Hearts in a mirror cage von Aka_Tonbo (Steve/James/Bucky) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- „Das hättest du sehen sollen!“ Steve hegte keinen Zweifel daran, so wie Bucky ihm gerade ihre letzte Tour beschrieben hatte. Dieser hatte Steve schon eine ganze Ladung an Fotos geschickt, zu denen er ihm nun auch die eine oder andere Erklärung bot. „Und da war dieser kleine Junge, Kasang. Er war nicht älter als sieben und einer der Enkel unseres Sherpa, der selbst schon gut über siebzig war.“ Steve erinnerte sich an die Bilder, die Bucky mit einem frech grinsenden Sherpa-Jungen zeigte und irgendwie erinnerte es ihn an die Zeit, als Bucky selbst noch derart jung war und stolz darauf, durch seine Zahnlücke pfeifen zu können. Es hatte Steve sich etwas wehmütig fühlen lassen. „Aber ich sage dir, die beiden haben es uns echt gezeigt. Eigentlich dachte ich, ich wäre recht gut in Form, aber dieser Aufstieg hat mich wirklich eines besseren belehrt. Diese Höhenunterschiede sollte man echt nicht unterschätzen. Monty und Jaques mussten deswegen auch in der letzten Station bleiben. Ihnen ging es echt nicht gut.“ Auch davon hatte Bucky Fotos gemacht, sehr zum Grimm der beiden bleichen und sichtlich mitgenommenen Kameraden. Buckys Tour bestand darin, einen der nicht ganz so hohen Gipfel des Himalayas zu besteigen und die Bilder, die er vom Kala Pattar aus gemacht hatte, waren wirklich atemberaubend, breitete sich vor dem Betrachter doch eins der spektakulärsten Bergpanoramen aus. „Erinnerst du dich noch daran, als wir als Kids Bergsteiger bei mir im Wohnzimmer gespielt hatten, während Mom zum Einkaufen unterwegs war? Ich hatte zwei Tage lang Hausarrest bekommen, nachdem sie uns erwischt hatte.“ Natürlich konnte sich Steve daran erinnern, denn auch seine Mom hatte ihm, nachdem sie davon erfahren hatte, deutlich die Leviten gelesen. Aber sie waren eben Kinder gewesen und hatten kaum einen Gedanken daran verschwendet, was sie da eigentlich anstellten, als sie sämtliche für sie bewegliche Möbel zu einem Kletterberg aufgestapelt hatten. Schließlich waren sie mutige Bergsteiger und dazu brauchten sie auch einen Berg zum Bezwingen. Das Ende vom Lied war allerdings, dass Bucky sich beinahe den Hals brach, als ihr improvisiertes Stuben-Monument ins Wanken geriet, sobald Bucky sich auf dem „Gipfel“ niederließ und Steve beinahe unter einer Lawine an Stühlen und anderen Bausteinen begraben wurde. „Eines Tages besteigen wir einen richtigen Berg, so wie in den Filmen. Und dann bekommen wir einen Orden.“ Hatte Bucky damals für sie beide unumstößlich beschlossen. Und da sich Steve zu jener Zeit nicht vorstellen konnte, nicht an Buckys Seite zu sein, hatte sie dies mit einem Kleiner-Finger-Versprechen besiegelt. Nun allerdings, Jahre später musste er einsehen, dass Buckys kindlicher Eifer Steve letztendlich doch nicht mit einschloss und es ließ ihn etwas betrübt Lächeln. „Ja Buck, ich erinnere mich daran.“ Er hoffte, dass Bucky seine Gedankengänge nicht zu deutlich nachvollziehen konnte. „Sorry.“, kam es jedoch schon schuldbewusst von dessen Seite und Steve schüttelte nur leicht den Kopf. „Du musst dich nicht entschuldigen. Wir waren Kinder. Wir haben uns damals alles Mögliche versprochen. Es ist also nicht von Belang.“ Steve versuchte sich an einem unbefangenen Lächeln, um Bucky seinen bedrückten Ausdruck wieder zu nehmen. „So ist es nicht.“, murmelte dieser jedoch mit gesenkten Blick und auch wenn Bucky gerade etwas reumütig wirkte, so entfachte der Gedanke, dass es Bucky doch ernster sah als notwendig, ein wärmendes Gefühl in ihm. „Uns bleiben immer noch die dutzenden 4000der in den Staaten. Mount Whitney in Kalifornien zum Beispiel. Ich möchte schließlich noch denn von dir versprochenen Orden bekommen.