ANBU NI von Hinarika (Akachan-Naka-Ban-Uchu) ================================================================================ Kapitel 6: Iki o shimas ----------------------- Drei Tage später in Konoha Tsunade verschränkt müde die Arme vor dem Kinn, während sie die Nachricht vor sich besorgt studiert. Trotz all der Aufregung in Suna, hat Gaara so schnell wie möglich einen Boten zu ihr geschickt, um sie persönlich über Hinatas Gesundheitszustand zu unterrichten. Nur hatte er zu dieser Zeit nichts Gutes zu berichten und sie hat selten eine Aufgabe weniger gern erledigt, als diese Nachricht weiterzugeben. Auf das Klopfen, das sie erwartet hat, erlaubt sie den Eintritt und stählt ihre Miene, als Sasuke und Naruto ihr Büro betreten. „Du hast uns rufen lassen?“ Die Hokage nickt und beschließt sich die Bemühungen, die beiden zu bitten sich zu setzen, zu ersparen und ihre Nachricht geradeheraus auf den Punkt zu bringen. „Ich habe gerade eine Nachricht von einem Boten des Kazekagen erhalten: Es wurde ein Anschlag auf Suna verübt.“ „Was?!“ Ja, sie zu bitten sich zu setzen, wäre bei Narutos Reaktion definitiv zwecklos gewesen. „Es wurden Sprengsätze an einer der Felsenwände angebracht. Hinata hat sie entdeckt und... eingegriffen. Andernfalls hätte es hunderte Tote gegeben.“ „Ihre Chakrahülle.“ Panische Besorgnis zieht sich in wenigen Millisekunden über Narutos Gesicht. „Aber der Chakramangel – bei diesem Ausmaß – wie geht es ihr?“ Tsunade zwingt sich zumindest ein wenig Ruhe zu vermitteln, auch wenn sie nicht glaubt, dass das für den blonden Shinobi im Moment einen Unterschied macht. „Sakura hat sie in ein künstliches Koma versetzt, um ihrem Körper zu erlauben sich zu erholen.“ Es ist klar, dass Koma das einzige Wort ist, was Naruto wirklich hört und jegliche Farbe weicht schlagartig aus dem Gesicht des ANBU. Sasuke legt seinem besten Freund in einer selten brüderlichen Geste eine Hand auf die Schulter, bevor er sich an Tsunade wendet. Die Hokage ist längst bereit, die beiden nach Suna zu schicken, auch wenn das die angespannte personelle Situation der ANBU nur noch erschweren wird. Aber bevor sie den beiden ihre Erlaubnis erteilen kann, stürzt Shikamaru unangemeldet und selten hektisch in das Büro der Hokage. „Tsunade! Neji hat zwei Männer in den Hokagefelsen entdeckt, die Sprengsätze bei sich tragen! Sie sind geflohen, als wir uns ihnen genähert haben, aber Neji hat sie noch im Blick-“ Angesichts der Nachricht aus Suna, ist es nicht schwer die beiden Vorfälle in Verbindung zu bringen und die Gesichtszüge der Hokage verhärten sich weiter. „Bringt sie mir!“ Shikamaru nickt und Sasuke setzt augenblicklich an ihm zu folgen, aber Naruto zögert einen Moment, hin- und hergerissen zwischen seiner Verpflichtung seinem Dorf gegenüber und seinen Gefühlen für Hinata. „Tsunade-“ Der Blick der Godaime wird für einen Moment weich. „Es ist nur ein Chakramangel, Naruto. Sie wird sich erholen und sobald ihr zurück seid, könnt ihr sofort nach Suna aufbrechen und so lange dort bleiben, bis Hinata sich soweit erholt hat, dass sie nach Konoha zurückkehren kann.