Expect the unexpected von Aka_Tonbo (Steve/Bucky) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Steve atmete zufrieden durch. Er hatte heut einiges geschafft. Neben dem Reparieren der Frontterrasse und etwaige Abschnitte der Wasserleitung, hatte er nun auch mit der zeitweiligen Hilfe von Phil das Gästezimmer neu gestrichen und sich somit einen entspannten Feierabend verdient. Die Nacht zuvor war abermals von kurzer Dauer gewesen, hatte ihn doch wieder einer dieser konfusen Träume heimgesucht. Wie so oft, war es das chaotische Verstricken von Ereignissen aus einer durch sein Unterbewusstsein zusammen geknüpften Kindheit gewesen. Und meist verschmolz das Unschuldige und Unbekannte mit einem schweren und erdrückenden Szenario, das von Angst, Verzweiflung und nicht selten auch Tod durchzogen war und ihn stets zum Aufwachen zwang. Auch monatelange Therapien konnten ihn davon nicht befreien. Doch er wusste, dass er nicht der einzige Soldat mit dieser unfreiwilligen aber anscheinend ewigen Bürde war. Er konnte sich etwas davon abzulenken, wenn er es damit überlagerte, sich an den Teil zu erinnern, der etwas mit seiner Kindheit zu tun hatte und zu versuchen, Dinge darin in irgendeiner Weise zuordnen zu können. Die Szenen, die sein junges, eher fiktives Ich erlebte, waren manchmal nahe an dem, was er so verzweifelt in seinem Gedächtnis suchte. Er hatte keine direkte Erinnerung an seine Mutter, aber er kannte ihr Gesicht und er hatte eine Sehnsucht nach dem idealen Zusammen sein mit ihr. Und vielleicht, war das ein oder andere keine Einbildung sondern wirklich etwas, das er in einer ähnlichen Weise tatsächlich erlebt hatte. Es war etwas, an das er glauben wollte. Am Ende konnte ihm niemand diese Illusion widerlegen, und er nährte seine Seele von den schönsten Sequenzen dieser Träume. Manchmal jedoch war da noch etwas anderes. Etwas, das ihm ein Gefühl von Zuneigung wiedergab, er aber nie etwas Genaueres zurückrufen konnte, sobald er erwachte. Er hoffte stets, dass er nicht noch eine weitere ihm wichtige Person mit seinen fehlenden Erinnerungen verloren hatte. Es machte ihm das Herz nicht weniger schwer. Doch es war nichts, was er nicht schon gewöhnt war, und auch nichts, dass er nicht in irgendeiner Form verarbeiten konnte. Er musste einfach nur lernen, damit zurecht zu kommen. Kein Grund, jemandem Sorgen zu bereiten. Sein Blick schweifte durch den nun pastelgrünen Raum. Phil war vor knapp einer halben Stunde wieder gegangen und ohne die Anwesenheit einer anderen Person, fühlte er sich abermals fremd und etwas verloren hier. Er hatte gehofft, dass sich mit dem Wohnen in seinem alten zu Hause die Erinnerungen daran vielleicht nach und nach wiederfinden lassen würden. Aber bis jetzt, hatte es zu nicht mehr gereicht als zu kurzen, flatterhaften Gefühlen. Wie das aufgeschreckte Davonfliegen eines Schmetterlings. Zum Beispiel, wenn er durch die Küche zum Hinterausgang ging und sein Blick auf eine Kerbe im Türrahmen fiel. Wenn er in der Fensternische im Wohnzimmer saß und auf die nun verwilderten Rosenbüsche schaute. Als er zum ersten Mal in diesen Raum getreten war und eine der Dielen ein leises Ächzen von sich gab. Es war auf und davon bevor er seine Hand auch nur danach hätte austrecken können. Keine Bilder, die sich auch nur ansatzweise zu manifestieren gedachten. Keine Stimmen, die einen Dialog hätten formen können. Nichts. Es mochte am Ende vielleicht auch zu viel verlangt sein, dass nach nur zwei Wochen, in denen er hier wohnte, alle Wasser zu fließen begannen, die dieser verfluchte Damm in seinem Kopf vor ihm zurückhielt. Er sollte es als einen guten Anfang sehen, dass sich überhaupt etwas in den blinden Gewässern zu regen schien. Aber trotzdem war er immer ein Stück enttäuscht von sich selbst. Auch wenn man ihm schon oft genug gesagt hatte, dass sich solche Dinge nicht erzwingen ließen. Amnesie. Manche Menschen, denen so etwas widerfahren war, bekamen ihr Leben lang bestimmte Erinnerungen nicht wieder zurück. Aber damit wollte er sich einfach nicht abfinden. Er war doch der Einzige, der noch übrig war. Der Einzige, um das Andenken an seine Mutter zu bewahren. Steve spürte wie ihn erneut der Frust zu greifen wusste, über diese Ungerechtigkeit des Schicksals. Er fühlte sich einfach nur so unsäglich undankbar ihr gegenüber, was er auch mit einem unglücklichen Laut unterstrich. Mit ihrer Arbeit dennoch zufrieden, stieg er schließlich von der Klappleiter herunter. Den Pinsel zum Ausbessern kleinerer Stellen in einer Hand, während er sich mit der anderen über die Stirn wischte. Er hatte sicherlich auch genug Farbe in seinen Haaren. Ein leises Rascheln lenkte seinen Blick zur Tür, wo sich gerade Chocolate über die ausgelegten Papierbahnen und Folien ihren Weg ins Zimmer suchte. „Oh warte, warte!