Feuer und Eis von Skadii ================================================================================ Kapitel 2: Fremd ---------------- Er folgte mir stillschweigend. Zu besprechen gab es vorerst nichts, denn wir beide hatten mehr als genug mit dem eisigen Wind zu kämpfen und den Schneeflocken die auf unseren Körpern aufprallten. Immer wieder drehte ich zu ihm um abzusichern er hatte mich nicht aus den Augen verloren. Doch ich erstaunte immer wieder, denn er war mir dicht auf den Fersen, so als wenn ihm die verdeckte Sicht nichts ausmachen würde. Ein wenig mulmig war mir bei der Sache einen unbekannten zu mir nach Hause zu bringen... doch was hätte ich tun sollen? Ihn etwa erfrieren lassen? Vor mir erstreckte sich die kleine Ortschaft in der ich lebte. Es waren kaum mehr als 30 Einwohner und die Häuser waren durch die große Landschaft weit voneinander entfernt. „Wir sind gleich da!“ informierte ich ihn und wir stapften durch den Schnee der sich bereits in Kniehöhe niedergelegt hatte. „Dort drüben!“ ich zeigte mit dem Finger in die Richtung und er nickte mir zu. Ein paar letzte Schritte und wir kamen an meiner kleinen und bescheidenen Holzhütte an. Fest presste ich meinen Körper gegen die im Schnee vergrabene Eingangstüre um sie zu öffnen. Es war ein kleiner Kraftakt doch nach einigen versuchen gab sie nach und öffnete sich ruckartig. Ich stolperte schon fast in den Eingang und nach mir der Schneehaufen der sich davor gebeugt hatte. „Ups.“ flüsterte ich ein wenig gepeinigt. Mit einer Handbewegung bat ich ihn zu mir hinein während ich kurz darauf die Türe hinter ihm Schloss und den Schnee von meiner Rüstung klopfte. „Was für eine Sauerei!“ lachte ich als ich erkannte, dass ich aus dem gesamten Schnee im Flur einen Schneemann bauen konnte. „Ich werde Feuer für uns machen!“ fiel es mir nun schlagartig ein. Eine Weile waren meine Räume unbeheizt, da ich zu Besuch in der Großstadt war. Um es schnell wieder ein wenig gemütlicher wirken zu lassen zündete ich ein Feuer und warf einige der letzten Holzballen in den Kamin. Ich wartete bis es völlig entfachte. Unter dem Helm begann ich zu schwitzen also nahm ich ihn vorsichtig ab und wandte mich zu dem Unbekannten. Weiße Schulterlange Haare kamen unter dem Helm zum Vorschein. Ich warf einen Blick auf ihr Gesicht, dass zu lieblich für einen Mann wirkte. Ihre Augen waren Eisig Blau. „Tss...“ zischte ich während ich sie weiterhin musterte. „Eine weibliche Samurai?“ verspielt legte sie ihren Kopf in den Nacken. „Fast so seltsam wie ein Shinobi mit einem Katana?“ konterte sie schnell. Sie schien wachsam und neugierig zu sein, denn es war ihr bereits aufgefallen. „Aus welchem Dorf kommst du? Ich sehe du trägst kein Stirnband...“. Ich hatte nicht vor sie weit in meine Vergangenheit blicken zu lassen, dennoch ihrer Gastfreundschaft war ich ein paar Antworten schuldig. „Ursprünglich komme ich aus dem Feuerreich, aus dem Dorf Konoha.“ die Antwort allein genügte ihr nicht, dass konnte ich ihrer Mimik ablesen, dennoch sie schien sich vorerst damit zu genügen und akzeptierte sie. „Du kannst dich gerne vor dem Kamin aufwärmen und deine nassen Kleider trocknen.“ ich nahm ihr Angebot dankend an und beugte mich vor das lodernde Feuer. „Könnt ihr überhaupt damit umgehen?“ ich nahm ihre Sticheleien als eine kleine Herausforderung an und griff in meine Hüfte um Kusanagi aus seiner Scheide zu ziehen. „Wohl kaum...“ sie streckte mir mein Schwert und Zunge entgegen „Die erste Lektion eines Samurai! Lass dir niemals! Unter keinen Umständen! Dein Schwert wegnehmen und dich somit entwaffnen!