Hearts in a mirror cage von Aka_Tonbo (Steve/James/Bucky) ================================================================================ Kapitel 6: ----------- James versuchte das Klopfen an seiner Wohnungstür weiter zu ignorieren, indem er sich noch etwas mehr unter seine Decke wühlte. Auch wenn ihm klar war, dass er seine Schwester damit auf Dauer nicht fernhalten würde können. Nur Becca war starrköpfig genug, sich nicht von einer verschlossenen Tür und etlichen SMS, dass es ihm gut ginge, abschütteln zu lassen. Und er wusste, dass er dieses ganze Szenario Steve zu verdanken hatte. Nachdem er Zeuge dieser erbärmlichste Seite an ihm werden durfte, was James nicht zum ersten Mal frustriert mit der Faust in die Kissen boxen ließ. „In Ordnung du Riesenbaby, raus aus den Federn.“ James grollte laut genug, damit Becca es auch ja nicht überhören würde. Die Sache mit dem Zweitschlüssel war eindeutig keine gute Idee gewesen. Auch wenn sie bis zu einem gewissen Grad immer Rücksicht darauf nahm, wann sie es für notwendig hielt, ihn zum Einsatz zu bringen. Und dies war wohl einer dieser Fälle. „Nun komm schon, Yasha. So, wie ich dich kenne, bist du seit Tagen nicht mehr wirklich aus deinem Nest gekommen.“ Becca kam näher und setzte sich an die Bettkante. „Du stinkst wie ein Eber.“, meinte sie dann tadelnd und James zog seine Decke noch etwas mehr um sich zusammen. Ihre Hand legte sich behutsam auf seine Schulter und er gab ein tiefes Durchatmen von sich. „Steve hat mir erzählt, was passiert ist.“ James spannte sich automatisch an bei diesen Worten. Es war die pure Scham, die ihn einnahm, dachte er daran zurück, wie jämmerlich er auf ihn gewirkt haben musste. „Er macht sich Sorgen, weil er nicht wusste, wie es dir geht.“ „Mir geht es gut, verdammt noch mal.“, zischte er verdrossen. Er brauchte kein Mitleid! Von niemandem! Daraufhin blieb es verdächtig ruhig und James konnte sich gut vorstellen, dass Becca gerade dabei war, sich irgendeiner Finte auszudenken, um ihn doch noch aus dem Bett zu treiben. „Tasha ist aus Russland zurück.“, meinte sie dann vorsichtig und James Augen weiteten sich von dieser ungesehen. Ein instinktives „Verdammt“, rutschte ihm dennoch hervor über diese Information und er fühlte sich gleich noch etwas elendiger. „Sie hat nach dir gefragt.“ James atmete tief durch. Das letzte Mal, als er Tasha gesehen hatte, hatte er sich reichlich unmöglich aufgeführt und er war sich sicher, dass er sie damit endgültig vertrieben hatte. Es gab nur so viele Dinge, die eine Freundschaft aushielt und er hatte ihre Geduld über die Jahre mehr als nur einmal auf die Probe gestellt. Dann war sie vor gut einem halben Jahr für ihren Job zurück nach Russland gegangen. Und er war nach allem zu feige, sich bei ihr zu entschuldigen oder sich überhaupt einmal bei ihr zu melden. Und dieses Gefühl hielt sich auch jetzt noch. Denn letztendlich hatte er über die letzten Monate kaum Fortschritte gemacht, wieder in ein normales Leben zurück zu finden. Es war ein selbsttadelnder Mix an Emotionen, der ihm davon abhielt, etwas anderes darauf zu erwidern, und er weiterhin unter seinen Berg an abschirmenden Stoffen liegen blieb, als wäre ihm die Rückkehr seiner einst besten Freundin vollkommen gleich. Und er ärgerte sich wiederholt über sich selbst, dass er solch ein unbeholfener Charakter war, wenn es darum ging, Einsicht nicht nur zuzulassen, sondern auch danach zu agieren. Becca schien sein Schweigen auch nicht mit sturem Nachhaken brechen zu wollen, was sie schließlich nur ein Seufzen von sich geben ließ und ihr Gewicht von der Matratze verschwand. James konnte nicht sagen, ob sie es dabei beließ, da sie ihn derart innig zu kennen schien, oder weil sie selbst irgendwo enttäuscht von ihm war über sein Verhalten. Tasha war für Becca immer schon eine Art große Schwester gewesen und er wusste, dass es sie traurig stimmte, dass er sie nun derart zu meiden schien. Es herrschte erneut ein stiller Moment, worauf er mitbekam, wie Becca das Schlafzimmer wieder verließ. Kurz darauf war das Klappern von Geschirr zu hören, das Becca höchstwahrscheinlich für ihn spülte, hatte er die letzten Tage keinen Elan für diese Art des Ordnungschaffens aufbringen können. Er war wieder etwas eingedöst, als er Schritte wahrnahm, die sich durch den Raum bewegten und er aus seinem Kokon verfolgen konnte, wie man seine auf dem Boden liegenden Sachen einsammelte. Ein Murren bahnte sich seinen Weg über James Lippen. „Du musst nicht auch noch meine Wäsche waschen. Ich bin sehr wohl im Stande, das selbst zu erledigen.