Feuer und Eis von Skadii ================================================================================ Kapitel 3: Streuner ------------------- Ich genoss das warme Wasser vom Abwasch auf meinen Händen. Mein Körper hatte sich bereits aufgewärmt, doch wie es bei Frauen so üblich war frieren wir immer an den Fingern und Füßen. Einen Augenblick schloss ich die Augen und dachte daran wie es sich wohl anfühlte? Warme Sonnenstrahlen auf der Haut, Sand den man sich aus der Sandale klopfte, ein Wasser mit Eiswürfeln, welches nach einigen Sekunden in der Sonne bereits zu schmelzen begann. Fast konnte ich es schmecken. Der laufende Wasserhahn riss mich aus meinen Gedanken und ich seifte die letzte Schüssel mit Spülmittel ein. „So! Fertig!“ noch schnell das nasse Geschirr trocken gerieben stellte ich es zurück in den Schrank. Einen Blick aus dem Küchenfenster konnte ich erkennen, dass es bereits dämmerte und nicht mehr lange dauern würde, bis die Nacht eintreffen würde. Vorsichtig spickte ich aus der Küche um nach Sasuke zu sehen. Mit dem Rücken zum Kamin lehnte er und betrachtete seine beiden Handflächen. Die linke sprang mir dabei besonders ins Auge, denn sie war in Verband gewickelt. „Hast du dich verletzt?“ fragte ich ihn, um abzusichern er brauche neues Verbandsmaterial. „Nein!“ antwortete er kühl und lies beide Arme zwischen seinen Füßen ab. „Die Wunde ist bereits geheilt.“ knüpfte er an ohne dabei seine Stimmlage zu verändern. Es erleichterte mich ein wenig, denn in erster Hilfe war ich nicht gerade die beste. Ich nickte ohne weitere unangenehme Fragen zu stellen, denen er ohnehin auswich. „Ich werde dir ein Bett bereitmachen!“ sagte ich und suchte aus einem meiner Schränke Kissen und Decke. Ordentlich klopfte ich sie auf dem Sofa aus und richtete so bequem wie möglich einen Schlafplatz für ihn her. „Es ist nicht besonders groß, aber du wirst weich...“ er unterbrach mich „Wann werde ich aufbrechen können?“.Ich hatte bereits die Hoffnung auf ein freundliches Danke seinerseits verloren, deshalb erstaunte mich seine kalte und distanzierte Art in keinster Weise mehr. „Morgen, wenn wir Glück haben!“ beantwortete ich seine Frage mit dem Blick aus dem Fenster. Draussen tanzten die Schneeflocken immer noch wild um sich, selbst seine eigene Hand würde man unter diesen Umständen kaum vor seinen eigenen Augen erkennen. Ich legte den Schalter für das Wohnzimmerlicht um und schaltete es ab, dann begab ich mich auf mein Zimmer um mich dort erschöpft unter meiner Decke zu vergraben. Bereits seit fast 2 Jahren streunte ich umher. Bald würde der Tag anbrechen an dem ich nach Konoha zurückkehren konnte. Aber wollte ich das? Wollte ich zurück? Was erwartete mich dort? Wer erwartete mich dort? Der Titel Weltenbummler stand mir im Grunde gar nicht schlecht. Das Eisenreich war allerdings kälter, als ich es in Erinnerung hatte und ich war schlecht darauf vorbereitet. Dennoch ich hatte das Gefühl ich konnte besser damit umgehen von Reich zu Reich, von Ort zu Ort zu wandern um mich immer wieder auf etwas neues einzulassen, als ich mich in Gedanken damit anfreunden konnte zu Naruto und den anderen zurückzukehren... Es war nichts persönliches, schließlich hatten Naruto und ich die wogen auf unsere Art geglättet. Er war wie ein Bruder für mich, so sehr er sich zu Konoha angezogen fühlte, wollte ich mich immer noch weiter davon entfernen. Sakura war ziemlich sicher damit beschäftigt jeden Tag rot in ihrem Kalender auszukreuzen der vergangen war, bis hin zu meiner Rückkehr. Aber es war mir egal. Ich hoffte sie waren klug genug sich nicht auf mich zu verlassen, denn ich war entschlossen sie zu enttäuschen, dabei würde ich mir wünschen sie plagten mich nicht mit ihren traurigen Gesichtern, sondern lebten ihr Leben. „Leben...