Hated but Loved von Bramblerose (Ino x Gaara AU) ================================================================================ Kapitel 61: Kapitel 58 ~ calebrate? [part 3] -------------------------------------------- Kapitel 58 ~ calebrate? [part 3] Umgeworfene Bänke, ein umgefallener Tisch, zerrissene Kleidung, auf die Blutflecken hinunter tropfen, ja, das waren die ersten Anzeichen. Eine Prügelei stand bevor und wer wirklich den ersten Schritt zu dem Schlagabtausch getan hatte schien so unklar und doch so eindeutig. War es Shikamarus Provokation gewesen? Dem jungen Anbu ging so viel durch den Kopf, vor allem aber gärte Wut in seinem Herzen. Das Wiedersehen mit Ino, die er einst geliebt hatte, hatte große Spuren in ihm hinterlassen...aber auch Wünsche. Spuren, was seine Vergangenheit anging. Er hatte Ino damals sehr gerne gehabt, war in sie verliebt gewesen, das kleine schüchterne Mädchen, das aus sich heraus kommen konnte, wenn sie nur einen Anschwung hatte. So liebevoll und hilfsbereit war sie damals gewesen, kindlich und verspielt und vor allem anhänglich! Die Welt, die düstere Welt in der sie lebte, in einem goldenen Käfig gesperrt, lag vor ihr und sie wollte ihre Chancen nutzten, das hatte sie ihm damals gesagt. Shikamaru?!, hatte sie gesagt. Irgendwann komme ich hier raus, denkst du das auch? Und dann schaffe ich etwas, was nur ich kann! Etwas was mich ausmacht und mir wird es viel besser gehen als jetzt! Du wirst es sehen, ich kann mehr als es den Anschein hat! Und wir bleiben Freunde, tun wir doch, oder? Du bist doch mein einziger Freund... Ihr verlegenes Lächeln in dem geröteten Gesicht, als diese naiven Worte die aus ihrem unschuldigen Mund gekommen waren! Diese Erinnerungen machten ihn rasend, wenn er sie mit der jungen Frau vergleichen musste, die er jetzt vor sich hatte. Aufgelöst war sie vor seiner Tür aufgetaucht, nachdem ER ihr Vertrauen so schändlich gebrochen hatte. In Tränen und in Angst, das zu verlieren, was sie am meisten liebte. Und was war es, was sie liebte? Abschaum! Dieser Gaara der hier vor ihm stand, er wirkte so harmlos, tat so unschuldig und doch konnte Shikamaru es erkennen. Hinter diesen grünen Augen lag etwas Finsteres verborgen, eine Vergangenheit mit der er Ino nicht in Verbindung hatte sehen wollen. Der Mann, der ihr all ihre Hoffnungen genommen, sie aus einer vielleicht nicht schönen aber gewohnten Umwelt gerissen hatte! Er war schuld daran, dass Ino eine brutale, kalte Welt hatte sehen müssen und das sie gelitten hatte! Er hatte mit seinen Händen dem Mädchen wehgetan, das ihm einst so viel bedeutet hatte und er konnte es einfach nicht! Er konnte nicht mit ansehen wie dieser lächelnde Teufel seine Hände in Unschuld wusch, alles auf seine Vergangenheit schob und dabei das Beste bekam! Nämlich Ino! Es war ungerecht! Wie konnte es da so eine Liebe geben! Wie Ino diesen Mann ansah, als sei er etwas Besonderes! Wie konnte sie nur binnen 2 oder 3 Jahren das vergessen, was er mit ihr angestellt hatte? Er hatte sie geschändet, ihr ihre Unschuld geraubt, ihr die Hoffnungen auf ein schönes erstes Mal genommen. Dabei hätte er es sein können... aber nein! Alles war so verlaufen, wie es verlaufen war und es machte Shikamaru wütend. Nicht nur wütend wegen dem, was er hier beobachten musste, wie Ino sich an diesen Mann band ohne zu sehen dass es falsch war, nein! Er war wütend, weil er eifersüchtig war! Und das seltsame daran war, er konnte nicht verstehen wieso er auf ihre Liebe eifersüchtig war. Er schwang große Reden und verteidigte Ino ganz so, als sei sie sein Ein und Alles, dabei wurde seine Wut von der Eifersucht auf ihrer beide Beziehung genährt. Diese Zärtlichkeiten, diese verliebten Blicke, für diesen Mann war Ino ein Gott verdammtes Goldstück! Ein Diamant, ein Schatz, er liebte sie. Shikamaru sah es so deutlich, dass er hätte kotzen können. Für gewöhnlich machte er sich nicht die Mühe das zu interpretieren, was er auf Anhieb bei den Menschen sah, aber dieses Mal konnte er es nicht ignorieren. Das dieser Gaara Ino liebte, konnte keiner übersehen und es regte ihn auf, denn Ino sah ihn nicht minder verliebt an. Das sie hoffnungslos in diesen Kerl ‚verliebt‘ war lag ja schon auf der Hand, aber es so direkt vor sich zu sehen ließ seine eignen Wünsche erwachen. Seltsam, dass er nicht bloß auf Gaara eifersüchtig war, darauf dass er Ino haben konnte trotz allem was passiert war. Er war eifersüchtig, weil er genau das nicht bekam, was sie einander gaben. Bei Kimi und ihm war es ein Geben und Nehmen, er gab und gab und gab und sie nahm. Die Frau die er liebte betrog ihn nach Strich und Faden und jeder wusste es, es war ein offenes Geheimnis. Das berühmteste Mädchen der Stadt, seine Freundin...die Dorfmatratze! Wenn sie wenigstens loyal wäre, dann könnte er ihr ihre Untreue verzeihen, aber nicht mal das bekam er. Kimiko benutzte ihn und hatte ihn schon vor Jahren in ihr Netz gezogen, allerdings steckte er so tief drin, dass er nicht mehr raus kam. Vielleicht waren es diese Parallelen? Er saß wie Ino im Netz, kam von ihr nicht los, er liebte Kimiko über alles. Alles an ihr, er hasste sie für ihre Art, liebte sie aber auch dafür. Das was er in den wenigen Stunden bekam wenn sie beieinander waren, das wollte er immer haben, er wollte dass sie sein war. Das sie nur zu ihm kam, dass sie niemand anderen anflirtete oder von Bett zu Bett hüpfte. Für Sex war er gut genug, aber das war auch schon alles. Wenn sie etwas wollte, dann bekam sie es auch du er war so dumm es ihr zu geben. Kimi hatte gerne Spaß, es war ein teurer und gefährlicher Spaß und sie setzte oft ihren Körper dafür ein. Ihre Lust war unbeschreiblich, doch genauso oberflächlich. Kimi würde nie ganz ihm gehören, er zweifelte an ihrer Liebe zu ihm, er hätte schon so oft einen Schlußstrich ziehen können, aber er konnte einfach nicht. Und das ertrug er nicht. Zu sehen was er hätte haben können, zu sehen was er nicht hatte ließ die Wut hochkommen und das alleine durch diese eine Tat. Dieses heuchlerische Gerede von diesem verliebten Monster: Seine Kippe auszumachen, weil es seiner schwangeren Ino, seiner Trophäe, seinem Eigentum nicht gut tat... er hätte ihn totschlagen können für diese Worte. Sie erst wahnsinnig foltern und dann heucheln! Er hatte die Faustschläge wohl verdient als sich Gaara in blasser Wut auf ihn geworfen hatte, als er voller Entsetzten nicht gemerkt hatte, was er tat und auf Shikamaru einschlug. Shikamaru ließ es geschehen, er hatte es absichtlich