Hated but Loved von Bramblerose (Ino x Gaara AU) ================================================================================ Kapitel 24: Kapitel 24 ~ [My Memory Part II] ---------------------------------------------- Kapitel 24 ~ My Memory [Part II] Gaara rannte. Er rannte so schnell er nur konnte. Er wusste nicht genau wo er war, oder welchen Weg er nehmen musste, denn die Welt außerhalb des Hauses und des Gartens war so unglaublich groß und laut. Und die Menschen.. überall waren Mensch; so viele, dass es ihm eine furchtbare Angst machte. Die Straßen waren schier überfüllt und er sah, hörte und roch so viel, dass er sich nicht konzentrieren konnte. Zu viel... ja es war einfach zu viel für den grade 11 Jährigen und das ausgerechnet heute! Doch dazu hatte es ja kommen müssen... nachdem was er gestern Nacht wieder gehört hatte. Seine Eltern im Nachbarzimmer... Gehetzt lief er weiter durch die Straßen und versuchte die Blicke der Menschen zu ignorieren, die ihn anstarrten, als wäre er aus einer Anstalt entsprungen. Ihre Blicke machten ihm Angst und ihn verrückt, aber er durfte sich daran nicht stören, er musste zu dem Labor, er musste zu seinem Vater! Unbedingt, er brauchte doch Hilfe! Er brauchte ihn und er war nicht da! Aber es half nichts... diese Stadt war einfach zu groß für ihn, er war so selten hier, eigentlich niemals, er konnte sich so nicht zurechtfinden. Nach etlichen Straßen, Kreuzungen und Gebäuden, sachte er darum erschöpft in einer Gasse an einer Wand zusammen und zog die Beine an, sich kurz ordnen müssend. Sein Schädel brummte und alles drehte sich um ihn. Es lag an den Tabletten, ihm war noch immer schlecht davon und schwindelig, aber wenn er sie nicht jeden Morgen und jeden Abend nahm, würde sein Vater ausrasten. Der Weg zum Labor... im Auto war er ihn doch schon so oft gefahren, aber die Schilder und Geschäfte erkannte er einfach nicht mehr wieder. Sein Kopf dröhnte und sein Gesicht war schon ganz rot und verschwitzt, so schnell war er gelaufen. Zudem rannen die Tränen nur so über sein Gesicht. Er hatte Angst, so wahnsinnige Angst hier draußen zu sein, völlig allein und auf sich selbst gestellt. Dabei war es sein innigster Wunsch gewesen, einmal hier sein zu dürfen, dorthin, wo er immer hin wollte. Aber so? Er schluckte und kniff die Augen zusammen, seine Hände an seine Ohren klammernd. Sein Herz pochte so schnell, dass es aus seiner Brust zu springen drohte und seine Lungen brannten wie Feuer. „Hilfe...!“, flüsterte er immer wieder, in der Hoffnung irgendwer würde ihn hören. Wenn er um Hilfe rief kam seine Mutter sonst sofort, doch hier in der Stadt ignorierte man ihn, wie sollte man ihn auch sehen, zusammen gekauert in der kleinen Gasse. Ein kleiner schmächtiger Junge, blass und krank aussehend, die Hälfte von dem, was ein Junge in seinem Alter sein müsste. „Hilfe, Hilfe, Hilfe...!“ Sein Körper zitterte noch immer, auch als er nach einigen Minuten die Augen wieder öffnete. Die Drogen, die sein Vater ihm gab zeigten noch immer ihre Wirkung, darum bebte sein Körper wie verrückt. Trotzdem musste er der Wahrheit ins Auge sehen.. wenn er nicht bald etwas tat, sich wieder auf den Weg machte, wäre es zu spät... aber er hatte sich doch verlaufen! Er war ganz alleine! Wohin sollte er gehen? Wenn sollte er um Hilfe bitten? Vorsichtig machte er Anstalten wieder aus der Gasse hinaus zukommen, doch allein die Lautstärke und die Menschen die ihm einen flüchtigen Blick