Konoha Side Stories von Ace_Kaiser ================================================================================ Kapitel 64: Der ewige Chunin Bonusgeschichten --------------------------------------------- Vorwort: Wenn ich über Buch vier reflektiere, ist mir bewusst, dass ich einige Dinge ausgelassen habe. Manche habe ich vergessen. Ich erinnerte mich an sie, als ich das fertige Manuskript noch einmal las. Manche passten mir zu dem Zeitpunkt nicht in die eigentliche Geschichte. Tatsächlich sind es eigentlich nur größere und kleinere Fragmente, die zwar zum großen Gemälde gehören, die aber einfach nicht passen wollten. Deshalb möchte ich diese Geschichten in der Geschichte hier als Sammlung von Splittern, als Mosaik einzeln präsentieren. Denn sie sind es wert, erzählt zu werden. 1. Maria und Hassin: Zwischen Tod und Leben Die Situation war mehr als unbequem. Und das war nicht als Metapher zu verstehen. Maria lag bäuchlings auf dem Boden und Hassin lag auf ihr. Zumindest bis zu sechzig Prozent von ihm. Der Rest war auf dem engen Platz, der ihnen verblieb, verteilt. Das bedeutete, dass seine Füße bei Marias Kopf waren und sein Kopf bei ihren Füßen. Ungefähr. Maria schüttelte benommen den Kopf. Sie hatte schon einiges erlebt in ihrem ach so kurzen Leben, aber neue und erschreckende Erfahrungen gab es doch immer wieder. So wie diese Erfahrung. Sie hatte damit begonnen, dass sie über eine illegale Drogenfarm gestolpert waren, die von Nukenin betrieben worden war. Diese Nukenin, über zwei Dutzend, hatten die Getsu-Nin als die Gefahr erkannt, die sie für die Geschäfte der abtrünnigen Ninjas auch waren. Dies war der Beginn einer gnadenlosen Hatz gewesen, die beinahe drei Tage angedauert hatte. Maria und Hassin war schnell klargeworden, dass sie nicht fliehen konnten. Also hatten sie sich dafür entschieden, ihre Verfolger auf einen Schlag ins Nirvana zu bomben. Zu diesem Zweck hatten sie eine Falle installiert, die aus über dreißig Sprengtags bestanden hatte, mit ihnen als Köder in der Mitte. Um nicht mit in die Luft zu fliegen hatte Maria vom Zentrum der Falle einen Tunnel durch die Raumzeit getrieben, so wie damals in Otogakure, als sie den Tunnel genutzt hatte, um sich und Mamoru-sama das Leben zu retten, bevor Guin, die lebende Chakra-Bombe, hochging. Dies war auch hier der Plan gewesen, und es hatte gut funktioniert, zumindest mit der Auslöschung der Nukenin inmitten ihrer großen Falle. Die Flucht durch den Tunnel allerdings kannte sie anders. Es war ihr nicht klar, was sie falsch gemacht hatte oder welche Einflüsse Ärger bereitet hatten, aber der Tunnel war nicht das, was er sein sollte. Vor allem aber führte er nicht wie vorherbestimmt zum Ausgang, den sie Stunden zuvor getrieben und beide Enden verbunden hatte. Nein, sie steckten hier irgendwo im Nirgendwo, in einer engen Kehre, in einem engen Gang, der gerade einmal die Breite ihres Körpers und die Länge eines ausgewachsenen Shinobis hatte. Zudem war die Explosion zu ihnen durchgeschlagen und hatte Hassin und sie durcheinander gewirbelt, denn eigentlich hatte sie den Tunnel nach ihm betreten. Und so lagen sie hier. "Deine Füße stinken." Maria knurrte leise. "Meinst du, deine riechen besser? Wir sind vier ganze Tage nicht dazu gekommen, sie zu waschen. Sei froh, dass wir offene Sandalen bevorzugen. Socken in geschlossenen Stiefeln könnten wir mittlerweile als biologische Waffen verwenden. Kannst du aufstehen, Hassin?" "Bist du unverletzt?" "Ja." "Dann kann ich aufstehen. Du musst unter mir durchkriechen, dann können wir uns beide aufsetzen. So, jetzt." "Warte, ich... Ja, das geht. Moment. Jetzt nicht rutschen. Okay, das wäre geschafft." Erleichtert setzte sich die Kunoichi auf ihre Füße. "Eng hier." "Das habe ich auch schon bemerkt." "Das ist nicht das Jutsu, das ich üblicherweise verwende, Hassin." "Das ist mir klar", erwiderte der hagere Getsu-Nin. "Das erklärt aber nicht, wo wir gelandet sind." Umständlich setzte sich nun auch der Shinobi. "So wie ich das sehe, haben wir hier eine Körperlänge Platz. Die Wände sind diffus, bieten aber Widerstand. Der Boden glücklicherweise auch, sonst hätten wir ein Problem. Also, Frau Jounin, wo sind wir?" "Wir sind im Gang, den ich wie geplant getrieben habe." "Immerhin. Wir sind einen Schritt weiter. Und warum führt er weder vor, noch zurück?" "Das kann ich dir nicht sagen." Sie biss sich ärgerlich auf die Unterlippe. "Selbst die Explosion, die wir verursacht haben, hätte uns nicht abschneiden dürfen. Sobald ich das Tor nach drüben schicke, wird es nicht mehr von der Außenwelt beeinflusst." "Hm." Hassin dachte nach. "So ist es aber nicht. Wir unterliegen einem doppelten Einfluss. Einerseits ist uns der Weg zurück versperrt, andererseits auch der Weg an unser Ziel. Wir haben begrenzten Platz und deshalb wohl auch begrenzten Atem." Maria musterte das Volumen, das ihnen zur Verfügung stand. "Die uns schnell ausgehen wird." Hassin berührte die Wand neben sich. "Sie gibt nach. Und wir können hier drin atmen. Ich nehme also an, eine Art Luftaustausch ist möglich." "Ich habe das nie so genau erforscht. Aber wenn hier quasi nach und nach Frischluft reinweht, dann nur sehr langsam. Und davon ist unser anderes Problem nicht gelöst. Nahrung. Wir haben beide nicht mehr als Rationen für neun Tage. Getränke nur für einen Tag." Hassin nickte. "Wenn wir nicht rationieren." "Ja, wenn wir nicht rationieren. Die Frage ist nur: Wollen wir das?" "Richtig." Hassin zückte sein Kunai und legte es zwischen sie. "Langsam ersticken oder schnell sterben, was meinst du?" Maria lächelte. "Du hast deine Frau und deinen Sohn Zuhause. Ich habe meinen Akira. Aufgeben ist keine Option." "Sicher nicht. Aber wir sollten schon zu einer vernünftigen Entscheidung kommen." Er deutete hinter sich. "Kannst du den Gang weiter treiben? Einfach so geschätzt bis an die Stelle, wo er enden sollte?" "Ich treibe die Gänge im Diesseits von Fixpunkt zu Fixpunkt. Hier im drüben fehlen mir alle Anhaltspunkte. Ich kann nicht einfach meine Gänge vorantreiben und hoffen, das Diesseits zu treffen. Aber...", die junge Frau