Hated but Loved von Bramblerose (Ino x Gaara AU) ================================================================================ Kapitel 31: Kapitel 31 ~ Monster -------------------------------- Die Familie ist umgezogen grundriß für Haus zwei ist ebenfalls hier zu sehen http://animexx.onlinewelten.com/weblog/250129/304543/ Kapitel 31 ~ Monster Es war dunkel. Eine Ewigkeit lang wollte die Dunkelheit nicht weichen. Alles um sie herum war düster und leer, eine große unendlich lange schwarze Wüste in der sie gefangen war. Irgendwann wich die Dunkelheit, doch auch das war keine Erleichterung, denn dafür kamen Bilder in ihr hoch, sie taten sich vor ihren Augen auf und sie wusste nicht ob sie real waren oder ein Traum. Da war ihr Vater... und ihre Schwester, die beiden waren zusammen, aber sie gehörte nicht dazu. Sie sah sich von oben und war gleichzeitig in ihrem Körper drin, wenn es denn ihr Körper war. Sie sah zu wie diese zweiköpfige Familie sich am Leben erfreute, sie aber außen vor blieb, zwischen ihnen war etwas, das sie niemals mit ihnen verbinden könnte. Und dann war da dieser Junge... oder waren es zwei? Manchmal sah es so aus als wären es zwei, manchmal aber auch nicht, aber egal wie viele es waren, er war die ganze zeit bei ihr und wich nicht von ihrer Seite. Waren es zwei Jungen hatte sie große Angst, denn einer der beiden jagte sie ununterbrochen durch einen dunklen Wald, sie hörte seinen schweren Atem, die amüsierten Geräusch die er machte, wen er sie durch das Geäst hetzte. Doch dann, immer urplötzlich war er vor ihr und streckte ihr die Hand entgegen und floh mit ihr und versteckte sie...aber so schnell er da war, war er auch wieder verschwunden und der andere war hinter ihr her und sie musste weiter laufen. Sie wollte weglaufen, kam aber nicht von der Stelle, ihre Beine waren so schwer, sie sah sich rennen, doch blieb gleichzeitig auf der Stelle stehen, während der Junge hinter ihr immer näher kam. Sie hörte seine Schreie, als würde wiederum er derjenige sein, der gejagt wurde. Und das passierte immer wieder. Sie war auf ewig in diesem Wald gefangen und kam nicht raus. Über den Baumwipfeln sah sie die Gesichter ihres Vaters und ihrer Schwester im Hokagefelsen doch sie waren unerreichbar für sie und hinter den Bäumen lauerten dunkle Gestalten. Sie sah diese unglaublich traurige Frau, die hinter den Baumstämmen auf sie wartete, doch Ino kam nicht mal Ansatzweise in ihre Nähe. Oder es war dieser abartige Mann, dessen Augen verspiegelt glänzten, mit seinem abnormalen breiten Grinsen. Wenn sie diesen Mann sah, wurde der Junge bei ihr immer anders...seltsam, und die Hetzjagd ging wieder los, darum fürchtete sie sich dafür ihn zu sehen und wollte die Augen geschlossen halten. Doch versuchte sie die Augen zu schließen stellte sie fest, dass das nicht ging, sie konnte ihre Augen nicht zu machen, sondern war dazu verdammt in den Wald vor sich zu glotzten, der Junge war wieder hinter ihr her. Dann, plötzlich, veränderte sich seine Gestalt. Die schwarzen Umrisse wuchsen und wuchsen, bis vor ihr ein schwarzer unheimlicher Riese mit glühenden gelben Augen stand, der sie angreifen wollte. Ihr Verstand schrie ihr zu, sie solle rennen, doch eine Stimme sagte sie sollte bleiben und nicht den Blick abwenden und das konnte sie sowieso nicht. Sie sollte Angst haben und die hatte sie auch, schreckliche Angst in dieser Leere, doch trotzdem hatte sie das Gefühl nicht