zuwarfen schüchterten ihn so ein, dass er sich duckte und in die andere Richtung lief, sein Herz raste. Es klopfte viel zu schnell für einen Jungen seines Alters und seiner Größer, aber er war nicht wie andere Kinder... Ängstlich und völlig neben sich lief er aus der Gasse hinaus in eine andere Einkaufsstraße, doch hier sah es nicht besser aus. Genau dasselbe Szenario, dieselben Menschen... er würde nie den Weg finden und sein Vater würde so wütend werden. Würde er ihn nicht finden und sein Vater so nach hause kommen würde er ihn ins Krankenhaus prügeln! Dabei konnte er sich kaum noch bewegen auf Grund der Tortur, die er fast jeden dritten Tag über sich ergehen lassen musste, aber so lange er schwieg war doch alles erträglich..... Bis jetzt! Freiwillig würde er niemals hier herkommen, er würde niemals in das Labor gehen, wenn sein Vater ihn nicht dazu zwang. Er hatte Panik davor, doch er konnte diesmal nicht anders. Er hatte keine andere Wahl. Er kannte sonst niemanden, der ihm helfen konnte. In seiner Hektik rannte er auch noch in einen großen Mann hinein, der ihn anschrie und seinen Arm packte und rief was der Mist sollte und ob er nicht aufpassen konnte, aber Gaara riß sich los, starrte nur zu Boden und suchte weiter seinen Weg, während sich seine Hilflosigkeit und Furcht immer mehr steigerten. Nach unendlich langer Zeit, so kam es ihm vor, sah er schließlich die Villa des Hokage und seine Augen weiteten sich vor Erleichterung und er rannte genau darauf zu. Als er endlich ankam, warf er sich praktisch gegen das Tor und drückte auf die Knopf, den sein Vater immer betätigte, kurz bevor man ihm das Tor öffnete. Es wirkte fast so, als würde der Junge Sturm klingeln, drückte er jedoch in Wirklichkeit auf eine Freisprechanlage. „Wer ist da?“, ertönte eine männliche Stimme aus dem Mikro über dem rothaarigen Kind. Erschrocken hob Gaara den Kopf und glotzte in eine Kamera, sich in die Tür krallend, er schluckte und kramte seine Stimme aus. „G...Gaara.. Gaara Soichiro!“, würgte er hervor und hustete. Sein Hals brannte noch von der Lauferei und er rang nach Atem. „Wer? Der Name ist mir nicht bekannt und nicht aufgelistet. Ich kann dich nicht rein lassen.“ Gaaras Augen weiteten sich unnatürlich groß und er glotzte in die Kamera, seine Nägel bohrten sich in das Material aus dem die Tür angefertigt war. „W...was?“ Er war doch jeden dritten Tag hier! Wieso kante man ihn nicht? Er musste da rein! „Ich muss dringend.. mit meinem Vater reden! Eichi.. Eichi Soichiro! Ich muss da rein, ich muss rein ich muss zu ihm bitte, schnell!“ „Tut mir leid, ich kann dich nicht rein lassen.“, wiederholte sich der Mann hinter der Sprechanlage. Bebend schüttelte Gaara den Kopf. „Ich muss da rein, bitte! Bitte lasst mich rein.. ich muss zu meinem Vater.. ich muss zu meinem Papa... ich bin jeden dritten Tag hier.. Sie.. Sie müssen mich kennen.. mein Vater.. Eichi Soichiro.. arbeitet in dem Labor...unten unterm Haus..!“ Er wurde hysterisch und seine Stimme überschlug sich schon. „Ich muss zu ihm!