Kyoto - Bakumatsuära von Fuchsfell (hinterhältige Machenschaften im alten Japan) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Kapitel 1 "Halt! Stehen bleiben!" diese Worte durchbrachen schallend die Nacht. Doch Owari dachte nicht daran dieser Anweisung zu folgen. Er lief weiter, bis er vor einer Wand stehen bleiben musste. Er saß in der Falle. Sein Verfolger war ihm dicht auf den Fersen gewesen und nun stand er vor ihm. "Ergib dich, du kannst nicht mehr weiter." Sagte er schroff. Owari seufzte. Er hatte wohl keine andere Möglichkeit, als zu kämpfen. Er stellte sich in Kampfposition, um einen Angriff des Gegners sofort abblocken zu können. "Ha! Sie sich das einer an, dieses Baby will mit MIR kämpfen? Dass ich nicht lache." Der Verfolger lächelte belustigt, er hielt sich anscheinen für unbesiegbar. Doch das werde ich ihm schnell austreiben, dachte Owari. "Wie du meinst, das sehen wir ja, wenn ich dich besiegt habe." Grinste er sein Gegenüber an. "Na warte du Kleine Ratte, diese frechen Sprüche werden dir bald vergehen!" rief der Angreifer und stürmte mit zwei Schwertern auf Owari los. Er blockte die Attacke mühelos ab, doch er hatte nicht erwartet, dass sein Gegner auch Kampftechniken beherrschte. Mit einem kräftigen Tritt zischen die Beine brachte dieser Owari zum schwanken. Das gab ihm die Gelegenheit zu einem weiteren Angriff, der ihn mit voller Wucht traf. Blut floss aus der Wunde an seinem linken Arm. Mit einem Mal wurde Owaris Blick entschlossener. Er griff sein Schwert jetzt fester. "Na? War das schon alles was du zu bieten hast, kleiner? Erst große Töne spucken und dann kneifen, das sieht man gerne." Sagte sein Gegner mit einem gemeinen Grinsen im Gesicht. "Ich wollte dich verschonen, aber nun hast du es dir selbst zuzuschreiben." Mit diesen Worten stürmte Owari mit gestrecktem Schwert los. Der Angreifer versuchte auszuweichen, doch Owari war zu schnell und traf ihn, genau wo er es geplant hatte, in die Schulter. Er fiel durch die Wucht des Angriffs zu Boden. Owari stellte sich über ihn. Ein leises Wimmern war aus Richtung Boden zu hören. "Wer hat jetzt große Töne gespuckt?" Owari drehte sein Schwert in der Wunde "Das soll dir eine Lehre sein. Man sollte mich nicht unter..." Owari stockte "Warum lächelst du so selbstzufrieden? Froh, dass du verloren hast, oder was?" das Lächeln au dem Gesicht des Gegners verformte sich zu einem Grinsen "Das nicht, aber wir von der Shinsengumi halten zusammen!" "Shinsengumi? Wieso hast du nicht den Yukata der Shinsengumi an? Du bist doch nicht etwa...? Ein geheimer Attentäter?" Der Mann lächelte "Ja wir zwei sind gleich, mit dem kleinen unterschied, dass du zu den Choshu-Patrioten hältst." "Was willst du von mir?" "Was ich will? Würdest du deinen Auftrag preisgeben?" Owari wurde sich bewusst, wie unsinnig diese Frage gewesen war. "Nein, selbst in Angesicht des Todes nicht." "Na also. Dann kennst du scher auch meine Antwort." Owari schwieg, was sollte er jetzt mit dem Attentäter machen? Er wusste, von seinem Geheimnis, er wusste, dass er der das Rückgrad der Choshu-Patrioten war. "Und was hast du jetzt vor?" fragte der Attentäter herausfordernd. "Was und? Es ist klar, was jetzt kommt: Du musst sterben." Owari zog das Schwert aus der Schulter und setze zum Todesstoss an. Plötzlich hörte er, wie sich hinter ihm etwas bewegte. Ruckartig drehte er sich um und sah einen Mann in einem Yukata der Shinsengumi mit erhobenem Schwert direkt vor sich. Er konnte nur noch soweit ausweichen, dass das Schwert ihn lebensgefährlich verletzten konnte, doch es traf die Wunde an seiner Schulter. Owari schrie vor Schmerz auf, doch er handelte überlegt und verfiel nicht in Panik. Er hatte schon oft gegen mehrere Gegner antreten müssen und er hatte gesiegt. Es war nur eine Sache die das Ganze erschwerte, seine Schulter schmerzte. Auch wenn es nicht sein Schwertarm war, so hinderte er ihn im Kampf. Doch das hielt ihn nicht davon ab, sich auf den zweiten Angreifer zu stützen. Mitten im Angriff hielt er jedoch inne, es war nicht nur ein einziger zur Unterstützung gekommen, nein es waren mindestens ein Dutzend Kämpfer. Owari sah, dass er in diesem Zustand nicht gegen so viele ankommen konnte. Er drehte sich um und lief in die Entgegengesetzte Richtung. Doch als er um die Ecke bog, lief er direkt einem weiteren Dutzend Männer der Shinsengumi zusammen. "Na, da haben wir dich ja endlich!" "Versucht doch mich zu töten. Und wenn ich sterbe, dann sterbe ich im Kampf!" Owari war fest entschlossen nicht aufzugeben, auch wenn die Lage hoffnungslos aussah. "Einen starken Willen hat der Keine ja." Der Mann der dem Attentäter zu Hilfe gekommen war, war Owari hinterhergekommen und stand jetzt genau hinter ihm. "Aber du hast keine Chance kleiner, wir sind zu viele für dich, auch wenn du wirklich gut bist." Doch Owari lies sich nicht verunsichern. Er blieb, umringt von Leuten der Shinsengumi, ruhig in der Mitte stehen und war fes entschlossen bis zum Ende zu Kämpfen. "So genug geredet, fangt an!" rief, anscheinen der Anführer dieser Gruppe, den anderen zu. Alle stürmten gemeinsam auf Owari zu. Er wusste, dass er es nicht überleben würde, wenn sie ihn von allen Seiten mit gezogenem Schwert angriffen. Doch der erwartete Schmerz von ihn durchstechenden Schwertern blieb aus, der Schmerz den er spürte, war jener, der einen in Ohnmacht fallen lässt. Die Shinsengumi hatte zwar ihre Schwerter benutzt, doch sie hatten sie nicht aus der scheide gezogen und hatten ihn mit den Eisernen Schwertscheiden angegriffen. Sie hatten ihn in