Die Braut des Kaisers von chaska (Eine Reise mit Schwierigkeiten) ================================================================================ Kapitel 3: Eine Reise mit Schwierigkeiten ----------------------------------------- Als erstes möchte ich eine Warnung aussprechen. Ich habe so meine Schwierigkeiten Kampfszenen zu beschreiben. In der Vorstellung geht alles so schnell ab, aber wenn man das aufschreiben muss, dann fällt es mir sehr schwerrrrrr. Na, urteilt besser selbst (bitte nicht so streng, auf die Knie fall) Genug der Worte los geht es. Viel Spaß. *************************************************************************** Eine Reise mit Schwierigkeiten Sie waren jetzt schon seit drei Tagen ununterbrochen unterwegs. Youkai's brauchten nicht so viel Schlaf, wie Menschen. Sesshomaru hatte die Absicht diese leidige Sache so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Also wollte er sowenig Rast machen, wie möglich. Ein paar Mal hatte Ayaka versucht ein Gespräch mit ihm anzufangen,allerdings wurde sie so völlig ignoriert, dass sie keinen weiteren Versuch machte. Sie nutzte die Zeit ihn zu beobachten. Jede seiner Bewegungen registrierte sie. Es würde bei ihrer Flucht von Vorteil sein, ihren Verfolger, denn das würde er mit Sicherheit sein, zu kennen. Sie musste ihn nur erst mal in Sicherheit wiegen, dass sie ganz die folgsame Frau war, die jeden Befehl unverzüglich Folge leistete. So schwer ihr das auch fiel. Sesshomaru war ganz zufrieden, wie die Reise bisher ablief. Diese Ayaka hatte keinerlei Schwierigkeiten gemacht. Sie folgte ihm respektvoll in einigen Schritten Abstand und folgte jeder seiner Anordnungen ohne zu zögern und ohne zu diskutieren. Die Warnung des Fürsten war also doch überflüssig gewesen. Wenn es so weiterging, würde er in wenigen Tagen wieder in seinem Schloss Inu no Taishou sein. Der Wind trug ihm eine Warnung zu. In nicht allzu großer Entfernung vor ihnen, befanden sich Dämonen. Wolfsdämonen, um genau zu sein. Er blieb stehen und wartete bis Ayaka zu ihm aufgeschlossen hatte. » Sie gehören nicht zu unsrem Clan «, auch ohne das Sesshomaru etwas sagen musste, verstand sie was er wissen wollte. » Könnte es Ärger bedeuten? «, er fragte nicht, weil er sich davor scheute, sondern, weil es die Weiterreise aufhalten würde. Ayaka zuckte mit den Schultern. » Es gibt häufig Grenzstreitigkeiten. Manche Clan's versuchen in unser Territorium vorzudringen. Auf jeden Fall befinden sie sich in unserem Gebiet. Ein eindeutiger Verstoß.« Noch war sie nicht die Frau des Kaisers. Noch war sie die Tochter des hiesigen Clanführers. Sie würde es nicht dulden, dass andere Wölfe ihr Territorium besetzten. Ohne ein weiteres Wort ging sie an Sesshomaru vorbei und folgte dem Geruch. » Ayaka! «, er rief ihren Namen. Sie blieb stehen und sah über die Schulter zurück. Er war ihr gefolgt und stand nun vor ihr. » Wir werden einen Umweg machen und die Gruppe umgehen «, befahl er. »Nein!« Verblüfft sah Sesshomaru sie an Nein? Hatte sie wirklich gerade "Nein" gesagt? Er wandte sich wieder zu ihr um. Seine Mine war ausdruckslos, als er sie fragte. » Wie meintest du? « Ein mulmiges Gefühl überkam Ayaka. Aber tapfer hielt sie seinem Blick stand und straffte die Schultern.» Ich sagte: Nein. Ich werde ...