stutzte. "Du hast eine Idee", sagte Hassin lächelnd. "Eine mehr als vage Idee. Tatsache ist, dieser Korridor ist der Überrest des Weges, den ich getrieben habe. Das heißt, er weist auf unser Ziel hin. Ich kann ihn weitertreiben, aber wenn ich nur einen kleinen Fehler mache, wenn ich ein paar Zentimeter abweiche, treibe ich den Gang am Ziel vorbei. Außerdem haben wir nicht so viel Zeit. Das würde Tage dauern. So lange reichen Luft, Wasser und Nahrung nicht." Hassin nickte. "Normalerweise nicht. Aber es gibt eine Möglichkeit, all das einzusparen. Wir können das Wasser mehrfach verwenden." "Du meinst, wir sollen unser Urin trinken?", fragte sie schaudernd. "Ja. Der Körper kann es bis zu achtmal wiederverwerten, bevor es zu stark konzentriert ist. Danach wird es tödlich. Auf jeden Fall fangen dann die Vergiftungserscheinungen an." "Das bringt uns Wasser für neun Tage. Aber davon haben wir noch keine Atemluft." Der hagere Ninja winkte ab. "Wir brauchen Zeit, eh? Wenn wir merken, dass die Luft dünner wird, meditieren wir und reduzieren unser Atembedürfnis auf ein Minimum, bis sich die Luft auf einen annehmbaren Wert ausgetauscht hat. Das können wir ewig so halten." "Das verdoppelt die Zeit, die ich brauche. Eventuell verdreifacht sich die Zeit. Und ohne Nahrung habe ich nicht genug Chakra." "Das ist in Ordnung." Hassin löste seine Tasche vom Rücken, öffnete sie und entnahm ihr seine Essensration und sein Wasser. "Du bekommst meine Rationen." "Hassin... Ich lasse dich hier nicht verhungern oder verdursten!" Der Getsu-Nin lachte. "Das sollst du auch nicht. Ich werde... Nun, deine Bemühungen verschlafen." "Verschlafen?", fragte sie erstaunt. "Verschlafen. Ich werde die ganze Zeit, in der du deinen Gang treibst, hier sitzen und meine Körperfunktionen auf ein absolutes Minimum senken. Wenn ich nichts verbrauche, benötige ich auf diese Weise kein Wasser und keine Nahrung. Und ich werde weniger Luft verbrauchen, was dich befähigt, länger zu arbeiten. Du hast dann Nahrung für achtzehn Tage. Sparen macht da meines Erachtens keinen Sinn. Du musst bei Kräften bleiben und deinen Teil der Arbeit machen." Er deutete in die Ferne, irgendwo hinter den diffusen Wänden. "Unser Tunnel war drei Kilometer lang. Wir wissen nicht, an welcher Stelle wir gelandet sind. Aber wir kennen die Richtung. Der Rest liegt bei dir." "Na, du machst mir Mut." Hassin lachte. "Glaub mir, das ist unsere einzige Chance." "Und du bist sicher, du schaffst es, knapp drei Wochen lang zu meditieren?" "Hast du dich nie gefragt, warum ich so ein dünner, asketischer Bursche bin?" Er grinste burschikos. "Bevor ich mich für das Leben in Ehe und Familie entschieden habe, war ich ein kahlköpfiger Mönch, mit sich und der Welt fertig. Mein großes Ziel war es, mich als lebende Mumie zu Tode zu hungern, um den höchsten Grad der Askese zu erreichen. Tja, der Plan scheiterte, weil meine weltlichen Gelüste zu stark waren. Meine Frau ist einfach zu sexy." "Ahso", sagte Maria mit gerunzelter Stirn. "Verstehe. Glaube ich. Du willst das wirklich durchziehen." "Ja. Es tut mir leid, was ich dir damit antue. Es werden einsame Tage vor dir liegen. Ich kann dir nicht helfen, aber dafür esse und trinke ich auch nichts. Aber ehrlich, wenn du das schaffst und wir überleben, schulde ich dir mein Leben, Maria." "Na, ist das nicht etwas, von dem jedes Mädchen träumt?" Sie seufzte. "Also gut, gehen wir es an." *** Der erste Tag verging relativ schnell. Hassin versenkte sich in seine Meditation und Maria konnte nur wenig arbeiten, weil die Luft schnell knapp wurde. Also meditierte sie neben Hassin, bis die Luft wieder besser wurde. Anschließend arbeitete sie weiter. Sie wurde ohnmächtig, als der Sauerstoffmangel sie überfiel, weil sie einerseits nicht lange genug meditiert hatte, um die Luft sich maßgeblich austauschen zu lassen und weil sie andererseits nicht auf ihre Umgebung geachtet hatte. Betäubt fiel sie zu Boden. Kurze Zeit sah es kritisch aus, aber dann tauschte sich die Luft schneller aus, als die ohnmächtige junge Frau sie verbrauchen konnte. Als sie mit brummendem Schädel wieder erwachte, schalt sie sich eine Närrin. Sie trank ihr eigenes Wasser und nahm eine volle Mahlzeit zu sich, um bei Kräften zu bleiben. Dann machte sie mit dem Gang weiter, trieb ihn mit ihrem Chakra voran. Tag zwei und Tag drei gingen ähnlich vonstatten, aber ihre Pausen, sowohl die Meditationspausen als auch die Schlafpausen, wurden erheblich länger. Sie aß kräftig genug und sie trank auch Hassins Wasserration. Im Laufe des Tages sammelte sie ihr eigenes Urin in ihrer Trinkflasche, keinen kostbaren Tropfen verschüttend. Nun, fast keinen kostbaren Tropfen verschüttend. Ende des dritten Tages musste sie das erste Mal ihr Urin trinken. Tag vier und Tag füng vergingen ohne Ereignis, aber sie begann, mit sich selbst zu sprechen. Hassin, der immer noch am gleichen Fleck meditierte, an dem er sich niedergesetzt hatte, war nun schon mehrere hundert Meter von ihr entfernt. Sie hielt sich nicht damit auf, zurückzugehen und neben ihm zu meditieren. Auf diese Weise tauschte sich die Luft für sie schneller aus und sie konnte länger arbeiten. Spätestens am siebten Tag hielt sie es aber nicht mehr aus. Hatte sie die Tage zuvor angefangen, laut auszusprechen, was immer sie dachte, so begann sie nun, mit sich selbst zu streiten. Tag acht brachte eine kleine Tragödie. Sie hatte falsch gearbeitet. Hassins Rücken war durch den Gang nicht mehr zu sehen, was bedeutete, dass sie den Gang schief getrieben hatte. Nun stand sie vor der Wahl, den Gang zu erweitern, oder zu versuchen, wieder auf den richtigen Pfad zurückzukommen, indem sie den Winkel ihrer Fehlleistung ermittelte und korrigierte. Sie entschied sich für Letzteres und trieb den Gang weiter. Tag neun verbrachte sie komplett schlafend. Sie erwachte an Tag zehn und erbrach den ersten Schluck, den sie trank, gleich wieder. Nur mit äußerster Disziplin konnte sie sich überwinden, ihren Urin zu trinken. Er schmeckte bereits stark salzig. Tag elf, Hassin wieder sicher im Blick, nutzte Maria erneut zum schlafen. Sie aß auch eine