herauf provoziert. Für Mann gegen Mann Kämpfe hatte er keinen Nerv, aber was ihn am meisten ankotzte, was ihn am meisten aufregte und anstrengte war diese liebevolle Beziehung zwischen Opfer und Täter! Selbst ein Vergewaltiger bekam von seinem Opfer Liebe und ein Baby! Und er bekam nichts, nicht mal Inos Zustimmung als er ihr das offen gesagt hatte. Und zwischen all dem Aufruhr, zwischen Ino, die hektisch versuchte Gaara von ihm runter zu zerren und dabei laut schrie und kreischte, zwischen einem aufgebrachten Gaara der einfach nur entsetzt auf Shika einschlug um ihn zum schweigen zu bringen, zwischen den Schaulustigen, die aus der sicheren Entfernung zuschauten, drang plötzlich ein helles, amüsiertes Lachen empor und das Treiben fand ein jähes Ende. Kimi saß noch auf der Bank - ein Bein unterschlagen, in einer Hand ihren Fächer – und lachte. Sie lachte während sich ihr Freund mit ihrem künftigen Schwager prügelte und ihre Schwester aufgelöst versucht das Spektakel zu stoppen. Fassungslose Blicke erntete sie dafür von allen Seiten und es wurde Still. Endlich schaffte es Ino Gaaras noch erhobene Faust zu packen, ehe er auch noch auf Kimi losging und zog ihn weg von Shikamaru. Ihr waren vor Schock die Tränen gekommen, als war so schrecklich schnell gegangen. Grade noch hatten sie alle dagesessen und kaum das Shikamaru diese Worte gesagt hatte, war Gaara ausgerastet. Sie wusste, dass er sonst so gut im Verdrängen war, fast so gut wie sie selber, doch die Tatsache, was er Ino angetan hatte belastete ihn noch immer und zwar noch schwerer als Ino selber, so kam es ihr manchmal zumindest vor. Aber das war kein Grund eine Schlägerei anzuzetteln! Sie hasste es wenn Gaara gewalttätig wurde, es machte ihr angst! Sie wollte das nicht sehen. Doch Gott sei dank hörte man nun, da es still geworden war, endlich ihre Worte, die seit endlosen Minuten immer wieder gerufen hatte. Man hörte sie neben Kimis erheitertem Lachen. „Hört auf, hör auf Gaara, HÖR AUF!“ Zum Glück war ihr Verlobter viel zu überrascht von Kimis plötzlichem Gelächter, dass sie ihn ganz wegzerren konnte von Shikamaru. Sie ließ Kimi Kimi sein und haute völlig kraftlos mit ihrer Faust auf Gaaras Brust. „Hör auf!“, schrie sie noch mal und wusste nicht, dass sie unglaublich blass geworden war. „Was machst du denn, bist du verrückt geworden! Wieso schlägst du ihn! Wieso machst du so was! Du weiß ich will das nicht, du weißt, dass ich das nicht mag! Nicht ihn, nicht hier! Nicht hier Gaara, verdammt noch mal...nicht hier...!“ Ihre Stimme erstarb und Gaara war durch ihre Schwachen Fausthiebe wieder zu sich gekommen. Zitternd, aber nicht weinend, stand Ino vor ihm und schluchzte. Sie hatte sich unheimlich erschrocken und ihre Hände drückte sie auf ihre Augen. Langsam hob Gaara den Kopf und sah hinter Ino Shikamaru, der auf dem Boden lag. Sein Auge schwoll an und seine Nase schien gebrochen, so blutig war sein Yukata und sein Gesicht. Er schluckte, erschrocken über sich selbst. Hatte wirklich er das getan? Er konnte sich kaum an den Grund erinnern. Und wieso hatte er aufgehört? Er wusste nur, dass er puren Hass gespürt hatte und Empörung. und Furcht. Und dann hatte er zugeschlagen bevor noch mehr alte Dämonen geweckt wurden. Ja... und er hatte aufgehört...wegen Ino? Nein, Ino stand hilflos vor ihm und schien zu aufgelöst und kraftlos, als dass sie ihn hatte aufhalten können. Der Grund war ein anderer gewesen. Er drehte den Kopf und sah den Grund. Der Grund saß lachend auf einer Bank, schön verpackt hinter einer wunderschönen Maske, die alte Hexe! Es war Kimi. Er spannte die Fäuste und war noch so hingerissen von seiner Tat gegen Shikamaru, er hätte am liebsten ihr ein paar auf ihr widerliches lachendes Mundwerk gegeben. Doch als Ino erkannte, das er sich anspannte, in Kimis Richtung guckte und schon einen Schritt auf sie zu machte schritt sie ein, bevor noch mehr passieren konnte. „Nein! Hör jetzt auf!“ Sie konnte nicht fassen was vor sich ging. Das war doch nicht mehr Gaara! Oder doch...war es Konoha die ihn so verdammt nervös machten? So sehr, dass er sogar die Beherrschung verlor? „Wie konntest du das tun? Wolltest du ihn umbringen! Was ist denn los mit dir, seid du hier bist, verhältst du dich absolut schrecklich! Erst das Zuhause, dann Kimi, dann unser Streit in dem Zimmer...! Und jetzt das?!“ Sie schüttelte den Kopf und der Gedanke sich ihm in den Weg zu stellen verschwand schnell. Sie drehte sich von ihm weg und sah auf Shikamaru runter, der noch leicht benommen am Boden saß. So ein Mist! Schnell eilte sie zu ihm und setzte sich an seine Seite. „Nein, Shika! Alles in Ordnung? Es.. es tut mir leid… er ...ich...!“ Verwirrt hob sie ihre Hand an sein Gesicht, konzentrierte ihr Chakra und wollte seinen Bruch heilen. Doch dann hielt sie inne, als ihr Blick für ein paar Sekunde auf dem Blut an seiner Kleidung hängen blieb. Moment. Moment mal. Wieso entschuldigte sie sich eigentlich bei Shikamaru? Wenn sich wer entschuldigen müsste, dann Gaara, aber nein, das war im Grund eigentlich auch falsch! So sehr sie es auch verabscheute, wenn Gaara Gewalt anwendete, dieses Mal... hatte er eigentlich richtig gehandelt. Shikamaru hob seine Lieder und sah Ino nur kurz an, er sagte nichts, es gab nichts zu sagen, denn sie beide verstanden schon. Shikamaru war der Auslöser gewesen! Er hatte Gaara provoziert, er wusste über Ino von Gaaras kurzer Leitung in der Angelegenheit, er kannte Gaaras wunden Punkt... und sie wussten beide, es war auch Inos wunder Punkt. Es war der wundeste Punkt, den er hätte treffen können! Und als ihr das klar wurde, rutschte ihr die Hand aus und ungeachtet seiner gebrochenen Nase, die noch immer blutete, verpasste sie ihm eine saftige Ohrfeige. Ein Klatschen wurde hörbar und Ino richtete sich ein Stück auf. „Du Unmensch!“, rief sie Shikamaru entgegen, dann stand sie wacklig auf, taumelte wegen dem Kimono ein Stück zurück, dann fand sie ihren Halt. „Du...du Unmöglicher...wie konntest du so was Gemeines...sagen! Wie konntest du!“ Aber Shikamaru blieb unbeeindruckt, stattdessen hörte endlich Kimis Gelächter auf. Auch Gaara sah nun von Ino zu Shikamaru und war für einen Moment überrascht. Shikamaru hingegen, der den Kopf zur Seite hatte werfen müssen, verengte die Augen, hob eine Hand um das Blut von seinem Gesicht zu wischen, dann hob er den Blick Sein Blick war eiskalt, aber auch enttäuscht. Langsam stand er auf, es war schwierig für ihn, sein Kopf dröhnte, die Schläge hatten ihm mehr zugesetzt als er geglaubt hatte, Gaara war stark und diese Erkenntnis machte ihn noch aufgebrachter. Wenn er schon ihm, Shikamaru Nara, einen Top- Anbu aus Konoha so zusetzen konnte, was hatte Ino dann an Leid erfahren? Er spie Blut aus seinem Mund aus, dann wand er Ino den Kopf wieder zu. „Das... fragst du noch?