die Rippen, in den Bauch und auf die Brust getroffen. Sein Schmerzenschrei war Ohrenbetäubend, er sank auf die Knie. "Nein..." stöhnte er, bevor er ganz zu Boden fiel und das Bewusstsein verlor. Als er wieder zu sich kam, war er in einem durch Kerzen erhellten Raum. Er bemerkte, dass seine Hände an den Handgelenken zusammengebunden worden waren und ein Seil von den Fesseln war an einem Haken aufgehängt, sodass er aufrecht an der wand hing, sodass nur noch seine Fußballen den Boden leicht berührten. Eine Tür am anderen Ende des Raumes ging auf. Herein kam der Mann, der die Truppe angeführt hatte. "Ah, sie ist wach." Owari guckte den Mann entgeistert an "Sag mal bist bescheuert? Ich bin doch keine Frau, ich bin ein Mann! Bist du blind oder was? Außerdem könnte keine Frau so gut Kämpfen und es bis zum Attentäter schaffen!" "Ach? Da bin ich aber ganz anderer Meinung." Sagte der Mann grinsend und starrte auf Owaris Brust. Owari schaute an sich herunter. Sie hatten ihm das Oberteil ausgezogen. Nun konnte man die abgebundene Brust sehen. "Ihr miesen Schweine! Das werdet ihr büßen, ihr Lüstlinge! Macht sofort die Fesseln ab!" Owari tobte. Ihr geheimstes Geheimnis war enthüllt, im wahrsten Sinne des Wortes. Selbst ihre Mitstreiter bei den Choshu-Patrioten wussten nichts davon. Und nun sollte ihr schlimmster Feind es entdeckt haben? Das konnte doch bloß ein schrecklicher Traum sein. Genau bestimmt träumte sie das nur und lag eigentlich in einer der Seitenstraße Kyotos, von der Shinsengumi besiegt. " ,Miese Schweine'? So etwas würde ich in so einer Situation lieber nicht sagen. Wir sind auch keine Lüstlinge, wir wussten ja noch nicht einmal, dass der Stärkste Kämpfer der Choshu-Patrioten eine Frau ist." "Pah! Also sagt schon, warum habt ihr mich nicht getötet? Was wollt ihr von mir?" "Du weißt gut bescheid, wie so etwas abläuft Kleine, das muss man dir lassen." Gab der Mann zu. "Nenn mich nicht ,Kleine'!" zischte Owari. Der Mann lachte "Du bist sehr temperamentvoll. Aber das bringt dir hier eher Ärger, deswegen rate ich dir dich schön lieb zu verhalten." "Ich und lieb? Das werden wir ja sehen! Au mir bekommt ihr nichts raus!" konterte Owari. "Wie du willst. Dann eben auf die harte Tour." Der Mann ging auf Owari zu und hielt genau vor ihr an. Sein Gesicht war jetzt genau vor ihrem. "Mal sehen, wie lange du ohne Essen und Trinken auskommst. Ich bin gespannt." Und mit diesen Worten verließ er den Raum. Als die Tür ins Schloss fiel sackte Owari zusammen. Was würde jetzt geschehen? Falls sie jemals aus dieser Situation herauskommen würde, so war es klar, dass es nicht lange dauern würde, bis die Choshu-Patrioten mitbekommen würden, dass sie eine Frau war. Was dann kommen würde, wollt sie sich nicht einmal vorstellen. Doch das war jetzt ihr geringstes Problem. Sie war Gefangene der gegnerischen Seite. Was, wenn sie es nicht mehr aushalten würde und der Shinsengumi sagen würde, was sie wissen wollten? Nein, daran durfte sie nicht einmal denken! Sie würde durchhalten, mit derselben Stärke, mit der sie Kämpfte, würde sie auch diese Tortur durchstehen. Owari hatte es jetzt schon vier Tage ohne Nahrung ausgehalten. Ihr Magen knurrte die ganze Zeit und man sah, dass sie abgenommen hatte. Wie schon die vorherigen Tage kam der Anführer, der, wie Owari mitbekommen hatte, Yaburu hieß, drei Mal am Tag herein um sie nach ihrer Entscheidung zu fragen. "Willst du uns jetzt unsere Fragen beantworten?" "Pah" Vergiss es, lieber krepier ich, als euch ein Sterbenswörtchen zu erzählen!" sagte Owari trotzig. "Krepieren wirst du auch, wenn du nicht bald den Mund aufmachst, du bist ja schon richtig abgemagert. Niemand kommt mehr als eine Woche ohne Wasser aus." "Ich wollte eh eine Diät machen." "Wie immer eine freche antwort auf den Lippen." Stellte Yaburu fest. "Du scheinst keine Angst zu haben, dass du dafür irgendwann mal die Rechnung dafür bekommst." "Seinen Charakter kann man nicht verändern." Owari war erschöpft, aber sie hatte sich geschworen durchzuhalten, bis sie entweder befreit oder tot war. "Wie war. Aber wer nicht hören will muss fühlen." Yaburu trat einen Schritt auf Owari zu. "Oder willst du uns doch sagen was wir..." Owari ihn unterbrochen, denn sie hatte ihn mitten zwischen die Beine getreten. "Komm mir noch einmal zu nahe und ich trete noch mal zu und zwar noch fester." Yaburu ging wieder einen Schritt zurück. "Na warte du kleines Miststück, das wirst du mir noch büßen!" sagte Yaburu ächzend. "Hoffentlich hab ich dich kastriert, du Mistkerl." entgegnete Owari fies grinsend. An diesem Tag kam Yaburu nicht mehr, um sie auszuquetschen. In dieser Nacht schlief Owari besser, als in den letzten. Sie hatte es ihm gezeigt, auch wenn sie wahrscheinlich eine schwere Rache zu erwarten hatte. Doch es beruhigte sie, dass sie sich auch in solch einer Situation verteidigen konnte. Das brachte ihr einen ruhigen Schlaf. Doch diese Ruhe sollte nicht lange anhalten. Mitten in der Nacht wachte sie auf, sie hatte das Rascheln von Kleidung hinter der Türe gehört. Wer könnte das sein? Vielleicht, hatten die anderen Patrioten entdeckt, wer sie entführt hatte. Leise ging die Türe auf, doch es war kein Patriot. Es Yaburu. "Ah, du bist wach. Anscheinend war ich noch zu laut. Ich hätte dich nicht unterschätzen sollen, ich habe in die nur die Frau gesehen, aber du bist nicht umsonst der, nein, die Beste bei den Choshu-Patrioten." "Tja, Man(n) sollten die Frauen nie unterschätzen, wir sind nicht so dumm und schwach, wie ihr Männer immer denkt." Yaburu ging nicht auf Owaris