Diamonds and Rust von Shirokko (Manche Dinge sind für die Ewigkeit und so dauerhaft wie Diamanten, während andere vom Rost der Zeit befallen werden und zerbröseln...) ================================================================================ Raubtierfütterung ----------------- Titel: Diamonds and Rust Kapitel: Begegnung 115: Raubtierfütterung Autoren: abranka und Shirokko Pairing: Draco / Harry Beschreibung: Die Fanfic spielt zeitlich nach dem 4. Buch, sprich hat Harry gerade die Begegnung bei der Auferstehung Voldemorts hinter sich. Die Ferien sind fast vorbei und er ist in der Winkelgasse, um auf seine Freunde zu warten, als er Draco sieht und sein Hass auf die Todesser ihn überwältigt. Es führt zu einer ganz neuen Erfahrung für den Blonden. In vielerlei Hinsicht… Den Rest solltet ihr schon selbst lesen… Warnung: Angst, Depri, Shonen-Ai, Kariesgefahr. Leute, deckt euch ausreichend mit Zahnpasta und Klobürsten ein. Und mit Schokolade, sie soll angeblich gegen Schocks helfen… vielleicht hat auch noch einer die eine oder andere Flasche Rohrreiniger da. Bemerkungen: Schuld an sämtlichen Logikfehlern sind die Protagonisten, die während des Schreibens allzu oft beschlossen haben, unsere Pläne zu durchkreuzen und getan haben, was sie wollten. Und nein, das ist keine Ausrede! *sich leicht wütend zu Harry und Draco umdreh und sie anfunkel* Nicht wahr? Hm, natürlich leugnen sie… Wie auch immer. Für eventuell anfallende Zahnarztkosten übernehmen wir keine Verantwortung. Edelkitsch garantiert. Disclaimer: Äh… ja, die Leute aus Harry Potter gehören natürlich nicht uns. Sie gehören sich selbst oder vielleicht auch dieser Frau, die sich Joanne K. Rowling nennt. Der Liedtextauszug ist in diesem Fall von Avril Lavigne - Tomorrow. Widmung: Unserer Freundschaft und dem einjährigen Jubiläum. Begegnung 115: Raubtierfütterung Harry schreckte am nächsten Morgen hoch, als der Wecker klingelte, richtete sich vollkommen verpennt auf. Und bereute das im nächsten Moment, als ein leicht ziehender, drückender und pochender Schmerz seinen Unterleib durchfuhr. Leise stöhnend legte er sich wieder hin und bedeckte die Augen mit den Armen. Mann, was sollte das denn jetzt? Das war doch sonst nicht so schlimm… Er rollte sich wieder zur Seite und zog die Beine ein wenig an, kuschelte sich an Draco. Und das an dem Morgen, wo Quidditch anstand. Die Zwillinge würden sich totlachen! ~*~*~*~ Auch Draco machte das lautstarke Getöse des Weckers wach. „Morgen Kätzchen.“, murmelte er verschlafen und gab Harry einen leichten Kuss auf die Stirn. Quidditchtraining stand für Harry an. Er selbst durfte noch etwas schlafen. Das war eindeutig nicht zu verachten. Abgesehen davon, dass sein Lieblingskuschelpartner nicht mehr da war. Er schlang seine Arme um Harry und drückte ihn an sich. Er wollte ihn nicht gehen lassen. So einfach war das. ~*~*~*~ Harry lächelte weich. Er war versucht, einfach liegen zu bleiben, sich nicht zu bewegen und auch sonst nichts zu tun, aber der Wind rief… fliegen. Freiheit. „Dray, ich muss aufstehen.“, murmelte er und streichelte ihm über den warmen Hals. „Das bedeutet, du musst mich loslassen.“ ~*~*~*~ Draco seufzte leise und ließ den Schwarzhaarigen widerwillig los. „Nur unter Protest. Und nur, damit wir uns ein spannendes Duell liefern können...“ Er küsste ihn noch einmal und starrte dann zu dem Baldachin empor. „Mist. Joey will heute das neue Team zusammenstellen.“ Er nahm den Arm vor das Gesicht. „Das wird sicher heiter...“ Ausgerechnet gegen Gryffindor würden sie als nächstes spielen. Und das dann mit einem neuen Team, das vermutlich nicht perfekt eingespielt war. Am besten bereitete er sich innerlich schon mal auf die nächste Niederlage vor. ~*~*~*~ Harry rappelte sich hoch auf die Knie, um erneuten Druck zu vermeiden, küsste ihn sacht. „Du schaffst das schon.“, lachte er, dann stand er auf. „Uh, Dray… das…“ Er runzelte die Stirn. „Das wird ein wirklich peinlicher Besuch bei Poppy…“, murmelte er, während er sich seine Quidditchrobe aus dem Schrank kramte. ~*~*~*~ Draco setzte sich auf und sah Harry zu, wie er zum Schrank ging. „Oh...“ Seine Wangen zierte schlagartig ein deutlicher Hauch von Rosa. „Entschuldige. Das... das wollte ich nicht.“ Verlegen und betroffen zugleich senkte er den Blick auf seine Hände. Jetzt hatte er ihn also doch verletzt, obwohl er doch gerade das nicht gewollt hatte. ~*~*~*~ Harry blickte über die Schulter zu ihm hinüber, begann zu grinsen und schlüpfte in die Hose. Mit dem Rest der Sachen kam er zurück zu ihm, krabbelte neben ihn und blickte ihn an, nachdem er sein Kinn zu sich gedreht hatte. „Hey, ganz ehrlich“, sagte er klar und deutlich verständlich. „Ich bereue gar nichts. Es war so unglaublich…“ Er leckte sich über die Lippen und küsste ihn. „…da nehme ich es gern in Kauf, zu Mme Pomfrey zu gehen.