allein zu sein, sie wusste irgendwo war jemand, der auf sie aufpasste, doch sie konnte sein Gesicht nicht erfassen, egal wie schnell sie lief, sie fand ihn nicht. Darum blieb ihr nichts anderes übrig als der leisen Stimme zu folgen... vielleicht würde sie dem endlich ein Ende bereiten und sie erlösen. Sie musste der Stimme folgen, da war sie sich sicher. Ino.... Sagte die Stimme und sie lief schneller. Ino bitte.... komm zurück. Allmählich wurde es klarer. Geräusche waren um sie herum, dumpfe Geräusche und es war kühl. //Vermutlich ein Windhauch... und Vogelstimmen.. ja Vögel...//, dachte sie ohne wirklich zu wissen wovon sie sprach. Ein Schauer viel über sie herein und sie zuckte, anders ging es nicht. Langsam wurde sie sich ihrem Körper wieder bewusst, sie fühlte, dass ihre Beine schrecklich schmerzten und ein süßer Duft stieg ihr in die Nase. Müde versuchte sie ihre Augen zu öffnen und hob eine Hand, die sich ebenfalls schwer anfühlte. „...Hier...“, flüsterte sie heiser, denn ihr Mund war trocken. „Ich... bin hier...“, flüsterte sie weiter und hoffte, dass die Stimme sie erhörte und mit sich fort trug. „Ino-chan?“, fragte eine sehr sanfte leise Stimme rechts von ihr und sie versuchte in die Richtung zu schauen. Ihre Augen brannten und alles war plötzlich s hell und doch schummrig. Ino...das war sie, oder? Aber diese Stimme die sprach...nein, dass war nicht IHRE Stimme.... das war nicht die Stimme der sie gefolgt war. Jemand griff nach ihrer Hand und Ino zuckte, müde den Druck erwidert. „Mmmh....“ Langsam öffnete sie die Augen mehr ein verschwommenes Bild formte sich vor ihren Augen. Da war die Frau wieder! Aber nein...das war doch... wie war der Name dieser Frau? Sachte wollte sie den Kopf drehen und wollte weitere Worte sprechen, doch ihre Kehle war zu trocken, es klappte nicht, ihr Körper gehorchte ihr nicht. Die Frau beugte sich zu ihr und Ino sah Tränen in den Augen der Frau. Sie streichelte Inos Kopf und küsste ihre Stirn. „Psscht.. ganz ruhig Ino, hörst du mich? Ino-chan? Überanstrenge dich nicht, ja? Ich bins.. meine süße Ino.. bleib wach! Komm zu dir! Bitte!“ Ino schluckte und hob mühsam wieder eine Hand und tastete nach der Wange der Frau. Ja.. alles wurde klarer, die Stimmen wurden deutlicher. „A....Akemi..“, hauchte sie heiser und atmete tief durch. War der Traum also vorbei? War das Akemi... „Ja! ich bins... ruhig Süße, alles ist ok, ja? Du hast lange geschlafen...“, meinte Akemi mit weinerlicher Stimme und hob sachte Inos Kopf an. „Hier trink einen Schluck.“ Ein Glas wurde Ino an die Lippen gehalten und dann spülte etwas herrlich Klares und Kühles die Trockenheit aus ihrer Kehle weg. Ino sah sie an ohne was zu sagen.. ja, doch das war Akemi und sie weinte und lächelte sie sanft an, sie war da wo die Stimme sie hingeführt hatte, oder nicht? Akemi umarmte Ino, die nicht wusste, wie ihr geschah und es einfach benommen zuließ. Es war ein bisschen viel für sie, aber sie kam ganz langsam immer mehr zu sich zurück. „Akemi...“, gab Ino etwas sicherer von sich und war zu mehr erst mal nicht in der Lage. Ihre Augen schweiften durch das Zimmer und sie blinzelte. Es war ein fremdes Zimmer.. sie kannte es nicht und sie lag in einem großen Bett. Nach einiger Zeit bemerkte sie, dass sie Schläuche in der Nase hatte und dass ihr Hals kratzte. Der Grund hierfür waren einige Geräte und Maschinen die neben ihrem Bett stand. Es erschauderte sie. Wo war sie hier? Akemi, die neben ihr saß und ihre Hand drückte atmete erleichtert auf. Endlich war Ino aufgewacht, lange hatte sie darauf gewartet. Aufmerksam folgte sie ihrem Blick. „Oh...das hier ist unser neues Haus, Ino-chan. Wir sind umgezogen, aber keine Sorge, hier sind wir ganz sicher.