Bemerkungen ein. Er ging weiter auf sie zu, kurz vor ihrer Reichweite machte er jedoch einen Bogen, sodass sie ihn nicht wieder treten konnte. Als er neben ihr stand holte er ein Seil heraus und band ihre Füße zusammen, was jedoch einige Zeit in Anspruch nahm, da Owari sich lautstark werte. "Jetzt zapple nicht so meine kleine Owari." Der provozierende Unterton in seiner Stimme war nicht zu überhören, doch Owari reagierte trotzdem so gereizt, wie Yaburu es beabsichtigt hatte: "Ich bin nicht deine kleine Owari, lass mich in Ruhe du Penner!" "Ziemlich harte Worte für ein Mädchen. Ich sollte dir wohl beibringen, wofür ihr Weiber da seid." Yaburu zog Owaris Gesicht näher an seines "Für den Haushalt, um auf die nervigen Kinder aufzupassen und um uns Männern die Welt zu verschönern!" Er beugte sich zu Owari, sodass sich ihre Nasenspitzen berührten. "Und das wirst du jetzt für mich tun, meine kleine, aufbrausende Attentäterin." Sagte er grinsend, bevor er ihr Geicht ganz zu sich zog und sie Küsste. Owari versuchte sich zu wehren, doch gefesselt hatte sie keine Chance, also blieb ihr nur eine Möglichkeit. Sie biss zu. Wutentbrannt lies Yaburu von ihr ab "Du kleine Schlampe, jetzt kannst du was erleben!" er ließ Owaris Kopf los, sodass er hart gegen die Wand schlug. Dann nahm er sie an den Haaren und zog ihren Kopf wieder zu sich. "Ich hoffe, dass du das nie wieder tust! Besser du bist jetzt schön brav." Plötzlich erklang eine laute Glocke. "Mist, es ist etwas passiert!" Er ließ von ihr ab und wandte sch zur Tür. Als er im Türrahmen stand drehte er sich noch einmal um und sagte: "Ich bin noch nicht fertig mit dir, ich komme wieder!" dann verließ er den Raum endgültig. Owari hörte, dass draußen ein großer Kampf tobte. Was war da los? Was es auch war, es war zur rechten Zeit gekommen. Sie war erschöpft und hätte nicht mehr lange so stark auf Yaburu reagieren können. Sie hörte, wie die Kämpfe näher kamen. Waren es vielleicht ihre Kameraden? Aber nein, das konnte nicht sein, sie wussten bestimmt nicht einmal, dass sie entführt worden war, wahrscheinlich dachten sie, sie sei tot. Doch sie täuschte sich, denn in diesem Moment kam Tsuyosa um die Ecke. "Mist, hier ist er auch nicht, aber die anderen Zellen sind leer. Oh nein! Dann haben sie ihn schon umgebracht." Owari guckte Tsuyosa entgeistert an, er war einer ihrer engsten Freunde und erkannte sie nicht? "Keine Angst, Mädchen, du brauchst keine Angst mehr zu haben, wir sind zwar nicht wegen die hier, aber wir hatten vor, alle gefangenen der Shinsengumi zu befreien." Owari wollte erst erwidern, dass sie es sei, doch das würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen und da nachts nur eine Kerze brannte würde er sie auch nicht erkennen. "Bitte mach mich los." Tsuyosa schnitt die Fesseln auf und fasste Owari am Arm. "Komm, wir müssen schnell raus hier, ich denke nicht, dass die Anderen die Stellung Oben noch lange halten können." Doch Owari blieb stehen "Nein, nicht ohne Mein Schwert, ohne das gehe ich nicht!" sie ging wieder zurück und nahm das Schwert aus der Ecke. "Jetzt können wir." Tsuyosa war verwundert "Ein Mädchen das Kämpft?" "Ich erkläre es dir später lass uns jetzt lieber erst einmal verschwinden." Erwiderte Owari und lief aus der Tür hinaus und rauf auf den Hof, dort tobte ein schrecklicher Kampf. Die Patrioten waren mehr und mehr im Nachteil. Einer von ihnen rief Tsuyosa zu: "Hast du ihn?" "Nein, aber ich habe ein Mädchen befreien können, was hier gefangen gehalten wurde." Antwortete er. Da hörte sie ihn, den Ruf, der sie verriet. "Sie haben Owari befreit!!!! Lasst sie nicht entkommen!" Tsuyosa sah auf Owari hinunter. Sie schaute ihm direkt in die Augen, in dem Wissen, dass sie enttarnt war und wahrscheinlich nie wieder zu den Choshu-Patrioten zurückkehren können würde. "Owari?" fragte Tsuyosa ungläubig. Owari nickte "Ja, ich bin's." Sie schaute ihm direkt in die Augen "Ich bin eine Frau, na und? Ich kann sogar besser kämpfen als ihr Männer, also was guckst du mich so an?" er guckte se entgeistert an "Das...ist doch nicht dein Ernst, das ist doch ein schlechter Scherz, oder?" "Nein, leider nicht, tut mir ehrlich leid." Entgegnete Owari, in ihrer Stimme konnte man erkennen, dass sie die Entschuldigung wirklich ernst meinte. "Bitte sei mir nicht böse, aber ich konnte es keinem erzählen, selbst dir nicht, meinem besten Freund, aber ihr hättet mich nicht akzeptiert, immerhin bin ich nur eine Frau und in dieser Gesellschaft zählen Frauen nicht viel." "Aber Owari, genau dafür Kämpfen wir doch, für eine gerechtere Welt. Wenn eine Frau bei uns sie stärkste ist, dann sieht man nur, dass das, wofür wir kämpfen, richtig ist." Tsuyosa meinte es völlig ernst und die anderen mussten seine Entscheidung akzeptieren, denn keiner lehnt sich gegen den Chef de Choshu-Patrioten auf. Owari war erleichtert, sie hatte gedacht, dass man sie rausschmeißen würde. "Na dann lass uns schnell von hier verschwinden." Grinste Owari und rannte in Richtung Ausgang. Tsuyosa folgte und rief den anderen zu: "Wir verschwinden, Owari ist befreit." Als sie wieder in ihrem Hauptquartier waren, war Owari der Mittelpunkt. Alle umringten sie und sagten ihr, es sei ihnen egal, ob sie Mann oder Frau wäre, ihr Standpunkt und ihre Stärke wären das entscheidende. Bis Tsuyosa ein Machtwort sprach: "Jetzt lasst sie doch mal in Ruhe, sie ist total abgemagert und ich denke, anziehen sollte sie sich auch endlich mal was, zumindest Obenrum, unten hat sie ja schon was an." Stammelte Tsuyosa weiter und lief rot an. "Ja, ich