Isshun no Shunkan von Kibo-kamichan (Flüchtige Momente - Sesshomaru x Kagome) ================================================================================ Kapitel 3: Badeanzug -------------------- Verzweifelt und verkatert spähte ich in das Häuschen von mir und meinem nervigen Freund. Bestimmt tobte er sich noch immer aus. Schon gestern Abend war er nicht da gewesen, was mir wirklich Recht war. Geschwind zog ich meinen Badeanzug unter die Miko Kleidung, schnappte mir ein Handtuch und machte mich auf den Weg. Unbedingt brauchte ich ein kühles Bad um diese Nacht von mir abzuwaschen. Ich hatte tatsächlich auf Sesshomarus Schoß genächtigt und das vor Rin und Kaede, die mich nicht von ihm runterbekommen hatten. Nicht nur, dass ich mit Inu Yasha stritt, nein ich schlief auch noch auf dem Schoß seines Bruders, nachdem ich mich anscheinend selbst abgefüllt hatte. Naja, es war ja noch besser, wenn ich bedachte, dass ich indirekt Sesshomaru die Schuld zuschustern wollte, der sogar ein richtiger Gentleman war, obwohl er mit mir alles hätte tun können. Gänsehaut rann meinen Rücken hinab. Nicht auszudenken, was alles hätte passieren können. Miroku hätte so eine Situation schamlos ausgenutzt! Warum hatte ich nur so viel getrunken? Vielleicht, weil es gutgetan hatte und es meine Sinne vernebelt hatte? Wahrscheinlich… Ich war so wütend gewesen und so frustriert… Mein Magen rebellierte leise, wenn ich daran dachte, wie der Abend verlaufen war. Sesshomaru hatte schon Recht mit der Aussage, dass ich mich in die Arme eines Fremden gestürzt hatte. Am Besten fragte ich ihn, ob er noch etwas haben wollte, um meine Schulden bei ihm zu tilgen. Es würde mich einiges kosten, um diese Geschichte geheim zu halten oder würde er dichthalten? Wer wusste, wie unangenehm es für ihn gewesen war, dass ein Mensch auf seinem Schoß gelegen hatte? Von mir selbst angeekelt biss ich mir auf die Unterlippe. Wie konnte ich das bitte gut machen? Ich wollte den Gedanken gar nicht zu Ende denken, was wenn der Worst Case eingetroffen wäre? Dieser bestand darin, dass Inu Yasha nach mir gesucht hätte und unweigerlich auf Sesshomaru getroffen hätte mit mir mit dem Gesicht auf dessen Schoß… Mein Kopf brummte. Ich musste wirklich mehr darauf Acht geben, was ich tat… So ein Fehler durfte mir nicht unterlaufen, wenn … ja wenn was? Grübelnd schritt ich über den leichten Kies an dem kleinen See entlang und presste das Handtuch an meine Brust. Warum musste nur die Beziehung mit Inu Yasha zurzeit so kompliziert sein? Wenn er nur etwas rücksichtsvoller und dankbarer wäre, wäre es nie zu dieser Szene gekommen! Genau! Alles seine Schuld. Leicht wütend zog ich an dem Gürtel und riss ihn mir vom Leib, als eine Stimme hinter mir erklang, die mich rot anlaufen ließ. „Kagome.“ Dieses eine Wort war beherrscht von soviel Nachdruck, dass ich mich kaum traute einen Blick nach hinten zu werfen. Diese tiefe Stimme gehörte dem weißhaarigen Mann, auf dessen Schoß ich verbracht hatte, Sesshomaru. „Ah… Sesshomaru…“, flüsterte ich heiser und schielte etwas zu ihm. „Gibt es etwas?“ Hoffentlich bemerkte er nicht, wie sehr er mich schon wieder aus dem Konzept brachte. Eben noch wütend und jetzt schon wieder rot. Es war so, als hätte er mich bei etwas Verbotenen ertappt. Langsam drehte ich mich mit meinem gelösten Gürtel in einer Hand zu ihm um. Immer mehr eröffnete mein Gewand ihm, bis er auf einmal sich wegdrehte. Verwundert legte ich den Kopf schief, während ich ihn jetzt wohl übertölpelt hatte: „Zieh dich an…“ Knallrot starrte ich an mir runter und musste an damals denken, als Inu Yasha und ich noch nicht lange beieinander gewesen waren. Es war genau hier gewesen, als ich mir die Mikokleidung angezogen hatte. Er hatte damals gesagt: ‚Zieh dich aus!