Der Tag an dem Sesshomaru "komisch" war von Weissquell ================================================================================ Kapitel 10: ...und zwar "richtig" Ernst! ---------------------------------------- Mühsam schlägt Inu Yasha die Augen auf. Es kommt ihm vor als wenn eine zentnerschwere Last auf seinen Lidern liegt. Seine Haut brennt wie Feuer und sobald er versucht sich zu bewegen, zuckt der Schmerz durch seinen ganzen Körper. Aber dem kann er jetzt keine Beachtung schenken. Mühsam versucht er sich aufzurichten doch sofort schiebt sich ein schwarzhaariger Kopf in sein Gesichtsfeld und lässt ihn zurückplumpsen. "Inu Yasha!", strahlt Kagome erleichtert, "Du bist wieder wach! Was für ein Glück!" "Dummkopf!", murmelt er schwach, "Ich bin hart im Nehmen, das weißt du doch!" Plötzlich taucht noch ein anderes Gesicht direkt über ihm auf. Es ist Sesshomaru und ihm steht die grenzenlose Erleichterung ins Gesicht geschrieben. "Ich bin ja so froh, dass es dir wieder besser geht! Ich dachte du würdest sterben!", stößt er mit bebender Stimme hervor. Seine Augen glänzen verdächtig. Inu Yasha betrachtet seinen Bruder mit Verwunderung. Er sieht so bleich aus und irgendetwas an seinem Gesicht irritiert ihn, aber was nur? Plötzlich hebt er schwach die Brauen. Von den drei Krallenspuren die er seinem Bruder zugefügt hat, ist nichts mehr zu sehen nur noch das getrocknete Blut klebt ihm im Gesicht. Doch senkrecht durch die rötliche Spur zieht sich ein heller, dünner Pfad als hätte etwas das Blut fortgewaschen. Inu Yasha stutzt. Ist es etwa das was er denkt? Unbeholfen stützt er sich auf seine Ellenbogen auf. "Pah, mich bringt so leicht nichts um!", brummt er, "Nicht mal du!" Wieder geht sein verstohlener Blick zu Sesshomaru hinüber. Nein, er hat doch nicht wirklich geweint, oder? Nun umringen ihn auch die anderen. Alle scheinen überaus erleichtert zu sein, dass er wieder ansprechbar ist. Vorsichtig streckt Inu Yasha sich. Jede Bewegung schmerzt tierisch aber er ignoriert es. Aber dann zuckt er doch ein wenig zusammen als sich Kagome an einer seiner Wunden zu schaffen macht. "Verdammt, pass doch auf!", schimpft er. "Tut mir leid!", entschuldigt sich das Mädchen, "Wir haben leider keine Verbände mehr. Da muss ich dich anders verarzten." "Musst du gar nicht!", mosert er zurück und setzt sich nun ganz auf, "Und schon gar nicht mit heißem Wasser, klar?" "Aber wenn wir die Wunden so lassen, werden sie sich bestimmt entzünden", entgegnet Kagome. "Blödsinn!", mault Inu Yasha, "Ich bin ein Halbdämon. Hast du das schon wieder vergessen? Da entzündet sich gar nix! Die paar Kratzer stören doch gar nicht weiter!" "Ja sicher!", erwidert Kagome doch man merkt ihr an, dass sie sich bewusst am Riemen reißt, "Deshalb warst du auch eben eine Stunde lang bewusstlos." Ihre Stimme wird leiser und sie senkt den Kopf: "Ich hab... wir haben uns Sorgen um dich gemacht. Ich muss dich doch wenigstens sauber machen dürfen." Inu Yasha hebt die Brauen. Du liebe Zeit, was herrscht denn hier für eine Begräbnisstimmung? Das fällt ihm jetzt erst auf. Sein Körper schmerzt zwar tierisch, aber dass alle so sehr in Sorge um ihn waren. Er spürt deutlich zwei goldene Augen neben sich die ihn nicht