Life is not that easy von Marron (Und erst recht keine Soap!) ================================================================================ Kapitel 27: ------------ Einige Wochen später Kakashi: „Ooh, komm her du süßes kleines Etwas!“, quietschte Ino in den höchsten Tönen. Es war der Kommentar, der mich aus meinen Gedanken riss. Ich wandte mich von Iruka ab und drehte den Kopf, bis ich sie sehen konnte. Tatsächlich – Sakura Uchiha war gerade zur Tür herein gekommen, ihr Baby in einem Tragesitz bei sich. Sie strahlte von innen heraus, lachte und lies sich mit Energie auf ihren Platz plumpsen. Ich fühlte einen Mundwinkel nach oben gehen und sah dabei zu, wie Ino Yamanaka das Baby herzte und die kleinen Fingerchen an ihre eigenen Lippen hob. Von hier sah es so aus, als wüsste das Baby nicht so ganz, was es davon halten sollte. „Aha, das ist also Sarada“, murmelte Iruka neben mir. Ich drehte den Kopf zu ihm und hob eine Augenbraue. „Woher weißt du das schon wieder?“ Er wurde verlegen und trank einen Schluck seiner Fruchtschorle. „Könnte sein, dass ich von jemandem zugetextet wurde“ Ich unterdrückte das Schnauben, das sich einen Weg nach draußen bahnen wollte. Da war ich einmal, nur ein einziges Mal, so großzügig gewesen und hatte Irukas Einladung angenommen – und prompt kamen wir wieder auf diesen einen Menschen zu sprechen. Selbst hier, in einem Lokal, das er bestimmt noch nie betreten hatte, konnte ich dem nicht entkommen. „Naruto?“, fragte ich leise. Iruka wurde kurz blass, dann rot und dann nickte er. Er versteckte sich hinter seinem Glas. Mittagessen war eine ganz dämliche Idee gewesen. „Sie sieht dich übrigens an“, nuschelte er. Ich blinzelte, doch er sagte nichts mehr dazu. Also blieb mir nichts anderes übrig, als mich wieder nach links zu drehen und die Damen zu beobachten. Helle Augen sahen mich an. Erst jetzt erkannte ich, in welcher Situation ich mich eigentlich befand. Ich war in ein Restaurant gegangen, ohne Hinata Uzumaki zu bemerken. Ich war überzeugt, dass sie vor mir hier gewesen sein musste – wäre sie nach mir angekommen, hätte ich zumindest das doch sicher bemerkt. So jedoch fühlte ich ein seltsames Gefühl in mir aufsteigen. Was, wenn sie sich dazu entscheiden würde, mit mir zu reden? Was, wenn das hier sehr unangenehm werden würde? Doch sie zerstreute meine Sorgen, indem sie lächelte. Ehrlich und offen, nicht gönnerhaft oder hochmütig. Aber nun ja, sie war noch nie der Typ dafür gewesen. Sie hob die Hand und winkte. Leicht überfordert winkte ich zurück. Dann wurde sie in eine Unterhaltung gezogen, die wohl schon ohne sie angefangen worden war. Als sie sich Sakura zuwandte, sah ich ihren runden Bauch. Augenblicklich wandte ich mich ab und sah in Irukas Gesicht. Der Mann starrte mich mit offen stehendem Mund an. So langsam konnte ich nicht anders, als die Ähnlichkeiten mit Naruto zu bemerken. Manchmal machten beide die dämlichsten Grimassen. Ich unterdrückte sorgfältig die leichte Belustigung, damit man sie mir nicht anhörte. „Wie ein Putzerfisch an der Aquariumsscheibe“, teilte ich ihn also mit. Iruka schüttelte sich und machte den Mund zu. Schob mit der Gabel den letzten Rest seines Mittagsessens auf dem Teller herum. Ich schob den Ellbogen auf den Tisch und stützte mein Kinn auf meiner Hand ab. Sein Blick flog über meine Schulter zu den drei Frauen. „Hat sie dir wirklich gerade zugewunken?“ Er klang leicht fassungslos. Ich schnaubte und nickte. „Scheint so. Sie kann ja nicht ein Leben lang ablehnend sein“ Natürlich wusste ich nicht, wie es in ihrem Inneren aussah, aber Hinata war noch nie nachtragend gewesen. Es hätte mich eher verwundert, hätte sie sich wirklich so verhalten, wie ich es mir im schlimmsten Fall ausgemalt hatte. Mir hatte meine Phantasie lediglich einen Streich gespielt. Ich schob meine Maske weiter nach unten und nahm den Bissen, der nach Inos Ausruf auf der Gabel geblieben war. Sorgfältig kaute ich und lies meiner Begleitung die Zeit, die er offensichtlich brauchte. „Und wie geht es dir?