Ende gut, alles gut? von Fiamma ================================================================================ Kapitel 20: ------------ Kapitel 20   Wieder zu Hause stampfte Adrien aufgebracht nach der Schule zu den Gästezimmern und steuerte dabei direkt Celinas an. Ohne zu klopfen, riss er die Tür auf und stürmte hinein. „Kannst du mir mal sagen, was das soll?“ Erschrocken sprang Celina von dem Bett herunter und fasste sich an ihre Brust. „Herrgott. Adrien. Was erschreckst du mich denn so?“ „Warum erzählst du irgendwelchen Klatschblättern, wir wären das neue Traumpaar und gibst ihnen das Foto?“ Mit geballten Fäusten trat er näher auf sie zu und begann sie zu mustern. Konnte er sich so in ihr getäuscht haben? Er dachte sie wären so etwas wie Freunde geworden. Er wollte ihr nur helfen, warum tat sie ihm jetzt so etwas an? „Ich weiß nicht, wovon du sprichst?“ „Ach nein?“ Ruckartig griff er nach ihrem Arm und zerrte sie aus dem Zimmer. „Hey. Was soll das? Was ist denn mit dir los?“ Doch er antwortete ihr nicht und zog sie einfach weiter in sein Zimmer. Sie wusste mit Sicherheit ganz genau, wovon er sprach. Tonlos startete er seinen Computer. Celina hatte es wohl aufgeben ihn anzusprechen und stand einfach neben ihm und wartete wohl darauf, was er vorhatte. Schnell tippte er auf seiner Tastatur herum und wenige Sekunden später prangte auf den Bildschirmen das Titelbild einer Klatschzeitung. „Kannst du mir das Mal erklären? Das können sie ja nur von dir haben! Warum machst du das? Ich dachte, wir wären Freunde.“ Mit großen Augen sah sie auf die Bildschirme und begann danach wild mit ihren Händen herumzuwedeln. „Damit hab ich überhaupt nichts zu tun! Warum sollte ich das denn machen?“ War das ihr ernst? Sie sah das Bild und leugnete es immer noch? Wütend ballte er seine Hände zu Fäusten und presste seine Kiefer aufeinander. „Ernsthaft? Das ist dein Foto!“, zischte er zwischen seinen Zähnen hindurch und zeigte mit seinem Zeigefinger auf den Bildschirm. Langsam aber sicher platzte ihm der Kragen. Er wollte nett sein und ihr helfen und so dankte sie es ihm? „Wenn du dich mal kurz beruhigen könntest und dir das Foto genau ansehen würdest, würde dir auffallen, dass es nicht das Bild sein kann, was wir gemacht haben.“ Irritiert runzelte er seine Stirn. Natürlich war das, das Foto. „Was?“ Kopfschüttelnd legte sie ihre Hand auf seine Schulter, drehte ihn herum und deutete auf einen der Bildschirme. „Da, siehst du? Man kann genau sehen, wie ich mein Handy in den Händen habe und es vor uns halte. Wie soll es dann bitte mein Foto sein? Ich kann mich ja schlecht selbst fotografiert haben, während ich ein Foto mache.“ Perplex kippte ihm die Kinnlade herunter. Da hatte sie recht. Er hatte nur die beiden vor dem See gesehen, dass er darauf gar nicht geachtet hatte. „Glaubst du echt, ich hätte so etwas an die Presse geschickt? Ich will doch selber meine Ruhe haben.“ Traurig senkte sie ihren Kopf und knetete ihre Hände ineinander. Laut seufzte er und fuhr sich mit seiner Hand durch seine Haare. Das hatte er ja prima hinbekommen. „Tut mir leid. Ich dachte wirklich …“ „Dass ich so gemein bin, so einen Blödsinn der Presse weiterzugeben? Und wenn ich dich daran erinnern darf, das Foto war deine Idee.“ „Ja …“ Stöhnend ließ er sich auf den Schreibtischstuhl fallen und sah sie entschuldigend an. „Weißt du, wenn Marinette das sieht … Ich weiß nicht …“ „Vertraut sie dir denn nicht?“ „Doch schon, aber … Ach, das ist alles gerade einfach total kompliziert.“ Langsam stand er wieder auf und blickte nachdenklich auf das Foto. „Wenn du es nicht warst, wer war es denn dann?“ Schulterzuckend lehnte sich Celina gegen den Schreibtisch und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Bestimmt irgendwelche Paparazzi, die uns im Park gesehen haben und falsche Schlüsse gezogen haben. Unsere beider Familien sind ja nun nicht gerade unbekannt … Alles wieder gut zwischen uns?“ Nickend kratzte er sich am Kopf. „Sorry, dass ich dich beschuldigt habe.