Expect the unexpected von Aka_Tonbo (Steve/Bucky) ================================================================================ Kapitel 11: ------------ Buckys Genesung machte daraufhin gute Fortschritte. Dennoch ließ er sich nur untersuchen, wenn Steve oder Tasha an seiner Seite waren. Denn Bucky behielt seine Vorsicht bei, vor allem, wenn es um Tony ging. Ihr erstes Zusammentreffen, in dem Bucky bei Bewusstsein und keine Katze war, verlief zwar ohne unschöne Vorkommnisse, aber Bucky war dennoch etwas überfordert gewesen mit Tonys endlosem Redeschwall. Er war über dessen Gequassel immer weiter auf dem Bett zurückgerutscht, um mehr Distanz zwischen sie zu bringen, bis sich Steve schließlich wieder an Buckys Seite gesetzt hatte. Bucky war auch sofort an ihn heranrutschen, nur um unter einem nicht ganz so subtilen Murmeln zu fragen, ob mit Tony etwas nicht stimmte. Das hatte Tony abrupt innehalten lassen, worauf er nach ein paar empörten, stummen Mundbewegungen theatralisch aus dem Zimmer gerauscht war. Steve hatte sich ein erheitertes Grinsen nicht verkneifen können. So gesehen, hatte Bucky seine Freunde ja alle schon einmal gesehen, bis auf Bruce und Clint. Bruce schien er soweit zu vertrauen, dass er dessen Untersuchungen ohne große Gegenwehr über sich ergehen ließ und Bruce versuchte, sich so behutsam wie möglich auf ihn einzustellen. Bucky hatte begriffen, dass er sich vorerst nicht Verwandeln sollte, da sich sein Körper immer noch in einem Heilungsprozess befand und ein Wandel die Gesundung nur wieder einreißen würde. Steve half Bucky demnach bei diversen alltäglichen Dingen, wie anziehen oder jetzt, wo er in seiner menschlichen Gestalt bleiben musste, seine Haare zusammen zubinden. Die aufreibendste Prozedur stellte jedoch das Waschen dar. Ein Szenario, das sich gerade wieder vor seinen Augen abspielte. Das Chocolate kein Wasser mochte, hatte Steve noch gut im Gedächtnis. Und Bucky war in seiner derzeitigen Form, in dieser Hinsicht, auch nicht weniger widerspenstig. Der Begriff Katzenwäsche, hatte hier ihr bestes Beispiel gefunden. Er hatte Bucky überzeugen können, wenigstens einen Waschlappen zu benutzen. Haare waschen war jedoch ein Geduldsakt. Bucky wollte einfach nicht stillhalten. Er mochte es nicht seinen Kopf über den Wannenrand, noch ihn rücklinks über das Waschbecken zu beugen. Wasser, das in zu großen Mengen auf ihn einströmte, machte ihn einfach nervös. Demnach stand Steve abermals durchgeweicht im Badezimmer ihrer Unterkunft und schaute mit einem resignierten Blick auf Buckys trotzig dreinschauende Person, an der verschlossenen Tür. „Komm schon, Bucky, ich verspreche dir, dass ich vorsichtig sein werde.“ Dieser schaute wenig überzeugt und kratzte verdrossen an der Verriegelung herum. Steve hatte aus ihrem ersten Versuch gelernt. Bucky war ihm nass und nackt entwischt und Sam war als Schutzschild zwischen sie getreten, als er gerade auf dem Weg zu ihnen gewesen war. Sam hatte Mitleid mit Bucky gehabt und einen murrenden Steve für ihn vertrieben. Seitdem sah Bucky Sam kaum mehr als Gefahr an und zeigte sich auch zunehmend relaxter, wenn dieser in seiner Nähe war. Und so leid es Steve auch tat, aber heut musste es einfach sein. Buckys Haare waren ein einziges Desaster. „Ok, wie wäre es, wenn ich mitmache. Uhm, wir könnten zusammen ein Bad nehmen. Wie wäre das?“ Bucky schenkte ihm einen überlegenden Seitenblick. „Zusammen?“, hörte er Bucky vergewissernd nachfragen und Steve nickte bestätigend. „Es ist gut zum Entspannen und es lockert die Muskeln. Deshalb tun wir Menschen es auch so oft.