“, grummelte er, was Becca jedoch nicht in ihrem Tun stoppte. „Deswegen liegt auch alles hier herum, nehme ich an.“ Ein Kichern war daraufhin von ihr zu hören, was James seinen Kopf etwas mehr aus seinem Versteck strecken ließ. Zwischen ihren Fingern befand sich eine Short mit Leoparden Print. „Release the beast“, las sie den auf der Vorderseite befindlichen Druck auch gleich in fragendem Ton vor. James Augen weiteten sich mit verschämten Entsetzen und er wühlte sich hektisch und nicht weniger ungraziös aus den ihn umschlingenden Lagen, um ihr besagtes Wäschestück rasch aus der Hand ziehen zu können. „Die war mal ein Geschenk.“, rechtfertigte er den Besitz dieser Short auf ihre hochgezogene Augenbraue hin. „Uhuh.“ „Ich hab meine Unterwäsche doch nicht vor meiner kleinen Schwester zu erklären.“, motzte er schließlich, fühlte aber immer noch die Wärme auf seinen Wangen, über diese Peinlichkeit. „Wie auch immer.“ Sie zog ihm den Stoff wieder aus den Fingern und warf ihn in den am Boden stehenden Wäschekorb. „Und da du nun schon aufgestanden bist, geh endlich duschen.“ Becca legte ein schelmisches Grinsen auf. „Denn ich glaube nicht, das jemand gewillt ist, das `Beast´ in so einem Zustand befreien zu wollen.“ „GOTT Becca! Du bist unmöglich!“, knurrte er empört, bevor er schließlich im anliegenden Badezimmer verschwand. Tasha und ihre albernen Geschenke, ging es ihm mehr wehmütig als aufgebracht durch den Sinn, was ihn ergeben in den Raum seufzen ließ. Warum war er nur so Idiot, wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen ging? *** „Was ist mit deiner Hand passiert?“ Steve schaute auf den üppigen, wollweißen Verband, der sich um seine rechte Hand gebunden befand. Er wackelt kurz mit den hervorguckenden Fingerspitzen, was ein merkliches Schmerzempfinden mit sich brachte und ihn leicht das Gesicht verziehen ließ. „Kleiner Arbeitsunfall. Aber es ist nichts weiter. Nur eine Schnittwunde. In ein paar Tagen ist das wieder in Ordnung.“ Trotz der etwas wackeligen Übertragung ihres Chats, war Buckys Zweifeln erkennbar. Steve wusste sofort, dass er ihm nicht ganz abkaufte, dass es wirklich nur eine Lappalie sein soll. „Nun schau nicht so. Es ist wirklich nichts Besorgniserregendes. So etwas passiert eben ab und an.“ „Ja, kann man es mir verübeln? Ich weiß nur zu gut, dass du gern ein paar entscheidende Details auslässt, wenn es um solche Dinge geht. Ich erinnere dich nur zu gern an die Sache mit Billy Dickson.“ Steve konnte sich auf diesen Hinweis ein abtuendes Raunen nicht verkneifen, das er in Zusammenhang mit für ihn unnötiger Überbesorgnis perfektioniert hatte. „Spar dir das, Punk! Du hast dich zwei Tage mit einer gebrochenen Rippe rumgeschleppt. Hätte ich nicht zufällig den enormen Bluterguss auf deiner schwachen Brust mitbekommen, als du dich umziehen musstest, weil dir jemand seine Cola über dein Shirt gekippt hatte.“ Ja, diese Story wurde ihm seither schon dutzende Male vorgetragen, und wie immer verschränkte Steve daraufhin trotzige seine Arme vor seiner nicht mehr allzu schwachen Brust. „Es war nur eine Rippe.“ Bucky schüttelte ergeben den Kopf. „Wie genau ist es denn dazu gekommen?“ Es war klar, dass Bucky es nicht so einfach darauf beruhen lassen würde, und eigentlich wollte Steve ihm die Einzelheiten auch nicht erzählen. Bucky machte sich einfach immer zu viele Gedanken. Er war nach seiner Mutter der Zweitschlimmste in dieser Disziplin. „Eine Massenkarambolage auf der Williemsburg Bridge. Eines der Stahlseile zum Bergen war nicht ganz so gut in Schuss.“ Er zuckte gleichgültig mit den Schultern, was Bucky seine Augen missgestimmt verengen ließ. „Gibt es da nicht Überprüfungen, dass euer Equipment in Topzustand ist?“ „War nicht von unserem Department. Captain Hill würde uns eigenhändig die Köpfe herunterreißen, sollte so etwas bei uns vorkommen.“ Ein noch immer missmutiges Grummeln kam von Buckys Seite. „Es hätte schlimmer kommen können.