“ „Schon gut. Ich an deiner Stelle hätte dasselbe gedacht.“ Lächelnd schritt sie nun durch sein Zimmer und schien sich umzusehen. „Schönes Zimmer übrigens.“ Verwundert stutzte er kurz, doch dann fiel ihm ein, dass sie ja noch gar nicht in seinem Zimmer war. „Ähm danke“, räusperte er sich und schielte kurz zu den Bildschirmen, „Am Besten ich geh jetzt zu Marinette und rede mit ihr, bevor sie den ganzen Mist zu Gesicht bekommt.“ „Tu das. Ich werde dann auch mal wieder in mein Zimmer. Oder soll ich mitkommen und mit ihr sprechen?“ Lächelnd lief sie auf die Tür zu und blieb dann davor stehen. Flink eilte er ihr hinterher und schüttelte seinen Kopf. „Nein. Schon gut. Ich geh lieber alleine.“ „Sie mag mich nicht oder?“ Traurig verzog sie ihr Gesicht und legte danach die Hand auf die Klinke. „So würde ich das nicht nennen, es ist nur … Naja die Umstände, wie ihr euch kennengelernt habt, wobei kennengelernt, ja noch zu viel gesagt ist, etwas ungünstig waren.“ Er konnte sehen, wie sie gerade etwas sagen wollte, doch erschrocken zog sie stattdessen ihre Hand von der Klinke, als diese heruntergedrückt wurde. Flink gingen die beiden einen Schritt zurück und blickten dann zu Nathalie, die auf der Türschwelle stand. „Adrien. Ich habe … Oh Celina. Na das passt sich ja. Ich wollte ohnehin zu euch beiden.“ Innerlich stöhnte er auf. Wenn sie zu ihnen beiden wollte, konnte das nichts Gutes für ihn und den heutigen Tag heißen. „Aber zu erst. Hier.“ Sie drückte ihm ein neues Smartphone in die Hände und sah ihn dann prüfend an. „Ich hoffe, das hält etwas länger, als das andere.“ Verlegen nickte er und drehte das Smartphone in seinen Händen herum. Ja, es war noch gar nicht lange her, da hatte er sein Altes herunter fallen lassen, wodurch es kaputt ging und sie es ihm ein Neues besorgt hatte. Er hatte im Moment wirklich kein Glück mit seinen Handys. „So und nun, da ihr beide hier seid, könnt ihr auch gleich mitkommen.“ „Wohin?“, fragten beide gleichzeitig. „Es wurde ein Termin bei einem der Topfotografen von Paris frei, und eure Väter konnten ihn für euch buchen. Also kommt bitte mit.“     Genervt tippte er mit seinen Fingern auf seinem Bein herum und wartete darauf, dass es weiter ging. Dieses blöde Fotoshooting zog sich nun schon viel länger, als ihm lieb war. Und die dumme Pause brauchte er auch nicht. Er wollte doch nur fertig werden. „Hier.“ Lächelnd überreichte Celina ihm ein Glas Wasser. „Danke.“ „Ich glaube, wir werden hier nie fertig“, stöhnte sie und ließ sich in den Sessel neben ihm fallen. „Ich habe auch beinahe das Gefühl.“ Seufzend nahm er einen Schluck von dem Wasser und stellte das Glas vor sich auf den kleinen runden Tisch. „Wie wär´s, ich täusche einen Schwächeanfall vor, dann muss ich nicht mehr weiter machen und du kannst zu Marinette.“ Demonstrativ hielt sie ihren Handrücken gegen ihre Stirn und rutschte im Sessel nach unten. Lächelnd schüttelte er den Kopf. „Ich denke, selbst dann lassen sie uns weiter machen.“ „Vermutlich.“ Schwungvoll richtete sie sich wieder auf und beide mussten kurz darüber Lachen. Da Celinas Handy piepte, zog sie es heraus und so wandte er seinen Blick wieder von ihr ab und sah durch das kleine Fenster gegenüber heraus. Es wurde mittlerweile dunkel. Als Adrien konnte er den Besuch bei Marinette wohl vergessen. Blieb wohl nur wieder ein nächtlicher Besuch. Allerdings musste er dann gut aufpassen. Nicht, dass ihre Mutter sie wieder erwischte. Gähnend wollte er gerade einen weiteren Schluck von seinem Wasser nehmen, als Plagg mit einem Mal unruhig unter seinem Hemd herumzappelte. Was hatte er denn jetzt? Schwungvoll stand er auf und kratzte sich an seinem Hinterkopf. „Ich … Ich muss mal kurz ähm … auf die Toilette. Mein Magen … Sorry.“ Rasch eilte er aus dem kleinen Aufenthaltsraum und lief zu den Toiletten herüber. Schnell schloss er die Tür hinter sich ab und keine Sekunde später kam Plagg auch schon herausgeflogen. „Was ist los?“ „Ich glaube, es gibt Arbeit.“ „Was?