“ „Du bist kein Mensch, wie die anderen.“, merkte Bucky resolut an und drehte sich Steve nun gänzlich zu. Steve lächelte etwas steif, auf Buckys beharrend klingende Aussage. „Das stimmt, aber das ändert nichts daran, dass ich trotzdem gern ein Bad nehme.“ Steve streckte seine Hand in Buckys Richtung. „Wollen wir es versuchen?“ Nach ein paar zögerlichen Augenblicken, griff Bucky danach und nickte etwas unsicher. „Ok.“ Buckys Verletzung verheilte ohne weitere Probleme und auch sein restlicher, körperlicher Zustand fand rasch auf ein stabiles Level zurück, was Bruce damit erklärte, dass Bucky, wie schon einmal erwähnt, ein besonderer Fall sei. Bruce hatte es ihm mit allerlei Fachbegriffen erläutert, bis Bucky Steve monoton erklärte, dass man ihn durch unzählige Experimente dazu gemacht hatte. Er sollte perfekt werden. Ein Meisterstück der Gentechnik. Steves Rage darüber war immens, doch er erlaubte sich nicht mehr als Zähneknirschen, um Bucky nicht zu verschrecken. Durch diese Experimente, hatte man auch erreicht, ihn resistent gegen diverse Einflüsse zu machen. Es löste die Frage auf, warum Bucky keine Angst davor gehabt hatte, von ihm vergiftet zu werden. Es war schlicht und einfach nicht möglich. Aber darüber wollte Steve jetzt nicht schon wieder nachdenken, und zwängte diese Gedanken zurück in ihre Truhe, und verschloss den Deckel. Er stieg zuerst in das warme Wasser, das er absichtlich nicht zu hoch hatte einlaufen lassen. Außerdem hatte er auf Badeessenzen verzichtet, da er Bucky nicht noch mehr irritieren wollte. Erneut hielt er ihm seine Hand entgegen, als Bucky deutlich unentschlossen vor der Wanne stand, als wolle er gleich wieder die Flucht ergreifen. „Na komm.“ Mit einem tiefen Durchatmen streckte Bucky das erste Bein über den Rand und stippe mit seinen Zehen prüfend die Wasseroberfläche. „Du schaffst das, Bucky.“ ermutigte ihn Steve, worauf dieser seinen Fuß schließlich gänzlich versenkte und den anderen unter leisen Knurren nachzog. „Sieh mich an. Ok. Du machst das gut.“ Bucky folgte Steves Anweisung mit angespannter Miene, als er sich nun absenkte und seinen Körper immer weiter unter Wasser brachte, bis er auf seinen Knien zum Sitzen kam. Steve entging die schnellere Atmung von Bucky nicht. Auch die verkrampfte Hand, die sich am Wannenrand festhielt, deutete von Stress. „Sehr gut. Nun komm her.“ Bucky ließ sich von Steve an ihn heranziehen und folgte der Bitte sich umzudrehen, so dass er seinen Rücken gegen Steves Brust lehnen konnte. „So geht es, oder?“ Bucky war noch immer angespannt, nickte aber dennoch. Steve ließ seine Hände über dessen Seiten streichen, um ihn zu beruhigen. Es war ein großer Fortschritt und Steve schenkte Bucky alle Zeit, sich daran gewöhnen zu können. „Ich bin stolz auf dich.“, ließ er ihn wissen und hörte nicht auf, seine Hände an Buckys Seiten zu bewegen, worauf dieser sich nach und nach lockerte. „Ok, ich werde jetzt deine Haare waschen, einverstanden?“ Bucky nickte erneut, worauf er dazu überging mit seiner Hand leichte Bewegung über das Wasser zu ziehen. Steve hatte für einen Erfolg ein natürliches Shampoo gewählt, ohne künstliche Zusätze da er nichts riskieren wollte. Er seifte Buckys Haare vorsichtig ein, immer darauf bedacht, dass nichts in dessen Ohren oder Augen gelangte. In diesem Falle hätte er Bucky für ein nächstes Haarewaschen sicherlich verloren. Steve ließ seinen Daumen über Buckys Nacken fahren, als ihm etwas ins Auge fiel. Eine Tätowierung. Eine Nummer. Zweiundzwanzig. Er wusste sofort, was dies zu bedeuten hatte und es schürte wiederholt seine Wut. Aber er wollte Bucky auch nicht in Aufruhr versetzen, indem er ihn darauf ansprach. Schließlich sollte sich Bucky entspannen. Er ging dazu über, behutsam dessen Kopfhaut zu massieren und nach einer Weile hörte er das leise Schnurren wieder. In dieser Hinsicht war Bucky ein gefälliger Genießer. Er widmete sich dessen Haaren etwas länger als nötig, sah er es als gute Gelegenheit ihn daran zu gewöhnen. „Schließ kurz die Augen.