“. Ich musste zugeben, ich war ein wenig beeindruckt, denn ich hatte es nicht kommen sehen. Ihre Bewegungen mussten trotz schwerer Rüstung schnell und präzise sein, eigentlich kein Problem für meine Augen. Doch ich hatte sie schlichtweg unterschätzt. Sie warf es mir grinsend zurück und ich fing es sicher in meiner rechten auf. „Ich weiß du bist ein Shinobi und das Schwert, dass ich dir abgenommen habe wird deine kleinste Waffe sein die du gegen mich richten kannst. Wir Samurai im Eisenreich beherrschen keine Nin oder Tai-Jutsu, allerdings sind wir zieeemlich geschickt und schnell in der Schwertkunst.“ Ihre kleine Geschichtsstunde war niedlich, allerdings nichts was ich nicht bereits wusste. Es ist eine Weile her, als ich damals in das große Treffen der Kage im Eisenreich hineinplatzte um mich an Danzou zu Rächen, schon da war ich auf die ersten Samurai Krieger gestoßen. Keiner von Ihnen schien mir jedoch ein wirklich ernstzunehmender Gegner und meiner würdig. Einzig und allein Mifune der Anführer der Samurai und General des Eisenreich wäre dazu imstande. Unser zusammentreffen war jedoch nur von kurzer Dauer und ich kam nie in das vergnügen meine Kräfte mit ihm zu messen. Jetzt wo ich darüber nachdachte war es eine gute Gelegenheit ihn herauszufordern, wo ich schon einmal hier war. Es war wie ein kleiner Zeitvertreib, neben der vielen Zeit zum nachdenken, die ich auf meiner 2 Jährigen Reise durch die Verbannung aus Konoha hatte. Bereits mit vielen hatte ich mich gemessen und wie erwartet gewonnen. Ein kleines Machtspiel mit anderen so wirkte es, dabei kämpfte ich meist im inneren gegen mich selbst. Den stärksten Gegner überhaupt … Ich hatte meine Rüstung in meinem Zimmer abgelegt und betrat das Wohnzimmer indem der fremde sich immer noch in Gedanken vor dem Feuer aufwärmte. Vielleicht hatte er hunger? In meiner Küche musste ich noch ein paar Zutaten zusammenkratzen können um uns daraus eine heiße Suppe Ramen zu zaubern. Ich war nicht die beste Köchin doch wie sagt man? In der Not isst der Teufel fliegen, wollen wir hoffen der fremde mit seinem Feuerroten Auge war ein artiger Teufel. „Ich habe noch ein paar weite T-shirts aus meiner Samurai Ausbildung gefunden und hingelegt, falls du deine nassen Sachen ablegen und dich umziehen möchtest...“ ich schmunzelte „Keine Sorge sie sind völlig neutral, unsere Dienstkleidung war immer für Männer ausgelegt!“ er sah mich einen kurzen Moment an „Danke!“ sagte er trocken. „Ich werde uns etwas warmes zu essen machen gehen!“ ich tappte in die Küche und knipste den Lichtschalter an. Motiviert krempelte ich mir die Ärmel nach oben und begann kurz darauf nach etwas brauchbarem in den Schränken zu wühlen. Ich fand ein Päckchen Nudeln und fertige Brühwürfel die restlichen Zutaten begrenzten sich auf Gemüse, dass in der Zeit meiner Reise nicht abgelaufen war. „Also gut! Dann wollen wir mal!“ die Zubereitung dauerte nicht lange die Suppe kochte und dampfte. Ich befüllte zwei Schalen und servierte sie traditionell mit Stäbchen auf dem Esstisch im Wohnzimmer. Der warme Dampf und Geruch lud zu Tisch ein und der fremde ragte seinen Kopf aus der Ecke im Flur. Als er ein paar Schritte näher kam fiel mir auf, dass er seinen nassen Poncho und was er darunter trug ausgezogen hatte, stattdessen hatte er mein Angebot angenommen und trug meines. Er setzte sich mit mir an den Tisch und begann nach einer dankenden Beugung, die heiße Suppe vorsichtig zu trinken. Die warme Brühe füllte meinen Magen und ich entspannte mich ein wenig. Es mag komisch klingen, doch es tat gut ein wenig Gesellschaft zu haben, auch wenn er kühl und distanziert auf mich wirkte... fast schon arrogant. Die Art wie er meine Fragen beantwortete deutete daraufhin, dass er nicht daran interessiert war mir mehr als nötig war zu erzählen. „Ich bin Sasuke...“ seine Augen waren schwarz und ausdruckslos auf mich gerichtet während er es Preisgab. Schon waren wir uns gar nicht mehr so fremd. Ich nickte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)