Fighting through the Shadows of Present von Kakarotto ================================================================================ Kapitel 85: Das stille Zimmer... -------------------------------- Gut eine Woche verging und nur langsam kehrte wieder ein wenig Normalität in Bardocks Familie. Gine deckte jedoch noch immer für ihren ältesten Sohn den Tisch jeden Morgen, Mittag und am Abend mit. Kakarott half seiner Mutter beim kochen des Abendessens, sowie Bardock. Noch einige Minuten und das Essen war fertig. Der leckere Festbraten wurde mit Freude von Bardock, Kakarott und Tales, selbstverständlich auch Gine gegessen. „Ich werde gleich Raditz besuchen und ihm etwas mitnehmen“, durchbrach Tales als Erster die Stille in der Küche und alle Anwesenden sahen zu ihm. „Es ist verboten Essen von Außerhalb mitzubringen... Raditz bekommt dort sein Abendessen“, antwortete Bardock und sah ernst zum Dunkelhäutigen. Unbeeindruckt zuckte der ältere Zwilling mit den Schultern und fuhr sich mit der Hand über den Bart, ehe er die Arme hinter dem Kopf verschränkte. „Verbote sind da um gebrochen zu werden“ Gerade wollte Bardock etwas erwidern, als Kakarott ihm sanft die Hand auf die Schulter legte. „Lass gut sein, Vater... du kennst Tales doch... vielleicht behalten sie ihn auch gleich da, für seinen Ungehorsam“ Ruckartig erhob sich Tales, der sich auf seinem Stuhl bis eben zurück gelehnt und seine Stiefel ungeniert auf dem Platz seines älteren Bruders platziert hatte. „Hey! Pass auf was du sagst, Kaki...“, knurrte er, doch dann schüttelte er milde lächelnd den Kopf und wuschelte seinem jüngeren Bruder durchs schwarz rötliche Haar. Er kannte ihn und konnte ihm mittlerweile nicht mehr lange böse sein. Gine füllte jedem 2 gefüllte Voráke mit etwas würziger Fleischsauce auf und nahm den kleinen Topf mit Tragegriff aus dem Schrank. In diesen füllte sie eine großzügige Portion der Sauce hinein und ebenfalls 2 Voráke, separat in Folie. Tales erhob sich mit einem Mal und nahm seine beiden Voráke gleich mit, ehe er herzhaft in eine der Teigtaschen biss. „Tales, willst du nicht noch mit uns essen?“, fragte Gine und sah ihn überrascht an. „Ich esse sie unterwegs Mutter, sonst wird es kalt, ehe ich bei Raditz ankomme... schmeckt hervorragend, also bis dann“, antwortete der ältere Zwilling, nahm den kleinen Topf und steckte die beiden eingepackten Teigtaschen in einen kleinen Beutel den er sich ebenfalls um die Taille band. Kakarott sah zu ihm rüber und rief: „Grüß ihn bitte...“ Kurz blieb Tales stehen und drehte den Kopf über der Schulter zu seinem kleinen Bruder. „Lieber nicht... Kaki...“ Die Tür fiel ins Schloss und ein wenig traurig ließ Kakarott die Schultern hängen. Tröstend legte Bardock seinem Sohn eine Hand auf die Schulter. „Er wird sich schon wieder beruhigen Kakarott... und einsehen, dass er einen gewaltigen Fehler gemacht hat...“, sagte Bardock ernst und schob sich den Löffel mit der würzigen roten Sauce in den Mund. Gut 40 Minuten brauchte Tales bis nach Tarona, ehe er landete und einen Moment stehen blieb. Prüfend beäugte er den riesigen Klotz von einem Gebäude, ehe er auf das Tor zu schritt. „Hey! Hast du einen Termin?!“, fragte eine der Wachen. „Ja, mit meinem Bruder, Raditz... erster Sohn von Bardock!“ „Oh ja, der durchgeknallte Pakriúksüchtige... na dann pass mal gut auf dein Brüderchen auf“, lachte die Wache, doch plötzlich hob der zweite Wärter den Kopf und schnupperte in der Luft. „Mh... Kaysu hast du schon was gegessen?“, fragte er seinen Kumpanen und leckte sich über die Lippen, „Weißt du nicht, dass es verboten ist, Lebensmittel von Außerhalb mit reinzubringen?“ Kaysu schnupperte ebenfalls und schielte auf den Topf den Tales in seiner linken Hand hielt. „Nein, in der Tat noch nicht... riecht gut, nicht wahr?