“ ~*~*~*~ Draco lächelte verlegen. „Ich habe es auch genossen. Sehr sogar. Aber...“ Sein Blick erinnerte eindeutig an Verzweiflung. „Trotzdem, ich wollte doch nicht, dass es dir hinterher weh tut.“ ~*~*~*~ Harrys Blick wurde liebevoll. „Ich weiß.“, sagte er. „Und genau wegen diesem Gesicht hätte ich es dir am liebsten nicht erzählt.“ Aber er hatte ja gesagt, keine Lügen. Es machte das Leben wirklich nicht einfacher, ohne Lügen zu leben. Vorsichtig setzte er sich auf seine Ferse und stülpte erst T-Shirt und dann den Pullover über. ~*~*~*~ Dracos Lächeln wurde weicher. „Danke, dass du es trotzdem getan hast.“ Er zupfte den Pullover an dem Gryffindor zurecht und gab ihm einen zärtlichen Kuss. Einen winzigen Augenblick zögerte er, dann zog er Harry noch einmal nachdrücklich in seine Arme. „Ich liebe dich.“, flüsterte er rau und schmiegte sein Gesicht in Harrys Halsbeuge. ~*~*~*~ Harry lächelte glücklich. „Ich dich auch.“, wisperte er, erwiderte die Umarmung für einen Moment, dann machte er sich los. „Ich muss los, sonst komme ich wieder zu spät. Angie wird mich umbringen, wenn es dazu kommt, und das ist nicht erstrebenswert.“ Er küsste ihn noch einmal, stupste gegen seine Nase und lächelte dann. „Wir sehen uns! Bis später!“ Damit verschwand er hinaus, nachdem er seinen Besen geholt hatte. Quidditch. Er liebte diesen Sport wirklich abgöttisch, aber dass er zu Mme Pomfrey musste, um überhaupt fliegen zu können… Es musste doch auch ohne gehen, oder? Zu ihr musste er eh, wegen seinem bescheuerten Trank, aber an sich… Er musste ihr ja nichts sagen. War ja auch oberpeinlich, wenn sie davon erfuhr. Vorsichtig klopfte er an und ihm wurde prompt geöffnet. Mme Pomfrey saß bereits an ihrem Schreibtisch und sah jetzt auf. Harry lächelte unsicher. „Guten Morgen, Ma’am.“, grüßte er. ~*~*~*~ „Mr Potter. Guten Morgen.“ Die Medihexe lächelte ihren ersten Patienten an diesem Morgen freundlich an. „Wie erfreulich, dass Sie freiwillig herkommen. Ihr Trank steht schon für Sie bereit.“ Ihre Augen huschten über die schmale Gestalt, die eindeutig etwas seltsam gegangen war. Fast, als wenn er Schmerzen hätte. „Soll ich einen Diagnosezauber durchführen? Mir scheint, dass Sie Schmerzen haben.“ Sie hielt den Zauberstab bereits in der Hand und machte damit deutlich, dass sie ihn nicht ohne eine Diagnose gehen lassen würde. ~*~*~*~ Harry seufzte leicht und zuckte mit den Schultern. Argusaugen. Dagegen war wohl nichts zu machen. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen, als er nickte. Als sie den Zauber begann, schloss er die Augen. Dieses Gesicht wollte er nicht sehen. ~*~*~*~ Madam Pomfrey beobachtete die Werte und dann weiteten sich ihre Augen leicht. Oha... Solch eine Art von Verletzung war ihr ja seit Jahren nicht mehr untergekommen. Soweit sie sich erinnern konnte, war Charlie Weasley vor etlichen Jahren der letzte gewesen, der mit einem solchen Problem zu ihr gekommen war. Und er hatte ähnlich verlegen ausgesehen. „Keine Sorge. Das haben wir gleich.“ Sie lächelte den Jungen warm an. „Einmal umdrehen bitte und Hose runter.“ ~*~*~*~ Harry riss die Augen wieder auf und starrte sie entsetzt an. Wie bitte? Was bitte? Wo? Und er musste erkennen, dass daran wohl kein Weg vorbeiführte. Sie würde ihn wohl kaum gehen lassen, wenn er das jetzt ablehnte. Und dass sie ihm glauben würde, dass es nicht so schlimm war, das konnte er sich auch nicht vorstellen. Zumal es jetzt auch kaum noch einen Unterschied machte. Sie wusste doch eh davon. Langsam tat er, was sie verlangte. Seine Wangen machten inzwischen der Haut eines Chinesischen Feuerballs Konkurrenz. ~*~*~*~ Poppy musste über die Verlegenheit des Jungen leicht lächeln und tippte sein entblößtes Hinterteil mit dem Zauberstab an. Einen Zauber später war die ganze Sache erledigt. „Sie können sich wieder anziehen.“ Ihr Zauberstab deutete bereits in Richtung Regal und ließ von dort eine Tube mit Creme heran fliegen. „Das muss Ihnen nicht peinlich sein, Sie sind nicht der erste, der mit so etwas hierher kommt. Auch wenn der letzte Patient damit schon eine Weile her ist.“ Sie lächelte ihn warmherzig an. „Und für das nächste Mal: Um solche Probleme zu vermeiden, benutzen Sie das hier.“ Sie drückte ihm die Tube in die Hand. „Es ist ein magisches Heilmittel hinzugefügt, das gewisse kleinere Verletzungen innerhalb kurzer Zeit heilt. Dürfte angenehmer sein.