doppelte Portion Nahrung und verfluchte den Umstand, nicht an eine Soldatenpille gedacht zu haben. Außerdem machte sie sich Sorgen wegen ihrer Exkremente, die naturgemäß anfielen, solange ihr Darm beschäftigt war. Anhand der Abstände konnte man gut absehen, wie weit sie an den einzelnen Tagen voran gekommen war. Tag zwölf und dreizehn vergingen ereignislos, was vor allem daran lag, dass sie vollkommen apathisch und schwer atmend einfach nur im Gang lag. Die meiste Zeit übermannte sie die Verzweiflung und sie heulte wie ein Schlosshund. Wie sehr hätte sie jetzt, gerade jetzt ein lebendes Wesen gebraucht, um sich auszutauschen. Wie sehr wünschte sie sich ihren Sohn herbei. Oder seinen Vater, Mamoru. Sie brauchte Mamoru. Und sie brauchte ihn jetzt. Aber er war nicht da. Niemand war da. Vielleicht war das der Grund für ihren keimenden Wahnsinn, denn plötzlich war doch jemand bei ihr. Es war Tag vierzehn und sie hatte erneut beschlossen, ihn wie ein Häufchen Elend zu verbringen, nur um anschließend Hassin von seinen Qualen zu befreien und sich danach die Kehle aufzuschlitzen. Sie konnte nicht mehr. Sie konnte einfach nicht mehr. Die Erniedrigungen und Entsagungen, die diese wahnwitzige Plan mit sich brachten, waren schlimmer als alles, was ihr je von anderen zugefügt worden war. Und dies tat sie sich selbst an. "Es ist schwer, ich weiß", klang die Stimme eines alten Mannes auf. Erschrocken fuhr Maria aus ihrem Selbstmitleid hoch. "Wer...?" Der alte, weißbärtige Mann, der lächelnd mit zusammengekniffenen Augen vor ihr hockte, trug einen Helm und eine Stahlplattenrüstung. "Oh, niemand. Niemand wichtiges, zumindest. Weißt du, ich durchwandere die Zwischenwelt auf der Suche nach dem Ausgang. Das wird anscheinend noch ein paar Jahrhunderte dauern. Dabei bin ich auf Hassin gestoßen und habe mich mit ihm unterhalten." "B-bist du wirklich?", fragte sie und griff nach dem Mann. Ihre Hand glitt jedoch durch ihn hindurch und er schien zu verschwimmen. "Nein! Geh nicht!" "Ich gehe nirgendwohin, Maria", versprach der Alte und sein Bild manifestierte sich wieder. "Zumindest nicht, bevor du nicht dein Ziel erreicht hast. Du willst doch hier raus und Akira wiedersehen, nicht? Und seinen Vater, Mamo-chan." Sie errötete bei den Worten des Mannes. Des Mannes? Wohl eher der Halluzination, die ihr überstrapazierter Verstand produzierte. Aber sie war dankbar, dankbar für dieses Zeichen des Wahnsinns, denn sie hatte das Gefühl, diese Begegnung zerrte sie wieder von der Klippe fort, auf dessen Abgrund sie gestanden und bereits in die dräuende Finsternis voller Dämonen hinabgeblickt hatte. "Wer bist du? Ich meine, ich weiß, was du bist. Ein Ausdruck meines Unterbewusstseins, das mich davor bewahren will, dass ich wahnsinnig werde. Aber wer bist du?" Der alte Mann lachte in einem Tonfall, den man durchaus als gütig bezeichnen konnte. Gab es das? Konnte jemand gütig lachen? Oder war auch das Teil ihrer Phantasie? "Nenn mich Hiruzen. Ich bin... Ich war einst ein Ausbilder, ein Lehrer. Mir oblag es, zukünftigen Generationen zu helfen, ihren Weg im Leben zu finden. Und das Rüstzeug dafür zu erwerben." Sein Blick bekam etwas Mitfühlendes. "Es ist mir leichtgefallen, mit Hassin zu kommunizieren, obwohl er so tief in sich selbst versenkt ist, dass ihn selbst ein Erdbeben nicht wecken könnte. Er hat mir von dir erzählt. Und er hat mich gebeten, etwas für dich zu tun. Nun, darum bin ich hier." Der alte Mann sah zurück, wo sich der Getsu-Nin nur noch als ferner Punkt abzeichnete. "Du bist alleine schon weit gekommen. Das sind zweieinhalb Kilometer, Maria. Eine beachtliche Leistung. Und du hast nur noch siebenhundert Meter vor dir. Allerdings reicht dein Wasser wohl nicht mehr so lange. Du musst aufstehen und weitermachen. Dringend weitermachen." Wie unter einem inneren Zwang erhob sie sich. Ja, sie musste weitermachen. Hassin verließ sich auf sie. Sie konnte ihn nicht im Stich lassen. Sie musste für ihn da sein, so wie er so oft für sie dagewesen war. Für ihren guten Freund und Partner. Und nur auf diese Weise würde sie ihren Sohn wiedersehen können. Und Mamoru. "Ich werde bei dir bleiben, bis du es geschafft hast." Wieder lachte der Alte gütig. "Zeit habe ich wirklich gerade im Übermaß." "Danke. Aber bitte sprich mich nicht an, während ich den Gang treibe. Ich brauche meine ganze Konzentration dafür." Der alte Mann schwieg, als Zeichen dafür, dass er sie ernst nahm und sie verstanden hatte. So ging es für sie weiter. Tag siebzehn verging so, auch Tag achtzehn und Tag neunzehn. Sie schlief gerade genug, um weiterarbeiten zu können. Und jedes Mal, wenn sie die Augen wieder öffnete, war Hiruzen bei ihr und fand die richtigen Worte, um sie zu motivieren. "Du warst wohl wirklich mal ein Lehrer", sagte sie mit Dankbarkeit in der Stimme. "Oh, man nannte mich früher den Professor", schmunzelte er. Dabei sprach er nicht aus, dass dies ihr erster Tag ohne Wasser war. Sie sprach es auch nicht aus, aber sie beide wussten es. Tag zwanzig brachte den schlimmsten Durst. Sie hätte irgendetwas getrunken, wenn es etwas gegeben hätte. Sie dachte sogar daran, Hassin die Halsschlagader aufzuschlitzen und sein Blut zu trinken, aber sie brachte es nicht über sich, obwohl der andere Shinobi wohl genau das vorgeschlagen hätte, "damit wenigstens einer überlebt". Stattdessen machte sie sich wieder an die Arbeit und trieb den Gang weiter. Dabei verrauchte ihr Chakra wie Staub im Wind. Jeder Meter, den sie bewältigte, brachte ihr immense Qualen. Und jedesmal, wenn sie aufgeben wollte, log Hiruzen sie an. "Es sind nur noch ein paar Meter. Komm, Maria, die schaffst du auch noch!" Und sie machte die paar Meter. Und noch mehr Meter, weil das Ende doch nicht in Sicht war. Irgendwann brach sie dann wieder zusammen, woraufhin Hiruzen noch dreister log. Irgendwann aber, es mochte der zweiundzwanzigste oder dreiundzwanzigste Tag sein, da ließ sie sich nicht mehr locken. Sie blieb liegen, im sicheren Bewusstsein, dass sie hier sterben würde. Der letzte Rest an Kraft war aus ihrem Körper gelutscht worden. Es gab da nichts mehr. Sie war