“ Steve ließ den Pinsel fallen, um Chocolate davon abzuhalten in die Farbkleckse am Boden zu treten und generell um ihr Fell von der Farbe fern zu halten. Doch dachte diese wie immer nicht daran, auf ihn zu reagieren. Steve hatte nun schon öfter Bekanntschaft mit ihren Krallen gemacht und wusste, dass sie es partout nicht mochte angefasst zu werden. Aber lieber zerkratzt, als Farbspuren im ganzen Haus. Aber Chocolate schien dazugelernt zu haben, wusste sie Steves greifenden Händen immer wieder rasch auszuweichen. „Ach nun komm schon.“, murrte Steve, worauf Chocolate ihn anschaute und Steve seine Chance erkannte. Doch mit einem raschen zur Seite Schnellen und den Sprint durch seine Beine hindurch vermochte Chocolate ihm etwas das Gleichgewicht zu nehmen. Steve strauchelte leicht nach hinten, wo er mit dem Rücken gegen die Leiter stieß die etwas unter seinem Gewicht nach hinten rutschte. Das abrupte Stoppen der Leiter an der Wand verursachte, dass Steve einen Teil davon nach oben schob und er, über das hektische Entsinnen, des auf dem oberen Tritts befindlichen Farbeimers, versuchte diese wieder in seine Richtung zu ziehen. Was folgte war das besagtes Behältnis durch Steves etwas zu ruckartige Aktion sich entschloss ihm entgegen zu kippen, was ein ausgedehntes Fluchen durch das Haus schickte. Chocolates dunkle Schwanzspitze war alles, was er noch von ihr sah, als sie aus dem Raum entschwand. Soviel zu einem entspannten Feierabend. *** Frustriert warf Steve seine Schlüssel in die gläserne Schale auf der Kommode im Eingangsbereich. Aus seinem etwas verspäteten, entspannten Feierabend war letztendlich ein Abend mit seinen Freunden in einem Club geworden. Peggy hatte darauf bestanden, dass er wieder einmal unter Leute kam, nachdem er sich die letzte Zeit nur noch um das Haus gekümmert habe. „Es wird dir gut tun.“ Hatte sie gemeint und Steve war dem irrwitzigen Gedanken erlegen, dass sie womöglich recht haben könnte. Doch fühlte er sich einfach nur angespannt und rastlos. Und er wusste genau warum. Es gab einen bestimmten Grund, unter all den anderen Gründen, warum er nicht der Typ für Clubbesuche war. Nur konnte er mit keinem darüber wirklich sprechen, würde er aus Scham, eh kein Wort hervorbringen. Somit hatte er vor langer Zeit für sich beschlossen, dass er eben ab und an in den sauren Apfel beißen würde, damit seine Freunde ihn nicht zu sehr bedrängten, indem sie ihn zum Ausgehen zu überreden versuchten. Steve entledigte sich seiner braunen Lederjacke und befreite sich, auf dem Weg in sein Schlafzimmer, auch von seinem Shirt. Er spürte diese alt bekannte Hitze in sich zirkulieren, die es ihm nicht möglich machen würde, jetzt schon an Schlaf denken zu können. Im Schlafzimmer angekommen, streifte er sich seine Jeans von den Beinen und ließ sich mit einem schweren Seufzen rücklinks auf sein Bett fallen, das seinen Körper kurz auf und ab federn ließ. Mit zur Seite gestreckten Armen starrte er an die im Zwielicht liegende Zimmerdecke. Es war eine Vollmondnacht. Weiß-silbernes Licht floss über die vor dem Fenster liegende Fläche und die leicht wiegenden Äste der alten Linde brachten eine beruhigende Dynamik in die sonst ruhende Kulisse. Steve ließ seine Lider sinken. Es brauchte keine Mühe, sich an den Abend in diesem Club zu erinnern. Er hörte die basslastigen Klänge der Musik, sah die stroboskopischen Effekte vor seinem inneren Auge, die den tanzenden Körpern ein faszinierendes Temperament verliehen und spürte die Blicke, die man ihm interessiert zuwarf. Er wusste, er war nicht unattraktiv und er mochte das Kribbeln, das sich über seine Haut zog, durch den unverhohlenen Blick eines ihm ansehnlich erscheinenden Fremden. Das Problem lag nur darin, dass es stets dabei blieb. Tony hatte ihm schon mehr als einmal gesagt, dass es keine Schande sei, sich nach all der Zeit mal wieder auf ein One Night Stand einzulassen, um einfach etwas Dampf ablassen zu können. Die meisten Besucher in solchen Clubs waren eh nicht auf mehr aus, als auf eine Nacht mit befriedigendem Höhepunkt. Es war normal nach unverbindlichem Sex zu suchen. Steve wünschte, er könnte es in solch einer Situation ebenso locker und schamlos sehen wie Tony. Denn Fantasien hatte Steve genug. Genug um das ansteigende Verlangen in sich aufkommen zu spüren, wenn er seine Aufmerksamkeit unbemerkt auf ein theoretisches, potenzielles Ziel legte und sich ausmalte, wie sich eine ungehemmte Nacht mit dieser abspielen sollte. Die Hitze die sich noch immer durch seinen Körper zog, steigerte sich wie zu erwarten, je länger er sich nun dieser Vorstellung uneingeschränkt hingab. Steve biss leicht auf seine Unterlippe, als er eine Hand in Richtung seiner sich aufbauenden Erregung führte, welche er zuerst nur über dem Stoff seiner Short auf und ab zu streichen begann. Ein gedämpftes Keuchen verband sich mit der Bewegung seiner Hand, was ihn daran erinnerte, dass er sich in seinen vier Wänden nicht zurückzuhalten brauchte. Niemand würde ihn hören. Schließlich verfestigte er