche Bett. Irgendwie war die Zeit so schnell bei ihm vergangen, obwohl wir uns am Ende kaum noch ausgetauscht hatten… Wo war sie geblieben? Meine Mutter klopfte an die Tür, bevor sie leise antrat: „Na, wie war es? War es ein Date?“ Ich drehte mich um und presste ein Kissen an die Brust: „Mama, sag mal…“ „Ja?“ „… bin ich ein schlechter Mensch, wenn ich mich in jemand anderen verliebe?“ Überrascht kam sie zu mir und setzte sich. „Also war es ein Date…War es ein Dilemma?“ Ich blickte auf. „Und was für eins… Er wollte mich küssen…“ „Wolltest du es auch?“ Ich schluckte und überlegte. „Schon, es war ein sehr schöner Moment, aber wir haben es gelassen… ich bin doch mit Inu Yasha zusammen… Aber ich habe es gleich geahnt, wenn er so tut, als wäre alles zwischen uns schon geklärt… muss ich doch ihn schon in der Vergangenheit lieben …“ Sie seufzte und zog mich fest an ihre Brust: „Also Liebeskummer. Nun, ich sollte mit diesem Bruder…“ „Sesshomaru.“ „Mit Sesshomaru reden, er sollte dich nicht so überfallen. Auch wenn ich neugierig bin, was er für dich auf die Beine gestellt hat, dass du so ein schlechtes Gewissen hast.“ Sie kicherte, was mich etwas störte. Ich kuschelte mich enger an sie heran. „Ach Mama… Er ist einfach so anders wie Inu Yasha…“ „In wie fern?“ „Er… ist genau das Gegenteil. Er ist eher ruhig, er gibt auf mich acht, er bringt mir alles bei und scheint dankbar für meine Geschenke zu sein, während Inu Yasha nur noch laut ist und ständig mit mir schimpft, weil ich alles falsch mache…“ „Also magst du ihn schon ein wenig?“ Ich wurde rot. „Ja, schon, aber… jetzt wo ich diesen Sesshomaru getroffen habe… Ich dachte vorher, er will nur seine Neugier stillen, doch jetzt…“ „Glaubst du, dass er für dich mehr empfindet und es nicht sagt? Männer sind da oft sehr kompliziert meine Liebe. Dein Vater war es auch. Aber er war ein echter Romantiker.“ „Aber ich bin doch mit Inu Yasha…“ „Nun. Ihr habt euch getroffen und euch zusammengerauft. Seid ihr denn je weiter gegangen? Ich weiß, dass es sich nicht gehört aber… Ich weiß noch, dass ihr euch einmal getrennt habt, wo ihr nicht einmal zusammen wart.“ Ich seufzte. „Stimmt schon, er liebte Kikyou, aber dann mich…“ „Meine Tochter. Du selbst musst es am Ende entscheiden. Inu Yasha war dein erster Freund. Es ist nicht immer so, dass der erste auch der Mann fürs Leben ist. Du musst dich also nicht schämen, falls es ein anderer wird.“ „Aber…“ „Nichts aber. Und ich freue mich, falls du uns jetzt öfters besuchst um diesen Sesshomaru zu treffen. Ich würde mich freuen, wenn du ihn uns vorstellst. Manchmal ergeben sich halt Dinge. Wenn ich ehrlich bin… War ich damals mit dem besten Freund deines Vaters zusammen, aber wir stritten uns nur und ich heulte mich dann bei deinem Vater aus. Irgendwann kam er dann auf die dumme Idee mit mir Ausflüge zu machen um mich aufzumuntern.“ „Wirklich?“ „Ja. Schon niedlich, wie er immer wieder ankam. Oft haben wir auch zu dritt etwas unternommen, doch nach und nach merkte ich, dass es sich falsch anfühlte. Das ich etwas anderes wollte, als meinen Freund und ich trennte mich. Dein Vater war erschüttert, doch ich beichtete ihm meine Gefühle und alles wurde gut.“ Ich starrte sie verdattert an. Meine Mutter war also auch so eine? „Ich will dir damit einfach nur sagen, es ist nicht schlimm. Es gibt viele hübsche Männer. Tu was dein Herz dir sagt und lass dir ruhig Zeit. Kagome, du bist ja noch nicht einmal volljährig und benimmst dich wie eine alte Frau, die niemanden mehr abbekommt.“ „Danke Mama…“, brummte ich und erzählte ihr dann von unserem Date. Meine Mutter wurde knallrot und fächelte sich Luft zu. „Das du ihm widerstehen konntest!“, kicherte sie und rieb sich die Wange. „Was für ein Mann. Da bin ich ganz neidisch. Wo findest du die nur immer?“ „Ach Mama!