Diamonds and Rust von Shirokko (Manche Dinge sind für die Ewigkeit und so dauerhaft wie Diamanten, während andere vom Rost der Zeit befallen werden und zerbröseln...) ================================================================================ Katzenjammer ------------ Titel: Diamonds and Rust Kapitel: Begegnung 106: Katzenjammer Autoren: abranka und Shirokko Pairing: Draco / Harry Beschreibung: Die Fanfic spielt zeitlich nach dem 4. Buch, sprich hat Harry gerade die Begegnung bei der Auferstehung Voldemorts hinter sich. Die Ferien sind fast vorbei und er ist in der Winkelgasse, um auf seine Freunde zu warten, als er Draco sieht und sein Hass auf die Todesser ihn überwältigt. Es führt zu einer ganz neuen Erfahrung für den Blonden. In vielerlei Hinsicht… Den Rest solltet ihr schon selbst lesen… Warnung: Angst, Depri, Shonen-Ai, Kariesgefahr. Leute, deckt euch ausreichend mit Zahnpasta und Klobürsten ein. Und mit Schokolade, sie soll angeblich gegen Schocks helfen… vielleicht hat auch noch einer die eine oder andere Flasche Rohrreiniger da. Bemerkungen: Schuld an sämtlichen Logikfehlern sind die Protagonisten, die während des Schreibens allzu oft beschlossen haben, unsere Pläne zu durchkreuzen und getan haben, was sie wollten. Und nein, das ist keine Ausrede! *sich leicht wütend zu Harry und Draco umdreh und sie anfunkel* Nicht wahr? Hm, natürlich leugnen sie… Wie auch immer. Für eventuell anfallende Zahnarztkosten übernehmen wir keine Verantwortung. Edelkitsch garantiert. Disclaimer: Äh… ja, die Leute aus Harry Potter gehören natürlich nicht uns. Sie gehören sich selbst oder vielleicht auch dieser Frau, die sich Joanne K. Rowling nennt. Der Liedtextauszug ist in diesem Fall von Jackson Browne – I’m the cat. Widmung: Unserer Freundschaft und dem einjährigen Jubiläum. Warnung! Leute, wenn ihr morgen ein Sportfest habt, dann lest das hier nicht. Ihr werdet Muskelkater vom Lachen haben! So ging es zumindest mir! Begegnung 106: Katzenjammer Die verbliebenen fünf warteten noch eine Weile, dann brachen sie auf. Die glitzernden Masken saßen mittlerweile und als sie in die Große Halle traten, wurde es wirklich einen Augenblick still. Alle waren sie festlich gekleidet, doch irgendwie zogen sie die Aufmerksamkeit auf sich. Leises Raunen, Getuschel über sie. Über Rons Anzug, Hermiones Haare, Pansys Kleid, Dracos Anzug... Sie ließen sich nichts entgehen. Für den heutigen Abend gab es keine Haustische, sondern es waren Tische für jeweils sechs bis acht Personen aufgestellt worden und an einem solchen nahmen sie jetzt Platz. Unruhig sah sich Draco um. Wo war Harry nur? ~*~*~*~ Dumbledore hatte das Bankett noch nicht eröffnet, als die Weasleyzwillinge in die festlich geschmückte Große Halle kamen. Fred trug auf seinem Arm eine schwarze, sich heftig sträubende, fauchende Katze. Er hatte sichtlich Mühe, sie überhaupt zu halten. Und die beiden steuerten mit schon fast erschreckender Zielsicherheit auf den Tisch der Freunde zu. Direkt vor Draco blieben sie stehen und Fred streckte die nach ihm schlagende Katze dem blonden Jungen entgegen. „Nimm ihn, bevor er mich aufschlitzt!“ „Ist unser Überraschungsgeschenk an dich.“ Sie hatten tatsächlich die Aufmerksamkeit der ganzen Halle. ~*~*~*~ Draco starrte das schwarze Kätzchen in seinen Armen verblüfft an. Diese grünen Augen, die blitzförmige, weiße Maserung auf der Stirn... Das... Das Tier schmiegte sich an ihn und fauchte die Zwillinge bedrohlich an. „Das ist... Harry?“, fragte der Slytherin entgeistert und hielt die Katze geistesgegenwärtig fest, damit sie nicht auf die beiden Weasleys losgehen konnte. Doch anstatt das zu tun, schmiegte sich das schwarze Tier nun vertrauensvoll an ihn. Die restlichen vier blickten zwischen den beiden Rothaarigen und Draco und der Katze hin und her. Ähnlich taten es alle anderen in der Halle. Es war so leise, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können und das relativ leise Gespräch war überall zu hören. ~*~*~*~ „Ja. Wir dachten…“ „…es wäre eine nette Idee, wo Halloween doch im Zeichen von Kürbissen und Katzen steht.“ „Und ein Kürbis wäre dann doch etwas zu dämlich gewesen.“, erklärte George überzeugt. „Außerdem nennst du ihn ja Kätzchen und nicht Kürbis, nicht wahr?“ Die Katze funkelte die Zwillinge an, ihre Krallen spannten sich und verharkten sich in Dracos Hose. Man konnte sehen, dass da eine Antipathie herrschte. ~*~*~*~ Draco wollte gerade nach seinem Zauberstab greifen und den Zwillingen einen äußerst hässlichen Fluch schicken, doch Blaise hielt seine Hand fest. „Vor der ganzen Schule?“, fragte er nur leise und zwang Draco damit dazu, sich zusammenzureißen. Die schmale Hand strich langsam durch das seidige Fell der Katze. Es war ganz weich. Und das Tierchen begann auch fast sofort zu schnurren. „Erwartet bloß keinen Dank dafür.“, murmelte Draco leise. „Das hier geht zu weit.“ ~*~*~*~ „Freust du dich wenigstens?“ „Sieht doch ganz so aus.“, lachte Fred. Gekicher setzte in der Großen Halle ein. Schüler verrenkten sich die Hälse, um die Katze sehen zu können, die sich jetzt, da sie sich beschützt vorkam, auf dem Schoß zusammenrollte und genießerisch die Augen schloss, weil Draco sie streichelte. Ein leises Schnurren drang bis zu Freds Ohren. „Und ihm gefällt’s auch.“, erklärte er lachend, dann drehte er sich um, seine Augen blickten suchend über die Menge, fanden das Zielobjekt und er winkte Katie, Angelina und Alicia zu, die grinsend zurückwinkten. Lee lag auf dem Tisch vor Lachen. „Viel Vergnügen noch für den Abend.“, verabschiedeten sie sich und dann gingen sie unter tosendem Applaus zu dem Tisch, an dem die Mädchen saßen. Die Miezekatze duckte sich erschrocken in Dracos Schoß zusammen. Pansy lehnte sich ein wenig vor, blickte über die Tischkante zu dem schwarzen Etwas hinunter. „Das ist nicht fair.“, murmelte sie. „Jetzt konnte keiner sein Outfit bewundern.“ Ron lachte nur. „Warum? Ist doch süß.“ ~*~*~*~ „Wirklich nicht fair. Die beiden wurden um ihren großen Tanz betrogen.“ Blaise seufzte und stützte das Kinn in die Hände. Er hatte die Hand nach der Harry-Katze ausstrecken wollen, doch angesichts dessen, was er vorhin gedacht hatte, unterließ er es lieber. Er mochte nicht unbedingt Kratzer davontragen. Draco betrachtete die schwarze Fellkugel auf seinem Schoß und liebkoste sie sanft weiter. Okay, Harry war als Katze eindeutig unwiderstehlich niedlich. ~*~*~*~ Hermione blickte etwas ratlos. „Was nun? Ich meine… Er kann doch nicht so bleiben.“ „Warum nicht?“, wollte Ron wissen und piekste das Tier in den Bauch. „Ist doch niedlich. Passt zu dir, Draco. Ein Schmusekater für den Slytherinmusterschüler. Sorry, Ex-Slytherinmusterschüler.“ „Vielleicht sollten wir die Lehrer fragen, ob sie ihn nicht zurückverwandeln können.“, schlug Hermione vor. Sie sah zur Lehrerschaft hinüber, die allesamt ein Grinsen auf den Gesichtern trugen. Dumbledore schien sogar richtig Spaß zu haben, winkte ihnen zu. „Was hältst du davon, Draco?