Life is not that easy von Marron (Und erst recht keine Soap!) ================================================================================ Kapitel 29: ------------ Kakashi: Ich hörte den Schrei eines Babys bis hier hin. Müde hob ich den Kopf und gähnte hinter vorgehaltener Hand. War es also endlich so weit. Ich hätte nie gedacht, dass eine Geburt so lange dauern konnte. Aber was wusste ich schon davon, ich war ja immer noch Single. Neben mir bewegte sich etwas. Ich sah in die ebenfalls verschlafen wirkenden Augen Yamatos. Auf einer Seite seines Gesichtes war eine kleine Falte zu erkennen, die sich mit der Zeit in nichts auflösen würde, denn sie stammte von seinem Hemdkragen. Als er eingenickt war, hatte er den Kopf so schief hingelegt, dass sein Hemd verrutscht war und er es gegen seine Wange gedrückt hatte. Sah witzig aus, aber ich war einfach zu müde, um darüber Witze zu machen. Vielleicht morgen, wenn ich ausgeschlafen war. Ich setzte mich auf und streckte meine Arme über dem Kopf. Yamato neben mir rollte mit den Schultern und lies den Nacken kreisen. Ich betrachtete den Rest unserer Gruppe. Sasuke Uchiha hatte eine kurze Diskussion mit seinem Bruder gehabt. Eigentlich hatte er schon vor über zwei Stunden nach Hause gehen wollen, um sich um seine Tochter zu kümmern. Warum auch immer er seinen Eltern die Freude nicht gönnen wollte, sich noch länger um das Mädchen zu kümmern, er hatte eingelenkt, als sein Bruder ihm vorgeschlagen hatte, ein wenig Schlaf nachzuholen. Und wenn ich mich an die tiefen Schatten unter seinen Augen erinnerte, musste ich dem zustimmen. Anscheinend hielt Sarada ihre Eltern kräftig auf Trab und Sasuke hatte die Pause dringend gebraucht. Jetzt gerade hob er blinzelnd den Kopf, als wäre die Neuigkeit noch nicht ganz bei ihm angekommen. Ich grinste innerlich ein wenig. Wenigstens konnte ich jederzeit mich zu Hause hinlegen, wenn ich von der Arbeit kam. Ich wurde nicht mitten in der Nacht aus meinen Träumen geholt. Ich versuchte, meine Belustigung nicht zu zeigen. Shikamara Nara rieb sich in seiner üblichen Manier den Nacken. Er nahm einen Schluck seines Kaffees. Sah zu seiner Verlobten hinüber. „Scheint soweit zu sein“, murmelte er. Temari hob spielerisch die Hand, als wolle sie ihm einen Schlag verpassen. „Wenn du gleich was von mühsam sagst, dann fängst du dir eine!“, drohte sie, ihr Tonfall nicht ganz eindeutig. Er rollte mit den Augen. „Wenn überhaupt, dann habt ihr Frauen doch damit zu tun. Ist nicht so, als wäre das meine Sache, wenn‘s so weit ist“ Temari stotterte verdattert, was er damit meine, aber er schwieg sich aus. Itachi Uchiha klappte soeben sein Telefon zusammen und kam wieder zu uns zurück. Er sah zu seinem Bruder, welcher sich aufrappelte. „Deine Tochter hat gerade ihre Flasche bekommen und schläft tief und fest“, informierte er ihn, „Und jetzt solltest du dir die Zotteln aus dem Gesicht waschen. Du weißt, wie Naruto dich sonst aufzieht“ Sasuke brummte etwas in einen nicht vorhandenen Bart und stand auf, um sich auf den Weg zu den Toiletten zu machen. Nach etwa zwanzig Minuten öffnete sich die Tür und Naruto trat heraus. In seinen Armen ein kleines Bündel, welches nicht mehr schrie, aber kleine Laute von sich gab. Mit glitzernden Augen sah er uns an. „Ich wollte ihn euch wenigstens mal zeigen“, wisperte er. Sasuke war der Erste von uns, der aufsprang und zu seinem besten Freund trat. Er sah mit bemüht ausdruckslosem Gesicht auf das kleine Bündel hinunter. Dann hoben sich seine Mundwinkel. „Hn“, grinste er und nickte. Er zog sich zurück, als sein Bruder sich nach vorn drängte. Itachi warf drei Sekunden einen Blick darauf, dann sah er Naruto an. „Wehe, der wird genauso wie du“, beschwerte sich Temari, ohne das Baby überhaupt gesehen zu haben. Doch sobald sie dies nachholte, gab sie diesen typischen, verzückten Laut von sich, den Frauen immer machten, wenn sie etwas süß fanden. Itachi machte ein Foto und schickte es seiner Frau. Ich schwang mich auf und trat leise näher. Das Baby sah mich an, dann schien er zu grinsen. Ich sah in die blauen Augen, sah den scheinbar blonden Haarflaum und hatte irgendwie den Eindruck, dass Temaris Kommentar später noch häufiger zitiert werden würde. Ich konnte nämlich vergleichen – immerhin hatte ich auch Naruto schon als Baby gesehen. Und dieser hat mich auch schon so angesehen. Ich bemerkte eine Bewegung neben mir und wusste irgendwie, dass es Yamato war. Ich drehte mich so, dass er über meine Schulter sehen konnte. Und wenn ich den Laut richtig deutete, wusste er absolut nicht, was er damit