“, erklärte sie nervös und drückte Inos Hand fest an ihrer Brust. Das Mädchen vor ihr blinzelte nur du schien nur die Hälfte zu verstehen. „Keine Sorge, nun ist alles ok, ich bin hier, wen du was brauchst und der Arzt kommt auch gleich. Ruh dich aus... du bist noch sehr erschöpft.“ Und da hatte Akemi recht, denn Ino sah schrecklich blass aus, doch wenn wunderte es, nachdem was passiert war. „Neues Haus...“, wiederholte Ino darum das was ihr am ehesten im Gedächtnis blieb. Mühsam richtete sie sich auf und setzte sich an den Rand des Bettes, dass ihre Beine in der Luft baumelten. Sie fühlte sich schlapp und konnte kaum aufrecht sitzen. „Nicht Ino! Besser du bleibst liegen bis der Arzt kommt ja?“, meinte Akemi aber erschrocken und wollte Ino zurück ins Bett befördern. Doch bei Ino kribbelte unangenehm der Nacken als sie das Wort Arzt hörte, doch sie wusste nicht genau warum. Sie ließ sich einfach wieder ins Bett legen und sah Ami dann fragend an, sie verstand nicht wirklich wo sie war und was passiert war. „Ino-chan du...“, begann Akemi darum feinfühlig. „Du hast fast 4 Monate im Koma gelegen.. bitte geh es langsam an, ja? Wir haben uns so um dich gesorgt, ich dachte, du wachst vielleicht gar nicht mehr auf. Du bist noch sehr geschwächt.“ Etwas erschrocken glotzte Ino dann zu der jungen Frau neben sich. Koma? Wie war es dazu gekommen? Zusammenhangslos flimmerte ein Erinnerungsfetzen vor Inos Augen auf. Ein Baumstamm... Sie tastete nach ihrem Hinterkopf, als ihr etwas Weiteres einfiel. „Beide....?“, fragte sie und atmete durch. „Wer...?“ Doch Akemi neben ihr schwieg und blinzelte zu Boden, ehe ein mitleidiger und irgendwo erboster Blick ihren fixierte. „Du, Ich... und Gaara.“, erklärte sie leise. „Wir drei wohnen jetzt hier.“ Inos Augen zuckten, als sie diesen Namen hörte und binnen Sekunden spielte sich in ihrem Kopf alles ab, was vor ihrer Aussetzer geschehen war. Gaara...dieses Ding im Wald. Sie kauerte sich zusammen und starrte auf die Decke. „Gaara....“, flüsterte sie verunsicherte und bemerkte, wie sich alles in ihr auf taub stellte. Ihr fiel alles ein, alles was passiert war, alles was er getan hatte, was passiert war. Er hatte sie geschlagen. „Wie... lange war ich weg...was ist. passiert?“, fragte sie, ohne Akemi anzusehen, ihr Blick wanderte zum Fenster und verharrte dort. Sie beobachtete wie sich Sonnenstrahlen im Fensterglas Spiegelten und kleine Staubfetzen in der Luft umherwirbelten, als wäre die Zeit stehengeblieben. Draußen war es still, man hörte gar nichts, nur den Wind, die Vögel und das Rauschen von Blätter...irgendwo musste ein Baum stehen. „Vier Monate...“, erklärte Akemi leise und beobachtete Ino. „Wir sind weggezogen, weg von Konoha.. wir wohnen nun nahe an Suna, an der Grenze des Flusslandes... Komapatienten konnten Zuhause behandelt werden, also sind wir mit dir hier hergekommen, nachdem unser Arzt alles überprüft hat. Es ist ein kleines Dorf... sehr ruhig, hier gibt es keine Ninjas oder große Gebäude. Endlich ist alles gut... ich arbeite in dem kleinen Supermarkt ab und an.... und Gaara in dem Blumengeschäft um die Ecke.