“ Steve hatte den Satz grade ausgesprochen, als ihm bewusst wurde, dass diese Information reichlich unangebracht war, zeigten Buckys zuckende Nasenflügel seine Frustration nur noch deutlicher. Bucky war nie begeistert davon gewesen, dass er sich gerade für diesen Job entschieden hatte. Dass er selbst einen weitaus gefährlicheren Weg in der Armee gewählt hatte, war ihm nie eine Debatte wert. Denn irgendwie schien er in Steve immer noch den schmalen, asthmatischen Trotzkopf zu sehen, der keinen Sinn für Selbsterhaltung besaß. Dass er nach dem Desaster des 11. September dann auch noch beschlossen hatte, nach New York zurück zu kehren und seine Arbeit dort fortzuführen, hatte Bucky beinahe einen Herzinfarkt beschert. Zumindest machte es zum Zeitpunkt seiner Offenbarung den Eindruck. Dass Steve damals noch einen ganz anderen Grund für seinen Umzug besaß, das wusste Bucky bis heute nicht. Und nun war er ihm eh wieder fern. Somit war dieses Geheimnis ein Geheimnis auf ewig. „Wie geht es denn den Jungs?“, erkundigte er sich daraufhin im ehrlichen Interesse, auch wenn Bucky es nur als eine Ablenkung sehen würde. Es war dennoch das Beste, ein anderes Thema anzuschneiden, bevor sie sich beide zu sehr aufwühlen ließen. *** „Was sagt der Doc?“ Sam nahm einen großzügigen Bissen von sein Hotdog, der unter all dem Sauerkraut kaum noch zu sehen war. Sam hatte seine Schicht gerade hinter sich gebracht und da Steve beschlossen hatte, einen persönlichen Bericht über seine Genesung abzugeben, konnte er zusammen mit ihm die Wache verlassen. „Um ganz sicher zu gehen, soll ich schwere Arbeiten damit vorerst unterlassen. Heißt also, dass ich weiter Däumchen drehen darf. Oder eben nur einen.“ informierte er Sam in einem trübsinnigen Ton und schaute ebenso trübsinnig auf seine bandagierte rechte Hand. Sam schenkte ihm einen perplexen Seitenblick. „Mann, ich wäre froh, mal paar Tage Auszeit zu haben, und du hörst dich an, als habe man dir das Spielen mit deinem Lieblingsauto verboten.“ Ein Teil Sauerkraut landete auf dem Gehweg, was Sam innig murren ließ, über diesen Verlust. „Ich langweile mich einfach nur. Mit einer Hand kann man nicht gerade viel machen. Wenn es wenigstens die Linke wäre. Dann könnte ich wenigstens an meinen Skizzen arbeiten.“ „Wenn ich dich so höre, Rogers. Was ist denn mit auf der Couch liegen und einfach mal durchrelaxen? Ich hab ne Netflix-Liste, an der ich Monate sitzen würde.“ Steve rollte leicht mit den Augen. „Ich bin mir sicher, dass auch du nicht zwei Wochen am Stück auf der Couch zubringen würdest, wärst du an meiner Stelle.“ „Oh, du hast ja keine Ahnung, Kumpel. Gib mir die Zeit und ich zeigte dir die einzigartigen Wilson Couch Relax Skills.“ Steve musste nun doch etwas feixen, hatte seine Fantasie ihm gleich ein Art Zeitraffer vor sein inneres Auge geführt, wie Sam über mehrere Tage langsam aber sicher selig mit seiner Couch eins wurde. „Wie geht es eigentlich Jimmy? Wo treibt er sich denn zurzeit rum?“ Sam hatte noch mit Bucky Bekanntschaft gemacht, bevor dieser wieder aus New York weggezogen war. Sam war es auch gewesen, der Bucky mit der Veteranenhilfe bekannt gemacht hatte, wo sein Freund Riley Gruppensitzungen abhielt, in denen sich ehemalige Soldaten ihre Last von der Seele reden konnten. Bucky hatte es zuerst als vollkommen unnötig abgetan, aber Steve wusste, dass er viel zu oft schlecht schlief und Verleumdung seines tatsächlichen Zustandes schon zu einer Routine zu werden begannen. Bis Steve und auch Buckys Mom ihn dazu überreden konnten, es wenigstens einmal zu versuchen. Bucky hatte letztendlich zugeben müssen, dass es ihm gut tat. Steve hatte Sam somit auch von dessen kleiner Reise erzählt. „Zuletzt waren sie in Richtung Thailand unterwegs. Er wollte versuchen sich in den nächsten Tagen zu melden.“ „Thailand, huh? Ich war mal da und ich sage dir, dort gibt es Jungs, die in der passenden Aufmachung mehr her machen, als so manches Mädel. Ich glaube, dein Hübscher wird dort recht gut ankommen.“, witzelte Sam und knuffte ihn leicht mit dem Ellenbogen in die Seite. Steve brauchte einen Moment zum Kontern, über Sams Worte. „Er ist nicht mein Hübscher.“ war letztendlich aber alles, was er dazu hervorbrachte. Sam gab ein kurzes Raunen von sich. „Was auch immer du sagst. Aber Fakt ist, der Jimmy ist ein heißer Kerl und ich stehe nicht mal auf Jungs. Nimm es also als Kompliment für ihn entgegen.