fertig, am Ende. Doch Hiruzen sagte nichts. Das reichte, um ihr Interesse zu wecken. Mit trockener, vom Wassermangel gezeichneter Stimme fragte sie den Alten, der neben ihr hockte: "Warum treibst du mich nicht mehr, Hiruzen?" "Pssssst", machte der alte Mann und legte sein Ohr an das Gangende. "Ich höre Stimmen." Maria tat das ab, als weiteren Versuch, sie zur Arbeit zu motivieren. Erschöpft ließ sie sich wieder zurücksacken, wünschte sich den ewigen Schlaf herbei. Doch der wollte nicht kommen. Trotz der Müdigkeit, der Verausgabung. Es war auch nicht leicht zu schlafen, wenn man sie andauernd rief. "Lass das, Hiruzen", tadelte sie, doch der Alte gab keine Antwort. Sie öffnete die Augen, aber er war fort. Die Stimmen blieben. Sie kamen wie von ferne, und doch von nahem: "Maria! Hassin! Gebt nicht auf! Wo immer Ihr seid, wir finden euch!" Das war Amirs Stimme gewesen. Amir. Amir! AMIR! Er suchte noch immer nach ihnen! Er vermutete sie zu Recht gefangen zwischen den Dimensionen in der Zwischenwelt! Aber wenn sie ihn hören konnte, dann... Mit einem hässlichen Krächzen rappelte sie sich auf, glitt aus und stürzte wieder. Es war ihr eigener Kot, verdammt. Wie egal war ihr das Hier schon gewesen, wenn sie sich neben ihre eigenen Exkremente gelegt hatte? Erneut versuchte sie hochzukommen, schaffte es auf die Knie und trieb den Gang weiter. Dabei schrie sie, was ihre Kehle noch hergab. "Taisho! Ich höre etwas! Es kommt von hier!", rief jemand. "Wo? Was hörst du?", rief Amir. Maria schrie erneut, aber der Flüssigkeitsmangel ließ sie in einen Hustentaumel gleiten, bei dem sie dachte, sie müsse daran ersticken. Sie hustete, würgte, hustete erneut und sackte dabei auf die Seite. "Maria! Maria, ich höre dich! Gib nicht auf! Es kann nicht mehr weit sein! Tu es nicht für dich, aber für Aki-chan!" Erneut wuchtete sie sich mit einem wütenden Schrei auf die Beine. Sie mobilisierte ihre letzten Reserven, alles was noch in ihr war, setzte es in Chakra um und trieb es in den Gang hinein. Präzision war ihr nun egal, es ging nur noch um das Vorankommen. "Maria!" Sie hörte die Stimme so klar, als würde Amir neben ihr stehen. Dann lag da eine wunderbar kühle Hand auf ihrer Stirn. Sie fühlte sich gedreht, hochgehoben und warm und weich gebettet. Etwas berührte ihre trockenen und eingerissenen Lippen. "Hier ist Wasser. Trink vorsichtig." Den ersten Schlucken vollkommen unerwarteten Nass trank sie so gierig, dass er ihr in die Luftröhre geriet. Sie musste wieder husten und krümmte sich. Der nächste Schluck ging besser. Sie öffnete die Augen und sah, dass sie in Amirs Armen lag. "Hier, noch ein Schluck!" Sie nickte tapfer und schluckte erneut vom kostbaren Nass. Dann noch ein Schluck, noch einer, noch ein wenig mehr und ihr Magen rebellierte. Einen Teil würgte sie wieder aus. Aber es war auch noch etwas in ihrem Magen. Es war genug, um sie wieder sprechen zu lassen. "Amir... Hassin ist..." Sie deutete den Gang hinab. "Er meditiert, um Wasser und Nahrung zu sparen, nicht?" Amir lächelte sie an. "Das habe ich erwartet." Sein Blick ging zur Bresche, durch die er den Gang betreten hatte. "Ich brauche sofort Medi-Nins hier! Und jemand soll sofort zum Jounin Hassin am Ende dieses Gangs laufen und ihm Wasser und Notrationen bringen!" "Jawohl!" Ein junger Genin wurde mit Wasser und Nahrung beladen. Er kletterte durch die beinahe zu kleine Öffnung in den Gang und lief los. "V... Vorsicht, überall liegen meine Ex...", konnte Maria noch krächzen. "Yeooow!" Der Genin rutschte aus und fiel auf den Rücken. "Was ist denn das für eine dämliche Scheiße?" "Genau das ist es", kommentierte Amir trocken. "Sieh dich jetzt vor und beeile dich." "Jawohl, Taisho!" Kurz darauf traf eine Medi-Nin ein und koordinierte Marias Rettung aus dem Gang. Draußen, im herrlich warmen Licht des Tages untersuchte die Frau Maria ein erstes Mal. "Dehydration, Nahrungsmangel und Erschöpfung." "Und Wahnvorstellungen." "Und Wahnvorstell... Entschuldige bitte, Maria-sama, aber ich erstelle hier die Diagnose." Maria lachte leise. "Aber ich hatte welche. Ein alter Mann, der mich angetrieben hat. Er hat mich immer wieder angelogen. Hat gesagt, es sind nur noch ein paar Meter. Aber es war immer noch ein Stück weiter, und ich habe ihm geglaubt und wieder geglaubt und..." "So ein weißhaariger in einer Rüstung?" "Ja." "Langer Bart am Kinn?" "Mittellang, ja." "Trug einen Kriegshelm?" "Ja." "Nannte sich Hiruzen oder der Professor?" Nun wurde es Maria unheimlich. "Ja. Er bezeichnete sich als verloren, als Wanderer zwischen den Welten und so. Woher weißt du...?" "Er ist mir in meinen Träumen erschienen. Er hat mich fünf Tage lang in meinen Träumen traktiert, bis ich an dieser Stelle suchen ließ. Wieder suchen ließ. Er hat mir gesagt, wo du steckst, aber wer glaubt schon einem Traum? Andererseits war es hier genausogut wie anderswo, um weiterzusuchen, also habe ich nach euch gerufen. Und siehe da, der alte Mann hatte Recht. Oh, schau mal, wen man da bringt. Hassin, alter Junge, du bist aber gut zu Fuß, wenn man bedenkt, das du über drei Wochen meditiert hast." Der große, schlacksige Mann kniete sich neben Maria nieder. "Dann hat Hiruzen dich also erreicht. Ich habe nie an dir gezweifelt, Maria. Ich wusste, du würdest es schaffen. Mit bescheidener Hilfe vom Professor, wohlgemerkt." Hassin streckte sich neben Maria aus. "Der Weg durch den Gang hat meine letzten Reserven aufgebraucht, Doktor. Ich habe Wasser und Nahrung zu mir genommen, aber ich brauche jemanden, der mich die nächste Zeit trägt oder stützt. Allerdings brauche ich erstmal keinen Schlaf." Die Medi-Nin musterte ihn. "Die Diagnose treffe immer noch ich, aber so viel habe ich erwartet. Ach, und, willkommen zurück unter den Lebenden." "Danke", schluchzte die Jounin, die nun endlich vollkommen begriff, dass sie leben durfte, dass sie überleben würde. Sie griff nach Hassins Hand und drückte sie. Mit der Linken suchte sie nach Amir. "Danke", hauchte sie. "Danke für euer Vertrauen. Das ist mehr, als eine dämliche Oto-Nin verdient hat." "Ich sehe hier nirgends eine Oto-Nin, nur eine Jounin aus