‘ Ich grinste etwas.  Auch wenn Inu Yasha seine Gründe gehabt hatte, waren die beide wie zwei Seiten einer Medaille. Es schien, als würde Sesshomaru das komplette Gegenteil verkörpern. Er sah sogar weg, als meine Kleidung runterrutschte. „Alles gut.“, meinte ich und ließ die Kleidung komplett runterrutschen und grinste. „Ich trage einen Badeanzug aus meiner Zeit.“ „Badeanzug?“, fragte er leicht nach, während sein Blick zu mir wanderte und meinen Körper begutachtete. Lächelnd drehte ich mich einmal in meinen blauen Badeanzug, den ich mir letztens gekauft hatte. Gut, der Ausschnitt war etwas tief, aber die schleife an der Hüfte machte schon etwas her. „Ja, damit schwimmen wir in unserer Zeit. Es gibt die verschiedensten Sorten. Der Stoff ist auch so konzipiert, dass er nicht wirklich Wasser aufnimmt und so nicht schwer wird.“ Er trat näher und sah sich den Stoff genauer an, der meinen Körper zierte. Wenn er so schaute, so neugierig, schien mir mein Badeanzug auf einmal dünner, als er eigentlich war. Mein Herz pochte, während ich seine Augen verfolgte. Dann, ganz unerwartet strich einer seiner Finger über meine Hüfte. Ich keuchte unweigerlich auf. „Wie eine zweite Haut…“, bemerkte er und ich nickte ihm still zu. Seine Hand verblieb noch etwas, bevor er sie löste. „Sehr freizügig.“ „Ihks.. ah ah…“, machte ich und wurde rot. Geschwind löste ich mich und sprang ins Wasser. Das kühle Nass war beruhigend. Mein Herz war kurz stehen geblieben, als er gesagt hatte, es wäre freizügig. Es war mir so peinlich. Zweite Haut… Ich blubberte ein wenig Unterwasser, bevor ich auftauchte und zu ihm schielte. Dort stand er mit verschränkten Armen und beobachtete mich. Bisher hatte ich mich in meinem Badeanzug sicher gefühlt, aber wie er das gesagt hatte… Klang es eher, als hätte ich in dieser Zeit mich schändlich danebenbenommen. Mit Sango war ich eher nur in Onsen gewesen und gebadet im See hatte ich meist alleine und hatte mir nie etwas dabei gedacht, doch jetzt… jetzt würde ich es mir überlegen, vor anderen damit zu schwimmen… Nach einer viertel Stunde begab ich mich wieder zum Ufer. Da war er und starrte mich unverhohlen an mit seinem alles durchdringenden Blick… oder interpretierte ich zu viel? Unsicher stieg ich aus dem Wasser. „Sieht es so … anzüglich aus?“, fragte ich heiser und schnappte mir schnell ein Handtuch. „Ich kenne deine Zeit nicht, doch in dieser scheint mir dieser Badeanzug sehr… unanständig. Nass erst recht.“, bemerkte er mit einer Stimme, die rauer geworden war. Seine Hände steckten immer noch in den Ärmeln des jeweils anderen. Leichte Bewegungen waren zu sehen an seinen Armmuskeln unterm Gewand, die ich nicht interpretieren konnte. „In deiner Welt scheint es jedoch normal zu sein, seinen Körper zu präsentieren, wenn man deine alte Kleidung bedenkt mit diesem kurzen… Rock.“ Knallrot zog ich das Handtuch enger um mich und verzog mich hinter einen Busch. Unsicher lugte ich hervor, während mir eine Szene vom Anfang in den Kopf kam. Damals hatten mich Räuber gefangen genommen, die sich auch über meinen kurzen Rock lustig gemacht hatten. Wäre der Boss nicht besessen gewesen, hätten sie mir vielleicht etwas angetan… Das schlimmste war, ich war so lange damit rumgelaufen… ohje… Schnell trocknete ich mich ab und zog meine Mikokleidung an. Er war zumindest so anständig, sich wegzudrehen. Puh… Fertig angezogen trat ich knallrot zu ihm: „War es so…“ „schlimm? Ja.