“, rief er dann schließlich und donnerte seine Faust gegen die Tür. Ein lauter dumpfer Ton ertönte darauf, vordem Gaara selber zurückwich und an der Stelle, wo er auf die Tür eingeschlagen hatte, war nun eine mehr als tiefe Beule. Er schluckte und zog den Kopf ein. Würde er das noch mal machen, dann würde das Tor sicher nachgeben. Aber nein... sein Vater hatte ihm verboten, seine Kräfte in der Öffentlichkeit zu zeigen! Aber es war doch ein Notfall! Die Zeit rann ihm davon und er war endlich angekommen, niemals würde er sich wieder wegschicken lassen! Er zögerte, dann entschied er sich aber dazu, noch mal auf das Tor einzuschlagen, in der Hoffnung, so endlich zu seinem Ziel zu kommen. Und tatsächlich hatte er Erfolg. Das Tor hatte nachgegeben und er war ins Innere gelangt, war den Weg abgelaufen, denn er auswendig kannte. Er hatte sich ihm ins Hirn gebrannt, weil er nur Schlechtes damit in Verbindung bringen konnte, doch dieses Mal lag am Ende des Weges die Rettung! ER musste in die Villa rein, tief in das Gebäude und am Ende des letzten hinteren Ganges, auf der linken Seite war eine versteckte Tür, ein Fahrstuhl, der ihn abwärts bringen würde. Als er sich erneut gegen die Türen das geschlossenen Fahrstuhls warf, er war zu schnell gerannt, bemerkt er aber, wie sein Beine zitterten und unter seinem Körper wegzuknicken drohten. Er schluckte und riß sich zusammen, er durfte jetzt nicht schlappen machen, er war doch so kurz davor. Nach einer Ewigkeit öffnete sich der Fahrstuhl endlich und Gaara konnte ins Untergeschoss fahren. Sein Herz hämmerte, als er nach unten transportiert wurde und er wischte sich über seinen roten Kopf, um die Tränen zu verstecken und er versuchte seinen Atem zu beruhigen. Er hasste es hier, er hasste es so sehr es war dunkel und roch modrig, vermischt mit dem Gestank von Chemikalien. S wie immer und ihm wurde leicht schlecht. Sein Vater würde bestimmt auch wütend werden, wenn er ihn gleich sehen würde, aber das war Gaara zum ersten Mal seit langem völlig egal. Er war nur froh, wenn er endlich bei ihm angelangt war! Unten angelangt drängte er sich aus en Schiebetüren hinaus und lief den gekachelten weg vor sich her, vorbei an den ganzen Räumen, deren Inhalte er nur zu gut kannte, es aber verdrängte und hinein in den Abschnitt des Labors, denn er eigentlich nicht betreten durfte: In die Konferenzsäle der Wissenschaftler. Doch auch das kümmerte ihn nicht, er riss die Türen vor sich einfach auf und ignorierte ein paar Arbeiter, die nicht an den Versammlungen teil hatten, um zum Hauptsaal zu kommen, der Rund, in der Mitte des weitläufigen Labors angelegt worden war. „Papa!? Wo bist du!? Wo bist du..!“ Eichi Soichiro, der wie jede Woche einen Informationsabgleich mit seinen Kollegen machte, sah seinen Sohn bereits, bevor er ihn hörte. Er saß an einem länglichen Tisch und konnte durch die Fenster, die sich auf der linken Seite befanden in den Gang sehen, in dem Gaara auf die Tür zugehastet kam. Gaara war allen hier bekannt, darum verstummte der Vortrag, als man ihn anlaufen sah und skeptisches Murmeln wurde laut. Soichiro verengte nur die Augen und erhob sich langsam. Es war mehr als ungewöhnlich, dass sein Sohn hier her kam. Gaara riss aber nur die Türen zum Saal auf und stürmte hinein in den Raum, direkt auf seinen Vater zu. „Papa!“, schrie er entsetzt. Eichi runzelte finster die Stirn und glotzte zu Gaara. „Was zum...?!“, fing er an, erstarrte aber, da Gaara genau auf ihn zu lief und sich sofort an ihn drückte und sich beinahe in seine Arme warf. Der Arzt merkte sofort, dass er außer Atem war und wohl einen langen Weg hinter sich haben musste. Schnell atmend klammerte sich Gaara in das Kittel, das sein Vater trug und sah zu ihm hoch, seine Augen waren voller Angst, aber auch Erleichterung. Er weinte, aber das kannte sein Vater ja schon. „Gaara! Was zum Henker machst du hier!