“ Inos Augen zuckten und vor Wut hämmerte ihr Herz noch schneller. Sie wich von ihm zurück und tastete blindlings nach Gaaras Hand, sie fand sie und drückte sie. „Pah, da siehst du es doch! Dein toller Freund, den du so liebst...! Warum ich das gesagt hab! Weil es ja keiner von euch hören und einsehen will! Ich sagte ich verstehe dich Ino und ich will dir nichts kaputt machen, aber zufällig liegt mir was an dir!“ – er ignorierte Kimis empörtes Schnauben und fuhr fort- „Und darum habe ich das gesagt! IHN muss ich nicht verstehen und das werde ich auch nicht!!“ „Es ist zu spät um mich zu beschützen! Du wolltest mich nicht Shikamaru! Ich brauche dich nicht um mein Leben zu bestimmen!" „Anscheinenden doch! Seht euch doch an! Pah, dieser Kerl, wie er dich im Arm hält, wie er an deiner Seite daher geht und so tut als könne er kein Wässerchen trüben, dabei hat er dir Leid angetan! War gewalttätig zu dir! Und du überspielst es mit Liebe! Das ist keine Liebe! Du bist krankhaft abhängig von ihm! Er hat doch keine Ahnung was das bedeutet wenn ein junges Mädchen das so ist wie du geschändet wird! Was du damit alles verloren hast! Heuchelei! Er genießt es, wie du ihn liebst und dich an ihn drückst, dabei wird er niemals zur Rechenschaft gezogen! ER wird niemals dafür bestraft, dass er dich vergewaltigt hat! Und jetzt lebst du bei ihm, teilst dein Bett mit ihm, willst ihn heiraten und hast sein Baby! Siehst du das nicht Ino? Kannst du nicht sehen, wie er dich ausnutzt! Vor einigen Jahren hättest du einem Vergewaltigungsopfer bestimmt nicht dazu geraten zu dem Täter zurück zu gehen und ihm zu verzeihen!“ Jetzt reichte es Ino, ihre Hände schnellten hervor und sie schubste Shikamaru von sich weg, das er erneut rückwärts stolperte, aber dieses Mal nicht zu Boden glitt. „Wieso sagst du solche Sachen! Wieso sagst du jetzt solche Sachen! Was weißt du schon von uns, ich dachte, du wärst jetzt mein Freund! Und würdest uns helfen, wieso tust du uns weh!“, rief sie und schüttelte heftig den Kopf. Sie konnte nicht fassen was hier binnen Minuten vorgefallen war. War das Shikamarus wahres Gesicht?! Sie hatte ihm doch die ganze Geschichte erzählt, sie hatte nicht alle Details verraten, aber er wusste es! Und nun sagte er solche verletzenden Worte. „Na na.“ Nun war wieder Kimi an der reihe. Sie hatte lange geschwiegen und sich nur amüsiert, sich aus diesem Disput heraus gehalten, doch nun sah sie ihren Moment gekommen und nutze ihre Chance. Sie schwebte hervor, stellte sich zwischen Ino und Shikamaru und klappte ihren Fächer zusammen. „Na, na, wieso streitet ihr den alle bloß so. Sieh her Ino“, Sie breitete ihren einen Arm aus und deutete mit ihrem Fächer auf die Schaulustigen am Zeltrand, auf den anderen Bänken und an den Ein – und Ausgängen. „Alle die hier stehen denken doch das gleiche, wenn sie es verstanden haben, alle Welt denkt das gleiche. Nämlich das, was mein lieber Shika gesagt hat. Du kleines Dummchen suchst dir unter Tausenden deinen eigene Vergewaltiger aus... das ist erbärmlich und mitleidig. Shikamaru hat völlig recht.“ Sie lachte wieder. „Ich frage mich, wie ihr das später erklären wollt?“ Ihre Augen wanderten zu Inos Bauch und ihr Lächeln wurde kalt und gehässig. Die Spitze ihres Fächers tippte Inos Bauch an und diese zuckte sachte zusammen. „Was sagt ihr, Ino-chan? Wenn euer Kind fragt, Mami, wie hast du Papi kennengelernt? Oder wo kommen die Babys her, wurde ich auch so geschaffen? Das ist zu köstlich! Nein, mein Kleines, Papa hat mich vergewaltigt und mir mit Gewalt seinen Schwanz reingerammt und mich auf dem Waldboden blutig gefickt. Und weil ich eine Psychose hatte, bin ich bei ihm geblieben und dann etwas später kamst du dabei raus.“ „Halt den Mund!“, schrie dann Gaara plötzlich und alle Anwesenden zuckten zusammen. Auch Ino drehte sich erschrocken zu Gaara um und sah, wie er da stand. Stock steif, aufrecht, aber sein Körper bebte. Seine Unterlippe zitterte arg und es schien, als würde er sich krampfhaft zurückhalten nicht noch mal auf jemanden loszugehen. Der Sand um seine Füße loderte empor. Sie hatte ihn lange nicht mehr so gesehen, sehr lange. Natürlich hatte sie in den letzten paar Jahren immer wider mal mit ihm gestritten, doch als er das letzte Mal so blass gewesen war, war etwas wirklich Schlimmes passiert... Ein Stein legte sich auf ihr Herz. „Halt einfach...den Mund!“ Dann senkte er den Blick, trat von Ino zurück und sah alle drei aus seinen dunklen, finsteren Augen an, drehte sich auf dem Absatz um und verschwand schneller aus dem Zelt, als das Ino bis drei zählen konnte. Sie schluckte und sah ihm nach, machte zwei Schritte hinter ihm her und hob automatisch die Hand um ihn zurückzuhalten, doch es brachte nichts. Sie musste zurückbleiben und sah nur seinen Rücken in der Menschenmaße außerhalb des Zeltes verschwinden. Sein Gesicht war so bleich gewesen und hatte wütend ausgesehen, doch Ino kannte Gaara. Den Gaara, den sie grade hatte fliehen sehen, hatte sich langsam entwickeln müssen um so zu sein, wie er jetzt war. Der Gaara über den Kimi und Shika herzogen gab es doch schon ewig nicht mehr! Ungeachtet von ihrer Vorstellung, ungeachtet von ihren heimlichen Bezeichnungen über ‚ihren Gaara‘ und den ‚bösen Gaara‘ HATTE sich Gaara einfach verändert. Egal was Ino damit zutun hatte, er war nicht mehr derselbe wie früher. In keinster Weise. Sie ballte die Fäuste und mit einem von Tränen gefluteten Gesicht warf sie den Kopf herum. Ihre Fäuste waren gespannt und sie musste etliche Male schlucken, ehe sie die passenden Worte gefunden hatte. „Schämt euch!“, zischte sie unglaublich scharf und tadelnd. Man hörte ihre Verachtung heraus und genau das wollte Ino! Sie wollte, dass die andere bloß durch ihre Worte, ihre Betonung bemerkten, was sie da gerade getan hatten! „Schämt euch!