Getsugakure", antwortete Amir. Er drückte ihre Hand beruhigend und streichelte ihr sanft über die Wange. "Versuch ein wenig zu schlafen, Maria. Im Gegensatz zu dem da wirst du es nötig haben. Wir verpassen dir eine Feldinfusion gegen die Dehydrierung und setzen dir eine Magensonde für die künstliche Ernährung." "Keine Magensonde. Ich kann essen, wirklich", beteuerte sie. "Gut, dann werde ich das mit den Medi-Nin besprechen." Er tätschelte ihre Wange, ließ ihre Hand los und ging fort. "Hassin?" "Ja?" "Du musst mir einen Gefallen tun." "Gerne, wenn ich ihn erfüllen kann." "Ich lebe noch." Der andere Ninja lachte rau. "Das ist nicht zu übersehen, meine Freundin." "Das war nicht geplant." "Wie? Dass du überlebst?" "Dass ich so lange unentschuldigt fortbleibe, um als vermisst zu gelten. Ich habe für diesen Fall sehr klare Anweisungen hinterlassen, Aki-chan betreffend. Wenn die Chancen, dass ich wiederkomme, gering sind, sollte er zu seinem Vater gebracht werden, damit er wenigstens noch einen Elternteil hat. Ich fürchte, der Tsukikage hat das tatsächlich getan." "Und? Wo ist das Problem?" "I-ich habe Mamoru bisher verschwiegen, dass er einen Sohn hat, wie du weißt. Und auch seine Familie in Konoha weiß es nicht. Jetzt habe ich Ihnen meinen Jungen untergejubelt und... Und ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll. Ich will ihn wieder, aber ich will auch, dass er mit seinem Vater Zeit verbringt. Ich... Ich weiß nicht. Bisher habe ich gelogen, aber das geht nun nicht mehr." "Ja, die Dinge ändern sich ab und an. Und was habe ich damit zu tun?" "Begleitest du mich, wenn ich Mamoru und seiner Familie in die Augen schauen muss?" Hassin lachte rau auf. "Du hast mir gerade das Leben gerettet. Du kannst viel von mir verlangen, fast alles. Es ist mir aber schleierhaft, wieso du meinst, du müsstest für eine Selbstverständlichkeit wie diese einen Gefallen von mir einfordern. Natürlich begleite ich dich. Und Amir und Khal werden das auch für dich tun." "Nein, das wäre zu viel. Ich brauche nur dich. Du bist mein bester Freund. Außerdem bist du verheiratet, sodass es zu keinen Missverständnissen kommt", sagte Maria schnell. Hassin lachte erneut. "Du kleine Pragmatikerin." Er strich ihr mit der Linken über die Stirn. "Ich verspreche es. Ich bin bei dir. Aber ich glaube, es wird nicht halb so schlimm, wie du jetzt denkst." "Danke, das bedeutet mir eine Menge. Hassin?" "Ja, Maria?" "Denkst du, ich ziehe besser einen Kimono an, wenn ich Mamorus Mutter unter die Augen trete?" "Es kann nichts schaden, denke ich." "Hassin?" "Ja?" "Kannst du Padme-san bitten, mit mir einen schönen Kimono einzukaufen?" Hassin lachte erneut. "Das geht schon eher in Richtung Gefallen einfordern", scherzte er. "Hassin...", beschwerte sie sich, fiel aber in sein Lachen ein. Es ging ihr gut in Getsugakure. Sie hatte hier viele gute Freunde. Und diese Freunde halfen ihr, jetzt, wo sie die Hilfe brauchte. Sie fühlte sich leicht und froh. Die Erleichterung war so groß, dass sie kaum merkte, wie ihr ein Infusionszugang und ein Tropf angelegt wurde. Kurz darauf war sie eingeschlafen. "Sie wird es schaffen", klang die Stimme des würdevollen alten Kriegers in Hassins Geist auf. "Sie hat ein starkes Herz und ein hehres Ziel." "Ja, das denke ich auch, Hiruzen-sama", erwiderte er in Gedanken. "Gut, dass sie Mamoru begegnet ist, damit er ihr Verstand einprügelt. Was wäre es für ein Verlust gewesen, wäre sie ein egomanisches Gör im Dienste Orochimarus geblieben. War das der Grund, warum du ihr geholfen hast? Weil es ihm schadet?" "Nein", erwiderte der alte Mann. "Ich habe ihr geholfen, weil kein Kind so früh im Leben ein Elternteil verlieren sollte. Es passiert ständig, aber es ist nicht richtig." Hassin lachte leise. "Man kann es nicht immer verhindern." "Da hast du Recht, Hassin-san", sagte der alte Mann, während er sich aus dem Geist des Getsu-Nin zurückzog. "Man kann es nicht immer verhindern..." Dann war er fort. Damit war Hiruzen natürlich aus der Nummer raus. Für ihn aber fing das Geschehen gerade erst an. Und wenn er die bewundernden Blicke der Genin betrachtete, die sie ihm und Maria zuwarfen, dann kam noch das Problem hinzu, dass Maria gerade an ihrer Legende gestrickt hatte... 2. Piku? Zischelzischelzischel "Piku?" Der kleine Affe huschte über das Bankett hinweg, über diejenigen, die nach der heftigen Party an Ort und Stelle eingeschlafen waren, anstatt es in ihre Betten zu schaffen, bis er es zu einer kleinen Schale mit Orangenscheiben geschafft hatte. Der Affe quiekte erfreut auf, nahm die Schale an sich und hoppelte mit seiner Last in Richtung Tür zum Garten, die weit offenstand. Ein Geräusch, das an ein fernes Zischen erinnerte, warnte den Affen. Er sprang hoch in die Luft, die Schale fest in Händen. Unter ihm, an jener Stelle, an der er eben noch gewesen war, hing plötzlich ein Strang Spinnenseide. Die dazugehörige Spinne, etwa sechsmal so groß wie der Affe, kam mit einem Sprung heran, der acht Schlafende zugleich überbrückte. Die Spinne fixierte den Affen, der sich mit einem Arm am Türrahmen festhielt. Sie spuckte erneut ihre Seide und wieder wich der Affe aus, sprang in den Garten. Dort setzte er die Schale ab und nahm eine Taijutsu-Nahkampfgrundstellung an. Dies war für die Spinne eine Herausforderung. Sie duckte sich auf der Veranda des Zimmers und stieß sich hart ab. Als sie aufkam, dort wo der kleine Affe stand, drückte dieser zwei ihrer Beine seitlich fort und gab ihr einen Bewegungsimpuls mit, der sie in den nächsten Teich getrieben hätte, wäre die Spinne nicht auf die Idee gekommen, zwei ihrer Hinterbeine in den Boden zu rammen und so ihre Geschwindigkeit abzubremsen. Dabei wurde sie hart nach vorne geschleudert, aber sie hielt an. Doch der Affe wartete nicht, attackierte erneut und griff jene schmale Stelle an, die bei einer Spinne Vorderleib und Hinterleib verband und als besonders empfindlich galt. Doch eine Hand, eine menschliche Hand, blockte den Angriff ab. Die kleine Affenhand verschwand und machte einer filigranen, doch recht pelzigen und krallenbewehrten Klaue Platz. Es folgte