“ ~*~*~*~ Draco warf einen Blick zu den Lehrern hinüber und sah das amüsierte Lachen auf dem Gesicht Dumbledores. „Ich glaube nicht, dass das etwas bringt.“, sagte er trocken. „Aber die Zwillinge werden den Gegenzauber mit Sicherheit rausrücken.“ Seine Augen glitzerten gefährlich. „Ähm, ich glaube, ich werde dir dabei dann Gesellschaft leisten. Damit du niemanden versehentlich umbringst.“, warf Blaise ein. Draco schenkte ihm nur ein kurzes Nicken und kraulte die Katze auf seinem Schoß weiter. Mittlerweile war sie immerhin mutig genug geworden, um sich etwas umzusehen. Vermutlich war es recht erschreckend, die Welt auf einmal aus der Sicht einer Katze wahrzunehmen. Kurz kamen die unangenehmen Erinnerungen an die Frettchenverwandlung zurück. Oh ja... Es war verdammt erschreckend. Unwillkürlich verstärkte Draco seine beruhigenden Streicheleinheiten noch. „Still. Dumbledores Rede!“ Hermione unterbrach den Ansatz jedes weiteren Gesprächs. Der Schulleiter stand auch tatsächlich auf und hielt eine knappe Rede über die Freude mit seinen Schülern Halloween zu begehen und erinnerte sie daran, dass die Masken dazu beitragen sollten, mehr Toleranz und Akzeptanz zwischen den Häusern entstehen zu lassen, denn gerade in Zeiten der Krisen müsste man zusammenstehen. „Als wenn das etwas bewirken würde.“, murmelte Ron leise. „Es ist immerhin den Versuch wert.“ Pansy stieß ihn in die Seite. „Es gibt in solchen Zeiten schließlich nichts mehr zu verlieren.“ Ron grummelte irgendetwas Unverständliches und strahlte dann. „Ah, das Essen!“ ~*~*~*~ In der Halle wurden staunende Rufe laut, denn die Elfen hatten sich wirklich Mühe gegeben an diesem Tag. Jegliches Rezept auf der Welt, das mit Kürbissen auch nur im Entferntesten etwas zu tun hatte, hatten sie gekocht und aufgetischt. Dazu schleimig anmutende Gerichte und solche, von denen man besser die Finger ließ, wollte man sein Essen bei sich behalten. Auch die fünf Freunde waren begeistert und Ron begann schon, seinen Teller voll zu schaufeln. Er nahm von jedem etwas und schreckte auch vor den unansehnlichen Sachen nicht zurück. Immerhin war er so höflich zu warten, bis alle anderen sich auch aufgetan hatten, bevor er mit einem begeisterten „Guten Appetit!“ zu essen begann. Harry auf Dracos Schoß stand auf, stellte die Pfötchen auf den Tisch und blickte ihn dann an, maunzte, bevor er auf den Tisch sprang und sich dann abwartend vor ihn setzte und wieder maunzte. „Ach wie süß!“, kam es schrill vom Tisch nebenan. ~*~*~*~ Draco blickte zu der kleinen Katze. „Hunger, hm?“ Zum Glück waren die Hauselfen so freundlich gewesen und hatten auch mit Kürbis gefülltes Hühnchen gemacht. Davon nahm er sich jetzt etwas und hielt der Harry-Katze einen Bissen unter die Nase. „Also ehrlich... Wenn das nicht Harry wäre...“ Pansy schüttelte den Kopf. „Katzen gehören eindeutig nicht auf den Tisch.“ Draco lachte. Die Ansicht teilte er. Allerdings... Wie hätte er Harry jemals irgendetwas abschlagen können? ~*~*~*~ Der schwarze Kater blickte das Mädchen einen Moment lang an, dann nahm er den Leckerbissen ganz vorsichtig aus den Fingern des Blonden, sprang damit zu Boden, um es dort zu verzehren. „Er hat dich verstanden, Pansy.“, lachte Hermione. Kurz darauf strich der Kater schnurrend um Dracos Beine. Er wollte mehr. ~*~*~*~ Draco blickte zu der Harry-Katze hinunter. Ihn dort unten zu sehen, gefiel ihm gar nicht. Schon allein nicht, weil er dann irgendwohin hätte verschwinden können, und wer wusste schon, ob da nicht etwas passieren würde? Er beugte sich hinunter und hob den schwarzen Kater hoch. „Auf meinem Schoß ist okay, oder, Pansy?“ Das Mädchen musste lachen. „Natürlich.“ Lächelnd fütterte Draco die Katze wieder, ehe er selbst weiteraß. Eins musste man den Hauselfen ja lassen - sie verstanden etwas vom Kochen. Blaise sah den beiden zu und streckte schließlich vorsichtig die Hand aus, um dem Katerchen etwas von seinem Fisch anzubieten. Katzen liebten doch Fisch, nicht wahr? ~*~*~*~ Harry war sichtlich erfreut. Er nahm den Fisch entgegen, verschlang den kleinen Brocken und begann dann begeistert Blaises Finger abzulecken in der Hoffnung, es wäre noch etwas davon daran. Die durchsichtig schillernden Geisterkatzen, die durch die Wände kamen, beachtete und bemerkte er nicht. ~*~*~*~ Blaise musste kichern, als die raue Zunge über seine Fingerspitze glitt. Das war wirklich süß. Er warf dem schwarzen Kätzchen einen zärtlichen Blick zu, ehe er ihm noch ein Stück anbot. Draco lächelte leicht und nutzte die Gelegenheit, selbst etwas zu essen. Doch immer wieder hielt er inne und betrachtete das Tier auf seinem Schoß. Irgendwie war es doch niedlich. Auch wenn er Harry in Menschengestalt doch noch etwas lieber hatte. ~*~*~*~ Irgendwann hatte der Kater genug und rollte sich auf Dracos Schoß zusammen, begann zu schnurren und mit einer Pfote – krallenlos – nach einem losen Faden zu haschen, der auf der Hose lag. Er schrak zusammen, als die Tür aufflog und Snape hereingerauscht kam, duckte sich tiefer unter Dracos Arm. Der dunkle Blick huschte über die Tische, ohne ihn zu erfassen, dann setzte er sich an den Tisch der Lehrer, direkt neben Dumbledore, wo ihm ein Platz freigehalten worden war. Die Geisterkatzen bekamen einen scheelen, hasserfüllten Blick, doch auch dieser Lehrer beachtete sie nicht weiter. ~*~*~*~ Snape wirkte so missgelaunt wie immer, wie Draco mit einem leichten Augenrollen feststellte. Ein lauter Aufschrei von einem der Nebentisch zog dann jedoch seine Aufmerksamkeit auf sich. Eines der Ravenclawmädchen - Lovegood oder so - hatte sich in eine Katze verwandelt! Eine dürre schwarz-weiß gemusterte Katze saß an ihrer Stelle auf ihrem Platz und die Sitznachbarin hatte gekreischt. Das tat sie jedoch nicht lange allein. Es wurde laut, als sich überall auf einmal Schüler und Lehrer in Katzen der unterschiedlichsten Rassen und Farben verwandelten. Auf Rons Platz saß bereits ein roter Kater, der sich jetzt über den Teller hermachte, während Blaise langsam die Form einer bläulichen Maine Coon annahm. Auch Hermione und Pansy begannen sich zu verwandeln. Kurz darauf saßen zwei vollkommen identische Siamkatzen auf ihren Stühlen. Mit geweiteten Augen blickte Draco zum Lehrertisch, wo anstelle von Dumbledore eine schlohweiße Perserkatze saß, die eine Halbmondbrille auf der platten Nase trug. Der Dumbledore-Kater blickte mit einem eindeutig amüsierten Blick durch den Raum und hopste dann auf Snapes Schoß. Der Zaubertränkelehrer hatte ohnehin mit größer werdenden Augen beobachtet, was in dem Saal geschah, aber jetzt war es um seine Ruhe geschehen. Er sprang auf, hielt einen Augenblick inne und sammelte sich sichtlich, dann schritt er betont gefasst zu einer der Seitentüren neben dem Lehrertisch. Als ihm jedoch die Perserkatze folgte, beschleunigte er sein Tempo und war kurz darauf mit dem Kater zusammen verschwunden. Draco wollte sich noch einmal umsehen, doch irgendwie schrumpfte seine Welt zusammen. Alles wurde größer und sein Blickfeld kleiner. „Nein...