“ Steve zeigte ein Lächeln, als Ersatz für eine verbale Zustimmung, was Buckys Erscheinung anbelangte. „Bucky hat es auch nicht mit Jungs, aber ich werde es ihm dennoch ausrichten.“ Sam hielt daraufhin abrupt inne und musterte Steve fragend. „Tut er nicht?“ Steve zog irritiert seine Stirn in Falten über Sams Verwunderung. „Nicht das ist wüsste.“ Und wahrlich. Steve wüsste nicht, wie er damit würde umgehen sollen, hätte Bucky ihn darüber nie eingeweiht. Es war damals für ihn nicht einfach gewesen, sich zu outen. Nicht weil er annahm, dass man ihn deswegen verurteilen würde, sondern weil er Angst hatte, sich zu sehr in seiner Offenheit zu verlieren und dadurch womöglich etwas zu tun, was seine Gefühle für Bucky eindeutig machen würde. Aber Bucky hatte sich nie durch irgendetwas irritiert gezeigt und Steve sah es mit dankbarer Erleichterung. Doch sollte Bucky tatsächlich ein verstecktes Interesse am selben Geschlecht besitzen…Dann würde er damit leben müssen, dass Bucky ihn nicht als eine Option ansah. Steve schüttelte mit einem verhaltenen Murren diesen unsinnigen Gedanken wieder ab. Es brachte rein gar nichts, sich nun deswegen verrückt zu machen. Sollte Sam seinen inneren Zwiespalt bemerkt haben, sagte er nichts dazu. Stattdessen schob er sich den letzten Bissen seines Hot Dog in den Mund. „Wie wäre es mit nem Feierabendbier?“, schlug dieser schließlich vor und Steve war dem gerade wirklich nicht abgeneigt. *** James war schon dabei, wieder kehrt machen zu wollen, als er den letzten Treppenansatz in die nächste Etage vor sich sah und er zwei bekannte Stimmen von dort her ausmachen konnte. „Ehrlich, tut mir leid, dass ich verpasst hatte, dir Bescheid zu geben.“ Steve. „Schon ok Mr. S., es war ja so oder so nicht umsonst.“ Darcy; wenn er das richtig in Erinnerung hatte. Er sollte wohl wirklich lieber wieder umdrehen und später noch einmal zurückkommen. Er fühlte sich eh schon recht matt, etwas, das sich stets nach einer seiner Therapiestunden einstellte. Nur ein spontaner, grantiger Impuls hatte ihn letztendlich hier her geführt. Es wäre vielleicht besser darauf zu warten, dass er Steve irgendwann im Hausflur abfangen konnte, um ihm seinen Tupperbehälter wiedergeben zu können. Er hatte ihn nun seit Tagen aufgewaschen auf seiner Küchenteke stehen und je länger er dort wartete, umso mehr fühlte sich James von diesem schikaniert. Der Grund für diesen grantigen Impuls. Nach einer Sitzung war er meist viel zu angreifbar, selbst wenn es sich nur um banale Kleinigkeiten handelte. In diesem Falle die Gegenwart dieses Behälters, der nicht ihm gehörte. Und genau dieser unscheinbare Behälter hatte seine Verärgerung über das Universum an sich und seinen eigenes Befinden nur noch mehr geschürt. Einfach weil er wusste, dass es doch nicht so schwer sein sollte, ihn Steve wieder zurück zu geben. Auch wenn es eigentlich Beccas Aufgabe sein müsste. Schließlich hatte sie ihn auch entgegengenommen. Das Stew war wirklich gut gewesen, das musste man Steve und seinen Kochkünsten lassen. Trotzdem war es ihm unangenehm, dass Steve sich extra die Mühe gemacht hatte, nur weil Becca ihren Mund nicht hatte halten können über sein unbefriedigendes Essverhalten, das sich nach der Szene im Park wieder bei ihm eingestellt hatte. Was kümmerte es Steve auch? Dieser musste ihn mehr denn je für einen verqueren Spinner halten auch wenn ihm Dr. Xavier; sein Psychologe, immer wieder sagte, dass er Zweifel über sich selbst nicht in andere projizieren sollte. Sich von Mutmaßungen beeinflussen zu lassen, war in solchen Fällen zwar der einfachste, aber selten der gesündeste Weg für seine Psyche. Und James hasste es, wenn man ihn durchschaute. Wenn man erkannte, dass er sich einfach nur hinter dieser negativen Sichtweise versteckte, um nicht aus dem Schutz der Zurückgezogenheit hervorkommen zu müssen. Und weil er es ebenso hasste, sich immer und immer wieder von diesen Schwächen beherrscht zu sehen, stand er nun hier. Außerdem… „Dann bis zum nächsten Mal, Mr. S.“ James hatte unnötige Zeit damit verschwendet, sich abermals in Gedanken zu verlieren, anstatt einfach wieder nach unten gegangen zu sein. Und nun war es dafür zu spät, da ihm Darcy auch schon entgegen kam. „Hey Mr?