“, wiederholte sie und ihr Blick glitt auf den Boden, wo die roten Flecken von Shikas Blut sich ausbreiteten. „Gaara... hat mir, nachdem sein Vater vor seinen Augen seine Mutter fast getötet hätte, nachdem er vor seinem Leben als Versuchsobjekt geflohen war und nachdem er von seinen leiblichen Verwandten verstoßen wurde...völlig verzweifelt und alleine schreckliche Gewalt angetan! Ja! Ja, verdammt! Was denkt ihr beide eigentlich, womit ich mich die letzten Jahre auseinander setzen musste! Was bei uns passiert ist! Denkt ihr, er hat mich nur vergewaltigt und danach entschuldigt und ich war verliebt!? Ich hab dir das alles erzählt Shikamaru.. und du tust mir so weh! Du hast ihn verletzt! Du hast ihn so weit gebracht, dass er zugeschlagen hat! Gaara hat mich seid Jahren nicht angerührt oder mir wehgetan! Er hat noch niemals jemandem wehgetan als zu der Zeit, wo er mich entführt hatte! Ihr habt kein Recht euch eine Meinung über uns zu bilden! Ihr seid widerlich! Und abartig und kaltherzig! Unser Baby wurde aus LIEBE gezeugt! Das ist mehr, als was ihr zwei habt! Mami und Papi...haben sich in einem Dorf kennengelernt, er war verletzt und lag auf der Straße. Ich nahm ihn mit in mein Haus um ihn zu pflegen. DAS war unsere erste Begegnung. Ich wusste damals noch nicht, wieso er da lag, aber niemand wäre so herzlos seinem Kind so etwas unter die Nase zubinden, nur eine schlechte Mutter würde das tun, nur jemand wie DU, Kimiko! Darum wirst du nie Kinder haben!“ Sie hätte noch Stunden so weiter reden können, ihnen so viele Vorwürfe machen können, aber sie wollte nicht mehr. Dieser Aufenthalt in Konoha verwandelte sich wirklich in einen Alptraum, Gaara hatte es vorgesehen. „Ich pfeif auf die Hochzeit, auf das Ja und auf deine Freundschaft Shikamaru und eine Schwester wie dich habe ich niemals haben wollen! Ich habe keine Schwester mehr! Ich will wieder Nachhause! Lieber sterbe ich, als das wir wieder eine Krise durchleben müssen!“ Dann drehte auch sie sich um, ihn ihrem Unterleib zog es heftig, aber sie musste Gaara folgen. Sie wusste nicht was er nun tun würde, wohin er hier rennen würde und sie war seit langer Zeit... nein, sie war das erste Mal heil froh, dass sich Gaara nicht mehr in Shukaku verwandeln musste, wenn er aufgewühlt war! Natürlich ging es ihr genauso wie ihm, was Shikamaru und Kimi gesagt hatten war für sie ebenso hart gewesen wie für ihn. Die Erinnerungen die damit verbunden waren, kamen so schnell wieder hoch, wenn man sie damit konfrontierte, dabei hatte sie sich lange einfach nur gut gefühlt. Keine bösen Träume, nichts war mehr da gewesen, alles war vergessen und sie war fröhlich, wieso musste es immer wieder den Bach runter gehen? Wieso konnte nicht einmal etwas glatt verlaufen! Shikamaru hatte doch neulich Abend so vertrauensvoll gewirkt, hatte ihr zugehört und ein offenes Ohr gehabt. Für Ino war das jetzt nichts mehr wert, wenn er trotzdem einfach solche Dingen sagen konnte, war alles andere nur Lüge gewesen! Und jetzt war wieder ein Abend zerstört, es hatte doch so schön angefangen! Sie hatte sich auf das Fest mit Gaara gefreut, endlich waren sie wieder versöhnt! Sie war auch dumm gewesen du hätte es besser wissen müssen. Immer wenn Kimiko auftauchte geschah etwas und jetzt war es nicht bloß ihr verdienst das Gaara verschwunden war, es war auch der von Shikamaru. Einfach nur unglaublich, es tat ihr schrecklich weh. Aufgewühlt hatte sie das Zelt hinter sich gelassen, die verwirrten Zuschauer hatten sie ohne weiteres durch gelassen und Ino versuchte so gut es ging in die Richtung zu laufen, in die Gaara gerannt war. Er war geflüchtet, bevor er noch mehr anrichten konnte, dessen war sich Ino ganz sicher und sie musste ihn schnell finden, bevor es wirklich schlimmer wurde. Bevor er wieder zu grübeln begann und eine neue Krise bevorstand. Wenn Ino eine Sache wusste, dann wusste sie, dass Gaara es noch schlechter verkraftete was er getan hatte, als Ino selbst. Er kam nicht damit klar genauso wie sein Vater gehandelt zu haben und nachdem er sich in Ino verliebt hatte war es noch schlimmer für ihn geworden. Wie sehr hatte er sich um sie bemüht und sich angestrengt, welche Veränderungen hatte er dank und auch für Ino durchlebt. Sie hatten alle zum Besseren geführt, das war klar. Ino war so froh, dass sich Gaara so verändert hatte, dass er ein Gaara geworden war, mit dem sie bedingungslos klar kam und den sie ohne Hintergedanken lieben konnte. Und jetzt? Alles vorbei, die alten Wunden aufgerissen, der alte Schmerz neu entfacht! Wo war Gaara nur hingerannt?! Atemlos blieb Ino stehen und blinzelte. Sie war so in ihren Gedanken gewesen, sie hatte gar nicht mitbekommen, dass sie nun irgendwo auf dem großen Festplatz zwischen all den Menschen und all den Ständen stand... alleine. Ohne Gaara. Recht und Links, über all fremde Gesichter und laute Geräusche. Sie schluckte und ihr wurde heiß. Die Leute drängten sich schlimmer an einander als am nachmittag in der Stadt! Eiligst schloß sie die Augen und wollte ihre Angst nicht hochkommen lassen. Nein! Wenn sie jetzt in einer Menge Angst bekommen würde, nur weil Gaara nicht bei ihr war, würde Shikamaru Recht behalten! Sie musste ihm einfach nur nachlaufen, niemand würde ihr etwas tun, sie war für die Fremden genauso gesichtslos und unbekannt, wie die Fremden es für sie waren! Sie riß sich am Riemen, schüttelte die Gedanken an Shikamarus böse Worte und Kimis gemeines Grinsen ab und lief weiter, langsamer, denn ihr Bauch tat weh. Und wenn Gaara gar nicht geflohen war, sondern nur wütend? Wenn diese Worte sein böses Ich angerührt hatten? Vielleicht wartete er in der Villa und würde Ino ausschimpfen und anschreien, weil er es gewusst hatte. Er hatte vorausgesehen, dass Konoha nur Unheil bedeutete. Ein Schauer kam bei dem Gedanken über sie herein und sie wünschte sich, dass dem nicht so war. Gaara würde doch nie alleine in die Villa des Hokage gehen, oder? Aber welche Möglichkeiten hatte er noch? Hier in Konoha? Die Stadt kannte er nicht gut, dabei war er hier aufgewachsen. Ah?! Vielleicht sein altes Zuhause? Ino drehte den Kopf und sah in irgendeine Richtung. Selbst wenn es Gaara in sein altes Heim gezogen hatte, Ino wusste nicht wo das war. Wo hatte die Soichiros ihrer Zeit in Konoha gelebt? Ino hatte Gaara nie danach gefragt. Er war doch wohl nicht alleine Nachhause und hatte sie zurückgelassen!? Ihr Herz blieb förmlich stehen und pochte danach nur umso stärker. Nein, er würde sie und sein Baby doch nie alleine Lassen! Seinen Krümel...und seinen Engel! Je länger sie lief und je mehr sie sich vom Festplatz entfernte, desto nervöser wurde sie. Erst waren es ihre Ohren, die klingelten und heiß wurden, dann breitete sich die Hitze über ihr Gesicht aus. Er hatte Konoha nicht einfach verlassen! Niemals! Nicht deswegen... nicht so. Aber welche Möglichkeit bestand denn noch? Wohin könnte er