“ Der Blondschopf nickt und rauscht hinter Sasuke aus dem Raum. Zuerst wird er die Mistkerle finden, die sie verletzt haben, bevor er alles tun wird, um irgendwie wieder in Ordnung zu bringen, was er verbockt hat, sodass sie wieder zurück zu ihm nach Hause kommt. . . . Eine Woche später in Suna Hinata erwacht mit einer Übelkeit, die sie in der ersten Bewegung dazu veranlasst sich blind aus dem Bett zu lehnen und sich in den Eimer zu übergeben, den jemand in weiser Voraussicht neben ihrem Bett platziert hat. Sie spürt Sakuras Hand auf ihrem Rücken und nimmt dankbar die Wasserflasche an, die ihre beste Freundin ihr anbietet, als sie sich außer Atem in ihrem Bett zurücklehnt. Ihr Blick wandert für einen Moment über die verschiedenen Geräte neben ihrem Bett, die Sakura wohl entfernt hat, als sie beschlossen hat sie aufzuwecken. Aber dann zwingt sie sich dem Blick ihrer Teamkameradin zu begegnen und dort bereits die Antwort zu lesen, die sie am ganzen Körper zittern lässt. Sakura greift mit beiden Händen nach Hinatas Wangen, als warme Tränen über die blassen Wangen der Hyuuga perlen. „Hey, das sind besser Freudentränen! Wenn dein kleiner Kämpfer die letzten neun Tage überstanden hat, dann wird ihm jetzt auch nichts mehr passieren! Außerdem würde ich nie zulassen, dass einem von euch beiden etwas geschieht, hörst du mich?“ Hinata nickt, aber die panische Angst weicht trotzdem nicht aus ihrem Brustkorb. Auch wenn ihr Körper die größten Strapazen überstanden hat, befürchtet sie immer noch, dass die Auswirkungen ihres Jutsus zu viel für das winzige Lebewesen in ihr gewesen sein könnten. Sie schließt die Augen, schon nach wenigen Minuten wieder erschöpft, obwohl sich der Großteil ihres Chakras in den letzten Tagen vollständig regeneriert hat. „Neun?“ Sie hört Sakuras zustimmendes Gemurmel und kämpft gegen die Müdigkeit, die sie zurück in die Bewusstlosigkeit zu ziehen droht. „Gaara hat mir eine Nachricht von Tsunade weiter gegeben. Scheinbar wollten dieselben Mistkerle einen ähnlichen Anschlag auf Konoha verüben.“ Hinatas Lider fliegen angesichts dieser Nachricht ruckartig wieder nach oben, auch wenn die Angst ihren Körper immer noch still hält. Aber Sakura spricht bereits beruhigend weiter. „Neji und Shikamaru haben sie rechtzeitig bemerkt und zusammen mit Naruto und Sasuke die Verfolgung aufgenommen.“ Hinata schließt ihre Augen wieder, aber sie zwingt sich Sakuras Stimme noch weiter zuzuhören. „Andernfalls wären sie schon lange hier, das weißt du, oder?“ „Hm.“ Sie weiß es. Nur im Moment dreht sich in ihrem Kopf alles zu sehr, um weiter an ihren Gedanken und ihrem Bewusstsein festzuhalten. . . . Vier Tage später Als das Wüstendorf endlich vor ihnen liegt, sinkt Naruto beinahe auf die Knie. Sie haben drei Tage mit ihrer Verfolgungsjagd verschwendet, bevor sie die verdammten Mistkerle endlich eingeholt haben. Es waren wie erwartet Ame-Rebellen, aber viel mehr haben sie aus den beiden nicht rausbekommen, denn entgegen der Bemühungen der Konoha-nin ließen sie sich nicht lebend festnehmen. Naruto denkt grummelnd daran, wie sich die beiden schließlich mit einem Teil des Sprengstoffs, der wohl für die Felsenwand gedacht war, selbst in die Luft gejagt haben und sie beinahe mit. Die Folgen der Explosion haben sie noch einen zusätzlichen Tag in Konoha festgehalten, bevor sie endlich nach Suna aufbrechen konnten. Pflichtschuldig melden sie sich dennoch zuerst bei Gaara, der sehr an ihrem Bericht interessiert ist, sie aber dann direkt weiter schickt und anhand der Beschreibung des Kazekagen trennen sich die Wege der beiden ANBU für den Moment. • Wenige Minuten später