Life is not that easy von Marron (Und erst recht keine Soap!) ================================================================================ Kapitel 24: ------------ Einen Monat später Ich hatte eigentlich gar nicht vorgehabt, heute einkaufen zu gehen. Aber Hinata hatte so ein paar Macken entwickelt, die wohl bei allen Schwangeren auftauchten. Und so war meine Frau zurzeit ganz verrückt nach Mandarinen und Buttermilch. Und weil sie letzteres nur so in sich hinein schüttete, musste ich neue besorgen gehen. Und so stand ich hier, mit einer Tüte vollgepackt mit Flaschen mit Buttermilch. Kakashi starrte zurück, als wüsste er auch nicht, wie wir uns so zufällig über den Weg laufen konnten. Wir waren kaum ein paar Meter voneinander entfernt und konnten uns kaum in die Augen sehen. „Hallo, Sensei“, sagte ich leise. Er drehte den Kopf zur Seite und räusperte sich. „Hallo, Naruto“ Ich umfasste die Tasche fester. Wir hatten uns schon lange nicht mehr gesehen, eigentlich schon seit dem Moment nicht mehr, in dem ich mich für Hinata entschieden hatte. Auf unserer Hochzeit hatte der Sensei eine kurze Rede gehalten – aber wir hatten nicht miteinander gesprochen. Dann waren wir uns ständig aus dem Weg gegangen. „Geht es dir gut?“, fragte er und wollte wohl so beiläufig wie möglich klingen. Ich nickte, zuckte dann mit den Schultern. „Ja, alles gut. Und du, Sensei?“ Er nickte und sah mir endlich in die Augen. Sein Blick wirkte, als warte er auf etwas. „Hinata ist schwanger“, platzte es aus mir heraus. Für eine kleine Sekunde erstarrte er, dann hörte ich ihn seufzen. „Das ist...schnell“, murmelte er. Ich zuckte mit den Schultern. War halt eben so passiert, ich wusste doch auch nicht, wie lange sowas normalerweise dauerte. Er nickte vor sich hin, stopfte die Hände in die Hosentaschen. „Freust du dich?“ Ich nickte noch einmal, stellte die Tasche ab. So langsam schnitten mir die Tragestücke in die Finger und ich wollte mir nicht die Blutzufuhr abschnüren. Ich hob die Arme und verschränkte die Hände im Nacken, so wie ich es früher als Kind getan hatte. „Hinata hat schon die Andeutung eines Bäuchleins“, plapperte ich drauflos, „Und sie bekommt zu den unmöglichsten Zeiten Hunger. Aber das ist alles in Ordnung. Weil ihre Augen so leuchten und wir uns schon Namen überlegen“ Ich verstummte, als ich merkte, wie der Sensei grinste. „Das ist typisch du“, meinte er leise. Trat näher und hob die Hand. Da ich jetzt ein wenig größer als er war, musste er sich ein wenig strecken, um mir über den Kopf zu streichen, dennoch tat er es. Es fühlte sich vertraut an, aber nicht mehr so wie früher. „Und du? Denkst du, es wird ein Junge?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung“, meinte ich und nahm die Arme runter, „Hauptsache, es ist gesund. Ich hab schon gesagt, ich will mindestens zwei“ Seine Mundwinkel zuckten erneut hoch. „Damit sie nicht allein sind“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Und er hatte Recht. Ich hatte als Kind nie jemanden gehabt, mit dem ich die Zeit hätte verbringen können – Sakura und Sasuke waren ein echter Glücksfall gewesen. Bei meinem Kind wollte ich es nicht auf so einen Zufall ankommen lassen. Es würde zumindest ein Geschwisterchen bekommen, mit dem es spielen könnte. „Dann bin ich wirklich noch Lehrer, wenn es alt genug ist“ Der Satz brachte mich dazu, überrascht zu blinzeln. „Was meinst du, Sensei?“ Er zuckte locker mit einer Schulter und verlagerte das Gewicht auf einen Fuß. „Ich hab noch ein paar Jahre vor mir, bevor ich in Rente gehen könnte. Wenn eure Kinder zur Schule gehen, bin ich noch da. Vielleicht haben sie dann einen alten Bekannten als Klassenlehrer?“ Beinahe hätte ich begeistert gegrinst. Dann stellte ich mir vor, wie mein Sohn oder meine Tochter im Unterricht sitzen würde und Senseis lustlosem Gemurmel zuhörte. Wie dieses Kind zu uns nach Hause käme und bei mir Jammern würde, dass man ihrem Lehrer gar nichts ansehen könne wegen der Maske. Das würde bestimmt lustig. „Oh ja, das wäre super, echt jetzt!