loslassen. Gereizt dreht er sich zu seinem Bruder um: "Was starrst du mich so an?" Rasch schaut Sesshomaru zu Boden: "Tut mir leid!" Inu Yasha beobachtet es wortlos. Wirklich geweint? Etwa wegen mir? Dann stützt er den Kopf auf die Hand. "Ich glaub, wenn ich noch einmal "Tut mir leid!" von ihm höre, drehe ich durch." "Tschuldigung!", murmelt Sesshomaru noch immer geknickt. Inu Yasha seufzt vernehmlich. "Schon... gut!", quetscht er zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. Nein, er kann nicht geweint haben! Ausgeschlossen! Schweigend lässt er es mit sich geschehen, dass Kagome ihm behutsam das Blut von Oberkörper und Armen fortwischt. Wenn sie mit den Wunden in Berührung kommt, schmerzt es zwar aber das warme Wasser und ihre sanften Berührungen sind eigentlich ganz angenehm. Er gibt es zwar nicht zu, aber im Grunde genießt er es doch jedes Mal wenn sie ihn nach einem Kampf umsorgt. So lässt er es auch diesmal wortlos über sich ergehen. Dabei bemüht er sich bewusst, dem Blick seines Bruder aus dem Weg zu gehen. Noch immer sind Sesshomarus Augen direkt auf ihn gerichtet als hätte er Angst, dass er ihm plötzlich verloren gehen könnte. Dieser Blick irritiert Inu Yasha mehr als alles was sein Bruder je zuvor gemacht hat. Schweigsam hängt der Hanyou seinen Gedanken nach während Kagome ihn wieder einigermaßen herrichtet. Zum Glück haben die Wunden bereits aufgehört zu bluten. Er hat tatsächlich geweint! Es gibt keine andere Erklärung. Aber warum sollte er weinen? Warum er? Sesshomaru weint nicht! Niemals! Dieser Gedanke lässt Inu Yasha einfach nicht los. Schon senkt sich die Abenddämmerung herab und taucht die Lichtung in immer längere Schatten. Seltsam!, denkt Inu Yasha bei sich, Ich bin gar nicht mehr sauer auf ihn, weil er mich angegriffen hat. Er seufzt erneut. Dieser Typ irritiert mich immer mehr. Ich werde einfach nicht schlau aus ihm. Wie soll es jetzt weitergehen mit ihm? Ob er wohl für immer so bleibt? Doch kaum hat er diesen Gedanken gedacht, zuckt er unwillkürlich zusammen. Zu seinem eigenen Erstaunen stellt er fest, dass ihm dieser Gedanke gar nicht mehr so unangenehm ist. "Bist du... mir noch böse?", erklingt nun plötzlich wieder Sesshomarus vorsichtige Frage. Inu Yasha reagiert nicht sondern schaut nur vor sich zu Boden. Kaum merklich für die anderen beißt er sich auf den Lippen herum. Sein Herz pocht ungewöhnlich heftig als würde es versuchen, ihm Mut für eine ehrliche Antwort zu machen. Schließlich meint er: "Wenn du die Splitter gleich rausgerückt hättest, wär es gar nicht so weit gekommen!" Sesshomaru blickt schuldbewusst zu Boden: "Tut mir leid!" Inu Yasha verdreht die Augen: "Kannst du mal damit aufhören, das immer wieder zu sagen? Das irritiert mich nämlich maßlos, du Trottel!", aber es klingt milder als die Worte vermuten lassen. Sesshomaru errötet. "Ich wollte doch bloß...", murmelt er, doch Inu Yasha schneidet ihm das Wort ab: "Ach, sei einfach still! Warum musst du eigentlich immer so eine Nervensäge sein, Sesshomaru-chan?" Doch kaum hat er das gesagt, fährt er auch schon erschrocken zusammen. Wie konnte ihm denn das gerade herausrutschen? Vorsichtig schaut er sich um. Auch die anderen beobachten ihn verblüfft. Diese Koseform