“ ~*~*~*~ Harry nahm die kleine Tube schüchtern entgegen und nuschelte ein Dankeschön. Er wartete noch, bis er seinen Trank genommen hatte, dann machte er sich aus dem Staub. Er war nur froh, dass es so eine Art ärztliche Schweigepflicht gab. Tatsächlich kam er pünktlich auf dem Quidditchfeld an, die kleine Tube vorsorglich in seiner Brusttasche – die wohl sicherste Stelle auf einem Besen. Er grüßte winkend, lächelte ihnen entgegen, was die Zwillinge sichtlich freute, weil er gestern doch so niedergeschlagen gewirkt hatte, Ron genauso sichtbar verwirrt. Während des Einfliegens verdrängte er die Zwillinge von Harrys Seite, die diesen mit peinlichen Fragen gelöchert hatten, die geflissentlich ignoriert worden waren. Er blickte ihn mit deutlich missmutiger Miene von der Seite an. „Hey…“ Er sagte sonst nichts. Harry blickte ihn an, wenig begeistert. Er wartete noch immer auf eine Standpauke, die die Blicke am gestrigen Tag versprochen hatten. „Hey.“ Ron seufzte. „Willst du mir was sagen?“ „Was denn?“ „Dass es dir Leid tut oder so! Ich… Harry, ich kann nicht glauben, was du getan hast!“ „Da bist du immerhin nicht der einzige.“ „Das meine ich nicht. Ich kann nicht glauben, dass du dich selbst so unter den Scheffel stellst. Blaise… okay, er tut mir leid, aber in erster Linie… Warum belügst du alle?“ Harry starrte ihn an. Vollkommen überfahren war er, weil er nicht damit gerechnet hatte, dass es darauf hinauslief. „Ich meine… obwohl es dir nicht gut geht, spielst du allen etwas vor. Ich weiß, das tust du immer, aber wir sind doch Freunde!“ Es entlockte Harry tatsächlich ein Lächeln. „Ich habe es Hermione erklärt.“, sagte er. „Dass ich die Hoffnung verloren hatte, diesen Kampf zu überleben. Aber sie hat mir die Hoffnung wiedergegeben. Ich… ich habe daraus gelernt. Hoff ich. Oder versuche es zumindest. Und ja, ich werde nicht weiter lügen.“ „Warum lächelst du dann andauernd, obwohl es dir sichtlich nicht gut geht?“ Ron folgte Angelinas Befehl, dass sie schneller werden sollten, blieb an Harrys Seite. Der Schwarzhaarige lächelte ihn an. „Weil es außer dir niemanden was angeht auf diesem Feld. Meinst du echt, ich will den Zwillingen erklären, was für ein Problem ich habe?“ Ron wurde rot. „Nein.“ Er lachte. „Okay. Harry, danke. Für deine jetzige Offenheit, aber ich finde es nur fair, dir zu sagen, dass wenn du dich das nächste Mal vor uns verschließt, dass ich dir dann den Ganzkörperklammerfluch auf den Hals hetze und dich drei Tage von der Eulerei hängen lasse.“ Damit verschwand er grinsend im Kreis, den Angelina zusammenrief. ~*~*~*~ Draco blieb im Bett liegen, döste noch etwas vor sich hin - und vermisste Harry. Schließlich zwang er sich dazu, aufzustehen und wenigstens einige Hausaufgaben schon einmal zu erledigen. Dann zog er seine Quidditchsachen an und verschwand mitsamt Besen hinunter in die Große Halle zum Frühstück. Er war einer der ersten - aber er war nicht allein. Montague und Goyle saßen bereits am Tisch und ein sichtlich gerädert aussehender Blaise ließ sich gerade neben Goyle auf die Bank fallen. „Morgen.“ Draco setzte sich ihnen gegenüber und bediente sich bei den Cornflakes. Dank des ausgefallenen Abendessens hatte er einen Bärenhunger und verbarg den auch nicht. Ihm fiel jedoch auf, dass Blaise müde in seinem Müsli herumstocherte und schließlich nur zwei oder drei Löffel herunterbrachte. Dieser Anblick zog ihm das Herz zusammen und ihn überkam ein schlechtes Gewissen. Weil er gestern nicht mehr an ihn gedacht hatte, weil es ihm im Moment gut ging. Montague und Goyle nahmen Dracos Appetit mit großen Augen wahr. „Wenn du so weitermachst, wirst du noch mal zu schwer für die Position als Sucher!“, meinte der Kapitän schließlich mit einem amüsierten Glitzern in den Augen. „Nein, werd ich nicht.“, erwiderte Draco grinsend und beendete das Frühstück. Dann ging es Richtung Feld. „Also...“, erläuterte Montague unterwegs. „Wir haben einige Bewerber, die unbedingt mitmachen wollen. Sogar drei Erstklässler. Eigentlich wollte ich die ja gar nicht zulassen, aber verlieren können wir nichts. Und die Gryffindors haben Potter ja auch in seinem ersten Jahr gefunden. Kurzum: Wir nehmen jeden verdammten Strohhalm. Wir brauchen so schnell wie möglich ein gutes Team...