“, zischte er sofort kalt aber Gaara schüttelte den Kopf. „Tut mir leid. ...Es tut mir leid.. aber.. komm mit...bitte hilf mir.. Hilfe.. du musst uns helfen. Mama.. sie.. ist...!“ Er musste zu Atem kommen und senkte erschöpfte den Kopf, dann sackte er leicht zusammen und stützte sich an dem Tisch ab. Soichiro wurde aber hellhörig und packte Gaara bei den Schultern und schüttelte ihn, worauf hin dieser zusammenzuckte und ihn ängstlich anstarrte. „Was ist mit deiner Mutter?! Was ist mit Akemi?!“ Gaara zog den Kopf ein und blinzelte hilflos zu seinem Vater hoch, sich an ihm festhaltend. „Ge..gefallen.. vom Balkon...einfach so... plötzlich ist sie umgefallen...und da war Blut.. überall... bitte. hilf mir... was soll ich machen?! Was macht man dann?! Du bist nicht da gewesen.. die Nachbarin.. hat geschrien und dann waren da Sirenen und alles war so laut...und Leute sind ins Haus gekommen...“ Gaara zitterte so stark. Er kannte weder Krankenwagen noch wusste er, wie man Hilfe übers Telefon holt, so was hatte man ihm nicht beigebracht und als die Sanitäter ins Haus gestürmt waren, hatte er sich nur noch verstecken können aus Angst und sein Vater war der Einzige, von dem er wusste, dass er helfen konnte. Doch Soichiro glotzte Gaara finster an mit großen Augen. „Was hast du getan!“, drohte er sofort lautstark und Gaara wurde noch kleiner und hielt sich die Ohren zu.. „Nichts.. nichts.. ich war‘s nicht.. Mama.. konnte nicht mehr stehen.. nicht laufen.. heute morgen wegen gestern.. ihr wart wieder so laut...und... Ich weiß nicht was passiert ist sie lag im Bett und war dann plötzlich auf dem Balkon!“ Völlig neben sich drückte er sich wieder hilfesuchend an seinen Vater, er weinte weiter und duckte sich immer mehr. Hatte er wieder was falsch gemacht? Er wusste gar nichts mehr, nur dass seine Mutter plötzlich weg war und nicht mehr im Garten lag! Sein Atem wurde immer schneller und unregelmäßiger und er klammerte sich in sein Shirt. Eichis Augen zuckten, dann faste er seine Hand, legte sie auf seine eigne Brust und drückte sie, Gaara dabei direkt anschauend. „Beruhige dich. Gaara, atme langsam, sonst erstickst du.“, sagte er streng, aber einfühlsamer. Er sah seinem Sohn die Panik an, er sah sie immer wenn er hier war, doch in diesem Fall überfiel sie ihn selber. „Ganz ruhig. Alles ist in Ordnung. Akemi ist im Krankenhaus und da gehen wir sofort hin! Hörst du, ich helfe dir.“ Gaara sah ihn an und nickte nur, sein Herz raste noch immer, aber er war erleichtert das zu hören. Diese Worte hatte er sich schon so oft gewünscht, darum war er mehr als glücklich, sie zu hören, verstummte aber. Hätte Eichi ihm nicht geholfen, hätte er nur noch mehr Panik bekommen. Sein Vater ließ Gaaras Hand nicht los, sondern löste die Konferenz kurzum auf und zog seinen Sohn mit aus dem Labor. Er wusste ja wohin er musste, denn auch wenn Konoha groß war, hatte es nur ein richtiges Krankenhaus und zwar leider genau am anderen Ende des Dorfes. Auf dem Weg im Krankenhaus, konnte er Gaara immer wieder im Rückspiegel sehen, der zusammen gekauert auf der Rückbank des Autos hockte und sich die Ohren zuhielt. Eichi konnte sich nur zur Hälfte darauf konzentrieren, weil er den Verkehrt im Auge behalten musste, dennoch sprach er zu seinem Kind. „Hab keine Angst, du Feigling.“, murrte er, obwohl es ihm da nicht besser ging. „Im Fall der Fälle kann ich ihr immer helfen, ich bin der beste Arzt dieses Dorfes.