den Griff um seine Länge, blieb jedoch bei einem leicht mokanten Tempo und stellte sich vor, dass es die Hand einer anderen Person war, die nicht bereit war ihm sofort alles zu geben. Seine andere Hand ließ er im selben verspielten Akt über seine Brust wandern, von der er wusste, dass sie ein hitzig, erregter Rotton zierte. Sein Körper war nur allzu empfänglich, wenn es darum ging ihn rot werden zu lassen, sei es aus Verlegenheit oder Wollust. Seine Finger umkreisten einen der sich erhärtenden Nippel und auch wenn es ihn verlange darüber zu streichen, ihn mehr zu reizen, widerstand er der Versuchung erneut. Ein Stöhnen folgte einem schweren Schlucken, spürte er deutlich wie sich sein Körper mehr und mehr von seinen Stimulationen einnehmen ließ, und er immer sensibler darauf regierte. Langsam tauchten seine Finger unter den Bund der Short, während er seine Beine anwinkelte. Er widmete sich vorerst nur der nun prallen Spitze, aus welcher schon ein paar Tropfen klarer Flüssigkeit hervorgetreten waren. Mit seinem Daumen fuhr er etwas wirscher darüber, übte einen reizenden Effekt darauf aus, der ihn angetan zum Raunen brachte. Er wusste genau, was er spüren wollte und wie. Er hatte diesen Ablauf für sich vervollständigt, um den höchst möglichen Genuss daraus zu erlangen. Schließließ schloss er seine Hand vollständig um seinen Schaft, versah ihn aber noch immer nicht mit ausreichend Druck, um ausgiebige Befriedigung daraus erlangen zu können. Mit dem leichten Auf- und Abbewegen seiner Hüfte brachte er sich wiederholt dazu, einen verlangenden Laut von sich zu geben. Und schließlich erlaubte er sich mehr. Ließ seine Finger ungeniert mit seinen Nippeln spielen, was ihn dieses leichte und ersehnte Vibrieren wahrnehmen ließ, wenn er leicht hineinzwickte. Aber er wusste, er bräuchte so viel mehr, um einen sättigenden Höhepunkt zu erreichen. Er erhöhte das Tempo um seine Länge etwas, ließ seinen Daumen auffordernd über die Eichel gleiten und hörte sich selbst hingebungsvoll Stöhnen über sein Tun. Ein summendes Gefühl füllte seinen ungeduldigen Körper Stück für Stück aus. Ein Zeichen, etwas mehr Einsatz zu zeigen. Steve streifte seine Short nun gänzlich von seinen Beinen, und holte eine kleine, unscheinbare Kiste unter seinem Bett hervor, die er öffnete. Er war lange über die Scham hinweg, für seine Selbstbefriedigung das ein oder andere Hilfsmittel zu verwenden, und nahm den in seiner Art natürlich gestalten Phallus Vibrator zur Hand. Diesen und die Tube mit Gleitgel legte er neben sich auf das Bett und verstaute die Kiste wieder an ihrem Platz. Er positionierte sich daraufhin auf allen vieren, sank aber mit seinem Kopf etwas in die Kissen, als er nach dem Gel griff und sich zwei seiner Finger damit benetzte. Er behielt diese Position bei, als er seine Hand schließlich durch seine gespreizten Beine hindurch zu seinem Hintern führte. Seinen Zeigefinger ließ er ohne Umschweife zwischen die zwei strammen Hälften sinken, was ihn begierig brummen ließ, als die Fingerspitze über den straffen Muskelring streifte. Mit etwas Druck ließ er diese in sich dringen, keuchte über die Sensation, die sich jedes Mal damit verband und leckte sich lüstern über seine Lippen als er weiter vordrang. Ein erregtes Zittern durchzog ihn, als er schließlich auch den dritten Finger in sich gebracht hatte und aus dem stechenden Dehnen langsam das erwünschte Wallen wurde, das sich mit jeder Bewegung seiner Hüfte gegen seine Finger erhöhte. Es war das ersehnte Gefühl, doch es wäre so viel intensiver, wenn es jemand anderes wäre, der seine Finger in ihn brachte, um ihn auf mehr vorzubereiten. So konnte er nichts weiter tun als sich einzubilden, dass es nicht er selbst war, der ihn so intim berührte, und ihn zum Stöhnen und Keuchen brachte über das rhythmische Vor und Zurück seines Unterleibs. Auf der Suche nach diesem bestimmten Punkt, der ihn seinen Kopf ekstatisch in den Nacken werfen ließ, wenn dieser getroffen wurde. Aber es wartete noch etwas mehr auf ihn. Mit einem Griff zu seiner Linken nahm er den Vibrator auf und führte in an seine Lippen. Auch wenn es nicht damit zu vergleichen war ein echtes Exemplar vor sich zu haben, leckte er nicht weniger angeregt über die Eichel. Einfach nur um sich diesem Gefühl etwas inniger hingeben zu können, als es sich einfach nur vorzustellen. Er hatte kein Problem damit, der devote Part zu sein, nur war es nicht gerade das, was man aus seiner Erscheinung ablas und er selbst brauchte ein gewisses Level an Vertrauen, um diese Vorliebe preiszugeben. Nichts was man bei einer flüchtigen Bettgeschichte voraussetzen konnte. Umso frustrierender war diese ganze Geschichte mit dem Sex auch für ihn. Er suchte noch immer nach diesem ganz bestimmten Menschen, bei dem es einfach stimmte, wo alle verstreuten Segmente seiner Emotionen, seiner Wünsche und Begierden sich zusammenführen ließen. Ein Raunen stahl sich hervor, als er den Vibrator weiter in seinem Mund aufnahm und er gleichzeitig das Tempo zwischen seinen beiden Hälften erhöhte. Mit einem unanständigen, feuchten Laut ließ er den Phallus aus seinem Mund rutschen, und versah ihn nun mit ausreichend Gel. Er zitterte erneut, vermischt mit einen brünstigen Stöhnen als er das Maß, das noch etwas mehr als das seiner Finger umfasste, langsam in sich führte und erst abließ, als er es bis zur Basis in sich versenkt hatte. Erst jetzt erlaubte er sich eine Gewöhnungsphase, die er mit tiefen, hektischen Atemzügen umrahmte. „Ahhhhh!