sich zurückziehen, einen Wintergarten gab‘s hier nicht. Schließlich blieb Ino stehen, die Menge hatte sich gelichtet und die Geräusche des Festes waren hinter ihr geblieben. Sie hatte in Wirklichkeit doch keine Ahnung, wo er hin gelaufen sein könnte. Und Konoha war so groß, sie würde ihn nie finden und alleine, abends in der Stadt, das traute sie sich nicht mehr. Frische Tränen sammelten sich in ihren Augen und regungslos blieb sie an Ort und Stelle, ihre linke Hand ruhte auf ihrem Bauch. Leise schluchzte sie und verfluchte sich und ihre Dummheit. Kimi hatte Shika verdorben... er war wie sie geworden. Und sie hatten Gaara vergrault. Wie konnten sie ihm so etwas vorwerfen, an seiner Stelle wäre sie auch weggelaufen. Aber sie selber konnte das nicht, sie war an ihrer eigenen Stelle... und die riet ihr weiter zu suchen, war aber auch froh, dass sie kurz ganz für sich sein konnte, um die gefallenen Worte und die damit verbunden Erinnerungen zu verarbeiten. Wo war ihr Gaara? Wo wäre er hingegangen. Ino atmete noch einmal durch und versuchte sich vorzustellen, was in Gaara nur vorgehen würde, wenn man ihn nach all den Jahren ruhe so etwas wieder vorwerfen würde. Sie schloß die Augen und blieb einfach mitten auf der Straße stehen. Sie würde ihn nie alleine finden, wenn sie bloß suchen würde, sie war kein guter Ninja und somit kein guter Spurenleser, aber eins konnte sie besser als jeder andere: Sich hin Gaara hineinversetzten. Die Menschen um sie herum wurden stiller, je länger sie nachdachte. Die Luft war kühler, sie roch nur ganz leicht die Festluft hinter sich, den Rauch der Zigaretten, das Lachen hallte zu ihr, das war kein Ort wo sich Gaara verstecken würde. Und dann viel es ihr ein, es war fast so als stände Gaara hinter ihr und flüstere ihr die Lösung ins Ohr. Langsam öffnete sie die Augen und vor sich sah sie, in weiter Ferne aber doch eindeutig zu erkennen, die Villa des Hokage und dahinter die Körper der ehemaligen Herrscher des Dorfes. Natürlich... dahin war Gaara gelaufen. Nicht in die verhasste Villa, nicht an einen unbestimmten Punkt auf dem fest, auch nicht in sein ehemaliges Zuhause... Ohne weiter nachzudenken atmete Ino ein und lief los, erst langsam, den Blick starr auf die Felsen gerichtet, dann schneller. Sie würde zu ihm laufen, sie würde ihn finden und ihm sagen dass alles gut war! Er würde sich bei ihr entschuldigen und sie würde ihm versichern dass alles ok war. Sie war sich sicher, sobald sie ihn sah würden ihr die Tränen kommen, sobald sie sagte, Shikamaru hatte etwas falsch gemacht würde sie anfangen zu weinen. Er würde sie trösten und wie sie es versprochen hatte, würde sie ihn wieder heil Nachhause bringen! Die Straßen vor ihr wurden zu einem Tunnel, so kam es Ino vor, als sie so schnell sie konnte durch die grauen Straßen rannte. Alles an ihr flog vorbei und sie hörte wie ihr Herz in ihrer Brust hämmerte und wie ihr Atem schnelle rund lauter wurde. Ein paar Mal rempelte sie Fußgänger an, sie riefen ihr böse Worte nach, aber Ino ignorierte es. Sie hatte heute schon so viel Böses gehört, als das sie nun auch noch darauf antworten würde! Die Villa vor ihr, die renoviert und neu war seit Gaaras Angriff vor über eineinhalb Jahren, wurde immer größer und ragte immer mehr über den anderen Gebäuden empor. Sie schluckte und ihr Herz verkrampfte sich. Das Rennen wurde zur Qual, doch wo sonst würde er hin laufen? Dieser Dummkopf! Ausgerechnet an diesen Ort, als gäbe es keine andere Zuflucht für ihn. Dass er vor Shikamaru geflohen war machte es so eindeutig für Ino, dass er noch immer schrecklich unter dem Litt was damals vorgefallen war. Und ihre Angst, dass Shikamarus Gerede der Auslöser für einen Streit, eine Krise...oder sogar eine Trennung sein könnte wuchs mit jedem Schritt mehr an. Ihre Beine fühlten sich wie Blei an, aber Ino riß sich zusammen und lief noch schneller. Sie bog um die Ecke und vor ihr breitete sich eine lange, fast Häuser freie Straße aus. Sie schluckte und machte einen kurzen Halt. Ihre Kehle war trocken und egal wie tief oder wie schnell sie einatmete, ihre Lunge zog sich zusammen und wollte die Luft einfach nicht aufnehmen um Inos Schmerzen zu lindern. Dann nicht!, dachte sie sich und setzte ihren Weg fort. Die Straße, die sie nun entlang lief war fast unbewohnt und kein Mensch war zu sehen, kein Wunder.. es war eine Einfahrt für Autos und bei so einem großen fest würden keine Autos den Hintereingang zur Villa nehmen! Ihr Vater war sicherlich als Vertreter des Dorfes schon längst auf dem fest, Ino hatte nicht daran gedacht, doch im Inneren war sie froh ihn nicht zufällig getroffen zu haben. Es wäre eine Chance gewesen ihn von ihrer Liebe zu Gaara zu überzeugen und dem JA näher zu kommen, doch diese Chance schien jetzt wie zerschlagen. Wie oft war Gaara diese Straße schon entlang gelaufen? Entlang gefahren oder von hier geflüchtet? Ino wusste es nicht, aber sie konnte seine Gefühle erahnen, als ihr unheilvolles Ziel sich endlich vor ihr auftat und sie langsamer wurde. Hier würde er sein! Gaara... Sie schluckte und als sie alle Gebäude hinter sich gelassen hatte und sich nur vor ihr und Links von ihr etwas befand konnte sie kurz durchatmen. Links war die neue Hokage Villa und direkt daneben, teilweise auch darunter befand sich ein riesiger Krater, der in den Boden reichte. Vor einiger Zeit hatte er die Überreste eines Geheimen Labors gezeigt. Das Labor der Wissenschaftlichen Abteilung von Konoha. Doch nach Gaaras Ausbruch damals war es nun nicht mehr brauchbar. Der Krater war verschwunden und alles was von dem Labor übrig geblieben war, war mit der Zeit untergetaucht in den Massen des Regenwassers das vom Himmel viel und sich dort ansammelte, bis ein kleiner See entstanden war. Nur Gott wusste wo die Neue Abteilung hin verlegt wurde, diese war absolut nicht mehr zu gebrauchen und der Krater war mit einem Gelände einzäunt worden. Wenigstens ein bisschen hatte ihr Vater mitgedacht und die Möglichkeit verhindert, dass Neugierige hinunter kletterten, oder das Kinder in den Abgrund stürzten. Unter dem Asphalt sah man noch ein oder zwei verkokelte Stockwerke, dann sah man schon den dunkel blauen See, der entstanden war. Als sie endlich wieder Luft holen und richtig Atmen konnte, musste sie schlucken und versuchte die Hitze in ihrem Körper abzuschütteln. Sie war alleine an diesem Ort, es war Still und dunkel hier. Wer würde schon zu diesen traurigen Überresten gehen wollen? Ino jedoch durchfuhr ein Schütteln, als sie