“ Der jüngere Gaara schluckte und hob den Blick, um seinen Vater im Rückspiegel ansehen zu können. Etwas Unwirsches funkelte in den grünen, traurigen Augen seines Sohnes. „Es.. ist deine Schuld....“, grollte dieser dann heiser und verheult. „ Wegen dem, was du immer mit ihr machst... tut ihr immer alles weh und sie weint immer...ich seh‘s nicht aber ich höre es.. du bringst Mama immer zum weinen!“ Plötzlich trat Gaara mit voller Wucht an den Sitzt seines Vaters, dass der die Kontrolle verlor und beinahe einen Unfall baute. Er drehte sich, nachdem der Wagen wieder einigermaßen in seiner Hand war und nun am Straßenrand stand, kurz zu Gaara um. „Bist du verrückt, du kleiner Bastard! Willst du uns umbringen!“, zischte er, aber Gaara griff nach der Türrieglung. „Das tust du bereits mit uns! Ich hasse dich! Ich hasse dich so sehr! Nie bist du da! Wärst du da gewesen, wäre Mama nicht verletzt!“ dann lief der Junge halb orientierungslos aus dem Wagen und verschwand die Straße runter, von dort aus konnte man das Krankenhaus sehen und es war nicht so, dass der Rothaarige zum ersten Mal dorthin fuhr. Sofort griff auch Eichi nach dem Türgriff und stand aus dem Wagen auf. „Gaara! Komm sofort zurück!“, rief sein Vater ihm wütend nach und schluckte. Sein Kind verschwand aber aus seiner Sicht und er ließ seine Faust kurz auf das Lenkrad krachen. „Verdammt!“ Solche Worte hatte er noch nie aus dem Mund seines Sohnes gehört und sie machten ihn wütend. Er wusste nicht worauf er wütend war, aber dass er nun wütend hatte einen Grund und zwar wegen Gaara. Er hatte doch keine Ahnung! Weder er noch Akemi! Sein Auto rollte aber schon wenige Minuten darauf in die Krankenhaus einfahrt, wo er das Gefährt parkte und sich eiligst ins Innere des hohen Gebäudes machte. Er fand seine Frau in der Notaufnahme wieder, wo man sie behandelt hatte. Ein Sturz vom Balkon war keine Kleinigkeit und dementsprechend waren ihre Verletzungen. Ihr linker Arm war gebrochen und sie hatte eine schwere Kopfverletzung, auf der eine Gehirnerschütterung folgte. Beim Aufprall war eine Rippe so stark gebrochen, dass sie ihre Lunge beschädigt hatte. Die Ärzte hatten ihr Bestes getan und Akemi darum vor Schlimmeren bewahren können, dennoch würde einige Wochen im Krankenhaus bleiben müssen. Alle anderen Verletzungen wie die blauen Flecken wurden scheinbar auf den Sturz zurückgeschoben..... geklärt war aber nicht wirklich die Ursache ihres Sturzes. Doch Eichi kannte ihn. Die bescheuerten Blumen auf dem Balkon im Schlafzimmer waren in ziemlich weit ausgelegten Blumenkästen angebracht, so dass sie sich immer zu weit vorbeugen musste. Gaara hatte es zudem ja gesagt... nach der gestrigen Nacht hätte sie gar nicht erst aufstehen dürfen, das dumme Stück! Der Anblick seiner Frau, die mit einem Beatmungsgerät in diesem Zimmer lag, an unzählige ihm wohl bekannte Geräte angeschlossen, mit einem eingegipsten Arm und einen einbandagierten Kopf ließ ihn übel werden. Übel wie schon lange nicht mehr, doch niemand der ihn sah, würde daran denken, dass ihm so was durch den Kopf ging, denn sein Gesicht war glatt und teilnahmslos. Er war aber nicht der Einzige, der Akemi durch das Fenster im Gang beobachtete. Neben ihm, so dass er grade durch das Fenster schauen konnte, kauerte sein Sohn, der wirklich fertig aussah. Er sah seinen Vater nur kurz an, als dieser eintraf und mit den Ärzten sprach, dann schaute er wieder durchs Fenster. Die Vorstellung alleine mit seinem Vater leben zu müssen oder das seine Mutter starb ließ ihn erbeben. Nach dem Gespräch ging der Doktor zu seinem Sohn und sah ihn finster an. „Sie kommt durch.