“ Nichts blieb mehr davon zurück, mit sich und seinen Gelüsten spielen zu wollen, als er dazu überging den Phallus in raschen, hemmungslosen Stößen wieder und wieder in sich zu bringen und genauso ungezügelt lusterfüllte Klänge von sich zu geben. Er mochte es, wenn man ihn nahm, wenn man sich nicht zügelte und ihn ein impulsives Verlangen entgegenbrachte, das ihm selbst die Luft zum Atmen fehlte. Er mochte es, wild und bestimmend und nichts davon war für ihn so einfach zu bekommen, ohne zuerst diverse Hürden zu überwinden. Die Verdrossenheit über diese Tatsache ließ ihn nur noch energischer in seinen Aktionen werden, ließ ihn heißer aufstöhnen, wenn er seine Prostata gezielt reizte und seine Beine noch weiter auseinander schob für tieferen Zugang. Sein Körper stand in Flammen, und er schmeckte das Salt vom Schweiß, das ihm über die Lippen perlte. Und er war beinahe da. Er ließ seinen Körper nach vorn kippen, als er seine andere Hand an seine schon nahezu schmerhafte Erektion legte und begann sie in festen und frenetischen Bewegungen zu massieren. Es gab keinen Takt, keine Finesse in seinem Bestreben nach einem Höhepunkt. Und doch war es nicht ausreichend, egal wie ungestüm er mit sich vorging, wie sehr es ihm danach verlangte, kommen zu wollen, sich zu befreien. Das Problem war, er brauchte stets einen Kick. Etwas, das in all der wogenden Lust und dem Verlagen der endgültige Abzug war. Der Schupps zum Sprung über die Klippe. Etwas, das ihm beim Sex mit einem Partner kaum möglich war zu finden und einen weiteren Grund darstellte, warum er seine Suche danach so gut wie aufgegeben hatte. Mit seinem Spielzeug jedoch… Etwas fahrig in seiner Wollust suchte er nach dem unscheinbaren kleinen Schalter daran und brachte es ohne Umschweife auf höchster Stufe zum Vibrieren, während es in ihm gegen das eh schon übersensibilisierten Bündel an Nerven stieß. Ein erstickt klingender Aufschrei folgte und Steve gab sich seinem Orgasmus widerstandslos hin. Erschöpft ließ er sich zurück auf das Bett fallen, nur um mit einem etwas unglücklichen Gesicht daran erinnert zu werden, das er seinen Bettbezug nun zu wechseln hatte. Die Hitze seines Körper wisch der Kühle des ihn überziehenden Schweißfilm, und er beschloss, dass eine Dusche nicht das verkehrteste wäre. Mit einem tiefen Seufzen setze er sich an den Rand des Bettes, wo er noch ein paar Nachwellen verspürte und legte seinen Kopf in seine Hände. Egal wie ausgepowert er sich nach solch einem Akt auch fühlen mochte, es war dennoch nicht ein Empfinden von vollkommener Befriedigung das folgte. Es war einfach nicht damit zu vergleichen, einen warmen Körper neben sich zu wissen, ihn atmen zu hören und mit diesem einzuschlafen. Steve schaltete die Lampe auf seinem Nachttisch an, um sich dem Bezug annehmen zu können, als sein Blick auf den Sessel neben der Kommode fiel. Chocolate schaute ihn aus ihren, durch das dimme Licht beinahe goldenen Augen an, hatte sie es sich auf der Sitzgelegenheit bequem gemacht. Steve konnte nicht verhindern sich verschämt zu fühlen, bei dem Gedanken, wie lange sie dort schon lag und ihn beobachtet hatte. *** Hektisch eilte Steve in seine Küche, um wenigstens ein Glas Milch zu trinken, bevor er sich auf den Weg machen musste. Er hatte einen Termin mit Doktor Banner und zu allem Übel völlig verschlafen. Etwas, das wirklich ungemein selten vorkam, konnte er sich sonst auf seine innere Uhr stets verlassen. Etwas, das ihm seine Zeit beim Militär hinterlassen hatte. Aber vielleicht hätte er die letzte Nacht auch nicht versuchen sollen, einen -Herr der Ringe- Filmmarathon durchziehen zu wollen. Er war schon dabei den Karton wieder in den Kühlschrank stellen zu wollen, als ihm einfiel das Chocolate immer recht angetan war, wenn er ihr eine Schale davon hinstellte. Manchmal leistete sie ihm Gesellschaft beim Frühstück, schaute ihn stets aus großen, abwartenden Augen an, bis Steve ihr etwas von dem Schinken oder den Würsten abgab, die er auf seinem Teller hatte. Sie hatte ebenso eine Vorliebe für frisches Fleisch, wenn er sich etwas zum Mittag oder Abendessen zubereitete. Sie schien immer zu wissen, wenn es etwas für sie einzufordern gab. Mit schnödem Futter aus der Dose konnte man sie gar nicht überzeugen. Und es passte zu ihrer Art, sich auch in dieser Hinsicht eigenwillig zu geben. Heute