eine Abfolge an Hieben und Schlägen, die von menschlichen Händen geführt wurden, nicht von Spinnenbeinen und Affenhändchen. Zugleich verwandelten sich beide von ihren Tiergestalten in etwas... Anderes. Die Spinne wurde zu einem Zwitterwesen zwischen Mensch und Spinne, der Affe nahm seine wahre, seine Kampfgestalt an. So fochten sie einige Zeit im Taijutsu, wobei der Affe auch seine Beine einsetzte, während die Spinne in diesem Fall durch die vier Hinterbeine eher gehandicapt war. Schließlich verknoteten sie ihre Arme in einem gegenseitigen Block, in dem sie sekundenlang verharrten. Nun setzte eine dritte Verwandlung ein, und statt des Affenkriegers stand eine große, schwarzhaarige Frau vor dem Spinnenhybrid. Der verwandelte sich in einen kräftigen, blassen, schwarzhaarigen Mann mit rubinroten Augen. Die beiden sahen einander an und lachten. Miteinander. "Entschuldige, Ranko-tono", sagte der Mann und nahm die Arme wieder ab, "aber ich habe dich im Affekt für einen Spion gehalten. Auch wenn ich mir nicht erklären konnte, warum ein dressiertes Ninja-Tier an Orangen Interesse haben kann." "Kein Problem, Kageji-tono. Ist nur meine verdammte Sucht nach dem Zeug, die mich aufweckte und danach suchen ließ. Ich wollte die Schläfer nicht stören, also bin ich in Affengestalt reingeschlichen. Ich konnte ja nicht wissen, dass so ein guter Wächter im Saal war." Sie lächelte den Wesir der Spinnen zu, und der große Mann lächelte zurück, was bei den etwas zu großen Fangzähnen nur unwesentlich bedrohlich wirkte. "Sind die Orangenscheiben so gut?" "Oh ja. Diese hier sind zudem auch karamellisiert. Möchtest du probieren?" Ranko hielt ihm die Schale hin. "Gerne." Er griff hinein, nahm eine Scheibe heraus und kostete. "Herrlich süß. Wir sollten die Küche bitten, noch mehr zu machen. Falls da schon jemand wach ist." Ranko lachte leise als Zeichen dafür, dass sie zustimmte. Dies beruhigte das gute Dutzend ANBU aus vier Nationen, das auf das kämpfenden Pärchen aufmerksam geworden war, soweit, dass es sich so leise und vorsichtig zurückzog, wie es hinzugekommen war, ohne dass die beiden Obstfreunde es auch nur bemerkten. "Gehen wir wieder rein. Aber nicht durch den Saal", schlug Ranko vor. "Gerne doch, Ranko-tono." Hinter der Tür, die Kageji Kuzokami bewacht hatte, saßen derweil Enka O Enma und Hino Kuzokami beisammen, tranken bereits die dritte großbäuchige Flasche Sake und stießen miteinander an. "Also ist es abgemacht. Wir geben euch Konzessionen bei der Seidelieferung und dafür erhalten wir unseren gerechten Anteil an Mamoru Morikubo." "Einverstanden. Eure Spinnnenseide ist so erstaunlich. Sie wird für uns Affenkrieger eine große Bereicherung darstellen." "Und alles, was die Affen dafür tun müssen, ist uns im Kriegsfall beizustehen, die Honiglieferungen zu ermöglichen und Mamoru mit uns zu teilen. Möge er nie erfahren, was wir hier planen." Sie lachte amüsiert und der Affenkönig fiel ein. "Ich glaube nicht, dass er damit ein Problem hätte. Er ist wie wir Affen", erklärte der König. "Hat er einmal sein Herz vergeben, dann nimmt er es nicht mehr so leicht zurück. Er hat ein Faible für Kuzomi-chan und Kuzoko-tono entwickelt und hätte ohnehin nicht mehr auf sie verzichtet." Gespielt schlug Hino nach dem König der Affen. "Heißt das, ich hätte gar nicht so viele Zugeständnisse an den Handel machen müssen? Oh, Enma, das war unfair!" Der Affenkrieger lachte erneut. "Aber schlimm ist es doch auch nicht, dass wir jetzt Handel treiben, oder? Handel ist immer besser als beispielsweise Krieg." "Das stimmt natürlich", brummte sie. "Aber den Honig kriegen wir trotzdem." "Ganz wie du wünschst, Hino-Oujo." Enka O Enma und Hino Kuzokami lächelten einander zu und stießen miteinander an. Damit war der Pakt besiegelt. Zwanzig Meter weiter wurde ein gewisser Mamoru Morikubo von einem Niesanfall aus seinem Schlaf gerissen... 3. Kampf mit Blumen Der nächste Tag zeigte mit Sonnenschein und vorsommerlicher Wärme, begleitet von einem kühlen Wind, der gerade an der Schwelle zwischen kalt und erfrischend lag, seine volle Pracht und machte die schlimmsten Auswirkungen der exzessiven Party der letzten Nacht vergessen. Nun ja, fast. Nicht wenige hatten mit Kopfschmerzen zu kämpfen und einige hatten ihr Mittagessen nicht bei sich behalten können. Wie glücklich waren da doch die Jüngeren dran gewesen, die Genin und die jüngeren Chunin, denen der Konsum von Alkohol verboten war. Zu ihnen gehörte auch der Gastgeber, der mit seinen siebzehn Jahren wohl Bier und Sake trinken durfte, aber keines der stärkeren Branntweingetränke, die gestern auch reichlich geflossen waren. Kurzum, er war nüchtern, aber er wünschte sich, wie Asuma einen Brummschädel zu haben und sich von Yuuhi-sensei pflegen lassen zu können, anstatt hier mitten im Garten sitzen zu müssen - dem wohl gefährlichsten Ort auf der ganzen Welt. Soweit die Theorie, denn der Gastgeber war ich. Und so hockte ich auf einer Tatami, im üblichen Saiza-Sitz, vor mir ein Set aus fünf Täfelchen, mit den Zahlen eins bis fünf nummeriert. Das machte mich zu einem von fünf Kampfrichtern im anstehenden Wettbewerb, obwohl ich Dutzendfach bedeutert hatte, von Ikebana absolut keine Ahnung zu haben. Yugao Uzuki war Kampfrichterin Nummer zwei; Yugito Nii nahm Platz drei ein, Gaara war der vierte Kampfrichter, und den letzten Platz hatte Ao eingenommen, dem seine Position beinahe noch peinlicher war als mir. Tsunade-sama fungierte als Schiedsrichterin. Was uns zu den Kontrahenten brachte: Dem Godaime Raikage A-sama und die Godaime Mizukage Mei Terumi-sama. Ihr Kampf: Ikebana. Ihr Ziel: Den anderen in Grund und Boden zu stampfen. Ihre Waffe: Schnittblumen und verschiedene Accessoires, die sie benutzen würden, um das jeweils schönere Gesteck zu produzieren. Normalerweise fand Ikebana nicht als Duell statt. Die hohe Kunst des Blumensteckens war einer Ausstellung vorbehalten, einem würdigen Ambiente, und nicht dem Kampf zweier Egos, die ihre Blumen als Waffe gegen den jeweils anderen verwenden wollten. Dabei ging es durchaus freundschaftlich zwischen beiden Kage zu. Nun, zumindest