am südöstlichen Rand Sunagakures Sakura hat das Krankenhaus nur verlassen, weil sie keine Schwester gefunden hat, die das eine Kraut kennt, von dem sie hofft, dass es Hinata und dem Baby vielleicht helfen kann. Aber wenigstens gab es irgendjemanden, der schlau genug war, es im medizinischen Garten des Dorfes anzubauen, andernfalls hätte sie Kuroi schicken müssen, da sie sich bestimmt nicht eine ganze Tagesreise vom Dorf entfernt hätte. Sie spürt seine Anwesenheit bereits entscheidende Millisekunden, bevor sie seine perfekt verborgene Chakrasignatur registriert. Die Ereignisse der letzten Tage haben sie beinahe vergessen lassen, warum sie so wütend auf ihn war. Aber der Gedanke, dass ihre beste Freundin bereits schwanger war, als der Mann, dem sie mehr vertrauen sollte als jedem anderen, seine kleinliche Unzufriedenheit an ihr ausgelassen hat, erinnert sie mit einer Heftigkeit daran, die ihr den Atem raubt. Aber ihr Zorn richtet sich im nächsten Moment bereits auch gegen sich selbst, denn trotz all den Gründen, die sie einmal mehr hat, wütend auf ihn zu sein, schlägt ihr Herz sehnsüchtig schnell in ihrer Brust, als sie ausdruckslos seinem Blick begegnet. „Ist Naruto auch hier?“ „Ja.“ Ihr Blick wandert beinahe automatisch in die Richtung des Dorfes, ganz so als müsste sie den Impuls unterdrücken augenblicklich loszurennen, um sicherzustellen, dass es Hinata gut geht und sie im Zweifelsfall auch vor ihrem besten Freund zu beschützen. Sasuke wiederum muss das Bedürfnis unterdrücken es anzusprechen. Er versucht gerade sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass er vielleicht niemals wissen wird, was die beiden so sehr aneinander gebunden hat. „Es tut mir leid.“ Ihre markanten Augen wandern ruckartig zurück zu seinen, aber obwohl sich klar in ihren schönen Gesichtszügen widerspiegelt, dass sie diese Worte aus seinem Mund zuletzt erwartet hätte, bleibt sie stumm. Denn auch wenn ihr verräterisches Herz bereits weich wird, als sie sieht wie er mit sich ringt, besteht ihr Verstand darauf, dass das dieses Mal nicht genug ist, um ihm zu vergeben. „Alles. Ich hatte kein Recht irgendeine Erklärung von dir zu verlangen und das mit Hinata…“ Er unterbricht sich und senkt den Blick zu Boden, aber sie sieht ehrliche Reue in seinen dunklen Augen, als er seinen Kopf nach einem Moment wieder zu ihr dreht und vorsichtig einen Schritt auf sie zumacht. Die Entschlossenheit, die in seinen Augen aufflackert, ist ihr vertraut, aber sie hat sie noch nie so direkt auf sich bezogen erlebt und sie muss den Impuls unterdrücken vor seiner Intensität zurückzuweichen. Seine Stimme nimmt eine raue Note an und sie ist hilflos gegenüber der Gänsehaut, die schlagartig jeden Zentimeter ihres Körpers überzieht. „Es gibt nichts, womit ich das entschuldigen könnte. Aber ich werde dich um Vergebung bitten, jeden Tag wenn es sein muss, bis du mir verzeihst!“ Sie weicht ihm nicht aus, als er mit seinen Händen ihre Wangen umfasst und seine Stirn selten zärtlich gegen ihre legt. „Ich werde nicht zulassen, dass mein Stolz zerstört, was wir beide haben! Ich liebe dich, Sakura!