war von ihr jedoch keine Spur zu sehen, was Steve dennoch eine Schale mit Milch füllen ließ, bevor er sich auf den Weg machte. Normalerweise führte ihn dieser in Dr. Banners Praxis in Brooklyn Hights. Doch hatte Bruce ihn informiert, dass es einen Einbruch gegeben hatte und er bei ihm zu Hause vorbeikommen sollte, für seine monatliche Untersuchung und der Auffrischung seines Medikaments. Er hatte Glück, dass Bruce sich dieser Sache angenommen hatte, nachdem Dr. Erskine verstorben war. Bruce war einer von Dr. Erskines bevorzugten Schützlingen gewesen, nachdem dieser sein Studium vielversprechend und erfolgreich beendet hatte. Somit kannten sie sich auch schon ein paar Jahre und teilten die gleiche Anerkennung für Dr. Erskine. Bruce war demnach auch der Einzige, der sich mit der heiklen Zusammensetzung dieses auf ihn direkt angepassten Präparates auskannte, das Dr. Erskine allein für ihn entwickelt hatte, um einige Schwächen im Zaum halten zu können, wie die ein oder andere Allergie. Bruce lebte am Rande von Cobble Hill zusammen mit seiner Frau Betty, mit welcher er auch seine Praxis leitete. Es dauerte auch nicht mehr lange bis das gemütlich anmutende Blockhaus in sein Sichtfeld kam und er seinen Wagen davor parkte. Bruce war ein naturverbundener Mensch, was auch der großzügige Garten wiedergab, der das Haus umschloss. Es wirkte wie eine kleine Oase zwischen all den gesichtslosen Einfamilienhäusern der Nachbarschaft. Steve öffnete das Gartentor, um kurz darauf von Buster begrüßt zu werden. Der Border Collie zeigte sich immer voller Freude, wenn er ihn sah und Steve kraulte ihn begrüßend hinter den flauschigen Ohren. Buster wackelte neben ihm her, als er auf die Haustür zusteuerte und Steve kraulte ihn erneut, als er darauf wartete, dass man ihm nach dem Klingeln öffnen würde. Bruce wirkte müde als er ihm auftat, schenkte ihm aber trotzdem ein warmes Lächeln und eine freundschaftliche Umarmung zur Begrüßung. „Wie geht es dir? Haben sie viel Schaden angerichtet?“ Bruce hatte ihm nicht wirklich etwas über das Ausmaß des Einbruchs mitgeteilt, als er ihn angerufen hatte, um seinen Termin zu verlegen. „Naja, sie haben mitgenommen, was von Wert erschien und nicht zuletzt ein ziemliches Chaos hinterlassen. Trotzdem waren sie wohl schlau genug, die Alarmanlage zu umgehen. Es wird etwas dauern bis wieder alles in Ordnung gebracht ist, aber ich bin guter Dinge.“ Steve nickte verstehend. Es war leider nicht ungewöhnlich, dass man in Praxen einbrach. Meist, weil sich die Täter mit dem Hinterhofverkauf von Medikamenten etwas Geld verdienen wollten. „Wenn du mit etwas Hilfe benötigst, gib einfach bescheid.“, bot er Bruce an, was diesen dankbar nicken ließ, bevor er Steve in sein Arbeitszimmer führte, das mit allem ausgerüstet war, was auch ein Untersuchungszimmer beinhaltete. „Gut, dann die üblichen Fragen zuerst.“ Steve knöpfte sich sein Hemd wieder zu und begab sich auf Bruce Aufforderung hin, in dessen Wohnzimmer, da Betty schon Tee aufgesetzt haben sollte. Bei seinem Eintreffen sah er auch schon zwei Tassen und etwas Backwerk auf dem Tisch, der sich vor der großflächigen Couch befand. Jedoch konnte er Betty nirgendwo sehen. Er war gerade dabei, sich hinsetzen zu wollen, als ihm seine Wahrnehmung dazu veranlasste, sich umzudrehen, kam er sich doch merkwürdig beobachtet vor. Und tatsächlich sah er sich nun einem ihm fremden, blonden Mann gegenüber, der ihn mit leicht zur Seite geneigten Kopf und intensiven Blick fixierte. Jedoch gab er kein Wort von sich. Er erschien Steve etwas jünger als er selbst, aber das konnte durchaus täuschen. „Uhm…? Hey?“, versuchte Steve sich in Konversation, was die Augen des Mannes mit einem flüchtigen, herausfordernden Ausdruck versah. Steve hob unsicher über diesen Verlauf seine Augenbrauen. Doch noch bevor er erneut etwas sagen konnte, trat der Fremde auf ihn zu, sodass er nun direkt vor ihm stand, keine Scheu, dass sich ihre Oberkörper fast berührten, und schaute ihn abermals eindringlich an. Seine Augenfarbe erinnerte Steve an Blau in Aquarell. Nicht kräftig genug, um einen Sommerhimmel wiedergeben zu können, doch präsent genug, um ihn an eine im Sonnenlicht thronende Gletscherwand zu erinnern. Und Steve fühlte sich äußerst unangebracht darauf reagieren. Der Mann war nicht unattraktiv und gab einen dominanten Eindruck wieder. Gedanken, die Wärme in seine Wangen trieb. Gott, es war wirklich zu lange her, dass er ausgedehnten, physischen Kontakt mit jemanden hatte. Seine Untersuchungen außen vorgelassen. Außerdem war Bruce ein guter Freund und verheiratet. Kein potentielles Ziel. Der Fremde legte seinen Kopf erneut etwas schief und lehnte sich weiter nach vorn, sodass Steve dessen Atem an seiner Halsbeuge wahrnehmen konnte. Steve merkte wie sich sein Herzschlag erhöhte. Diese Situation war mehr als merkwürdig und doch bewegte sich Steve keinen Zentimeter. Es war schwer zu erklären, aber er fühlte sich beinahe hypnotisiert und bewegungsunfähig. „Clint!