aus seinem Mund? Es geschehen wirklich noch Zeichen und Wunder! Aber dieser kleine Versprecher verfehlt seine Wirkung nicht. Sesshomarus Augen leuchten und das erleichterte Lächeln kehrt auf sein Gesicht zurück. Dies muss einfach der Beweis sein, dass sein Bruder ihm nicht mehr böse ist. Verwirrt betrachtet Inu Yasha das strahlende Gesicht seines Bruders und kratzt sich innerlich am Kopf. An diesen Anblick kann er sich einfach nicht gewöhnen. Doch damit nicht genug. "Inu Yasha-ni-san!", (ni-san = Bruder) jubelt Sesshomaru und schlingt begeistert seinen Arm um den überrumpelten Hanyou, "Heißt das, du bist nicht mehr sauer auf mich? Du meinst, du hast mich wieder lieb? Oh, ich freu mich so, Ni-san!" Dabei knuddelt er Inu Yasha ordentlich durch. "Schon gut, schon gut! Ist ja schon gut! Lass mich endlich wieder los!", versucht Inu Yasha sich verzweifelt der Schmuseattacke seines Bruders zu erwehren, doch der weißhaarige Youkai klebt wie eine Klette an ihm. "Das hält man ja im Kopf nicht aus!", meint Sango, die zusammen mit den anderen diese denkwürdige Szenerie verfolgt. Das Verhalten der beiden Brüder ist aber auch einfach zu sonderbar. Selbst Jaken fällt zunächst nichts ein was er dazu sagen soll, doch dann bricht seine Fassungslosigkeit aus ihm heraus: "Mein Herr! Mein Gebieter! Wie könnt Ihr nur? Ich bitte Euch, zeigt doch wenigstens etwas Würde! Tut mir das nicht an, Sesshomaru-sama!" Doch der Youkai hört nicht. Noch immer hält er Inu Yasha selig umklammert, was dieser weiterhin versucht zu beenden. Dann schließlich gibt er es auf. Er verdreht die Augen und erschlafft. "Sesshomaru-chan! ...Sesshomaru-chan!", sagt er. Der Youkai-Prinz schaut auf. "Was denn?", kommt es unschuldig. "Das tut weh!" Erschrocken zuckt Sesshomaru zusammen. Tatsächlich, über Inu Yashas Körper ziehen sich ja noch immer die ganzen Wunden. Kein Wunder, dass diese wilde Umarmung Schmerzen verursacht. Hastig und ein wenig beschämt lässt er ihn los. "Du solltest lernen deine Kräfte besser einzuteilen!", brummt Inu Yasha mit einem leichten Seitenblick auf seinen Bruder. Sesshomaru schaut ihn mit großen Augen an und nickt eifrig. Einen stillen Augenblick lang betrachtet Inu Yasha seinen Bruder. Dann seufzt er leicht. Verdammt, warum kann er einfach nicht mehr wütend auf seinen Bruder sein? Das verstehe wer will. Dieser Sesshomaru ist einfach nicht Sesshomaru! Dies ist nicht der kaltherzige, boshafte Hunde-Youkai den er über die Zeit hassen gelernt hat. Er muss sich eingestehen, dass dieser Sesshomaru zum aller ersten Mal überhaupt die Bezeichnung ,Bruder' verdient. Und irgendwo am Rande seines Bewusstseins schleicht sich bei ihm der Gedanke ein, dass ihm das sogar ganz recht ist. Ohne, dass er sich dessen richtig gewahr wird, huscht ein leichtes Lächeln auf Inu Yashas Gesicht. Doch Sesshomaru bemerkt es und strahlt zurück. Gerade will Inu Yasha sich zu einer Bemerkung durchringen als er urplötzlich innehält. Seine Nackenhaare stellen sich auf und seine Ohren zucken nervös. Irgendetwas stimmt hier nicht! Er wendet sich an Kagome und die anderen: "Spürt ihr das auch?" Verwundert schauen sie ihn an. "Was meinst du?", fragt Kagome. Eilig kommt Inu Yasha wieder auf die Füße, dabei unterdrückt