“ Die Sorge um Hinata und das Baby haben sie in den letzten Tagen emotional und körperlich erschöpft und sie hat nicht die Energie noch länger gegen ihn und ihre Gefühle anzukämpfen. Sie erstickt ihr eigenes Schluchzen gegen seine Lippen und lässt zu, dass er ihren zierlichen Körper ruckartig gegen seinen reißt, um ihren Kuss verlangend zu vertiefen. Seine Fingerspitzen fahren über ihre Rippenbögen hinunter zum Saum ihres T-Shirts und sie lässt unbekümmert zu, dass er es ihr über den Kopf zieht, während seine Lippen sinnlich über ihren Hals wandern. Als sich seine Zähne über ihrem Schlüsselbein leicht in ihrer Haut vergraben, ist sie sicher, dass seine Berührung ein Mal hinterlassen wird, das sie noch tagelang an ihr Beisammensein erinnern wird. Sakura zieht seufzend die Klammer aus ihren Haaren, die augenblicklich wild über ihre nackten Schultern fallen und biegt ihren Rücken durch, während Sasuke sich mit geübten Handgriffen am Verschluss ihres BHs zu schaffen macht und gleichzeitig erneut seine Lippen gegen ihre drückt. Sie erwidert den Gefallen, indem sie ihm sein Hemd aus dem Hosenbund zieht und es achtlos von seinen Schultern streift. Als er seine Finger neckend in den Bund ihrer Hose schiebt, vergräbt sie ihre Zähne keuchend in seinem nackten Schulterblatt, was der Clanerbe mit einem rauen Knurren quittiert, bevor er den Knopf ihrer Hose öffnet und ihr das Kleidungsstück mit einer ungeduldigen Bewegung über die Hüften schiebt. Ihr letzter bewusster Gedanke gilt noch ihrer Umgebung, während sie aus ihren Shorts und ihrer Unterwäsche steigt, aber in den frühen Morgenstunden ist niemand außer ihnen hier und sie verlässt sich darauf, dass die milchigen Wände des Gewächshauses sie vor zufällig vorbeikommenden Blicken verbergen werden. Sasuke bewegt sich ruckartig mit ihr und in der nächsten Sekunde findet sie sich mit ihrem nackten Rücken gegen eine der besagten Scheiben wieder. Sie begegnet seinem Blick und der seltene Schalk darin, als hätte er ihre Gedanken gelesen, lässt sie offen mit den Augen rollen. Aber sie vergisst schnell, woran sie gerade noch gedacht hat, als er seinen Kopf senkt und mit seinen Zähne in einer Bewegung an ihrer Unterlippe nippt, die ihr nach all der Zeit immer noch eine schaudernde Gänsehaut beschert. Seine Lippen wandern über Kinn ihren Nacken hinunter und während sie stöhnend den Kopf in den Nacken legt, zieht sie gleichzeitig seine Gürtelschlaufe auf. Aber bevor sie ihm den weiten Stoff von der Hüfte schieben kann, greift der dunkelhaarige Clanerbe mit einer Hand nach ihren Handgelenken und drückt sie ihr blitzschnell über ihrem Kopf gegen die Scheibe. Sie versucht zu ignorieren, dass ihre Brüste mit jedem Atemzug über seinen nackten Oberkörper streifen und wirft ihm unter gesenkten Lidern einen schiefen Blick zu. „Sasuke.“ „Hn.“ Sie sieht seltenes Amüsement in seinen Augen aufblitzen, das ihr verrät, dass er genau weiß, worauf sie abzielt. „Wir befinden uns in einem öffentlichen Gewächshaus, könntest du also vielleicht gnädigerweise in die Gänge kommen?“ „Hn.“ Sie ist versucht ihn zu beißen, als er seine Lippen neckend gegen ihre drückt, aber stattdessen schlingt sie seufzend die Arme um seinen Hals. „Du machst mich wahnsinnig, weißt du das?“ Sie spürt sein Schmunzeln gegen ihre Lippen. „Ich revanchiere mich nur ab und zu.