noch. Und genau das war meine Befürchtung, dieses angeblich friedliche Duell betreffend. Beide waren sie Ausnahme-Shinobis, einer aus einer Million, beide verfügten sie über ihre ganz eigenen Jutsu und beide hatten sie ein Temperament, das es mit meinem Feuer aufnehmen konnte. Und das wollte schon was heißen. Wenn dieses Duell mies lief, wirklich mies lief, dann würden wir statt des Kampfs mit Blumen einen Kampf mit Fähigkeiten erleben, die wir wohl Zeit unserer Leben so und in dieser Intensität nie wieder erleben würden. Das hatte Seltenheitswert. Aber ich hatte zu Recht Bedenken, dass die Chancen groß waren, als Kollateralschaden auf der Strecke zu bleiben. Vor allem, weil Gaara zum Kampfrichter ernannt worden war, und ganz ehrlich, weder A-sama noch Mei-chan konnten wirklich gut mit ihm. Was ich natürlich sehr schade fand, denn wenn man erst mit ihm warm geworden war, gab es kaum einen besseren Freund; leider aber barg dieses Arrangement das Risiko, Raikage und Mizukage erst Recht aufzuregen... Nein, ich sah nicht mit besonders viel Zuversicht in die Zukunft. Wie gesagt, ich verstand so gut wie nichts von Ikebana. Dafür verstand Gaara umso mehr vom Thema, und er hielt mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. "Flache Schalen, aha. Moribana-Schule, was? Mit dem Kenzan, dem Schwertigel, kann jeder Idiot Blumen stecken und hoffen, dass etwas künstlerisch Wertvolles dabei herauskommt." "Moribana?", fragte ich unbedachterweise. Gaara war nur zu bereit, mich nicht unwissend sterben zu lassen. "Eine Schule, mit der jedermann Ikebana betreiben kann. Die Vase wird unwichtig. Meist nimmt man eine flache Schale, für die man nicht viele Ideen braucht. Gesteckt wird im Kenzan, einem Gebilde, in dem jeder Pflanzenstängel gut Halt finden kann. Zudem wird so arrangiert, dass das Arrangement von allen Seiten beobachtbar ist. Der Standpunkt des Schaffenden geht so vollkommen verloren." Der Kazekage seufzte lang und tief. "Und wenn ich mir die bereitliegenden Materialien ansehe... Nichts gegen Frau Kubo, aber normalerweise bezieht man sich bei seinen Kunstwerken auf die Saison, aber ich sehe nicht eine Sommerblüte. Dabei sollten diese sich nicht so schwer besorgen lassen. Auch die Wahl der Farben des Beiwerks ist so disharmonisch. Ich kann da keine Linie erkennen. Aber ich glaube, wir müssen von diesen beiden Kandidaten ohnehin keine Wunder erwarten." Ich hätte mir mit der flachen Hand vors Gesicht schlagen können. Klar, für Gaara war das Rache an Mei-chan und A-sama für die frostige Begrüßung von gestern. Und die Rache schlug voll ein, denn in den Augen der beiden sah ich deutlichen Ärger blitzen. Ich hätte trocken geschluckt, wenn ich das gewagt hätte. "Davon habe ich keine Ahnung", sagte ich leise zu Gaara. "Ich kann kein Ikebana beurteilen. Ich kann nur feststellen, ob es mir gefällt oder nicht." Der Kazekage zwinkerte mir zu. "Und damit hast du nicht das schlechteste Kriterium gewählt, Mamoru. Mach einfach, wie du denkst." Ich zweifelte nicht daran, dass Gaara sich an seinen eigenen Rat halten würde. "Beginnt!", rief Tsunade-sama. Augenblicklich griffen beide Kage zu den Zweigen, Blättern und Blüten. Man sagte ja, ein Ikebana-Meister wusste schon bevor er die erste Blüte verwendete, wie das Gesamtwerk aussehen würde. Danach versuchte er nur noch, das Kunstwerk in seinem Geist in der Wirklichkeit nachzubilden. Zudem griffen A-sama und Mei-chan zu unterschiedlichen Materialen. Das Thema lautete zwar "Beginnender Sommer", aber selbst ich wusste, dass die Interpretationsmöglichkeiten endlos waren. So auch die Bewertungsmöglichkeiten. Und ich wusste, der Kazekage würde mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg halten. "Ah, A-sama scheint sich für ein chokutai-Arrangement entschieden zu haben. Altrosa Blüten, sattgrüne Blätter, dunkles Holz. Ich verstehe, worauf er hinauswill." "Chokutai?", wagte ich zu fragen. "Ein stehendes Gebinde. Alles geht nach oben, ohne Ausnahme, ohne Abweichung. Nicht gerade leicht umzusetzen. Terumi-sama hat sich für suitai entschieden, ein hängendes Gebinde. Schau nur, die weißen Blüten, die von ihren Stielen herabhängen, das nach unten deutende helle Geäst und die Zweige mit den leichten Bögen. Ich persönlich finde suitai schwieriger, aber es kommt eben immer darauf an, was am Ende dabei herauskommt. Wenn, dann versuche ich shatei zu stecken, geneigt, Mamoru. Es bietet die meisten Varianten, die schönsten Möglichkeiten. Meine Bewunderung dafür, dass beide sich nicht für den am einfachsten zu gehenden Weg entschieden haben. Wenngleich beide unter den Materialien, die ihnen zur Verfügung stehen, nicht das Beste für ihre Vorhaben gewählt haben." Innerlich duckte ich mich. Gaara war auf einer extrem aggressiven Provokationswelle unterwegs, die er immer wieder mit Zuckerguss entschärfte. Aber wie lange ging das noch gut? Wann würden Kirigakure und Kumogakure Suna den Krieg erklären? Es konnte sich nur noch um Minuten handeln. "Fertig", verkündete A-sama. Damit musste er noch zwei Minuten waren, bis auch Mei-chan zustimmte, dass sie ihr Werk vollendet hatte. Vor uns breiteten sich zwei Kunstwerke aus. Das Linke von A-sama bestand aus einer senkrechten Basis aus Blättern in dunklem Grün, die von langstieligen, gerade nach oben schauenden Blumen in Altrosa begleitet wurden. Eine von ihnen erkannte ich als Gerbera wieder. Das klang altbacken und langweilig, aber die dazwischen arrangierten Äste ließen eine Gitterstruktur erahnen, die nur durch sich kreuzende Ästlein enstand. Hatte er das alles wirklich schon geplant gehabt, bevor er den ersten Zweig in der Hand gehabt hatte? Die Zweige wirkten wie ein Korb, nur dass es keiner war. Dennoch begleitete er die Blüten, bis sie sich gen Himmel öffneten. Das Rechte von Mei-chan ging andere Wege. In der Mitte häuften sich drei, vier Stränge mit den hängenden weißen glockenartigen Blüten. Zwei große, hellgrüne Blätter gingen von da aus der Schale ab und ragten über den Rand hinaus und von da in die Tiefe. Einzelne, helle Grashalme setzten weitere hellgrüne Aspekte, und drei sich handtellergroß