“, wimmert er leise, doch es kam nur ein klägliches Maunzen dabei heraus. Diesmal war er kein Frettchen, sondern eine Katze. Eine Katze mit silbrigem Fell. Aber das machte die ganze Sache kein bisschen besser. ~*~*~*~ Harry war zu Boden gefallen, als sein ‚Herrchen’ sich verwandelt hatte, hatte sich verwundert geschüttelt und sich umgewandt, um wieder hinauf zu springen, doch die gemütlichen Beine waren weg. Stattdessen schien Draco jetzt auch eine Katze zu sein. Kater… Er sprang hinauf, stieß mit seinem Köpfchen gegen Dracos, wollte schmusen, als die blaugraue Katze von nebenan mit einem eleganten Sprung ebenfalls auf dem Stuhl landete. Ein kurzer Blick, dann tapste er einen Schritt auf ihn zu, stieß auch ihn mit seinem Köpfchen an, während oben zwei Siamkatzen gemessen über den Tisch schritten und der rote Kater sich über das Huhn im Ganzen hermachte. Irgendwo wurde McGonagall wieder zum Menschen und blickte leicht verdattert auf das Katzendesaster im Saal. Es klirrte, als zwei Kater aufeinander losgingen und sich über einen Tisch jagten, ein paar rollten Fleischbällchen über die Tische und den Boden, spielten damit. Ein paar angelten nach den fliegenden Kerzen, andere fraßen zufrieden, wieder andere duckten sich ängstlich unter Stühle, versteckten sich unter den Tischdecken, die im nächsten Moment eine andere herunterriss, weil die Tischdecke sich hervorragend zum Klettern eignete. In mehr als einem Vorhang hing jämmerlich eine Katze, die diesen als Spielplatz auserkoren hatte und nun nicht mehr herunterkam. Loona Lovegood wurde wieder zum Menschen und grinste selig vor sich hin, während sie das Chaos um sich herum mit einer Mischung aus Wohlwollen und Interesse betrachtete. Kurz darauf machte ein ebenfalls roter Kater Bekanntschaft mit scharfen Krallen, als er bei einer schwarzen Katze den Liebesbiss ausprobierte. Ein graues Tier biss einem marmorierten in den Schwanz… Harry versuchte die beiden Artgenossen auf seinem Stuhl zum Spielen zu animieren, indem er Draco am Ohr zog und seinen Schwanz vor Blaises Augen hin- und herschwanken ließ. ~*~*~*~ Draco betrachtete das Geschehen kläglich. In ihm war viel zu viel Mensch, um sich auf dieses Spiel einzulassen. Der Blaise-Katze stand auch der Sinn nach etwas anderem. Sie leckte dem schwarzen Kater sanft über das Köpfchen und schob ihn dann hinüber zu dem silbrigen Tier. Auch dieses bekam von dem blauen Kater einen liebevollen Schlecker verpasst. ~*~*~*~ Das gefiel Harry. Er fühlte sich schmusig und das mit dem Ablecken kam ihm einfach nur richtig vor, weshalb er begann, dem blaugrauen Kater den Hals zu lecken, ihn förmlich zu putzen. Von ihm bekam er wenigstens Aufmerksamkeit, der andere schien ihn gar nicht zu bemerken. ~*~*~*~ Draco machte große Augen. Irgendwie hatte er das Gefühl, im falschen Film gelandet zu sein. Das hier war irgendein fauler Zauber. Ein dummer Traum. Und gleich wurde er wach, saß wieder als Mensch am Tisch und hatte den Harry-Kater auf dem... Mist. Kein Traum. Eindeutig nicht. Er maunzte kläglich und wurde dafür von Blaise mit einem leichten Nasenstüber und einem weichen Kopfstoß belohnt. Bemerkte außer ihm denn keiner, was hier geschah? Ron hatte inzwischen seine menschliche Gestalt wieder zurück gewonnen und wischte sich das Kinn ab, das voller Kürbissoße war. „Was…?“ Mit großen Augen blickte er in die Runde. Überall Katzen! Er sah zur Seite und betrachtete die beiden Siamkatzen, die nebeneinander hockten und vor sich hindösten. „Mione?“, fragte er leise und sichtlich hilflos. ~*~*~*~ Beide Katzen sahen auf und Ron war augenblicklich fertig mit den Nerven. „Wer von euch ist Mione?“, wollte er wissen. „Oder seid ihr es überhaupt? Mione hat doch Locken! Pansy, bist du das?“ Ein gelangweiltes Gähnen war die Antwort, dann erklang in unmittelbarer Nähe ein lautes Fauchen und Knurren und über sie hinweg stoben fünf Katzen. Straßenkater hätte Ron sie wohl genannt, weil sie so struppig waren. Eine davon war so fett, dass sie kaum auf den Tisch kam. Ron hätte sie wohl zurückgehalten, hätte er geahnt, was sie vorhatten, denn die Tiere stürzten sich nun mit Gefauche und Gekreische auf die drei Schmusekatzen, die dort lagen, wo gerade noch Draco gesessen hatte. Harry sprang mit allen Vieren gleichzeitig in die Luft, fauchte ebenfalls und bekam einen Bürstenschwanz, sein Nackenfell sträubte sich und er ging auf den nächstbesten Angreifer los, verbiss sich in dessen Nackenfell, sodass das Tier sich unter ihm wand. Immer wieder schlugen die Krallen nach ihm, trafen sein Bein, woraufhin er nur fester biss, bis der Angreifer wimmerte. ~*~*~*~ Blaise fauchte wütend auf und schnappte sich den größten der Angreifer, packte ihn am Nackenfell und schüttelte ihn kräftig durch, während ein zweiter versuchte, ihm auf den Rücken zu springen, seine vier Beine jedoch nicht genug dafür koordiniert bekam. Draco wich zurück. Klasse. Das fehlte ja noch. Katzenklopperei. Einer der Straßenkater verpasste ihm eine schmerzhafte Breitseite auf die Nase, die ihn janken ließ. Was fiel diesem Dreckskerl eigentlich ein? Beinahe schon beiläufig ließ er die Krallen herausspringen, schnappte sich diesen anmaßenden Widerling und begann ihm systematisch das Gesicht zu zerkratzen, was den Kater zu einer spontanen Fluchtreaktion bewegte. Der Kater, der Harry angegriffen hatte, sah mittlerweile seine Niederlage ein und stob mit blutigem Fell davon. Blieben noch die drei bei der Blaise-Katze. Mittlerweile wurde es eng für Blaise, denn der Dicke hatte sich aus seinem Griff befreit und biss nun ständig nach seiner Kehle. Das hier war blanker Hass. Blaise wimmerte leise und versuchte sich sowohl gegen den Dicken zu verteidigen, als auch gegen das dürre Tier auf seinem Rücken und das zurückhaltende Etwas neben seinem Stuhl. Ron wurde es jetzt zu bunt. Er packte den dicken Kater am Nacken schleuderte ihn quer durch den Saal. Mit einem Krachen landete er auf einem Tisch, schlidderte darüber und war kurz darauf in ein Knäuel anderer Katzen verstrickt. Den verbliebenen Gegner bekam die blaue Maine Coon allein in die Flucht geschlagen; die letzte zog den strategischen Rückzug an. Er wollte sich gerade die Pfoten lecken, als sein Blick auf Hände fiel. Hände? Einen Augenblick später saß Blaise in seiner menschlichen Gestalt auf dem Boden und strich sich durch die Haare. „Au.“, murmelte er und stand langsam auf. Seine Hände und Arme waren vollkommen zerkratzen und auch über seinen Nacken lief Blut. „Mistkerle!“, knurrte er leise. ~*~*~*~ Der schwarze Kater blickte zu dem Jungen hinauf, dann zu Ron, der ihn kurzerhand hochhob. „Du bist tatsächlich Harry.“, sagte er überzeugt. „Sich so richtig festbeißen, was?“ Ein Maunzen und er setzte ihn wieder ab, woraufhin Harry sich hinhockte und seine Wunde am Bein leckte, daraufhin aufsah und begann Dracos Gesicht abzulecken, wo ebenfalls Blut hervortrat. Ron bedachte das mit einem kritischen Blick, bevor er sich Blaise zuwandte. „Alles klar?