“ Mit einem Becher, der sonst eher Utensilien zum Zähneputzen enthielt, spülte er den Schaum aus und schmunzelte leicht, als Bucky seinen Kopf von allein in eine Position brachte, die Steve sein Tun erleichterte. „Fertig.“, gab er Bescheid und Bucky lehnte sich nun so gegen ihn, dass er seinen Kopf auf Steves Schulter legen konnte. Die Augen behielt er weiter geschlossen und sein Gesicht zeigte nichts mehr von der anfänglichen Unsicherheit. Und da Bucky sich nun wirklich entspannt zu haben schien, ging Steve dazu über, dessen Arm mit einem der besagten Waschlappen entlang zu fahren. Bereitwillig streckte Bucky diesen zur Seite und legte ihn schließlich auf den Wannenrand, als Steve sich dessen Seiten zuwandte. Er ging vorsichtig vor, ganz darauf bedacht, es für Bucky so angenehm wie möglich zu machen. Er tauchte den Stoff erneut ins Wasser, um sich nun dessen Oberkörper und Hals zu widmen. Buckys Schnurren wurde etwas leiser, aber es hatte erneut diesen Effekt, der Steve selbst etwas abschalten ließ, während er sich um Bucky kümmerte. Dieser zeigte plötzlich ein leichtes Beben, das durch seinen Körper zog und Steve kam der Gedanke, dass Bucky womöglich, wie so viele Menschen auch, kitzlig sein könnte. Er ging dem jedoch nicht weiter nach und wusch nun über dessen Beine, die dieser noch immer angewinkelt hielt. Bucky wand sich etwas mehr unter seiner Zuwendung. Ein etwas erstickt klingendes „Steve“ und Buckys Gesicht, das sich nun in dessen Halsbeuge presste, ließ ihn innehalten. Ein Blick auf seine Hand, ob er Bucky womöglich irgendwie wehgetan haben könnte, zeigte das eigentliche Problem. „Oh.“; wisperte Steve etwas verlegen. Anscheinend war er etwas zu sehr auf den Aspekt mit dem Entspannen eingegangen. Aber er war weit davon entfernt, Bucky einen Vorwurf zu machen, dass es ihn erregt hatte. Buckys Atem strich warm und etwas aufgeregt über Steves Hals und selbst ohne die Schuld von hyperaktiven Pheromonen, ließ es ihn wahrlich nicht kalt. Steve hielt den Atem an, als seine Hand langsam weiter Buckys Oberschenkel entlangrutschte und ließ es wie ein Versehen erscheinen, als er leicht Buckys aufgerichtete Länge streifte. Diese gab ein befürwortendes Zucken wieder und da Bucky sich nicht aufgeschreckt zeigte, wagte Steve etwas mehr. Ein wohliges Brummen, gefolgt von Buckys Arm, der sich nun hinter Steves Kopf legte, ließ Steve etwas zittrig ausatmen. Schließlich schloss er seine Hand mit leichtem Druck um Buckys Erektion, worauf dieser ihm seine Hüfte leicht entgegenbrachte. Bucky stoppte ihn nicht und Steve wollte, dass dieser sich gut fühlte, nach allem, was er hatte durchmachen müssen. Steve erhöhte den Druck und bewegte seine Hand in einem beständigen Rhythmus auf und ab, was Bucky in ein leises Wimmern übergehen ließ. „Schon gut. Es ist ok.