“ Die drei anderen nickten nur stumm. Logische Worte. Blaise und Draco ahnten bereits, wer diese Erstklässler nur sein konnten. Ihnen beiden fielen nur drei ein, die waghalsig und verrückt genug waren, um so etwas zu versuchen. Als sie das Quiddichtfeld betraten, waren die Gryffindors gerade dabei, ihr Training zu beenden. Eine größere Gruppe grün gewandeter und Besen haltender Gestalten stand bereits am Spielfeldrand. Die Kandidaten für die Aufnahme ins Team. Dracos Blick wanderte hinüber zu Blaise. Sein bisher engster Freund fixierte das Gryffindorteam und aus diesem genau eine einzige Gestalt. ~*~*~*~ Harry hatte sich mit George unterhalten. Unterhalten war allerdings noch reichlich untertrieben; gestritten wäre das passendere Wort gewesen. Der Weasley hatte im Grunde nichts Schlimmes gemacht, aber Harry hatte ihn dabei erwischt, wie er den Film in seiner kleinen, fliegenden Kamera wechselte, und das hatte gereicht, um zu wissen, dass sie ihren Spionagejob noch nicht aufgegeben hatten. Harry hatte versucht, ihm deutlich zu machen, dass er es nicht wagen sollte, noch weiter Fotos von ihm zu machen. Woraufhin George ihm erklärt hatte, dass er und Fred einen Zauber darüber verhängt hätten, der Szenen der Art, vor denen Harry sich fürchtete, nicht als Motiv zulassen würde. Harry hatte es zähneknirschend hingenommen, woraufhin Ron gefragt hatte, welche Szenen das denn wären. Harry hatte nicht mehr antworten können. Er hatte sich abgewandt, um zu gehen, als er Blaise gesehen hatte, dessen schwarze Augen ihn fixierten und eine Wehmut vermittelte, die ihm das Herz zerbrach. Er blieb wie angewurzelt stehen, erwiderte den Blick sekundenlang, bevor er sich plötzlich abwandte und zu einem der Seitengänge ging, einen betroffenen Ron hinter sich lassend. Blaise war immer noch nicht darüber hinweg. Klar, nachdem erst gestern der Stichtag gewesen war. Und er und Draco, sie taten schon wieder Dinge, die Blaise sich wünschte. Das tat weh. Weil sie so rücksichtslos waren in seinen Augen. Weil er Blaises Gefühle noch immer mit Füßen trat. ~*~*~*~ Blaises Blick löste sich schwer von Harrys Rücken, als Montague seine Aufmerksamkeit forderte. „Also gut. Wir brauchen zwei Jäger und einen Treiber.“ Der Slytherinkapitän musterte die Aufstellung vor ihm. Am liebsten hätte er die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Alle einigermaßen passablen Spieler wollten wohl nicht mehr in diesem Team spielen. Selbst Cassandra und Daphne, seine potenziellen Zweitbesetzungen für die Jägerpositionen ließen sich nicht sehen. Grauenhaft! „Die Treiberposition als erstes.“ Es dauerte keine fünf Minuten, da war Montague kurz davor, wirklich durchzudrehen, was ihm belustigtes Gelächter der Weaslesy-Zwillinge einbrachte. Es war schrecklich. Aber irgendwen von denen musste er nehmen! Es blieb ihm ja kaum eine Wahl. „Tracey, du hast den Posten.“, entschied er sich schließlich für Tracey Davis, eine schmale Viertklässlerin. Sie hatte wenigstens ordentlich Kraft hinter ihren Schlägen und konnte einigermaßen zielen. Fehlten noch die zwei Jäger. Zu Montagues Überraschung stellte sich sogar einer der Erstklässler bemerkenswert gut an. Besser sogar noch als der Sechst- und der einsame Siebtklässler. Also... „Rivers und Darian.“ Damit waren Rivers Shannon und Darian Hopper, letzterer war ein Drittklässler, die neuen Jäger. Großartig. Ein Team voller Kinder! „Allen anderen herzlichen Dank. Und wir beginnen jetzt mit dem Training! Auf die Besen!“, kommandierte Montague und jagte sie in die Luft. Draco hatte die Auswahl aufmerksam beobachtet, auch wenn seine Gedanken immer wieder um Harry und Blaise kreisten. Blaise wirkte so unglücklich, so verletzt. Und er fehlte ihm. So sehr! Aber er hatte es dennoch nicht gewagt, sich ihm zu nähern. Er wusste nicht, was er hätte sagen sollen. ~*~*~*~ Ron hatte Harry irgendwann eingefangen und zum Frühstück geschleift, wo er wieder trockene Frühstücksflocken gegessen hatte, diesmal mit Früchten in Kringelform. Viele aß er nicht, die Schüssel wurde nicht leer. Blaises Blick hatte ihm sämtlichen Appetit geraubt. Er war dankbar dafür, dass Ron, Pansy und Hermione nicht fragten und nichts sagten, dass sie ihn anschließend lediglich in den Raum schleiften, in dem sie normalerweise trainierten, um dort Hausaufgaben zu machen, die er tätigte, ohne sie überhaupt wahrzunehmen. Er sah auch nicht aus dem Fenster, weil er wusste, dass dort draußen die Besen zu sehen waren, wie sie Bälle jagten. Aber er blieb sitzen, als längst klar war, dass die beiden Schluss hatten. Er wollte nicht flüchten oder so. Eigentlich nicht… ~*~*~*~ Das Training mit den drei Neulingen verlief erstaunlich gut. Und Draco musste mit Respekt zugestehen, dass Rivers sich verdammt gut schlug. Irgendwie erinnerte er ein bisschen an Harry, wenn er wie mit seinem Besen verwachsen durch die Luft sauste. Nur, dass er den Quaffel durch die Torringe brachte und keinen Schnatz jagte. Aber er war wendig und schnell. Und bald sah man Montague an, dass er mit seiner Wahl gar nicht mehr so unzufrieden war. Schließlich erklärte er das Training für beendet und sie landeten. „Okay. Für euch drei gibt’s Konditionstraining. Und...