“ Die schöne Medic-nin öffnet entrüstet den Mund, aber der Clanerbe nutzt diesen Moment, um ihre Körper ruckartig zu vereinen und statt einer empörten Erwiderung verlässt ihre Lippen ein heiseres Stöhnen und sie vergräbt ihre Finger haltsuchend in seinen Schulterblättern… • Zur selben Zeit in Hinatas Krankenzimmer Hinata schreckt keuchend hoch, für einen Moment orientierungslos nach einem weiteren düsteren und verwirrenden Albtraum. Aber als sie erkennt, dass sie immer noch in dem hellen Krankenzimmer in Suna befindet, wünscht sie sich beinahe, dass sie noch schlafen würde. Allerdings öffnet sich in diesem Moment vorsichtig die Tür zu ihrem Zimmer, was sie vermuten lässt, dass das Klopfen, an das sie sich nicht erinnern kann, sie geweckt hat. Sie ist noch zu schlaftrunken, um ihn an seinem Chakra zu erkennen, deshalb raubt ihr der erste Blick aus seinen vertrauten Augen unsanft den Atem. „Naruto.“ Sie ist überrascht ihn zu sehen, auch wenn sie es nicht sein sollte und seine unerwartete Nähe stürzt sie nur in ein noch größeres, emotionales Durcheinander. Das Bedürfnis sich in seinen Armen vor der Welt zu verkriechen, trifft sie so stark, dass sie ihre Kiefer hart aufeinanderpresst, um zu verhindern, dass ihr auch nur ein Ton in diese Richtung über die Lippen kommt. So sehr sie Sakura auch liebt und vertraut, aber er ist der einzige Mensch, dessen Zuspruch und Optimismus sie im Moment eventuell trösten könnte. Aber im selben Moment schleicht sich auch der plötzliche und dennoch unumkehrbare Entschluss in ihre Gedanken, ihm nichts zu sagen. Er sieht furchtbar aus. Die Ringe unter seinen Augen erzählen von zu vielen schlaflosen Nächten und er hat mindestens fünf Kilo verloren, seit sie ihn vor wenigen Wochen das letzte Mal gesehen hat. Aber seine müden Augen wandern hochkonzentriert über ihren Körper und für einen Moment ringt sie mit der irrationalen Angst, dass er erkennen könnte, was sie vor ihm verbirgt. „Wie geht es dir?“ Seine leise Frage kommt mit einer Vorsicht, die ihr in derselben Stille das Herz bricht. Sie beißt sich auf die Lippe, um nicht herauszurufen, dass sie ihm vergibt. Dass dieser eine Fehler, den er vor Jahren begangen hat, angesichts allem, was in den letzten Wochen passiert ist und allem, was sie einander bedeuten, niemals genügend Gewicht haben wird, um sie auseinanderzubringen. Dass sie nur einen Moment zu lange zugelassen hat, dass alte Unsicherheiten sie einholen. Die Erinnerung an die Stimme ihres Vaters zuckt wie so oft in den letzten Tagen ungebeten durch ihre Gedanken und lässt sie ungewollt zusammenzucken. Selbst Monate nach seinem Tod verfolgt ihr Vater sie noch immer. Heute sind es Worte, die er ihr vor drei Jahren an den Kopf geworfen hat, um Narutos andauernde Abwesenheit gegen sie zu verwenden. Ich bin sicher, er vergnügt sich längst mit einer Anderen. Sie verdrängt die Erinnerung, ebenso wie die Übelkeit, die damit einhergeht. Sie wird nicht zulassen, dass ihr Vater selbst aus dem Grab heraus noch ihr Glück ruiniert. Die junge Hyuuga erinnert sich ein wenig verspätet daran, dass eine Frage zwischen ihnen im Raum steht, aber statt ihm zu antworten, schlägt sie ihre Decke zurück und schwingt vorsichtig die Beine aus dem Bett. Sie sieht, wie schwer er damit ringt nicht nach ihr zu greifen, vor allem, als sie in ihrem ersten Schritt schwindelnd schwankt, aber er verweilt wo er steht, bis sie ihn erreicht und fest beide Arme um seinen Hals legt. Es vergehen lange Sekunden, aber dann schlingen sich seine Arme ruckartig um ihren zierlichen Körper, fest und vorsichtig zugleich und sein Halt zieht sie auf die Zehenspitzen, um ihr zu erlauben, noch näher bei ihm zu sein. Als sie spürt, wie sein Körper gegen ihren zittert, hält sie ihn noch fester und zieht ihre Fingerspitzen zärtlich durch die Haare in seinem Nacken. „Naruto.