“, flüsterte Steve ihm zu und küsste Buckys Stirn. Steve erhöhte das Tempo, als Bucky ihm immer energischer entgegen kam und das Wasser um sie herum, in ein aufgewühltes Wogen versetzte. Und wie immer wenn Bucky sich emotional aufschaukelte, kam der Kater in ihm durch und Steve sah sich mit einem Mal, mit einem durchgeweichten Katzenschweif konfrontiert, der ruhelos zwischen ihren Körpern zappelte und Steves eigene harte Länge neckte. Bucky bäumte sich leicht auf, so dass er seinen Kopf nun wieder auf Steves Schulter drückte. Ein einladendes Stück von Buckys sehnigem Hals bot sich Steves Seitenblick. Er massierte Bucky kraftvoller. Bucky war, wie auch schon beim letzten Mal, ein wirklich fantastischer Anblick. Steves Becken zuckte automatisch nach vorn. Aber er ignorierte die Reibung, die Buckys Schweif darauf ausübte. Es ging für ihn nur um Bucky. Eine Art von Jaulen entwich Bucky, und Steve spürte die Spitzen der Krallen an seinem Hinterkopf. Bucky schien kurz vor dem Höhepunkt. Und Steve gab dem Impuls nach, über Buckys Hals zu lecken und leicht dort hineinzubeißen, was diesen in ein letztes Vorrucken versetzte und mit einem Fauchen schließlich in Steves Hand kommen ließ. Steve schloss einen Arm um Buckys Mitte während dieser die Nachwellen auskostete und setzte einen weiteren Kuss auf dessen leicht zittrige Schulter. Sie blieben eine Weile so, und Steve lauschte den hektischen Atemzügen, bis Bucky seinen Kopf wieder anhob. Was folgte, war mehr als unerwartet. Steve erkannte noch wie Buckys Augen sich mit Entsetzen weiteten und er sich unter einem jammernden „Nein, nein, nein…“ von Steve losriss und panisch versuchte, die Wanne zu verlassen. Steve hatte keine Ahnung, was vor sich ging. Erst als Bucky ausrutschte und unsanft mit den Knien auf den Fließen aufkam, erwachte Steve aus seiner Starre und folgte Bucky sofort. „Bucky.“ Steve versuchte ihm aufzuhelfen, jedoch zuckte dieser bei der kleinsten Berührung weg und schaute Steve mit der Panik seiner tierischen Seite an. „Es tut mir leid…“, wimmerte dieser und rutschte auf den kalten Fließen weiter von Steve weg. „Bucky was…“ Steve ließ sich von seiner Verwirrung nicht davon abhalten, Bucky zu folgen. Als dieser schließlich an einem der Schränke anstieß und nicht weiter zurückweichen konnte. „Es tut mir leid.“, wiederholte er und wendete sein Gesicht mit einem schmerzlich verzweifelten Ausdruck zur Seite, wo er begann, sich auf seiner Unterlippe herumzubeißen. Steve fühlte sich erneut schlecht, dass er der Auslöser für Buckys Zustand zu sein schien. Dabei wollte er doch das ganze Gegenteil erreichen. Steve nahm eines der großen Handtücher und legte es über die bebende Gestalt von Bucky, bevor er sich selbst ein anderes um die Hüften legte. Er kniete sich vor ihn, worauf dieser seinen Kopf leicht anhob und kurze, unsichere Blicke auf ihn warf, als befürchte er etwas Unangenehmes. Steve nahm seinen Mut zusammen und legte seine Hände vorsichtig an Buckys Gesicht, welches so viel Hilflosigkeit widerspiegelte und dirigierte es so, dass sie sich ansahen. „Ich…“ Bucky schluckte schwer. „Ich wollte das nicht.“ Nun war es an Steve erschrocken dreinzuschauen und sein Herz zog sich krampfartig zusammen. Bucky wollte es nicht! Er hatte es also völlig falsch gedeutet und sich ihm damit aufgezwungen, während dieser sich eh schon so verletzlich fühlte! Bucky wollte es nicht und er hatte es dennoch getan! Doch bevor er zu einer Entschuldigung ansetzen konnte; sprach Bucky weiter. „Ich weiß, du kannst es nicht leiden, wenn ich…wenn ich so bin…“; murmelte er niedergedrückt. „Bitte schick mich nicht weg. Es tut mir leid. Ich…ich werde mich bessern. Ich verspreche es.“ Buckys Blick nahm etwas Flehendes an. „Es ist nur, wenn du es bist, ist es so schwer, weil…weil du schaffst es, dass ich mich gut fühle.“ „Gott, Bucky.