“ Montagues Augen wanderten über Draco, Blaise und Goyle. „Für uns auch noch mal. Das nächste Spiel ist gegen Gryffindor. Wir müssen das Team zusammenbekommen. Morgen früh vor dem Slytheringemeinschaftsraum. Wir laufen in den Kerkern.“ Na wunderbar. Soviel dazu, dass er jetzt morgens hatte länger schlafen können. Draco seufzte leise und merkte sich die Uhrzeit für den Treffpunkt. Frühsport in den Kerkern. Konnte es etwas Prickelnderes geben? „Und wir setzen Zusatztrainingseinheiten an. Sonntagabend noch, dann Montagnachmittag und Dienstagabend.“ Draco sah Blaise an, der seinen Blick ähnlich unglücklich erwiderte. Das konnte ein Problem mit ihrem Sonderstundenplan werden. „Montag und Dienstag sind wir aber vor 18 Uhr fertig, ja?“, warf Draco ein und sah Montague bittend an. „Wa...“ Der Kapitän stockte und nickte dann leicht. Durch Pansy hatte er einiges mitbekommen. „Okay. Vor 18 Uhr sind wir fertig.“ „Großartig.“ Die Gruppe zerstreute sich langsam. Die drei Neulinge gingen mit Montague in die Kerker hinunter und bekamen von ihm noch eine deutliche Einweisung, während Goyle ihnen langsam folgte. Zuvor hatte Blaise ihm noch etwas ins Ohr geflüstert, woraufhin der grobschlächtige Junge genickt hatte. „Gehen wir zu den anderen?“, fragte Draco leise. „Oder...“ „Ist okay, gehen wir hin.“ Blaise lächelte leicht. „Aber ich muss nachher noch zu Madam Pomfrey. Strafarbeiten, du weißt schon. Außerdem ist das eine Heilerausbildung. Irgendwer muss euch doch den Hals retten.“ Sie schulterten ihre Besen und gingen Richtung Schule. „Wie schaffst du das, Blaise? Wie kannst du noch so großherzig denken? Uns den Hals retten...“, brach es plötzlich aus dem Blonden heraus und er schüttelte den Kopf. Blaise zuckte mit den Schultern. „Was soll ich tun? Harry hassen? Dich hassen? Mich gleich vom Astronomieturm stürzen? Bringt mir das irgendetwas? Ich will euch nicht aus meinem Leben verbannen. Ich muss mit allem zurecht kommen. Aber ich will euch trotzdem in meinem Leben haben. Als meine Freunde. Und dafür darf ich euch doch gar nicht hassen.“ „Blaise...“ Draco umarmte ihn plötzlich. Erneut brannten Tränen in seinen Augen. Und das passierte ausgerechnet ihm. Ihm, der doch so gut wie nie geweint hatte! „Hey. Es ist okay. Draco. Wirklich.“ Hilflos tätschelte Blaise ihm den Rücken und kämpfte gegen seine eigenen Gefühle an. „Es ist nicht fair, wenn du so etwas tust. Wirklich nicht fair.“, flüsterte er schließlich rau und schob den Blonden entschlossen von sich. „Verzeih.“ Draco schlug die Augen nieder und ging weiter. „Du fehlst mir.“, sagte er dann urplötzlich, als sie beinahe ihren Trainingsraum erreicht hatten. „Danke.“, antwortete Blaise nur leise, schenkte ihm ein trauriges Lächeln und ging entschlossen weiter. ~*~*~*~ Harry sah wie alle anderen auf, als sich die Tür öffnete. Es war klar, wer kam. Er hatte sich lange genug darauf vorbereiten können, sie zu sehen, seine Flucht von vorhin entschuldigen zu können, aber ihm blieben alle Worte im Halse stecken, als er Blaise dann sah. Draco neben ihm mit feuchten Wangen, die Augen dunkel… Der schwarzhaarige Gryffindor senkte den Kopf. Lieber wäre er gegangen, aber das wäre nicht fair gewesen. Ron legte ihm die Hand auf die Schulter, signalisierte ihm, dass er da war, dass es doch in Ordnung war, wenn er sich eben nicht so sicher fühlte. Das Blatt vor ihm… Ihm fiel auf, dass dort nicht viel stand. Eine Stunde Hausaufgaben, ein halbes Pergament beschrieben. Jämmerlich. ~*~*~*~ Draco ließ sich neben Harry gegen den Tisch sinken. „Hunger...“, klagte er und lehnte den Kopf gegen die Schulter seines Freundes. Blaise setzte sich neben Hermione und Ron. Und lächelte. Es war ein warmes Lächeln, nicht gezwungen, auch wenn ihn die Vertrautheit zwischen Harry und Draco schmerzte. „Und? Habt ihr ein neues Team?“, wollte Ron begierig wissen. Blaise nickte bestätigend. „Oh ja. Und Rivers ist mit dabei. Schaut gut aus, was der Kleine auf dem Besen so macht.“ ~*~*~*~ Ron verzog den Mund. „Rivers? Der kleine Scherzkeks, den Fred und George zum Scherzkönig ausbilden? Dieser Rivers?“ Na das konnte ja schön werden, wenn der Kleine gegen seine beiden Idole flog. Harry lächelte schwach und strich Draco sachte über den Rücken. „Hätte nicht gedacht, dass er es wirklich schafft, nachdem was er zu Anfang des Jahres noch fabriziert hat, wenn er einen Besen auch nur gesehen hat.“ Er erinnerte sich da an Worte, die sie Draco gesagt hatten, als sie ihm von ihrer ersten Stunde vorgeschwärmt hatten. Aber Rivers war nicht schlecht gewesen bei seiner ersten Flugstunde, die anderen beiden hatten damals von Unfällen und durchgehenden Besen gesprochen, aber er schien ein beachtliches Talent zu besitzen, wenn er so schnell richtig fliegen gelernt hatte. ~*~*~*~ Blaise musste lachen. „Das wird definitiv interessant werden. Montague sah nicht so glücklich aus - bis er den Kleinen voll und ganz in Action gesehen hat. Da war er dann hin und weg. Der Kleine hat mir wirklich ein paar Bälle reingelegt.