habe einen Riesenhunger. Bringt mir doch bitte etwas in mein Zimmer, ich ziehe mich dann auch um, dann hat Tsuyosa auch wieder eine gesunde Hautfarbe." Sagt Owari und ging grinsend die Treppe hoch. Kapitel 2: ----------- Kapitel 2 Tsuyosa ging in die Küche, um Owari Essen zu machen. "Was wäre wohl am besten? Sie hat lange nichts gegessen, also braucht sie auf jeden Fall Vitamine..." überlegte er laut vor sich hin, während er alles mögliche zu Essen auf ein Tablett legte. Als das Tablett voll mit nahrhaften Leckereien war nahm er noch ein bisschen Wasser und Sake und ging hoch, um Owari alles zu bringen. Als er jedoch vor der Tür stand, war er sich nicht mehr so sicher, ob er auch den Sake hätte mitnehmen sollen, immerhin hatte sie lange nichts gegessen und mit leerem Magen sollte man bekanntlich keinen Alkohol trinken. Er beschloss ihn wieder mitzunehmen, oder ihn selbst zu trinken, was wohl eher der Fall sein würde. Plötzlich ging die Türe auf. Owari stand vor ihm, in ihrer normalen Kleidung, wenn er es nicht besser gewusst hätte, hätte er gesagt, ein Mann stände vor ihm. "Jetzt guck nicht so, denkst du, ich kleide mich wie eine Frau nachdem ihr es wisst?" Es stimmte Owari hatte recht, wieso hatte er gedacht, dass sie jetzt weiblicher aussehen würde? Tsuyosa sah ein, dass er falsch gelegen hatte, als er dachte, dass Owari nun weiblicher sein würde. "Ähm, ich weiß nicht. Um ehrlich zu sein, ich dachte, dass du...nun ja... Ich dachte, du würdest mir etwas weiblicher erscheinen." "Tsuyosa, dachtest du ich würde dich in einem Kimono empfangen? Was wäre, wenn wir dann angegriffen werden würden? In einem Kimono lässt es sich schwer kämpfen." Owari lächelte belustigt. "Stimmt das wäre unpraktisch. Trotzdem hätte ich ,den' berühmt berüchtigten Attentäter der Choshu-Patrioten gerne einmal in einem Kimono gesehen." Gab Tsuyosa zu. So einen Kommentar hatte Owari erwartet, doch nicht von Tsuyosa, er war eigentlich kein Frauenheld, doch wahrscheinlich wollte er sie nur aufziehen, wie er es auch früher schon gemacht hatte. "Oh! Beinahe hätte ich es vergessen, ich habe dir etwas zu Essen und zu Trinken mitgebracht." Er reichte Owari das Tablett und das Wasser, den Sake hielt er hinter seinem Rücken versteckt. "So, so. Du hast mir also etwas zu Trinken mitgebracht. Und wieso gibst du mir den Sake dann nicht, wenn du ihn doch extra für mich mitgebracht hast?" Tsuyosa sah Owari unschuldig an "Sake? Ich habe dir keinen Sake mitgebracht. Man soll doch auf leeren Magen keinen Alkohol trinken." "Und was ist das dann hinter deinem rücken, wenn das kein Sake ist? Ich habe gute Instinkte Tsuyosa, das müsstest du eigentlich wissen." Tsuyosa lief rot an, er hatte Owari unterschätzt, nein, nicht unterschätzt, er hatte vergessen was sie war, er hatte sie wieder als Frau gesehen. Er ertappte sich dabei, dass seine Vorurteile gegenüber Frauen, wohl doch stärker waren, als gedacht. Owari lächelte, das tat sie in letzter Zeit häufiger. "Soso, du hast also wieder die Frau in mir gesehen, hab ich Recht?" Tsuyosa nickte schuldbewusst. "Entschuldige Owari." Er senkte leicht den Kopf, als wolle er eine Verneigung andeuten. Als er ihn wieder hob sah er, wie Owari ihn angrinste "Nun gut, als Entschädigung wirst du mir den Sake geben und mir beim Essen Gesellschaft leisten, was hältst du davon? Und mach dir keine Sorgen, dass du Vorurteile hast wird bald vergehen, wenn du das, was du zu mir gesagt hast als du mich befreitest, ernst gemeint hast." "Glaubst du das? Das wäre gut, ich dachte wirklich, ich würde keine Vorurteile haben, da ich dich nur als Mann kannte, aber ich habe mich getäuscht, es tut mir leid." In seiner Stimme erkannte Owari, dass er es ernst meinte. "Jetzt komm schon rein oder willst du Wurzeln schlagen?" forderte sie ihn auf. Er folgte sofort, denn auch er hatte Hunger und seit dem Mittagessen nichts mehr zu sich genommen. "Das hatte ich nicht vor, nein." Am folgenden Tag schlief Owari durch, bis in den späten Vormittag hinein. Seit Tagen hatte sie nicht richtig geschlafen. Nun fühlte sie sich wie neu Geboren. Sie stand auf, um sich zu waschen und neue Sachen anzuziehen. Danach ging sie die Treppe hinunter und in den Essensraum, wo die anderen schon beim Mittagessen waren. "Guten Tag Owari, gut geschlafen?" begrüßten sie alle so freundlich wie immer, es schien, als ob sich nicht verändert hätten, doch dies täuschte. Beim Essen spürte Owari wie die Blicke der Anderen immer wieder zu ihr und auf ihren Busen schielten, doch sie würden es nicht entdecken, das was sie suchten, sie würden keinen Busen finden, sie hatte ihn sich wie immer abgebunden, sodass keine Wölbungen zu sehen sein konnten. Owari musste sich beherrschen, um sie nicht anzupflaumen, sie konnten nichts dafür, es war etwas Neues aufgetaucht und das mussten sie erst einmal begreifen. Es würde eine Zeit lang dauern, bis sie sich daran gewöhnt hatten, doch irgendwann würde es für sie normal sein. Aber auch wenn es vergehen würde, Owari war immer schon jemand gewesen, die ein temperamentvolles Wesen hatte. Wenn es zu lange dauern würde, war es klar, dass sie irgendwann die Beherrschung verlieren würde. Es klopfte an der Tür und riss Owari aus ihren Gedanken. Enjo-Sha kam herein, mit einem schwarzen Briefumschlag in der Hand. Jeder wusste, was dieser Brief enthielt. Einen neuen Auftrag für den Attentäter. Owari stand auf, ging auf Enjo-Sha zu, nahm ihm den Brief ab, ging zur Tür hinaus und auf ihr Zimmer. Dieser Brief war genau im richtigen Moment gekommen, auch wenn er den Tod von Menschen