“ Ihr leises Flüstern verstärkt seinen Halt nur noch und sie schließt die Augen, als sie plötzlich seinen wilden Herzschlag gegen ihren eigenen Brustkorb spürt. Drei kleine Worte, die ihm ihr Geheimnis offenbaren würden, liegen brennend auf ihren Lippen, aber ihre Angst lässt sie sie erneut hinunterschlucken. Stattdessen schenkt sie ihm etwas anderes. „Naruto, ich verlasse dich nicht. Ich liebe dich“, versichert sie ihm leise und lehnt sich noch ein wenig weiter gegen ihn, als sie spürt, wie ihr immer noch angeschlagener Körper beginnt darum zu kämpfen, sie noch aufrecht zu halten. Sie weiß, dass sie sich immer darauf verlassen kann, dass er sie halten wird. Die junge Clanerbin schließt müde die Augen. „Aber ich brauche noch ein bisschen Zeit. Sobald ich endlich aus diesem Krankenzimmer raus bin, werden Sakura und ich Sunas Medic-nin für vier Wochen unterrichten. Und dann werden wir zurückkommen.“ Er löst sich ein kleines Stück von ihr und als sie die verräterische Flüssigkeit in seinen Augenwinkeln sieht, hebt sie ihre Hand, um sie sanft wegzuwischen. Naruto legt seine Finger über ihre, um ihre Hand an seiner Wange zu halten und öffnet mit einem Räuspern den Mund. „Es-“ Aber bevor seine ehrliche Entschuldigung ganz über seine Lippen kommt, streckt sie sich das entscheidende Stückchen weiter auf ihre Zehenspitzen, bis ihre Lippen an seine heranreichen. Es ist nur eine sanfte Berührung und sie spürt, dass er die Leidenschaft, die eine seiner bezeichnendsten Eigenschaften ist, mühsam zurückhält. Sie hat in den letzten Monaten unzählige Möglichkeiten gefunden, um ihn jegliche Zurückhaltung vergessen zu lassen, aber die anhaltende Schwäche in ihrem Körper, die mittlerweile nicht mehr nur an ihrem Chakramangel liegen kann, erlaubt es ihr nicht, ihre Berührung zu vertiefen. Stattdessen lehnt sie ihre Stirn müde gegen seinen Brustkorb und lässt protestlos zu, dass er sie vorsichtig auf seine Arme hebt und sie zurück zum Bett herüber trägt. Nicht sicher, ob sie noch wach ist, hebt Naruto vorsichtig eine Hand, um ihr eine lose Haarsträhne aus der Stirn zu streichen, bevor er sie umsichtig zudeckt. „Es tut mir so leid, dass ich nicht früher hier war.“ Sein leises Flüstern bleibt unbeantwortet und er beobachtet liebevoll, wie ihr Atem gleichmäßiger wird, als sie einschläft. Er ist selbst nicht der Meinung, dass er ihre Vergebung schon verdient hat. Aber ihre Worte haben ihn nichtsdestotrotz mit grenzenloser Erleichterung erfüllt. Er ist ohne genauen Plan hierher gekommen, nur in dem Bedürfnis sie unbedingt sehen zu müssen. Aber auch mit der Bereitschaft Himmel und Erde zu bewegen, um sich ihre Vergebung zu erarbeiten und er schwört stattdessen leise, dass er ihr nie mehr einen Grund liefern wird, an seinen Gefühlen für sie zu zweifeln. Er verweilt noch mehrere Minuten an der Seite ihres Bettes, dann legt er seine Lippen hauchzart auf ihre Stirn, bevor er den Raum lautlos verlässt. Tsunade hat ihnen angeboten zu bleiben, bis die beiden Frauen ebenfalls nach Konoha zurückkehren, aber er ist es Hinata nach wie vor zumindest schuldig, ihren Wunsch nach Abstand zu respektieren. Auch wenn er jetzt erst recht am liebsten ständig an ihrer Seite bleiben würde. • Naruto hat das Zimmer kaum ein paar Minuten verlassen, als nach einem leisen Klopfen, Sakura gefolgt von Sasuke den Raum betritt. Hinata setzt sich erneut in ihrem Bett auf und blinzelt die kurze Orientierungslosigkeit weg, bevor sie zunächst für einen Moment beruhigend Sakuras Blick erwidert. Dann wendet sie sich Sasuke zu und nimmt es ihm ab das Gespräch zu beginnen. „Naruto ist gerade gegangen.