« Ohne ein Wort packe er sie am Arm, schmiss sie sich über die Schulter und ging los. Im ersten Moment, war Ayaka zu überrascht um zu reagieren, dann begann sie zu schimpfen. Sie benutzte alle Flüche, die sie je von der Dienerschaft aufgeschnappt hatte. Diese Frau hatte Ausdrücke am Leib, die Sesshomaru noch nie gehört hatte. Wahrlich, der Kaiser war nicht zu beneiden. » Sei endlich still! Das ist einer Youkai nicht würdig. «, sagte er ohne eine Emotion in der Stimme. Ayaka verstummte unwillkürlich. Es waren fast dieselben Worte, die auch immer ihre Ausbilder zu ihr gesagt hatten, als wieder mal ihrem Temperament nachgeben hatte. Mit emotionsgeladenen Ausdrücken kam sie hier nicht weiter. » Lasst mich herunter! «, bat sie mit leiser Stimme. Sesshomaru lauschte ihrer Stimme nach. Fast klang sie wie ein schüchternes Mädchen. Sie schien einsichtig zu sein. Er blieb stehen und ließ sie von seiner Schulter gleiten. Ayaka stand vor ihm, mit einer Hand strich sie sich eine Haarsträhne aus der Stirn. Ihre Augen blitzen. » Sesshomaru-sama. Ihr werdet doch sicher einsehen, dass ich hier eingreifen muss. Diese Kerle müssen in ihre Schranken gewiesen werden. « » Es ist meine Aufgabe, dich so schnell wie möglich zum Palast zu bringen. Ich werde mich nicht in solche Streitigkeiten verwickeln lassen...« Sie hatten zu lange gezögert. So wie die beiden Reisenden, das Rudel Wölfe gewittert hatten, waren auch sie bemerkt worden. Es knackte im Unterholz und im nächsten Moment waren sie von ihnen umzingelt. Es waren sechs Wolfsdämonen, die zusätzlich von einigen wahren Wölfen begleitet wurden. Ein junger Mann trat aus dem Ring und näherte sich Sesshomaru und Ayaka. » Sieh einer mal an, was wir hier gefunden haben. Eine Wölfin und ein kleines Hündchen.« Sesshomaru's rechte Augenbraun fuhr leicht in die Höhe. Hier war wohl einer leicht größenwahnsinnig. Ayaka trat vor. » Verschwindet, ihr habt in diesem Gebiet nicht zu suchen. «, sprach sie den Youkai an. » Aber, wer wird denn gleich so aggressiv sein. So etwas ziemt sich einer Dame nicht. « Ein tiefes Knurren entstand in Ayaka's Kehle, ihre Hände spreizten sich zu Krallen. » Du weiß nicht, mit wem du dich hier anlegst «, fauchte sie. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und zog sie leicht nach hinten. Unwillig wandte sie den Kopf. Der Griff um ihre Schulter wurde fester und ermahnte sie, sich zu fügen. Es war ihr Kampf, er hatte kein Recht sich einzumischen. » Zieh dich mit deinem Rudel zurück, dann habt ihr die Chance den Abend noch lebend zu genießen «, Sesshomaru's Stimme klang eisig. » Das Hündchen bellt, wie niedlich ...« Im nächsten Moment verstummt der Wolfsyoukai, als sich die Klaue des "Hündchens" mit messerscharfen Nägeln um seinen Hals legte. Keuchend holte er Atem. Seine Hände fuhren haltlos durch die Luft. Seine Kumpane waren überrumpelt worden. Dann fasste sich einer Mut und stürmte auf Sesshomaru zu. Dem weißhaarigen Kerl fehlte doch der linke Arm, also sollte er da doch angreifbar sein. Leider hatte er nicht Ayaka gerechnet. Mit einem gewaltigen Satz war sie an Sesshomaru's ungeschützter linker Seite und nahm den Angreifer in Empfang. » Das könnte dir so passen! «, mit hässlichen Geräusch fuhren ihre Krallen über den Brustpanzer des Angreifers. Der wurde durch die Wucht des Schlags zurückgetrieben und prallte mehrere Meter entfernt unsanft auf den Boden auf. » Also Wolf, du hast die Wahl. Was wählst du? Den Tod, oder das Leben? « , der Blick von Sesshomaru's goldenen Augen bohrte sich in das Gesicht des Youkai. Leicht verringerte er den Druck um die Kehle, um dem Wolf die Chance zu geben auch antworten zu können. » Das Leben ... ich ... wähle das Leben! « Sesshomaru's Klaue öffnete sich und ließ den Wolf einfach zu Boden fallen. Keuchend, sich die Kehle reibend saß er auf dem Boden. Sesshomaru gönnte ihm keinen weiteren Blick » Komm, Ayaka ! Die Wölfe werden heute noch dieses Gebiet verlassen. Wir gehen. « Ayaka konnte es kaum glauben. Damit sollte es schon getan sein? Zögernd kam sie der Aufforderung nach. Noch einmal sah sie sich um. Seine Freunde hatten den am Boden Liegenden aufgeholfen. Dann zogen sie sich zurück. Eindeutig in Richtung Grenze. Ayaka musterte den Youkai, der vor ihr ging. Noch nie, hatte sie so viel Selbstvertrauen in die eigene Stärke gesehen. Als er den Wolf angegriffen hatte, war ein Ausbruch seines Youki's zu spüren gewesen. Er hatte es unterdrückt, aber sie hatte es eindeutig gespürt. Auch dem Wolf war es nicht entgangen, deshalb hatte er wohlweislich den Rückzieher gemacht. Sie war noch nie einer so mächtigen Ausstrahlung begegnet. Sesshomaru dachte über die Begegnung nach. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie in den Kampf mit eingreifen würde. Wie selbstverständlich hatte sie seine verwundbare Seite geschützt. Er warf ihr einen schnellen Blick zu. Scheinbar, hatte er sie doch unterschätzt. *************************************************************************** Der nächste Tag verging ohne weitere Zwischenfälle. Es war am Nachmittag des Zweiten, als Sesshomaru, sowie Ayaka gleichzeitig stehen blieben. Er hob lauschend den Kopf. Auch Ayaka hatte es gehört. » Jemand kommt «. sagte sie leise Sesshomaru nickte.» Mindestens fünf.«, stellte er fest. »Du bleibst hinter mir. « » Ich kann Euch helfen «, protestierte Ayaka. » Das fehlte mir noch. Ich will nicht Gefahr laufen noch zusätzlich deinen unkontrollierten Schwerthieben ausweichen zu müssen. « Ärgerlich schnaubte Ayaka. Dieser Kerl war so von sich eingenommen. Die Zeit für eine weitere Diskussion blieb nicht, denn urplötzlich brachen sie aus dem Gebüsch hervor und griffen sofort an. Ayaka, sowie Sesshomaru, zogen gleichzeitig ihre Schwerter und stellten sich den Eindringlingen. Es waren, wie er gesagt hatte, fünf. Es waren Dämonen, das konnte sie genau spüren. Allerdings war sie einer niederen Kaste, als sie angehörig. Sie hatten längst nicht die nötigen Kräfte um gegen Sesshomaru und sie bestehen zu können. Doch anscheinend waren sie sich dieser Tatsache nicht bewusst. Drei stürzten sich auf Sesshomaru und versuchten ihn von ihr abzudrängen. Die beiden anderen warfen sich auf sie. Ayaka parierte die Schläge. Stahl klirrte auf Stahl, als die Schwerter zusammenprallten. Geschickt wich sie einer Stoßattacke des einen aus. Er rannte an ihr vorbei ins Leere. Der andere versuchte die Chance zu nutzen und griff seitlich an. Mit zwei Schlägen drängte sie ihn zurück, dabei ließ sie den zweiten Gegner nicht aus den Augen, der sich gefangen hatte und wieder auf sie zukam. Drei Gegner standen vor Sesshomaru. Abschätzend ließ er den Blick über sie gleiten. Es grenzte schon an Beleidigung, dass sie die Klingen auf ihn richteten. Der erste stürmte vor. Mit Leichtigkeit fing Sesshomaru die Klinge ab. Ein Schlag reichte aus und ließ den Gegner mehrere Meter zurückfliegen. Zwei andere versuchten es gemeinsam. Geschickt wich er dem Ersten aus und beförderte den anderen dann auf den Boden. Aus den Augenwinkeln beobachtete er Ayaka. Entgegen seiner Anweisung hielt sie sich nicht zurück. In diesem Fall nicht schlecht, denn zwei der Kerle hatten sich direkt auf sie gestürzt. Es wurde Zeit das zu beenden. Einer der Angreifer hatte sich mit dem Abstand verschätzt und fühlte plötzlich den kalten Stahl von Tokijin, wie er durch seine Rippen fuhr. Das war auch das letzte, was er spürte, bevor er tot zu Boden sank. Plötzlich wichen Ayaka's Gegner zurück. ~ Was soll das? ~ fragte sie sich verblüfft. Im nächsten Moment erfuhr sie es. Die zwei Kerle, die sich von hinten anschlichen, bemerkte Ayaka erst, als es zu spät war. Sie wurde von hinten an beiden Armen gepackt. Sie verlor plötzlich den Boden unter den Füssen und wurde wegschleift. Krampfhaft hielt sie ihr Schwert fest. Sie durfte es auf gar keinen Fall verlieren. Sesshomaru konnte ihr im Moment nicht helfen. Sie war auf sich allein gestellt. Zwischen den Bäumen hielten die Entführer für einen kurzen Moment an. » Hier entlang.