beinhaltete, er hatte Owari gerettet, vor den neugierigen Blicken ihrer Kameraden. Owari öffnete den Brief behutsam. Für sie war es fast ein Ritual, sie wusste, dass sie töten musste, aber wenn sie tötete, dann immer darauf bedacht nur die Menschen zu töten, die in ihrem Auftrag aufgeführt waren. Denn deren Tod war für eine neue Zeit, auch wenn ihnen das nichts mehr nutzte, sie starben für die neue Ära. Als Owari den Zettel aus dem Umschlag zog spürte sie, dass dieser Auftrag etwas Besonderes war. Sie entfaltete das Blatt. Es standen genau drei Namen darauf. Als Owari las, wer ihre nächsten Opfer waren blieb ihr das Herz fast stehen. Es war ihre Familie. Ihre Mutter, ihr Vater und ihr Bruder. Aber wieso mussten sie sterben? Die Aufträge umfassten nur die gefährlichen Anhänger der Gegnerischen Seite. Wie konnte es dann sein, dass die Namen ihrer Familie auf diesem Papier standen? Owari blieb für einen Augenblick das Herz stehen, sie konnte es nicht fassen. Ihre Familie hatte sich von ihr abgewandt! Sie waren schon damals dagegen gewesen, dass Owari den Patrioten zutrat und nun hatten sie sich der Shinsengumi angeschlossen. Das muss ein schlechter Traum sein! dachte Owari. Es konnte nicht anders sein. Doch dass sich ihre Familie der Shinsengumi angeschlossen hatte, war nicht das schlimmste. Was Owari zur Verzweiflung brachte, war, dass sie, Owari, ihre Eltern und ihren Bruder, heute Nacht würde umbringen müssen. Oder gab es einen Ausweg? Owari dachte den ganzen restlichen Tag nach, suchte nach einem Rettungsseil, doch sie fand keinen Ausweg aus dieser aussichtslosen Situation. Als es allmählich dunkel wurde, saß Owari in einer Ecke. Die Knie zu sich herangezogen und fest mit den Armen umschlungen. Sie hatte lange nachgedacht und war zu einem Entschluss gekommen. Sie würde zu angegebener Zeit und Ort erscheinen, doch erst würde sie beobachten. Was sie allerdings tun würde, wusste sie noch nicht, doch sie wusste, dass sie nach ihren Gefühlen handeln würde, auch wenn es nicht richtig war, dass ein Samurai sich nach seinen Gefühlen richtete. Doch sie war kein Samurai, sie hatte keinen Herren, nicht in diesem Sinne des Wortes. Langsam erhob sie sich und nahm ihr Schwert. Die Zeit war gekommen aufzubrechen und das Schicksal walten zu lassen. Ob gut oder schlecht, es würde ein Ende finden. Owari verließ auf leisen Sohlen das Haus. Sie schlich durch die verborgenen Gassen und Dächer Kyotos. An einer Ecke blieb sie stehen und drückte sich an die Wand, sodass sie mit den Schatten verschmolz. Plötzlich hörte Owari Stimmen. Als die stimmen näher kamen, bemerkte sie, dass sie seltsam vertraut waren. Seit langem hatte sie diese Stimmen nicht mehr vernommen, doch sie kannte sie immer noch. Ihre Eltern und ihr Bruder, Uragiru, näherten sich. Anfangs hatte sie nicht verstehen können, was sie sprachen, doch je näher sie kamen, desto mehr verstand sie, bis jedes einzelne Wort verständlich war. "Was für eine Schande. Es war ein Fehler. Wir hätten ihn ausmerzen sollen, als wir die Gelegenheit dazu hatten, vor Sechzehn Jahren, damals als du sie geboren hast, Mutter." Hörte Owari. Als sie vorsichtig um die Ecke schaute, sah sie, dass ich Bruder sprach. Doch von wem sprachen sie? Es konnte eigentlich nur eine Person geben, doch es durfte nicht sein, es konnte nicht Owari sein, von der sie Sprachen. "Du hast Recht, Uraguri. Wir hätten Owari töten sollen, als wir die Gelegenheit dazu hatten." Owari stockte der Atem, sie meinten tatsächlich sie. Ihre eigene Familie wollte sie umbringen "Jetzt ist sie Attentäter bei den Choshu-Patrioten unseren erbitterten Feinden. Selbst nachdem wir sie als Mädchen enttarnt haben wurde sie nicht verstoßen." Fuhr Shiri, ihr Vater fort. Geschah das wirklich? Sprachen ihr Vater und ihr Bruder tatsächlich darüber Owari umzubringen? Aber was hatte sie getan? Ihr war klar, dass sie sich zu männlich benahm, aber dies war kaum ein Grund jemanden umbringen zu wollen. Als ob ihre Mutter wusste, dass Owari zuhörte und ihre Frage beantworten wollte, sagte sie: "Dass sie zu männlich ist, ist ja nicht das schlimmste. Dass sie für die Choshu-Patrioten arbeitet, das ist schlimm. Diese patriotischen Mistkerle wollen doch nur an die Macht. Sie wollen nicht das Wohl des Volkes." Owari hielt es nicht mehr aus. Sie trat aus dem schatten hervor. "Dass ihr so denkt hätte ich nicht gedacht. Wir Patrioten wollen, dass die Menschen in Zukunft höhere Rechte haben und nicht Macht, das wollt vielleicht ihr, aber ganz bestimmt nicht wir. Aber was sollte ich schon Anhängern der Shinsengumi erwarten? Ihr schließt doch nur von euch auf andere!" den letzten Satz schrie Owari, sie war verzweifelt, dass ihre Familie so dachte war unbegreiflich. Sie stand regungslos vor ihren Eltern und Uraguri. Als die drei Owari sichtlich schockiert vor ihnen sahen, wechselten sie kurz Blicke, bevor sie mit einem lauten Schrei und gezogenen Schwertern Owari entgegenstürmten. Doch Owari stand nur reglos da, erst im letzten Moment bemerke sie, dass sie einem tödlichen Angriff von drei messerscharfen Schwertern gegenüberstand. Blitzschnell wich sie aus, doch nicht schnell genug. Eins der Schwerter traf sie genau dort, wo ihre frisch genähte Wunde war. Blut bedeckte ihren Ärmel am Oberarm und floss ihren Arm hinunter. Es tropfte auf den Boden und bildete bald eine kleine Pfütze. Der Schmerz holte sie in die Gegenwart zurück. Sie musste sich mit dem abfinden, was war, was ihre Familie von ihr hielt. Erneut griffen sie zusammen an, diesmal würden sie ihr Ziel nicht verfehlen, nein