“, fragte er. „Dieses fette Biest… ich schwöre dir, das war Crabbe. So fett wie er ist sonst keiner.“ Hinter ihnen verwandelten sich wieder zwei Katzen in Menschen zurück, zwei Hufflepuffs, die sogleich zu jammern begannen, weil Katzen so stinken würden. Was ihn auf einen anderen Gedanken brachte: „Wo ist Snape hin? Ich wette, das haben Fred und George nur für ihn gemacht!“ Immerhin hatte er ihnen erzählt, dass die Fledermaus Angst vor Katzen hatte. ~*~*~*~ „Keine Ahnung.“ Blaise zuckte mit den Schultern. Er streckte sich vorsichtig und fluchte leise über die üblen Kratzer. Draco gab ein leises Maunzen von sich, als Harry das Blut von seiner Nase schleckte und schloss ergeben die Augen. Das war doch immerhin so etwas wie ein Kuss, oder? Außerdem tat seine Nase weh und die feuchte Zunge bedeutete wenigstens etwas Linderung. Wenn er diesen Mistkerl in die Finger bekam! Blaise strich Draco kurz über den Rücken, was dieser mit einem verwirrten Blick nach oben quittierte. „Mir scheint, Mione und Pansy tragen Partnerlook.“, meinte er dann, als er die beiden Siamkatzen sah. ~*~*~*~ „Ja. Und sie beachten mich beide nicht.“, sagte Ron leidend. „Es stimmt schon, was man über Siams sagt. Sie sind arrogant.“ Er seufzte. „Und was machen wir jetzt mit den vieren? Warum verwandeln sie sich nicht auch zurück?“ ~*~*~*~ „Keine Ahnung.“ Blaise ließ sich auf dem Stuhl neben seinen Mitbewohner-Katzen nieder und hob sich beide auf seinen Schoß, um sie zu kraulen. „Knuddeln?“ Er lachte und sein Lachen wurde noch lauter, als er den eindeutig skeptischen Gesichtsausdruck auf dem Gesicht der Draco-Katze sah. Nachdenklich liebkoste der Slytherin die beiden Miezen. „Irgendwie verwandeln sich alle nach und nach zurück. Also warten wir ab.“ Seine Augen wanderten durch die Halle und blieben an zwei sich liebkosenden Katzen hängen, die sich gleich darauf in zwei Menschen verwandelten - in Millicent Bullstrode und Seamus Finnigan, die verlegen auseinander stoben. „Scheint, als wenn sich diejenigen zurückverwandeln, die sich katzenhaft verhalten.“ Als nächstes fielen ihm zwei Kater auf, die auf ihren Tisch sprangen und die eine der beiden Siamkatzen zu umgarnen begannen. Der eine war ein großer, kräftiger schwarzer Kater, während der andere etwas schlaksiger war und mehr einen schokoladenbraunen Farbton hatte. ~*~*~*~ Ron betrachtete das mit deutlichem Argwohn. Vor allem als die Katze darauf einging. Wenn das seine Hermione war, dann konnten die beiden aber was erleben. Er nahm sie beide auf, was die Katerchen nicht davon abhielt, weiter auf Jagd zu gehen, ihr zu folgen. Und die eine Siamkatze wand sich aus seinen Armen und begann mit dem Größeren zu schmusen, erlaubte sogar einen Genickbiss. Der Blick des Rotschopfs wurde leidend, während er die andere Katze gedankenlos zu kraulen begann. „Aber dann hätte Harry sich sofort zurückverwandeln müssen. Er ist mehr Katze als alles andere. Schau ihn dir doch an.“ Schwarzkater Harry hatte sich auf den Rücken gerollt und ließ sich den Bauch kraulen. ~*~*~*~ Blaise grinste und verwöhnte den schwarzen Kater genüsslich weiter. „Ich glaube, bei ihm haben die Zwillinge irgendetwas anderes gemacht. Eine Verwandlung. Das andere... Das erinnert mehr an diese komischen Kanarienschnitten, die mal eine zeitlang in der Schule umgingen. Erinnerst du dich? Irgendwer hat wohl was ins Essen gemischt oder so. Das ist nur temporär.“ In dem Augenblick bekam er auch die Bestätigung seiner Worte, denn Pansy, Montague und Dean Thomas befanden sich auf einmal neben ihnen - dort, wo gerade noch die Katzen gesessen hatten. Pansy lächelte Montague verlegen an, während Thomas aufsprang und sein Heil in der Flucht suchte. „Mir scheint, du hast Verehrer, Pansy.“ Blaise lachte auf. Vor allem, als sein Quidditchkapitän knallrot anlief. ~*~*~*~ Ron blickte die beiden ebenfalls an, Erleichterung auf dem Gesicht, als er die Katze in seinem Arm heftig knuddelte. Hermione blieb ihm treu! Wenn man das so nennen konnte, wo sie nicht einmal zusammen waren und sie auch nicht wusste, dass er in sie verliebt war. Dann grinste er hinter Dean her. „Ich glaube, ich weiß, warum Dean uns in Gryffindor so boykottiert hat.“, meinte er. „Wenn er schon länger in unsere Pansy hier verknallt ist, dann wollte er ihr und ihrer Gesinnung vielleicht helfen, indem er Harry verpfeift.“ Komischer Gedanke. Aber jetzt, wo er ihn ausgesprochen hatte, konnte es stimmen. „Oder?“ ~*~*~*~ „Möglich. Menschen tun ziemlich viel, wenn sie jemanden lieben.“ Er warf Montague einen forschenden Blick zu. „Ist das bei dir genauso, Joey? Unterstützt du uns auch nur, weil du an Pansy ran willst?“ „Blaise!“ Pansy blickte ihn schockiert an. Sie stand auf und wollte dem Freund schon eine Ohrfeige verpassen, doch Montague hielt sie ab. „Nein. Ist in Ordnung, Pansy. Blaises Verdacht ist ja nahe liegend.“ Der Quidditchkapitän schenkte Blaise ein Lächeln. „In meiner Funktion als Quidditchkapitän habe ich den Ausgleich gesucht, bis dieser nicht mehr möglich war. Und dann habe ich die Entscheidung getroffen, die ich für am besten hielt. Ob ich Pansy mag oder nicht - das hat dabei keine Rolle gespielt.“ Blaise blickte seinen Kapitän forschend an und nickte dann. „Pansy, meinen Segen hast du. Nimm ihn. Er meint’s ehrlich.“ „Blaise!“ Hochrot im Gesicht knuffte Pansy ihn gegen die Schulter. ~*~*~*~ Ron lachte, klopfte ihr auf die Schulter. „Ja, meinen auch.“, schloss er sich der freundschaftlichen Verarschung an. „Immerhin ist er groß, gutaussehend und ein Held.“ Er lachte und duckte sich unter ihrem Angriff hinweg. „Ich werd mal meine dummen Brüder suchen. Vielleicht können die uns Harry zurückverwandeln. Wenn du Recht hast, dann kennen wohl nur sie den Gegenzauber, oder?“ Und schon stand er auf dem Tisch, seine Siamkatze immer noch im Arm, verschaffte sich einen Überblick und sprang dann hinunter. ~*~*~*~ „Eine gute Idee.“ Blaise nickte und sah Ron nach, wie dieser davonging. Pansy und Montague ließen sich neben ihm am Tisch nieder. „Und das sind...?“ Montague blickte fragend auf die beiden Katzen. „Draco…“ - Blaise deutete auf die silberne Katze - „…und Harry.“ Jetzt wies er auf den schwarzen Kater, der sich genüsslich über seine Beine rollte. „Wenn deine Theorie stimmt, dann wird Draco verdammt lange eine Katze sein.