Und wenn alles nur ein dummer Fehler war? von abgemeldet (Ein Engel ist auch nur ein Mensch) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- 1. Kapitel "Das wird Ärger geben! Warum geht eigentlich immer bei mir etwas schief?", das dachte sich Asrael, nachdem er die letzten Ereignisse auf der Erde gesehen hatte. Er hatte mal wieder zu viel Zeit bei der wöchentlichen Erzengel - Besprechung verplempert. Aber der Auftrag die Revolution in Frankreich und besonders in Paris in wenigstens annähernd geordnete Bahnen zu lenken war zu viel für ihn. Nicht nur dass inzwischen die Bastille bis auf ihre Grundmauern zerstört war, es waren zwei wichtige Menschen in diesem Chaos getötet worden. Asrael wusste, dass das seinem "Boss" nicht gefallen würde, denn wenn er sich schon einmal die Mühe machte zwei verwandte Seelen zusammenzuführen hasste er so ein Ende. Nicht das Asraels Fehler der erste dieser Art war, nein, im Gegenteil, aber das würde ihm auch nichts nutzen. Jetzt musste schnell eine Möglichkeit gefunden werden, wie man die Misere noch abwenden könnte. Ihm kam eine Idee, aber er müsste sofort mit ihrer Umsetzung beginnen, ansonsten wäre es zu spät. Asrael wusste, dass es 1 - 3 Tage dauerte bis eine Seele den Weg hierher in den Himmel zurückgelegt hat. Die Dauer war davon abhängig, wie die jeweilige Seele auf ihre plötzliche Trennung von ihrem Körper reagierte. Seine Hoffnung bestand darin, dass er André fand bevor Oscar hier ankam, wozu er nach seiner Rechnung noch mindestens einen Tag zu haben hoffte. Er hatte schon Stunden verloren bevor er André fand, der anscheinend gerade erst eingetroffen war. Dies sagte Asrael die Szene, die er vorfand. Madame und Monsieur Grandier konnten es nicht fassen als sie ihren Sohn entdeckten. André stand verloren in der Landschaft und sah der aufgehenden Sonne entgegen. "Frédéric, was hat der Junge nur?", sagte Madame Grandier zu ihrem Mann, während die Beiden sich besorgt ihrem Sohn näherten. "Er ist gerade erst gestorben, das ist bestimmt noch der Schock.", versuchte ihr Mann sie zu beruhigen. Als André sich umdrehte, weil er etwas gehört hatte, konnte er seinen jetzt wieder sehenden Augen nicht trauen. Vor ihm standen seine Eltern, die er seid fast 30 Jahren nicht mehr gesehen hat. "Mutter? Vater? Seid ihr es wirklich?", fragte er verwundert. Seine Mutter strahlte ihn an und umarmte ihn herzlich, wie es auch sein Vater daraufhin tat. "Was machst du schon hier?", wollte Monsieur Grandier von seinem Sohn wissen und schaute ihn fragend an. In diesem Moment trat Asrael zu den Dreien. Die Familie sah Asrael, den Durchschnittsengel mit aschblondem, schulterlangem Haar und den hellblauen Augen, an. Er setzte ein verschämtes Lächeln auf und wandte seinen Blick zu Boden. Dann fasste er sich ein Herz und sagte: "Ich muss mich entschuldigen! Um eure Frage an euren Sohn zu beantworten Frédéric, muss ich ihnen beichten, dass es meine Schuld ist. Allerdings werde ich versuchen diesen Fehler wieder gut zu machen. Dafür muss ich aber allein mit eurem Sohn reden!" Die besorgten Eltern stellten sich etwas abseits hin, wohl wissend, dass nur äußerst selten eine gerade erst eingetroffene Seele Besuch von einem Erzengel erhielt. Irgendetwas stimmte da nicht, besonders da Engel soweit sie wussten nur in den dringendsten Fällen so direkt zugaben, dass sie einen Fehler gemacht haben. Was hatte das nur zu bedeuten? Nun hatte Asrael den ersten Schritt getan und konnte André jetzt seinen Plan erklären, der ihm selbst immer verrückter erschien. Bevor ihn der Mut verlassen konnte setzte er an: "Mein Name ist Asrael. Ich bin der Erzengel, der von Gott die Aufgabe erhalten hat die drohende französische Revolution, die nun in vollem Gange ist, zu überwachen und ein paar Dinge abzuwenden. Zu diesen Dingen gehörte auch eigentlich deinen Tod." André konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Was diesen Teil eurer Aufgabe betrifft wart ihr, wie es scheint, nicht sehr erfolgreich.", scherzte André, der aber sofort wieder erst wurde. Er musste schon die ganze Zeit darüber nachdenken, was Oscar wohl gerade machte und wie es ihr geht. Er