“ Er lachte leise. „Glaub ja nicht, dass ich jemanden bevorzugen würde“ Ich grinste nur noch stärker. „Nein, das machst du nicht. Sonst hätte ich ja auch ohne Extraaufgaben die Klasse geschafft“ Er schüttelte den Kopf und trat einen Schritt zurück, als amüsiere es ihn wirklich. Ich war froh, dass jetzt zumindest die Anspannung von uns beiden gefallen war und wir wieder halbwegs vernünftig miteinander umgehen konnten. Doch dann wurde er plötzlich ernst. „Und findet Hinata das auch gut?“ Ich nickte. „Aber ja“, wir hatten nämlich schon darüber gesprochen, „Sie meinte, wenn das passiert, dann ist das eben so. Und ich hatte immerhin immer gute Noten bei dir, Sensei. Wir haben die Sache geklärt und sie versteht, wie die Dinge stehen“ Zumindest fast alles. Was auf der Verlobungsfeier gelaufen ist, wusste sie immer noch nicht. Es war auch irgendwie nicht mehr wichtig. „Sie würde sich freuen, wenn du dich für unser Kind genauso einsetzen würdest, wie du es bei uns getan hast“ Ich hatte nicht vergessen, dass er sich dafür eingesetzt hatte, Hinata ziehen zu lassen, als ihre Karriere richtig angefangen hatte. Ohne seine positive Einschätzung hätte sie vielleicht gar nicht so viel herumreisen können. Daran hatte sich auch meine Frau erinnert. Ich wusste ganz sicher, dass sie sich nicht nur dazu zwang, für mich zu lächeln und zu nicken. Sie war sich sicher, dass der Sensei als Klassenlehre unseres Kindes nichts Schlechtes wäre. „Soll ich dir Bescheid sagen, wenn es geboren ist?“ Er zuckte mit einer Schulter. „Ich werd es wohl wissen wollen. Seht nur zu, dass es nicht mit Sakuras Geburt zusammen fällt, sie macht euch sonst die Hölle heiß“ Ich lachte laut los. Das passte zu meiner besten Freundin! Als ich meine Tasche wieder nahm und wir uns verabschiedeten, kam ich mir leichter vor. Mir wurde bewusst, dass ich mich davor gefürchtet hatte, wie er reagieren würde. Ich spürte noch die Gefühle, die der Sensei in mir auslöste, aber sie waren schon minimal schwächer geworden. Es kam endlich alles wieder ins Lot, weil ich wusste, ich hatte mich für die richtige Person entschieden. Dennoch wollte ich den Sensei nicht verletzen. Und so hatte ich diese Begegnung herausgezögert und war davon überrascht worden. Und jetzt, wo ich so unvermittelt so einfach hatte drauflosreden müssen, wurde mir klar, dass es gut gelaufen war. Ich grinste und lies die Tasche rascheln. Heute war ein guter Tag! Hinata trank die erste Portion Buttermilch einfach so aus der Verpackung, anstatt sich ein Glas zu holen. Sie seufzte, als sie absetzte. „Meine Güte“, meinte sie dann mehr zu sich selbst, „Wie kann ich nur so Appetit darauf haben?“ Ich lachte. „Sakura-chan isst laut Sasuke die ganze Zeit saure Gurken und stopft sich danach mit Süßigkeiten voll“ Was eine eklige Kombination war. Wurde ihr davon nicht übel? „Ja“, nickte Hinata und nippte erneut an ihrer Buttermilch, „Und dann trinkt sie nur noch Wasser, weil sie den Tee nicht mehr riechen kann“ Was wohl für ihre Nerven übel war – Sakura war ganz verrückt nach Tee, besonders nach grünem Tee. Auf den verzichten zu müssen, war für sie schon immer eine Qual gewesen. Ich setzte mich neben sie. „Ich bin über Hatake-sensei gestolpert“, sagte ich kurz. Sie hielt inne, dann seufzte sie. „Und?“ Ich lehnte mich gegen die Stuhllehne. Verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich weiß nicht. Ich denke, es war gut so. Er hat mich gewarnt, wir sollten nicht am selben Tag wie Sakura-chan unser Kind in die Welt setzen“ Sie schmunzelte und lehnte sich gegen mich. Automatisch hob ich einen Arm und legte ihn ihr um die Schultern. „Hatte ich nicht vor“, sagte sie belustigt, „Aber ich kann das schlecht beeinflussen“ Ich lachte. „Und Sakura-chans und Sasuke-kuns Kind wird wohl auch ein wenig älter sein als unseres“ Sie nickte und sah zu mir auf. In ihrem Blick lag so viel Zuneigung, dass ich mich fragte, wie ich so eine Frau nur verdient hatte. „Ich bin froh, dass ich dich habe“, sagte ich unvermittelt, „Und kein Mensch auf dieser Welt kommt dagegen an“ Ihre Augen begannen zu leuchten. „Und ich konnte mir noch nie einen besseren Mann vorstellen“ Ich beugte mich vor und küsste sie. In diesem Augenblick war ich der glücklichste Mann der Welt! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)