Isshun no Shunkan von Kibo-kamichan (Flüchtige Momente - Sesshomaru x Kagome) ================================================================================ Kapitel 7: Treffen in der Neuzeit --------------------------------- Seufzend bürstete ich mein Haar, bevor ich mich auf zu Kaede machte. Ob er vielleicht da war? Zumindest knurrte mein Magen und Kaede hatte bestimmt eine Kleinigkeit für mich. Wenn ich darüber genau nachdachte, musste ich sogar feststellen, dass ich mehr oder minder den ganzen Tag nichts gegessen hatte. Wir waren von einem Moment zum Nächsten gehuscht… Ich hatte es nicht einmal mitbekommen… Wie konnte das nur passieren? Dafür donnerte mein Magen jetzt wahrscheinlich doppelt so laut. Bei Kaede angekommen, lugte ich vorsichtig in den Raum, denn ich wollte mich nicht unbedingt wieder vor ihm blamieren. Kaede und Rin waren wirklich da und da… ESSEN! Geschwind kam ich herein und setzte mich zu ihnen, nachdem ich sichergestellt hatte, dass ER nicht da war. „Kagome, da bist du ja. Geht es dir gut?“, fragte Kaede, während ich mir schon etwas von dem eingelegten Gemüse schnappte und aß. „Puhh, das tut gut… Ja, mir geht es gut.“, meinte ich freudig und bediente mich weiter an dem Gemüse. „Man, habe ich Hunger…“ „Ich hörte, es hat wunderbar geklappt mit Sesshomaru zusammen?“, fragte sie, während ich leicht rot wurde. Meinte sie das Radfahren? Ich betrachtete sie kurz, oder das Reiten? Nein… Oh stimmt ja. „Ja, wunderbar. Wir haben den Dämonen ganz schnell erledigt. Danach hat mir sogar Sesshomaru noch ein paar Kniffe gezeigt, wie man reitet.“ „Das freut mich.“, meinte Kaede und auch Rin grinste. „Wenn du willst, leihe ich dir Ah-Uhn gerne aus. Auf ihm kann man wunderbar reiten.“ Ich nickte freudig: „Das wäre wunderbar. Aber eine andere Sache, wisst ihr wo Sesshomaru ist? Ich wollte vielleicht rüber in die Neuzeit und wollte ihn fragen, ob er auch etwas haben will.“ „Hmm… Er ist eigentlich immer in der Nähe, vielleicht im Wald? Er mag den Geruch von Siedlungen nicht so sehr, weswegen er eigentlich immer außerhalb schläft, sofern nicht jemand ihn belagert.“, meinte Rin ein wenig schnippisch, was mich zum Grinsen brachte. „Ach das erklärt, warum er ständig am Brunnen rumlungert. Es ist auch eine schöne Lichtung. Ich hatte ja schon Angst gehabt, dass er mich verfolgt.“ Rin schnaubte. „Bilde dir nicht zu viel ein. Sesshomaru-sama steigt keinen Frauen nach.“ Ich seufzte und winkte ab. „Verstanden. Ich habe mir auch das sowieso gedacht, nachdem ich ihn gestern dort auch gesehen hatte. Gut, dann geh ich gleich hin, ich bringe euch dann auch eine Kleinigkeit mit. Da es warm ist, schaffe ich es vielleicht Eis zu ergattern, aber wir müssen es dann schnell essen, bevor es schmilzt.“ „Eis?“ „Ja! Wartet es nur ab!“, sagte ich noch schnell, bevor ich mich schon auf den Weg machte. Er war wirklich ein Gentleman, denn ich erinnerte mich nicht, wie ich in mein Bett gekommen war. Es war aber auch gut so, wer weiß ob ich im Traum geredet oder gestöhnt hatte… Das wäre äußerst peinlich geworden, wo er doch eine Symbiose mit mir eingegangen war. Er zeigte mir das Mittelalter und ich ihm die Neuzeit. Das Beste war, ich hatte sogar einen Einfall, wie wir prüfen könnten, ob es ihn auch noch in der Neuzeit gab. Das gute war, die Welt verlief parallel. So könnte ich ihm das Jahr nennen und den heutigen Tag mit der Uhrzeit. Natürlich könnte es ein kompletter Reinfall werden, aber wenn nicht, dann beruhigte es ihn vielleicht. Was sollte schon dabei sein? Somit könnten wir sogar feststellen, ob Dämonen unter den Menschen hausten. Mein Plan war einfach nur genial und unfehlbar! Am Brunnen angekommen, suchte ich schon die Bäume ab, wo er wieder faul im Rasen mit geschlossenen Augen lag. Langsam und leise schlich ich mich heran, bis ich kurz vor ihm stand. „Sesshomaru, du bist wach oder?