“ Steve gab ein tiefes Seufzen wieder und konnte nicht anders, als Bucky in seine Arme zu ziehen und ihm liebevoll über den Kopf und dessen Katzenohren zu kraulen. Bucky hatte Angst. Angst, dass jede intime Interaktion Steve nun dazu bringen würde, ihn zu verstoßen oder wütend auf ihn zu sein. Es war solch ein starker Kontrast zu dem aufmüpfigen und selbstsicheren Katermann, den er vor all den Wochen zum ersten Mal in seiner Küche zu Gesicht bekommen hatte. Hier hatte er wirklich etwas angerichtet. „Ich schick dich nirgendwohin und es war vollkommen in Ordnung, es zu genießen. Ich wollte, dass du dich gut fühlst.“ „Du bist nicht wütend?“ Steve schüttelte nachdrücklich seinen Kopf. „Auf keinen Fall.“ Bucky zog seinen Kopf etwas zurück, um Steve wieder ansehen zu können, sagte aber nichts und Steve meinte, dass Bucky die Ehrlichkeit einfach in dessen Gesicht suchte. Dann lehnte er sich wieder vor und Steve lachte kurz auf, als dessen raue Zunge mehrmals über seine Wange leckte. Es war eine Geste der Verbundenheit unter Katzen, das hatte Steve gelesen und es reichte ihm als Gewissheit, dass Bucky ihm Glauben schenkte. Und er würde sein Bestes tun, diese Gewissheit aufrecht zu erhalten. *** Bucky zeigte sich niedergeschlagen, nachdem Tasha sie wieder verlassen hatte. Sie besuchte Bucky regelmäßig, um ihn auf dem Laufenden zu halten, was ihre kleine Familie anging und ob sich sonst irgendwelche Dinge ereignet hatten. Steve schenkte ihnen für ihre Gespräche stets Privatsphäre, da er davon ausging, dass dies auch erwünscht war. Doch heute hatte ihn Bucky gebeten, bei ihnen zu bleiben und er setzte sich nach einem fragenden Blick auf Tasha, die nur ein Schulterzucken wiedergab, schließlich dazu. Es war das erste Mal, dass er etwas Genaueres über ihre Familie hörte, auch wenn es für ihn keine großen Zusammenhänge gab. „Billy und Tommy haben gefragt, wann du wieder zurückkommst. Sie wollen dir ihre Fortschritte beim Trainings zeigen.“ Tasha lächelte in einer liebevollen Weise, wie Steve es bis jetzt nur in Verbindung mit Bucky bei ihr gesehen hatte. „Sie haben sich wirklich gut entwickelt.“ Bucky lächelte ebenso, aber es war deutlich, dass dem etwas Wehmütiges inne wohnte. „Sag ihnen, dass es noch eine Weile dauern wird. Und auch, dass sie Kate nicht ständig ärgern sollen.“ Steve erfuhr das Kate das Nesthäkchen ihrer Gruppe war, die, soweit er es mitbekommen hatte, aus fünf jungen Werkatzen sowie Bucky und Tasha bestand, die sich um diese kümmerten. Auch dass Kate bei ihrer Rettung noch ein Baby gewesen war, was sich Steve doch recht aufreibend vorstellte. Er hätte keine Ahnung, was er tun sollte, würde er sich urplötzlich um ein Baby kümmern müssen. Und dazu noch um vier Werkatzenkinder. Und er bewunderte Bucky und Tasha, dass sie trotz allem stark geblieben waren, für ihre neue kleine Familie. Tasha hatte zum Ende hin Buckys Hand genommen und ihre Nase leicht gegen die seine gestupst, sah sie wohl besser als jeder andere, dass Bucky betrübt war, nicht mit ihr gehen zu können. „Wir warten auf dich.“ Hatte sie ihm gesagt und Bucky stumm darauf genickt. Als Tasha wieder gegangen war, hatte sich Bucky ins Schlafzimmer verzogen und auf dem Bett zusammengerollt. Steve ließ ihm die gesuchte Ruhe. Aber es tat ihm dennoch weh, ihn so zu sehen. Das Problem bestand darin, dass Bucky in seiner menschlichen Form ein Risiko darstellte, sollte er seine Familie aufsuchen. Sie hatten sich versteckt zu halten, um nicht entdeckt zu werden in ihrem gesuchten Unterschlupf und da sich Bucky nicht verwandeln konnte, blieb er auf Distanz. Seine erste Priorität war die Sicherheit seines Gleichen und Steve verstand dies nur zu gut. Er war froh, dass