Armer, kleiner Bill von chaos-kao (Eine kleine TokioHotel FanFic;;;;; Kappi 11 hochgeladen am 5.1.08) ================================================================================ Kapitel 3: Döner, Bücher und andere Peinlichkeiten -------------------------------------------------- Es tut mir wirklich leid, dass das jetzt so lange gedauert hat! Ich hoffe, ich habe nicht alle Leser verscheucht *such* Aber hier ist es nun endlich: Der dritte Teil! Viel Spaß ... und wenn ihr vielleicht ein Kommi springen lassen könntet .... ^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 3. Döner, Bücher und andere Peinlichkeiten Ui, ui, jetzt wird es gefährlich! Zweifelnd besehe ich meinen vor Soße tropfenden Döner von allen Seiten. Ob ich den essen kann, ohne danach auszusehen wie ein Schweinchen? Mal sehen, wie mein Brüderchen mit diesem Monster fertig wird ... oh, der hat das Vieh ja schon fast erlegt. Okay, Bill, du musst jetzt stark sein! Grinsend ob meiner eigenen Gedanken, beiße ich in mein Mittagessen. Lecker! In mein Essen vertieft, bemerke ich gar nicht wie Tom mich von der Seite her mustert und anfängt zu grinsen. Erst als sich seine rechte Hand meinem Gesicht nähert, schrecke ich auf. Wie erstarrt beobachte ich, wie sein schlanker Zeigefinger ausgestreckt wird und als ich denke, dass sich meine Augen langsam schon nach innen gedreht haben müssen, so sehr bin ich auf seine Fingerspitze fixiert, wischt er mit einer schnellen Fingerbewegung etwas Soße von meiner Nasenspitze und wandert dann über meine Lippen weiter zu meinem Kinn. Wie schon gesagt: Meine größten Feinde sind Döner! Oh, oh, was treibt er denn jetzt? Der will doch nicht wirklich, dass ich ihm den Finger sauberlecke, oder?! Ein weicher Finger hat es sich auf meinen Lippen bequem gemacht, stupst sie an und versucht sich zwischen ihnen durch zu mogeln. Ohne noch lange zu zögern oder auch nur im Entferntesten an die anderen Kunden zu denken, öffne ich meine Lippen einen Spalt breit und lecke mit meiner Zunge eiligst die sich darauf befindende Soße ab. So macht Döner essen noch einmal so viel Spaß! Die schockierten Blicke der Passanten fallen mir erst auf, als das Getuschel um uns herum immer lauter wird. "Das sind doch die Zwillinge von Tokio Hotel. Schau mal was die da treiben. Ob die wohl schwul sind?" "Die Jugend von heute hat aber auch überhaupt keinen Anstand mehr. An den Pranger sollte man sie stellen, damit sie wieder auf die richtige Bahn kommen. Früher hätte es das sicher nicht gegeben!" "Schau mal, das sind doch die Brüder von Tokio Hotel. Die treiben es ja anscheinend miteinander, habe ich gehört!" Schnell lasse ich wieder von Toms Finger ab und würge schnell meinen Döner hinunter. Irgendwie haben die mir gerade den Appetit verdorben. Wieso kümmert es mich eigentlich, was andere von uns denken? Zwischen uns läuft ja schließlich nichts. Eigentlich müsste ich ja mittlerweile über so etwas stehen, warum lasse ich mich dann aber so von diesen intoleranten Trotteln beeinflussen? "...Bill? Bill! Träumst du?", verwirrt schrecke ich aus meinen Gedanken auf. "Was? Hast du etwas gesagt?" "Ja, du Träumer! Wollen wir langsam wieder heimgehen? Unser Tod dürfte mittlerweile schon im Müll gelandet sein!" "Hm, okay!" Hastig erhebe ich mich und folge dem Zottelkopf. Langsam muss er ja denken, dass ich verrückt bin, so oft wie ich ihn heute anstarre ... Moment! Ich starre meinen Zwilling an?! Oh Mann, mir ist wirklich nicht mehr zu helfen. Vielleicht sollte ich mir schon einmal eine Zwangsjacke besorgen, dann muss die Psychiatrie schon mal kein Geld mehr dafür