“ Das entlockte Bucky nun doch ein leichtes Lachen und Steve zwinkerte ihm amüsiert zu, als er ihn wieder anschaute. „Nur, wenn ich dich nicht die Hälfte der Stecke tragen muss.“ Nun war es an Steve heiter aufzulachen, bevor er mit gefühlsbetonter Stimme ansetzte, „Komm erst einmal nur wohlbehalten zurück.“ *** In der darauffolgenden Zeit, traf Steve Mr. Barnes etwas regelmäßiger an, wenn auch stets um eine recht späte oder ziemlich frühe Uhrzeit, wenn er mit Muffin vor oder nach einer Schicht Gassi ging.Und jedes Mal verlangte es Steve, mehr als nur ein simples „Hallo“ auszutauschen, wenn sie sich vor dem Haus oder auf den Treppen über den Weg liefen. Mr. Barnes hielt seinen Kopf stets gesenkt, was Steve etwas frustrierte. Hatte er sich eine Ähnlichkeit mit Bucky doch nur eingebildet? Er hätte gern Gewissheit darüber, aber Mr. Barnes zeigte sich dem sichtlich unwillig. Er war auch nicht noch einmal auf dem Dach erschienen, wenn Steve dort zu tun hatte, was er ein wenig schade fand. Aber Mr. Barnes machte auch nicht den Eindruck, als würde er es begrüßen, wenn Steve ihn unerwünscht aufhielt, nur um Smalltalk zu betreiben. Er wusste am Ende eh nicht recht, was er sagen sollte, ohne, dass man ihn für einen merkwürdigen Typen halten würde. Außerdem hatte er auch immer etwas Bedenken, dass er in irgendein Fettnäpfchen treten würde, was ihn ein erneutes Murren über diese Zwickmühle von sich geben ließ. Er erreichte das Haus mit zügigen Schritten, hatte es auf halben Wege ihrer Runde angefangen zu regnen. Muffin schüttelte sich ausgiebig vor der Eingangstür, bevor Steve ihm die Tür aufhielt und der Mops hineintapste. „Ist es ok wenn ich gleich mit reinkomme?“, hörte er eine vertraute Stimme und Steve erkannte den regennassen Mopp an weißgrauen Haaren und das leichte Grinsen sofort. „Pietro, hey. Na klar, nur zu.“, gab Steve dem jungen Mann an, der sich mit einem „Danke“ und einem großen Pizzakarton an ihm vorbei schob. „Wo finde ich Barnes?“, erkundigte er sich mit einem Blick auf die Bestellung und Steve wies ihn in die richtige Etage. Muffin indes war auch schon einige Stufen nach oben geklettert und Steve schnappte ihn sich schließlich, damit sie etwas schneller vorankamen. Mr. Barnes nahm gerade seine Pizza entgegen, als Muffin sich in Steves Griff zu winden begann und er ihn gerade so nach absetzten konnte, bevor er ihm aus den Händen rutschte. Und zu seinem Entsetzten, rauschte dieser schnurstracks in die Wohnung von Mr. Barnes. „Muffin!“ Pietro gab ein kurzes Feixen von sich, bevor er sich verabschiedete und wieder verschwand. Nun waren es nur noch Steve und Mr. Barnes, der fragend in seine Wohnung blickte, in welche der Mops verschwunden war. „Sorry, sorry, er ist unmöglich wenn es um Pizza geht.“, entschuldigte sich Steve wiederholt und versuchte erneut Muffin, durch das strengen Rufen seines Namens, wieder zu ihm zurück zu dirigieren. Muffin allerdings dachte gar nicht daran, sich von seiner Vorfreude auf Pizza abbringen zu lassen. „Uhm, kann…kann ich ihn holen? Ansonsten werden Sie ihn wohl nicht mehr so schnell los.“ Mr. Barnes gab ein ergebenes Seufzen von sich und wies mit der Hand - von der Steve nur flüchtig bemerkte, dass sie von einem Handschuh bedeckt war - an, dass er seine Wohnung betreten durfte.Steve hielt verlegen seinen Kopf gesenkt, nickte aber dankend und war noch so umsichtig, seine nassen Schuhe an der Tür auszuziehen, bevor er diese betrat. „Du bist unmöglich!