wenigstens Tasha ab und zu vorbeikam und Bucky sich nicht gänzlich abgeschnitten fühlen musste. Tasha hatte sich recht schnell angepasst und Steve fragte sich stets, wo sie ihre Kleidung herbekam, die sie bei ihren Besuchen immer trug, wirkten diese doch unerwartet modebewusst und sie recht selbstsicher darin. Kein Anzeichen dafür, dass sie nicht eine ganz normale New Yorker Bürgerin wäre. Ein Blick auf die Uhr sagte Steve, dass es kurz vor Neun war, als ein deutliches Knurren von seinem Magen ihn darauf verwies, dass dieser auch seine Zuwendung brauchte. Er holte das braune Plastikröhrchen aus einem der in der Küche angebrachten Hängeschränke und schaute einen kurzen Augenblick erwartungsvoll darauf. Seit gut drei Tagen nahm er diese Pillen ein und er hoffte, dass diese neue Variante auch den gewünschten Effekt mit sich bringen würde. Bucky hatte sich den ganzen Tag über nicht weiter gezeigt und auch nur wenig von dem gegessen, was Steve ihm gebracht hatte. Er schlief die meiste Zeit und Steve störte ihn nicht dabei. Manchmal brauchte man solche Phasen einfach. Er hatte sich indes mit anderen Dingen in ihrem Apartment beschäftigt, da er Bucky in solch einem angreifbaren Zustand auch nicht gänzlich allein lassen wollte. Er hatte mit Peggy telefoniert, die ihm davon erzählte, dass sie einen alten Bekannten getroffen habe. „Kannst du dich an Gilmore Hodge erinnern?“, hatte sie mit merklicher Kälte in der Stimme gefragt, denn sie beide wussten wohl wer Gilmore Hodge war. Steve hatte das erste Mal in der High School mit ihm Bekanntschaft machen dürfen, als dieser versuchte, ein eingeschüchtert wirkendes Mädchen von sich zu überzeugen, und der trotz ihrer dünnen aber dennoch vorgebrachten Ablehnung, einfach nicht aufgeben wollte. Steve hatte ihn daraufhin darauf verwiesen, dass er ihre Antwort respektieren sollte und sie war davongehuscht, als Hodge ihm ein blaues Auge verpasste. Seit diesem Vorfall war er der regelmäßigen Anfeindung von Hodge und seinen ebenso einfachstrukturierten Kumpanen geworden. Dies fand erst ein Ende, als er sich mit Peggy das falsche Ziel einer dummen Anmache gesucht hatte, und sie ihm ohne viel Drum rum eine verpasste. Hodges war danach das Gespött der Schule geworden und hielt sich von da an nur noch im Hintergrund auf. „Er kam in Angies Café und ich erkannte ihn sofort wieder. Ich versteckte mein Gesicht hinter der Karte und ob du es glaubst oder nicht, er machte sich sofort an Angie ran. Er war genau derselbe schmierige Charakter wie damals. Du hättest seinen Blick sehen sollen, als ich ihm sagte er solle sie in Ruhe arbeiten lassen und er sich daraufhin mir zuwandte. Er sah aus, als habe er den Geist von Elvis gesehen.“ Peggy lachte amüsiert und Steve tat es ihr gleich. „Er war ziemlich schnell wieder auf und davon. Schade eigentlich, denn ich hätte ihm gern meinen verbesserten linken Haken gezeigt.“ Und ja, das war eindeutig Peggys Temperament, wenn es um diese Art von Mitmenschen ging. „Wie geht es Bucky?“, hatte sie sich in wesentlich einfühlsameren Ton nach dieser kleinen Anekdote erkundigt und Steve erzählte ihr von seinem derzeitigen Zustand. „Das kann ich verstehen. Es würde mir nicht anders gehen.“ Sie war noch eine gute Weile skeptisch geblieben, was Bucky betraf und Steve verstand ihre Einstellung, hatte sie die ihm zugefügten Verletzungen nicht einfach so vergessen gehabt. Aber sie verstand mit der Zeit ebenso, wie wichtig Bucky ihm geworden war und vertraute ihm schließlich, dass er für sich das Richtige tat. „Er ist ein hübscher Kerl, das kann man nicht abstreiten.