“, erklärte er knapp und sie beide wussten, wären sie nicht in einem öffentlichen Gebäude, würde er Gaara nun eine gewaltige Ohrfeige geben, für seine Worte vorhin. Aus dem Grund alleine, antwortete Gaara nicht, sondern flüchtete schweigend in das Innere des Zimmers seiner Mutter. „Mama?“ Akemi war grade wach geworden und man hatte ihr erst vor kurzem erklärt war passiert war, aber für sie war es eine Wohltat, ihren Sohn an ihrem Bett stehen zu sehen und sie schenkte ihm ein Lächeln. „Gaara-kun...“, fing sie an und griff seine Hand, die der Junge in die Decke geklammert hatte. „Es tut mir Leid... hab ich dir sehr Angst gemacht. Ich bin so ein Dummkopf. Die Ärzte haben mir gesagt was passiert ist.“ „Nein!“, schüttelte Gaara sofort seinen Kopf und kam näher zu seiner Mutter. „Sie...sie sagen, du bist in Ordnung und wirst wieder gesund. Dir geht’s doch gut oder? Du kommst doch bald mit nach hause? Du bleibst doch bei mir...“ Er senkte den Kopf, bis dieser auf dem Bett lag und atmete tief aus. Seine Mama da unten in ihrem eigenen Blut liegen zu sehen, hatte sein herz fast zum Stilstand gebracht. Er schluckte schwer, während Akemi nur seinen Kopf streichelte. Bewegen konnte sie sich nicht und sie fühlte sich noch schwächer, als sie aussah. „Wie.. bist denn her gekommen? Hast du Hilfe für mich geholt?“, lächelte sie müde nur beruhigend und nickte einmal. „Ich bin in Ordnung, keine Sorge mein Liebling.“ Das Kind hob langsam den Kopf und sah zur Tür, er schluckte und rieb sich die Tränen weg. Auch Akemis Blick wanderte zur Tür und es war sowohl ein Schock, wie auch eine Erleichterung zu sehen, dass ihr Mann dort stand. Sie lächelte weiter und streckte vorsichtig eine Hand zu ihm aus. „Eichi-san...“, flüsterte sie. „Es tut mir leid... hat er dich gestört? Verzeih mir... es kommt nicht wieder vor.. du musst nicht hier sein, geh ruhig wieder...“ „Ach, sei bloß still!“, murrte der Arzt und kam näher. Sein Blick verhieß nichts Gutes, darum stand Gaara sofort wieder auf und sah seinen Vater unsicher an. Er durfte ihr jetzt nicht weh tun! Zu seiner Erleichterung fasste er aber nur Akemis Hand und gab ihr einen knappen Kuss. Verblüfft waren sowohl Mutter wie Sohn, aber es erleichterte sie beide, so dass Gaara wieder zurück auf seinen Stuhl sank und begann seine Knie anzustarren. Soichiros Gesicht war etwas zu trocken, anders als die doch eher sanfte Berührung, mit der er die Wange seine Frau streichelte. Es machte sie glücklich und sie lehnte sich dagegen. „Wie ist das passiert?“, fragte er nach und merkte, dass Akemi selbst jetzt noch nach Ausflüchten suchte und die Sache runter spielte. „Ich.. du kennst mich doch..“ Sie atmete aus und sprach leise und müde weiter. „Ich wollte nicht rum liegen ich hab wie immer meine Hausarbeit gemacht... nur war so müde und hab nicht aufgepasst.. ich bin gestolpert...ich bin so dumm...es tut mir Leid, werde bitte nicht böse....“ Gaaras Augen zuckten bei dieser Geschichte und er wechselte unwillkürlich einen Blick mit seinem Vater, ehe er zum Fenster schaute und lieber schwieg. Er hatte hier nichts zu sagen, damit würde er es womöglich doch noch schlimm machen. Aber sein Vater war nicht dumm, er wusste selber, was wahr und was falsch war und der Anblick von ihr machte ihn zornig. „Akemi, wie ist das passiert.