“ Tales' Rute entwand sich von seiner Hüfte und schwang gereizt durch die Luft. „Oh wirklich? Tut mit leid, das wusste ich nicht... ich bin nicht aus der Gegend hier... und bin das erste Mal hier“, antwortete Tales mit einem spöttischen Grinsen und ehe Kaysu ihm den Topf aus der Hand nehmen konnte, vollführte der zweitälteste Sohn Bardocks eine Drehung und trat ihm den Stiefel mit aller Kraft ins Gesicht. Kurz darauf stürmte die andere Wache auf ihn zu und wollte ihn packen, doch Tales machte einen weiten Ausweichschritt nach rechts und gab dem Saiyajin einen Klaps auf den Hintern, als dieser an ihm vorbei stolperte. „Hübscher Hintern, nichts für ungut“, schmunzelte der Dunkelhäutige und flog einfach über das Tor und landete auf dem Gelände. Keine 5 Minuten später folgten ihm die Wachen doch ehe sie ihn angreifen konnten, kamen 2 Pflegekräfte angeflogen die sie aufhielten. „Was ist los?“, fragte einer der beiden Pfleger. „Der Kerl ist einfach über das Tor geflogen! Wir haben ihm nur freundlich gesagt, dass es verboten ist Essen von Außerhalb mitzubringen!“, knurrte Kaysu und funkelte Tales finster an, der sich neugierig umsah. „Nun weiß er es, danke meine Herren, ab hier übernehmen wir!“, sagte einer der Pfleger ernst und schritt mit seinem Kollegen auf Tales zu. „Hallo, mein Freund, möchtest du jemanden besuchen?“ „Kenne ich dich? Ich wüsste nicht, dass ich mit dir Freundschaft geschlossen habe... ja ich will meinen Bruder Raditz besuchen“, antwortete der Dunkelhäutige und beäugte den Pfleger skeptisch. An den Fenstern brannte Licht und einige der dort einsitzenden Patienten sahen interessiert zu Tales rüber. Man konnte es nicht anders formulieren... diese Saiyajins waren nur noch ein Schatten ihrer selbst und kamen aus Tarona wohl nie wieder raus. Der Pfleger öffnete die Tür und das erste was Tales tat, als er ins Gebäude kam, war zu schnuppern. Das taten Saiyajins meist zu erst, wenn sie an neue Orte kamen. Ein wenig nervös schwang seine Rute locker hinter ihm her. Kurz wartete er, während der Pfleger zum Tresen ging und Raditz' Akte holte. Ein unbehagliches Gefühl breitete sich in Tales' Körper aus und mit einem Mal richtete sich seine Aufmerksamkeit auf den langen Flur der von der Halle rechts ab führte. Ein Saiyajin lief auf allen Vieren geradewegs auf ihn zu, in seinem verfilzten Schwanz hielt er seine silberne Futterschüssel. Tales' nervöser Blick wich einem verstörten Gesichtsausdruck und ein wenig wich er zurück vor dieser... Gestalt. Mit glasig starrem Blick blieb der Mann vor ihm auf allen Vieren sitzen und klopfte immer wieder mit der Schüssel auf den Boden. Der ältere Zwilling hatte den Mund einen Spalt geöffnet, der ihm mit einem Mal unangenehm trocken wurde, während er den Saiyajin vor sich betrachtete. „So wir können jetzt zu deinem Bruder“, rief der Pfleger und ging auf den knienden Saiyajin zu, der Tales noch immer anstarrte, als würde er erwarten, dass er ihm etwas zu Essen in die Schüssel legte. „Kersa... du hattest dein Abendessen bereits... komm, dann bekommst du noch deine Medikation“, sagte der Pfleger und strich dem Mann der schätzungsweise etwas über 30 Jahre sein musste durch das mittellange Haar. Geführt vom freundlichen Pfleger liefen sie den Gang entlang aus dem Kersa gerade gerannt kam. Sie durchquerten einen der großen Speisesäle in denen noch einige Saiyajins aßen oder ihren monotonen Beschäftigungen nachgingen. Tales war dieser Ort alles andere als geheuer, doch er war froh als Kersas Aufmerksamkeit auf einen Mitpatienten gelenkt wurde. Nachdem sie den großen Speiseraum durchquert hatten, kamen sie wieder durch einen langen Flur von denen einige Schlafsäle abgingen, die Bäder und ein großer Aufenthaltsraum. Ganz hinten ging es links und rechts durch kürzere Gänge, von denen seltsam massive Stahltüren abgingen die mit einem viereckigen Scheibenschlitz zum durchsehen versehen waren. Tales wurde es immer mulmiger in der Magengegend und eine Spur fester, hielt er den Griff des Topfes in der Hand. „Ist es noch...