“ Der Uchiha nickt und vergräbt in einer vertrauten Geste beide Hände in den Hosentaschen. Man sieht für einen winzigen Moment ein kurzes Zögern in seinen Augen, bevor er direkt Hinatas Blick sucht und was auch immer die beiden Frauen von ihm erwartet hätten, seine nächsten Worte wären nicht in diese Kategorie gefallen. „Ich weiß, das ändert für dich vermutlich nichts und ich will nicht versuchen zu entschuldigen, was passiert ist, aber es war der letzte Frühlingsmond, bevor wir nach Konoha zurückgekehrt sind und zu dieser Zeit-“ „Das Miko-Debakel“, erkennt Sakura den zeitlichen Zusammenhang flüsternd und ihr Blick ruckt besorgt zu Hinata. „Du warst eine ganze Woche lang verschollen.“ Die Erinnerung an das letzte Mal, als sie ihre engste Freundin aufgrund einer schief gegangen Mission beinahe verloren hätte, lässt die talentierten Medic-nin auch Jahre später noch erblassen. „Die Nachricht, dass die Erbin des Hyuuga-Clans vermisst wurde, hat sich rasend schnell über das ganze Reich verbreitet und schließlich auch das kleine Dorf an der westlichen Grenze erreicht, wo wir uns zu diesem Zeitpunkt aufgehalten haben. Und als wir es schließlich erfahren haben... du konntest förmlich zusehen, wie das Leben aus seinen Augen gewichen ist. Die Tatsache, dass er nicht losstürmen konnte, um bei deiner Suche zu helfen, dass er zur Tatenlosigkeit verdammt war, hat ihn beinahe umgebracht. Die Nacht, in der er mit diesem Mädchen mitgegangen ist, war die fünfte, in der er stockbesoffen war und er ist auch tagsüber kaum je nüchtern geworden. Er hat die ganze Zeit davon gefaselt, wie ähnlich sie dir sieht. Ich sage nicht, dass das entschuldigt, wie das Ganze zwischen euch beiden gelaufen ist, aber... ich dachte, du solltest es wissen.“ Die schöne Clanerbin beißt sich ihre Unterlippe blutig, unter dem Zwang das erste drohende Schluchzen zurückzuhalten, nickt aber und wischt sich die ersten Tränen von den Wangen, die bereits ihren Blick verschleiern. Sakura hält Sasukes Blick, während er die Tür anstrebt, aber der Clanerbe schlingt schnell einen Arm um ihre Hüfte und reißt ihren Körper ungeniert gegen seinen. „Vier Wochen. Wenn du dann nicht zu mir zurückkommst, werde ich kommen, um dich zu holen.“ Er küsst sie, rau und auf eine Art, die sie in solchem Detail daran erinnert, was sie vor wenigen Minuten im Kräutergarten des Dorfes getrieben haben, dass sie beinahe rot wird. Die schöne Medic-nin blinzelt ein wenig berauscht, als er sich von ihr löst, aber sobald der stechende Blick seiner dunklen Augen von ihr weicht, wandert ihre Aufmerksamkeit zurück zu Hinata. Sakura rutscht vorsichtig auf Hinatas Krankenbett und schlingt wortlos die Arme um ihre Teamkameradin, deren Schmerz selten klar in ihren hellen Augen steht. „Ich konnte es ihm nicht sagen.“ Nicht, solange sie immer noch nicht sicher ist, ob es überleben wird. . . . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)