“ Pansy betrachtete den silbrigen Kater nachdenklich. Wenn es eine Katze gab, die absolut unkatzenhaft aussah, dann war es diese. ~*~*~*~ Ron hatte wenig Erfolg. Er suchte von jeder erhöhten Position aus nach roten Katern, die Schabernack trieben, doch es gab gerade mal hellrote oder gemuschelte, keine wirklich roten. Dann bemerkte er, dass die Tür offen war und begann zu ahnen, dass es wohl nicht so einfach werden würde, die Zwillinge zu finden. So wie er sie kannte, waren sie auf der Suche nach Snape. Zwei der Lehrer verwandelten sich zurück und begannen McGonagall zu helfen, die Katzen wenigstens etwas zur Ordnung zu rufen und die Reste des Essens in die Küche zurückzuschicken. Dann standen plötzlich Lee und Alicia neben ihm, die sich innig küssten. Und damit auch nicht aufhörten, als sie bemerkten, dass sie keine Katzen waren. Da hatten sich wohl zwei gefunden. Ron lief kichernd weiter. Jetzt wurden immer mehr Katzen wieder zu Schülern oder Lehrern. Oder auch zu Fliegen, wie er verblüfft feststellte. Er kehrte nach einem kurzen Rundweg im Eingangsbereich zurück in die Große Halle und machte die Torflügel hinter sich zu, um die verbliebenen Katzen daran zu hindern, die Halle zu verlassen. In diesem Moment begann das Tier in seinen Armen wie angestochen zu maunzen, sich zu bewegen, wollte runter, oder rauf… Hermione war außer sich. Ron hatte alle Mühe, sie zu halten. „Was ist denn, was hast du?“ Er ließ sie los und sie rannte davon, er hinterher. Vor Blaise sprang sie auf den Tisch, maunzte ihn an, duckte sich vorn, schlug mit dem Schweif und legte die Ohren an, dann drehte sie eine winzige Runde und blickte ihn an. Erwartungsvoll. Sie wollte ihm etwas mitteilen. Ganz offensichtlich. Ron erreichte sie. „Was ist los mit ihr?“ ~*~*~*~ „Mione, benimm dich wie eine Katze und verwandle dich zurück.“ Blaise seufzte leise. „Wir verstehen kein Katzisch!“ Der Draco-Kater hatte sich in seinen Armen aufgerichtet und presste nun die Vorderpfoten gegen die Tischkante, um die Siamkatze besser sehen zu können. Die Harry-Katze rollte sich noch immer auf dem Rücken herum und ließ sich den Bauch kraulen. ~*~*~*~ Sie blickte ihn an, dann packte sie seinen Ärmel mit den Zähnen und zog daran, bevor sie vom Tisch sprang und fortlief. Etwa vier Meter weiter blieb sie stehen und sah zu ihnen zurück. „Sie will, dass wir ihr folgen.“, meinte Pansy nachdenklich. „Oder?“ Ron nickte heftig. Er nahm Harry von Blaises Schoß, weil dieser schlecht zwei Tiere tragen konnte, und lief hinter seiner Freundin her. „Da muss etwas passiert sein.“ ~*~*~*~ „Scheint so.“ Blaise drückte die silbrige Katze an sich. Neugierig reckte sie den Kopf und spähte nach vorne. Nicht nur er folgte der Siamkatze, sondern auch gleich Pansy und Montague. Worauf Hermione wohl hinauswollte? ~*~*~*~ Sie rannte hinaus und durch die Gänge, bis hinein in das chaotische Klassenzimmer, in dem sie sonst trainierten. Da Peeves einmal hier gewesen war und noch keiner aufgeräumt hatte, war es hier staubig und Kreide war auf dem Boden verteilt. Sie tapste hektisch darauf herum, sprang dann auf einen der Tische und tapste dort weiter, setzte sich schließlich abwartend daneben und maunzte sie an. Auf dem Tisch stand nur ein Wort: Askaban. ~*~*~*~ Blaise kam als erstes nach der Katze in dem Raum an und starrte auf das Wort. „Askaban? Was meinst du? Worauf willst du hinaus?“ Pansy trudelte keuchend neben ihm ein und blickte ebenfalls auf das Wort. „Askaban... Was...?“ Dann weiteten sich ihre Augen als sie begriff. „Harrys Prophezeiung! Du meinst, dass etwas in Askaban passiert!“ Montague stand daneben und verstand nichts weiter als rote Grütze und undeutbare Runen. ~*~*~*~ Die Katze maunzte erneut, trippelte unruhig auf der Stelle, sprang dann hinunter, um Kreidestaub nachzutanken. Sie war am ganzen Bauch schon weiß. Sie schrieb ein weiters Wort: Lehrer. Ron nickte beklommen. „Ich gehe ihnen Bescheid sagen.“ Er seufzte. „Ich wünschte, wir hätten die Karte, dann könnten wir sie leichter finden. Dann würden wir Dumbledore zwischen all den Katzen finden.“ Er blickte auf Harry, der momentan seinen eigenen Schwanz putzte und sich nicht im Geringsten darum kümmerte, was war. „Der hat’s gut…“, murmelte er, bevor er das schwarze Tier Montague in die Hand drückte, der ihm am nächsten stand und verschwand. ~*~*~*~ Dracos Kopf flog herum, als Harry auf einmal in Montagues Armen saß und dieser dem Kater ungeschickt den Rücken streichelte. Der silberne Kater gab ein drohendes Fauchen von sich. „Hey. Kein Grund zur Eifersucht.“ Blaise strich ihm beruhigend über den Kopf und wurde zur Belohnung in den Finger gebissen. „Au! Du...“ Er blickte in die grauen Augen und seufzte dann. „Gib her…“ Er verlagerte Draco in einen Arm und nahm mit dem anderen Harry zu sich, was Draco einen zufriedenen Laut entlockte. Montague musste lachen. „Selbst als Katze noch eifersüchtig. Niedlich.“ Das brachte ihm den nächsten Faucher von Draco ein. Dann schmiegte sich der silberne Kater an den schwarzen. War ja noch schöner, dass sie jetzt auf einmal dachten, dass sie alle Harry anfassen durften, nur weil er eine Fellkugel war! Pansy lachte leise und hockte sich neben die Siamkatze. „Ich hoffe nur, Ron findet jemanden.“ ~*~*~*~ Die Siamkatze duckte sich verzweifelt zusammen, ließ die Ohren hängen. Pansy lächelte. „Ich weiß. Wir können nichts tun. Das ist nicht so einfach zu ertragen.“ Sie blickte auf die beiden Katzen in Blaises Armen, von denen die schwarze begonnen hatte, die silberne abzuschlecken. „Und unsere beiden Hoffnungsträger übertreffen sich im Niedlichsein.“ Sie seufzte und lehnte sich gegen Montague, der neben ihr stand. „Die Welt ist verloren.“ ~*~*~*~ „Was ist auf einmal los?“ Verwirrt fuhr sich Montague durch die Haare und setzte sich neben Pansy. „Was hat das mit Askaban auf sich?“ Das Mädchen blickte zu Blaise und der Siamkatze, die beide nickten und setzte den Siebtklässler dann knapp in Kenntnis dessen, was geschehen war und was sie dachten. ~*~*~*~ Montague war sprachlos und schwieg dazu, betrachtete die kleine Gruppe plötzlich mit ganz anderen Augen. Was war mit denen eigentlich los? Aber ihn beachtete keiner mehr, denn die Zwillinge kamen in den Raum. Ihre Augen leuchteten, als sie Blaise mit seinen Schmusekatzen sahen. Und als sie näher kamen, begann der schwarze Kater plötzlich drohend zu knurren, ließ sie nicht mehr aus den Augen. Hinter seinen Brüdern kam Ron herein und schloss hinter sich die Tür mit einem der neuen Sprüche. „Verwandelt ihn sofort zurück!“, fauchte er. „Wir benötigen Harrys Hilfe! Wir brauchen Dumbledore!“ George lachte. „Oh, das können wir nicht. Das kann nur sein Schatzi!“ „Außerdem sind wir gewiss nicht lebensmüde genug, seine Warnung zu missachten. Solange er Mensch ist, treten wir ihm besser nicht mehr unter die Augen.“ „Zumindest die nächste Zeit nicht.“ Wieder lachten sie einstimmig. „Hey, Montague, was tust du denn hier? Haben sie dich adoptiert?“ Sie hatten definitiv gute Laune. „Ihr hättet Snape mal sehen sollen!“ „Er ist gerannt wie ein Hase!“ Ron knurrte. „Wie kriegen wir Harry wieder zu einem Menschen?“ Tief und beherrscht holte er Luft. „Wenn ihr es uns nicht sagt, dann könnte es sein, dass ihr ganze Bevölkerungen auf dem Gewissen habt!“, brüllte er dann los. Das brachte sie zum Schweigen. Der Ernst hier war ihnen ja schon vorher nicht entgangen, doch jetzt… „Draco muss ihn küssen.“, sagte Fred, seine Miene todernst. „Anders kann man diesen Zauber nicht aufheben.“ Ron blickte ihn an, dann zu den Katzen auf Blaises Arm. „Draco ist eine Katze, ihr Idioten!