“, fragte er erneut und sah seine Frau strenger an, diesmal die Wahrheit erwartend. Das Piepsen von dem Gerät, das ihren Herzschlag, las erhöhte sich. Akemi schluckte und ihre Augen wurde wässrig. „Ich.... es tut mir Leid...aber ich konnte nicht mehr stehen.. es ging nicht mehr..!“ Sie räusperte sich, damit darauf hindeutend, das Gaara auch noch bei ihnen saß, fuhr aber lieber fort. „Gestern Nacht... das war zu viel, ich kann das so nicht mehr.. bitte.. es war zu viel... ich wollte meine Hausarbeit machen wie du es willst, damit du am Abend zufrieden bist.. ich hatte so Angst, dass du wieder böse wirst wenn ich nur im Bett liege. Ich wollte Gaara-kun keine Angst machen. ich möchte doch nur, dass ihr beiden zufrieden seid, dass es endlich wie früher ist... ich will dir keine Unannehmlichkeiten machen, Eichi-san. Ich liebe dich.... dich und Gaara-kun.“ Gaara neben ihr schluckte und ihn überran ein unglaubliches Schuldgefühl. Wäre er nicht hier, dann hätte sie sich keine Sorgen machen brauchen und wäre im Bett geblieben. Zögernd hob er den Kopf und sah seinen Vater wieder finster an. Für gewöhnlich traute er sich so was nicht, aber je länger er die Geschichte seiner Mutter hörte, desto wütender wurde er. Er war vielleicht erst 11, aber nicht so dumm, dass er nicht wusste, dass sein Vater ihr weh tat, er hörte es fast jede Nacht, diese seltsamen Geräusche und die Schreie und es war nur die Schuld von seinem Vater! Der hatte seine Aufmerksamkeit aber voll und ganz seiner Frau zugewandt und sah sie ausdruckslos an, man wusste nicht, was er in diesem Moment dachte. Angst hatte seine Frau also in diesen Zustand versetzt.... Angst vor ihm. Diese Frau war einfach zu blöd, das wusste er schon immer. Er schüttelte darum den Kopf. „Du dummes Stück...was machst du für Sachen!“, fing er seufzend an. Akemi sah ihn prüfend an, dann seufzte sie und entspannte sich etwas. Sie hatte gerechnet, dass er nicht gut auf diese „Kritik“ reagierte, aber sie verstand ihn. Anders als Gaara allerdings. Um solche Worte zu verstehen war er zu jung, darum funkelte er seinen Vater wieder an und sprang wieder auf. Sein Herz raste, aber er konnte das nicht länger verschweigen. „Es ist nur deine Schuld!“, rief er wieder und deutete auf Eichi. „Wenn du netter zu Mama wärst, müsste sie jetzt nicht weinen! Wenn du lieber zu ihr wärst, dann wäre das nie passiert! Immer weil du solche Sachen machst! Immer weil du uns wehtust! Weil du Mama immer anschreist ist sie nur noch traurig und hat nur noch Angst! Aber das ist dir egal! Sie macht immer alles und strengt sich ganz doll an und du bist immer nur gemein zu uns! Immer müsst ihr nur streiten! Und nie bist du bei uns! Wenn du bei uns wärst, dann wäre sie nie gefallen, dann hätte sie nicht so geblutet! Aber wir sind dir ganz egal, wir sind dir absolut egal.“ Er schluchzte stark und sah seinen Vater bebend an. „Gaara-kun...!“, versuchte Akemi ihn zu beruhigen, aber er regte sich weiter auf. „Warum denn?!“, rief er zu seiner Mutter und ballte die Fäuste. „Wir tun doch immer was du willst, wieso bist du dann so! Wieso bist du immer so böse? Warum bist du immer nur weg immer nur auf der Arbeit. Du gehst morgens weg und kommst abends wieder und bist du da dann...das war doch nicht immer so!“ Er schluckte und vergrub sein Gesicht wieder in der decke seiner Mutter. Er schluchzte laut auf und klammerte sich in den weißen Stoff. „Du hast Mama hier hergebracht..... du hast uns nicht mehr gerne....ich will meinen richtigen Papa zurück!