“, drang die zurechtweisende Stimme von Bruce durch den Raum, was den Mann vor ihm zurückweichen ließ. „Hattest du mir nicht versprochen, keinen Ärger zu machen?“ Bruce klang ermahnend, beinahe als habe er ein Kind vor sich, was Clint, zur Unterstreichung dieses Gedanken, auch noch ein spitzbübisches Grinsen aufsetzen ließ. „Sorry Doc, aber ich war neugierig. Schieben wir es auf mein Gespür für recht außergewöhnliche Persönlichkeiten.“ Das Lächeln, das Clint Steve auf seine Worte schenkte, lag nah an lasziv, und gab Steves Wangen einen neuen Schub sich zu röten. „Das reicht.“, wies ihn Bruce zurecht und Steve war kurz davor diesem zu sagen, dass es ihn nicht störte. Hielt sich aber im letzten Moment davon ab. Es war eindeutig der falsche Impuls, um Clint näher kennenlernen zu wollen. Außerdem hatte er keine Ahnung, wer Clint eigentlich war, er hatte ihn noch nie bei Bruce gesehen. „Schon gut Doc, nur keinen Stress.“ Ohne ein weiteres Wort zog sich Clint von ihnen zurück, und Steve schallte sich innerlich einen Narren über das Stück Enttäuschung, das mit diesem mitging. Bruce hingegen rieb sich etwas gestresst wirkend seine Augen. „Tut mir leid. Er ist ziemlich eigensinnig, aber eigentlich ein guter Charakter. Nimm ihn seinen Auftritt also bitte nicht übel.“ „Keine Sorge, ich war nur etwas überrascht über diese ziemlich direkte Art.“ Bruce schüttelte mit einem leichten Lächeln den Kopf. „Da sagst du was.“ „Vielen Dank für den Tee.“ Betty erhob sich und nahm die leeren Tassen auf. „Keine Ursache Steve, du bist jederzeit willkommen, auch außerhalb eines Termins.“ „Hier vergiss die nicht.“ Bruce reichte ihm ein kleines, flaschenbraunes Behältnis mit Tabletten darin. „Du weißt, wenn irgendetwas ist, ruf mich an.“ „Natürlich.“ Damit richtete Steve sich ebenso auf und ließ sich von Betty, die gerade zurück aus der Küche gekommen war, in eine verabschiedende Umarmung ziehen. „Gib auf dich Acht.“ Bruce begleitete ihn noch bis zur Tür, wo Steve seine zuvor abgelegte Jacke wieder aufnahm und überzog. „Dann bis in vier Wochen.“, meinte er und ließ sich auch von Bruce zur Verabschiedung kurz umarmen. Schon im Begriff das Haus wieder zu verlassen, vernahm er die Stimme von Clint. „Hat mich gefreut, Steve.“ Dieser richtete seinen Blick über Bruce Schulter hin, zurück ins Haus. Doch zu seiner erneuten Verwunderung, fand er Clint nicht am Boden des Hauses vor, sondern auf einem der wuchtigen hölzernen Balken lümmelnd, die sich über ihren Köpfen befanden. „Mich ebenfalls.“, gab er etwas holprig zurück, was Clint wieder dieses Grinsen aufsetzen ließ, verbunden mit einem Zuzwinkern, das eindeutig unter die Kategorie Flirterrei gehörte. Bruce jedoch ließ diesem flüchtigen Moment keine weitere Chance, schob er Steve nun beinahe aus der Tür, um ihn aus Clint´s Sichtfeld zu bringen. „Sorry, ich werde definitiv ein Wörtchen mit ihm reden müssen.“ Und da Steve gerade so gar nichts dazu einfallen wollte, nickte er nur und machte sich mit einem letzten Gruß wieder auf den Weg. Diese Chance hatte er nun eindeutig vertan. *** Etwas enttäuscht, schaute Steve auf die abermals unangerührte Schale mit Milch. Es waren zwei Tage vergangen, dass er Chocolate das letzte Mal gesehen hatte, auch wenn er nicht mit Sicherheit sagen konnte, ob sie nicht irgendwann, irgendwo im Haus zu Gange gewesen sein könnte, ohne dass es ihm aufgefallen wäre. Aber die volle Schale deutete darauf hin, dass sie nicht hier gewesen war. Er gab zu, dass er sich an ihre Gegenwart gewöhnt hatte. Auch wenn sie recht störrisch und im wahrsten Sinne kratzbürstig war. Dennoch war sie eine beständige Präsens geworden, die er nun vermisste. Irgendwie rechnete er stets damit, dass sie aus irgendeiner Ecke hervorgeschossen kam, und ihn in die Beine lief, um ihn damit überrascht zum Stolpern zu bringen. Es war fast schon eine Art Hobby von ihr geworden, wie es schien. Vielleicht würde sie im Laufe des Tages zurückkommen. Vielleicht hatte sie aber auch eine andere Unterkunft gefunden, die ihr mehr zustand. Womöglich streunte sie aber auch nur umher. Mrs. Parker hatte erwähnt, das Chocolate ab und an in Begleitung einer roten Katze zu sehen gewesen war. Womöglich hatte sie sich einen Freund gesucht. Oder, wie Steve es sich eher vorstellen konnte, einen Untertan. Den Gedanken, dass etwas passiert sein könnte, schob er erneut in eine hintere Ecke seines Kopfes. Schließlich verließ er das Haus für seine morgendliche Joggingrunde. Er war etwas zügiger gelaufen als sonst, hatten er und Peggy sich für den heutigen Tag vorgenommen die undichten Stellen im Dach auszubessern, nachdem er sie vorerst nur von innen provisorisch geflickt hatte. Er mochte zwar ab und an unvorsichtig sein, aber auch er wollte seinen Freunden den Schock ersparen, ihn im Krankenhaus aufsuchen zu müssen, nur weil er in seinem Eifer alles allein bewerkstelligen zu wollen vom Dach gefallen war. Aus etwas Entfernung vernahm er laute Stimmen, und als er sich die Straße weiter hinab begab, erkannte er eine Gruppe Teenager, die nun in unschönes Gelächter verfielen. Mit etwas mehr Aufmerksamkeit erkannte er, dass sich jemand in ihrem Kreis auf dem Boden befand. Ein unangenehmes Gefühl der Nostalgie machte sich in Steve bei diesem Anblick breit. Schon im Begriff diesem Schauspiel Einhalt gebieten zu wollen, sprintete auf einmal eine weitere Person auf die Gruppe zu. „Peter?