« Ayaka drehte ihr rechtes Handgelenk nach hinten, soweit wie es ging. Sie spürte weichen Widerstand und hörte den Schmerzschrei. Ihr rechter Arm wurde losgelassen. » Du Idiot. Halt sie fest! « » Sie hat mich erwischt. Verdammt, sie hat mich erwischt. « Ayaka drehte sich nach links und schwang das Schwert herum. Der zweite Mann ließ ihren linken Arm los und es gelang ihm gerade noch zur Seite zu springen, ansonsten hätte ihm Ayaka's Schwert den Kopf abgeschlagen. Sie drehte sich vollendest zu ihren Gegner um und richtet ihr Schwert auf sie. Die zwei waren verblüfft, das ihr hilflos gedachtes Opfer sich auf einmal zur Wehr setzte. Die Verblüffung hielt sich aber nicht lange. Beide begannen auf Ayaka zuzugehen. Sie ging in Verteidigungsstellung. *************************************************************************** Sesshomaru sah aus den Augenwinkeln, wie Ayaka weggeschleift wurde. In diesem Moment konnte er ihr nicht helfen. Die zwei, die Ayaka abgelenkt hatten, damit sich die anderen anschleichen konnten, gesellten sich zu seiner Truppe dazu. Die restlichen Kerle griffen jetzt geschlossen an, er musste zuerst sie außer Gefecht setzen. Sie wollten wohl mit aller Gewalt in das Jenseits kommen. Nun gut, diesen Wunsch konnte er ihnen erfüllen. Mit einem großen Sprung nach hinten verschaffte er sich etwas Luft. Die Angreifer waren nicht gerade von der intelligenten Sorte. Anstatt sich zu verteilen und ihn getrennt anzugreifen, standen sie in einer Reihe vor ihm. Das machte die ganze Sache einfacher. Er hob Tokijin und schlug zu. Die blauen Energiewirbel rasten auf die fünf Unglücklichen zu. Er sah noch ihre entsetzen Gesichter, als die Wirbel sie trafen. Zwei gelang es noch sich in letzter Sekunde mit einem Hechtsprung zur Seite in Sicherheit zu bringen. Die anderen zwei wurden buchstäblich aufgelöst. Bevor die zwei sich erholen konnten, war er bei ihnen. Der eine bekam noch nicht einmal die Zeit sich vom Boden zu erheben, bevor ihm der kalte Stahl von Tokijin's Klinge zwischen die Rippen fuhr. Diese Zeit hatte der letzte dazu genutzt sich von hinten an Sesshomaru anzuschleichen. Mit voller Wucht ließ er das Schwert auf den Hundeyoukai niederrasen. Er hatte nur nicht mit der enormen Schnelligkeit von seinem, schon sicher gewähnten, Opfer gerechnet. Eben war er noch da und im nächsten Moment durchschnitt die Klinge nur leere Luft. » Deine Dummheit kennt keine Grenzen «, mit diesen Worten tauchte Sesshomaru neben dem Dämon auf. Mit der Schnelligkeit einer zustoßenden Schlange schlug Sesshomaru zu. Der letzte Dämon fiel unter Tokijin's Schlag. Der Körper hatte noch nicht den Boden berührt, als Sesshomaru sich schon umgewandte hatte und die Richtung einschlug, wohin Ayaka wegschleift worden war. Ihr Geruch leitete ihn. Sie konnte nicht weit entfernt sein. Die Bäume wichen zurück und er erreichte die Lichtung, wo Ayaka und ihre beiden Gegner sich befanden. Schon wollte er eingreifen, als er inne hielt. Genauer betrachtet er den Kampf. Sie schlug sich gar nicht schlecht. Das hatte er