“, ließ er Muffin wissen, der tatsächlich den Weg in die Küche gefunden hatte und dort abwartend vor dem Tisch saß, als wäre er ein eingeladener Gast. Steve hörte wie die Wohnungstür geschlossen wurde und er war gerade dabei sich erneut entschuldigen zu wollen, als er Mr. Barnes in etwas Abstand hinter sich wahrnehmen konnte. Dann jedoch überraschte ihn dieser mit der Frage, ob er ihm beim Essen Gesellschaft leisen wolle. „Ich schulde ihnen noch einen Dank.“, meinte er etwas unsicher. Steve wusste worauf sich Mr. Barnes bezog und lächelte etwas. Ein Blick auf Muffin zeigte, dass dieser nun ebenso zu grinsen schien und Steve fragte sich, ob dieser das Ganze nicht geplant hatte. „Es würde mich freuen.“, erwiderte er, was Mr. Barnes drei Teller aus einem der Hängeschränke holen ließ und er damit im Wohnzimmer verschwand. Muffin folgte ihm auf dem Fuße und Steve schüttelte nun doch mehr erheitert als verlegen den Kopf. „Bier ist im Kühlschrank.“, hörte er Mr. Barnes und Steve verstand den Hinweis, dass er gleich noch welches mitbringen sollte. Steve überkam ein heiteres Gefühl, über diese unerwartete Entwicklung der Dinge. Es war auf jeden Fall eine gute Möglichkeit, Mr. Barnes vielleicht etwas besser kennenlernen zu können. Mit zwei der Flaschen machte er sich ebenfalls auf den Weg ins Wohnzimmer. Er spürte regelrecht, wie er in seiner Bewegung gefror und ihm der Atem stockte, über das Bild, das er dort vorfand. Mr. Barnes saß vor Muffin und versuchte, ihm abzuringen, dass dieser ihm eine seiner Vorderpfoten reichte, was Muffin jedoch wieder nur den Kopf schief legen ließ. Und eigentlich gab es nichts Ungewöhnliches, was sich mit dieser Szene verband, wäre da nicht die Tatsache, dass er sich gerade als Zuschauer einer Aufnahme seiner Erinnerungen fühlte. Es war das erste Mal, dass er Mr. Barnes tatsächlich vor sich sah, ohne dass irgendetwas sein Gesicht verbarg. Selbst der volle Bart den Steve noch vor Augen hatte war heruntergekürzt und er erkannte das leichte Lächeln, das sich auch in dessen Augen wiederspiegelte, und welches er schon hunderte Male beobachtet hatte. Nur nicht hier. Nicht in dieser Wohnung. Nicht von einem Dreitagebart umfasst. Und auch die zu einem kleinen Zopf zusammengebundenen Haare, wirkten ungewohnt. Dennoch erschien es ihm unvergleichlich. Bucky. Wie war das möglich? Auch wenn Mr. Barnes eher einer raueren Version von Bucky gleich kam, so waren sie sich doch ungemein ähnlich. Steve schüttelte nachdrücklich seinen Kopf. Doch selbst dann änderte sich nichts an dem Mann vor ihm, der ihn nun aus graublauen Augen anschaute und Steve damit ein ungewolltes, leises Wimmern entlockte. „Stimmt etwas nicht?“, hörte er Mr. Barnes fragen und Steve überkam ein Hauch der Erleichterung, dass dessen Stimme etwas tiefer, etwas ernster klang, als wie er es von diesem vertrauten Gesicht gewöhnt war. Mr. Barnes Blick wurde kritischer und Steve besann sich, dass er ihm noch immer keine Antwort gegeben hatte. „Uhm…ich…ich hoffe wir stören nicht doch.“, brachte er schließlich etwas holprig hervor, worauf ihn Mr. Barnes noch einen Moment stumm studierte, sich dann aber erhob und Steve wissen ließ, dass es in Ordnung sei, da er eh nichts weiter geplant hatte für diesen Abend. „Ok.“ Steve war klar, dass er nun deutlich merkwürdig erscheinen musste über seine plötzliche unruhige Art, aber er konnte sich momentan nicht wirklich helfen. Auch nicht dabei, Mr. Barnes unter versteckten Blicken immer wieder anzuschauen. Dieser reichte ihm nun einen Teller mit der Aufforderung, dass er sich selbst bedienen dürfe. Und um nicht noch seltsamer rüberzukommen, tat er das auch. Muffin war sofort bei ihm, als er sich an das eine Ende der Couch setzte und stellte sich vor ihm auf indem er seine Vorderpfoten an dessen Knie legte. Große, dunkle Mopsaugen taten ihre Arbeit, indem sie zwischen dem Stück Pizza und Steves Gesicht hin und her schauten. „Du weißt schon, dass du dein Abendessen oben hast?