“, schrie ich und stupste sie in die Seite, während sie nur lachte. „Lass es auf dich zukommen und wie gesagt, stell mir deinen gutaussehenden CEO gerne mal vor. Ich will sehen, ob er sich auch besser benimmt. Und wenn du ihn nicht willst, mein Angebot steht noch.“ Ich verdrehte die Augen. Mama! Am Ende wusch ich mich noch einmal ordentlich, damit nichts an den heutigen Tag erinnerte, auch wenn es mir sehr gefallen hatte. Ob mein heutiges Outfit dem Sesshomaru von damals auch gefiel? Ich meine… nein, lieber nicht. Schnell zog ich meine Miko Kleidung an und suchte alles zusammen, was mir Sesshomaru mitgegeben hatte. Heute Abend würde es dann das Eis geben. Zum Glück war es abends eigentlich nicht so kalt, auch wenn es schon ein wenig spät geworden war. Die Bücher kamen dann auch noch dazu. Man waren die schwer! Sesshomaru fing gleich mit den dicken Wälzern an… Sowas hatte ich ehrlich noch nie in meinem Leben angefasst… Warum fühlte ich mich gerade nur so dumm deswegen? Ich schüttelte kurz den Kopf bevor ich zum Brunnen ging, hineinsprang und auf der anderen Seite wieder herauskam. Entgeistert blickte ich auf mein Gepäck und den Brunnenrand. Toll, ich war nicht Herkules. Seufzend legte ich die Sachen ab und schluckte. Vielleicht… „Sesshomaru, bist du da?“ Leise Schritte. Hoffentlich war er es, denn Inu Yasha würde ausrasten, wenn ich anstatt ihn, seinen Bruder um Hilfe bat. Als dann ein Gesicht herabblickte, winkte ich. „Ich bräuchte Hilfe.“ Es dauerte nicht lange, bis er in den Brunnen sprang. Er tat es wirklich elegant. „Irgendwie… ist es zu viel…“ „Halt dich fest.“, befahl er leise. Knallrot schnappte ich alles und hielt mich fest. Wir stiegen langsam und gemächlich auf. Wie in einem Fahrstuhl. Leicht rot sah ich zu ihm. Er hatte keine Ahnung von seiner anderen Seite… Das war gut so… „Wieso siehst du mich so an? Bin ich tot?“ Knallrot schüttelte ich den Kopf, bevor ich ihn an seine Brust legte. „Nein, du lebst.“ Was sollte ich nur alles erzählen? Wir kamen an und er setzte mich ab, bevor ich ihm eine Tasche hinhielt. „Dein Neuzeit-Ich hat dir einen Brief geschrieben und mir Bücher für dich mitgegeben. Er meinte es läuft alles nach Plan.“, erzählte ich brav. Er nahm mir den Beutel ab und warf einen Blick hinein. „Du warst lange weg.“, bemerkte er nur. Irgendwie war es eine halbe Anklage, so wie er es formulierte. Wie eine Mutter, die mit einem schimpfte, weil man erst nach der verabredeten Zeit kam… wir hatten jedoch nichts ausgemacht oder? Ich sah ihn an. „Ah… ja… naja, du hast einen großen Auftritt hingelegt. Du bist mit einem Motorrad gekommen und hast mir deinen Wolkenkratzer gezeigt. Deine Dachterrasse, hast Eis von einem Italiener bereiten lassen und mir den Garten gezeigt und deine Luxuswohnung.“, plauderte ich so normal wie möglich. Er hob ein wenig die Augenbraue. „Und dann war da noch die Geldsache…“ Das konnte ich ja erzählen. „Dein zukünftiges Ich scheint kein Gefühl für Geld zu haben, denn er hat mich damit überhäuft.“ „Hast du es genommen?“ „Nein, nur ein wenig.“ Ich blickte zu ihm und sah ihn überlegen. „Das heißt ich muss sehr reich sein?“ „Das ist untertrieben.“, brummte ich und schüttelte mich. Er nickte und setzte sich an einen Baum, bevor er die Lektüren rausholte. Ich folgte ihm neugierig mit der Tüte mit dem Eis. Gut das es nicht so heiß war, dass es sofort anfing zu schmelzen. Langsam kniete ich mich neben ihm und sah über seine Schulter. Mein Herz schlug schnell. „Neugierig?“ „Ein wenig. Er hatte alles schon vorbereitet und wohl gut durchdacht.“, meinte ich nur und lächelte leicht. „Wie man es von Sesshomaru kennt.“ Er blickte kurz auf und wollte etwas sagen, doch er sah wieder herab und betrachtete die Bücher. Es ging Großteiles um Technik und Wirtschaft, wie auch um Geschichte. Auf einmal erblickte ich ein kleines weißes Stück Glanzpapier. „Oh, was ist das?“, fragte ich. Sesshomaru folgte meinen Blick und hob es an. Leider konnte ich es nicht sehen, doch er sah es nur an und dann mich. „Sag schon, bitte!