auf einer der verbliebenen Etagen verkokelte Blätter liegen sah, den Schutt und die ausgebrannten Möbel... Hier hatte sie zum ersten Mal das Wesen in Gaara gesehen, Shukaku. Das sie ohnmächtig geschlagen hatte und so viele Menschen auf dem gewissen hatte. Für einen Moment flimmerten die Ereignisse von damals vor ihrem Auge auf. Doktor Soichiro, der versucht hatte, sie an Gaaras Stelle für seinen widerlichen Experimente einzufangen, Gaara der dazwischen gegangen war du den Arzt, seinen Vater, totgeschlagen hatte. Nein! Gaara hatte ihn nicht totgeschlagen, der Verfluchte war noch am leben, wer wusste schon wo sich dieser Tyrann aufhielt. Bei dem Gedanken an Soichiro musste Ino nur noch mehr zittern und sah sich noch unwohler um. Sie hatte diesen Mann so aus ihren Gedanken verdrängt, dass sie erst jetzt, da sie vor diesem Haufen Schutt stand, sich wieder daran erinnerte, was es für Gaara bedeutet hatte wieder nach Konoha zu kommen. Sie biss die Zähne zusammen und schluckte schwer, die Arme hatte sie um sich geschlungen. Aber trotz Gaaras Hass auf Soichiro und dieses Gebäude war sie sich sicher, er würde hier sein. Langsam trat sie an das Gelände heran und suchte den Krater ab. Wen sie ihn nur sehen würde, nichts wünschte sie sich mehr, als das er aus den Schatten hervor kam und sie in den Arm nahm und sie Nachhause trug, in ihr Dörfchen. Ihren Alltag. Auf einmal fühlte sich schrecklich allein. Ihre Hand klammerte sich ans Geländer, das man aufgestellt hatte und sie blickt ein das Loch hinab. Irgendwo tief unter ihr spiegelte sich ihr Gesicht im Wasser. Sie sah die Sterne über sich im Wasser und den Mond. Aber alles was sie sah, war ein einsames, verweintes Mädchen unter einem Sternenhimmel. Niemand war an ihrer Seite und dieses Bild schmerzte sie. „Gaara...“, flüsterte sie und ganz leise hallte ihre Stimme vom Krater zurück. Es kam keine Antwort und kein Schatten regte sich. Aber Ino wusste nicht ob ihr das angst machen sollte, oder ob sie erleichtert war. Wer würde au dem Schatten auf sie zukommen. Die böse Gaara war tot...versiegelt mit Shukaku. Sie konnte nur auf ihren Gaara hoffen, aber es regte sich einfach nichts. Sie trat noch näher an das Gitter heran und beugte sich hinüber. „Gaara!“, rief sie mutiger und lauter. „Bist du da? Komm zu mir, wenn du da bist!“ Nichts. Nichtmal die Wasseroberfläche bewegte sich. Die Ruine vor blieb tot und verlassen. Sie schluckte und als auch der Rest ihrer Stimme verhallt war, überfiel sie eine unheimliche Gänsehaut. Wenn Gaara nicht hier war, wo war er denn dann bloß? Wen er nicht hier war, dann wollte sie bloß weg von hier! Es war unheimlich hier, sie war allein, es war dunkel und der Ort war verflucht! „Gaara... bitte!“ Ihre Beine schwankten und sie knickte ein, mit einer Hand hielt sie sich noch immer am Gitter fest, aber die andere krallte sich hilflos in ihren Yukata. Tränen stiegen in ihre Augen und sie versuchte nicht sie zurück zu halten. Sie schluchzte laut auf und konnte sich nicht mal erklären, wieso sie so aufgewühlt war! Alles was sie ihr und Gaara vorgeworfen hatten, hatte sie doch schon mal gehört und sich selber immer wieder vorgesagt! Sie hatte sich damals selbst züchtigen wollen und zurückhalten wollen, aber ihr Hass Gaara gegenüber war nun mal verflogen! Sie liebte ihn nun mal und hatte Rache und Gerechtigkeit bekommen! Privat und nicht öffentlich, aber Privat war es so viel schlimmer gewesen. „Lass mich doch nicht allein.. mitten in dieser Stadt, da kannst du mich doch nicht alleine lassen.“, hauchte sie sich selber zu und öffnete langsam die Augen. Langsam wurde ihr Kopf schwer und sie lehnte ihre Stirn an das Gitter. Dann doch sein altes Zuhause...es würde zeit dauern, sie müsste im Bürgerverzeichnes in der Villa suchen... ob er bis dahin vielleicht doch wieder in ihrem Zimmer war? Aber Ino konnte sich nicht helfen, irgendetwas sagte ihr, sie war nicht am falschen Ort. Sie musste die Augen aufmachen! Verdammt, zu weinen brachte doch gar nichts! Alleine weinen konnte jeder! Wackelig richtete sie sich wieder auf und zog sich am Gitter hoch. Die Tränen wischte sie sich unliebsam au dem Gesicht, dann blinzelte und suchte noch einmal konzentriert die Ruine vor sich ab. Und da! Sie sah etwas! Auf den unteren Etagen, vielleicht 10 Meter unter ihr, direkt dort wo der See auf den zurückgeblieben Flur einer Etage traf saß ein Schatten. Nur das es kein Schatten war, es war eine Person! Der Mond verriet es Ino, als er hinter einer Wolke hervor kroch und etwas Rötliches aufschimmerte. Gaara! Inos Herz machte einen Sprung und fuhr fort weiterhin so schnell zu schlagen, als sei es eine Trommel. Es war doch hier, sie hatte richtig gelegen! „Gaara!“, rief sie noch lauer und lief los, an der Seite, wo das Gitter den Hokagefelsen berührte konnte man es leicht aus der Fassung ziehen und hindurch schlüpfen! So gelangte Ino auf die andere, abgesperrte Seite des zerstörten Labors. Vorsichtig klettere sie hinunter, dorthin wo Gaara im Schatten versteckt saß. Sie ließ ihn nicht aus den Augen und immer wieder rief sie nach ihm. Er rührte sich nicht, einerseits war Ino froh darüber, andererseits sorgte es sie. „Ich bin hier, Gaara...“ Ihre Stimme wackelte, als sie den Finalen Sprung wagte und von der oberen Etage hinunter sprang, dorthin wo Gaara saß. Sie sah ihn nun deutlich. Es war zwar noch immer dunkel, doch sie erkannte seinen Schopf und den Yukata den er trug. Er saß da und starrte auf den See, der nun, da sie hier unten war und Ino es sehen konnte, dass wirkliche Ausmaß der Katastrophe zeigte. Das Labor musste riesig gewesen sein. Und hier war Gaara öfter gewesen, als es ihm lieb war. Ino schluckte und zögerte bevor sie zu Gaara ging. Den Sprung hatte sie gut überstanden, doch irgendwie traute sie sich nicht zu ihm ihn zu gehen. Nur sehr langsam kam sie bedächtig näher, doch sie merkte schnell, dass Gaaras Aura, seine Ausstrahlung nicht gefährlich oder wütend war. Ein Stein fiel ihr vom Herzen und sie blieb einen halben Meter vor ihm stehen. „Gaara? Alles in Ordnung?