“ Er öffnete erst ein Auge, dann das andere. „Ausgeschlafen?“ „Ja.“, grinste ich. „Danke, dass du mich heimgebracht hast. Weißt du, ich hatte da eine Idee.“, hauchte ich und kniete mich vor ihm hin. „Diese Zeit läuft parallel zur Neuzeit. D.h. Es ist die gleiche Jahreszeit, der gleiche Monat, der gleiche Tag und die gleiche Uhrzeit.“ „Ich höre?“ „Naja. Wie wäre es, wenn wir jetzt ausmachen, dass du am 20igsten Juni in 500 Jahren also 2018 [hat seine Gründe!] mich am Higurashi Schrein in Tokio besuchen kommst? Ich könnte unten vor der Treppe zum Tempel warten. Das wäre zumindest der einfachste Weg, falls es dich noch interessiert.“ Er betrachtete mich und überlegte. Tja, was sollte man da wohl machen? Genau! „Naja, und da du dir doch Gedanken gemacht hast, wie du mich bezahlen könntest… Vielleicht kann dein zukünftiges Ich mir die Sachen geben oder mir Geld dafür geben. Denn deine Spende in allen Ehren, es würde dauern, es nachzuweisen etc.“ Er blickte auf: „Das wäre eine Möglichkeit. Wir können aber nicht gewiss sein, ob ich noch lebe…“ „Einen Versuch ist es wert. Sonst sage ich meinem Opa Bescheid, dass er es zu Geld machen soll. Mehr kann ich dir wirklich nicht entgegenkommen.“, grinste ich, während er mich durchdringend ansah. „Willst du es wagen?“, ich sah zur Uhr. „Wenn ich jetzt gehe, könnten wir uns gegen 12 Uhr treffen. Meinst du, du erinnerst dich daran noch in 500 Jahren?“ Sein Blick war fest und ernst: „Natürlich, wenn ich so in dieser Zeit erfahren kann, wie weit ich gekommen bin und was besser hätte laufen können?“ Es klang leicht kalt und beängstigend, während ich innerlich bibberte. Hoffentlich machte ich kein Fehler, aber wenn doch, würde er am Ende noch der reichste Mann der Welt werden, dann hätte meine Familie keine Sorgen mehr. Bestimmt nicht. „Gut. Ich mach mich dann auf den Weg.“, grinste ich fröhlich. So könnte ich ihm bestimmt für alles danken. Freudig winkte ich noch einmal, bevor ich in den Brunnen kletterte, aber doch noch einmal stockte. „Sesshomaru?“, rief ich rüber. „Woran werde ich erkennen, dass du es bist?“ „Warte es ab.“, meinte er nur, bevor ich hineinsprang. Irgendwas plante er. Aber egal. Mal sehen, was mich erwartet. Irgendwie konnte ich mir Sesshomaru noch nicht so wirklich vorstellen, aber naja. Aufgeregt krabbelte ich auf der anderen Seite heraus, rannte ins Bad an meiner Mutter vorbei und beeilte mich, mich zu duschen. Es war 9 Uhr, also hatte ich nicht ewig Zeit! Schön waschen und schruppen und so, jetzt noch etwas Schönes anziehen… Ich überlegte kurz und wollte erst einen kurzen Rock wählen, als mir wieder einfiel, dass Sesshomaru nicht so sehr Frauen mochte, die ihren Körper zur Schau stellten. Ob das für ihn jetzt auch galt? Ich wühlte noch im Schrank, aber es gab nicht wirklich was. „Kagome, was machst du hier?“ „OH MAMA!“, stürzte ich mich auf sie. „Hilf mir, hilf mir!“ „Was hast du denn Kleines?“ „Naja… Es ist so. Inu Yashas älterer Bruder zeigt mir seine Zeit und erklärt mir, wie man sich verhalten soll… und im Gegenzug zeig ich ihm diese Welt.“ „Kann er auch durch den Brunnen?“ Überrascht zwinkerte ich ein paar Mal mit den Lidern. Hatten wir gar nicht ausprobiert… Upps. „Nein, Er würde gerne wissen, ob er heute noch lebt… Er ist ein Volldämon und seit wir ein wenig drüber geredet haben, scheint er sich sorgen zu machen…“ „Also trefft ihr euch gleich und du machst dich hübsch?“ Ich wurde rot. Das tat ich ja wirklich: „Ahm… Ja ein wenig, ich weiß ja nicht, ob er kommt und wenn ob er einflussreich ist, nicht dass er an mir vorbei geht, weil er sich schämt…“ „Aber du hast doch ein paar schöne Sachen in deinem Schrank…“ „Naja… Wir hatten da letztens ein Gespräch darüber, dass Frauen, die etwas von sich halten, nicht so viel Haut zeigen sollten…“ Meine Mutter starrte mich an, bevor sie spitzbübisch grinste: „Schön, dass du es aus dem Mund von jemand anderen hörst. Und jetzt stellst du fest, dass du eigentlich nur kurze Röcke hast?