“, fauchte er. „Wie soll er ihn da küssen?“ „Das wird sich schon geben.“, zuckte der rechte Rotschopf die Schultern. „Mit der Zeit. Ihr habt doch sicher herausgefunden, wie ihr den Zauber lösen könnt.“ Ron schnaubte vor ohnmächtiger Wut. „Ihr seid solche Vollidioten! Warum könnt ihr eure dummen Scherze nicht mal lassen? Euretwegen wird es jetzt wirklich knapp! Wir können eure Karte nicht holen, weil Harry nicht er selbst ist, wir finden Dumbledore nicht und ihr…“ „Oh, Dumbledore ist vor einer Stunde verschwunden. Er hat sich zurückverwandelt.“ „Und dann ist er aufgebrochen. Wohin wissen wir nicht, aber er sah ernst aus.“ Ron starrte ihn entgeistert an. ~*~*~*~ Blaise seufzte leise. „Nun, das heißt wenigstens, dass er sich kümmert. Und dass er verstanden hat, worum es geht. Vielleicht kann er die Katastrophe noch aufhalten.“ Er blickte auf die beiden Kater hinunter. „Aber das ändert nichts daran, dass wir hier ein kleines Problem haben.“ „Ihr seid gut.“ Pansy verdrehte die Augen und funkelte die Zwillinge an. „Das wird sich schon geben. Ihr sprecht von einer Katze, die sich absolut nicht katzenhaft verhält.“ ~*~*~*~ Interessiert kamen die beiden Jungen näher und blickten den silbernen Kater an. Harrys lauter werdendes Knurren wurde missachtet. „Stimmt. Er schaut so… abfällig.“ „Das tun Katzen doch immer. Hochnäsig und abweisend.“ „Nein, das mein ich nicht. Er sieht so hasserfüllt aus.“ Fred kam näher, wollte schauen, da hatte er auch schon quer über das Gesicht einen vierstriemigen Kratzer, wich zurück, stolperte über einen Stuhl und landete im auffliegenden Kreidestaub. Er hustete, tastete über sein Gesicht, dann guckte er ärgerlich. „Also echt, Harry, du könntest aber auch ein bisschen weniger nachtragend sein!“, meinte er. Er erntete ein Fauchen. Von zwei Seiten. Hermione fauchte auch. Ihr kurzes Haar sträubte sich, ihre Ohren lagen an. „Wir sollten verschwinden.“, sagte George und half seinem Bruder auf. „Wir sehen uns!“, verabschiedeten sie sich, doch die Tür ging nicht auf. „Ronnie-Schatz, bitte, bevor die uns auffressen.“ „Würde euch recht geschehen.“, murrte dieser, dann öffnete er die Tür und sie waren verschwunden. Leicht verzweifelt blickte er in die Runde. „Was nun? Wir haben ein echtes Problem.“ Die Harrykatze blickte stolz, denn sie hatte die bösen Männer vertrieben. ~*~*~*~ „Ich kümmere mich um die beiden hier.“ Blaise strich den beiden Fellknäulen über die Köpfe. „Und du... Versuch Hermione davon zu überzeugen, dass sie sich wie eine Katze verhalten soll, damit sie wieder ein Mensch wird. Das sollte bei ihrem Intellekt doch schnell bei ihr ankommen.“ „Wieso soll Ron sich um sie kümmern und nicht ich?“, warf Pansy ein. „Ein Mädchen im Jungenschlafsaal ist eindeutig nicht so schlimm wie ein Gryffindor in Slytherin, Süße, das solltest du doch wissen.“ Er stupste Pansy gegen die Nasenspitze und stand mit seinen beiden Katzen auf. „Auf gutes Gelingen.“ ~*~*~*~ Ron blickte auf die Siamkatze, die deprimiert die Ohren hängen ließ. Er wusste, dass sie verstanden hatte, worum es ging, aber ob sie es auf die Reihe brachte? Ein wenig zweifelte er daran. Genau wie er bei Draco daran zweifelte, dass er bald wieder Mensch sein würde. „Ich bring sie um.“, murrte er. „Hätt’ ich’s doch längst getan.“ Dann seufzte er. „Mione, magst du mitkommen oder bleibst du hier? Ich glaube nämlich nicht, dass ich dir helfen kann.“ Die Katze sprang vom Tisch und kam zu ihm, schmiegte sich um seine Beine. Pansy lächelte. Vielleicht… vielleicht war das ja der beste Zeitpunkt für die beiden, um einander zu entdecken. Ron nahm sie auf. „Viel Spaß noch, ihr beiden. Der Abend ist noch jung, genießt ihn!“ Er lachte und verschwand dann ebenfalls. ~*~*~*~ Blaise verschwand mit den beiden Katzen in den Raum der Wünsche. Dort ließ er sich auf das Bett fallen und setzte die beiden ab. Draco stand auf und legte sich ein wenig von ihm entfernt hin. Nur die zuckende Schwanzspitze verriet, dass er offenbar etwas nervös war. „Okay... Wir müssen dich wieder in einen Menschen zurückverwandeln, was heißt, dass du dich mit deinem Katzendasein abfinden musst.“ Draco fauchte ungehalten. Nun, das konnte offenbar noch ein Spaß werden. ~*~*~*~ Harry jedenfalls hatte damit nicht so wirklich große Probleme. Er hatte damit begonnen, Dracos Schwanzspitze aufzulauern und sie anzufallen, sobald sie sich in seine Nähe bewegte. Er duckte sich vorn mit der Brust tief auf die Bettdecke, zielte, indem er seine Hinterfüße richtig platzierte, und schoss vor, nur um gleich darauf das Ganze von vorne zu starten. ~*~*~*~ Draco wandte den Kopf um und sah dem schwarzen Kater bei seinem Spiel zu. Irgendwann wurde es ihm zu bunt und er setzte sich auf, legte den Schwanz eng um seinen Körper. Der klagende Blick aus den grauen Augen richtete sich auf Blaise. „Hey! Ich kann nichts dafür, dass du eine Katze bist! Du hast mich doch gehört, oder? Benimm dich wie eine Katze und alles wird gut.“ Er griff nach dem Harry-Kater und setzte ihn Draco gegenüber. „Und du... Kümmer’ dich etwas um ihn. Sei nett zu ihm. Vielleicht kriegst du ihn ja dazu, dass er sich mal etwas entspannt.“ ~*~*~*~ Große grüne Augen blickten ihn an, dann begann er Draco zu putzen, erst das Gesicht, dann die Ohren. Und als Draco etwas nachgab, drückte er noch gegen ihn, bis er lag, damit er ihn mit seiner Pfote festhalten konnte. Das machte ihm auch Spaß. ~*~*~*~ Draco ließ sich auf seinen weißen Bauch fallen und schloss die Augen. Vorsichtig streckte Blaise die Hand nach ihm aus und begann ihn zart zu kraulen, ergänzte Harrys Streicheleinheiten. Vielleicht würde das ja helfen. Unter seiner Hand konnte er irgendwann spüren, dass sich der verkrampfte Katzenkörper etwas lockerte. Und dann kam etwas, bei dem er im ersten Moment versucht war, seinen Ohren zu misstrauen. Der Draco-Kater schnurrte. ~*~*~*~ Harry war schon über den halben Bauch und hatte zwei Füße abgeschleckt, als er sich neben Draco zusammenrollte und halb auf ihm drauf die Augen schloss. Zufrieden. Eindeutig zufrieden. Einen Moment dauerte es noch, dann bettete er den Kopf auf der weichen, nachgebenden Schulter des Silbernen, dann schien er einfach mit einem schweren Seufzer einzuschlafen. ~*~*~*~ „Hey... Lass mich nicht einfach so hängen.“ Blaise seufzte leise und strich dem Harry-Kater über den Rücken. ~*~*~*~ Dieser begann ebenfalls zu schnurren, aber ansonsten tat er nichts weiter. Es war gerade viel zu schön dazu. Seine Pfoten begannen halb auf der Decke, halb auf Draco Milchtritt zu machen. Ein eindeutiges Zeichen dafür, wie wohl er sich fühlte. ~*~*~*~ Blaise seufzte leise. „Wie du willst. Dann eben so.“ Mit einer Hand kraulte er den Draco-Kater weiter, der ihm mittlerweile sogar seinen Bauch freiwillig anbot, und mit der anderen liebkoste er das schwarze Kätzchen. Beide lieferten sich jetzt ein richtiges Wettschnurren. Blaise musste lachen. „Ihr seid verboten niedlich.