ihr gar nicht zugetraut. Mit einem Achselzucken steckte er Tokijin weg und lehnte sich abwartend gegen einen Baum. Mal sehen, wie viel sie wirklich konnte. Ayaka begann der Kampf richtig Spaß zu machen. Die beiden waren keine wirklichen Gegner für sie. Mit ihren Fähigkeiten war es nicht sehr weit her. Außerdem genoss sie es wieder mal mit dem Schwert zu kämpfen. Es war schon lange her, das sie die letzten Übungskämpfe mit ihrem Meister absolviert hatte. In ihren Inneren hatte sie das Gefühl, dass eine Trommel schlagen würde, zu deren Takt sie die Schläge parierte, oder selber angriff. Plötzlich machte der eine einen Ausfall und griff von der Seite an. Instinktiv riss Ayaka ihr Schwert herum und stieß zu. Sie spürte auf einmal harten Widerstand an der Klinge, der plötzlich verschwand und nachgiebig wurde. Der Dämon sah sie völlig erstaunt an, dann sackte er langsam in sich zusammen. Fassungslos starrte Ayaka auf die blutverschmierte Klinge. Sie hatte sie ihrem Gegner durch die Brust gestoßen. Er starb noch, bevor er auf dem Boden auftraf. Wie erstarrt sah Ayaka auf den regungslosen Körper. ~Ich habe ihn getötet ~, der Gedanke durchfuhr sie wie ein Blitz. Sesshomaru stieß sich vom Baum ab und legte die Hand auf den Schwertgriff. Er hatte genau gesehen, wie Ayaka den Dämon getötet hatte. Hatte gesehen, wie ihr Gesicht erst Erstaunen, dann einen namenlosen Schrecken gezeigt hatte. ~ Sie hat wohl zum ersten Mal getötet. Der Schreck macht sie unvorsichtig. ~ Für einen Moment vernachlässigte sie ihre Deckung. Der andere griff an. Aus den Augenwinkeln nahm Ayaka eine Bewegung wahr. Ihre antrainierten Instinkte ließen sie reagieren. Sie duckte sich und riss im selben Moment das Schwert hoch. Im letzten Moment fing sie die Klinge ab. Mit zwei heftigen Schlägen trieb sie den Dämon zurück. Ein dritter prellte ihm das Schwert aus der Hand. Mit glühenden Augen stand sie vor ihm. Sie konnte es jetzt beenden. Doch sie ließ die Klinge sinken. » Geh! Geh ich schenke dir dein Leben. « Für einen Moment zögerte der Dämon, konnte nicht glauben, dass sie ihn verschonte, dann drehte er sich um und rannte auf den Wald zu. Der Energiewirbel holte ihn ein, kurz bevor er die rettenden Bäume erreichte und riss ihn in Stücke. Erschrocken zuckte Ayaka zusammen. Ihr Blick fiel auf Sesshomaru, der mit gezückten Tokijin sich ihr langsam näherte und dann wenige Schritte von ihr entfernt stehen blieb. Er hatte ihn getötet. »Warum habt Ihr das getan? Er hatte aufgegeben «, fragte Ayaka fassungslos. » Er wollte dich offensichtlich töten. Du solltest einen Kampf immer endgültig beenden. Wenn er geflohen wäre, dann hättest du beim nächsten Mal wieder gegen ihn kämpfen müssen. So ist es jetzt einer weniger. « Langsam steckte er das Schwert weg. Wortlos drehte sich Ayaka ab und säuberte ihre Klinge. Dann wandte sie sich wieder ihrem Begleiter zu. » Es war meine Entscheidung. Ihr hattet kein Recht Euch einzumischen. «, sagte sie verbittert. Mit einem großen Schritt stand er plötzlich vor ihr. Trotzig blieb sie stehen und sah zu ihm hoch, ohne eine Miene zu verziehen. Seine goldenen Augen sahen sie kalt an. Ein Schauder lief über ihren Rücken. » Ich bin derjenige, der die Entscheidungen fällt. Ich trage die Verantwortung dafür, dass du unbeschadet am Hof des Kaisers angelangst. « » Ich lasse mir nicht den Mund verbieten. Ich werde ...«, widersprach sie ihm. Sie fühlte, wie seine Hand ihre Kehle umschloss und leicht zudrückte. » Du wirst meinen Befehlen gehorchen. Wir werden jetzt weitergehen. Bis zum Einbruch der Nacht, will ich noch eine größere Strecke geschafft haben.