“ Ich nickte heftig und sah sie bettelnd an: „Mama, hast du irgendwas was mir passt?“ „Komm mit, Kindchen. Das bekommen wir auch noch hin. Ich würde gerne diesen großen Bruder sehen, der um deine Keuschheit besorgt ist.“ Knallrot folgte ich ihr in ihr Zimmer, wo sie mir eine beige Leinenhose und eine weiße Bluse mit feinen weißen Stickereien raussuchte. „Die sind ja schön…“ „Nicht wahr? Und die Leinenhose geht bis unter die Knie. Dazu kannst du dann braune Sandalen anziehen.“, meinte sie und reichte mir die Kleidung, die ich mir gleich in ihrem Zimmer mit einem weißen BH darunter anzog. „Sieht das gut aus?“, fragte ich sie und starrte in einen Spiegel. Es sah wirklich ganz hübsch aus… Hochrot drehte ich mich noch mal, bevor meine Mutter hinter mich trat und mein Haar anhob. „Komm, wenn du deine Haare geföhnt hast, stecke ich sie dir etwas hoch und gebe dir einen blassen Lippenstift.“, sagte sie zärtlich, während sie mich leicht umarmte. „Irgendwie freue ich mich, dass ich dir das jetzt doch noch zeigen kann.“ Ich lächelte rot. Dabei war es doch eigentlich kein Date, aber sie sollte ruhig. Also föhnte ich schnell die Haare, bevor meine Mutter mein Haar mit ein paar geflochten Zöpfen in einem Dutt drapierte. Sie zog an den Seiten jeweils eine längere Strähne heraus und präsentierte mich dann. Begeistert klatschte ich, bevor sie mir half Rouge aufzulegen und meine Lippen mit einem blassen Lippenstift verzierte. Am Ende war ich von mir selbst überrascht, wie Erwachsen ich doch wirkte, obwohl ich erst 18 war. So ging ich bestimmt wie 20 und älter durch. Was schminke alles ausmachte… Dann waren wir auch schon fertig. Es war ein schöner Moment mit meiner Mutter gewesen. An der Tür zog ich mir braune Sandalen mit Riemchen an, die einen leichten Hacken hatten, bevor ich auf die Uhr sah. Es war schon 10 vor 12! „Mama, ich muss los!“, sagte ich schnell und wollte schon raus, als sie mich aufhielt und mir noch etwas an die Ohren machte und eine kleine Handtasche in braun gab. „Jetzt bist du bereit. Erzähl mir, wie er so war. Vielleicht schnapp ich ihn mir, wenn er dir zu alt ist.“, kicherte sie, während ich rot aus dem Haus rannte. Meine Mutter war witzig, aber ja. Wie wäre Sesshomaru denn jetzt? Verheiratet mit vielen Kindern? Und… Naja, wie alt würde er in 500 Jahren aussehen? Ich hatte keine Ahnung und es war sowieso die Frage, ob er kommt. Leicht ungeduldig ging ich die Treppe runter und stellte mich an den verabredeten Ort. Ungeduldig zählte ich die Sekunden meiner Armbanduhr, während mein Herz mit jeder Minute lauter schlug. Es war so aufregend. Natürlich könnte es auch komplett daneben gehen, aber wenn nicht… Dann könnte ich Sesshomaru sagen, dass alles gut war, aber was würde er zu meinem Outfit sagen? Schluckend sah ich mich an. Ich hatte mich jetzt doch etwas zu viel aufgebrezelt, aber naja, der vergangene Sesshomaru wusste es ja nicht, also musste ich keine Angst haben, dass der Sesshomaru von damals mich danach anders ansehen würde. „Gleich ist es soweit.