Tränen des Windes von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 5: Regen auf der Haut Teil II ------------------------------------- Regen auf der Haut Teil II IV Haruka hörte Hotarus leisen Schrei, spürte wie ihr der Kommunikator aus der Hand geschlagen wurde. Ein heißes Röcheln drang an ihr Ohr, der verwesende Geruch schlich sich in ihre Nase, so dass sie für einen Moment die Augen zusammenkniff. Hotaru wimmerte ängstlich ganz in der Nähe, während ein schlurfendes Geräusch durch die Dunkelheit drang. "Was willst du" schrie Haruka, während die Luft in ihren Lungen brannte, während etwas Ängstliches in ihrem Gesicht lag, als wäre die Fassade gebrochen, als hätte die Dunkelheit sie aufgefressen. Sie wartete auf eine Antwort, doch nur ein heißer, verwesender Atem schlug ihr entgegen und sie konnte eine unglaubliche Kälte vor sich spüren, eisig. In der Dunkelheit formte ihr Atem nebelartige Gebilde, war wie kaum merklicher Nebel. Hotaru schrie wieder, er hatte sie gepackt. Haruka hörte das Schreien des Mädchens, versuchte den Geräuschen zu folgen, doch sie schienen aus allen Richtungen zu kommen. Die Dunkelheit schnürte sich dichter um sie, benebelte ihren Kopf, lähmte ihr Gehirn. Sie konnte nicht denken, ihre Augen suchten die Dunkelheit ab, immer wieder drangen die Schreie an ihr Ohr. "Hotaru" schrie ihre heisere, brüchige Stimme, und Panik stieg in ihr auf, trieb Röte in ihr Gesicht. Doch das kleine Mädchen antwortete nicht, nur ihr Schreien drang durch die Luft, welches sich mit den schlurfenden Schritten langsam entfernte. Haruka rannte einfach drauf zu, ohne Orientierung, ziellos, während ihr Körper brannte, vor Schmerz und aus Angst. "Hotaru" schrie sie abermals in die Dunkelheit, doch die Schreie des Mädchens waren kaum noch wahrnehmbar. Die maskuline Blonde stieß gegen eine feuchte, kalte Wand, stolperte zurück. Ihr Blut wallte in ihrem Körper, ihr Kopf dröhnte, das Herz schlug schmerzlich gegen den Brustkorb, wie lautes Donnergrollen. Sie drehte sich um, schlug die andere Richtung ein, rannte, während kalte, eisige Luft ihr entgegen schlug. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, so dass die Fingerknöchel weiß hervortraten. Wieder stieß sie gegen eine Wand, fiel zu Boden, während jeder Knochen in ihrem Körper schmerzte, als würde er zerbersten. "Hotaru" flüsterte sie leise, denn sie wusste das Mädchen war bereits zu weit weg um ihre Schreie hören zu könne, sie hatte sie verloren. Haruka lehnte sich erschöpft, mit schweißbenetzter Stirn an die kalte, feuchte Wand, deren Eisigkeit ihren Körper durchfuhr. Ihre Hände zitterten, ihr Körper bebte leicht. Ihre Augen sahen trostlos in die Dunkelheit, glänzten schwach, wie kleine grüne Opale in der Dunkelheit, schienen traurig, leer und dunkel, als wenn ihr Glanz zu erlöschen drohte. Ihr blondes Haar klebte vom Schweiß durchtränkt an ihrem Kopf, während der Schweiß ihr Gesicht hinunter rann, das getrocknete Blut an manchen Stellen löste. Sie schluckte schwer, versuchte den Kloß aus Angst und Hoffnungslosigkeit in ihrem Hals runter zu schlucken, doch es gelang ihr nicht. Sie zog ihre Knie an ihren Körper, der immer heftiger zitterte, während die Dunkelheit sie umschloss, wie ein schwarzer Umhang. Unendliche Stille drang an ihr Ohr, machte ihr Angst und sie war allein. V Michiru zitterte leicht, als sie aus dem Fenster sah. Die Sonne hatte sich hinter dunklen Regenwolken versteckt, die ihre Strahlen auffingen, so dass trotz des morgens Düsternis herrschte. Eine kühle Luft zog durch ihr Haar, ließ sie leicht zusammen zucken. Sie hörte im Hintergrund