“ Muffin gab ein kurzes Schnaufen von sich, als wolle er sagen, dass Steve unfair sei. Dann schien er sich zu besinnen, dass noch jemand anders im Raum war und wechselte unverzüglich seinen Platz, infolgedessen er sein Glück bei Mr. Barnes versuchte. „Muffin.“, ermahnte Steve seinen pelzigen Kameraden erneut, was Mr. Barnes wieder dieses seichte Lächeln aufsetzten ließ, von dem Steve abermals nicht die Augen nehmen konnte. „Ist es okay, ihm was zu geben?“, erkundigte dieser sich, worauf sich ihre Blicke trafen, was Mr. Barnes Lächeln sichtlich zusammenfallen ließ. Stattdessen setzte er wieder diesen skeptischen Ausdruck auf, empfand er Steves unerklärte Aufmerksamkeit zu seiner Person sicherlich unangenehm. Steve senkte seinen Blick rasch über sein albernes und unhöfliches Verhalten. Er spürte die Hitze die sich auf seine Wangen legte und er nickte nur als Antwort auf Mr. Barnes Frage. Gott, er benahm sich schon wieder wie ein Idiot. Verdrossen über sein Verhalten, nahm er einen Bissen von seinem Stück Pizza und kaute etwas energischer als nötig darauf herum. Da hatte er schon die Chance bekommen, Mr. Barnes besser kennenlernen zu können, und er vermasselte es in den ersten 10 Minuten. Ein für Steve unangenehmes Schweigen folgte, das ihn nach Beendigung seines Pizzastückes dazu veranlassen wollte sich zu entschuldigen und dann auch wieder zu gehen. Mr. Barnes Stimme kam ihm jedoch zuvor. „Was ist mit seinem Hinterbein passiert?“ Steve schaute etwas überrascht. Nicht über die Frage selbst, aber darüber, dass Mr. Barnes trotz allem das Gespräch mit ihm suchte. Steve fühlte sofort etwas Erleichterung. „Ein Hausbrand. Als wir ankamen sagte man uns, dass noch eine ältere Frau in ihrer Wohnung sei, doch als ich dort ankam, war für sie schon jede Hilfe zu spät. Ich hörte jedoch noch ein Jammern, dem ich nachging. Ich fand ihn im Feuer, unter heruntergestürzten Dielen, die sein Hinterbein verbrannt hatten. Und da er nach seiner Rettung niemanden hatte, der sich um ihn kümmerte, habe ich mich seiner angenommen.“ „Ein wahrer Held, huh?“ Steve lachte leicht auf. „Naja irgendwer muss es ja tun und ich tu es gern. Es gibt mir einen Sinn. Menschen helfen können, gibt mir ein gutes Gefühl.“ „Ich dachte es mir schon fast.“ Es war eher ein Reflex Mr. Barnes daraufhin wieder anzusehen und erneut zu studieren, wie vertraut ihm diese Züge doch waren. „In Ordnung, das reicht.“, kam es unerwartet ruppig von diesem, worauf er sich Steve nun auch direkt zuwendete und aus aufgebrachten Augen anfunkelte. „Ich weiß, meine Schwester hat sich mit Ihnen über mich unterhalten. Keine Ahnung, was genau sie Ihnen erzählte, aber wenn ich etwas nicht brauche ist es Mitleid, oder jemanden der mich überwacht! Oder was auch immer Ihnen durch den Kopf geht. Wenn Sie ein Problem mit mir haben, bitte! Wenn sie einfach nur neugierig sind, was mit mir nicht stimmt, hier die Antwort: ALLES! Zufrieden!?“ Steve fühlte sich deutlich aus dem Konzept gebracht über Mr. Barnes plötzlichen Ausbruch und auch Muffin war etwas zurückgetreten und schaute fragend zu Steve. „Ich…“„Am besten, Sie gehen jetzt wieder. Es war von vornherein keine gute Idee.