« Urplötzlich ließ er sie los, drehte sich um und ging los. Ayaka rieb sich die Kehle. Dieser Kerl war völlig gefühlskalt. Ihn interessiert nur, dass er sie so schnell wie möglich loswurde. Es half wohl nichts. Mit einem letzten Blick auf den Toten folgte sie ihm. *************************************************************************** Schweigend gingen sie nebeneinander her. Ayaka war nicht nach Reden zu mute. Sie beschäftigte sich zu sehr mit dem Kampf. Sie hatte getötet. Zum ersten Mal in ihrem Leben, hatte sie jemandem das Leben genommen. Sie fühlte eine ungeheure Schuld. Dabei half es nichts, wenn sie sich sagte, dass sie in Notwehr gehandelt hatte. Sesshomaru warf ihr ab und zu einen Blick zu, den sie aber offensichtlich nicht bemerkte. Sie war ungewöhnlich still. Sie machte keinerlei Anstalten, ihn irgendwie anzusprechen. Er hatte nicht gedacht, dass sie auch in der Schwertkunde ausgebildet worden war. Sie stellte sich dabei noch nicht einmal ungeschickt an. Sie waren bis zum Einbruch der Dämmerung unterwegs. Dann suchte er einen geschützten Platz und machte ein kleines Feuer. Ayaka setzte sich schweigend an das Feuer und starrte in die Flammen. » Du solltest etwas essen. Morgen wird wieder anstrengend werden «, schlug er vor. Sie schüttelte den Kopf. » Ich habe keinen Hunger. Ich bin einfach nur müde. Ich werde schlafen gehen.« Sie begann ihr Lager herzurichten und wickelte sich dann ihre Decke. Sie wandte ihm den Rücken zu und versuchte einzuschlafen. Doch die Ereignisse des Tages ließen ihr keine Ruhe. Wie sollte sie damit leben können? Sie war nicht so kaltblütig, wie Sesshomaru, dem es sichtbar nichts ausmachte, auch einen Fliehenden zu töten. Zwar war sie auch ein Dämon, aber irgendwie kam ihr das Töten Unrecht vor. Unwillkürlich kamen ihr die Tränen hoch. Sesshomaru witterte Tränen. Weinte sie etwa? Hatte sie es so getroffen, das sie diesen miesen Kerl getötet hatte? Sie hatte sich doch nur verteidigt. » Er wollte dich töten. Du hast nichts Falsches gemacht, als du dein Leben verteidigt hast «, sagte er leise in ihre Richtung. Ayaka hielt den Atem an. Versuchte er etwa sie zu trösten? Er streckte die Hand aus und wollte sie ihr tröstend auf die Schulter legen. Millimeter über ihr wurde ihm bewusst, was er da im Begriff war zu tun und er zog hastig die Hand weg. » Schlaf jetzt! «, knurrte er und lehnte sich zurück um die Nacht Wache zu halten. *************************************************************************** Der nächste Tag Der Geruch von Rauch lag in der Luft. Eine Hütte, bzw. was davon noch übrig geblieben war. Ein verkohlter Haufen, von Holzbalken. » Sie scheinen überfallen worden zu sein. « Langsam näherte sich Ayaka den qualmenden Überresten. » Offensichtlich. Wir gehen weiter. Das waren nur Menschen. «, für Sesshomaru war damit die Sache erledigt. Unbeeindruckt von seinen Worten ging Ayaka näher. Sie hatte etwas gehört. Nur schwach, aber eindeutig. Ein leises Wimmern. Vor der Hütte lagen die Körper der Bewohner. Verkrümmt und mit Pfeilen im Rücken. Es waren ein Mann und eine Frau. Halb unter Frau verborgen, lag ein kleines Bündel. Ayaka bückte sich und schob den Körper der Frau zur Seite. Dann hob sie vorsichtig das Bündel hoch und schlug den Stoff zur Seite. Das Gesicht eines Babys tauchte aus den Stofflagen auf. Die großen Babyaugen sahen verblüfft nach oben. Nachdenklich sah Ayaka auf den Körper der Frau. Sie hatte ihr Kind mit ihrem Körper vor den Pfeilen geschützt. Sie hatte ihr Leben für es gegeben. Sesshomaru tauchte plötzlich