Gedichte   von Baerchi
                                (aus dem Leben)
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                                  Erkenntnis
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Egal, wie Scheisse es mir geht
Egal, wie traurig ich auch bin
Es geht vorbei,
vorbei.

Und das ist zwar schlimm,
die Trauer zu vertagen,
den Schmerz zu unterdrücken,
und das Leben
fortzuführen.

Wenn sie alle mit dem Finger
auf Dich zeigend,
lachend,
durch die dunklen Gassen
mit kalter Miene
an Dir vorbei,
oder gar gegen Dich ziehen.

Da fragt man sich schon,
zumindest manchmal:
"Warum?" oder
"Warum ich?".

Und wem ich die Frage stelle,
ist verstört,
weicht mir aus,
lacht mich aus,
ignoriert mich.

Einige erzählen mir,
dass es anderen auch
schlecht geht.
Sie meinen aber nicht andere.
Sie meinen sich selbst.

Und so fühlt man sich aufdringlich,
und mag dem anderen sein Problem
nicht mehr schildern.

Leider sieht man das nur selbst so.
Bei mir haben sie sich nie zurückgehalten,
und vielleicht bin ich deshalb so,
wie ich bin.

Und ich bin nicht traurig deswegen.
Im Gegenteil.
Ich bin gern der,
der ich bin.

Was ich wirklich will?
Kein falsches Mitleid,
kein ehrliches Mitleid.
Mitleid hilft nicht.
Mitleid macht traurig,
schürt das Feuer, das
dein Herz verbrennt.

Ihr sollt mir nichts geben.
Ihr sollt nur nehmen.
Ich will es mir von der Seele reden,
zumindest etwas, denn
weg krieg ich es nicht.
Das wär zu schön.

Und es gibt Leute,
die genau das tun:
Zuhören.
Mich in den Arm nehmen,
und einfach zuhören.
Und ab und zu zustimmend,
aus eigener Erfahrung nachvollziehend,
nickend,
manchmal einen Rat gebend,
doch niemals bemitleidend.

Und sie alle tragen,
zurecht und einige
gar mit stolzgeschwellter Brust
und voller Überzeugung
den Titel, den mein Herz
ihnen einst verlieh:

"Freund".

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