er den Schmerz, der in bei jeder Bewegung überfällt. Hastig schaut er sich um und nimmt eine Geruchsprobe von der Umgebung. Nun wird auch Miroku aufmerksam. "Du hast recht! Ich spür es auch!" "Ein Dämon!", stellt Inu Yasha fest und seine Stirn legt sich grimmig in Falten. So plötzlich aufgeschreckt schauen sich auch die anderen besorgt um. "Stimmt!", bestätigt Sango und ergreift rasch ihren Hiraikotsu. Sogleich ist die gesamte Gruppe in Alarmbereitschaft. Selbst Sesshomaru sieht sich aufmerksam um und schnuppert forschend. Dann schüttelt er sich kurz: "Uuah! Ich bekomme eine Gänsehaut! Was ist das?" "Ein Dämon!", sagt Inu Yasha, "Das ist seine Aura. Und wenn mich nicht alles täuscht, dann scheint er ziemlich stark zu sein." "Aber wo kommt er so plötzlich her?", fragt Sango, "Er schien ganz urplötzlich aufzutauchen und zu sehen ist er noch immer nicht." Aus einem Reflex heraus beziehen Miroku und Sango Rücken an Rücken Stellung, während Inu Yasha sich weiterhin wachsam umschaut, Kagome und Shippo sich in ihre Nähe stellen und Kirara mit einem bedrohlichen Fauchen ihre Kampfgestalt annimmt. Sesshomaru indessen betrachtet ein wenig ratlos das Geschehen. Er versteht zwar nicht was hier vor sich geht aber ein äußerst ungutes Gefühl kriecht ihm über den Rücken und er spürt wie sein Herz auf einmal schneller schlägt. Schauer um Schauer einer Gänsehaut kriecht ihm über den Körper und er fühlt sich äußerst unbehaglich. Alle seine Instinkte scheinen auf einmal anzuspringen und er bekommt das untrügliche Gefühl, dass sie sich in Gefahr befinden. Neben ihm hat sich Jaken mit seinem Kopfstab postiert und auf einmal spürt er wie sich jemand mit dünnen Ärmchen an sein Bein klammert. Er blickt hinunter. Rin hat sich so weit wie möglich in seinen weiten Beinkleidern vergraben und das Mädchen schaut nur mit recht besorgtem Blick in die Runde. Da, auf einmal ist es zu spüren! Zuerst ist es nur ein leichtes Vibrieren im Boden, doch dann nimmt es immer mehr an Intensität zu und verwandelt sich in ein Beben. Der ganze Erdboden gerät in Bewegung und die jungen Leute haben Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Gehetzt schauen sie sich um. Auf einmal beginnt sich direkt vor ihnen die Erde zu spalten und in den Felshaufen, ein kurzes Stück entfernt, kommt beunruhigende Bewegung. Die großen Felsbrocken werden wie Kieselsteinen zur Seite geschleudert und hinter der Wolke aus ausgewirbeltem Staub, Gras und Blättern zeichnet sich nun eine riesenhafte, bedrohlich wirkende Gestalt ab und sie hat zwei mächtige, scharfe Klauen. "Was ist das?", ruft Sango erschrocken aus. Sie fasst ihren Bumerang fester. Aus der dichten Staubwolke schiebt sich nun die gewaltige Gestalt hinaus ins schummrige Licht der Dämmerung. Kagome und die anderen reißen die Augen auf. Diese monströse Erscheinung ist beinah so groß wie die Bäume und sie läuft auf sechs mächtigen insektenartigen Beinen, an deren Ende jeweils eine scharfe Kralle sitzt. Vor sich hält es zwei gigantische Scherenhände deren rasiermesserscharfe Klingen aufblitzen wenn Licht darauf fällt und an seinem Hinterteil befindet sich ein gewaltiger, hoch aufgerichteter Gliederschwanz an dessen Ende ein überaus bedrohlicher, gebogener, spitzer