“ Sie hielt inne und ging in eine überlegende Pose über. „Hmm….na da fällt mich schon noch was Nettes ein. Bye erst mal.“ Darcy zwinkerte ihm noch keck zu, bevor sie an ihm vorbeizog und aus seiner Sicht schließlich wieder verschwand. Dafür luckte nun Steves Kopf über das obere Geländer, hatte er wohl noch mitbekommen, dass jemand auf dem Weg nach oben schien. „James.“, strahlte er wie immer viel zu hell, als wäre sein Erscheinen das Highlight seines Tages. „Wolltest du zu mir?“ Rückzug stand nun außer Frage und James straffte seine Haltung ein wenig, als er die letzten Stufen bis zu Steve zurücklegte. „Ich wollte die zurückgeben.“ Damit streckte er den Behälter Steve entgegen, der ihm den auch gleich abnahm. „Es…es war gut…uhm danke.“ James senkte seinen Blick in einer Angewohnheit. „Wäre nicht nötig gewesen.“, fügte er an und seine Aufmerksamkeit fiel auf den Verband um Steves rechte Hand. „Was ist passiert?“, rutschte ihm die Frage aus seinem Kopf ungewollt hervor. Das ging ihn nichts an und er sollte schon längst wieder auf dem Weg in seine Wohnung sein. Steve kam seinem angesetztem „Schon gut“ jedoch mit einer Erklärung zuvor. „Und nun langweile ich mich zu Tode.“, meinte dieser schließlich ergeben und James nickte eher aus einem Reflex heraus. Auch wenn er sehr wohl nachvollziehen konnte, wie nervig Langeweile werden konnte, wegen eines Handicaps, was ihn leicht seine linke Hand ballen ließ. Ebenso ein Reflex, wenn er sich unsicher fühlte, und es ließ ihn innerlich grollen. Es war wirklich nicht mehr viel übrig von seiner alten, souveränen Art, mit Menschen umzugehen. Dabei gab es eine Zeit, wo er dies gern getan hatte. Es nichts mit Überwindung zu tun. Und nun… „Hättest du vielleicht Lust, dir einen Film mit mir anzusehen?“, holte ihn Steve aus dem wiederholten Abdriften in seine Gedanken, was James etwas überrumpelt zurück ließ. So gesehen hatte er nichts vor und Steve war auch kein Fremder mehr für ihn. Nur… Nein, gerade deswegen… „Wir könnten uns die alten Star Trek Filme ansehen.“, polterte es aus ihm heraus und Steve schenkte ihm ein verstehendes Lächeln auf seinen Vorschlag. James kam nicht umhin sich erneut zu fragen, warum Steve der Mühe nachging, zu lernen, wie er ihn zu lesen hatte. Diesem Moment folgte der selbstsüchtige Gedanke, dass es gut tat, wenn man ihm entgegen kam. Es war somit auch nicht ganz uneigennützig, Steves Vorschlag zugestimmt zu haben. Denn wenn er ehrlich war, dann war er nach einem dieser Therapiegespräche nur ungern allein, war es ihm danach kaum möglich, sich genug abzulenken, drohte ihn das Vergangene nur wieder zu sehr einzuengen. „In Ordnung, ich bin in 10 Minuten unten.“, ließ Steve in wissen und James nickte kurz, bevor er sich wieder hinab begab. Außerdem…*Steve atmete tief durch, als er die Tür wieder geschlossen hatte und wusste, dass sein Grinsen ihn reichlich albern aussehen ließ. Aber er freute sich einfach, dass James ihm seinen Vorschlag nicht abgeschlagen hatte, auch wenn es ihm im ersten Augenblick, wohl etwas unsicher gestimmt hatte. Aber anstatt abzulehnen, um einer unliebsamen Situation zu entgehen, hatte er subtil darum gebeten, das, wenn er schon zustimmte, es ihm in seinen vier Wänden lieber wäre. Und ebenso froh war Steve, dass er die Situation richtig zu deuten gewusst hatte, ohne James durch eine ungeschickte Aktion erneut zu vergraulen. Jetzt musste er dieses Geschick nur noch über die nächsten Stunden zu verteilen wissen. Rasch zog er sich ein frisches Shirt über, griff nach zwei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank und raffte dazu noch die Tüte mit den japanischen Kräckern ein, die ihm Scott empfohlen hatte. Ein Blick auf Muffins Hundebett zeigte, dass dieser tief schlief, und so verließ er schließlich sein Apartment. James öffnete ihm die Tür und das Erste, was Steve bemerkte, war, dass dieser seine Haare im Gegensatz zu vorhin nun offen trug. Steve hatte beobachten können, dass dieser sein Gesicht gern dahinter verbarg. Ein Schutzverhalten, ohne Frage. James bot ihm einen Platz auf der Couch an und Steve setzte sich. Er stellte die beiden Flaschen auf den Tisch vor ihm. Er wusste, dass es nicht die klügste Option war, James versucht unauffällig mit seinem Blick zu verfolgen, aber er kam nicht umhin zu bemerken, dass dieser nervöser als sonst erschien. Er wirkte fahrig auf seinem Weg in die Küche und auch, als er sich vor dem Fernseher mit dem Recorder befasste. „Wenn es ein ungünstiger Zeitpunkt ist, können wir es auch gern verschieben.