“ Mr. Barnes erhob sich daraufhin und deutete mit einem ausgesteckten Armes in Richtung Wohnungstür an, dass er seiner Aufforderung auch folgen sollte. Noch immer etwas vor den Kopf gestoßen, schnappte sich Steve Muffin und trat in den Flur, wo er noch einmal einen Blick über seine Schulter warf. Mr. Barnes stand noch immer an Ort und Stelle, sein Kopf gesenkt und seine Haltung angespannt. Wenn es einen Fettnapf gegeben hatte, den er heute hätte treffen können, dann hatte er diesen wohl mit Salto rückwärts gemeistert. „Trotzdem Danke für die Einladung.“, gab er ehrlich, wenn auch geknickt, wieder und verließ schließlich die Wohnung. Soviel zum Thema, einen guten Eindruck hinterlassen zu wollen. * Auch Tage später schwirrte dieser Zwischenfall noch durch Steves Gedanken und er seufzte ergeben, als er daran dachte, wie eilig Mr. Barnes seine Wohnungstür zuwarf, als er ihn heute Morgen im Treppenhaus wahrgenommen hatte. Dabei hätte er sich gern bei ihm entschuldigt und auch das ein oder andere erklären wollen. Anscheinend dachte Mr. Barnes, dass seine Schwester ihm mehr erzählt hatte, als er gut heißen konnte. Dabei wusste er nicht mehr, als dass es ein Unfall gegeben hatte. Was genau passiert war, davon hatte er keine Ahnung und er hatte auch nicht nachgefragt, da solche Themen immer etwas heikel waren und er schließlich nur ein Nachbar war. Nur schien Mr. Barnes in dieser Hinsicht etwas fehlinterpretiert zu haben. Und es tat ihm wirklich leid, dass er ihn so aufgebracht hatte. Er war schließlich so weit gegangen, dass er Rebecca kontaktiert hatte, um ihr mitzuteilen, dass er ihren Bruder ungewollt verärgert habe und ob es eine Möglichkeit gäbe, es wieder gut zu machen.Sie hatte nichts weiter dazu gesagt, nur das ihr Bruder zeitweilen eben ein ziemliches Temperament besaß und er es sich nicht so zu Herzen nehmen sollte. Leider war dies nicht die erhoffte Antwort auf seine Frage. Deswegen war er auch froh über die Nachricht gewesen, die er heute Morgen von ihr bekommen hatte, in der sie ihn fragte, ob er sie am Abend vor dem Haus treffen könne, nachdem sie ihren Bruder besucht habe. Es weckte etwas Hoffnung, doch noch etwas grade biegen zu können, und ließ ihn ohne Zögern zustimmen, weswegen er sich jetzt auch Jacke und Schuhe anzog. "Stehe unten", hatte sie ihm vor wenigen Minuten mitgeteilt, was ihn sich auf den Weg machen ließ.Doch kaum, dass er an Mr. Barnes Tür vorbei gewesen wäre, öffnete sich diese und es war Rebecca die im Türrahmen stand und ein etwas zu überrascht klingendes „Na, wenn das nicht Mr. Rogers ist.“ von sich gab, während Steve der Szene nicht ganz folgen konnte. „Uhm…“ Damit packte sie ihn auch schon am Arm und zog ihn in die Wohnung hinein. Steve stolperte in den Flur und beinahe Mr. Barnes um, der mit großen, geschockten Augen auf Steve schaute. „Oh, schon so spät.“ Steve schaute Rebecca perplex nach, als sie aus der Tür trat und mit einem knappen „Bis übermorgen Bruderherz.“ Die Tür zuzog und ihn mit Mr. Barnes allein im Flur zurückließ. Steve fühlte sich unter Mr. Barnes Aufmerksamkeit, wie in der Höhle des Löwen. Aber er wusste, dass es seine Chance war, auch wenn man ihn geradezu hineingeworfen hatte. Somit straffte er sich, bevor man ihn wieder hinauswerfen würde, vermied es aber Mr. Barnes diesmal direkt anzusehen. Es würde ihn nur aus dem Konzept bringen. „Es tut mir leid!“, donnerte er dann etwas zu ambitioniert hervor, in der Aufruhr alles so schnell wie möglich erklären zu wollen, nagte es doch schon all die Tage an ihm. „Ich wollte nicht unhöflich sein das letzte Mal. Ich…ich war wirklich ein Idiot. Aber es freute mich ehrlich, dass Sie uns eingeladen hatten, nicht weil ich auf ein Dankeschön aus war, sondern…“ Sondern? Steve brachte sich selbst zum Innehalten, worauf er mit leicht geöffnetem Mund nach dem Gedanken suchte der sich anfügen sollte, an seine Rede. Doch ließen sich die passenden Worte einfach nicht finden, weswegen er erneut ansetzte. „Was Sie sagten verstehe ich, aber nichts davon war in meiner Absicht.