Fighting through the Shadows of Present von Kakarotto ================================================================================ Kapitel 108: Eine besondere Geste --------------------------------- Tales öffnete die Augen. Mehrere Minuten hatte er nur der Decke über sich entgegen gestarrt. Die Bilder der vergangenen Tage verschwanden nicht aus seinem Gedächtnis, sondern verkrallten sich regelrecht in den Synapsen in seinem Kopf. Die lauten Wutschreie seines jüngeren Bruders hatte er mitbekommen. Mit einem Ruck setzte er sich auf und fuhr sich mit den Händen über das Gesicht, ehe er langsam seinen Nacken kreisen ließ um die Verspannung zu lockern. Nachdem er sich gestreckt hatte schlurfte er aus seinem Zimmer, doch nicht ohne nochmal einen Blick auf Raditz' Bett zu werfen. Wie lange war sein großer Bruder schon in Tarona? Er hatte das Gefühl, dass er ihn schon mehrere Jahre nicht mehr gesehen hatte. Wahrscheinlich hatte er sich zu schnell daran gewöhnt, dass er nicht mehr da war. Er trat auf das Zimmer von Kakarott zu, ehe er die Tür leise öffnete. Gine war noch bei ihm und summte ihm sein altes Kinderlied vor, während sie ihm liebevoll durchs schwarz rötliche Haar fuhr. Als sie Tales sah lächelte sie sanft. Der Dunkelhäutige nickte ihr zu und krabbelte vorsichtig am Fußende auf das Bett. Gine erhob sich langsam und hauchte ihrem Jüngsten noch einen Kuss auf die Wange. Sanft strich sie Tales über die Wange und schwebte über Kakarott vom Bett, ehe sie das Zimmer leise verließ. Besorgt sah der Ältere auf den verbundenen Schwanz, der ein Stück unter der warmen Felldecke hervorlukte. Tales legte sich neben seinen Bruder und strich ihm über das blasse Gesicht. Er kannte das Lied aus Kindertagen ebenfalls und sang es weiter. Zärtlich strich er Kakarott mit seiner Nase über die seines Bruders, der sie daraufhin kraus zog und sein Gesicht im dichten weißen Fell seines Kuscheltiers vergrub. Doch nach wenigen Minuten öffnete Kakarott die Augen einen Spalt breit und sah in die dunklen Irden seines Zwillings. „Mh... Tales...? Wo ist Mutter?“ „Sie ist nach unten gegangen... ich... habe den Streit zwischen dir und Ranos vorhin mitbekommen... bist du dir sicher, dass du ihn abservieren willst?“, fragte der Dunkelhäutige. Kakarotts verschlafen süßer Blick wurde mit einem Mal ernst. „Lasst mich doch alle mit Ranos in Ruhe! Wieso muss ICH dem König einen Gefährten präsentieren?! Hattest du zu deiner Blutweihe einen?! Oder Raditz?!“, knurrte der Jüngere und rollte sich auf den Rücken, doch sofort kniff er die Augen wimmernd zusammen, als ein stechender Schmerz von seinem Schwanz durch seine Wirbelsäule jagte. Besorgt erhob sich Tales und zog seinen Bruder auf Knien an seine Brust. Verzweifelt kniff Kakarott die Augen zusammen, als er Tales' Geruch in seine Nase sog. „Raditz und ich hatten keinen Gefährten... geschweige denn eine Gefährtin...“, flüsterte der Ältere ihm zu und kraulte ihm den Nacken, was seine Anspannung ein wenig löste. „Weil ihr keine Gebärer seit... was ihr für ein Glück habt... ihr könnt eure Freiheit genießen...“, murmelte der jüngere Zwilling leise. „Was ist daran schlecht, einen Gefährten zu haben? Und Ranos ist doch sehr lieb zu dir, Kaki... aber mal etwas anderes... wer hat dir den Schwanz gebrochen?“ „Alkatar... in... Raditz' Gestalt...“ Tales' Blick wurde ernst, während er seine Nase im dichten Haar des Jüngeren vergrub und auf die hintere Wand starrte. Ein wenig fester legte er seine Arme um den nackten Oberkörper und seine gesträubte Rute legte sich um Kakarotts Bauch. „Schon wieder... Kaki... du musst selbstbewusster werden... du darfst dich nicht von deinen Ängsten auffressen lassen...“, seufzte Tales schwer. „Ich habe meiner Angst ins Gesicht gesehen, Tales... ich war in Tarona... und... Raditz sagte, dass es ihm leid tut... er sagte, dass es gut war, dass Mutter bei ihm war... er hat kein Verlangen mehr nach Pakriúk... vielleicht kommt er in einigen Wochen wieder nach Hause“, erwiderte Kakarott mit einem kleinen Lächeln. Tales' Blick wurde eine Spur finsterer und er sah seinem kleinen Bruder in die großen unschuldigen Augen. „Und was ist dann? Er wird nicht von jetzt auf gleich wieder der Alte sein... was ist wenn... wenn er sich rächen würde, dafür, dass du ihn bei Mutter und Vater verraten hast? Ich will, dass du vorsichtig bist, Kakarott... sei nicht so gutgläubig und versuche alles in Zukunft ein wenig skeptischer zu sehen...“, sprach der Dunkelhäutige seine Sorge frei aus. Kakarott hob eine Augenbraue nach oben. „Meinst du das würde er? Kann ich mir im Moment schwer vorstellen...