Setsuna, die Anweisungen gab, aber sie konnte nicht hinhören, konnte die Wörter nicht fassen. Ihr Herz hatte sich schmerzlich zusammengezogen, aus Angst, aus Hoffnung. Immer wieder schallte der Schrei in ihrem Ohr wieder, Hotarus Schrei, sie hörte das Knacken des Kommunikators, als wäre er zu Boden gefallen. In ihrem Kopf tauchten Bilder auf, hässliche Bilder, von Haruka, von Hotaru, wie sie tot in ihrem eigenen Blut irgendwo auf einem kalten, feuchten, steinernen Boden lagen, ein trauriger Wind wehte ihnen sanft durch die Haare. Die Augen sind starr geöffnet, angstgeweitet, als flehten sie um Erbarmen, doch sie wurden nicht erhört. Michiru schüttelte ihren Kopf, so dass ihre Haare hin und her schwangen, versuchte die Bilder aus ihrem Kopf zu verdrängen, versuchte Setsunas Worte zu fassen, doch warum sollte sie, man wollte zu ihrer eigenen Sicherheit, dass sie nicht mitkam, dass sie zu Hause blieb mit Rei. Michiru blickte die anderen an, sah die Mädchen, die ihr auf einmal so dürr und schwach vorkamen. Sie würden nichts tun können, niemand von ihnen, schoss es durch ihren verwirrten Kopf. Sie sah Bunny an, dessen blaue Augen glanzlos und erschöpft wirkten, dennoch blitzte in ihnen unglaubliche Stärke auf. Ihr junger Körper zitterte leicht, als wenn die Kraft gewaltsam durch ihre Adern floss. Ihre Haare lagen unordentlich auf ihrem Kopf, als wären sie elektriezirt, als wäre ein Blitz durch sie gefahren. Michiru rieb sich mit den Händen in ihren blauen Augen, den letzten Rest Müdigkeit heraus, bereit etwas zu tun. Setsunas Worte schallten in der Küche wieder, während ein starker Regen noch immer gegen die Fenster trommelte, wie ein unheilvolles Beben. Michiru sah wie die Mädchen und Mamoru Setsuna zu nickten, doch sie wusste egal was sie beschlossen es war falsch. Innerlich regte sich eine tiefe Wut, ihr Blut kochte, sie würde nicht tatenlos zu sehen, nicht untätig in dem Haus sitzen bleiben, während der Regen, wie ein lautes Trommeln an die Fensterscheiben prallte. Ihre Hände ballten sich instinktiv zu Fäusten, ihr Atem zitterte, als ihre Stimme bizarr ruhig und vernünftig, durch die Küche schallte. "Ich werde mitkommen. Und es ist mir egal ob ihr der Meinung seit es ist sicherer für mich hier zu bleiben. Entweder ich komme mit euch mit oder ich gehe allein" sagte sie und die Besonnenheit in ihrer Stimme, der entschlossene Gesichtsausdruck, durchfurcht von Angst und einem letzten funken Hoffnung ließ den anderen einen Schauer über den Rücken laufen. Es herrschte eine Weile Stille, lediglich durch das Prasseln des Regens und dem leisen, verhaltenen Gezwitscher einiger Vögel durchbrochen. Setsuna atmete tief ein, während sie ihre müden, erschöpften Augen schloss. Ihre Haut war blass und fahl, ihr Körper mager, knochig. Ihre langen Beinen schienen zu zittern, dennoch strahlte ihr Gesicht unglaubliche Ruhe und Stärke aus. "Gut dann schlage ich vor das wir alle gehen. Aber jeder von euch muss sich bewusst sein, das selbst unsere Sailorkräfte vielleicht nichts gegen diesen Dämon ausrichten werden. Es ist sicher kein Zufall dass die Kräfte der Königin gerade jetzt in Bunny erwachen, wo große Gefahr droht, aber ich weiß nicht ob es diesmal reichen wird." Sagte Setsuna und ihre Stimem klang wütend, als würde es sie rasend machen all dem so hilflos gegenüber stehen zu müssen. Der Himmel draußen schien immer dunkler zu werden und ein Donnergrollen drang durch die Luft, während der Regen getrieben von einem unbändigen Wind immer stärker gegen die Scheiben schlug. VI Eine eisige Luft zog um die Sailorkriegerinnen und Tuxedo Mask