“, fragte sie leise und streckte eine Hand aus, um diese auf seine Schulter zu legen. Wie er dort saß, ein Bein angewinkelt, das andere ausgestreckt, einen Arm um sich geschlungen. Er wirkte nachdenklich, traurig, aber sein Gesicht war... Ino fand keine Worte. Es sah auf den ersten Blick glatt aus, aber auf den zweiten Blick erkannte sie, wie viel in ihm vorging, dass es zu viele Gefühle auf einmal gab, als dass er ihnen durch eine bloße Mimik, Ausdruck verleihen konnte. Er sah aber auch und das ängstigte Ino, entschlossen aus. Wind kam auf und brachte den See dazu an seinem Ufer aus Geröll und Schutt Wellen zu schlagen. Es wurde kühl und der Wind jaulte durch die verlassenen Gänge und Räume, die noch nicht vom Wasser verschlungen worden waren. Wäre das Wasser klar und sauber gewesen, hätten sie vielleicht sogar bis auf den Grund schauen können, aber Ino wollte nicht wissen was dort auf dem Grund begraben lag. Zuerst machte Gaara keine Anzeichen, dass er bemerkt hatte, dass Ino da war, doch irgendwann dreht er ihr den Kopf ganz leicht zu, ohne die Augen von dem See abzuwenden. Eine Aufforderung sich zu setzten? Ein bloßen Nicken, dass er sie bemerkt hatte? Ino deute es auf ihre Weise und mit angespannten Muskeln und bebendem Herzen nahm sie fast formell neben ihm platz, behielt ihre Hand aber auf seiner Schulter. „Es ist gar nichts in Ordnung.“, kam es kehlig aus Gaaras Mund und Ino riß sich zusammen. Niedergeschlagen und verbittert spie er diese Worte aus und Ino senkte den Blick. Ein Schnauben kam von Gaara und er schüttelte den Kopf, wie in einem inneren Streit. „Ich wollte nie wieder nach Konoha zurückkommen... und jetzt geht alles wieder von vorne los.“, sprach er voller Enttäuschung und verkrampfte sich. Seine Hände ruhten mittlerweile in seinem Schoß und er sah auf sie hinab. „Wieso bist du einfach weggelaufen Gaara.“, flüstere Ino, machte ihm aber keinen Vorwurf. Sie wollte nur etwas verstehen. Sie kannte Gaara du wusste, er würde hier her kommen, sie wusste es, verstand es aber nicht. „Warum bist du an diesen Ort gelaufen und hast mich... alleine dort gelassen?“ Konnte es sein, das sie dazu neigte immer zuerst die falschen Fragen zustellen? Es hörte sich wie ein Themenwechsel an, ohne dass sie das vorgehabt hatte. Gaara ging aber nicht wirklich darauf ein. Er hob den Kopf und sah sich um. Sein Mund zog sich zu einem kränklichen Lächeln zusammen und er seufzte erschöpft. „Das was mir dein Freund klar machen wollte...was er dir vermutlich auch schon gesagt hat. Gehöre ich nicht genau hier hin? Für die bin ich doch nur ein Monster...als würde ich nicht verstehen, was passiert ist. Was dir passiert ist. Ich bin nicht dumm Ino.“ Er wandte den Kopf an und schüttelte ihn weiter, während er sprach. „Ich bin nicht so dumm, oder zurückgeblieben wie ich vielleicht wirke. Ich bin kein Muttersöhnchen, weil ich meine Mutter liebe. Ich bin kein Nesthocker, weil ich mit ihr unter einem Dach lebe. Ich bin kein Pantoffelheld, weil ich dich auf Händen trage und ich bin kein Perversling nur weil ich dich begehre! Ich bin kein Heuchler, weil ich versuche dir dein Leben lebenswert zu machen! Wenn ich versuche meine Schuld abzutragen in dem ich dich wie einen Engel behandle! Und ich wollte nie ein Monster sein, oder jemanden wie dir wirklich leid zufügen... ich wollte dich nicht vergewaltigen. Ich hab nicht begriffen was es wirklich heißt, bis es zuspät war. Hab ich nicht genug büße dafür getan, damit die anderen zufrieden sind? Ich selber kann nie zufrieden sein, das weiß ich! Es lässt sich durch NICHTS gut oder wegmachen, es lässt sich nur erträglicher machen! Aber wieso muss man es mir immer nachhängen.. immer und immer wieder! Ich bin nicht dumm!“ Er schluckte und Ino biss sich auf die Zunge. Ihre Kehle wurde trocken und zog sich zusammen. Aber sie unterbrach ihn nicht. „Sie schwingen sich auf ihr hohes Ross, aber haben keine Ahnung. Sie kennen uns doch gar nicht... wieso sagen sie solche Sachen, ohne mich zu kennen? Er hat das absichtlich getan, deine Schwester sowieso. Ich wollte dich vor meinem verrückten Vater retten! Ich hab doch alles versucht, damit du es vergisst! Damit du mir verzeihst! Wieso machen sie es uns kaputt. Ich weiß er hat recht, aber es tut weh!“ Er drehte ihr den Kopf wieder zu und diesmal war er genau zu erkennen. Der tiefe Schmerz, die Reue, der Hass auf sich selber, die Enttäuschung und die Angst. „Als ich dich getroffen hab, war ich Drogenabhängig, zum ersten Mal in meinem verdammten Leben auf mich alleine gestellt und die einzige Person die ich liebte lag im Sterben! Meine Verwandten hatten mich verstoßen, mich im Stich gelassen...ich wusste nicht was ich noch tun sollte, als mich an dem zu orientieren, was ich kannte! Und was kannte ich schon! Das erscheint mit wie eine Ewigkeit her, ich bin kein Stück mehr wie früher. Ich bin erwachsen geworden, ich kann für meine Taten Verantwortung übernehmen! Ich gehe dem nicht aus dem weg, ich drücke mich nicht! Ich hab doch nicht damit gerechnet, dass ich mich in dich verliebe! Ich wollte das nicht! Nicht in dich! Aber es ist passiert...!“ Er schluckte und seine Schultern sackten zusammen, dass er vor Ino kleiner wurde und den Kopf einzog. Er weinte zwar nicht, aber seine Augen waren feucht, genauso wie die es von Ino waren. Sie rückte näher und nahm ihn zaghaft in den Arm. Sie wollte sich an ihn schmiegen und versteckte ihr Gesicht in seinem Haar. „Gaara...wieso rechtfertigst du dich vor mir?“, flüsterte sie einfühlsam, klang dabei aber selber unheimlich verletzlich. Es sollte keinen falschen Worte fallen, also antwortete Gaara nicht. „Vor mir musst du dich nicht rechtfertigen, nichts bewiesen oder verteidigen. Ich weiß das alles.. und ich habe dir verziehen. Und du musst dich vor ihnen auch nicht rechtfertigen! Es ist mir egal was sie denken. Ich dachte Shikamaru.. wäre mein Freund, aber Gaara, du musst gar nichts tun! Gar nichts...du hast bezahlt! Du hast fast mit dem Leben bezahlt, so sehr hatte dein Vater dich verstümmelt und vergiftet! Hätte ich deine Wunden nicht geheilt, hättest du mit dem Leben bezahlt bei dem Versuch mich vor ihm zu beschützen! Sie wissen nicht, was zwischen uns passiert ist sie können es nicht verstehen! Es ist egal!“ Sie schluchzte und klammerte sich an ihn. „Es ist mir egal Gaara! Ich wollte nicht, dass so viel passiert wenn wir herkommen! Ich wollte nicht, dass man uns so oft weh tut und auseinander bringt! Du hattest Recht...