“ Abwesend nickte Ino und schluckte. Ihr Traum war wirklich ein Alptraum gewesen, der sich über Monate hinweg gezogen hatte.. und das hier war nun die Wirklichkeit. Die Figuren aus ihrer Traumwelt waren real gewesen und es schüttelte sie. „Ino-chan? Ich möchte dir etwas sagen...“, erklärte Akemi dann wieder sanft.“ „Es geht mich nichts an, aber ich weiß was geschehen ist.... und Gaara... er wollte das nicht.“ „Er hat mich Komareif geschlagen.“, sagte Ino und unterbrach Akemi, sie aber nicht ansehend. „Nein Ino...das war nicht Gaara...das war noch Shukaku in ihm. Er war es, der dich gepflegt hat, der immer bei dir war...er hat sich so verändert, er wirkt so erwachsener als früher, ich merke, wie gut es ihm tut, dass alles vorbei ist. Ich möchte, dass du das weißt, damit du nicht gleich mit einem Gefühl von Hass oder Wut aufwachst, oder dich aufregst. Das ist nicht gut für dich.“ „Ja?“ Ino konnte nicht anders und lächelte sarkastisch. Sie ließ sich ins Bett fallen und wusste überhaupt nicht, was sie denken oder fühlen sollte. Es war als wäre sie erholt und doch ausgeschöpft. Er war also bei ihr gewesen, während sie in diesem Traum gefangen war.... und jetzt war er nicht hier. „Er hat sich gekümmert...wie nett von ihm...“, murmelte Ino ausdruckslos und wieder zuckten ihre Augen. „Steht Konoha noch? Lebt mein Vater noch?“ Akemi ballte die Fäuste und sah Ino nun bestimmt an. „Reg dich bitte nicht auf. Konoha steht wieder, ja. Und dein Vater und deine Schwester leben Gott sei Dank noch. Und ja, er hat sich um dich gekümmert, er war Tag und Nacht an deiner Seite und es tut ihm leid, das weiß ich!“ Ino antwortete nicht, sondern sah auf das Nachttischen, dass neben den ganzen Geräten stand ein Blumenstrauß stand darauf, der wunderschön aussah und Bände sprach.... Akemi seufzte und stand schließlich auf. „Du bist grade erst wach und noch verwirrt oder? Lass dir mit dem was passiert ist Zeit und geh es ganz langsam an, bitte, ja? Sag.. brauchst du etwas, bevor der Arzt kommt? Es ist alles sehr klein hier, er dürfte gleich dasein.“, die blonde Frau lächelte entschuldigend und versuchte Ino zurück auf den Boden zu holen, doch das Mädchen sah sie nicht weiter an. Sie entfernte die Schläuche aus ihrer Nase, was absolut widerwärtig war und zog eine Nadel aus ihrer Vene, dann zuckte sie mit den Schultern. „Mir egal... ich will nur Ruhe.“, seufzte Ino und legte sich wieder auf die Seite und drückte die Bettdecke an sich. Sie schloß die Augen und sagte nichts mehr. Viel... das war alles so viel... Akemi schluckte und nickte, dann streichelte sie Inos Stirn. Sie taperte zur Tür, da es klingelte. Ein Hund bellte von irgendwo her und Ino dachte sofort an den weißen Spitz. Kurz bevor Akemi schließlich den Raum verließ, drehte sie sich noch einmal zu Ino um . „Ok...ich lass dich einen Moment in Ruhe.... dann komm ich wieder, das dürfte er Arzt sein. Es tut mir leid Ino-chan.... ich hätte dich besser schützen müssen in der Situation, das war meine Aufgabe. Und nun leidest du...