ausgeben. Aber mal angenommen, dass ich, nun ja, mich in mein Brüderchen .... scheiße, ich wage es nicht, das auch nur ansatzweise zu denken .... verknallt habe, .... was dann? Gut, dass das bestimmt nicht der Fall ist! Oder etwa doch?! Verwirrt schüttle ich meinen Kopf um meine konfusen Gedanken los zu werden. Solche perversen Ideen können aber wirklich nur in meinem kranken Gehirn entstehen! Als ob ich in Tom verliebt wäre! Ha! Das wäre ja noch schöner, wenn ich auf diesen alten Macho stehen würde. Außerdem bin ich nicht schwul! Aber wenn doch ...? Aus, Bill! Böser Junge! Mit gesenktem Kopf hänge ich meinen Gedanken nach und bemerke nicht, wie Tom an einer roten Ampel stehen bleibt und sich nach mir umdreht. Es kommt wie es kommen muss und ich laufe mitten in ihn hinein. Grinsend schlingt er seine Arme um meine Hüfte, als ich erschrocken zurückfahre und dabei fast rückwärts hingeknallt wäre. Mit rotem Kopf blicke ich hoch in seine Augen und habe Mühe nicht darin zu versinken. Wie war das mit dem: Ich bin doch nicht schwul?! Wieso sieht er mich denn so ... so lasziv an? Oh, oh, das ist gar nicht gut! Muss der mich so fest an seinen Unterleib drücken? Wehe du bewegst dich noch einmal so, dann kann ich für nichts mehr garantieren. Was macht dieser Depp da?! Der legt es wohl darauf an, dass ich hier auf offener Straße einen Steifen bekomme?! Genervt reiße ich mich von ihm los und renne, nein, flüchte in die Bibliothek, die sich nur drei Häuser weiter befindet. Gut, dass ich meinen Ausweis immer mit mir herumschleppe ... Seufzend betrete ich den Raum und lasse meine Augen über die wenigen sichtbaren Besucher gleiten. Puh, keine Fangirlies weit und breit zu sehen! Schnell begebe ich mich zu dem für die Besucher freigegebenen PC, mit dem man den genauen Standort des gesuchten Buches herausfinden konnte. Kurz überlege ich noch, nach was ich denn eigentlich suchen will und gebe dann kurzerhand ,Inzest' ein. Schnell schreibe ich mir die verschiedenen Standorte der angezeigten Lektüren auf und versuche mich in den Weiten der sich stapelnden Wälzer zurechtzufinden. So, da ist ja schon einmal die erste Lektüre. Thematik: Homosexualität. Okay, hört sich auf jeden Fall schon einmal interessant an: Schwul - na und? [[Das Buch gibt es wirklich. Ist ein sehr witziger Test drin, ob Mann schwul ist oder nicht ^___^ und ... SEHR ... ,hübsche' Bilder ^///^. Das Buch ist schon älter und in schwarz-weiß, aber wie gesagt sehr interessant ^^]] Kurz sehe ich mich um, will ja schließlich nicht unbedingt beim Lesen eines solchen Buches erwischt werden, und setze mich schließlich auf einen der langweilig grauen Stühle, die in jeder Ecke herumstehen. Um mir einen Überblick über den Inhalt zu verschaffen, blättere ich schnell einmal das ganze Buch durch, bis ich an einer bestimmten Stelle innehalte. Mir schießt das Blut in den Kopf, als ich mir die abgedruckten Bilder etwas genauer ansehe: Zwei Männer die sich miteinander vergnügen. Hastig schlage ich das Büchlein wieder zu, als ich Schritte hinter mir höre und schnappe mir ohne hinzusehen irgendein Buch, das sich in dem Regal neben mir befindet. Gerade noch rechtzeitig! "Hey Bill, was tust du denn hier?", spricht mich eine wohlbekannte Stimme an. "Äh, hallo Georg! Was treibst DU denn hier?", stottere ich gekonnt hervor. "Gute Frage! Ich suche mir was Neues zum Lesen. Und du, was machst du hier in dieser Abteilung?" "Ich ... ich recherchiere für ein Referat in Sozialkunde." "Über das Fortpflanzungsverhalten von Schnecken?" Ups, das ging daneben! "Nun ja, genauer gesagt über das Regierungssystem