spannende Zweige gingen bogenförmig von der Mitte bis über den Rand hinaus und zeigten von dort in die Tiefe, eifrig bemüht, unterstützender Akzent für die strahlendweißen Blüten zu sein und nicht zu sehr zu dominieren. Dabei beachtete ich noch nicht mal das Füllmaterial der flachen Schalen, das ebenfalls mit Bedacht und zum Thema passend von den beiden Kage gewählt worden war. Aber nun gut, ich war ja auch der Total-Amateur. "Was wollen sie uns damit sagen?", fragte Gaara spöttisch. "Dass es nur genügend Hände braucht, die sich nach oben recken, um den Himmel zu greifen? Oder dass ein paar weiße Blümchen reichen, um die allumfassende Depression der herabhängenden Hölzer und Blätter auszugleichen? Ich kann da keinen beginnenden Sommer sehen." Worte, die bei Raikage und Mizukage nicht wirklich gut ankamen. "Die Bewertungen für A-sama!", sagte Tsunade-sama. Er bekam von jedem volle fünf Punkte. Nur Gaara bot lediglich zwei auf. "Für das mutige Arrangement", wie er verkündete. Selten hatte ich den großen, kräftigen Kumo-Nin so nahe vor einer Explosion gesehen. "Die Bewertungen für Terumi-sama!", sagte die Schiedsrichterin. Diesmal bekam sie nur dreimal fünf Punkte. Ausgerechnet Kjun, ihr Gefolgsmann, gab ihr nur vier. Und Gaara ließ sich zu drei Punkten herab. "Weil das Weiß der Blüten zumindest etwas Sommerliches hat." Damit hätten alle Beteiligten glücklich sein können, denn es stand, wie Tsunade-sama verkündete: "Unentschieden." Außerdem war noch niemand gestorben und beide Kage hockten noch immer auf ihren Plätzen. Wir hätten die Sache hier beenden und nach Hause gehen können, im wahrsten Sinn des Wortes. Aber die Dinge liefen eben nicht immer so, wie sie sollten. "Unzufrieden, Kazekage-sama?", fragte A-sama herausfordernd. "Dir steht es selbstverständlich frei, ein eigenes Gesteck anzurichten, um uns zu belehren, wie man es richtig macht." Mei-chan nickte dazu bestätigend, ein wütendes Lächeln aufgesetzt. Das versprach in einer Katastrophe zu enden. "Ich habe bereits mit drei Jahren meine ersten Arrangements gesteckt", verkündete Gaara, "auch wenn es in Suna damals niemanden interessiert hat. Aber ich habe meine Erfahrungen, und so schwer ist die Moribana-Schule nun auch nicht." Nun, es stimmte natürlich, dass Ikebana früher nur von Männern betrieben worden war, gemäß dem Wahlspruch, dass in einem Krieger auch immer ein Künstler stecken musste, weil sonst alle Taten auf dem Schlachtfeld zur Farce verkamen, denn sich gegenseitig umbringende Hohlbirnen konnte man überall auftreiben. Menschen mit künstlerischer Ader, die mit Bedacht kämpften und mit scharfem Verstand töteten jedoch nicht. Das unterschied einen Krieger von einem Schläger. Später hatten die Kuniochi diese Kunst mehr und mehr für sich beansprucht, sodass Männer wie Frauen sie gleichermaßen betrieben. Es wunderte mich nicht, dass Gaara mit Ikebana Berührungspunkte hatte. Aber langsam wunderte es mich, dass es nie in meiner Ausbildung aufgetaucht war. Gaara bekam eine flache Schale und die gleichen Materialien wie die beiden Kage. Dazu kam der Kenzan, der Schwertigel, der dem Arrangement seinen Halt verlieh. Ohne wirklich hinzusehen griff er nach Pflanzenteilen und schien sie wahllos in den Schwertigel zu stecken und das Füllmaterial zu verteilen. Doch als er innehielt, wirkte alles wie gewollt. Also, entweder hatte Gaara Recht, und mit einem Kenzan konnte jeder etwas arrangieren, was dem einen oder anderen wie Kunst vorkam, oder er war ein wahrer Meister in dieser Kunst. Letztendlich offenbarte sich uns ein shatei, ein Kunstwerk, in dem das Arrangement geneigt aufgestellt war. Es bestand fast nur aus Blüten, weiß, rosa, hellrot, orange, die mit ein wenig Phantasie eine untergehende Sonne darstellte - zumindest war es das, was ich als Laie sah, ohne auf die Steine und die ebenfalls verarbeiteten Zweige einzugehen. Mit einigem Trotz präsentierte Gaara seine Arbeit. "Nun?" Die Miene A-samas war versteinert. "Man kann sehen, dass du nicht vollkommen ohne Talent bist, Kazekage-sama." Mei war ähnlich gnadenlos. "Eine gute Arbeit. Für einen Zehnjährigen." Die Blicke, welche die drei austauschten, hätten töten können. Zumindest jeden unvorsichtigen Unbeteiligten, der zufällig in einen dieser Blicke hineinlief. Auf dem Klimax der Spannung, einem atemlosen Moment, in dem wir alle uns anspannten in Erwartung der Eskalation der Situation zwischen gleich drei Kage, klang eine klare, freundliche Frauenstimme auf: "Nachmittagskaffee ist serviert." Sofort wich alle Spannung aus dem Menschen. Auch Kazekage, Raikage und Mizukage nahmen sich zurück. Mei-chan schaltete als Erste auf offene Freude um. Tee und Kuchen war absolut ihr Ding. "Oh, da freue ich mich. Die Teestunde war gestern so abwechslungsreich." "Na, da sollten wir uns aber beeilen, damit noch etwas für uns übrig ist", sagte A-sama und erhob sich. "Ja, das sollten wir", sagte Gaara mit neutraler Miene. Ich atmete erleichtert aus. Das war noch mal gut gegangen. Ein offener Krieg zwischen drei Kage der großen fünf Reiche war abgewendet worden - von Frau Kubo und ihrer Sachertorte. Ich nahm mir fest vor, der Wirtin aus eigener Tasche ein wirklich fürstliches Trinkgeld zu geben. Immerhin hatte sie auch verhindert, dass Konoha involviert worden wäre. Aber ich ahnte, dass das Verhältnis der drei Kage fortan nicht gerade durch Freundschaft und Verständnis bestimmt werden würde. Na toll, meine Party, Auslöser eines kalten Krieges. Vielleicht sollte ich das nächste Mal weniger Anführer von versteckten Dörfern einladen. "Wie schade", hörte ich Tsunade-sama sagen. "Hätten sie sich zu einem zweiten Versuch entschlossen, hätten wir phänomenale Kunst erwarten können. Alle drei, wie sie da saßen. Nicht, Mamoru?" Ich spürte, wie ich beim Gedanken daran, dass ein Ikebana-Wettbewerb einen Krieg zwischen drei großen Reichen einen Krieg hätte auslösen können, bleich wurde. "Ja, was ist uns nur entgangen", murmelte ich. Vielleicht reichte es das nächste Mal auch einfach, Ikebana zu verbieten. Ich würde es ausprobieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)