“ Der Arzt kam und untersuchte Ino sehr gründlich, auch wenn das Mädchen davon nicht wirklich was mitbekam, so viel ging ihr durch den Kopf. Sie brauchte Zeit um einen klaren Kopf zu bekommen und alles was geschehen war Revue geschehen zu lassen. Und dafür brauchte sie fünf Tage. Fünf schreckliche Tage, in denen ihr alles wieder einfiel und in denen sie lernte, was in ihrer „Abwesenheit“ passiert war. Konoha stand wieder, Akemi, Gaara und Sie waren in dieses Dorf gezogen und offensichtlich hatte Gaara Inos Komapflege übernommen. Sie hatten das Mädchen zwar damals ins Krankenhaus gebracht doch als man ihnen erklärte, dass es lange dauern würde, bis Ino wieder zu sich kam, hatten sie dieses kleine Haus gekauft, waren umgezogen und wollten einen neuen Abschnitt anfangen und Ino dabei Zuhause pflegen. Offensichtlich war sie nun ein Teil dieser verkorksten Familie, doch sie wusste nicht was sie davon halten sollte. Akemi kümmerte sich sehr rührend um Ino in diesen paar Tagen und half ihr so gut es ging, furchtbar liebevoll und voller Besorgnis, dass es ihr fast unangenehm war. Was geschehen war haftete nun in ihrem Kopf, aber es war nicht Akemi, mit der sie darüber reden konnte. Das letzte was passiert war... war Gaaras Geständnis, dass Soichiro ihn gequält hatte, bei dem Gedanken an den Arzt fröstelte es ihr. Ino war für Gaara an seiner Stelle zu Soichiro gegangen und wollte die Sache klären. Sie liebte Gaara und er hatte ihr dasselbe gesagt, darum wollte sie helfen, doch alles war schief gelaufen. Niemals hatte sie eine Chance gegen diesen Mann gehabt, Gaara hatte eingegriffen und war zu diesem... Ding geworden... und dann hatte er sie ins Koma geschlagen. Das war es, worüber sie die ersten tage nach ihrem Erwachen denken musste. Das Bett sollte sie nicht verlassen und nur kleine Übungen machen, sagte der Arzt, damit ihre Muskeln langsam und nicht zu hastig wieder in Schwung kamen und es half. Und Gaara? Sie hatten ihn nicht einmal gesehen, seit sie aufgewacht war, er ließ sich nicht blicken, alles was sie manchmal hörte, war wie Akemi mit einer leisen Stimme sprach und es gab noch etwas. Sie erkannte, dass Gaara bei ihr war, da jeden Tag neue Blumen auf ihrem Nachtischen auftauchten, wenn sie morgens wach wurde. Wenn das seine Art war sich zu entschuldigen, wusste Ino auch davon nicht was sie denken sollte. So sehr hatte sie sich gewünscht, dass er sie liebte, egal was schon alles passiert war, die Ereignisse, die vor ihrem Koma passiert waren schienen ihr nun so fern und fremd, als wären sie ihr nie passiert, als wären sie aus einem Traum, oder einer Geschichte die sie mal gehört hatte. Und was sollte sie nun denken? Sie konnte sich nicht über Liebe freuen, wenn er das mit ihr gemacht hatte, wenn sie nun an ihn dachte, sah sie nur dieses Ungeheuer und es lief ihr kalt den Rücken runter. Sein Blick war so abweisend und kühl gewesen... ja, sie fürchtete sich davor, Gaara wiederzusehen. Doch was sollte Gaara auch tun? Er selber sollte sich ja nicht mal ansehen, Ino war wach, er war dabei gewesen, als sie zu sich gekommen war, doch aus Angst vor ihrer Reaktion, hatte er seine Mutter zu ihr hochgeschickt und hatte gewartet. Auch er hörte Inos Stimme, wenn er unten in dem Garten unter ihrem Fenster saß und lauschte, wie sie mit Akemi sprach. Aber genau diese Gespräche ließen seinen Mut dahin fliegen. Er hatte nicht das Recht dazu Ino zu sehen, das war ihm klar. Alles war nun klar in seinem Kopf und es half ihm zu verstehen. Früher war alles einfach zu viel gewesen, ein großes Chaos ohne Anfang und ohne Ende, gefüllt von schlimmen Ereignissen, doch seid er sich verwandelt hatte, war Ordnung in dieses Chaos gekommen. Er wusste auch von sich selber, dass er sich etwas verändert hatte und welche Fehler er früher gemacht hatte, aber er hoffte nur, dass sich das von selber einrenken würde. Alles was ihm blieb