“ Er schüttelte den Kopf. Rivers war wirklich bemerkenswert. Draco wandte den Kopf leicht und antwortete leise: „Rivers erinnert mich an dich. Er fliegt beinahe, als wenn er mit dem Besen verwachsen ist. Und dazu der wirre Haarschopf... Wie du, nur in blond.“ Er lächelte weich, ergriff Harrys freie Hand und drückte sie sachte. Blaises Blick wandte sich ihnen zu, doch das Lächeln verschwand nicht aus seinem Gesicht. Seine Augen wurden einen Tick dunkler, aber das war alle Regung, die er im Moment zuließ. ~*~*~*~ Harry wurde leicht rot. Das Kompliment hatte er grade nicht erwartet. Aber Blaises Blick… Er wollte ihm nicht noch mehr weh tun, indem er vor seinen Augen jetzt auf glücklich mit Draco machte. Das war nicht richtig. Hermione erlöste ihn. „Also dann, gehen wir essen. Mittagszeit hat grade begonnen und wir können alle etwas vertragen.“ Sie zwinkerte Draco zu, der vorhin noch gejammert hatte. Dann sah sie Blaise an. „Und es wäre wirklich besser, wenn du diesmal auch etwas isst, ansonsten endest du wie Harry und musst jeden Morgen und jeden Nachmittag einen Trank trinken, damit du nicht umfällst.“ Harry zog eine Schippe, doch sie hatte Recht und so schwieg er. Was konnte er denn dafür, wenn er keinen Appetit oder Hunger verspürte? ~*~*~*~ Blaise verdrehte die Augen. „Ja, Mama. Du solltest vielleicht noch einen Pro-Appetit-Zauber lernen. Für Harry und mich.“ Er grinste über seinen eigenen Scherz. „Idiot.“ Pansy verpasste ihm eine liebevolle Kopfnuss und hakte sich bei ihm unter. „Und wenn ich dich füttern muss - du isst was.“ Blaise verdrehte stumm die Augen. Auch Draco drückte sich von dem Tisch ab, fing Harrys Hand ein und folgte den anderen zur Großen Halle. Das Slytherinquidditchteam winkte ihnen sofort begeistert und lautstark zu, sodass sie sich heute für diesen Tisch entschieden. Nur wenig später schlossen auch Fred und George, Ginny und Neville zu ihnen auf. „Ich bin im Team!“ Rivers brüllte beinahe den Tisch zusammen und strahlte Harry an. „Ich werde gegen dich fliegen, Harry!“ ~*~*~*~ Der Schwarzhaarige lachte. Draco hatte ihm noch verraten, in welcher Position der Grashüpfer war und die hatte mit ihm gar nichts zu tun. „In erster Linie fliegst du gegen Ron!“, erklärte er ihm, was den Rotschopf zum Grinsen brachte. „Und ich werde es dir nicht einfach machen, Kleiner!“, prophezeite er ihm. Fred lachte. „Und was, wenn er wirklich gut ist? Blaise hatte auch so seine Schwierigkeiten!“ „Und du hast noch zu wenig Übung.“, stichelte George. Ron schlug spielerisch nach ihm. „Als ob du besser wärst!“ „Oh, ich bin besser!“ Daraufhin bekam er eine Nudel ins Gesicht und es brach Gelächter aus. ~*~*~*~ „Außerdem...“, plusterte sich Rivers auf. „Wenn ich ganz viele Punkte mache, verliert ihr, auch wenn du den Schnatz fängst!“ Dann wurde er abgelenkt, weil ihn Montague mit einer großen Schüssel Schokoladenpudding zum Schweigen brachte. Blaise hatte zwar mitgelacht, aber in seinem Rührei nur herumgestochert. „Gib her.“ Pansy nahm ihm seine Gabel ab, spießte Ei drauf und hielt es Blaise vor den Mund. Verblüfft starrte dieser sie an. „Du...“, setzte er an und sie nutzte die Chance, ihm die Ladung in den Mund zu stopfen. „Ich hatte dich gewarnt, dass ich dich füttere, wenn du nicht von allein isst.“ Rivers brach in Gelächter aus und besprenkelte Ron, Hermione, Montague, Tracey, Darian und Draco mit Pudding. Blaise musste auch grinsen und verschluckte sich fast. „Das...“, begann er und bekam erneut den Mund gefüllt. Mit einem unterdrückten Seufzer ergab er sich in sein Schicksal. Ginny, die auf seiner anderen Seite saß, organisierte sich eine saubere Gabel und füllte diese mit Spinat. Grinsend bot sie sie Blaise an. Kopfschüttelnd nahm er an. Wenn er schon gefüttert wurde, dann doch bitte von zwei hübschen Mädchen. Das war doch wenigstens etwas. Draco wischte sich den Pudding vom Umhang und beobachtete das Geschehen mit einem amüsierten Glitzern in den Augen. ~*~*~*~ Selbst Harry musste kichern. Das sah einfach klasse aus. Der hübsche Blaise zwischen zwei nicht minder hübschen Mädchen ließ sich füttern wie ein König - wie aus einer amerikanischen Seifenoper. Super klasse. Auch wenn Montague neben Rivers ein wenig angefressen wirkte, es war lustig. Ginny bekam beim zweiten Bissen einen halben Lachanfall. Ihr machte es richtig Spaß, das konnte man sehen. Und dann beugte sich Fred über den Tisch und