“ Hatte sie ihr Einverständnis zu verpacken gewusst und Steve dabei wohlwollend in die Seite geknufft. Den Rest des Tages verbrachte er mit Lesen, Zeichnen, Kochen und damit, eine Serie auf Netflix anzufangen, die ihm Clint empfohlen hatte. Irgendetwas mit einem blinden Rechtsanwalt, dessen alter Ego sich der aktiven Verbrechensbekämpfung verschworen hatte. Und da er eh nichts weiter zu tun hatte, war es einen Versuch wert. Gut zwei Stunden später, drang ein dumpfes Poltern an Steves Ohren, das er dem Schlafzimmer zuordnen konnte, was ihn sich sofort in Bewegung setzen ließ. Mit einem besorgen Vorbringen von Buckys Namen, trat er in das halbdunkle Zimmer, wo sein erster Blick auf das zerwühlte Bett fiel, das jedoch vollkommen leer war. Steves Blick schweifte rasch durch den restlichen Raum. In einer Nische zwischen einem mordenden, weiß lackierten Sideboard und der Außenwand sah er die zitternden Ansätze von Buckys kauerndem Körper. Steve überkam der Impuls sofort zu Bucky hasten zu wollen, doch er erinnerte sich daran, dass Bucky in plötzlichen Überraschungsfällen meist dem Instinkt seiner wilden, tierischen Seite folgte. Er verspürte ausreichend Anspannung, um die bekannten Katzenmerkmale zum Vorschein gebracht zu haben. Somit näherte er sich Bucky sachte, um ihm die Möglichkeit zu geben, seine Bewegungen auch alle nachvollziehen zu können. Doch kaum, dass er vor Bucky stand war klar, dass dieser ihn gar nicht wahrnahm. Buckys Atmung ging stockend und seine Augen waren starr und gaben etwas Distanziertes wieder, während er sich apathisch hin- und herwiegte. „Bucky?“, versuchte es Steve erneut, was Bucky nicht aus seiner Starre brachte, sondern ihn nur abgehakt mit dem Kopf schütteln ließ, als wäre Steves Stimme etwas, das er versuchte zu vertreiben. Steve war einen Moment lang ratlos, wie er vorgehen sollte, ohne Bucky noch weiter aufzuwühlen. Dann erinnerte er sich daran, dass Bucky Blues zu mögen schien, zumindest hatte es damals den Eindruck auf ihn gemacht und es konnte nicht schaden, dieser Eingebung nachzugehen. Er hatte den passenden Internetradiosender dazu auf seinem Laptop, den er aus dem Wohnzimmer holte und auf dem Bett platzierte, worauf wenig später, leise die typischen Klänge eines Pianos und anderer harmonierender Instrumente den Raum erfüllten. Steve selbst setzte sich Bucky gegenüber und da er einfach das Bedürfnis von einer physischen Verbindung in sich spürte, schob er seine eigenen nackten Füße an die von Bucky heran, bis sie sich berührten und er seine Zehen leicht über dessen Knöchel streifen ließ. So vergingen ein paar Minuten. Buckys Zittern versiegte und seine Atemzüge wurden tiefer und durchgehender. Was Steve jedoch ein Schmunzeln bescherte war, das nun rhythmische Hin- und Hertänzeln von Buckys Schwanz zur Melodie des gerade laufenden Songs. „Bucky?“ Und wie um sich wach zu bekommen, blinzelte dieser nun mehrmals und das Hin- und Herwiegen seines Körpers stoppte. „Alles in Ordnung?“ Bucky schaute ihn an, wirkte aber immer noch etwas abwesend. Dann begannen sich dessen Nasenflügel deutlich zu bewegen, als habe er Witterung von etwas aufgenommen. Bucky befand sich mit einem Mal in Aktion, indem er sich zuerst nach vorn lehnte und dann dazu überging sich so zu positionieren, dass er sich auf seinen Knien und auf die rechte Hand gestützt vor Steve befand. Und wie die übergroße Katze, die er war, bewegte sich Bucky auf ihn zu, bis er Steve regelrecht in den Schoß krabbelte, was diesen sich etwas überfordert gegen das Bett sinken ließ. Bucky schob seine Nase gegen Steves Halsbeuge