“, kam es Steve fragend über die Lippen, und es brauchte nicht viel, um Steve in Aktion zu versetzen, als er mit ansehen konnte, dass dessen Versuch, die Gruppe von der Person am Boden abzubringen, darin scheiterte, dass er einfach in der Unterzahl war. „Gibt es hier ein Problem?“ Steve hatte es sich nach seiner Dienstzeit abgewöhnt, seine vollen Körpermaße so zu präsentieren, dass er wie gewünscht einschüchternd wirkte. Aber ab und an brachte es immer noch seinen Vorteil mit sich. So wie jetzt. Alle Augenpaare richteten sich auf ihn, und anscheinend reichte seine Erscheinung aus, um die Gruppe Rowdys einen Blick austauchen zu lassen und dann mit einem abfälligen Murren das Weite suchen zu lassen. „Wir sind noch nicht mit euch Freaks fertig.“, gab einer noch von sich, nun, wo sie eine gewisse Entfernung hinter sich gebracht hatten und sich wohl mutig genug dazu fühlten. „Alles ok?“ Peter rappelte sich mit einem verzerrten Gesichtsausdruck auf und klopfte sich etwas Schmutz von seiner Hose. „Ja alles klar. Diese Idioten wissen nur nie, wann es gut ist.“ Steve warf einen besorgten Blick auf den Jungen, der alle viere von sich gestreckt, noch immer am Boden lag und in den Himmel starrte. Er hatte ein paar Kratzer und Schrammen erlitten und ein genauer Blick in dessen Gesicht zeigte eine ebenso großflächige Narbe, die sich von dessen linker Stirnhälfte über Wange und ein Stück seines Kinns zog. Steve fragte sich automatisch, was wohl die Geschichte zu solch einer Verletzung in solch jungen Jahren sein mochte. „Na komm schon, Wade.“ Peter knuffte diesen leicht mit seinem Fuß am Oberschenkel. „Warum die Eile? Schau da, sieht diese Wolke nicht aus wie der Hintern von Lisa Marschall?“ Steve konnte verfolgen, wie Peter genervt mit den Augen rollte. „Gott Wilson, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, diesmal haben sie dir eine zu viel verpasst.“ „Pete, deine Sorge um mich wärmt mir das Herz. Ich weiß genau, warum du der einzig Wahre für mich bist.“Wade machte eine Kussgeste in Peters Richtung, was diesen nun eine grimmige Miene aufsetzen ließ. „Du hast sie doch nicht alle! Und stehe gefälligst auf, wir sind eh schon spät dran!“Wade gab ein beinahe verliebt wirkendes Seufzen von sich und richtete seine Aufmerksamkeit nun auf Steve. „Er ist nur schüchtern.“ meinte er mit einem Grinsen und schälte sich langsam vom Boden und zurück auf seine Beine. „Wade Wilson.“ Resolut streckte dieser Steve nun seine Hand entgegen, als wäre die Sache mit den Rowdys nie passiert. Steve schüttelte diese mit einem leicht skeptischen Ausdruck, war er sich nicht sicher, ob Wade nicht doch einen Hieb gegen den Kopf eingesteckt hatte. „Rogers.“ „Hm, netter Händedruck und generell nette Aussicht.“ Peter war schnell dabei, Wade eine schmerzhafte Kopfnuss zu verpassen, auf diesen Kommentar, was dieser aber gewöhnt zu sein schien, grummelte er nur kurz darüber, ohne sich weiter zu beschweren. „Sorry, er ist einfach nicht ganz richtig, deshalb hat er auch so viele angriffslustige Freunde.“ Mit einer Geste seiner Hand wies Peter in die Richtung, in welche die Gruppe zuvor verschwunden war. „Das ist nicht nett, Honey.“ Wade legte Peter einen Arm um die Schultern und zog ihn an sich, sodass er seine Wange gegen die von Peter pressen konnte. „Wir müssen los du Spinner.“, knurrte Peter während er Wade von sich wegzudrücken versuchte, was diesen zu einem nur noch breiteren Grinsen animierte. „Ich brauch mich nicht zu beeilen, denn…“ Wade deutete auf einen Baum, der in einem Grundstück mit einer hohen Steinmauer stand. „…mein Rucksack ist dort oben. Steve wie auch Peter schaute in die Krone des Baumes und tatsächlich hing dort ein schwarz-roter Rucksack in den Ästen. Peter warf entgeistert seine Hände gen Himmel. „Von allen Grundstücken in dieser verdammten Nachbarschaft!“ Steve konnte Peters Ausbruch nicht wirklich folgen. Es sollte doch nicht das Problem sein den Besitzer zu fragen, ob sie die Tasche herunterholen durften, wenn sie erklärten, was vorgefallen war. Peter gab auf diesen Vorschlag hin ein unglückliches Jammern von sich und ging mit einen frustrierten Seufzen in die Hocke, wo er sich seine Hände an den Kopf legte und ein recht niedergeschlagenes Bild vermittelte. Dann jedoch struppelte er sich wirsch durch seine Haare und erhob sich in einer raschen Bewegung wieder. „OK.