herum, der Geruch von Wald und frischer Bergluft stieg in ihre Nasen, während sie sich Zentimeter für Zentimeter an den steinigen Felswänden entlang suchten, ohne die geringste Spur. Der Regen prasselte wie Stecknadelköpfe auf sie hinab, durchnässte sie bis auf die Knochen, so dass ihre zarten Körper leicht zitterten. Der kalte Regen auf der Haut fühlte sich an wie ein eisiger Schauer und der Wind blies stürmisch um sie herum. Sailormoon atmete immer wieder tief ein und aus, versuchte auf den laut pfeifenden Wind zu hören, hoffte dass er ihr nochmals etwas sagte, doch egal wie sehr sie sich konzentrierte, es blieb erfolglos. Inzwischen durchzog ein lautes Donnern den Himmel und immer wieder erhellten Blitze das geschehen. Neptun tastete mit ihren Händen fieberhaft die Wände ab, blickte sich immer wieder suchend um, nach irgendeinem Hinweis, doch sie fand nichts. Die Minuten schlichen, dahin und die Hoffnung schwand den Eingang zu finden. "Verdammt noch mal" fluchte Neptun und schlug mit ihrer Hand gegen die Felswand vor sich. Der Regen lief aus ihren Nasen Haaren an ihr hinab und die Kälte ließ sie leicht zittern. Sie fühlte sich aus irgendeinem Grund schwach und ausgelaugt, als hätte sie dort schon Stunden gestanden. Der Himmel schien sich immer weiter zu verdunkeln und das Donnergrollen schallte in einem langen Echo in den Bergen wieder. Man konnte kaum noch etwas erkennen, als wenn der Tag zur Nacht werden würde und plötzlich spürte Neptun wie vor ihr ein Loch in der Felswand war, da wo sie noch vor wenigen Augenblicken mutlos gegen geschlagen hatte. Einen Moment stockte ihr der Atem, in ihrem Kopf schallten Harukas Wörter wieder "Ich bin nur hier hinein gekommen, weil ich in eine Falle geraten bin". Was wenn das auch nur eine Falle war, wenn sie alle in ihren Tot rennen würden, aber was wenn nicht, hatten sie eine andere Wahl. "Ich hab den Eingang gefunden" rief sie und stieg vorsichtig in das Loch in tiefe, undurchsichtige Dunkelheit, die sie sogleich umschloss. Sie spürte wie die anderen ihr folgten, die Schritte hallten hinter ihr wieder, in dieser kalten, feuchten, dunklen Höhle. Sie blickte sich suchend um, doch nichts als dunkle Schwärze umgab sie. Sie konnte noch immer den Regen hören, der dumpf auf die Berge hinab prasselte. "Wo sind wir" fragte Venus und ihre Stimme schallte irgendwo wieder, umgab sie alle für einen Moment. "Ich denke wir sind irgendwo im Inneren eines Berges in einer Höhle oder dergleichen, aber unter den Bergen könnten sich genau so gut unendlich lange Tunnel erstreckten." Erklärte Merkur und trat weiter nach vorne, tastete sich ein wenig an den Wänden entlang, als könnte sie dadurch etwas erfahren. "Was tun wir jetzt" fragte Jupiter und die Dunkelheit machte sie unsicher, denn all ihre Stärke schien ihr hier nichts zu nützen und die Hilflosigkeit legte sich mit der Düsternis auf ihr Gemüt. "Wir sollten einfach weitergehen und versuchen etwas zu finden. Ich werde uns so viel Licht wie möglich geben" antwortete Pluto und die Spitze ihres Stabes leuchtete auf, so dass sie schwach etwas erkennen konnten. Langsam gingen sie immer weiter hinein in den Berg und das Prasseln des Regens war nicht mehr hörbar, nur ihre Schritte durchschnitten die Dunkelheit. VII Haruka war für einen kurzen Moment eingeschlafen, während ihr Körper unverwandt zitterte, als würde das Blut in ihr vibrieren. Die Kälte umschloss sie noch immer und sie zog ihre Knie dichter an sich heran. In der Ferne hörte sie Geräusche, Schritte. Kam er etwas zurück? Schoß es durch ihren schmerzenden Kopf. Wollte er sie töten? Die Schritte