“ „Also starren Sie Leute generell so seltsam an? Dann sind Sie ein äußerst gruseliger Typ, Mr. Rogers.“, gab nun Mr. Barnes mit schneidender Stimme und vor der Brust verschränkten Armen seine Sicht der Dinge zu verstehen, was Steve eine peinlich berührte Grimasse ziehen ließ. „Das…das lag einfach nur daran, dass Sie mich an jemanden erinnern. Ich fand die Ähnlichkeit so faszinierend, dass ich mir nicht helfen konnte.“, gestand er den Grund für sein Benehmen und hoffte Mr. Barnes würde dem auch Glauben schenken. „Einige Leute meinen, ich sehe aus wie dieser Pornodarsteller. Tayte Irgendwer.“, hörte er Mr. Barnes sagen, was ihn nun doch etwas irritiert in dessen Gesicht schauen ließ. „Huh?“ „Dann haben Sie wohl doch noch eine andere Seite neben ihrem Saubermann Image.“ Mr. Barnes bedachte ihn mit einem fast zynischen Ausdruck. Steve zog in Ermangelung einer Antwort seine Augenbrauen zusammen, hatte er das Gefühl, als wolle man ihn gerade etwas vorführen. Aber er konnte es Mr. Barnes auch nicht ganz verdenken. „Wenn es bedeutet, dass Sie mir verzeihen, dann bestätige ich meine geheime Identität hiermit. Ich hoffe, Ihnen ist klar, dass ich Sie nun nicht einfach wieder gehen lassen kann, nachdem Sie mir auf die Schliche gekommen sind. Es sei denn, Sie erlauben mir, mich gebührend bei Ihnen zu entschuldigen. Mit einem Essen vielleicht?“, konterte Steve schließlich mit einem angehängten Schmunzeln, welches bei Mr. Barnes folgenden argwöhnischen Worten jedoch sofort wieder erstarb. „Baggern sie mich grade an Mr. Rogers?“ Steves Augen weiteten sich im Schock. „Was?...nein, nein…ich wollte nur…“ Innerlich war Steve nach einem Aufschrei zu mute, erneut waren keine zehn Minuten vergangen und er war schon wieder angeeckt. Er ließ sich seine Worte noch einmal durch den Kopf gehen und murrte über seine unbedachte Art sich ausgedrückt zu haben. Diese Ähnlichkeit mit Bucky hatte ihn wohl automatisch forscher werden lassen, als gewollt.Ein Blick auf Mr. Barnes zeigte, dass diesem ein leichter aber dennoch deutlich amüsierter Ausdruck im Gesicht stand über Steve Tumult mit sich selbst. Steve wischte sich ergeben mit einer Hand über sein Gesicht, um sich davon abzubringen Mr. Barnes abermals anzustarren. Dieses leichte Grinsen war Bucky durch und durch. Steve überkam ein plötzlicher Gedanke. Hatte er gerade deswegen versucht mit Mr. Barnes zu flirten? Oh, er war wirklich erbärmlich! Reiße dich zusammen Rogers! , mahnte er sich selbst und rief sich wieder zur Fasson. „Mein Fehler. So sollte es nicht rüberkommen.“ Steve drehte sich nun wieder zur Tür. „Dennoch, das Angebot steht.“ Damit öffnete er diese, auch um sich verabschieden und dann in seiner Wohnung unter Scham in sich zusammensinken zu können. „Ich wünsche Ihnen noch einen guten Abend, Mr. Barnes.“ Er war schon im Hausflur und dabei die Tür zuzuziehen, als man ihn davon abhielt und er ein unsicheres „James.“ vernahm, das ihn in erster Sekunde verwirrte. Dann jedoch kam die rasche Erkenntnis, was Steve ein ungemein breites Strahlen aufsetzen ließ. „Steve.“, erwiderte er, was Mr. Barnes…James leicht nicken ließ. „In Ordnung Steve. Ich denke darüber nach.“ Damit schloss sich die Tür und Steve stand noch einen Moment davor, bevor er sich mit einem kleinen extra Schwung in seinen Schritten wieder in sein Apartment begab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)