-“, wollte Tales fragen, doch sein Satz wurde von dem des Pflegers beendet. „Weit? Nein hier ist es... diese Räume nennen wir Stille Zimmer“ Verwirrt sah der dunkelhäutige Saiyajin den Mann vor sich an, ehe die Tür aufgeschlossen und geöffnet wurde. Lächelnd nickte der Pfleger in Richtung des Raumes. Nur langsam trat Tales einen Fuß vor den anderen in die Dunkelheit die das Zimmer umgab. Nur das Licht des Mondes fiel herein. Hinter Tales wurde die massive Tür wieder geschlossen und abgeschlossen. „Raditz...?“, Tales' Stimme klang mit einem Mal heiser und brüchig, als hätte er seit etlichen Stunden nichts getrunken. Nur ein dunkles Brummen erklang aus der Dunkelheit, ehe die zusammengesunkene Gestalt in der linken Ecke den Kopf langsam hob und das Mondlicht in sein fahles Gesicht fiel. Hörbar keuchte Tales erschrocken auf, ehe er zögernd einen Schritt vor den anderen tat. Langsam kniete er sich hinunter und schob seinem Bruder den Topf vor die Füße. „Raditz? Hey, Bruder... das soll ich dir von Mutter mitbringen“, sagte er vorsichtig und holte die zwei Teigtaschen aus dem Beutel, ehe er sie auf den Topf legte. „Mein... Bruder...? Mein Bruder ist tot... alle beide... Mutter... Vater... alle weg...“ Tales sah seinen Bruder entsetzt an, als er ihn so seltsam reden hörte und kroch ein wenig näher an ihn heran. „Hey... ich bin es... Tales... Raditz sieh mich an...“ Zitternd streckte der Ältere seine Hand nach Tales Gesicht aus und strich über die weiche Haut. Fast wäre der Jüngere bei der Berührung zurück gezuckt, doch er riss sich zusammen. „Wie lange...?“ „Was meinst du?“ „Wie lange bin ich schon... hier...?“ „Gut eine Woche und ein paar Tage“ Ein kehliges Lachen erklang, was nach einiger Zeit rauchig klang und lauter wurde. Mitfühlend sah Tales seinen Bruder an, wie er den Oberkörper nach vorne beugte und sich vor lachen nicht mehr einbekam. Doch nach einigen Minuten hob Raditz den Kopf und sah seinem Bruder direkt mit einem breiten irren Grinsen in die Augen. „Ich... hahahaha... ich hab das Gefühl ich.... haahahaha ich bin mindestens 30 Jahre hier drinnen“ „Hier willst du etwas essen?“, fragte Tales bemüht ruhig, was bei seinem steigenden Unwohlsein gar nicht so leicht war. „Mhhr warte... ich hole meine Schüssel...“, antwortete Raditz und erhob sich ein wenig ungelenk aus seiner sitzenden Haltung. Vor dem Bett ging der ältere der Brüder in die Hocke und tastete blind nach seiner silbernen Schüssel. Tales öffnete den Deckel des Topfes und der herrliche Duft vermischte sich mit Raditz' Eigengeruch. Der Langhaarige beugte sich über die Schüssel und sog den Geruch ein. Tales hielt sich besser zurück Kakarotts Namen nicht zu erwähnen, wer weiß wie Raditz in seinem jetzigen Zustand auf ihn reagierte? „Mh... riecht köstlich... ja... genauso... hat Mutter... für uns immer gekocht...“, säuselte die dunkle Stimme des Älteren und kurzerhand kippte er sich alles in seine Schüssel, ehe er seine Hand als Löffel benutzte und die Sauce regelrecht schlürfte. Das beklemmende Gefühl in Tales verstärkte sich mit jeder Minute und er freute sich, wenn er wieder zu Hause war. „Aaah... das war gut... danke... wie war dein Name noch gleich...?“ Stirn runzelnd sah der Jüngere ihn an. „Tales... was haben die hier nur mit dir gemacht... hast du uns wirklich alle vergessen? Vater... Mutter... mich... und...-“ Genüsslich leckte sich Raditz die Finger ab, doch mit einem Mal hielt er inne, als er Tales reden hörte. „Ta...les? Mh... ja... warte... der Name... sagt mir irgendetwas... stell dich hier ins Mondlicht, damit ich dein Gesicht sehen kann...