Stachel sitzt. Die ganze Erscheinung gleicht einem riesenhaften Skorpion und er kommt nun direkt auf die kleine Gruppe zu. "Ach du Schande!", entfährt es Kagome und sie wird bleich. Shippo versteckt sich sofort hinter Kagomes Beinen; dieser beängstigende Gegner raubt ihm den letzten Mut. "Ein Skorpionyoukai!", ruft Inu Yasha aus. "Wo kommt der so plötzlich her?", fragt Miroku irritiert. "Kein Ahnung!", ruft Inu Yasha zurück und geht sogleich in Kampfstellung, "Aber er scheint keine gute Laune zu haben!" In der Tat! Der gewaltige Skorpion funkelt die Gruppe aus boshaften, kleinen, schwarzen Augen an und dann setzt er sich in Bewegung. Mit geschickten Trippelschritten, schiebt sich das Ungetüm direkt auf Kagome und die Anderen zu. Wie erstarrt, schaut Kagome der sich nähernden Gestalt entgegen. Beunruhigend schnappt der Skorpion mit seinen Scheren; sein Schwanz ist hoch erhoben und schwenkt bedrohlich hin und her. "Kagome, geh aus dem Weg!", ruft Miroku und zückt seine Bannzettel. Sogleich stellt er sich dem Monster entgegen um seine Freundin zu verteidigen. Rasch springt nun Kagome zur Seite während Miroku seine Bannzettel auf den Weg schickt. Jedoch die magischen Papiere erreichen ihr Ziel nicht. Kurz vor dem Ungeheuer gehen sie in kleine hellblaue Flammen auf. Der Skorpion zischt gefährlich. Verstimmt verzieht Miroku das Gesicht ohne seinen Gegner aus den Augen zu lassen. "Die Bannzettel haben keine Wirkung!", ruft Shippo erschrocken. "Lass es mich versuchen!", ruft Sango und springt auf Kiraras Rücken. Schon schnappt der Skorpion mit seinen Scheren nach Miroku, der sich gerade noch durch einen Hechtsprung retten kann. Doch Sango hat schon Kurs auf das Monster genommen. "Hiraikotsu!", ruft sie und wirft ihre Waffe. Doch erschrocken muss sie feststellen, dass der Bumerang von dem dicken Panzer der Kreatur abprallt ohne irgendwelchen Schaden zu hinterlassen. Doch ihr Angriff hat zumindest den Effekt, dass der Dämon nun von den Anderen ablässt und wütend mit seinen Scheren nach ihr schnappt. "Vorsicht, Kirara!", ruft Sango besorgt als die Katzendämonin nur um ein Haar einer der scharfen Klauen entgeht. "Das ist die Gelegenheit. Er ist abgelenkt", murmelt Miroku und beginnt die Gebetskette von seiner Hand zu winden. Plötzlich weiten sich Kagomes Augen. "Warte, Miroku,!", ruft sie hastig, als sie sieht was ihr Freund plant, "Das Vieh hat Juwelensplitter!" "Was?", ruft Inu Yasha aus, "Wie kann das denn sein? Warum hast du ihn dann nicht früher gespürt?" "Ich weiß nicht! Aber er hat welche und ich glaube sogar mehrere!" Auf einmal kommt Miroku die Erkenntnis: "Das müssen unsere Splitter sein! Sesshomaru muss sie wohl vorhin versehentlich fallengelassen haben, als er Inu Yasha angegriffen hat." "Und weil Inu Yasha dann so schwer verletzt war, haben wir auch nicht weiter drauf geachtet", nickt Sango und fliegt auf Kirara eine Schleife um ihren Bumerang aufzuheben. "Das macht Sinn!", meint Kagome, "Das Fläschchen muss zwischen die Steine gefallen sein und dort hat sie sich der Dämon dann heimlich geschnappt. Deshalb hab ich ihn auch nicht kommen gespürt." "Was?", stößt Inu Yasha aus, "Soll das heißen, das ist schon wieder die Schuld von dieser Youkai-Memme