nicht noch einmal. Auch wenn sie Owari verletzt hatten, sie wollten sie tot sehen und nicht mit nur einer kleinen Schramme. Es war keine Zeit um zu überlegen, was ihre Familie von ihr hielt, Owari musste sich verteidigen, sonst würde sie sterben. Mit einer sanften Bewegung wich sie den Schwertern aus. Langsam zog sie ihr Schwert. "Wenn ihr mich noch einmal angreift, muss ich euch töten, also verschwindet besser, wenn euch euer Leben lieb ist." Owaris stimme klang bedrohlich, doch wer genau hinhörte, würde erkennen, dass auch Trauer mitschwang. Aber auch wenn Shiri, Uraguri und ihre Mutter, Yagi, geflohen wären, Owari hätte sie nicht entkommen lassen. Ihr Entschluss stand fest, sie würde den Auftrag ausführen und ihre Eltern und ihren Bruder töten. "Denkst du, du kannst uns alle drei besiegen? Überschätz dich nicht, Schwesterchen." Uraguri war sich seiner Sache sehr sicher, das hörte man. "Oh ja das glaube ich! Vergiss nicht, wie oft ich dich im Kendo geschlagen habe und wie schnell. Mit euch werde ich locker fertig! Sterbt durch die Hand einer Frau! Und verliert eure verdammte Ehre." Ihr würde es nun nicht mehr schwer fallen ihren Auftrag zu Beenden, nicht nach dem, was sie gehört hatte und wie sie behandelt worden war. "Fahr zur Hölle du dummes Gör!" fuhr Shiri sie an. Mit einem Gekonnten stich zielte er auf Owari, doch sie blockte mühelos und konterte. Tödlich von der Konterattacke getroffen fiel ihr Vater zu Boden. Doch Owari beachtete ihn gar nicht. Ihre Aufmerksamkeit galt ganz und gar ihrem Bruder. Dieser hatte mit weit aufgerissenen Augen das Geschehen verfolgt. Nun schlug sein Entsetzten in Wut um. Ohne nachzudenken stürzte er sich auf Owari. Doch sie hatte mit solch einem Angriff gerechnet und trat einen Schritt zur Seite. Uraguri wollte stoppen und seine Schwester von der Seite angreifen, er hatte jedoch zu viel Schwung in seinen Angriff gelegt und lief weiter. In diesem Moment drehte sich Owari blitzschnell um und stach ihrem Bruder das Schwert in den Rücken. Er fiel halbtot zu Boden, direkt neben seinen Vater. Yagi war entsetzt, Owari hatte ihren Vater und ihren Bruder getötet und nun war sie an der Reihe, doch das würde sie nicht zulassen. "Du Miststück, wie kannst du so etwas nur tun? Sie waren dein Vater und dein Bruder!" "Ihr seid Meine Eltern und besprecht auf offener Straße, mit meinem Bruder, dass ihr es bedauert, mich nicht umgebracht zu haben, als ihr die Gelegenheit hattet, schau dich erst selbst an, bevor du andere beurteilst. Außerdem mache ich das nicht freiwillig, es ist mein Auftrag." Entgegnete Owari kühl. "Du kleine, miese Ratte!" Yagi zog ihr zweites Schwert und stürmte auf Owari zu, doch diese packte eine Hand der Mutter und schlug ihr die Waffe aus der Hand. "Oh bitte Mutter. Versuch es gar nicht erst. Du schaffst es eh nicht." Yagi stieß einen schrillen Kampfesschrei aus. Ihr Schwert zerschnitt die Abendluft. Stofffetzen fielen zu Boden. Sie hatte Owari getroffen. Ein langer Schnitt zog sich über ihre Brust. Vorsichtig fühlte Owari, wie tief der Schnitt war, sie hatte Glück, es war nur ein Kratzer, doch er tat höllisch weh. "Verdammt!" fluchte ihre Mutter "Ich habe sie nur gekratzt, verzeih mir Shiri. Aber ich werde sie dir nachschicken und dann kannst du dich rächen Liebster. Das Gift an meinem Schwert wird bald wirken." Jetzt spürte Owari es, etwas breitete sich in ihrem Körper aus und lähmte sie langsam. Ihr wurde klar, dass sie sich verteidigen musste, bevor sie vollkommen gelähmt war. Yagi nutzte diese Unaufmerksamkeit von Owari aus und stützte sich auf sie. Beide fielen zu Boden. Man hörte ein Geräusch von Metall auf Stein, als Owari das Schwert aus der Hand fiel. Sie landete auf dem Rücken, während ihre Mutter eine weiche Landung auf Owari hatte. Sofort nutzte sie die Gelegenheit und fing an ihre Tochter zu würgen. Owari versuchte sich zu wehren, doch das Gift hatte schon angefangen zu wirken. Mit zitternder Hand griff sie nach ihrem Schwert. Glücklicher weise lag es direkt neben ihr und sie bekam es schnell zu fassen. Mit all ihrer verbliebenen Kraft schlug sie den Griff ihres Schwertes auf Yagis Kopf. Ihr Griff um Owaris Hals lockerte sich, sodass Owari genug kraft fand das Ganze endgültig zu beenden. Sie drehte sich um, sodass nun ihre Mutter auf dem Boden lag, und kniete sich über sie. Langsam erhob sie ihr Schwert. "Wenn du ihn so sehr liebst tue ich dir den Gefallen und schicke dich zu Vater!" Das Schwert sauste durch die Luft und traf sein Ziel. Ein letzter Atemzug Yagis und eine Sekunde später war es entschieden: Owari hatte gesiegt und ihr Auftrag somit erledigt. Sie sank zu Boden, sie war nun endgültig gelähmt, doch auch wenn das Gift nicht durch ihre Adern fließen würde, sie hätte sich nicht mehr rühren können. Sie hatte ihre Eltern und ihren einzigen Bruder ermordet, ohne mit der Wimper zu zucken. Langsam breitete sich ein schwarzer Schleier vor ihren Augen aus, bis sie endgütig in Dunkelheit getaucht war. Kapitel 3: ----------- (dieses Kapitel widme ich einer Freundin, sie hat sich so auf eine Tsuyosa x Owari Scene gefreut ^^ aber wer weiß ob aus den beiden etwas wird ^^ ) Kapitel 3 Als Owari wieder zu sich kam lag sie, nicht wie gedacht auf der Straße, sondern in ihrem Zimmer auf ihrem Futon. Hatte sie die ganze Sache etwa nur geträumt? War das alles gar nicht passiert? Aber wieso fühlte sie dann einen stechenden Schmerz in ihrer Schulter und warum schmerzte auch ihr Herz so sehr? Nein es konnte kein Traum gewesen sein. Sie setzte sich auf und fasste sich an die