vermisste sie jetzt schon so sehr. "Wie geht es Oscar?", brach es nun aus ihm hervor. Asrael überlegte kurz, wie er André die Situation am Besten beibrachte. Setzte dann aber an: "André, um dir diese Frage beantworten zu können muss ich dir erst etwas erklären. Durch deinen Tod wurde eine Kettenreaktion ausgelöst. Es ist nämlich so, dass eine Seele, die auf der Basis der wahren und ewigen Liebe mit einer anderen Seele verbunden ist, bei ihrem Aufstieg in die höheren Gefilde die ihr bestimmte Seele ungewollt mitzieht. Eine Art Band, das Nichts zertrennen kann, sorgt dafür, dass der andere Part folgt. Da du eine solche Seelenverwandtschaft mit Oscar teilst...", er stockte. Und bevor er weiter reden konnte beendete André den Satz: "....habe ich sie mit in den Tod gerissen!" ...................... Warum wollte ich Dummkopf nur an den Kämpfen der Revolution teilnehmen, obwohl ich wusste, dass ich sie, fast blind wie ich war, nicht beschützen konnte! Es ist alles meine Schuld!" Wütend auf sich selbst schlug er die Hände über dem Kopf zusammen. Als er sich wieder ein wenig gefangen hatte, fragte er Asrael: "Aber, wenn das der Wahrheit entspricht, wo ist sie dann?" "Um genau zu sein befindet sie sich auf dem Weg hierher. Lady Oscar ist heute bei dem Sturm auf die Bastille erschossen worden. So ist jedenfalls die aktuelle Version. Da dieses ganze Chaos allein durch meine Unaufmerksamkeit entstanden ist, werde ich versuchen es wieder zu richten. Dafür brauche ich aber deine Unterstützung! Deine Schussverletzung war natürlich tödlich , sonst wärest du nicht hier, aber wegen dieser Ausnahmesituation habe ich es in Erwägung gezogen dich wieder zurück ins Leben zu schicken. Das Ganze ist ein riskantes Vorhaben. Das Problem ist, dass ich in das auf der Erde vollendete Schicksal eingreife, was normalerweise auch für Engel tabu ist. Aber die Auswirkungen, wenn ich meinen Fehler nicht korrigiere, sind weit aus schwerwiegender. Bist du also bereit es zu versuchen?", fragend sah Asrael André an, der noch nicht ganz glauben konnte, was er gerade gehört hatte. "Ich weiß, dass du noch ein wichtiges Versprechen einzulösen hast!" Dieser Nachschub Asraels brachte André die letzten Minuten seines Lebens ins Gedächnis zurück. Ja, er hatte Oscar kurz vor seinem Tod geschworen sie zu heiraten. Er musste zurück! "Natürlich möchte ich leben, wenn ich Oscar damit retten kann!", antwortete André, der die Hoffnung auf eine zweite Chance nun sah. "Da euch Beide noch wichtige Aufgaben bevorstehen, ist es besser wir handeln schnell. Außerdem musst du zurück auf der Erde sein bevor sie hier ist, ansonsten ist die Ausführung des Plans unmöglich. Ich schicke dich jetzt zurück. Du wirst in einer kleinen Kapelle aufwachen und deine Schussverletzung werde ich soweit geheilt haben, dass du zwar noch Schmerzen haben wirst, aber die Heilung keine Probleme mehr bereitet. Neben einer kleinen Überraschung, werde ich dafür sorgen, dass dich jemand erwarten wird. Zusammen werdet ihr dann Oscar suchen. Keine Sorge du wirst sie finden. Ihr Beide werdet wahrscheinlich gleichzeitig zurückkehren, da ihre Seele den kürzeren Rückweg hat, nachdem sie gemerkt hat das du umkehrst. Ich wünsche dir alles Gute und viel Freude an deinen kommenden Pflichten!", mit diesen Worten schickte er Andrés Seele zurück in Richtung Erde. Alles was Asrael noch hörte war ein entferntes "Danke", als er André nachsah. "Was ist mit ihm passiert?", Madame und Monsieur Grandier sahen Asrael schockiert an, nachdem sie beobachtet hatten wie ihr Sohn ins Nichts verschwunden war. Asrael erklärte ihnen, dass dass sie sich keine Sorgen machen bräuchten. Ihr Sohn würde wieder leben und die Frau wiederfinden, die er über alles liebt. Andrés Eltern waren verwirrt. Asrael ergänzte: "Er hat die wahre Liebe gefunden und wird jetzt wieder mit ihr vereint werden. Jetzt muss ich allerdings gehen, da ich noch Einiges auf der Erde für euren Sohn vorbereiten muss. Aufwiedersehen!" Und weg war er! Die zurückgelassenen Eltern hatten nur noch eine Frage im Kopf: "Wer war Andrés große Liebe?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)