“, bot er James an, was diesen seinen Griff um die Blu-ray Hülle etwas verstärken ließ, als habe man ihn auf frischer Tat ertappt. „Nein, nein, schon ok. War nur ein anstrengender Tag.“, haspelte er und fummelte dabei etwas ungeschickt die Disk aus ihrer Verankerung. Steve schaute dem Ganzen mit gemischten Gefühlen zu. Das letzte, was er wollte war, dass James sich zu etwas gezwungen sah. Womöglich hatte er ihn vorhin so überrascht mit seinen Vorschlag, dass dieser aus Affekt gehandelt hatte und nun war es ihm eigentlich zu viel. James setzte sich schließlich ebenso auf die Couch, die dem TV-Gerät direkt gegenüber stand, und schenkte Steve ein holpriges, kurzes Lächeln, dass seine Anspannung in Steves Augen nur noch mehr unterstrich. Dennoch lenkte Steve nicht noch einmal ein. Wie zu erwarten blieb es ruhig zwischen ihnen, nur ab und an verwies Steve auf eine Szene, die ihm besonders gut gefiel, oder wenn er etwas zu kritisieren hatte. James machte nur durch wenige Gesten deutlich, dass er Steve und sein Gerede auch wahrnahm. Schließlich griff Steve nach einer der Flaschen, die er mitgebracht hatte. „Hast du einen Öffner dafür?“ James lenkte seinen Blick nicht vom Bildschirm, noch erhob er sich, sondern streckte nur seinen Arm aus, um anzugeben, dass Steve ihm die Flasche reichen sollte. James legte seine stets verhüllte, linke Hand an den Verschluss und mit einem kurzen Dreh war dieser entfernt. Steve blinzelte etwas perplex, war er sich sicher, dass es sich nicht um einen Drehverschluß gehandelt hatte. James schien daraufhin in seinem Tun zu gefrieren, gefolgt von dem hastigen Zurückziehen seines linken Armes und dem ebenso hastigen Zurückreichen der Flasche, was etwas von deren Inhalt auf Steves Shirt schwappen ließ. Steve hielt rasch seine Hand unter die herabtropfende Flüssigkeit, um eine größere Sauerei zu vermeiden und stellte die Flasche erst einmal zurück auf den Tisch. James war indes aufgesprungen und in der Küche verschwunden, reichte ihm kurz darauf aber schon ein Geschirrtuch. „Sorry.“, murmelte er verdrossen. „Schon gut, ist ja nichts weiter passiert.“ Es war, wie so oft schon, eine sensible Situation entstanden. „Das letzte Mal, als mir jemand Bier über meine Sachen geschüttet hatte, brachte mir nen 1A Blow…“ Himmel Rogers! Das war eindeutig die falsche Geschichte, um die Stimmung aufzulockern und Steve spürte wie ihm die Hitze der Verlegenheit unerbittlich ins Gesicht stieg. „Ich meine…“ Da half es auch nicht, sich um Ablenkung bemüht zu räuspern, worauf Steve schließlich beide Hände vor sein Gesicht nahm und ein langgezogenes und peinlich berührtes Raunen von sich gab. Dann vernahm er so etwas wie ein Feixen, was ihn etwas hinter zwei gespreizten Fingern hindurchlinsen ließ. Und tatsächlich stand James ein amüsiertes Grinsen im Gesicht, während er ihn beobachtete. „Was ist das hier für ein Zeug?“, erkundigte dieser sich schließlich und hielt die Tüte mit den Kräckern nach oben. Anscheinend hatte sein kleiner Story-Ausrutscher doch etwas gebracht. Von da an zeigte sich James nicht mehr ganz so verkrampft und Steve war froh, dass er vorhin nicht doch darauf bestanden hatte, es zu verschieben. Eine Stunde später und James hatte sich ein wenig in seiner Ecke der Couch zusammengerollt. Er wirkte schläfrig, auch wenn er versuchte die Augen offen zu halten, bis es sie ihm letztendlich doch gänzlich zuzog. Steve verspürte ein sanftes Wogen in sich über den Gedanken, dass James ihm so weit zu vertrauen schien, dass es ihn nicht unruhig stimmte, wenn er neben Steve einschlief. Zumindest war dieser Gedanke einehmender, als die Möglichkeit, dass James einfach nur zu erschöpft war und er selbst gar nicht mitbekommen hatte, wie er eingeschlafen war. Und eigentlich wäre es nun angebracht, James in Ruhe zu lassen und sich still und leise zu verabschieden. Nur wann bekam er noch einmal solch eine Chance, James zu betrachten, ohne als unhöflich zu gelten? Vorsichtig beugte er sich nach vorn, um James Gesicht vollständig