einer Schneckenkolonie." Hilfe! Ein schneller Themenwechsel muss her! "Und was suchst du ausgerechnet in diesem Abteil der Bücherei, wenn du doch nur neuen Lesestoff suchst? ... Na ja, auch egal! Freust du dich auch schon auf unseren nächsten Auftritt? Ich bin schon ganz nervös deswegen." "Ganz ruhig, Billy Boy! Zu Ersterem: Mein Hamster ist, glaube ich zumindest, krank und ich wollte mich über Hamsterkrankheiten informieren. Und Zweitens: Ja, ich freue mich auch schon total auf das nächste Konzert, aber ich bin noch nicht sonderlich nervös deswegen. Das wird schon werden, also keine Bange. Ich muss dann weiter. Bye Billy Boy." "Ciao!" Puh, das war vielleicht knapp! Okay, er ist ausser Sicht. Schnell stelle ich das Schneckenbuch in irgendein Regal zurück und krame das ,interessante' Buch wieder hervor und suche mir hastig die fehlenden heraus. Ich habe wirklich keine Lust auf noch so einen Zwischenfall. Vielleicht leihe ich sie mir lieber aus. Gedacht, getan. Hey Alte, glotz doch nicht so blöd! Noch nie bemerkt, dass auch diese Bücher gelesen werden? Gut, dass sie mich anscheinend nicht erkannt hat. "Danke schön!", nehme ich die Schmöker entgegen. Jetzt brauche ich nur noch das passende Versteck in meinem Zimmer dafür. Unter dem Bett zu dem anderen Gerümpel? Da finde ich sie ja nie mehr. Im Schrank? Zu unsicher. Unter der Kommode? Ja, da müsste es gehen. In Gedanken versunken tapse ich nach Hause zurück und oh Wunder, stoße ich diesmal nicht einmal mit irgendjemandem zusammen. Erleichtert stecke ich den Schlüssel in das Schloss und betrete den Hausflur, nicht ohne mir zuvor die Schuhe ausgezogen zu haben, da ich mich an die Misere mit dem Hundehaufen erinnere. Ich bezweifle, dass meine Mutter besonders begeistert von den Naturgerüchen wäre. Andererseits ... Grinsend stelle ich mir vor, wie meine Mutter schnuppernd in den Flur kommt und sich fragt, was denn da so überaus naturverbunden rieche. Jetzt aber schnell in mein Zimmer, nicht, dass mich noch jemand mit dieser heißen Ware erwischt. DAS wäre mehr als peinlich. Beruhigt schmeiße ich die Tür hinter mir zu und drehe den Schlüssel hinter mir um. Jetzt muss ich nur noch das Versteck unter der Kommode testen. Vorsichtig spitze ich darunter und finde außer einer dicken Spinne, die gerade eine Fliege vertilgt, nur noch einen alten Socken, den ich schon seit Wochen vermisse. Moment einmal: Spinne?! Sie sieht mich an! Hilfe, das ist bestimmt eine Killerspinne, die es auf mich abgesehen hat! ... Jetzt werde ich aber langsam wirklich kindisch ... Andererseits krabbelt die gerade auf mich zu! Wäähh, bleib bloß weg von mir! Hastig springe ich auf und bringe einige Meter Sicherheitsabstand zwischen den Feind und mich. Ich würde sagen, dieses Versteck kann ich jetzt auch streichen ... mitsamt dem Strumpf. Ich fass da ganz sicher nicht freiwillig drunter! Grübelnd lasse ich den Blick durch mein Zimmer schweifen, auf der Suche nach einem geeigneten Platz für das Beweismaterial. Wo kann ich guten Gewissens fünf Bücher verstecken? Das ist es! Im Bücherregal! Wer würde da schon nach irgendeiner ,heißen Ware' suchen? Das wäre viel zu offensichtlich, da kommt niemand drauf. Froh darüber, dass das Regalbrett für zwei sich hintereinander reihende Bücherreihen [[also ein extratiefes Bücherregal ^^°]] gedacht ist, räume ich einige alte Bücher aus der hinteren Reihe, nur um die Lücken anschließend mit den geliehenen Büchern wieder zu füllen. Zuvor lege ich mir aber noch ein Buch beiseite. Wäre ja noch schöner, wenn ich diese Bücher nun, nachdem ich sie unter Lebensgefahr in mein Zimmer