kamen immer näher und Haruka versuchte sich auf zu richten, doch unglaubliche Schwäche zog durch ihren Körper, es machte ihr Angst. Sie hörte die Schritten, wie ihr Echo zu ihr drang und es schienen so viele zu sein. Konnte es sein das Michiru einen Eingang gefunden hatte? War sie vielleicht auch nur in seine Falle geraten? Haruka versuchte sich den letzten Schlaf aus den Augen zu reiben, lehnte sich instinktiv immer stärker gegen die Wand, als hätte sie Angst vor dem was kommen würde. Die Muskel in ihrem Körper spannten sich schmerzlich an. In der Ferne tauchte ein Lichtschein auf, schwach, aber deutlich sichtbar. Sie sah die Sailorkrigerinnen, sie kamen auf sie zu und die Muskeln in ihrem Körper entspannten sich. Sie sah Sailor Neptuns türkise Haare, wie sie schwach in dem leichten Licht leuchteten. Ein Lächeln huschte ihr instinktiv über das blasse schwache Gesicht, während das immer näher kommende Licht sie plötzlich blendete, so das sie die Augen zusammen kniff. Die Schritte wurden schneller und kamen auf sie zu und kaum dass sie die Augen wieder geöffnet hatte nahm sie schemenhaft Sailor Neptuns Umrisse vor sich war. Langsam konnte sie immer klarer das rosige Gesicht sehen, die türkisen Haare, die ozeanblauen Augen in denen ein paar wenige Freudentränen standen. Neptun umarmte sie sanft und auch wenn ihr dabei jeder Knochen weh tat, so ließ sie es geschehen, genoss den Moment, atmete den Duft des Meeres ein. "Haruka du glaubst gar nicht was für Sorgen ich mir gemacht habe." Flüsterte Neptun und ließ Haruka los, strich sanft über das getrocknete Blut in ihrem Gesicht, küsste sie einfach vor den anderen schwach auf die Lippen. Ein paar Tränen liefen ihre rosigen Wangen hinab und wie immer fielen ihr ein paar Strähnen ihres Haares ins Gesicht. "Wo ist Hotaru" fragte Neptun und blickte sich um, erinnerte sich an den Schrei den sie durch den Kommunikator gehört hatte. Haruka schwieg einen Augenblick, blickte mit ihren traurigen, grünen Augen starr auf den kalten feuchten Boden. "Er hat sie mitgenommen. Ich weiß nicht wohin. Ich konnte nichts machen, konnte nichts sehen, konnte ihr nicht helfen" erzählte Haruka matt und ihre Stimme klang heiser, beinahe so, als würde sie weinen, doch keine Träne glänzte in ihren grünen Augen, die starr schienen. Neptun strich ihr aufmunternd über das Gesicht und schluckte schwer, die Freude war aus ihren Gesicht entschwunden, dennoch lächelte sie matt. "Gut ich denke, dass beste ist wenn wir uns aufteilen. Ich, Neptun, Sailor Moon, Jupiter und Merkur werden versuchen Hotaru zu finden. Der Rest bringt Haruka von hier weg" schlug Pluto vor und in ihren Gesicht lag zum ersten Mal wirkliche Angst, Angst jemanden zu verlieren, der ihr etwas bedeutete. Haruka richtete sich langsam und unter Schmerzen auf, stützte sich an der kalten Wand ab. "Nein ich werde mitkommen Hotaru suchen" erklärte die maskuline Blonde mit fester bestimmter Stimme, während ihr Körper immer noch zitterte. "Aber ..." setzte Pluto an, doch Neptun unterbrach sie. "Wenn Haruka sich das zu traut dann sollten wir das respektieren" erklärte die Türkishaarige und selbst auf Harukas Gesicht zeigte sich Erstaunen, wenn auch nur für einen flüchtigen Moment. Es herrschte Stille und nur der schwache Schein des Lichtes von Plutos Stab durchbrach die Dunkelheit, die sich dennoch drückend auf die Gemüter legte. VIII Hotaru wimmerte leise, als man sie barsch nach scheinbar ewigen Laufen in eine Ecke warf. Ihr kleiner Körper bebte bei jedem Schluchzen. "Ich hab dir versprochen ich werde dir nichts tun, wenn du hier bleibst, aber du