“, fragte er also. Ich unterdrückte schon wieder etwas, diesmal ein Seufzen. Es war ja klar, dass er so langsam nachhakte. „Wir haben geredet, ich komme klar“, sagte ich also kurz angebunden. Was die Wahrheit war. Iruka lächelte vorsichtig. „Das dachte ich mir schon. Du wirkst schon seit einiger Zeit gelöster. Als wäre dir eine Last genommen worden“ Ich nickte und nahm einen Schluck meines Wassers. Es stimmte. Nachdem der erste Schmerz vergangen war, hatte ich gemerkt, wie lebendig ich mich dennoch wieder fühlte. Naruto hatte Hoffnungen in mir geweckt. Nicht auf eine Beziehung, dieses Kapitel war endgültig vorbei, sondern vielmehr auf eine bessere Zukunft. Mir machte es Freude, meine ehemaligen Schüler auf ihrem Lebensweg zu beobachten. Sakura zum Beispiel strahlte wie die Sonne – ein klares Anzeichen, dass sie sich absolut auf dem Weg befand, den sie gehen wollte. Sasuke sah ebenfalls viel entspannter aus. Er machte kein großes Aufsehen darum, aber er wirkte nicht mehr verkrampft. Erst neulich konnte ich sehen, wie er seiner Mutter nicht bloß die Einkäufe abgenommen hatte, sondern ihr auch seine Jacke um die Schultern gelegt hatte. Sie hatte ihm lächelnd gedankt und über seine Wange gestrichen. Mich hatte enorm gefreut, dass er überhaupt dazu bereit war, seiner Familie bei alltäglichen Dingen zu helfen. Auch für ihn kam alles ins Lot. Naruto war eh schon immer sehr positiv gewesen. Nun jedoch schien er regelrecht in Topform zu sein. Wann immer ich ihn dieser Tage sah, war er von einer Gruppe Menschen umringt. Und immer lachte er und seine Augen leuchteten. Ihm ging es sehr gut. Ich seufzte nun doch. „Vielleicht renoviere ich mein Haus“, informierte ich Iruka, „Baue ein Gästezimmer. Und ich lege mir wohl noch einen Hund zu“ Iruka grinste und nickte dazu. „Ich kann dir einen guten Zimmermann empfehlen“, sagte er und ich wusste schon längst, welchen Namen er nennen würde. „Frag einfach mal bei den Akimichis nach. Choji-kun wird begeistert sein. Er sucht schon händeringend ein Projekt, dass ihn richtig fordert!“ Augen rollend versprach ich, mir die Nummer heraus zu suchen. Choji hatte sich lange genug dagegen gewehrt, den Betrieb der Familie zu übernehmen. Eine kleine Sinnkrise, die er aber überwunden hatte. Er liebte es viel zu sehr, neue Dinge zu erschaffen, als dass ein anderer Beruf für ihn in Frage gekommen wäre. Die Türglocke ertönte. Gleichzeitig richtete sich Iruka neben mir kerzengerade auf. Ich hob eine Augenbraue, als ich einen braunen Haarschopf an der Eingangstür des Restaurants ausmachen konnte. Das Gesicht sagte mir nichts. Ich registrierte lediglich, wie Iruka neben mir mit dem Arm winkte und der Mann sich in unsere Richtung bewegte. Erst, als er sich setzte und uns einen guten Tag wünschte, kam die Erinnerung wieder. „Yamato?!“, ich hörte mich restlos verdattert an. Wir hatten uns unglaublich lange nicht gesehen. Er nickte, sein Gesicht fast ausdruckslos wie immer und bestellte kurz und knapp, ohne in die Speisekarte sehen zu müssen. Ich beobachtete ihn. Yamato war ein alter Studienkollege von mir. Allerdings hatten wir nur ein oder zwei Kurse zusammen gehabt. Im dritten Semester ist ihm dann aufgegangen, dass Lehramt nichts für ihn war und er wechselte. Ich hatte ihn danach nur noch wenige Male von weitem gesehen. Es war Jahre her und er hatte sich ein wenig verändert. Aber das braune Haar war gleich. Die tief liegenden Augen, die mich durchdringend musterten und immer mehr zu wissen schienen, als sie sollten. Dieses tiefe schwarz, welches mich fest pinnte. Ich schluckte trocken und schob meinen eigenen Teller zur Seite, damit er Platz hatte. „Iruka hat mich eingeladen“, erklärte er an mich gewandt und nahm einen großen Schluck seines Wassers. „Mich auch“, brummte ich. Wir sahen uns einen Augenblick an, dann zuckte ich mit den Schultern. Ich hatte vergessen, wie leicht Verständigung mit Yamato sein konnte. „Oh!