“, er atmete tief durch und betrachtete mich. Ich fühlte mich immer noch nackt, trotz der weiten Kleidung. „Wie ist die Stellung einer Frau in deiner Zeit?“ „Oh, naja, wir sind eigentlich weitgehend gleichberechtigt. Es gibt viele Frauen, die es weit bringen. Natürlich gibt es auch Hausfrauen, wie meine Mutter…“ „In dieser Zeit ist es nicht so. Nicht einmal eine Prinzessin hat sehr viele Freiheiten. Schon deswegen solltest du auf deine Kleidung achten, um den Männern nicht falsche Tatsachen vorzugaukeln.“ Ich blinzelte und ging langsam um ihn herum. Irgendwie machte er mich gerade wütend: „Was willst du damit sagen?“ „So wenig Kleidung tragen in dieser Zeit meist Konkubinen.“ Geschockt wollte ich ihn schon Ohrfeigen, doch er fing meinen Schlag einfach nur ab und sah mich an: „Ich bin keine Konkubine!“ „Habe ich das gesagt?“, fragte er leise, während er meinem Gesicht näherkam. „Es war nur ein Rat, dich nicht jedem Mann so zu präsentieren. Sie könnten in Versuchung kommen, dir diesen Fetzen vom Leib zu reißen…“ Ich schluckte. Seine Hand hielt immer noch meine, während sein Blick mir auf einmal feurig vorkam. Mein Herz pochte schnell. Er hatte schon Recht… irgendwie… ich meine… ich fühle mich so nackt… „Tut mir leid, dass ich dich schlagen wollte…“, brachte ich raus und spürte, wie er meine Hand leicht los ließ und ich sie an mich ziehen konnte. „Es hat mir noch keiner… gesagt…“ „Unbegreiflich.“ „Hm?“, fragte ich verwirrt, während er seine Augen schloss. „Nun Anstand schreibt mein werter Bruder nicht groß.“ Etwas niedergeschlagen ließ ich den Kopf sinken: „nicht wirklich…“ „Was findest du an ihm?“ Ich blickte auf. Seine Augen waren noch immer geschlossen, was mich ein wenig störte: „Ehrlich? Zurzeit weiß ich es gar nicht mehr so sehr. Inu Yasha ist mein erster Freund… Sogar meine Freundinnen haben mir ständig geraten, ich solle mich von ihm fernhalten, weil er nur Ärger macht… Doch irgendwie haben wir uns immer wieder zusammengerauft… Nur dann war da noch Kikyou… Wir hatten uns deswegen sogar getrennt…“ Sesshomarus Augen öffneten sich leicht. Sie verrieten nichts über seine Gefühlslage. „Du bist nicht verpflichtet hier zu bleiben und ihn zu heiraten.“ Er drehte sich um, bevor ich etwas erwidern konnte und sagte noch: „Wir reden später weiter.“ Dann verschwand er und ließ mich irgendwie ein wenig im Regen stehen. Natürlich wollte Sesshomaru einen Keil zwischen uns treiben oder? Ich meine… hatte er da noch einen Grund für? Schon wieder war er mir heute so nahegekommen und langsam gingen mir die Begründungen dafür aus. Was bezweckte er nur mit seinen Aktionen und warum war es mir so wichtig, was er mir sagte und was er von mir dachte? Vielleicht weil er erwachsen war? Oder weil er ehrlich seine Meinung sagte und anscheinend nur mein Wohl im Kopf hatte… Fast schon klang es so, als wäre er ein großer Bruder, der sich Sorgen um seine naive Schwester macht und ihre Unschuld bewahren will. Ich grinste innerlich. Irgendwie hatte es was, sich ihn als großen Bruder vorzustellen, aber diese Blicke… und diese Berührungen… Es war fast so, als könnte da mehr sein… Nein, das bildete ich mir bestimmt ein… Sesshomaru wollte etwas von mir, aber bestimmt nichts Körperliches… Das bildete ich mir doch nur ein, weil ich Streit mit Inu Yasha hatte…oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)