“ Erneut kam Wind auf und es wurde noch kälter Ino erzitterte und duckte sich, damit sie sich unter Gaaras gesenkten Oberkörper verstecken konnte. Das sorgte dafür, dass sich Gaara aufrichten musste und Ino hatte genug Platz, sich an seine Brust zu schmiegen. Sie zog die Arme von ihm zurück und hielt sich an seinem Yukata fest. Sie musste nicht lange warten, denn Gaara verstand auch so, er schlang seine Arme um sie und streichelte ihren Rücken. Sie schluchzte und wusste nicht, was sie nur sagen sollte. Sie wollte Gaara nicht noch mehr wehtun. Es war schon wieder so kurz davor zu zerbrechen, sie fühlte es und sie hatte Angst davor. Wie um Himmels Willen sollte sie den anderen klar machen, dass sie WIRKLICH in Gaara verleibt war! Am Anfang war sie wirklich abhängig gewesen, hatte sich alles eingeredet, aber das war so lange her. „Las uns Heim fahren, Gaara. Zu Akemi, ich brauche das ‚Ja‘ nicht, ich will hier weg! Ich brauche keine Erlaubnis. Ich brauche nur mein Zuhause und dich. Konoha ist nicht mehr mein Zuhause hier habe ich niemanden, genau so wie ich ankam. Sie machen uns das kaputt, ich spüre es. Sie und ihre blöde Einstellung machen uns kaputt!“ Sie holte tief Luft und merkte erst jetzt, wie schnell und zittrig sie sprach. Gaaras Arm streichelte sie noch immer und sein Blick war noch immer auf den See gerichtet, nur dieses Mal schüttelte er den Kopf. „Ich weiß...“, murmelte er. „Nur Ino, nicht sie sind es, deren Einstellung falsch ist, das wissen wir beide. Das was wir haben, wird nirgendwo wo man die Wahrheit über uns kennt akzeptiert. Zuhause weiß es keiner, darum können wir dort leben, aber wir können nie hier her ziehen wo das, was dir geschehen ist die große Runde gemacht hat. Sie wurden uns anstarren, mich anstarren, am ende lande ich genau hier.“ Er sah auf das Labor und schluckte. Es fröstelte ihn und er drückte das Mädchen in seinen Armen an sich. Seine Ino und sein Baby in ihr. Es gab für ihn nur eine Lösung. Was dieser Shikamaru gesagt hat war kalt, gemein, hinterlistig und abwertend gewesen. Doch es war die Wahrheit. Und die Wahrheit würde auch ihn immer verfolgen. Er könnte noch so viel für Ino tun, er würde nachts immer da liegen und wenn er die Bilder vor sich sah, würde er die Ohnmacht spüren, die ihn überrannte. Das es etwas gab was er nicht ändern konnte. Es ging nicht, er war machtlos dagegen und diese Hilflosigkeit machte ihn fast verrückt. Er würde so gern ein die Zeit zurückreisen und Ino das ersparen was er getan hatte. Er wünschte sich nichts sehnlichster und an Tagen wie heute besonders. Wenn er Ino im Arm hatte und daran erinnert wurde, wie hilflos und zerbrechlich sie war. Er könnte sie noch immer zerquetschen wie eine Fliege... Wenn alle ihm vorwarfen, er würde der Verantwortung entgehen und fein raus sein, während in Inos Kopf noch heute die Spuren zu sehen waren, dann gab es nur diese Möglichkeit. Vielleicht würde ihm das auch endlich Ruhe geben? Wenn er eine wirkliche Strafe erhielt, öffentlich. So wie Inos Leid öffentlich gewesen war. Dabei war sich Ino dessen bewusst. Sie war es sich bewusst, seit sie Gaara kannte, seit sie bei ihm lebte, seit sie ihn falsch- geliebt hatte und seit sie ihn aufrichtig liebte. Gaara hatte ihr weh getan, es aber tausendfach zurückgezahlt! Sie war bereit ihm zu verzeihen und das hatte sie auch. Sie hatte tausend schöne Momente mit ihm erlebt...so kalt es klang, die Schändung durch Gaara war für Ino das Beste was ihr je passiert war. Es hatte sie verändert, hatte sie wachgerüttelt, hatte ihr Kraft und Stärke gegeben. Und sie war eh für Gaara gezeugt worden. Sie hob den Kopf und stieß sich etwas von ihm ab. „Was willst du damit sagen?“, fragte sie skeptisch und wollte den Gedanken nicht weiter denken. Sie blieb bei seinem Gesucht stehen und dachte einfach nicht weiter, bevor ihr eine Idee kam, was Gaara auch immer vorhatte. „Gaara, Gaara bitte...“ Einfühlsam sah sie ihn an, schloß für einen Moment die Augen, dann nahm sie Gaaras Wangen in ihre Hände und streichelt sie mit ihren Daumen. „An... an meinem achtzehnten Geburtstag wurde ich aus dem Ferienhaus meinen Vaters von einem Verrückten entführt, in den Wald gezerrt und vergewaltigt. Ich wurde als Geisel eingesperrt und hab Höllenqualen und solche Angst durchlebt, dass ich mir den Tod wünschte, doch mein Vater kam nicht. Niemand kam. Die Erpressung brachte nichts. Mein Vater interessierte es nicht, niemand kam um mich zu holen. Ich wurde einfach für tot erklärt. Als wäre ich lebendig begraben... und was geschah? Nicht meine Freunde, meine Verwandten kamen mir zu Hilfe. Mein Entführer holte mich in sein Haus, wusch mein Blut weg und heilte meine Wunden, gab mir alles was er hatte und zeigte Reue... so tiefe Reue, dass es mich rührte. Öffnete sich mir, erzählte mir seine Geschichte, seine Gründe...und bat mich irgendwann um Verzeihung. Zeigte mir was ich wert bin, dass ich toll bin und auch wenn ich mich in dem Moment im Wald wie tot gefühlt hatte...ich fühlte mich nach deinen Worten viel, viel mehr wert, als es sich ein Vergewaltigungsopfer fühlen müsste. Ich kann nichts dafür, dass ich anfing für dich zu fühlen. Das ich deine Gesellschaft der meiner heuchlerischen Familie vorzog. Es war vielleicht krankhaft, aber jetzt ist es das nicht mehr. Ich könnte gehen und weiß ich würde es da draußen schaffen! Aber wo wäre ich dann.. nur weit weg von dir. Niemand muss uns verstehen. Niemand hat mir geholfen! Niemand hat nach mir gesucht und nun verlangen sie eine Erklärung?! Niemals, das erlaube ich nicht! Du bist ein guter Mensch, der einen Fehler begangen hat.. an mir.. und ich erinnere mich so oft daran und ich habe immer Angst daran, aber es ist fast wie ein Traum, als hätte ich Angst vor einem Alptraum von dem ich weiß, er kommt nie wieder und kann mir nichts mehr tun!“ Ino musste schlucken und drückte ihr Gesicht an seine Brust. Ihre Hände ruhten nun auf seinen Schultern und klammerten sich in seinen Stoff. „Wie oft sollen wir es noch durchkauen? Bitte Gaara, bring mich Nachhause.“ Gaara über ihr blieb lange still. Keine Regung kam von ihr, bis ein Ruck durch ihn hindurch fuhr. Er erschlaffte und legte wieder die Arme um sie. Kein Wort kam über seine Lippen, bis er nachgedacht hatte und sich erhob. Ino zog er vorsichtig auf die Beine und stürzte sie, hielt sie fest in seinem Arm und drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel. Es rührte ihn, wie sie das Geschehene sah, es rührte ihn zutiefst und sie hatte es ihn schon mal gesagt. Dennoch, es brachte doch nichts. Ihre guten Worte könnten die Wahrheit niemals weg reden, doch er wollte auch nicht, dass sie sich aufregte. Sein Entschluß war gefallen noch bevor sie angekommen war. „Ich bringe dich Nachhause, mein Engel.“, flüsterte er mit trockener Kehle und hob Ino hoch auf seinen Arm. Er würde sie in ihr Zuhause bringen, in die Villa und dann würde er sie verlassen. Das war das Beste für alle. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)