“, machte Iruka übertrieben laut und sah theatralisch auf seine Armbanduhr, „Ich habe ganz vergessen, dass ich noch was zu erledigen habe!“ Er sprang auf und holte Luft, um sich zu entschuldigen. „Lass mich raten“, begann ich trocken und wurde von Yamato ergänzt, „Ein ganz dringender Termin, der sich nicht verschieben lässt?“ Iruka wurde knallrot, stammelte etwas von unabsichtlich und wirklich blöd gelaufen und lies uns allein. Ich sah Yamato an, er mich. Dann prusteten wir beide gleichzeitig los. „Ich zahle“, meinte ich. Er grinste, nickte und stieß mir gegen die Schulter. „Solange ich nicht bei der nächsten Party flachgelegt werde“, scherzte er. Ich rollte mit den Augen und lies das unkommentiert. Hatte also sogar er davon gehört. Wer wusste eigentlich nicht Bescheid? Wir verbrachten einige Minuten damit, unsere Mahlzeit zu uns zu nehmen. Hier und da sprachen wir ein paar Sätze, kamen auf den neuesten Stand, was unsere Leben anging. Er wusste also mittlerweile, dass ich immer noch Hunde hatte und wirklich Lehrer geworden war. Yamato war Streetworker geworden. Auch, wenn man es ihm nicht ansah, er konnte sehr gut mit schwierigen Eltern reden. Ich erfuhr auch, dass er eigentlich schon länger Kontakt mit Iruka hatte – schließlich war dieser der Vertrauenslehrer an unserer Schule. Momentan schien es wenige Probleme zu geben. Das konnte ich bestätigen – ich wusste über so einige Schüler, dass sie sich an Naruto ein Vorbild nehmen wollten. Es war sehr angenehm, so hier zu sitzen. Ich streckte mich und lies einmal die Schultern kreisen. Vielleicht sollte ich mal wieder ein wenig mehr Sport machen, ich war ganz schön eingerostet. Ich wollte eigentlich meinen derzeitigen Begleiter danach fragen, ob er mitmachen wollte, da zog etwas Anderes meine Aufmerksamkeit auf sich: Eine große Hektik ein paar Tische neben mir. Mein Blick flog herum. Ich sah, wie Sakura aufsprang und eine rot angelaufene Hinata stützte. Ino neben ihr wedelte wie wild mit den Händen. Mein Blick fiel wie von selbst auf den Boden. Er war nass. Ich sah wieder auf. „Was ist denn da los?“, brummte Yamato neben mir. Er hatte keine Ahnung, wer das war. Also stand ich auf und zog ihn hoch. Wir gingen die paar schritte zu den jungen Frauen und ich brachte ihn kurz auf den neuesten Stand: „Das ist Naruto Uzumakis Frau. Scheint so, als ginge es bei ihr gerade los“ Er sah mich blinzelnd an, bevor er kalkweiß wurde. Mehr taub denn noch hier taumelte er mir hinterher. „Kann man helfen?“, fragte ich, als wir da waren. Drei Köpfe fuhren zu uns herum. Ich presste die Lippen aufeinander und wartete, während Sakura und Hinata eine stumme Diskussion ausfochten. Dann nickte die Uchiha. „Rufen Sie bitte unsere Männer an, Sensei?“, bestimmte Sakura. Ich nickte und konnte sehen, wie sie Tsunades Nummer wählte. Aus einem Impuls heraus rief ich auch Jiraiya an. Als ich auflegte hatte auch der Rest des Restaurants verstanden, was los war. Alles um uns herum brach in große Hektik aus. Nun, wenigstens musste mich Naruto nicht mehr verständigen, wenn das Bab da war. Ich bekam es gerade aus der ersten Reihe mit, wie es aussah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)