Ein heimlicher Verehrer von Thoronris ================================================================================ Kapitel 8: Es geht bergab ------------------------- „Mine? Nächste Woche ist wieder ein Hogsmead-Wochenende … gehen wir hin?“ Lächelnd schaute Hermine von ihren Hausaufgaben auf. Sie hatte eigentlich mit Harry und Ron alleine nach Hogsmead gehen wollen, ohne Dean, doch diesen Augen konnte sie nicht widerstehen. Überhaupt, das hatte Hermine gemerkt, hatte sie in den letzten drei Wochen, die sie nun schon mit Dean zusammen war, ihm niemals eine Bitte ausschlagen können. Er musste sie nur mit seinem breiten Grinsen und diesen funkelnden Augen anschauen, dann wurde sie auch schon weich. Ron meinte, sie benähme sich kindisch und anstrengend und irgendwie gab sie ihm Recht. Die letzten Tage hatte sie wirklich ausschließlich mit Dean verbracht und ihre ganzen anderen Freunde vernachlässigt. Im Unterricht saß sie neben ihm und beim Essen ebenfalls. Hausaufgaben erledigten sie gemeinsam, da sie sämtliche Kurse zusammen hatten. „Mine?“ Überrascht sah Hermine ihren Freund an – da war sie doch glatt in ihren Gedanken versunken und hatte ihn vergessen. „Weißt du, Dean … eigentlich wollte ich gerne mit Harry und Ron nach Hogsmead …“, sagte Hermine zögerlich und duckte sich in ihren Sessel. Das Funkeln in Deans Augen erlosch und sie wusste, dass er enttäuscht war. „Nein, Dean, es ist nicht, weil ich dich nicht mehr mag oder so … aber ich würde gerne mal …“ Hermine brach ab und ließ den Kopf hängen. Sie wollte einfach mal eine Minute ohne Dean verbringen, aber sie traute sich nicht, ihm das zu sagen. Sie wollte ihn nicht verletzen. „Nein, ist schon in Ordnung, Mine … ich gehe dann mit … Millicent“ Entsetzt schaute Hermine ihren Freund an, doch als sie das Lachen in seinen Augen sah, wusste sie, dass er nur einen Spaß gemacht hatte. Gespielt empört packte sie ein Sesselkissen und warf es nach ihm. Quietschend duckte er sich, um dann sofort eine Gegenattacke zu starten und sie auf den Boden zu drücken. „Du bist mir eine …“, murmelte er und küsste sie. Errötend lag Hermine unter ihm und ließ sich küssen. „Ich will euch ja nicht stören“, ertönte da die trockene Stimme von Ginny, „aber ich glaube, das ist nicht der richtige Ort für SOWAS …“ oOoOoOo Das Wochenende kam und der Samstagmorgen kündigte sich mit strahlend blauem Himmel an. Fröhlich stand Hermine auf und wusch sich – was ihr anonymer Freund ihr wohl heute wieder lustiges zu erzählen hatte? Seit sie mit Dean zusammen war, hatte er aufgehört, ihr allzu stark zu schmeicheln und sich auf das Erzählen von eigenen Erlebnissen verlegt. Die „Gespräche“, die daraus entstanden waren, brachten Hermine immer wieder zum Lachen – er sah den ganzen Schulalltag aus einer anderen Perspektive. Inzwischen ahnte sie, dass ihr Verehrer aus den Reihen von Slytherin kommen musste, denn er ließ an keinem Lehrer ein gutes Haar außer bei Snape. Ein wenig unsicher war sie sich diesbezüglich schon, denn welcher Slytherin würde sich mit einem nicht reinblütigen Zauberer abgeben? Aber wahrscheinlich war grade das der Grund für seine Anonymität. Erstaunt schaute Hermine beim Frühstück auf – die Eule kam zu ihr geflogen. Stimmt, ich habe gestern Nacht gar keine erhalten … „Von wem hast du denn da Post, Mine?“, fragte Dean und langte nach dem Brief. Entsetzt zog Hermine sich zurück und erwiderte: „Das ist von meinen Eltern, privat!“ „Aber, Mine, ich bin dein Freund, ICH kann doch deine Briefe wohl lesen!