“ Mit großen Augen zog er sein Handy heraus und checkte die Nachrichten. Sein kleiner Freund hatte recht. Ohne zu zögern, streckte er seine Faust in die Höhe. Hoffentlich kam er nicht schon wieder zu spät. „Plagg, verwandle mich.“ Mit einem Satz sprang er zu dem kleinen Badezimmerfenster herüber, kletterte heraus und machte sich auf den Weg. In Windeseile sprang er über die Dächer von Paris zum Louvre. Von Weitem konnte er schon Ladybug sehen und so legte er noch einen Zahn zu. Außer Atem erreichte er sie, blieb direkt neben ihr stehen und zog kampfbereit sein Stab hervor. „Ich hoffe, ich komme noch nicht zu spät.“ Kurz blickte sie zu ihm, allerdings wandte sie sich sofort wieder von ihm. Doch, wie sie ihn ansah, ließ sein Herz in die Hose rutschen. Sie hatte es schon gesehen, schoss es ihm durch den Kopf. „Verdammt“, fluchte er innerlich. Aber es war kein Wunder. Sie lebte ja nicht hinterm Mond. „Nein, noch nicht zu spät“, antwortete sie ihm monoton und ließ ihr Jo-Jo kreisen. „Womit haben wir es zu tun?“ Schnell entschied er sich, sich erst Mal auf den Kampf zu konzentrieren. Er wollte nicht den gleichen Fehler von damals machen. Die Sache konnten sie danach auch noch klären. „Irgendein Hobbykünstler. Er nennt sich der Crocker. Er schießt mit Ton um sich. Sobald man getroffen wurde, verwandelt man sich, genau wie er, in eine Tonfigur.“ Nickend wanderte sein Blick über den Platz. Überall standen leblose Tonfiguren herum. Und dann entdeckte er ihn. Er bestand komplett aus Ton. Er war eine lebendige Tonfigur. Lachend stand er vor der Glaspyramide und ließ irgendein Teller in seiner Hand kreisen. Wobei der Teller mit seiner Hand verwachsen war. War das eine Töpferscheibe? Aber weiter kam er nicht, da sich plötzlich ein Klumpen Ton auf dem Teller bildete und Crocker schwungvoll seinen Arm hob. „Mein Meisterwerk werden die Superhelden von Paris werden. Dann wird niemand mehr sagen können, dass ich kein Talent habe!“ Lachend holte er aus und warf den Klumpen Ton auf sie zu. „Pass auf!“, rief Ladybug und wehrte den Klumpen mit ihrem Jo-Jo ab. Sofort verstand er, wie der neue Schurke arbeitete, und wirbelte seinen Stab in der Luft herum. „Nicht treffen lassen. Verstanden. Weißt du, wo der Akuma steckt?“ „Ich … Ich d-denke in der Töpferscheibe.“ Besorgt musterte er sie. Sie war ziemlich wackelig auf den Beinen und atmete hastig ein und aus. Sie mussten den Kampf schnell beenden, damit sie zurück in ihr Bett konnte. „Glaubt ihr wirklich, ihr könnt mir entkommen?“, ertönte die tiefe Bassstimme von Crocker über den Platz. Laut lachte er erneut auf und schoss einen weiteren Klumpen auf sie. Gekonnt schoss er ihn mit seinem Stab zurück und stellte sich schützend vor Ladybug. „Pff. Mehr hast du nicht zu bieten? Lächerlich.“ „Du willst mehr? Kannst du haben, Straßenkatze!“ Schief grinsend gab er der Töpferscheibe mehr Schwung und auf einem Schlag flogen zig kleine Tonhaufen auf die beiden zu. „Musste das jetzt sein!“, zischte Ladybug, stellte sich wieder neben ihn und wehrte mit ihm zusammen die Geschosse ab. Sie schien wirklich sauer auf ihn zu sein, und das nicht nur wegen seines saudummen Spruches gerade. „Entschuldige“, murmelte er kleinlaut und konzentrierte sich darauf nicht getroffen zu werden. Der Crocker schien das Tempo noch mal anzuziehen und die beiden hatten wirklich Mühe den Angriffen noch auszuweichen. Er konnte sehen, wie Ladybug immer mehr ins Wanken geriet und ihr Jo-Jo unkontrolliert vor ihrem Körper kreiste. Sie konnte nicht mehr. Und dann passierte es. Hustend krümmte sie zusammen und laut klappernd fiel das Jo-Jo vor sie auf den Boden. Seine Augen weiteten sich, als er die nächsten Tonklumpen auf sie zu fliegen sah. „Ladybug!“ Schwungvoll warf er sich vor sie, riss sie mit sich mit und fiel mit ihr zu Boden. Sofort drückte er sich mit seinen Händen vom Boden ab und lag nun schützend über ihr. „Geht es dir gut?“ „J-ja.“ Doch plötzlich wurden ihre Augen immer größer. „Aber dir nicht! Du wurdest getroffen!“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)