da, dass wie so ein riesiges Mistvieh an der Hacke haben?" Damit zeigt er auf Sesshomaru. Der Youkai steht mitten auf der Lichtung. Offenbar hat er den Vorwurf seines Bruders gar nicht gehört. Wie angewurzelt steht er da und starrt den riesigen Skorpion vor sich mit weitaufgerissenen Augen an. Er ist bleich wie ein Laken und kein Wort kommt über seine Lippen. In genau diesem Augenblick dreht sich der Dämonenskorpion wieder zu Kagome und den Anderen herum. Böse, schwarze Augen funkeln sie an. Miroku geht in Verteidigungsstellung und Kagome reißt vor Schreck den Mund auf als das Monster so hünenhaft vor ihnen aufragt. Zwischen ihren Beinen lugt verängstigt Shippo hervor. Der Skorpion richtet sich ein wenig auf, als könne er jeden Moment zum Angriff übergehen. Ein wütendes Zischen ist zu hören. Trotz seiner massiven Schmerzen zögert Inu Yasha keine Sekunde. Ganz gleich was ihn kosten mag, er wird nicht zulassen, dass Kagome irgendetwas passiert. Vergessen ist die Sitzattacke und das Schmollen, vergessen ist aller Streit. Die Person die ihm am meisten in seinem Leben etwas bedeutet ist in Gefahr und kein Schmerz der Welt wird ihn davon abhalten, sie zu beschützen. Mit einem grimmigen Knurren zieht er sein Schwert und stellt sich dem Dämon entgegen. Durch diese abrupte Kraftanstrengung brechen einige der Wunden auf seinem Brustkorb wieder auf und ihm entfährt ein schmerzhaftes Keuchen, doch sein Blick ist mit tödlicher Entschlossenheit auf seinen Gegner gerichtet. Doch urplötzlich öffnet das Monster sein kleines Maul mit den spitzen Zahnreihen darin und noch ehe irgendjemand reagieren kann schießt auch schon ein Strahl giftig grüner Nebelschwaden daraus hervor. Reflexartig springt Inu Yasha aus dem Weg, doch er entgeht dem grünen Dunst nur beinah. Eh er es verhindern kann hat er auch schon etwas davon eingeatmet. Schon spürt er wie es ihm den Atem raubt und seine Glieder schwer werden. "Kagome!", keucht er aus und dreht sich zu den Anderen um. Die Dunstwolke hat sie eingehüllt. Schon sieht er wie seine Freunde einer nach dem anderen zusammenklappen. "Kagome! Miroku! Shippo! Was ist mit euch!", ruft er und springt auf sie zu. "Bleib weg, Inu Yasha!", ruft Sango von oben, "Das ist lähmendes Gift! Pass auf, dass es dich nicht auch erwischt!" Verzweifelt schaut Inu Yasha zu den Anderen hinüber. "Kagome! Kagomeee!", schreit er. Schon macht der Dämon Anstalten auf die am Boden Liegenden zuzukrabbeln und ihnen den Rest zu geben als ihn plötzlich erneut ein Hiraikotsu trifft. Ruckartig fährt er herum und wendet sich dem Unruhestifter zu. "Ich versuch ihn abzulenken, Inu Yasha!", ruft die Dämonenjägerin, "Bring du die Anderen in Sicherheit!" Hastig wendet sich Inu Yasha um. Die Anderen! Sein Blick geht hinüber zu Sesshomaru der noch immer wie festgefroren auf der Lichtung steht. Mit weitgeöffneten Augen starrt der Youkai auf das gewaltige Monstrum vor ihm. Der heutige Tag hat Inu Yasha gelehrt, dass bei seinem Bruder im Moment mit so ziemlich allem zu rechnen ist, aber wenn er glaubt, dass ihn heute an dem stolzen Youkai-Prinz nichts mehr überraschen kann, dann täuscht er sich. Sesshomaru zittert am ganzen Körper! 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