“ Kakarott lächelte warmherzig und strich seinem Zwilling mit den Fingern langsam über den Bart. „Ich werde es versuchen... ich werde versuchen ein wenig mehr wie Vater zu sein... aber nur ein bisschen“ Zum ersten Mal ließ Tales es zu, dass ihm jemand anderes als seine Mutter über das bärtige Kinn strich und er erwiderte das Lächeln. „Tales?“ „Ja, Kaki?“ „Würdest du dich freuen, wenn Raditz wiederkommen würde?“ Tales weitete die Augen und schluckte schwer. Er überlegte einen langem Moment und war sich unsicher wie Kakarott auf seine Antwort reagieren würde. „Nein... wenn ich Vater oder Mutter wäre... dann hätte ich ihn gar nicht erst wieder in unsere Familie aufgenommen... seit er Pakriúk genommen hat... hatte er immer wieder Stimmungsschwankungen... mal war er wie früher... und im nächsten Moment aggressiv oder hatte uns mit diesem falschen Lächeln angesehen... deswegen sage ich ja... pass auf dich auf, Kaki...“ Kakarott biss sich auf die Unterlippe und sah unsicher zur Seite. „Nichtsdestotrotz bleiben wir immer eine Familie...“, lächelte Tales und küsste Kakarott auf die Nasenspitze. Keine Sekunde später ertönte ein zaghaftes Klopfen und die Tür wurde langsam geöffnet, ehe der kleine Halbsaiyajin ins Zimmer lukte. „Störe ich?“ Tales schüttelte lächelnd mit dem Kopf und schlug neben sich auf das Bett. Nachdem Vel die Tür wieder schloss trat er lächelnd auf das Bett zu, ehe er zu Tales krabbelte. Kakarott strich Vel durchs Haar und setzte sich rechts neben seinem älteren Zwilling hin. „Tut mir sehr leid, dass ich dich immer geärgert habe, Vel... die Familie sollte zusammenhalten... egal, welcher Rasse sie angehört... und dein Schwanz ist der beste Beweis dafür, dass du auch ein Saiyajin bist...“, entschuldigte sich der Älteste der Brüder, ehe er vom Bett rutschte und das Zimmer verließ. Überrascht sahen Vel und Kakarott ihm nach, ehe sie sich gegenseitig anlächelten. „Ich freue mich so für dich, Vel, kaum zu glauben, dass Tales sich so gewandelt hat“ Kurz darauf wurde die Tür wieder geöffnet und der ältere Zwilling trat wieder ein. Vor dem Bett ging er auf die Knie und sein brauner Pelz schlängelte sich hinter seinem Rücken hervor, die eine seiner Lieblingsfrüchte im Griff hatte. „Halte deine Hände auf“, wies Tales seinen Halbbruder an, der seine kleinen Handflächen nach oben auf hielt. Langsam legte der Dunkelhäutige die Frucht in die Hände von Vel. Kakarott bekam den Mund, der einen Spalt offen stand nicht zu und starrte seinen älteren Bruder ungläubig an. Er wusste, wie sehr Tales seine Früchte und sein Baum bedeuteten. Dies war ein unglaublich bedeutsames Geschenk, was Vel bekommen hatte. „Schade, dass es so lange gedauert hat, bis ich die Einsicht zeigte und dich als meinen kleinen Sórek in unserer Familie anerkenne, Vel... aber von jetzt an soll alles anders werden... wenn du den ersten Bissen nimmst.... dann merke dir genau wie sich dein Körper fühlt... diese Kraft, die diese Frucht mit sich bringt... steckt auch in dir“, sagte er lächelnd und stützte seinen Kopf auf seinen Unterarmen ab, die auf dem Bett lagen. Kurz um warf sich Vel seinem großen Bruder um den Hals, der ihn liebevoll an sich drückte. „Tales das ist...“, stockte Kakarott, doch der Ältere schüttelte lächelnd mit dem Kopf, während er Vel sanft hin und her wog. Der ältere Zwilling nahm den Pelz seines Halbbruders und führte ihn sich unter die Nase, während er die Augen schloss. Er verinnerlichte seinen Geruch und prägte ihn sich genau ein. Normalerweise machten das Geschwister untereinander, wenn sie im Kleinkindalter waren und die Eltern, nach der Geburt der Kinder. „Danke... Sórek...“, antwortete Vel mit weinerlicher Stimme. Tales' Rute schlängelte sich auch vor Vels Nase und vorsichtig nahm der Halbsaiyajin ihn in seine Hand. „Schnuppere dran, dann erkennst du mich immer wieder und weißt wo ich bin“, wies Tales ihn an und Vel ließ seine Nase ebenfalls durch das weiche Fell gleiten. Kakarott wischte sich vor Rührseligkeit die Tränen aus den Augen, während er die beiden beobachtete. „Du riechst gut, großer Bruder“, lächelte Vel und schmiegte seine Wange in das flauschige Fell. „Danke, du auch, Brüderchen“, erwiderte Tales und leckte Vel die Tränen von den Wangen. Der Bart kitzelte in seinem Gesicht, woraufhin der Junge leise kicherte. „Hast du... deine Mutter je gesehen, Vel?“, fragte Tales und er spürte, wie sich ein schwerer Kloß in seiner Kehle bemerkbar machte. Vels lächelndes Gesicht verschwand augenblicklich und er senkte traurig den Kopf, ehe er ihn schüttelte. Fest drückte Tales den Jungen an seine breite Brust und er spürte sofort, wie sehr Vel die Frage zusetzte, immerhin war Gine auch nicht seine leibliche Mutter. Kakarott rutschte vom Bett und umarmte seine Brüder um sie zu trösten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)