“ Er seufzte leise. „Kann das nicht immer so sein? Friedlich... liebevoll?“ Er biss sich auf die Lippe. Nein, wahrscheinlich nicht. Er drückte mit einem wehmütigen Lächeln sowohl dem silbrigen als auch dem schwarzen Kater einen Kuss auf. Vorsichtig kraulte er weiter und spürte, wie sich auch Draco immer mehr entspannte. Schien doch glatt, als wenn er sich langsam vollkommen fallen ließ. Bildete er sich das ein, oder wurde der Kater immer größer? Nein, er bildete es sich nicht ein. Die Rückverwandlung setzte ein, wenn auch langsam. Wie in Zeitlupe wurde aus der silbernen Katze wieder ein Mensch. Schließlich lag Draco in seiner gewohnten menschlichen Gestalt neben ihm. Er hatte den Bauch noch immer nach oben gewandt, die Beine leicht angezogen und auf dem Gesicht lag ein seliges Lächeln, das jetzt langsam Verwirrung wich. ~*~*~*~ Harry hatte nicht mitbekommen, wie Draco sich zurückverwandelte, doch jetzt, wo er sich bewegte, drohte er zu rutschen. Einem ungewissen Grund entgegenzurutschen. Und er tat das erste, das seine Instinkte ihm sagten. Festhalten. Mit Krallen. ~*~*~*~ Draco schrie leise auf. „Bei Merlin! Der Stoff ist dünn!“ Leise fluchend packte er den schwarzen Kater und platzierte ihn vernünftig auf seinem Bauch, damit dieser weder abstürzen konnte noch weitere Gründe hatte, ihn zu misshandeln. Seufzend schloss der Blonde die Augen. Er fühlte sich kaputt und in seinem Kopf drehte sich alles. Außerdem musste er akut dem Drang widerstehen, sich mit dem Hinterbein am Ohr zu kratzen und sich die Vorpfoten zu lecken. „Danke.“, murmelte er matt. Blaise lächelte und strich ihm über die Wange. „Immer wieder gerne.“ Er blickte auf das entspannte Gesicht ab und nach einem Augenblick des Zögerns beugte er sich vor, um Draco einen leichten Kuss auf die Lippen zu hauchen, der zumindest eine ebenso leichte Erwiderung fand. ~*~*~*~ Harry beobachtete das auf dem Bauch liegend, dann rollte er sich zusammen, legte den Schwanz um sich und schlief einfach weiter. Schlafen war schließlich das, was Katzen zu neunzig Prozent am Tag taten. ~*~*~*~ Langsam setzte sich Draco auf, darauf bedacht, die schwarze Katze nicht herunterrutschen zu lassen. „Und wie...“ „Wie wir ihn zurückverwandeln können?“ Blaise beendete die Frage für Draco. „Durch einen Kuss von dir.“ Draco betrachtete das kleine Fellknäuel auf seinem Bauch. Vorsichtig strich er durch das seidige Fell und lächelte dabei. „Er ist selbst als Katze unwiderstehlich süß.“ Er hob den kleinen Kater an und hielt ihn sich vor das Gesicht. Die grünen Augen blinzelten ihn träge an und beklagten sich sichtlich über die Störung. „Als Menschen ziehe ich ihn allerdings vor.“ Der Blonde gab der Katze einen leichten Kuss auf die Nase. ~*~*~*~ Die Augen weiteten sich, dann, mit einem leisen Plopp verwandelte er sich wieder in einen Menschen, genauso schnell, wie die Verwandlung in eine Katze vollzogen gewesen war. Jetzt saß er auf Dracos Schoß und blickte ihn verdattert an, weil er ihn auf die Nase küsste. „Was…?“ Er blickte sich um. „Wieso sind wir nicht auf dem Fest?“ ~*~*~*~ „Es gab einen... katzigen Zwischenfall.“ Blaise musste lachen. „Die Zwillinge haben nicht nur dich in eine Katze verwandelt, sondern sämtliche Schüler und Lehrer. Sie haben irgendetwas ins Essen gemischt.“ Draco nickte bestätigend und drückte Harry zufrieden an sich. Die Welt war eindeutig viel besser, wenn er Harry bei sich hatte - als Menschen. ~*~*~*~ Harry zog überlegend die Augen zusammen. Ja, da war was. Fisch und Huhn und Streicheleinheiten und eine Prügelei mit anderen Katzen, Schmusen, Zufriedenheit, spielen… „Ich… kann mich kaum erinnern.“, murmelte er. „Das ist alles so verschwommen. Nur ein paar Gerüche und Szenen.“ Er schmiegte sich an Draco. „Warst du da?“, fragte er. „Auch als Katze?“ Er musste lächeln. „Sah sicher niedlich aus.“ Dann blickte er zu Blaise hin, nachdenklich und wirklich scharf überlegend. „Du warst sicher eine ganz schöne Katze.“, meinte er dann. „Eine ägyptische oder so.“ Blaise hatte sich noch immer nicht abgeschminkt und war noch in Festkleidung, mit seinem Lidstrich und der Frisur sah er aus wie ein Ägypter von den Bildern. ~*~*~*~ Blaise lachte. „Ich weiß nicht. Da musst du Ron fragen. Der hat es wahrscheinlich besser mitbekommen.“ „Blaue Maine Coon.“, antwortete ihm jedoch Draco. „Du hattest bläuliches Fell.“ „Woher...?“ „Bei Merlin, was meinst du, warum ich so lange eine Katze war? Weil ich meinen Verstand nicht im Austausch gegen das Fell abgegeben habe. Ich hoffe übrigens, dass dieser Bastard, der mir diesen Kratzer verpasst hat…“ - er fuhr sich über die Nasenspitze, „…morgen sein Gesicht flicken lassen kann.“ Die grauen Augen blitzten auf. Dann wurde sein Blick wieder weich und er strich Harry weiter durch das Haar. ~*~*~*~ Harry lachte leise. „An eine Prügelei kann ich mich auch noch erinnern. An große Wut oder auch Hass, den ich empfunden habe.“ Er blickte Blaise an und seufzte leise. „Komm.“, sagte er und streckte die Hand aus. „Schließ dich nicht selber aus.“ Er erinnerte sich daran, dass es Blaise gewesen war, der ihn so schön gestreichelt hatte. Lange Zeit. Das war angenehm gewesen, schön. Blaise hatte sanfte, geschickte Finger. ~*~*~*~ Blaise kam Harrys Aufforderung gerne nach und schmiegte sich an ihn und Draco. Dieser legte wie selbstverständlich die Hand in Blaises Nacken und kraulte ihn sachte. „Gibst du die Streicheleinheiten zurück?“ Blaise lächelte weich. „Vielleicht... Vielleicht habe ich euch beide auch einfach nur gern.“ Draco zwinkerte ihnen zu und gab Harry einen zarten Kuss auf die Stirn. ~*~*~*~ Harrys Arm legte sich um Blaises Hüfte, streichelte ihn gedankenverloren, als er die Augen schloss. „Verdammt…“, murmelte er leise. „Katze sein macht müde. Warum schlafen die Viecher auch so viel?“ Dabei war es noch nicht einmal sechs Uhr. Aber wenn er es recht bedachte, hatte er in der letzten Nacht nur wenig Schlaf bekommen. ~*~*~*~ Blaise seufzte. Ihm fielen jetzt ebenfalls die Augen zu. Es tat so gut. Es tat so verdammt gut, hier so zu sitzen, beziehungsweise vielmehr halb zu liegen, und sich wohl zu fühlen. „Wenn ich noch eine Katze wäre, würde ich jetzt schnurren.“, murmelte er leise. „Ich glaube, ich kann es hören. Wie wir drei schnurren.“ Draco lachte leise. ~*~*~*~ Harry kicherte leise. Ja, das war etwas, was am Katzendasein wirklich gut gewesen war. Man hatte an einfachen Signalen erkannt, was der Gegenüber dachte oder fühlte. „Ich kann es auch hören.“, sagte er schließlich. „Es ist ein angenehmes Gefühl.“ Eine längere Zeit herrschte Stille, in der sie nur genossen, die Nähe in sich aufsogen. Aber ein Gedanke beschäftigte Harry dann doch noch. „Jetzt haben wir gar nicht getanzt…“, murmelte er leise. ~*~*~*~ „Das holen wir dann eben nach.“, murmelte Draco leichthin. „Zwar nicht im großen Kreis, aber irgendwie holen wir das nach, Kätzchen. Versprochen.“ „Tanzt du dann auch mit mir, Draco? Und du auch, Harry?“, war Blaises leise Stimme zu vernehmen. „Klar, Schildkrötchen. Alles, was du willst.