hast nicht auf mich gehört. Der Meister hat mir befohlen dich aus dem Weg zu räumen, doch ich hab es nicht getan. Er wird bald erwachen, er ist mächtig, doch ich habe dich vor ihm beschützt. Glaubst du ich hätte mein Versprechen nicht gehalten?! Ich hätte dir nie etwas getan. Das weißt du. Mein einziges Anliegen ist Michiru und die ist auf dem Weg zu mir, doch leider mit ungebetener Verstärkung. Ich fühle wie ihr sanftmütiges Wesen mir langsam näher kommt, aber ich spüre auch starke Energien die sie begleiten, genauso stark wie deine, genauso stark wie Michiru. Wer seit ihr bloß? Schrie Jim aufgeregt in die stille Dunkelheit, welche nur von Hotarus Wimmern durchbrochen wurde. In der Ferne schallten langsam und dumpf ein paar Schritte und ein leiser kaum hörbarer Schrei drang durch die Luft, gefolgt von einem Röcheln und Schlurfenden Geräuschen, die sich den immer näher kommenden Schritten näherten. Hotaru hörte langsam auf zu wimmern, obwohl ihr Körper noch immer bebte. Innerlich zerfraß die Angst sie, die Angst, dass alles ihr Schuld war. Sie hörte in der Ferne die Schritte wusste instinktiv wer es war. Sie konnte die Energien der anderen spüren, genauso wie Jim sie gespürt hatte. Vor ihrem inneren Augen sah sie, wie er sie alle tötete, wie seine eisernen Krallen knirschend in sie eindrangen, wie sie mit toten, leeren Augen zu Boden sanken und nie wieder aufstehen würden. Hotaru tastete sich vor, sie würde das alles nicht zu lassen. Ihr kleines Herz raste, wie ein schneller Rhythmus trommelte es gegen ihren Brustkorb. Sie ging immer weiter, folgte den Schlurfenden Geräuschen und in der Ferne konnte sie ein schwaches Licht erkennen, das Licht von Plutos Stab. Der Dämon kroch schlurfend voran, seine Krallen blitzten in dem schwachen Licht, als die Sailorkriegerinen plötzlich vor ihm standen. Er schien auf sie vorbereitet und dennoch verdutzt, sein Röcheln erfüllte die Luft. Er sah diese türkisen Haare, Michirus Haare, spürte das sanftmütige Wesen, doch er sah eine Sailorkriegerin. Er hatte es geahnt, beim ersten Mal als er Sailor Neptun begegnet war, doch es konnte nicht sein. Seine gelben Augen blitzten gefährlich auf, während die Sailorkriegerinnen in Kampfstellung gingen. Er stürmte auf sie los, wollte seinen Krallen in einem dieser verhassten Körper versenken, wollte das Knirschen und Knacken der Knochen spüren, doch die Attacke von Sailor Jupiter ließ ihn etwas zurück stolpern, er war nicht darauf vorbereitet, dennoch würde er sie alle besiegen, und dann war Michiru sein, auch wenn sie eine Sailorkriegerin sein mochte. Sailor Venus und Mars stürmten gleichzeitig auf den Dämon zu, der sie jedoch beinahe unberührt abprallen ließ. Der Dämon stürmte wieder auf sie zu, auf Sailormoon, seine Augen fixierten sie und auch Merkurs Attacke hielt ihn nicht davon ab. Die Kälte die er ausströmte ließ alle leicht erzittern. Sailormoon setzte ihren Mondstab ein, welcher sein helles Licht in alle Richtungen strahlte, so dass der Dämon für einen kurzen Moment geblendet war und sie mit seinen Krallen verfehlte, dennoch richtete keine Attacke bei ihm Schaden an, als wäre er unverwundbar. Während die Sailorkrigerinnen verbittert kämpften hatte sich Haruka an dem Dämon vorbei geschlichen, schaute sich suchend nach Hotaru um, betete dass sie noch am Leben war. Ein paar Meter von sich entfernt konnte sie ein kleines Bündel sehen, welches auf dem Boden kauerte und ängstlich den Kampf beobachtete, scheinbar hilflos. "Hotaru" flüsterte Haruka als sie langsam näher kam. Das Mädchen schreckte kurz auf und blickte in Harukas grüne Augen, die