waren die kleinen Geschenke, die er in Inos Zimmer brachte, wenn sie schlief. In diesem Augenblicken, konnte er bei ihr sein und sie beim schlafen beobachten... wie die restlichen Monate auch. Genau wie an diesem Abend. Es war schon recht spät und seine Mutter hatte sich zurückgezogen, auch aus Inos Zimmer kamen keine Geräusche mehr. Schuldbewusst schlich er darum, wie fast jeden Tag, hoch in Inos Zimmer, das im ersten Stock lag und er hatte Glück. Tatsächlich hatte sich Ino schlafen gelegt und lag ruhig da. Sie sah wirklich friedlich, aber schöpft aus. Leise tapste der Rothaarige zu ihrem Schrank, um die Blumen auszuwechseln. Er wusste, wie gerne sie die hatte und dass sie noch an das Zimmer gefesselt war.. eine Freude wollte er ihr machen. Er wechselte das Gesteck aus und sah dann zu der Schlafenden hinunter. Ein schrecklicher Schauer nahm ihn gefangen und er ballte die Fäuste. Natürlich war er sich bewusst, dass er die Schuld an allem hatte, dass er diesem Mädchen so viel zugemutet hatte und dass sie sehr bald gehen würde. Er hatte es im Gefühl.. sie würde bestimmt gehen und das nun, nachdem er endlich bereit war, seine Gefühle zuzulassen. Es gab keine Gefahr mehr für ihn und für sie auch nicht, er würde sich eher einen Arm abbeißen, als dass er noch einmal zulassen würde, dass einem Menschen den er so liebte etwas widerfuhr. Er zögerte, hockte sich dann aber zu ihr hinunter und streichelte mit einem Finger über ihre Wange . Sie war noch immer so weich und warm wie er es in Erinnerung hatte... er hatte sich so sehr nach ihr gesehnt und nun war er wohl dabei sie zu verlieren. Ein mattes Lächeln glitt auf sein ausgelaugtes Gesicht, dann seufzte er und beobachtete sie für einen kurzen Moment. Wenn sie sich das nächste Mal gegenüber standen musste er eine gute Entschuldigung parat haben, wieso er sich feiger Weise nicht gezeigt hatte... aber es war wohl das Beste für sie, immerhin kannte sie nun seine wahre Gestalt. Aber selbst wenn man 4 Monate geschlafen hatte, so konnten die Erinnerungen doch sehr ermüdend und vor allem erdrückend sein, der Schlaf war für Ino eine Wohltat. Allerdings konnte sie nie sonderlich gut schlafen, sie schlief unruhig und hatte einen leichten Schlaf. Durchzogen von seltsamen Gestalten und Geräuschen und einem endlosen Wirrwarr, entschloss sie sich dann aber, dem Raum zu entfliehen, eine andere Möglichkeit hatte sie auch gar nicht. Plötzlich hörte sie in der Dunkelheit ihres Traumes ein Geräusch, das nahe bei ihr war. Sie regte sich und atmete auf, ehe sie langsam die Augen öffnete. Direkt neben ihrem Gesicht, vielleicht 30 Zentimeter entfernt sah sie eine andere Gestalt. Ino erschrak und versteifte sich, was einen stechenden Schmerz in ihrem Körper auslöste. Direkt neben ihrem Kopf sah sie zwei helle grüne Augen, die sie anschauten, zuckten und sich dann zurückzogen. Sofort setzte sie sich auf und glotzte hoch zu der Person, einen erschrocken Schrei von sich gebend. Es war Gaara... Das erste Mal nach der ganzen Zeit sah sie ihn nun wieder, das war in der tat ein Überraschungseffekt gewesen. Ihr Puls beschleunigte sich und sie schluckte. Es war Gaara...der dort stand und ihre alten Blumen in der Hand hatte. Auf ihrem Tisch standen neue, doch das konnte sie nicht beobachten, sie starrte nur zu dem jungen Mann, der sie unergründlich anstarrte. Beide schweigen und die Stille erdrückte sie. Gaara blinzelte und wich ihrem Blick aus. „Ino...