neben ihr auf.» Ein Menschenkind. Lass es hier. « » Es wird sterben, wenn wir es hier zurücklassen. « » Was geht uns das an. Komm! « »Wir werden es bis zum nächsten Dorf mitnehmen. « Sie widersprach ihm wieder. Er trat auf sie zu. Ayaka wich einen Schritt zurück und drückte das Kind schützend an sich. Ein warnendes Knurren kam aus ihrer Kehle und ließ Sesshomaru verblüfft stoppen. Ihre Augen glühten förmlich. Sie würde nicht nachgeben. Diesmal nicht. Wortlos ging sie an ihm vorbei. Es blieb ihm nicht anderes ihr zu folgen. Für einen kurzen Moment, hatte er eine Ahnung davon bekommen, was für eine mächtige Gegnerin sie sein würde, wenn sie etwas zu beschützen hatte. Also gut, wenn sie dieses klägliche Wesen unbedingt in das nächste Dorf bringen wollte, musste er das wohl diesmal durchgehen lassen. Witternd hob er den Kopf. Es würde kein großer Umweg sein. Der Gestank der Menschen kam von hinter dem nächsten Hügel her. Dort musste das nächste Dorf sein. Er hatte wieder die Spitze übernommen. Ayaka hatte, trotz dem er sich so ablehnend verhielt, das Vertrauen, dass er sie in das nächste Dorf bringen würde. Also folgte sie ihm. Das Kleine war zu niedlich. Nur zu gut, das es zu klein war, um sich an diesen Überfall später erinnern zu können. Sie streichelte ihm beruhigend über den Kopf und lachte auf, als die kleinen Hände nach ihren Fingern griffen. Sesshomaru beobachtete sie unbemerkt. Ihr Gesicht erstrahlte förmlich, als sie lachte. Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass er nachgeben hatte. Seit dem Überfall gestern, war sie doch sehr in sich gekehrt gewesen. Vielleicht würde ihr das hier helfen darüber wegzukommen. So wie es aussah, würde sie sicher eine gute Mutter sein, wenn sie dem Kaiser Kinder schenkte. Der Gedanke daran, dass dieser fette Dämon seine Hände auf ihren Körper legen würde, stieß ihn ab. Aber es war ihr Schicksal. Felder tauchten vor ihnen auf. Am Rand des ersten Feldes, das sie erreichten, saß ein Mann und machte gerade Pause. Als er aufblickte sah er auf einmal einen großen weißhaarigen Dämon vor sich, der ihn mit kaltem Blick musterte. Voller Schrecken schrie er auf und rannte fort. Blitzschnell hatte Sesshomaru ihn eingeholt und am Kragen gepackt. Der Mann fühlte, wie er hochgehoben wurde und wie er den Boden unter den Füßen verlor. » Sesshomaru-sama, bitte lasst ihn los. « Der Bauer konnte es kaum glauben, als die Klaue von seinem Hals verschwand und er wieder den Boden unter seinen Füßen spürte. Neben dem Dämon, der ihn angegriffen hatte, tauchte eine Frau auf. Ihre Schönheit schlug ihn in den Bann. Sie war offensichtlich ebenfalls ein Dämon, aber im Gegensatz zu dem Kerl neben ihm, schien sie ihm nichts tun zu wollen. Langsam kam sie näher und er sah, dass sie ein Kind auf dem Arm trug. » Wie ist Euer Name? «, fragte sie. » Man nennt mich Daisuke. « Ayaka verbeugte sich leicht.» Mein Name ist Ayaka und das ist Sesshomaru. Wir sind nicht weit von hier entfernt auf eine Hütte gestoßen.« Schreck durchfuhr den Bauern. » Das ist die Hütte meines Bruders Li. « Traurigkeit machte sich auf dem Gesicht der Frau breit. » Wir fanden die Hütte zerstört vor und Euren Bruder und seine Frau tot. « Tränen traten dem Bauern in die Augen. Ayaka trat noch näher an ihn heran und zeigte ihm das Baby. » Das Kind hat überlebt. Ihr seid sein Onkel. Nehmt es bitte auf. « Automatisch streckte der Mann die Arme aus und Ayaka legte ihn das Bündel vorsichtig hinein. Daisuke konnte es kaum glauben. Da hatte ein Dämon Mitleid mit einem Menschen. Er sah sie an. Diese Youkai war etwas Besonderes. Sein Blick glitt zu dem Mann. Er hatte kein Wort gesagt und sein Blick war so kalt, das einem ein Schauder über den Rücken laufen konnte. Irgendwie hatte er das Gefühl, der Kerl würde nur darauf warten, ihm den Garaus zu machen. » Ich danke Euch. Wir werden uns gut um das Kind kümmern. « Direkt an Sesshomaru gerichtet, fügte er noch hinzu. »Eure Frau ist sehr gütig. Ihr seit ein sehr glücklicher ... äh ... Mann.