bot Blaise auch seine Gabel an. Dass sein Ärmel in der Soße hing, störte ihn nicht im Geringsten. ~*~*~*~ Blaise blinzelte Fred kurz an und nahm dann auch den Bissen mit einem lasziven Lächeln. Wenn schon, denn schon. Draco lachte leise auf. Einen Augenblick lang war er versucht, einfach mitzumachen, aber er ließ es dennoch. Das war Harry gegenüber nicht fair. Und Blaise gegenüber auch nicht. Rivers kicherte noch immer in seinen Pudding und wurde von Montague jetzt mit einem Schutzzauber belegt. Noch einen Puddingregen konnte er wirklich nicht vertragen. Seine Augen blieben jedoch an Pansy hängen, die sich mit Ginny und Fred jetzt ein regelrechtes Wettrennen lieferte. ~*~*~*~ Kurz warf Harry Draco einen Blick zu. Gern würde er ihn auch füttern. Das versprach wirklich Spaß zu machen, allerdings… Er sah wieder zu Blaise und entschied sich dagegen. Das war heute sein Privileg. Er steckte sich eine Nudel in den Mund und wartete darauf, dass die anderen fertig wurden. Er wollte hier weg, am besten noch schnell das Training bei Lupin hinter sich bringen, dann… Seine Augen wurden groß, als er aus Reflex einen Blick zum Lehrertisch hochwarf, wo Tonks Remus Lupin doch tatsächlich dazu überreden wollte, ihn ebenfalls füttern zu dürfen. Fassungslos starrte er hinauf, hielt sich dann die Hand vor den Mund, als in der großen Halle Gekicher laut wurde und Snape neben den beiden ein Stückchen zur Seite rutschte. „Oh. Mein. Gott.“ Er begann zu lachen, leise, verhalten, aber er konnte seinen Blick nicht mehr von diesem wahrlich schrägen Pärchen da oben wenden. Wie süß! ~*~*~*~ Dracos Augen wanderten ebenso wie die der anderen zu dem Lehrertisch hinüber und er musste lachen. Genauso die anderen. Diesmal war es kein Pudding, den er abbekam, sondern Spinat von Ron. Der Blonde verdrehte die Augen. Heute hatten offenbar alle beschlossen, ihn vollzuspucken. Grauenhaft. Nur gut, dass er einen Reinigungszauber kannte, den er jetzt auch gleich anwendete. „Süß...“ Pansy kicherte und piekste Blaise versehentlich in die Wange. „Definitiv süß.“, kam es von diesem und auch er musste lachen. Wenn auch mit einem kurzen Seitenblick zu Harry und Draco. Insbesondere Lupins verlegenes Gesicht war Gold wert. Offenbar wollte er gleichzeitig am liebsten im Boden versinken und vor Tonks nicht weglaufen. ~*~*~*~ Tonks wendete schließlich einen bösen Trick an. Sie piekste ihm in die Seite, was ihn protestierend nach Luft schnappen ließ, doch wie Blaise zuvor hatte er die Gabel schneller im Mund, als er schauen konnte. Und sie freute sich wie ein kleines Kind und umarmte ihn stürmisch. Nur kurz, dann wandte sie sich wieder ihrem Teller zu und schien zu überlegen, was sie als nächstes nehmen sollte. Sie hatte ganz rote Wangen vor Aufregung. Remus’ Wangen waren auch rot. „Herrlich.“ Harry kicherte. „Los, davon könnt ihr ein paar Bilder machen!“, forderte Harry die Zwillinge auf. „Das schicken wir dann Schnuffel. Der wird sich einen Keks freuen!“ George nickte heftig, auch wenn er nicht wusste, wer Schnuffel war. Fotos machen war immer gut, besonders von solchen Szenen, wo andere Menschen peinlich berührt waren! „Schon passiert!“, freute er sich und Harrys Kicherattacke endete, als er die Augen verdrehte. Warum hatte er das gesagt? Sie nervten ihn mit ihren Bildern und jetzt forderte er sie dazu auf? War er denn bescheuert? ~*~*~*~ „Fotos?“ Draco zog misstrauisch eine Augenbraue hoch. Eine Kamera in den Händen der Zwillinge erschien ihm noch immer absolut keine gute Idee zu sein. Und sie neigten ja dazu, im sozusagen richtig falschen Moment abzudrücken... ~*~*~*~ Harry knurrte irgendwas Unverständliches, während die beiden Jungen zu lachen anfingen. „Ja, Fotos! Wir haben dir doch schon gesagt, dass wir Erinnerungen sammeln!“ George zwinkerte ihm zu. Fred blickte den Slytherin an, der einen Platz weiter saß, dann sah er auf seine Gabel. „Du auch mal?“, fragte er freundlichst und mit einem eindeutig nicht mehr zu übersehenden Funkeln in den Augen, während er Draco eine Gabel Ei unter die Nase hielt. ~*~*~*~ „Nein, danke.“ Draco funkelte den rothaarigen Jungen an, der beinahe sofort eine Kopfnuss von Harry verpasst bekam. Dem Blonden gefielen die Aussichten ganz und gar nicht, dass die Zwillinge mit einer Kamera durch die Gegend rannten. Oder sie auf die Suche nach was-auch-immer schickten. Nein, gar nicht. ~*~*~*~ Fred zog sich zurück, lachte allerdings nur, während er sich seinen Kopf rieb. „Du schlägst zu wie ein Mädchen, Harry. Vielleicht solltest du lieber das hier essen.“, sagte er und wackelte aufreizend mit der Gabel, dass das Ei zitterte. „Dann wirst du ein bisschen stärker.