“, sagte ich leise zu mir und suchte die Straße ab, doch sie war leer, außer dass ein paar Kinder umhergeisterten und ältere Frauen. Was war, wenn er heute gar keine Zeit hätte? Aber Sesshomaru hatte mir ja gesagt, dass sein zukünftiges ich kommen würde, schon um noch mehr Profit daraus zu schlagen. Sein Ego hatte einfach keine Grenzen und würde auch 500 weitere Jahre überdauern, nur um sein altes Ego zu stärken, dass es ihn immer noch gab. Ungeduldig wippte ich auf und ab, während eine zarte Brise in der warmen Mittagssonne vorbeizog. Komm schon. Jetzt mach schon Sesshomaru. Du lässt eine Frau doch nicht warten. Kummer und Sorge machte sich mit jeder weiteren Minute breit. Nachher war er doch tot… Wie konnte ich ihn dann anlügen? Bitte, mach schon! MACH SCHON! Sesshomaru… Bitte! Ich kniff die Augen zu, als mich das laute knattern eines Motorrads hochfahren ließ. Dort hinten kam ein schwarzes Motorrad. Einige Leute starrten darauf, es sah echt hübsch aus, nur der Fahrer verschwand fast komplett hinter dem Visier. Es würde ja schon zu Sesshomaru passen. Vielleicht eine Antwort auf mein Fahrrad? Aber… konnte er es wirklich sein? Unsicher starrte ich auf den Fahrer, dessen Motorrad immer langsamer wurde, bis es am Bordstein vor mir stehen blieb. Ich atmete tief ein und wurde knallrot. Das Sonnengetönte Visier ließ mich nicht erkennen, wer es war. Er meinte ja, er würde sich zu erkennen geben, aber nur wie wollte er das machen? Der Fahrer stellte nicht den Motor aus, er schien mich nur anzusehen, bevor er den Helm leicht öffnete. „Ich hätte eine Frage.“ Ich seufzte. Er war es nicht, auch wenn die Stimmlage passte. Was wollte der? Sesshomaru würde noch vorbeigehen, wenn er mich nicht sah. Vielleicht hatte ich mich zu doll aufgebrezelt? Unsicher trat ich näher an das Gefährt und suchte noch einmal die Gegend ab, bevor ich fix fragte: „Was möchten Sie denn, ich erwarte jemanden, bitte machen Sie es schnell.“ Ich war ein wenig unhöflich, aber das war mir egal, doch bevor ich noch handeln konnte, schnappte der Mann mit seinem Handschuh meine linke Hand und berührte das Pflaster, welches ich neu darauf gemacht hatte, mit seinen Lippen. Ich erstarrte auf der Stelle und lief hochrot an. Hatte er das damit gemeint? Nur Sesshomaru wusste, dass er diese Stelle letztens mit seinen Lippen berührt hatte! Etwas nervös und verwirrt zog ich meinen Finger weg. „S..s…s…sesshomaru?“ Das Visier lüftete sich und offenbarte mir goldene Augen, welche die meinen suchten: „Kagome, ich hoffe ich bin pünktlich?“ Ich nickte und presste meine Hand an meine Brust: „Es freut mich, dass es dir gut geht... ahmm.“ Nur was machten wir jetzt? Vielleicht wollte er gleich weiter, aber ich stand hier wie für ein Date und er wusste das bestimmt auch. „Also… Uhmm… Willst du mit hochkommen?“ Er legte den Kopf schief und sah mir in die Augen. „Das gehört sich nicht.“ Ich wurde rot: „wwwwwwwas meinst du damit?“ Es zeichnete sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen ab, bevor er nur erwiderte: „Einen Mann den man kaum kennt auf sein Zimmer einladen.“ Jetzt machte es klick und ich wurde knallrot. Argh… aber waren wir uns immer noch so fremd? Naja, schon, er war jetzt älter, auch wenn man es ihm nicht wirklich ansah… ich meine… uhm… „Was dann?“ „Steig auf.“, bedeutete er mir, bevor er ein Stück nach vorne rutschte und aus irgendwo her einen Helm zauberte: „Es ist nicht weit.“ Überrascht nahm ich den Helm. Mama, es tut mir leid, die Haare würden es nicht überleben. Ich setzte ihn auf und versuchte den Verschluss zuzumachen, was gar nicht so leicht war. „Warte.“, meinte er und stellte sich ein wenig auf seinem Motorrad auf, bevor er den Verschluss festmachte. Nervös setzte ich mich dann hinter ihm, als er wieder aufgesessen war. Ohne Umschweife legte ich dann auch meine Arme um seine Hüfte, während ich innerlich nur dachte: ‚Wenn er wüsste, dass so etwas auch nicht gerade der gute Ton ist…‘ Dann fuhr er los. Ich presste mich eng an ihn, während der warme Wind über uns hinweg zog. Es freute mich wirklich, dass er lebte und Sesshomaru bestimmt auch. Doch wo wollte er mit mir hin? Oder zeigte er mir nur sein cooles Bike, was nach viel Geld aussah? Gespannt sehnte ich mich nach dem Ziel unserer Reise.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)