sie freundlich und zutraulich an sahen. "Ihr müsst hier verschwinden, ich weiß er wird euch sonst töten" wimmerte sie leise, als Haruka näher kam. Der Blick des Mädchens war unverwandt auf den Kampf gerichtet, in dem die Sailorkriegerinnen scheinbar keinen Sieg davon tragen konnten. Harauka griff vorsichtig nach Hotaru, doch die stieß sie abermals weg, zitternd und wimmernd. "Bitte Hotaru" flehte Haruka und etwas Wütendes schwang in ihrer Stimme mit, als sie dass Mädchen grob packte und es zu sich zog mit all ihrer Kraft, die sie noch hatte. "Nein" stieß Hotaru aus und ihr Wort schallte gefährlich laut wieder, so dass der Dämon auf sie aufmerksam wurde. Blitzschnell schien er vor ihnen zu stehen, während seine Krallen in dem schwachen Licht blitzten, seine Augen leuchteten gefährlich und angsteinflössend. Haruka umklammerte Hotaru würde sie wenn nötig mit ihrem Leben schützen. Das Röcheln durchdrang die Luft, der verwesende Gestank erfüllte alle Nasen. Haruka sah wie die silbernen Krallen auf sie zurasten, auch wenn sie Zeit gehabt hätte aus zu weichen, so schien ihr Körper erstarrt, gelähmt von der ganzen Situation. Sie schloss die Augen wollte nicht sehen wie die Krallen sich in sie hineinbohrten, wie ihre Knochen knirschen würden, wie ihr Atem langsam stockte, das Blut leise auf den Boden tropfte. Doch etwas stieß sie beiseite und sie landetet mit Hotaru unsanft ein paar Meter weiter auf dem kalten harten steinigen Boden, hörte das missmutige Schnaufen des Dämons. Als sie die Augen öffnete sah sie Michiru die ganz dich neben ihr lag, sich gerade wieder scheinbar unverletzt aufrichtete, bereit sich wieder vor Haruka und Hotaru zu stellen. Doch der Dämon ließ von ihnen ab, wandte sich wieder den anderen zu und in seinen gelben Augen lag für einen Augenblick etwas zu tiefst Trauriges, etwas das Haruka daran erinnerte dass er ein Mensch war, ein Mensch der ihr Michiru wegnehmen wollte. Ein seltsames Gefühl durchströmte ihren Körper, aber ehe sie sich darüber im Klaren werden konnte, was in ihre vorging, erlosch Plutos Licht und eine eisige Kälte, kälter als alles andere vorher durchströmte die Luft. Ein dunkler Schatten breitete sich aus, unglaublich mächtig und düster. Ein Geräusch, als wenn jemand fliegen würde durchzog die Luft und eine dunkle Stimme erklang. "Du hast das Mädchen nicht beseitigt." Zischte die Stimme und schallte wieder in der Dunkelheit, in der Kälte. "Aber dennoch du hast diejenigen hergeführt an denen ich mich rächen will, obwohl es dafür vielleicht noch zu früh ist. Dennoch ich muss zugeben es bereitet mir eine gewisse Freude dieses Kind alleine zu töten. So kann ich meine Macht testen" zischte die Stimme und Neptun und Haruka sahen wie etwas dunkles mächtiges auf sie zugeschossen kam. Neptun breitete ihre Arme aus, sie würde nicht zu lassen dass Haruka oder Hotaru etwas geschah, doch sie spürte wie Harukas Hände sie beiseite zogen, wie sie auf dem Boden landete. Jemand schrie, doch es war nicht sie, es war nicht Haruka,, es war Hotaru. Ein Lachen durchdrang die Szenerie dunkel und abscheulich. Haruka fing den kleinen schwachen Körper auf, der sich vor sie und Neptun gestellt hatte, der sie beschützt hatte, obwohl es genau umgekehrt hätte sein sollen und sie fühlte sich so hilflos. "Lauft" schrie jemand, Haruka erkannte Plutos Stimme in der Dunkelheit und mit aller Kraft die sie hatte zog sie Neptun auf die Beine, hielt den schlaffen Körper Hotarus im anderen Arm und lief, irgendwohin. Ein warme Flüssigkeit lief ihr über den Arm, durchtränkte ihr Tshirt und es machte ihr Angst, doch sie rannte und