“ Wehleidig sah seine Mutter auf ihr Kind hinunter, während Eichi noch immer versteinert da saß und Gaara nur anstarrte. Schon wieder erkannte man nicht, was in ihm vorging und das war zutiefst verunsichernd. Langsam stand er dann aber auf, mit gespannten Fäusten. Akemi sah das sehr schnell und griff mit ihrer gesunden Hand nach Eichis Ärmel. „Eichi-san! Nicht! Bitte...“ Soichiros Augen verengten sich, als er das hörte und er gab nichts von sich. Er war nur aufgestanden, er wusste nicht wieso und schon ging sie davon aus, dass er ihrem Sohn was tun wollte? Steckte etwa hinter jeder einzelnen Tat die er vollzog dieser Gedanken, diese Angst seiner Familie? Eine Weile tat er nichts, dann seufzte er du entspannte sich. Er ergriff Akemis Hand und schüttelte den Kopf. „Schon ok. Die Ärzte sagen du brauchst Ruhe... wir werden gehen und ich komme morgen wieder und bleibe dann bei dir, ich muss noch ein paar Sachen klären.“ Die Verletzte in dem Bett schluckte und nickte nur. „Einverstanden... ich bin eh sehr müde und fühle mich nicht gut... geht ihr nur.“ Sie streichelte über Gaaras Kopf, der sich nicht einen Meter bewegte. Eichi ging schweigend zur Tür. „Wir gehen Gaara.“ Der bewegte sich aber noch immer nicht, sondern sah von seiner Mutter zu seinem Vater und trat zurück, dass er noch näher bei seiner Mutter stand. Er schluckte und beobachtete skeptisch das Geschehen, zudem wollte er nicht fort. „Was ist denn.. nun komm endlich!“, murrte der Doktor dann schon wieder ungeduldig und drehte sich zurück. „Ich will noch nicht weg..“, flüsterte das Kind, aber Akemi mischte sich ein. „Eichi-san.. Eichi-san! Warte ähm.. können wir.. bitte komm kurz her. Es ist ok Gaara-kun, warte draußen, wir sehen uns morgen.“ Der Junge zögerte, verabschiedete sich von seiner Mutter und ging, in einem hohen Bogen um seinen Vater aus der Tür und blieb an dem Fenster sehen. Eichi seufzte, dann ging er noch mal zu Akemi zurück. „Was ist denn? Brauchst du den Arzt.“, murmelte er mit versteckter Eifersucht in der Stimme. Eichi konnte schnell eifersüchtig werden.... Die junge Frau schüttelte aber den Kopf. „Eichi-san... wenn du nun auf Gaara-kun aufpasst.. bitte tu ihm nichts.“ „Was?! Ich hab doch gar nicht...!“ „Nein, nein! So meinte ich das nicht... Eichi-san, bitte. Er ist erst elf Jahre alt... und das er so was sagt, er muss große Angst haben. Versprich mir, dass du ihm nichts tust, nur bis ich gesund bin. Ich will ihn nicht verlieren... nimm ihn nicht mit in dein Labor.“ Genervt sah der Doktor zur Seite, nickt dann aber. Plötzlich fiel es ihm schwer, ihr diesen Wunsch abzuschlagen. „Wie du willst, von mir aus. Aber denk nicht immer an ihn, du musst nun gesund werden......sonst drehe ich durch.“, erklärte er rätselhaft und ging dann schließlich endgültig, mit einem Gefühl im Magen, dass er vor langer Zeit die falsche Entscheidung getroffen hatte. Gaara tapste verwirrt neben ihm und zuckte zusammen, als er die Hand seines Vaters im Rücken spürte, die ihn so praktisch führte. Unsicher sah er zu seinem Vater hoch und wischte sich mit dem Arm übers Gesicht. Es gefiel ihm nicht, dass er bald für einige Tage oder Wochen ganz alleine seinem Vater ausgeliefert war, aber er konnte schlecht dagegen aufbegehren. „Hab keine Angst.“, murrte der Arzt, als er Gaaras Blick bemerkte. „Ich hab deiner Mutter etwas versprochen, daran halte ich mich.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)