“ „… … …“, er schien noch ein paar Mal hin und her zu sehen. Was tat er da bitte. „Ein Bild von dir.“ Überrascht starrte ich ihn an. „WIE BITTE?“ „So war die Planung, dass ein Bild von dir dabei ist, als Beweis.“ Ich erschauderte. „Was für ein Bild?“ „Willst du es sehen?“ Ich nickte heftig, bis er es mir reichte. Ungestüm nahm ich es in die Hand und erstarrte. Ich vor der Treppe, wie ich Ausschau hielt. Hatte er vom Motorrad aus das Bild geknipst? Uhh… Ich sah Sesshomaru wütend an. „Es steht dir.“ Ich wurde hochrot und bibberte leicht. „Ich...also… ich… ich wollte ja nicht, dass du dich für mich schämst, wenn du ein reicher Schnösel bist…“ Sein Blick schien mich genauer unter die Lupe zu nehmen. Immer mehr wurde ich rot, bis ich glaubte, zu explodieren. „Gut.“ Ich schluckte und alles war weg. Toll. Ein Gut? Also hatte er keine Ahnung? Es war so verrückt… Erschöpft ließ ich mich auf meinen Hintern fallen. „Kannst das Bild behalten.“, hauchte ich und sah ihn leicht rot an. „Wenn du willst.“ Das ließ er sich anscheinend nicht zweimal sagen, da er es in sein Oberteil schob. Mein Herz glühte. „Was steht in dem Brief?“ Er sah kurz zu mir und las ihn dann stillschweigend durch, bevor er mit Gift das Kleinod zerstörte. Ich erstarrte. Was stand da drin, dass er es zerstörte? „Informationen. Es soll sie kein anderer sehen.“ „Über was?“ „Über dich.“ „WWWWWAS? ER HAT WAS GETAN?“, schrie ich schon knallrot los, bevor Sesshomaru mich nur verwirrt anstarrte. „Natürlich nicht über dich… Das war nicht ernst gemeint, es geht um Firmen und andere Geschäfte. Er wird mir jedes Mal einen Teil zukommen lassen, den du abholst. Wieso regst du dich so auf? Was hat er gemacht?“ Er starrte mich durchdringend an. „ähhm… nichts… ich dachte nur… naja…“, murmelte ich und spielte mit meinen Fingern. „Vergiss es, ich will es nicht wissen.“, brummte er dann nur und ließ mich voll im Regen stehen. Mein Herz pumpte viel zu schnell. Ich würde dem Neuzeit Sesshomaru das nächste Mal die Leviten lesen. Dieser Mistkerl. Vielleicht wollte er mich auch nur austricksen… Ich war mir nicht sicher, aber mein Herz brannte lichterloh. Dann ließ ich noch einmal das Gespräch Revue passieren. Er hatte gesagt jedes Mal gab es einen Brief… Das hieß, ich musste ihn besuchen und dann würde er… ich wurde rot. Der Gedanke an diesen Mann machte mich verrückt. Eine Hand berührte kurz meine Stirn. „Du glühst.“, bemerkte Sesshomaru. Überrascht sah ich in sein Gesicht und atmete tief durch. „Hasst du Menschen eigentlich immer noch?“ „Worauf willst du hinaus?“ „Naja…“ „Dich hasse ich nicht.“, meinte er nur und öffnete eins der Bücher. Ich schluckte. Dann lächelte ich einfach nur sanft. Ich sollte das als Kompliment nehmen. Zurzeit konnte ich mir auch in keinster Weise vorstellen, wie er mir seine Liebe gestand, da er nicht so der Mann der Worte war und die Macht besaß, ein Gespräch mit einem Wort aus der Romantik Zone zu befördern… Hatte ich ihn vielleicht gefragt? „Wollen wir zu Rin und Kaede? Das Eis verteilen? Deinem anderen Ich schien es sehr wichtig zu sein, dass wir heute von dem Eis kosten. Witzig war, dass er wusste, dass ich Eis kaufen wollte.“ „Ach?“, fragte er mir schon fast zu beiläufig. Ich glaubte immer mehr, dass er von dem Traum etwas mitbekommen hatte, auch wenn ich ihn nicht gesehen hatte… Nein… das kann ja nicht sein… Die einzige Stelle, die ich nicht unter Verdacht gehabt hatte, war das Dach gewesen… Aber er würde doch nicht… nein… nein… passt schon… „Ja…“, meinte ich dann nur schnell, bevor wir uns auf den Weg machten. Er behielt die Bücher bei sich, während ich das Eis mitnahm.  Irgendwie freute ich mich schon noch etwas von dem leckeren Eis zu essen. Nur ich wusste immer noch nicht, was ich mit Sesshomaru anfangen sollte.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)