“ Mit einem entschlossenen Blick schaute Peter auf seine Armbanduhr. „Wir haben gut 20 Minuten, bevor Schmidt wieder zurück ist. Und beten wir zu Gott, dass er seine Routine Runde mit diesem grässlichen Köter nicht ausgerechnet heute geändert hat. Der Name sagte Steve dunkel etwas. Peter indes schaute die hochgemauerte Umrandung abschätzend an. „Pete, lass gut sein, ich bekomm das auch allein hin.“ Peter zeigte sich nun doch ziemlich angespannt, als er ein grimmiges Zischen von sich gab. „Nein bekommst du eben nicht, ich kenn dich.“, fauchte er nun regelrecht und versuchte mit seinen Fingern halt in den Fugen der Mauer zu finden, um sich hochhangeln zu können. „PETE!“ „Verdammt noch mal, Wade, du weißt wie er ist und wenn er herausbekommt, dass dieser Rucksack dir gehört, wird er dir das Leben zur Hölle machen.“ Wade gab ein freudloses Lächeln auf Peters Hinweis wieder. „Es ist ja nicht so, als wäre es bis jetzt so toll gewesen, dass ich etwas vermissen würde.“ „Gott, du regst mich so auf, Wilson!“ Steve schaute der kleinen verbalen Auseinandersetzung stumm zu, aber es war kaum zu ignorieren, dass diese Sache hier wohl weit schwerer wog, als er angenommen hatte. „Jemand die Zeit mich aufzuklären?“ Peter ließ nun deutlich die Schulter und den Kopf hängen, verbunden mit einem frustrierten Seufzen. „Dr. Schmidt, ist eine der fiesesten Persönlichkeiten in diesem Viertel, wenn nicht gar in ganz New York. Er hasst die Menschen und hat auch kein Problem, das deutlich zu machen. Wenn es nach ihm ginge sollten wir alle in ein Arbeitslager gesteckt werden, so wie es seine Vorfahren getan haben. Ihm reicht schon ein winziger Anlass, um alles daran zu setzen, eine Existenz zu ruinieren. Er hat die Willows dazu getrieben, dass sie ihr Haus verkaufen mussten, weil er sie verklagt hat. Und das nur weil deren dreijährige Tochter ausversehen in ihn hineingelaufen war und ihm die windschnittig gebügelte Hose mit ihrem Eis befleckt hatte. Jeder der diesem Grundstück ungefragt zu nahe kommt, provoziert ein ähnliches Schicksal, denn dieser Typ ist einfach nur komplett irrsinnig!“ Diese Beschreibung klang wirklich mehr als aufwühlend und sollte dieser Dr. Schmidt wirklich solch ein Menschenfeind sein, erklärte sich auch Peters Beharrlichkeit, Wade seine Sachen wiederholen zu wollen. „Gut, wie viel Zeit bleibt uns noch?“, erkundigte er sich ohne weitere Umschweife, was Peter kurz überrascht blinzeln ließ, bevor er erneut auf seine Uhr blickte. „15 Minuten.“ Dr. Schmidt war einer der Menschen, bei denen sich Steve erlaubte von vorn herein misstrauisch zu sein. Er war niemand, der voreilige Schlüsse zog, doch Peters kleine Geschichte und das Wiedererkennen des schwarzen, antiken Maibach in dessen Auffahrt hatte ihm doch einen gewissen, ersten Eindruck gegeben. Er war froh, dass sie Wades Rucksack noch hatten rechtzeitig zurückholen können. Peter hatte ein ungemeines Geschick an den Tag gelegt, was das Klettern betraf. Dr. Schmidt war ihnen dennoch über den Weg gelaufen, doch ohne dass dieser irgendetwas sollte mitbekommen haben, von ihrer kleinen Rettungsaktion. Er gab zu, dass das anhaltende Knurren von Schmidt´s Rottweiler, der den klangvollen Namen Crossbones trug, ihn in Alarmbereitschaft versetzt hatte und er automatisch vor die beiden Jungs gerückt war. Zu seinem Erstaunen hatte Dr. Schmidt ihn als das neue Gesicht in der Nachbarschaft erkannt und sich ein Stück, seiner sonst wohl recht penibel zurechtgelegten Zeit, genommen, sich ihn persönlich vorstellen zu wollen. Er zeigte sich ein Stück weit interessiert an dem Umstand, dass Steve in der Armee gedient hatte, schlussfolgerte er diese Tatsache aus seinem Shirt, dass das Emblem seiner Einheit trug. Dr. Schmidt umgab eine Aura, die Steve ein unwohles Gefühl verschaffte, und damit schien er wahrlich nicht allein, hatten sich Peter und Wade keinen Zentimeter hinter ihm wegbewegt, wohl in der Befürchtung das Crossbones ihren Abzug als eine Einladung ansah, sich in Aktion zu begeben. „Dann haben sie noch einen angenehmen Tag, Captain Rogers. Es war mir ein Vergnügen sie nun auch einmal persönlich kennengelernt zu haben.“ Damit war Dr. Schmidt an ihnen vorbeigezogen, und Steve konnte sich ein erleichtertes Durchatmen nicht verkneifen, als dieser außer Sichtweite war. Selbst in seiner Zeit beim Militär war es für ihn selten gewesen, die Präsens einer Person als derart obskur zu empfinden. Gefährlich; das hatte er gelernt einzuschätzen. Zu allem entschlossen; etwas, das manchmal der letzte Ausweg war. Fern dem hier und jetzt; es war nicht selten in Bezug auf die Umstände, in denen sie sich manchmal durch einen Einsatz wiedergefunden hatten. Dr. Schmidt jedoch umgab etwas, das er nicht festmachen konnte und dies war etwas, das ihn vorsichtig werden ließ. Unerwartete und unangenehme Überraschungen waren noch nie sein Fall gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)