“, murmelte er abwesend und ging zwei Schritte von ihr zurück, er wirkte nervös und selber überrascht. Im Traum hätte Ino nicht damit gerechnet, dass er noch heute hier auftauchen würde, an so vieles hatte sie heute denken müssen und als sie ihn nun sah, schossen so viele Gedanken in ihren Kopf dass sie nicht wusste, was sie tun sollte. Seine Augen....seine Haltung, alles war anders und doch genau wie früher, als hätte sich seine Ausstrahlung verändert und das verunsicherte das Mädchen. Sie fand kein Wort, dass ihre Gefühle beschreiben könnte. Den Wunsch in zu umarmen, ihn aber auch wegzustoßen. Gaara stand schweigend da und sah Ino wehleidig an und vor allem entschuldigend. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen, bekam aber einen Ton raus und beließ es dabei. Knapp deutete er auf den Tisch. „Ich hab nur neue gebracht.. ich geh wieder...“, erklärte er leise mit einer Stimme, die Ino nicht wirklich wiedererkannte. Er wandte sich ab und machte den Eindruck, Ino nicht weiter belästigen zu wollen, aber dass das seine einzigen Worte waren, verletzte Ino. Es war ihr klar gewesen, dass er ihr die Blumen hingestellt hatte, aber jetzt machte sie das nur wütend. Erschrocken schüttelte sie den Kopf und wich an die Wand neben dem Bett zurück. Ihr Körper bebte. Sie starrte zu den Bluten in der Vase, dann wieder zu ihm, ohne ein Wort raus zubringen. Wie er dort stand hatte sie nur wieder das Bild von ihm vor Augen, wie er ihr in dem Wald gegenüber gestanden hatte.... Es erschauderte sie und verängstigte sie. Das war nicht mehr ihr Gaara, das war er nie gewesen. „Monster....“, würgte sie schließlich hervor und konnte ihre entsetzten Augen nicht mehr von sich nehmen. Das war er... ein Ungeheuer das ihre Heimat vernichtet hatte, ein riesigen unberechenbares Wesen... ein Monster! Das war nicht Gaara! Gaara starrte sie an und schwieg. Seine Augen zuckten und sein Gesicht bleib unergründlich, es war eher sein Blick, der ihr dann ins Auge fiel und sofort verkrampfte sich ihr Herz und sie schluckte. Sie hatte ihn verletzt.... Er senkte den Blick und drehte sich um, die Blumen an sich drückend. Sich zusammenreißend presste er die Lippen aufeinander und nickte einmal, mit einem erzwungenen Lächeln, dann drehte er sich ganz um und verschwand leise aus dem Zimmer. Kaum als das er aber draußen war, erschlaffte Ino und sackte in sich zusammen. Sie hätte niemals gedacht, dass ihr erstes Treffen so ablaufen würde...doch woher sollte sie wissen, dass er plötzliche einfach in ihr Zimmer spazierte.... Alles was nun dabei rausgekommen war, war das sie ihn verletzt hatte und das sie nun nicht länger konnte und ihr Tränen aus den Augen liefen. Sie zog die Beine an und legte den Kopf darauf, sich die decke über den Kopf ziehend. So hatte sie sich das nicht vorgestellt.. so mitten im Tagesablauf... sie hatte sich vorbereiten wollen, nicht so abrupt auf ihn treffen wollen! Wenigstens eine Entschuldigung hätte von ihm kommen können! Wie sollte das denn nun so weiter gehen? Nun konnte sie es nicht mehr rückgängig machen...der erste Eindruck war dahin. Sie hatte Gaara Monster genannt...verletzten wollte sie ihn nicht, aber das war doch nicht mehr ihr Gaara. Er sah sie anders an...der verhielt sich anders und sie hatte es allein an den zwei Minuten bemerkt, in denen sie hier zusammen gewesen waren. Was hatte der Ausbruch mit ihm gemacht.. war er nun wieder anders? Wie oft durfte