und Steve wurde warm. Es war ein neckendes Kitzeln, das diese anhaltende Geste mit sich brachte. Gefolgt von Buckys rauer Zunge, die in katzentypischer Manier in eine Art Putzen überging, verbunden mit einem basstiefen Schnurren, das auch durch Steves Körper vibrierte. Es war eine verspielt anmutende Situation, die Steve letztendlich doch unterbrechen musste, da sich die von Bucky geleckte Haut langsam etwas geschunden anfühlte unter der kratzigen Zuwendung. In einem nun fast schon eigenständigen Ablauf, legte er seine Hände sanft an Buckys Gesicht und zwang ihn mit vorsichtigem Nachdruck ihn anzuschauen. „Hey Bucky, wie geht es dir?“ Bucky wirkte etwas konfus. Ob auf die ihm gestellte Frage oder auf die Situation an sich, war unklar. Bucky drehte leicht seinen Kopf in Steves Händen und leckte dessen Daumen. „Hey, bitte konzentrier dich. Kannst du das für mich tun?“, forderte er ihn ohne seine Stimme anzuheben auf, was Bucky dazu übergehen ließ, seinen Kopf nun gegen dessen linke Hand zu pressen und ihn leicht dagegen zu bewegen. „Versteh schon.“, schmunzelte Steve und kraulte Bucky hinter den Ohren. So wie dieser es am liebsten hatte. „Dein Geruch hat sich geändert.“ Buck lehnte sich nun gänzlich gegen Steve, wo er erneut dessen Hals entlang schnüffelte. „Ich habe es vermisst.“ Steve sah dies als Bestätigung, dass seine neuen Pillen ein Erfolg waren. Er würde Bruce später darüber in Kenntnis setzen. Jetzt jedoch hatte Bucky erst einmal Vorrang. „Ist wieder alles in Ordnung mit Dir? Du warst ziemlich abwesend, als ich dich auf dem Boden vorfand. Schlecht geträumt?“ Bucky drängte sich mehr an Steve und wühlte sein Gesicht in dessen Shirt. „Ich war zurück im Käfig. Ich hörte die anderen schreien. Ich roch ihr Blut und die toten Körper, derer, die nutzlos für sie waren.“ Buckys Stimme zitterte und Steve hatte nur den wagen Horror vor Augen, von dem, was Bucky ihm gerade anvertraute. Tashas Worte hallten nur zu deutlich in seinem Kopf wieder. „Ich war anders und doch nicht gut genug. Sie wollten immer mehr. Sie hörten nicht auf danach zu suchen.“Bucky lehnte sich ein Stück auf Steve zurück und griff nach einer seiner Hände, die er zu einer Stelle kurz unter der linken Seite seines Brustkorbes führte. Er dirigierte Steves Finger so, dass sie über eine grobe, längliche Vernarbung strichen. „Ich erinnere mich genau daran. Ich habe es gesehen, als sie mich aufgeschnitten haben. Sie wollten, dass ich es sehe und dass ich es spüre. Und ich wünschte mir nur, ich könnte zu den anderen, zu denen, die schon gegangen waren.“ Steve merkte, dass sich seine Kehle trocken anfühlte und sein Zorn über diese Taten sie nur noch mehr zum Brennen brachte. Bucky schmiegte sich wieder an ihn, ungestört dessen, dass Steves Hand nun flach auf seinem Bauch ruhte. Steve fand keine Worte etwas Angebrachtes wiederzugeben und somit blieb es vorerst still, bis auf das leise Fließen der noch immer spielenden Musik. Das leichte Zusammenrutschen von Buckys Körper ließ Steve annehmen, dass dieser eingeschlafen war. Steve strich ihm sacht über die dunklen Haare. „Ich wusste, du würdest zurückkommen.“, hörte er Bucky verschlafen murmeln, der sein Gesicht unter einem leicht schmatzenden Laut wieder in Steves Halsbeuge vergrub. Steve würde sich am nächsten Morgen der ungünstigen Position mehr als bewusst werden, in der er mit Bucky auf sich eingeschlafen war. Dem würde ein zugetanes Lächeln folgen, über den Schoß voll übergroßer, schlafender Katze, die so zufrieden wirkend in sein Shirt sabberte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)