“ Blaise zuckte bei dem Spitznamen leicht zusammen. Schildkrötchen... Das war entweder wahnsinnig süß oder wahnsinnig bekloppt. ~*~*~*~ Harry lächelte ihn an, öffnete sogar seine Augen dafür. „Gerne. Wenn du führen kannst. Du weißt ja, ich kann nicht tanzen.“ ~*~*~*~ „Keine Sorge. Hab’s von meiner Mutter gelernt.“ Blaise lachte leise und streckte blind die Hand aus, um über Harrys Lippen zu streicheln. Ganz weich und zart waren sie. ~*~*~*~ „Du hast es gut.“, murmelte dieser leise, lächelte ob der Berührung. Er wünschte, seine Mutter hätte es ihm auch zeigen können, aber das war Wunschdenken. Und er konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass Sirius es ihm zeigen konnte. Allein die Vorstellung, wie der schwarzhaarige Mann tanzte… Er wollte es gar nicht wissen. ~*~*~*~ Draco strich Harry ganz sachte über die Wange. „Dann zeigen wir es dir. Das ersetzt zwar nicht die Zeit mit deiner Mutter, aber du bist bei Menschen, die dich lieben.“ Blaise nickte mit einem leichten Lächeln und ließ seine Fingerspitzen zu Harrys Hals weiterwandern, um dort die weiche Haut zu liebkosen. ~*~*~*~ Harrys Lächeln wurde breiter. Er drückte die beiden Jungen ganz fest an sich, zog sie so eng an sich, wie er nur konnte. So viel Dankbarkeit war in ihm, die Worte ließen ihn vor Wärme und Wohlbefinden fast überlaufen. „Danke.“, hauchte er. „Vielen, vielen Dank!“ ~*~*~*~ „Dafür musst du dich nicht bedanken.“, erwiderte Blaise leise und drückte einen Kuss auf Harrys Arm. „Liebe, gibt man schließlich freiwillig.“ Draco erwiderte die Umarmung zärtlich. Blaises Worten hatte er absolut nichts hinzuzufügen. ~*~*~*~ Harry lächelte. Trotz allem war das das beste Halloween, das er je erlebt hatte. ~*~*~*~ In dieser Nacht schlich Snape besonders vorsichtig durch die Gänge. Seine Augen blickten wachsam umher, ob noch ein Überbleibsel des Streiches der Zwillinge, die im Übrigen eine wirklich harte Strafe verdient hatten, herumstreunte. Bevor er um eine Ecke ging, lugte er darum herum, und saß dann eine Katze in jenem Gang, machte er Kehrt und suchte sich einen anderen. Und dabei merkte er nicht, wie zwei Katzen ihm folgten. Eine sandfarbene und eine graubraungestreifte. Sie blieben stehen, sobald er stand, und liefen, wenn er lief. Und würde er einmal im Kreis laufen, täten sie es auch. Um halb eins kehrte Severus Snape in seine Gemächer zurück, vollkommen geschafft von dem Tag. Erst die Hektik und die nervenden Schüler, die sich nicht mehr auf den Unterricht konzentrieren wollten oder konnten, dann die nervige Feier, zu der er zu spät kam, dann die vielen Katzen… woher wussten diese miesen Zwillinge nur, dass er Angst vor Katzen hatte? Das war nicht weit verbreitet. Es wusste eigentlich keiner. Black. James Potter hatte es gewusst. Lupin… Und mit keinem dieser drei hatte… Moment. Snape hielt inne, seine Hand verharrte auf der Türklinke. „Harry Potter weiß es auch.“, murmelte er leise. „Das…“ Er hatte es verraten. Das war klar. Er hatte den Zwillingen seine Schwäche verraten, weil er sich für die fiesen Stunden rächen wollte. Verdammter Bastard! Wie James Potter! Er fluchte leise und schloss die Tür auf, trat ein und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Warum hatte die Dumbledore-Katze ihn auch verfolgen müssen? Rennen war so überhaupt nicht sein Fall. Aber wahrscheinlich hatte es dem Schulleiter auch noch Spaß gemacht. Und dann die Zwillinge, die weitergemacht hatten, nachdem der Perserkater endlich weg gewesen war… Mistviecher. Er sollte sie alle in den Kochtopf schmeißen und den Chinesen schicken. Die aßen so was doch so gern. Er ließ seinen Umhang auf die Couch fallen, direkt neben die beiden Katzen, die dort lagen, und lief ins Bad, um sich unter die Dusche zu stellen. Gerade hatte er sein Hemd geöffnet, da schrak er zusammen. Katzen? In seinem Wohnzimmer? Auf seinem geheiligten schwarzen Sofa? Er lief zurück. Und erstarrte. Tatsächlich. Da waren sie. Zwei Katzen. Zwei… Katzen… eine hellbraun, die andere mehr dunkelbraun, aber… es waren zwei Katzen[b/]! „Raus!“, knurrte er. „Aber sofort!“ Keine müde Reaktion. Die beiden schliefen wohl tief und fest. Und anfassen? Er schüttelte sich. Da musste sein Zauberstab her. Und der lag neben den Biestern auf der Couch. Oh Mann. Konnten die nicht einfach verschwinden? Er griff nach dem nächstbesten, das er finden konnte: ein Kissen. Und warf es auf die Katzen. Sie sprangen fauchend auf. „Raus hier!“, rief Snape dunkel. „Ich will euch hier nicht haben! Wer seid ihr überhaupt?“ Keine Antwort, aber jetzt kam er an seinen Zauberstab heran. Er wirkte den Wingardium, hob sie beide hoch, ging dann zur Tür und beförderte sie unsanft nach draußen. Anschließend verschloss er die Tür dreifach magisch und lehnte sich erschöpft gegen die Tür. Mann. Was für ein schrecklicher Tag. Das würde ihm Potter aber büßen! Wenigstens konnte er jetzt duschen gehen. Als er eine halbe Stunde später in sein Bett kriechen wollte, blieb er wie angewurzelt stehen, als sein Blick auf die schwarzen Laken fiel. Ein heller, sandfarbener Fleck, ein dunkler, brauner Fleck… Seine Augen täuschten sich nicht. „Wie seid ihr denn hier reingekommen?“ Seine Stimme war leicht panisch. „Das… das ist unmöglich! Ich… Hier gibt es keine Fenster, der Kamin hat keinen Ausgang und es gibt keine geheimen Türen. Was tut ihr hier?“ Die sandfarbene Katze blickte ihn aufmerksam an. „Runter von meinem Bett!“ Er holte Luft. „Raus aus meiner Wohnung!“ Die Katze erhob sich graziös, streckte sich einmal, dann sprang sie vom Bett. Wenig später folgte die zweite und Snape beobachtete mit einer schrecklichen inneren Unruhe, wie die zwei das Schlafzimmer verließen. Das war erstmal genug. Er schlug die Türe zu und atmete tief ein und aus. „Dafür wirst du bluten, Harry Potter!“, versprach er sich selbst, bevor er einen Warnzauber vor Katzen sprach und sich hinlegte. Es dauerte, bis er einschlief, aber kaum war das geschehen, waren die beiden Katzen wieder da und rollten sich an seinem Fußende gemütlich ineinander. Schlafen war immer gut. Man konnte sich vorstellen, wie Snape aus dem Bett fegte, als er am nächsten Morgen die Augen öffnete und in große, grüne Augen blickte. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ I'm in love with the way you scratch my back You've got the only thing I want And that's a fact And when sometimes we disagree You take me to the mat But when I get you spinning free Baby I'm the cat ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ ----------__-----------__------------__-----------__-----------__------------ abranka: In Katzenform sind sie so unglaublich süß. *_* Ja, ja, und Snape wird von Miezen heimgesucht. *g* Armer Kerl. XD Shirokko: Von Katzen! Mau! *freu* Ich darf Snappy ärgern! *doppeltfreu* Ich darf mit Abby kuscheln! *nochmehrfreu* Was braucht man noch mehr im Leben als diese beiden Dinge? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)