er sich noch verändern und wie oft sollte sie darunter leiden? Sie sollte endlich Gewissheit, sie hatte ein recht darauf! Und vor allem wollte sie nicht mehr eingesperrt sein in diesem Zimmer... völlig alleine, Akemi war kein Ausgleich zu dem Gaara, den sie so vermisste und der sie noch vor ihrem Koma verlassen hatte. Sie weinte lauter und war sich irgendwie bewusst darüber, dass wohl alle im Haus das mitbekommen würden, aber sie konnte nicht anders, Zeit zum weinen hatte sie nicht mehr gehabt, als Soichiro sie mit Drogen vollgepumpt hatte.... Sie drückte sich die Hände auf die Ohren und schluchzte laut. „Komm zurück...!“, jammerte sie wehleidig, ohne zu wissen, wenn sie ansprach. Aber offensichtlich hatte sie sich genau damit Gehör geschafft, den wenig später als sie diese kläglichen Worte von sich gegeben hatte, klopfte es und sie fuhr heftig zusammen. „Ino...?“, fragte Gaaras dumpfe Stimme und Inos Herzschlag verdreifachte sich. „Ich komme jetzt rein.“ Sie antwortete nicht, hörte aber, wie die Tür sich öffnete und ihr Körper verwandelte sich in eine Steinfigur und augenblicklich stellte sie ihr Schluchzen ein. Es war still, schrecklich still nur die Fußstapfen einer Person, die auf Inos Bett zukamen waren von ihrem Standpunkt aus zu hören. Dann wurde die Matratze etwas runter gedrückt und Ino wusste.... er war nun wieder da... er saß auf dem Bett. „Keiner da...“, flüsterte sie dann schnell, als wolle sie seine Anfrage von vorhin erwidern. Gaara räusperte sich und Ino war ihm Dankbar das er nichts sagte. Eine lange Zeit saßen die beiden so da und Ino rührte sich unter der decke nicht, traute sich nicht zu rühren, wusste nicht, was sie tun sollte. Dann tastete eine Hand nach Inos Schulter und streichelte diese sanft. Das Mädchen fuhr zusammen, sprach aber noch immer nicht, sie starrte aufgewühlt auf einen Punkt vor sich und schluckte. Als Nächstes merkte sie, dass Gaara näher rückte und sie fühlte seine Brust an ihrem Rücken, selbst wenn sie noch unter der Decke versteckt hockte. Seine Hand wanderte von ihrer Schulter zu ihrem Kopf und streichelte zärtlich. „Hab keine Angst... sieh mich nicht an, wen du mich fürchtest. Ich weiß du hasst mich jetzt, nachdem du die Wahrheit weißt, aber ich... lass mich versuchen zu erklären, bitte.“ Ino sagte noch immer nichts. Sie schluckte und schniefte nur leise. Seine Berührung tat so gut, aber war doch so fremd und gleichzeitig auch so typisch für ihn. Es war so verwirrend. „Du hast recht, wenn du mich nun hasst... und mich Monster nennst, aber bitte weine nicht mehr.“, flüsterte seine Stimme gequält von irgendwoher und Inos Herz tat nur noch mehr weh. „Du musst nicht länger in diese Haus bei uns bleiben... ich verspreche dir, dass dir nie mehr was geschehen wird, es ist alles vorbei.“ Eine Gänsehaut fiel über Ino herein und als sie seinen Worten lauschte, konnte sie nicht anders, als sich zu entspannen. Wie lange war es her, dass er normal mit ihr geredet hatte? Aber nun war sie zu neugierig und zu aufgelöst, um mit ihm zu sprechen, diesmal sollte er tun, worum sie ihn immer gebeten hatte. Er sollte reden und ihr das erklären... und vor allem sollte er sich...!!! „Ino.. es tut mir leid.“ ~~~~~~~~~~ Ich weiß das Kapitel ist etwas kürzer, aber ich hatte keine Lust nun ein Monster Kapitel zu schreiben, sorry, das folgt entweder als Nächstes, oder aber in kleinen Teilen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)