“ Mit klopfendem Herzen starrte Hermine ihren Freund an – sie wollte nicht, dass er diese Briefe las, vor allem, weil sie sich dort auch über ihn unterhalten hatte! „Nein, sorry, Dean, aber das will ich nicht …“, sagte sie entschieden und ohne eine Antwort abzuwarten, stand Hermine auf und verließ den Tisch. Dean schaute ihr sehr misstrauisch nach. Meine liebe Freundin, Ich mache mir Sorgen um dich! Seit Tagen nun schon sehe ich dich in den Gängen nur noch mit Dean! Wo hast du deine sonstigen Freunde, Potter und Weasly, gelassen? Lebst du nur noch für Dean Thomas? Wirklich, Hermine, ich sage das jetzt nicht aus Eifersucht, aber so was ist nicht gut! Ich habe das Gefühl, dass er sehr besitzergreifend ist und die ganze Zeit denkt, dass du ihn im nächsten Moment verlassen möchtest! Bitte, Hermine … überlege es dir, LIEBST du ihn wirklich? DU lächelst zwar immer, wenn er da ist, aber kommt es von Herzen? Du schreibst, dass du ihm nichts abschlagen kannst … Liegt das nicht einfach daran, dass das ANGST davor hast? Überprüfe dich selbst! Mit sorgenvollen Grüßen, Ein Slytherin oOoOoOo Nervös beobachtete Draco Hermine. Er hatte gesehen, wie sie aus der Halle gegangen war, er hatte gesehen, wie Dean den Brief hatte lesen wollen. Nun saß er in einer Nische in der Eingangshalle und starrte zu Hermine rüber, die auf den Stufen der Treppe saß und den Brief studierte. Ein Seufzen signalisierte ihm, dass er Recht gehabt hatte! Was hatte ihn nur dazu bewogen, so einen Brief zu schreiben? Vor allem – er dachte wirklich so, wie es dort stand. Die letzten Wochen hatten seine abgrundtiefe Abneigung gegen die Gryffindor gemildert, das konnte er nicht länger leugnen. „Was soll das werden, Malfoy?“ Überrascht schaute Draco hoch – direkt in die blitzenden Augen von Hermine. Sie hatte ihn bemerkt. „Antworte mir, du feiger Kerl! Kann man hier nicht mal mehr in Ruhe seine Briefe lesen?“, forderte sie außer sich vor Wut zu wissen. Langsam erhob sich Draco und schaute sie dann provozierend an. „Was denn, Granger? Hast du Angst, ich falle dich an?“ „Ich habe keine Angst! Aber ich möchte meine Privatsphäre wahren! Lass mich verdammtnochmal in Ruhe!“ „Oooooh, soll ich Deani-Schätzchen holen, damit er dich beschüüüützt?“ „Lass meinen Freund aus dem Spiel! Du bist doch nur neidisch, dass dich kein Mädel haben will!“ „Ich kann jedes Mädchen haben, Granger, denn ICH sehe gut aus!“ „Ja, aber du taugst nichts für eine ordentliche Beziehung! Du bist ein feiges, verlogenes Arschloch, das nicht mal weiß, was Liebe wirklich ist!“ „Jetzt reicht’s mir aber, Schlammblut!“, schrie Draco erzürnt. Was war nur los? Wo war die Hermine Granger, von der er glaubte, sie in den letzten Wochen entdeckt zu haben. „ICH lasse mich nicht von irgendjemandem fesseln! ICH bin nicht so dumm und gebe mich für die so genannte Liebe auf! DAS sind Dinge, die man als Muggel macht … und viel mehr bist du auch nicht!“ „Oh, du bist SO verdorben, Malfoy! Ich hatte in den letzten Tagen das Gefühl, dass du vielleicht doch nicht so schlimm bist, aber jetzt sehe ich, dass du absolut genau so wie dein Vater bist! Ein Todesser, durch und durch!“ Entsetzt schnappte Draco nach Luft – er war kein Todesser! Niemals! So also dachte Granger über ihn. Anscheinend war sie nur freundlich, wenn man ihr schmeichelte, so wie er es in den Briefen tat. „Du dreckiges kleines Schlammblut!“ Draco griff nach seiner Hosentasche, doch bevor er seinen Zauberstab hervorziehen konnte, wurde er von einer starken Hand gepackt und gegen die Wand geschleudert. „Malfoy, ich warne dich ein letztes Mal! Rühr meine Freundin nicht an!“ Schwer atmend stand Hermine da – sie hatte nicht registriert, dass Draco sie hatte angreifen wollen und so lehnte sie sich jetzt dankbar an Dean. „Danke …“ Millicent, jetzt kommt dein Auftritt …, dachte Draco bei sich und ein fieses Grinsen stahl sich auf sein Gesicht, ein oder zwei Wochen gebe ich euch noch, meine Liebe, dann ist es AUS! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)