« Sesshomaru zog eine Augenbraun hoch. Dieser Mann dachte doch tatsächlich, dass Ayaka seine Gefährtin war. » Komm jetzt! «, sagte er zu Ayaka. Mit einem letzten Lebewohl verabschiedete sie sich und folgte ihm. Sie hatten die Felder längst hinter sich gelassen, als Ayaka zu Sesshomaru aufschloss und neben ihm ging. Sie legte ihm leicht ihre Hand auf dem Arm. » Danke. Ich weiß, dass Ihr mit meinem Handeln nicht einverstanden wart. Aber Ihr habt mich gewähren lassen. Ich danke Euch dafür. « Erstaunt sah er auf ihre schmale Hand. Ein eigenartiges Gefühl breitete sich in ihm aus. Sie dankte ihm. Die Worte des Mannes kamen ihm in den Sinn. >Eure Frau ist sehr gütig. Ihr seid ein sehr glücklicher Mann. < Was wäre wenn ...? Er entzog ihr seinen Arm. Diese Gedanken sollte er nicht haben. » Wir müssen die verlorene Zeit aufholen «, erwiderte er kurz. Ayaka sah ihm nach, wie er seine Schritte beschleunigte und an ihr vorbeiging. Für einen kurzen Augeblick, fast schon so kurz, das man glauben konnte ihn sich eingebildet zu haben, hatte sie Gefühle in seinen goldenen Augen aufblitzen sehen. Gefühle, wie Sehnsucht nach etwas Bestimmten, nach etwas, das doch niemals ihm gehören würde. ************************************************************************** » Ihr habt versagt! Wie konnte das passieren? Du hast mir versichert, dass ihr es schaffen würdet. « Mit voller Wucht zerschellte die Vase an der Wand. Haarscharf war sie an dem Kopf des Dämons vorbei geflogen. Hastig wechselte er den Platz, denn es wurde schon nach dem nächsten Wurfgeschoss gegriffen. » Es ist nicht ganz so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir konnten nicht ahnen, dass sie ebenfalls eine Schwertkämpferin ist. Die beiden waren einfach besser als wir. Verdammt, ich habe fast alle meine Kameraden verloren. Keine Belohnung der Welt ist das wert. « Drohend richtete sich die verhüllte Gestalt auf.» Heißt das etwa, du verweigerst mir den Gehorsam? « Ängstlich schrumpfte der Dämon einige Zentimeter zusammen. » Hört doch, es hat so keinen Zweck. Die beiden sind zu gut. Ja ...wenn sie vielleicht getrennt wären, dann ...« Nachdenkliches Schweigen herrschte für einen Moment. » Du hat mich da auf eine Idee gebracht. Die beiden zu trennen. Das ist wirklich kein schlechter Gedanke. Zusammen sind sie vielleicht harte Gegner, aber einzeln... Besonders dieses Weib, sie ist sicher nicht so stark, dass sie sich allein behaupten könnte. Also gut, ich glaube mir ist da schon eine Idee gekommen. Das Felsenlabyrinth. Eine perfekte Falle. Wir müssen sie nur dorthin locken. « Der verhüllte Kopf beugte sich noch ein Stück weiter vor. » Das wir eure Aufgabe sein. Hört zu, ihr werdet ... **************************************************************************** Ende Kapitel 3 Die ersten Reisetage sind vorbei. Die ersten Schwierigkeiten gemeistert. Doch die Gegner denken sich was Neues aus. Was mag "das Felsenlabyrinth" wohl sein? Sesshomaru und Ayaka sollen getrennt werden, da heißt es nur noch "getrennt gehen, vereint zuschlagen". Bitte schreibt mir doch, wie Euch das gefallen hat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)