gebracht habe, nicht lesen... oder zumindest überfliegen würde. Zufrieden lasse ich mich auf mein Bett fallen und schlage das Buch auf und werde fast von Paragraphen erschlagen. §175: ,Die widernatürliche Unzucht, welche zwischen Personen männlichen Geschlechts oder von Menschen mit Tieren begangen wird, ist mit Gefängnis zu bestrafen ...'; DAS ist hart. Geschockt sitze ich da und lese weiter, dass in §175a, zur Zeit der NS-Diktatur, schon einfachste oder vermutete Liebesbekundungen unter Männern, wie Blickkontakte oder Liebesbriefe, als straffähig erklärt werden und darüber hinaus Zuchthaus bis zu zehn Jahre für ,schwere Fälle' angesetzt werden konnte. [[Buchtipp zu dem Thema: ,Verdammt starke Liebe' von Lutz van Dijk; daraus stammen auch die Gesetzesauszüge]] Einerseits bin ich froh, dass der Paragraph mittlerweile nicht mehr gültig ist, andererseits bin ich entsetzt darüber, dass dieser verdammte Paragraph erst 1994 endgültig abgeschafft wurde. Nachdenklich lege ich mich auf den Rücken und starre Löcher in die Luft. Wieso müssen Menschen immer alles Verurteilen, was sie nicht kennen. Die Gesellschaft behauptet von sich, dass sie tolerant und fortschrittlich sei, aber solche Blicke, wie die dieser Bibliothekarin sagen etwas anderes aus. Was ist denn so schlimm daran jemanden zu lieben, der das gleiche Geschlecht hat ... oder sogar der eigene Bruder ist? Es geht doch einzig und allein um die Liebe. Wenn Bruder und Schwester miteinander ein Kind haben, dann ist das etwas anderes. Die Gefahr, dass dieses behindert oder nicht überlebensfähig ist, ist einfach zu groß. Aber wenn sich zwei Brüder, oder auch zwei Schwestern lieben, dann ist dieses Problem doch gar nicht vorhanden. Außerdem hat es im Mittelalter eine Menge Inzucht gegeben. Wie oft da untereinander in so einem zwanzig Seelen Kaff geheiratet wurde ... Vielleicht erklärt das die fehlende Intelligenz mancher meiner Klassenkameraden? Ein leichtes Grinsen schleicht sich auf meine Lippen, erreicht aber nicht meine Augen. Zumindest habe ich jetzt mal wieder etwas zum Grübeln. Langsam stehe ich wieder auf und verräume das Buch an den dafür freigehaltenen Platz im Regal und stelle mich gedankenverloren ans Fenster. Die Stirn gegen die kühle Scheibe gelehnt. Das eben gelesene geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Erschrocken zucke ich zusammen, als ein leises Klopfen an meiner Zimmertür ertönt. Schnell laufe ich zu dieser, um sie aufzuschließen. Ich bin bloß froh, dass ich das Buch schon weggeräumt habe! [[ehemals 'verräumt', bis ich darüber aufgeklärt wurde, dass 'verräumen' in der 'Tokio-Sprache' so viel wie 'ficken' heißt ^^° Bill der es gerade mit einem Buch treibt *drop*]] "Hey Bill! Wo bist du denn vorhin so schnell hingerannt?" Oh, mein Brüderchen. Er ist ja überhaupt nicht neugierig! "Ich war kurz in der Bücherei. Mir ist etwas Wichtiges eingefallen, das ich unbedingt erledigen musste. Ich hoffe, du bist mir nicht böse?" Unschuldig klimpere ich mit meinen Augenlidern. Wer kann diesem Bambiblick schon widerstehen? Oh, wie süß, er wird rot! ... Wie jetzt? "... Nein, dir kann ich doch gar nicht böse sein ..." Ups, der ist weggetreten. Ob der wohl noch weiß, dass ich auch noch anwesend bin? Aber dieser Blick ... diese Augen ... ob seine Lippen sich wohl genauso weich anfühlen, wie sie aussehen? Auch mein Gehirn hat sich anscheinend gerade verabschiedet! Langsam beuge ich mich vor und bemerke durch meine halbgeschlossenen Augen, wie auch sein Kopf sich langsam, aber sicher, dem Meinigen nähert ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)