im Blick zu haben. Er hatte bis jetzt nie die Gelegenheit gehabt, dessen Gesicht eingehender studieren zu können. Und er suchte automatisch nach irgendwelchen Unterschieden zwischen ihm und Bucky. Im Profil zeigte sein Nasenrücken eine leichte Wölbung. Vielleicht hatte man sie ihm irgendwann einmal gebrochen. Damit hatte er selbst genug Erfahrung. Er hatte sie sich als Kind mindestens drei Mal ramponiert. Sein Arzt meinte irgendwann, dass sie ihm wohl besser eine aus Gummi ansetzen sollten, was Steve in seiner kindlichen Unwissenheit, mit Horror aufgenommen hatte. Er hatte in der Zeit darauf keinen Fuß mehr in diese Klinik setzten wollen, aus Angst, man würde ihm einen skurril erscheinenden Nasenersatz verpassen. Jetzt konnte er über seine Panik nur lachen. Und natürlich war es eine von Buckys Lieblingsgeschichten, hatte Steve sein Entsetzen damals ausführlich mit seinem besten Freund geteilt. James hatte außerdem eine längliche Narbe an seinem Haaransatz und eine markantere ein Stück unter der rechten Kieferseite. Seine Haut war zudem blass, wo Bucky selbst über den Winter immer noch braunen Teint aus den Sommermonaten zeigte. An den Dreitagebart und die längeren Haare hatte er sich schon gewöhnt, doch alles im Allem war die Ähnlichkeit mit Bucky noch immer ungemein verblüffend. Er kannte Behauptung, dass jeder Mensch einen Doppelgänger habe, aber er hätte sich nicht träumen lassen, dass ihm ausgerechnet der von Bucky einmal über den Weg laufen würde. Die Vorstellung, dass es sich um eine Art persönlichen Schicksalswink handelte, war beflügelnd wie auch aberwitzig. Steve musste sich nicht zum ersten Mal selbst ermahnen und lenkte seine Aufmerksamkeit zurück auf den Film. Auf ein paar Minuten mehr, die er hier saß, kam es nun auch nicht an. Schließlich erreichte Steve den Abspann und streckte sich kurz, bevor er sich erhob. James war nicht wieder aufgewacht und Steve beließ es auch dabei. Er schalte den Fernseher ab und nach einem weiteren Blick auf James griff er nach der dunkelblauen Decke, die sich über die Rückenlehne der Couch gelegt befand, und breitete diese über ihm aus. James zuckte im Schlaf, als sich das unmerkliche Gewicht über ihn gelegt hatte. Ein kratziges Murren schloss sich dem an, doch nicht als Einleitung, dass James zu erwachen begann. Jedoch wurde sein Schlaf unruhiger, verwoben mit einer unregelmäßigen Atmung und der erkennbaren Bewegung hinter dessen Lidern. Alles Anzeichen, dass James sich in einem schlechten Traum zu befinden schien. Sollte er ihn aufwecken? Sollte er einfach gehen und so tun, als habe er davon nichts mitbekommen? Er konnte sich vorstellen, dass dieser nicht wollte, dass Steve Zeuge eines solch empfindlichen Moments wurde, in welchem er unter solch einer Anspannung wieder zu sich kam. James hatte oft genug gezeigt, wie impulsive er in solchen Situationen reagieren konnte. Steve tat einen unschlüssigen Schritt zurück. „Rumlow!“, hörte es James mit einem Male in einem verzweifelt klingenden Ton rufen, nur um daraufhin mit einem dumpfen Laut von der Couch auf dem Boden zu landen. Einen Moment wand er sich unbeholfen und wimmernd, während er seine rechte Hand krampfhaft um seinen linken Oberarm schloss, bevor er dann ein Stück von Steve wegkroch. Ein anhaltendes „Nein, Gott nein…“ vor sich hin murmelnd. Steve erkannte, dass James nur seinen rechten Arm benutzte, um sich auf dem Boden voranzuziehen. Als wäre der Linke gar nicht da. Diese Beobachtung brachte schließlich auch ihn aus seiner Starre, hatte er eine gewisse Ahnung, was gerade mit James passierte. Steve kniete sich ihm in den Weg, und ohne weitere Umschweife zog er James an sich heran und bildete Halt und Widerstand mit seinem Körper. Es war ein vertrauter Ablauf, auch, als er mit beruhigender Stimme wissen ließ, dass alles in Ordnung sei. Dass er sich nicht in Gefahr befand. Dass er in seinem Apartment in Brooklyn wäre und nicht allein war. Es war ein vertrauter Ablauf, wenn Bucky einen seiner Alpträume hatte und sich desorientiert und von Panik geschüttelt ebenso auf dem Boden vor seinem Bett wiedergefunden hatte. Und egal, was James zugestoßen war, es war bereits mehr als offensichtlich geworden, dass es sein Leben befehligte. Ihn dieser eigens erlebter Horror nicht mehr frei gab. Steve wünschte, er könnte mehr tun, als ihn nur noch weiter an sich zu drücken, auf ihn einzureden und sanft über dessen dunklen Schopf zu streichen. Sein Herz fühlte sich so schwer an. „Ich bin da Buck. Nein, James. Alles ist ok.