“ Das Gewackel dieser seltsamen Masse bewirkte bei Harry genau das Gegenteil: ihm wurde schlecht. Er schob die Gabel mitsamt Ladung fort und schüttelte sich. „Ich verzichte, Fred. Und jetzt… Lass mich zufrieden, bevor ich das kleine Ding da oben in die Luft jage.“ Zwei Jungen starrten ihn identisch entsetzt an. „Das… das würdest du doch nicht tun!“, keuchte George. „Wie hast du sie überhaupt bemerkt? Das ist doch…“ „Ich bin Sucher. Vergessen? Ich bin darin geübt!“ „Aber…“ George schien verzweifelt. „Haltet euch an meine Regeln und das Ding bleibt heile, klar?“ Sie nickten und Harry war über sich selbst erstaunt. Dass sie so schnell klein bei gaben. ~*~*~*~ Draco blickte nach oben. Jetzt sah auch er das kleine Etwas, das er eigentlich für eine Fliege gehalten hatte. Sucher... Ja. Für Harry traf das wohl voll und ganz zu. Für ihn nicht. Seine Augen wanderten zwischen Harry und den Zwillingen hin und her. „Was für Regeln?“ ~*~*~*~ Der Junge-der-lebt ließ seine Augen nicht von den Doppelgängern. „Sie haben die schlechte Angewohnheit, Dinge zu fotografieren, die sie nichts angehen.“, sagte er gedehnt. Er wollte sie nicht an Draco verraten. „Und sie waren so blöd und haben die Grenze des Vertretbaren überschritten. Und jetzt… Nun ja. Ich hoffe, sie halten sich daran, dass es Dinge gibt, die sie nichts angehen.“ Man konnte sehen, wie unangenehm den Zwillingen das war, wie unzufrieden sie damit waren, aber Harry kannte keine Gnade. Irgendjemand musste sie doch dazu bringen, mal zu sehen, dass Scherze eben nicht alles waren. ~*~*~*~ Draco zog die Augenbraue hoch etwas höher. Das klang überhaupt nicht gut. „Ich würde ihnen raten, sich daran zu halten. Dringend raten.“ Das Funkeln in seinen grauen Augen machte sehr deutlich, dass er in dieser Hinsicht keinen Spaß verstehen würde. „Entspannt euch mal.“, kam es in diesem Moment von Pansy. „Ansonsten sprengt ihr mit eurer schlechten Stimmung noch den ganzen Tisch in die Luft!“ ~*~*~*~ Harry sah sie an, dann seufzte er und lehnte sich gegen Draco. Sie hatte ja Recht. Und er hatte damit wieder angefangen, weil er einfach keinen Spaß verstand. „Ich bin müde.“, murmelte er leise. „Seid ihr mir böse, wenn ich hoch geh?“ ~*~*~*~ Pansy schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht.“ Sie lächelte warm. Draco strich dem Gryffindor sanft durch die Haare und hauchte ihm einen leichten Kuss auf den Schopf. „Willst du allein sein?“, fragte er leise. Wenn dem so war, dann würde er das respektieren. Blaise in der Zwischenzeit hatte die Zwillinge mit in ein Gespräch hineingezogen, das auch Ginny und Neville mit immer größerem Interesse verfolgten. Schließlich wisperten sie alle „Okay“. „Was ist okay?“, fragte Ron verblüfft, der nicht viel davon mitbekommen hatte. „Och, nichts.“ Ginny winkte ab. „Sei nicht so neugierig.“ ~*~*~*~ Harry zuckte mit den Schultern. „Ich bin mir nicht so sicher…“, murmelte er. Er bekam von den Dingen um sich herum nichts mit. „Ich weiß es wirklich nicht.“ Eigentlich hatte er Panik davor, allein zu sein, andererseits wollte er das schon. Das Resultat daraus war, dass er so unsicher war, was er selbst wollte, dass er hoffte, Draco würde die Entscheidung für ihn treffen. Eine vollkommen dumme Idee, denn ganz egal, was er sagte, wenn es falsch war, war es seine Schuld. „Ich werde zu Hagrid gehen.“, sagte er schließlich. Er wollte wenigstens, dass Draco wusste, wo er war, und dieser Ort war einer jener wenigen, wo man alleine war, aber nicht das Gefühl hatte, dass es so war. Wie in der Eulerei, wie in der Bibliothek. ~*~*~*~ „Okay.“ Draco drückte ihn liebevoll an sich. Schien, als wenn Harry hin- und hergerissen war. Aber er konnte ihm diese Entscheidung nicht wirklich abnehmen. Sein Blick wanderte über die anderen. Blaise war eindeutig beschäftigt, Ron und Ginny zickten sich an, Hermione sprach mit Pansy und irgendwie hatte er gar keine Lust, gleich mit einem von ihnen Zeit zu verbringen. Er seufzte leise. Er war innerlich noch immer zerrissen. Und diese scheinbar harmonischen und normalen Momente erinnerten ihn nur allzu deutlich daran. Es tat weh. Etwas in ihm tat verdammt weh. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ I don't know how I'll feel, tomorrow, tomorrow, I don't know what to say, tomorrow, tomorrow Is a different day ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ ----------__-----------__------------__-----------__-----------__------------ abranka: Hach, ich liebe Tonks für ihre durchgeknallte Art! Wobei... Pansy ist auch nicht schlecht. *g* Macht ihre Drohungen wahr, das Mädchen. ^^ Shi-chan: Hab Pansy lieb. Die ist einfach toll! Hosted by Animexx e.V. 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