anfangen, oder was er sagen sollte. Mit Teenagern, die außer Kontrolle geraten waren, kam er klar. Alles, was im Alter darunter lag, lag außerhalb seiner Komfortzone. Ich konnte ihn ein wenig verstehen. Ich pflasterte ein Lächeln auf mein Gesicht. „Sieht aus wie du damals“ Naruto sah mir in die Augen und ich sah die Emotionen in seinen himmelblauen Augen schwimmen. Ich nickte und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Drückte diese leicht. „Dein Vater wäre stolz auf dich“, sagte ich ihm leise. Beinahe alle waren gerade damit beschäftigt, sich gegenseitig zu versichern, wie süß dieses Baby war, also achtete man nicht auf meine Worte. Sicherlich glaubten sie, ich würde genauso Kommentare abliefern. Aber mir war das hier wichtig. „Und deine Mutter würde vermutlich über den Flur tanzen vor Freude. Sie würde wohl der halben Stadt davon erzählen“ Naruto schluckte schwer, nickte aber glücklich. „Danke“, meinte er leise. Und wir wussten beide, dass dieses einfache Wort genug war. Ich verstand, was er meinte. Ich zog mich zurück, als Ino Yamanaka näher kam. Sie hielt die Arme auf. „Darf ich mal halten?“ Naruto hob eine Augenbraue, biss sich auf die Lippen. Ino kicherte. „Ich lasse ihn schon nicht fallen“, versicherte sie. Naruto sah beschämt drein. „Das ist es nicht, echt jetzt“, meinte er, Ich will ihn einfach nicht loslassen!“ Alle lachten leise, während Naruto zu seinem Sohn sah. „Ich würde ihn am liebsten nie wieder hergeben“, meinte er. Die schiere, alles übersteigende Liebe zu diesem kleinen Wesen war in jedem Wort zu hören. Ja, genauso hatte sich seine Mutter angehört, als sie mir das Versprechen abgerungen hatte, auf ihn aufzupassen. Schien eine Sache der Eltern zu sein. „Und?“, fragte Ino schließlich, als sie den neugeborenen Jungen doch noch im Arm hatte. „Hast jetzt einen Sohn und alles. Steigst du jetzt ins Geschäft ein bei den Hyuugas?“ Ich hob eine Augenbraue. Ja, darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht! Ich war so damit beschäftigt gewesen, meine Gefühle zu ordnen und mein Leben wieder in geordnete Bahnen zu bekommen, dass ich mir keine Gedanken mehr darum gemacht hatte. Natürlich würden viele Leute mir sagen, dass ich das auch gar nicht musste. Naruto war verheiratet, er war erwachsen und konnte auf sich selbst aufpassen. Dennoch war ich natürlich neugierig. Ich sah zu ihm hin. Naruto steckte die Hände in die Hosentaschen, völlig ruhig. „Nein, das ist Nejis Sache“, antwortete er ihr, „Ich würde sowieso schon am ersten Tag ein Chaos anrichten, von dem sich keiner mehr erholt“ Sasuke grinste. Einige nickten. Ich schmunzelte vor mich hin. Wenigstens diese Erkenntnis hatte er! „Nein, ich hatte mir etwas anderes gedacht“, fuhr Naruto fort und sah die versammelten Männer an. „Ich wollte usprünglich mal zur Polizei, aber die hat mich nicht genommen“, meinte er, „Aber ich bleibe quasi in dem Bereich. Ich möchte meine eigene Sicherheitsfirma gründen“ Mehrere von denen, die noch nichts davon wussten, starrten ihn an. Und ich musste zugeben, ich war beeindruckt. „Jetzt?“, fragte ich. Es war alles ein wenig sehr schnell. Vor wenigen Monaten hatte er geheiratet, ein Haus gekauft, jetzt hatte er ein Kind. War das der richtige Zeitpunkt, um sich selbstständig zu machen? Andererseits war das Naruto. Er hatte schon immer einen regelrecht verrückten Mut besessen. Wenn er sich mal was in den Kopf gesetzt hatte, zog er es auch durch. Ich pfiff anerkennend, als er nickte. „Mein Schwiegervater leiht mir einen gewissen Betrag. Ich habe darauf bestanden, es ihm wieder zurück zu zahlen, sobald ich selbst im Plus bin. Aber ich bin schon mitten in der Planung“ Sasuke Uchiha nickte und sah zu Ino. „Ich bin dabei. Ist alles schon mit Sakura abgesprochen“ Itachi lächelte. „Und du wirst der beste Verbindungsmann sein, den man haben kann“ Ah, also würde Sasuke doch nicht in der Firma mitmachen, die seine Familie hatte. Sein Wunsch nach Eigenständigkeit war also stärker. Diese Kinder hatten sich zu starken Personen entwickelt. „Ich auch“, meinte Shikamaru, „Ich bin bei der Polizei zwar gern gesehen, aber ich glaub, das ist mir zu anstrengend“ Ich sah zu Naruto und nickte ihm aufmunternd zu. Yamato neben mir schien zufrieden, dass einer seiner ehemaligen Problemfälle nun auf sicheren Beinen stand und angekommen war. Und während Naruto erklärte, wie genau er sich das gedacht hatte, mit der Polizei zusammen zu arbeiten, dabei aber seine Eigenständigkeit zu behalten, setzte ich mich hin und döste ein wenig weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)