Stirn und rieb ihre Schläfen. Ihr war schwindelig, wahrscheinlich hatte sie sich zu schnell bewegt, doch langsam spürte sie, wie ihr Kopf frei wurde und nun registrierte sie erst, was passiert war. Sie hatte gemordet, doch keine unbekannten Menschen, nein die Menschen in denen dasselbe Blut floss, wie in ihr. Sie hatte die letzten Personen getötet, die von ihrer Familie übrig waren. Sie sackte in sich zusammen, zog ihre Beine an und umschlang sie mit den Armen. Langsam kullerte eine Träne über ihr Gesicht, dann eine weitere, bis sie ihr in Sturzbächen auf die Knie tropften. Plötzlich spürte sie etwas Warmes, Schweres auf ihrer Schulter. Sie zuckte zusammen und drehte sich ruckartig um. Tsuyosas Augen weiteten sich, als er sah, dass Owari weinte. Sie hatte nie wirklich gezeigt, was sie fühlte, doch nun hockte sie vor ihm mit Tränen in den Augen, welche vom weinen gerötet waren. "Owari...Was??" Er war fassungslos, dass es etwas gab, was Owari so aussehen lassen konnte. Doch er bemerkte schnell, dass das absurd war, jeder war verletzlich, selbst der stärkste Krieger weinte, wenn auch alleine. Aber sie hier so zu sehen war unerträglich für ihn. Tsuyosa kniete sich neben sie und legte seinen Arm um ihre Schultern. Sie zuckte zusammen und ein kaum hörbarer Laut des Schmerzes war zu hören. "Lass mich in Ruhe Tsuyosa." Sagte Owari schroff, doch dieser ließ sich nicht beirren. "Owari..." sagte er traurig "Was ist denn mit dir los?" seine Stimme klang besorgt und freundlich, doch Owari hörte nichts. Sie war in ihre eigene Welt gesunken, eine Welt der Trauer, Bestürzung und der Schuld. Ihre Augen schienen seltsam verschwommen und starrten abwesend geradeaus. "Owari!" rief Tsuyosa nun schon. "Was ist los?" er packte sie an den Schultern und rüttelte sie. Langsam wurden Owaris Augen wieder normal. Langsam drehte sie den Kopf zu Tsuyosa. "Ich..." Wieder verschwammen ihre Augen, doch diesmal wurden sie von Tränen überschwemmt. Sie hob die Hände und starrte darauf, dann fing sie an zu schluchzten und vergrub ihr Gesicht in ihren Handflächen. "Warum? Warum musste es so kommen?" schluchzte sie. Tsuyosa brach es das Herz Owari so zu sehen. Irgendetwas schien bei dem letzten Auftrag schief gelaufen zu sein, doch das war jetzt nicht so wichtig. Er zog sie an sich und legte ihr eine Decke um. "Beruhige dich erst einmal und dann erzählst du mir, was los ist, ja?" sagte er und strich ihr beruhigend über den Rücken. Doch anstatt zu antworten schluchzte Owari noch mehr und zog sich an Tsuyosa. Dessen Oberteil war schon durchnässt von ihren Tränen. "Ssssss...Ich bin ja bei dir, wein dich ruhig aus. Ich bin für dich da." Redete weiter beruhigend auf sie ein. Doch in seinem Inneren Tobte ein großer Kampf. Wer hatte Owari das angetan? Wer oder was schaffte es sie so fertig zu machen? Egal wer oder was es war, er schwor sich es auszulöschen, keiner durfte Owari so behandeln! Er schüttelte den Kopf, egal was er gerade dachte, er musste sich erst einmal um Owari kümmern, die sich immer noch schluchzend und weinend an ihn drückte. Doch langsam löste sich ihr Griff und sie löste sich von ihm. Bevor sie sprach wischte sie sich mit ihrem Handrücken über die Augen, um die Tränen wegzuwischen. "Entschuldige Tsuyosa, ich habe die Fassung verloren." Ihre Stimme klang ruhig und gelassen, nicht belegt, wie sie sonst klingt, wenn man geweint hat. wer sie hörte würde nicht denken, dass sie gerade geweint hatte. "Mir geht es gut, du brauchst dich nicht zu sorgen." Sie zwang sich ein lächeln auf und erhob sich. "ich würde jetzt gerne noch etwas schlafen, ich bin ziemlich geschafft." Mit einer freundlichen doch auch deutlichen Handbewegung deutete sie zur Türe. Der angesprochene sah sie mit traurigen Augen an. Wieso wollte sie ihm nicht sagen, was war? "Es ist wirklich nichts, du brauchst nicht so traurig zu gucken." Versuchte Owari ihn aufzumuntern, doch das gelang nicht so ganz. "Und warum hast du dann eben so geweint? Hat dir wohl einfach nur spaß gemacht, oder was?" "Wa-? Nein...ich...du...also..." verzweifelt suchte Owari nach einer Ausrede, warum sie geweint hatte. "Ich wurde gestern bei dem Kampf verletzt und du hast meine Wunde berührt. Das tat ganz schön weh, deswegen habe ich geweint." Sagte sie schnell, in der Hoffnung glaubwürdig zu klingen. "Ah...Ach so. Es tut mir leid, dass ich dir wehgetan habe." Sagte er, doch es klang nicht s, als ob er ihr glauben würde. "Das klingt nicht gerade sehr überzeugend." Versuchte Owari zu scherzen. "Ach ja? Dann sag mir was es war. Ich habe zwar deine Verletzung berührt und dir damit wehgetan, aber ich glaube nicht, dass jemand, besonders du nicht, deswegen so weinen würde. Ich glaube es einfach nicht. Du bist nicht so ein Mensch, der schnell weint, nur weil die etwas wehtut. Du kannst Schmerzen sehr gut wegstecken. Es muss etwas anderes sein, dass dich so weinen und verzweifeln lässt." Mit tränen in den Augen stand der Anführer der Choshu-Patrioten nun vor seiner Attentäterin. "Es muss...etwas anderes sein...es muss..." nun war er es, der weinte und Owari die ihn in den arm nahm und ihn tröstete. "Du hast Recht." Seufzte sie "Es ist etwas anderes, nicht meine blöde Verletzung, die ist egal..." sie seufzte abermals. "Ich wusste es, du weinst sonst nie vor jemandem, noch nie hat dich jemand weinen sehen. Also sag mir, warum hast du geweint! Es hat etwas mit dem Auftrag letzter Nacht zu tun, nicht war? Wir fanden dich bewusstlos neben den Leichen. Ich habe mich schon gewundert, warum du nicht gekommen bist, aber als ich dann