“, bat Raditz und Tales erhob sich und trat an das Fenster. Ein mildes Lächeln umspielten die Lippen des Älteren, während er sich seinen Bruder so betrachtete. „Da... da gab es noch jemanden... der dieselbe Frisur hat wie du...“, brummte Raditz überlegend und tippte sich mit dem Zeigefinger gegen das Kinn. Ein wenig weiteten sich Tales' Augen furchtsam und er betete im Stillen zu Sadur, dass ihm der Name ihres kleinen Bruders nicht einfallen möge. Er würde ausrasten, wenn er sich an ihn erinnerte... an seinen Verrat. „Wie... wie geht es dir? Was machst du den ganzen Tag?“, versuchte Tales ihn abzulenken und versuchte mit geballten Fäusten, das Zittern seines Körpers zu unterdrücken. Normalerweise hatte er keine Angst vor seinem Bruder. Einen Mords Respekt ja, aber keine Angst, doch so wie er jetzt gerade war... machte er ihm sogar mehr Angst als die damaligen Spukgeschichten, die Lupatis ihnen von Vegeta-Sei erzählte. Langsam erhob sich Raditz und stützte sich an der Wand in seinem Rücken ab, ehe er den Kopf gegen diese lehnte und weiter zu überlegen schien. „Raditz, was machst du den ganzen Tag so?“, fragte der Dunkelhäutige nochmal etwas lauter. Raditz öffnete die Augen einen Spalt breit und lächelte. „Morgens vor dem Frühstück... laufen wir gut 3 Runden über den Platz dort draußen... danach gibt es essen... Gespräche, mit diesen netten Leuten in den weißen Kitteln... danach gibt’s ein paar Tabletten... und dann darf ich mich mit den anderen im Aufenthaltsraum beschäftigen... hm... mir will der Name einfach nicht einfallen...“ „Und nach dem Beschäftigen? Hast du Freunde gefunden?“, lenkte Tales seinen Bruder von seinen Grübeleien ab und schielte kurz durch den Spalt nach draußen in den Flur, auf dem noch das Licht brannte. „Mh... Freunde... ja den einen oder anderen... finde ich ganz nett... vielleicht verbringen wir unsere Hitze zusammen... hat einer der Pfleger gesagt...“, antwortete der Ältere und sah zu seinem Bruder rüber. „Das freut mich für dich... dann bist du nicht ganz so alleine“ „Manchmal wäre ich es lieber... dieses Gejammer... Geschreie...“, knurrte er missmutig und fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. „Kann ich mir vorstellen...“, antwortete Tales mit einem schiefen aufgesetzten Lächeln, während er wieder zum Spalt rüber sah, wo im Flur das Licht gerade aus ging. „Mh... Ka...“ Die Panik ergriff den jüngeren der Brüder, hoffentlich war der Pfleger noch vor der Tür! „So, Bruderherz... ich werde dann mal wieder los, ich werde Mutter sagen, dass du die Sauce sehr lecker fandest, vielleicht kommt sie dich auch mal besuchen“, versuchte Tales so ruhig wie möglich zu klingen und schloss den kleinen Topf wieder, ehe er ihn mit nahm. Raditz trat auf ihn zu und schloss seinen Bruder in die Arme. Als Raditz sich als erster aus der Umarmung löste, lehnte er seine Stirn an die des Jüngeren. „Kommst du wieder?“, flüsterte er mit belegter Stimme. Tief sah Tales ihm in die dunklen Irden und hauchte ihm einen Kuss auf den Mund. „Natürlich, Raditz... so nun wird es aber Zeit“, bestimmend löste sich der dunkelhäutige Saiyajin von seinem älteren Bruder und ging auf die Tür zu. Fest hämmerte Tales gegen die Tür und rief: „Hallo?! Ist jemand da? Ich würde gern nach Hause, macht mal die Tür auf!“ Einige Minuten starrte Tales durch die schmale Glasscheibe ins Dunkel und krallte seine Nägel in die Stahltür, während er mit schnell klopfendem Herzen auf eine Antwort wartete. Doch Niemand kam... um die Tür zu öffnen. Mit einem Mal spürte er den heißen Atem seines Bruders in seinem Nacken, der seine Unterarme links und rechts dicht neben Tales Kopf abstützte. „Er ist mir eingefallen...“, raunte ihm die tiefe Stimme des Langhaarigen ins Ohr. Panisch weitete Tales seine Augen und starrte auf den langen Flur vor sich, während sein Herz ihm bis zum Hals schlug. „Ka... ka... rott...~“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)