“ flüsterte ich. Das Wort fühlte sich falsch an. Falsch ausgesprochen. Wie ein Fremdwort. Meine Augen wurden schwerer und die Müdigkeit überrannte mich. Wenn morgen das Glück auf meiner Seite war, konnte ich aufbrechen, deshalb war es keine schlechte Idee für ein paar Stunden den schlaf zu suchen. Ich wurde durch ein dumpfes Klopfen aus meinem Schlaf gerissen. Müde rieb ich mir die Augen und gähnte. „Wie viel Uhr ist es?“ flüsterte ich und versuchte im dunkeln meine Uhr abzutasten. Mein Blick war verschwommen, weshalb ich die Augen zusammendrückte um die Zeiger klarer erkennen zu können. „04:15?“ unglaubwürdig schüttelte ich den Kopf. Doch auch der zweite Blick belehrte mich nichts besserem, weshalb ich seufzte. Ich zuckte zusammen als es erneut klopfte. Der erste Blick war auf meine Schafzimmertüre gerichtet, dieses stand jedoch einladend offen. Gewohnheit! Ich hatte völlig vergessen, dass Sasuke hier war. Wieder ein klopfen. „Was...?!“ zischte ich verärgert. Erst jetzt erkannte ich die Eule an meiner Fensterbank, mit dem Schnabel klopfte sie gegen meine Fenster und an ihr rechtes Bein war eine Nachricht gebunden. Ich rutschte von der Matratze und öffnete vorsichtig das Fenster. Behutsam band ich ihr die Nachricht von ihrem Fuß. Die Eule starrte mich schweigend an und drehte ihren Kopf um einen halben Kreis. Eine Weile betrachtete sie mich neugierig während ich den Brief öffnete, dann flog sie flatternd davon. Ich hatte nicht damit gerechnet eine Nachricht zu erhalten, jetzt wo ich erst seit kurzem aus der Hauptstadt zurück war. Ich laß die Zeilen die darauf geschrieben waren: Ich erwarte deine Teilnahme! Auch wenn es nur seine Handschrift war, so konnte ich die strenge die sich hinter den Worten verbarg deutlich erkennen. Für mich gab es keinen Ausweg oder die Möglichkeit um diese Sache herum zu kommen. Es war das traditionelle Samurai Turnier zu Ehren unsers Landes und der Kultur . Mein Meister erwartete, dass ich dieses Jahr antrete, denn ich erfüllte die Bedingungen und war mit meinem 21 Lebensjahr zu einer vollwertigen Samurai Kriegerin ernannt worden. Für den ein oder anderen mag es idiotisch klingen, aber uns fehlte es deutlich an Konflikten in diesem Land. Weshalb die einzige Lösung war den Drang nach Kampf um den stärksten in einem Turnier auszutragen. Ich seufzte und griff in meinen Schrank nach meiner Rüstung „Also gut, dann wollen wir mal!“ versuchte ich mich selbst zu motivieren. Ich legte mir eine meiner leichteren Stoffrüstungen an, die mich auf dem Weg warm halten würde. In den Gürtel steckte ich meine beiden Klingen. Ich tappte immer noch verschlafen den Flur entlang, als mich eine Stimme aus meinen Gedanken riss und mir einen Todesschrecken einjagte. „Der Sturm hat nachgelassen!“ ich stolperte einen Schritt rückwärts und hielt mir aufgeregt die Hände an die Brust. Zwei beängstigende Augen leuchteten im dunkeln. „J...ja wir werden uns auf den Weg machen!“ stotterte ich immer noch aufgeregt von dem schrecken. Er trat aus der dunklen Ecke ins Licht öffnete ruckartig die Türe nach draussen und setzte die ersten Schritte in den frisch gestreuten Schnee. Einen Augenblick machte er halt und es machte den Anschein als genoss er den Anblick... Der weiße Film zeichnete Kilometer von Landschaft. „Was für ein schöner Winter...“ hauchte er kalt. Ich stimmte ihm lächelnd zu und ging ein paar Schritte voraus. „Mein Name ist übrigens Fuyumi...“ INFO: Der Name Fuyumi trägt im deutschen die Bedeutung: schöner Winter Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)