“ Der Körper um den er seine Arme gelegt hatte, zeigte ein leichtes Beben. „Ich hätte es nicht zulassen sollen. Etwas stimmte nicht… etwas war nicht richtig…ich wusste es…ich wusste es…“, jammerte James gebrochen und das Beben verstärkte sich. „Es ist meine Schuld…“ James Finger vergruben sich krampfhaft in Steves Shirt, was einige der Nähte zum Ächzen brachte. „Es ist meine Schuld, dass er gestorben ist. Ich hätte…ich hätte…“ James schüttelte ruckartig den Kopf. „Ich hätte sterben sollen…es war meine Schuld…“ Steve fühlte das erdrückende Gewicht, dass diese Worte auf ihn niedersenkte. Er hatte keine Ahnung, was genau James gerade noch einmal durchlebte, aber er kannte das Survivor Guilt Syndrom. Er hatte sich wegen Bucky viel mit solchen Dingen befasst. „Ich bin froh, dass zu lebst. Hörst du? Ich bin froh, dich getroffen zu haben.“ James schüttelte vehement den Kopf unter dem beständigen Murmeln, dass es seine Schuld sei. Und da Steve nicht sagen konnte, was genau James widerfahren war, um ihn so verbissen an seiner Schuld festzuhalten zu lassen, war es schwer, weitere Worte der Beruhigung zu finden. Somit tat er das, was er zuvor auch schon getan hatte und ließ weiterhin seine Hand über dessen Rücken fahren, während die andere durch dessen Haare strich. Steve merkte erst, dass er in ein leichtes Wiegen übergegangen war, als James nichts mehr sagte und dessen Kopf schwerer gegen seine Schulter lehnte. Es ging nur langsam, dass der Körper in seinem Halt und dessen Finger in seinem Shirt sich lockerten. Steve hörte nicht auf, seine Zuwendung beizubehalten, bis er davon ausging, dass James nahezu vollkommen zur Ruhe gekommen war. Vorsichtig schob er den Mann in seinen Armen ein Stück von sich und Steve zeigte ein erleichtertes Lächeln über dessen schlafende Erscheinung. James jedoch schien nicht zu begrüßen, dass man sich von ihm entfernt hatte, gab dieser ein leises Murren von sich und wirkte Steves distanzierendem Halt mit seinem Körper entgegen. Es war so ein ungemeiner Gegensatz zu James sonst so introvertierten Art. Und auch wenn es merkwürdig war, so empfand es Steve nicht unangenehm, auch wenn es wirklich die falsche Situation darstellte, solch einen Gedanken zu haben. James brüchigen Zustand quasi zu missbrauchen. Sich von seinem heftiger schlagenden Herzen dazu verleiten zu lassen, es auszukosten. So, wie er es auch bei Bucky getan hatte, wenn er durch seine seelischen Schmerzen so verwundbar war. Es machte ihn in beiden Fällen zu einem Egoisten. Und es verstärkte nur wieder die Tatsache, dass Steve sich nach dieser Art von Nähe sehnte. Nähe, die nicht nur flüchtiger, sexuell befriedigender Natur war. Und er wusste, er war erbärmlich. Dass er von Bucky nicht loslassen konnte, egal wie oft er sich auch in eine Beziehung stürzte. Und nun, weil er sich an seinen menschenscheuen Nachbarn haftete, da er irgendwo den verqueren Gedanken hegte, dass es nicht nur Zufall sein konnte, James getroffen zu haben. Steve spürte, wie das Brennen in seinen angespannten Rückenmuskeln zunahm, je länger er mit James auf dem Boden hockte und dieser sich gegen ihn gelehnt befand. Das letzte, was er jedoch wollte, war, ihn wieder aufzuwecken…, ihn schon wieder loslassen zu müssen. Er entdeckte den Überwurf der Couch und angelte ihn sich, um ihn schließlich über James zu legen und sich mit diesem langsam auf dem Boden auszustrecken. Es würde nicht die bequemste Variante sein, aber Steve ging diesen Kompromiss gern ein. James rechte Hand fand ihren Platz wieder auf Steves Brust, wo er seine Finger erneut in dessen Shirt verankerte. Als habe er die Befürchtung, dass man ihn sonst allein lassen würde. Steve verstärkte den Halt um James daraufhin ein wenig und rückte sich, soweit es ihm möglich war, in die angenehmste Position für sie beide. Sollte James aufwachen, würde er auf jeden Fall einiges zu erklären haben, was ihr Schlafarrangement betraf. Doch bis dahin, würde er an ihm und an seinem Wunschdenken festhalten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)