Kyoto - Bakumatsuära von Fuchsfell (hinterhältige Machenschaften im alten Japan) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- (dieses Kapitel widme ich einer Freundin, sie hat sich so auf eine Tsuyosa x Owari Scene gefreut ^^ aber wer weiß ob aus den beiden etwas wird ^^ ) Kapitel 3 Als Owari wieder zu sich kam lag sie, nicht wie gedacht auf der Straße, sondern in ihrem Zimmer auf ihrem Futon. Hatte sie die ganze Sache etwa nur geträumt? War das alles gar nicht passiert? Aber wieso fühlte sie dann einen stechenden Schmerz in ihrer Schulter und warum schmerzte auch ihr Herz so sehr? Nein es konnte kein Traum gewesen sein. Sie setzte sich auf und fasste sich an die Stirn und rieb ihre Schläfen. Ihr war schwindelig, wahrscheinlich hatte sie sich zu schnell bewegt, doch langsam spürte sie, wie ihr Kopf frei wurde und nun registrierte sie erst, was passiert war. Sie hatte gemordet, doch keine unbekannten Menschen, nein die Menschen in denen dasselbe Blut floss, wie in ihr. Sie hatte die letzten Personen getötet, die von ihrer Familie übrig waren. Sie sackte in sich zusammen, zog ihre Beine an und umschlang sie mit den Armen. Langsam kullerte eine Träne über ihr Gesicht, dann eine weitere, bis sie ihr in Sturzbächen auf die Knie tropften. Plötzlich spürte sie etwas Warmes, Schweres auf ihrer Schulter. Sie zuckte zusammen und drehte sich ruckartig um. Tsuyosas Augen weiteten sich, als er sah, dass Owari weinte. Sie hatte nie wirklich gezeigt, was sie fühlte, doch nun hockte sie vor ihm mit Tränen in den Augen, welche vom weinen gerötet waren. "Owari...Was??" Er war fassungslos, dass es etwas gab, was Owari so aussehen lassen konnte. Doch er bemerkte schnell, dass das absurd war, jeder war verletzlich, selbst der stärkste Krieger weinte, wenn auch alleine. Aber sie hier so zu sehen war unerträglich für ihn. Tsuyosa kniete sich neben sie und legte seinen Arm um ihre Schultern. Sie zuckte zusammen und ein kaum hörbarer Laut des Schmerzes war zu hören. "Lass mich in Ruhe Tsuyosa." Sagte Owari schroff, doch dieser ließ sich nicht beirren. "Owari..." sagte er traurig "Was ist denn mit dir los?" seine Stimme klang besorgt und freundlich, doch Owari hörte nichts. Sie war in ihre eigene Welt gesunken, eine Welt der Trauer, Bestürzung und der Schuld. Ihre Augen schienen seltsam verschwommen und starrten abwesend geradeaus. "Owari!" rief Tsuyosa nun schon. "Was ist los?" er packte sie an den Schultern und rüttelte sie. Langsam wurden Owaris Augen wieder normal. Langsam drehte sie den Kopf zu Tsuyosa. "Ich..." Wieder verschwammen ihre Augen, doch diesmal wurden sie von Tränen überschwemmt. Sie hob die Hände und starrte darauf, dann fing sie an zu schluchzten und vergrub ihr Gesicht in ihren Handflächen. "Warum? Warum musste es so kommen?" schluchzte sie. Tsuyosa brach es das Herz Owari so zu sehen. Irgendetwas schien bei dem letzten Auftrag schief gelaufen zu sein, doch das war jetzt nicht so wichtig. Er zog sie an sich und legte ihr eine Decke um. "Beruhige dich erst einmal und dann erzählst du mir, was los ist, ja?" sagte er und strich ihr beruhigend über den Rücken. Doch anstatt zu antworten schluchzte Owari noch mehr und zog sich an Tsuyosa. Dessen Oberteil war schon durchnässt von ihren Tränen. "Ssssss...Ich bin ja bei dir, wein dich ruhig aus. Ich bin für dich da." Redete weiter beruhigend auf sie ein. Doch in seinem Inneren Tobte ein großer Kampf. Wer hatte Owari das angetan? Wer oder was schaffte es sie so fertig zu machen? Egal wer oder was es war, er schwor sich es auszulöschen, keiner durfte Owari so behandeln! Er schüttelte den Kopf, egal was er gerade dachte, er musste sich erst einmal um Owari kümmern, die sich immer noch schluchzend und weinend an ihn drückte. Doch langsam löste sich ihr Griff und sie löste sich von ihm. Bevor sie sprach wischte sie sich mit ihrem Handrücken über die Augen, um die Tränen wegzuwischen. "Entschuldige