bewusstlos da sah...ich dachte du wärest tot..." Owari sah betroffen zur Seite. " Ja, es hatte etwas mit dem Auftrag zu tun, aber nicht dass ich töten sollte, war das Problem..." "...sondern wen?" fragte Tsuyosa. Owari nickte "Ja. Es...es waren...meine Eltern und mein Bruder...." Sie senkte den Kopf "und ich habe sie getötet." Wieder traten ihr Tränen in die Augen "Nur weil sie schlecht über mich geredet habe...nur deswegen habe ich sie getötet." Owari fing wieder an zu schluchzen und versuchte ihre Tränen zurückzuhalten. "Was haben wie denn schlechtes gesagt? Wenn du sie deswegen umbringst...oder hast du es nur getan, weil es dein Auftrag war?" sie schüttelte den Kopf "Sie haben gesagt, dass es ein Fehler war mich auf die Welt zu bringen und...und..." sie konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten und ließ ihnen freien lauf "und dass es ein Fehler gewesen wäre mich nicht zu töten, als sie die Gelegenheit dazu hatten. Und dann...." Wieder ein schluchzen " dann sind sie auf mich losgestürmt und ich habe sie einfach getötet ohne mit der Wimper zu zucken habe ich meinen Vater, meinen Bruder und sogar meine Mutter umgebracht. Ich...ich habe kein Herz wie konnte ich so etwas tun? Wie konnte ich so etwas tun? Ich...ich..." Tsuyosa konnte die Verzweiflung nicht mehr ertragen, die sich in Owaris Stimme, Augen und im ganzen Gesicht widerspiegelte. Er schlang die Arme um sie und zog sie fest an sich. "Du hast ein Herz, Owari! Die, die kein Herz hatte, war deine so genannte Familie. Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen, jeder hätte so wie du gehandelt. Wirklich jeder. Und überleg doch mal, was wäre, wenn du sie nicht getötet hattest? Sie hätten dich getötet. Es war richtig so, glaube mir." Owari sah ihm direkt in die Augen "Wirklich? Meinst du das ernst? Bin ich keine blutrünstige Mörderin?" Tsuyosa musste lächeln "Nein, das bist du nicht." Doch in seinen Gedanken war mit etwas ganz anderem beschäftigt. Owari sah einfach zu süß aus, wie da mit Tränen in den Augen in seinen Armen zu ihm hochschaute. "Du bist einfach nur eine Attentäterin, die nur töten, wenn sie muss und nur zum Wohle der neuen Ära." Zärtlich strich er ihr über den Rücken. "Du brauchst dich nicht schuldig fühlen, du bist eher das Opfer, das sich erfolgreich zu Wehr gesetzt hat." "Vielen Dank, Tsuyosa." Lächelte Owari ihn n "Du hast Recht, ich trage keine Schuld. Ich musste mich verteidigen und außerdem musste ich meinen Auftrag erledigen." Neuen Mut gefasst stand sie auf. "Wie spät ist es? Ich habe einen mords Hunger." Nun musste Tsuyosa lachen "Kein Wunder! Du hast drei Tage geschlafen und hast schon vorher kaum gegessen, wegen dieser Shinsengumi. Da musst du ja Hunger haben." Ein Grummeln war zu vernehmen. Die Bestätigung ihres Magens, dass Tsuyosa mehr als Recht hatte. "Ja den Habe ich, wie man hört." Lachte sie "Aber ich ziehe mich vorher noch um. Ich habe immer noch den Yutaka von vor drei Tagen an. Habt euch wohl nicht getraut mir was anderes anzuziehen, was?" Auf Tsuyosas Gesicht machte sich ein leichter Rotschimmer breit. "Aha, also hab ich recht" lachte die Attentäterin. Ihr Anführer senkte den Kopf, damit Owari seine immer röter werdenden Wangen nicht sehen konnte. "Ich gehe dann wohl besser raus, wenn du dich jetzt umziehst." Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte lehnte Owari sich an eine Wand und versuchte ruhig und regelmäßig zu atmen. Sie musste erst einmal verdauen, was passiert war. Sie holte noch einmal tief Luft, bevor sie sich ihren neuen Yukata nahm und sich auf dem Weg zum Waschraum machte. Das Wasser in der hölzernen Wanne war schon vorgeheizt, als sie das Bad betrat, eigentlich war alles wie immer, doch nur äußerlich. Owari ließ sich ins Wasser gleiten und spürte, wie ihr Körper sich langsam erwärmte, es war ein schönes Gefühl, wenn man im Winter, schon fast erfroren in das warme Wasser stieg und es einen langsam von außen her wärmte. Langsam hob sie ihre Hand hoch und ließ das Wasser aus ihrer Handfläche langsam wieder hinuntertropfen, ihre Gedanken drehten sich um das Geschehene. Auch wenn sie vor Tsuyosa so getan hatte, dass es ihr besser ginge, so war es doch nicht wahr. Wieso glaubte er ihr? Dachte er etwa, dass so etwas so schnell vergeht? Dass ihre Schuldgefühle so schnell vergehen würden? Das glaubte er doch nicht wirklich, oder? Doch er glaubte es, darin war sich Owari ziemlich sicher, aber wieso? Wieso glaubte er ihr? Sah nicht, dass das nur Fassade war? Wieso? Leise lief ihr eine einzelne Träne die Wange hinunter, mit einer leichten Handbewegung wischte sie sie weg, doch den folgenden Tränenfluss konnte sie nicht stoppten. Ein Platschen war zu hören, als der erste Tropfen, der salzigen Flüssigkeit auf die Wasseroberfläche fiel und kleine Ringe breiteten sich aus. Eine weile beobachtete Owari sie und aus irgendeinem unbekannten Grund beruhigte es sie, den Kreisen zuzusehen, wie sich immer größer wurden und sich langsam auflösten, wieder eins mit dem Wasser wurden und eine glatte Oberfläche hinterließen, bis der nächste Ring es wieder in Bewegung brachte. Ein leichtes Lächeln glitt über die Lippen der jungen Frau, Tsuyosa könnte Recht mit dem behalten, was er dachte, sie fühlte sich besser, befreit, als ob sie mit dem Schmutz und dem Blut all ihre Schuld von sich abgewaschen hätte oder zumindest einen Teil. Mit diesem Gedanken stand sie auf, zog sich an und ging wieder in ihr Zimmer, um mit ihrem besten Freund und Chef zu Abend zu essen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)