rannte immer weiter. Ihr Körper schmerzte und ein Pochen breitete sich aus, doch sie ignorierte es. Neptuns Hand war schwitzig in der ihren und sie drohte sie zu verlieren, doch sie hielt sie immer fester. In der Ferne hörte sie ein dumpfes Trommeln, wie Regen. Konnte das sein, fragte sie sich einen Augenblick, doch sie hatte keine Zeit zum Nachdenken, lief zu dem Geräusch und sie spürte einen Luftzug vor sich, roch den Geruch von Regen, von Wäldern, wusste dort war das Loch und es war offen. Sie stieg hindurch und rannte, während Hotarus Körper scheinbar immer schwerer wurde. Hinter sich hörte sie die Schritte der anderen . Immer noch hielt sie mit aller Kraft Neptuns Hand in der ihrigen und langsam lichtete sich die Dunkelheit und ein trüber Tag kam zum Vorschein, während sie rannte und diese warme Flüssigkeit ihren Arm benetzte. Sie sah die Strasse, nahm nur den Weg vor sich wahr. Der Dämon schien ihnen nicht zu folgen, keiner von ihnen. Auf der Strasse blieb sie stehen, der Wind blies ihr durch die nassgeschwitzten Haare und sie ließ Neptun los, legte Hotaru vorsichtig auf den Boden und ihre Augen sahen bloß das Blut, das viele Blut, dass überall zu sein schien. Langsam strich sie Hotaru ein paar Strähnen ihres Haares aus dem bleichen Gesicht. Neptun kniete sich ebenfalls neben den schwachen kleinen, blutenden Körper, die Augen vor Entsetzen starr. "Hotaru" flüsterte ihre sanfte Stimme leise, griff nach dem Handgelenk des Mädchens versuchte den kaum noch spürbaren Puls zu fühlen, wobei ihre Hände zitterten. "Hotaru hörst du mich" fragte Haruka mit brüchiger, zittriger Stimme, rüttelte leicht an dem Körper. Hotaru öffnete ihre Augen, die gefüllt waren mit Tränen, die ihr langsam die Wangen hinab liefen. "Ich hab Angst" flüsterte sie leise, mit kaum hörbarer Stimme und ein Zittern ging durch ihren Körper. "Ganz ruhig ich verspreche dir es wird alles wieder gut" sagte Haruka beruhigend, strich Hotaru über den Kopf, während Merkur bereits versuchte die Blutungen zu stoppen, doch das Blut schien überall zu sein. "Mir ist so kalt" hauchte Hotaru schwach, während ihr Gesicht jegliche Farbe, jegliches Leben verlor. Der Atem des Kindes, war nur noch ein leises Röcheln, während Jupiter bereits von Harukas Autotelefon aus Hilfe rief. Neptun wischte Hotaru ein paar Tränen aus dem Gesicht, redete ihr immer wieder zu, doch das Kind hörte sie kaum noch. Ihr Atem wurde immer schwacher, bis er schließlich ganz erstarb. Ihre dunklen Augen blickten halb geöffnet gen Himmel, ausdruckslos und tot. Neptun hielt sich die Hand vors Gesicht weinte, drehte sich weg, als wollte sie das ganze nicht sehen. Die anderen Sailorkriegerinnen und Tuxedo Mask standen da, ihre Körper zitterten, die Tränen liefen hemmungslos ihre Wangen hinunter, tropften auf den Boden und vermischten sich mit dem Regen, der immer noch in Strömen vom Himmel kam, als würde der Himmel mit ihnen weinen. Haruka saß einfach nur da, hielt immer noch Hotarus Hand, die Augen fassungslos, ebenso leer wie Hotarus. "Nein" flüsterte sie immer wieder, umarmte den toten Körper, aus dem noch immer langsam das Blut floss, welches in kleinen Rinnsalen die Strasse hinab lief. "Nein bitte nicht" flehte ihre Stimme, als könnte sie mit Worten alles ungeschehen machen. Sie fühlte sich so leer, so nutzlos, als hätte man ihr alles genommen und der warme, langsam erkaltende Körper in ihren Armen schien ihr entrissen worden zu sein, egal wie fest sie ihn jetzt auch an sich klammerte und es blieb nichts außer der sanfte Regen auf ihrer Haut. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)