Tsuyosa, ich habe die Fassung verloren." Ihre Stimme klang ruhig und gelassen, nicht belegt, wie sie sonst klingt, wenn man geweint hat. wer sie hörte würde nicht denken, dass sie gerade geweint hatte. "Mir geht es gut, du brauchst dich nicht zu sorgen." Sie zwang sich ein lächeln auf und erhob sich. "ich würde jetzt gerne noch etwas schlafen, ich bin ziemlich geschafft." Mit einer freundlichen doch auch deutlichen Handbewegung deutete sie zur Türe. Der angesprochene sah sie mit traurigen Augen an. Wieso wollte sie ihm nicht sagen, was war? "Es ist wirklich nichts, du brauchst nicht so traurig zu gucken." Versuchte Owari ihn aufzumuntern, doch das gelang nicht so ganz. "Und warum hast du dann eben so geweint? Hat dir wohl einfach nur spaß gemacht, oder was?" "Wa-? Nein...ich...du...also..." verzweifelt suchte Owari nach einer Ausrede, warum sie geweint hatte. "Ich wurde gestern bei dem Kampf verletzt und du hast meine Wunde berührt. Das tat ganz schön weh, deswegen habe ich geweint." Sagte sie schnell, in der Hoffnung glaubwürdig zu klingen. "Ah...Ach so. Es tut mir leid, dass ich dir wehgetan habe." Sagte er, doch es klang nicht s, als ob er ihr glauben würde. "Das klingt nicht gerade sehr überzeugend." Versuchte Owari zu scherzen. "Ach ja? Dann sag mir was es war. Ich habe zwar deine Verletzung berührt und dir damit wehgetan, aber ich glaube nicht, dass jemand, besonders du nicht, deswegen so weinen würde. Ich glaube es einfach nicht. Du bist nicht so ein Mensch, der schnell weint, nur weil die etwas wehtut. Du kannst Schmerzen sehr gut wegstecken. Es muss etwas anderes sein, dass dich so weinen und verzweifeln lässt." Mit tränen in den Augen stand der Anführer der Choshu-Patrioten nun vor seiner Attentäterin. "Es muss...etwas anderes sein...es muss..." nun war er es, der weinte und Owari die ihn in den arm nahm und ihn tröstete. "Du hast Recht." Seufzte sie "Es ist etwas anderes, nicht meine blöde Verletzung, die ist egal..." sie seufzte abermals. "Ich wusste es, du weinst sonst nie vor jemandem, noch nie hat dich jemand weinen sehen. Also sag mir, warum hast du geweint! Es hat etwas mit dem Auftrag letzter Nacht zu tun, nicht war? Wir fanden dich bewusstlos neben den Leichen. Ich habe mich schon gewundert, warum du nicht gekommen bist, aber als ich dann bewusstlos da sah...ich dachte du wärest tot..." Owari sah betroffen zur Seite. " Ja, es hatte etwas mit dem Auftrag zu tun, aber nicht dass ich töten sollte, war das Problem..." "...sondern wen?" fragte Tsuyosa. Owari nickte "Ja. Es...es waren...meine Eltern und mein Bruder...." Sie senkte den Kopf "und ich habe sie getötet." Wieder traten ihr Tränen in die Augen "Nur weil sie schlecht über mich geredet habe...nur deswegen habe ich sie getötet." Owari fing wieder an zu schluchzen und versuchte ihre Tränen zurückzuhalten. "Was haben wie denn schlechtes gesagt? Wenn du sie deswegen umbringst...oder hast du es nur getan, weil es dein Auftrag war?" sie schüttelte den Kopf "Sie haben gesagt, dass es ein Fehler war mich auf die Welt zu bringen und...und..." sie konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten und ließ ihnen freien lauf "und dass es ein Fehler gewesen wäre mich nicht zu töten, als sie die Gelegenheit dazu hatten. Und dann...." Wieder ein schluchzen " dann sind sie auf mich losgestürmt und ich habe sie einfach getötet ohne mit der Wimper zu zucken habe ich meinen Vater, meinen Bruder und sogar meine Mutter umgebracht. Ich...ich habe kein Herz wie konnte ich so etwas tun? Wie konnte ich so etwas tun? Ich...ich..." Tsuyosa konnte die Verzweiflung nicht mehr ertragen, die sich in Owaris Stimme, Augen und im ganzen Gesicht widerspiegelte. Er schlang die Arme um sie und zog sie fest an sich. "Du hast ein Herz, Owari! Die, die kein Herz hatte, war deine so genannte Familie. Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen, jeder hätte so wie du gehandelt. Wirklich jeder. Und überleg doch mal, was wäre, wenn du sie nicht getötet hattest? Sie hätten dich getötet. Es war richtig so, glaube mir." Owari sah ihm direkt in die Augen "Wirklich? Meinst du das ernst? Bin ich keine blutrünstige Mörderin?" Tsuyosa musste lächeln "Nein, das bist du nicht." Doch in seinen Gedanken war mit etwas ganz anderem beschäftigt. Owari sah einfach zu süß aus, wie da mit Tränen in den Augen in seinen Armen zu ihm hochschaute. "Du bist einfach nur eine Attentäterin, die nur töten, wenn sie muss und nur zum Wohle der neuen Ära." Zärtlich strich er ihr über den Rücken. "Du brauchst dich nicht schuldig fühlen, du bist eher das Opfer, das sich erfolgreich zu Wehr gesetzt hat." "Vielen Dank, Tsuyosa." Lächelte Owari ihn n "Du hast Recht, ich trage keine Schuld. Ich musste mich verteidigen und außerdem musste ich meinen Auftrag erledigen." Neuen Mut gefasst stand sie auf. "Wie spät ist es? Ich habe einen mords Hunger." Nun musste Tsuyosa lachen "Kein Wunder! Du hast drei Tage geschlafen und hast schon vorher kaum gegessen, wegen dieser Shinsengumi. Da musst du ja Hunger haben." Ein Grummeln war zu vernehmen. Die Bestätigung ihres Magens, dass Tsuyosa mehr als Recht hatte. "Ja den Habe ich, wie man hört." Lachte sie "Aber ich ziehe mich vorher noch um. Ich habe immer noch den Yutaka von vor drei Tagen an. Habt euch wohl nicht getraut mir was anderes anzuziehen, was?" Auf Tsuyosas Gesicht machte sich ein leichter Rotschimmer breit. "Aha, also hab ich recht" lachte die Attentäterin. Ihr Anführer senkte den Kopf, damit Owari seine immer röter werdenden Wangen nicht sehen konnte. "Ich gehe dann wohl besser raus, wenn du dich jetzt umziehst." Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte lehnte Owari sich an eine Wand und versuchte ruhig und regelmäßig zu atmen. Sie musste erst einmal verdauen, was passiert war. Sie holte noch einmal tief Luft, bevor sie sich ihren neuen Yukata nahm und sich auf dem Weg zum Waschraum machte. Das Wasser in der hölzernen Wanne war schon vorgeheizt, als sie das Bad betrat, eigentlich war alles wie immer, doch nur äußerlich. Owari ließ sich ins Wasser gleiten und spürte, wie ihr Körper sich langsam erwärmte, es war ein schönes Gefühl, wenn man im Winter, schon fast erfroren in das warme Wasser stieg und es einen langsam von außen her wärmte. Langsam hob sie ihre Hand hoch und ließ das Wasser aus ihrer Handfläche langsam wieder hinuntertropfen, ihre Gedanken drehten sich um das Geschehene. Auch wenn sie vor Tsuyosa so getan hatte, dass es ihr besser ginge, so war es doch nicht wahr. Wieso glaubte er ihr? Dachte er etwa, dass so etwas so schnell vergeht? Dass ihre Schuldgefühle so schnell vergehen würden? Das glaubte er doch nicht wirklich, oder? Doch er glaubte es, darin war sich Owari ziemlich sicher, aber wieso? Wieso glaubte er ihr? Sah nicht, dass das nur Fassade war? Wieso? Leise lief ihr eine einzelne Träne die Wange hinunter, mit einer leichten Handbewegung wischte sie sie weg, doch den folgenden Tränenfluss konnte sie nicht stoppten. Ein Platschen war zu hören, als der erste Tropfen, der salzigen Flüssigkeit auf die Wasseroberfläche fiel und kleine Ringe breiteten sich aus. Eine weile beobachtete Owari sie und aus irgendeinem unbekannten Grund beruhigte es sie, den Kreisen zuzusehen, wie sich immer größer wurden und sich langsam auflösten, wieder eins mit dem Wasser wurden und eine glatte Oberfläche hinterließen, bis der nächste Ring es wieder in Bewegung brachte. Ein leichtes Lächeln glitt über die Lippen der jungen Frau, Tsuyosa könnte Recht mit dem behalten, was er dachte, sie fühlte sich besser, befreit, als ob sie mit dem Schmutz und dem Blut all ihre Schuld von sich abgewaschen hätte oder zumindest einen Teil. Mit diesem Gedanken stand sie auf, zog sich an und ging wieder in ihr Zimmer, um mit ihrem besten Freund und Chef zu Abend zu essen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)