Hyper Golden China Dance von Linchan (RenxHoro) ================================================================================ Kapitel 38: First fight ----------------------- Nach dem Duschen gingen Ren und Horo wie eigentlich jeden Morgen hinunter, um zu frühstücken. „Ins Esszimmer brauchen wir garnicht erst zu gehen, wir essen in der Stube!“ sagte Ren entschlossen, „Der Esstisch ist eklig.“ Horo grinste nur und folgte seinem Freund ins Wohnzimmer. Dort saß Run auf der Couch. Der Couchtisch, den Ren so liebevoll gekauft hatte, war weg. „Wo ist der Tisch?“ fragte Horohoro überflüssigerweise. „Großvater hat ihn weggeschmissen,“ sagte Run und zog eine Schnute „Er war so schön grün! – Setzt euch zu mir! Vater ist außer Haus und Mutter ist-... ja... keine Ahnung, wo sie ist.“ Die Jungen setzten sich zu ihr. „Tja, schade um den Tisch,“ sagte Ren, „Naja, war nicht teuer.“ Horo lachte los, und Rens Schwester verdrehte die Augen. „Wenn Großvater und Mutter wüssten, was mit dem alten Couchtisch passiert ist!“ „Wehe, du sagst es ihnen!“ brummte Ren, bevor er nach seinem Diener brüllte: „YAOCHEN!!!“ Der Chinese kam kurz darauf anmarschiert, und Ren befahl ihm, Frühstück zu holen. „Vater ist also außer Haus?“ fiel Horohoro dann ein, als Yaochen weg war, „Oh! Guuut!“ Er nahm fröhlich Rens Hand, küsste jeden seiner Finger einmal und zog seinen kleinen Freund dann kichern an sich heran. „Mein Renchen. Es gehört nur mir!“ „Huh, es?!“ schnaubte Ren, „Ich bin immer noch unverkennbar männlich!!“ „Unverkennbar,“ stimmte Horo grinsend zu und piekste Ren in den Schritt, und er quietschte und zog die Beine schnell an. „B-bist du verrückt??! Meine Schwester sitzt neben uns!!“ „Life-Pornos!“ staunte Run mit offenem Mund, und sowohl Ren als auch Horo starrten sie entsetzt an. „S-sie ist-... komisch!“ machte der Ainu. „So zeigt sich also ihre perverse Seite!!“ empörte sich Ren. Run lachte bloß. „Ich wünschte, ich hätte einen Fotoapparat!“ meinte sie, „Ihr seid so süß!“ Da kam Yaochen mit einem Tablett zurück, was Ren ihm abnahm, nachdem er sich aus Horos Griff befreit hatte. Nachdem der Diener wieder weg war, saßen alle drei wieder auf der Couch, Ren saß in der Mitte und hatte das Tablett auf dem Schoß. „Mal sehen,“ machte Horo, „Oh, Brötchen! Und Butter, Marmelade, was denn, keine Nutella?“ „Du und deine ewige Nutella!“ meckerte Ren, „YAOCHEN!!! Bring Nutella!!!“ Yaochen brachte Nutella. Horo freute sich und fing an, ein Brötchen mit Nutella zu schmieren. „So gehört sich das. Ein Frühstück ohne Nutella. Also echt.“ Ren verdrehte die Augen. „Es gibt auch Kuchen, extra für dich!“ „Aaaww! Zitronenrollen!“ freute sich der Ainu und stürzte sich auf das Tablett – mit etwas zu viel Schwung stieß er Ren dabei um – „WAAHHH!!! DU TROTTEL!!!!“ Klirr! Run brauchte fünf Minuten, um sich von ihrem Lachkrampf zu erholen. Leider schaffte sie es in diesen Minuten nicht, einen Fotoapparat zu holen, um das Desaster auf der Couch zu fotografieren. Ren lag auf dem Rücken, das Tablett lag inzwischen nicht mehr auf seinem Gesicht, sondern auf dem Fußboden, dafür hatte er eine bunte Mischung aus Krümeln, Sahne von den Zitronenrollen, Erdbeermarmelade, Butter, Nutella, Eigelb von den relativ weich gekochten Eiern und Milch im Gesicht und auf dem Oberkörper. Horo hatte sich über Ren gebeugt und bemühte sich unter ständigen, gebrabbelten Entschuldigungen auf allen Sprachen, die er kannte, was nicht sonderlich viele waren, den Kram von Ren abzubekommen. Währenddessen schimpfte und zeterte Ren aus vollem Hals und zappelte wütend unter seinem Freund herum. „Du bist so ein VOLLIDIOT!!!“ schrie Ren gerade wieder, „Pass doch auf, wo du dich hinrollst!!! Ich bin voller Essen, verdammt!!“ „Schmeckst aber gut!“ bestätigte Horohoro, der die Reste aus Rens Gesicht zu lecken versuchte. „Aaargh!!! Geh mir sofort vom Leib, oder du bist drei Wochen lang nur noch uke!!! Runter von mir, ich will mich waschen!!!“ „Waaaas, drei Wochen??! Das ist viel, Ren-Ren!!“ „JA, ALSO HAU ENDLICH AB DA!!! Herrgott!!“ „Horo reicht, danke...“ murmelte der Blauhaarige bedröppelt und setzte sich auf, damit Ren aufstehen und sich waschen gehen konnte. Als Ren zurückkam, hatte er sich umgezogen. Run ließ die Stube von Jiang Shis sauber machen, solange setzten sich die der in die andere Stube ein Stockwerk höher. „Bist du mir böse, Ren?“ nuschelte Horo betreten. Ren schnaubte. „Ja!!“ „Ohh... kann ich was dagegen tun?“ „Nein!!“ „Hm...“ Der Ainu sah ihn so flehend an, dass Ren fast gelacht hätte, so lächerlich, wie er aussah. „Verzeih mir, mein allerliebster Ren!! Biiiitte!!“ Ren zuckte mit der Augenbraue. „Niiiemals.“ Sagte er betont langsam. Horo heulte. „Ich bin heute nacht auch freiwillig uke!!“ Jetzt grinste Ren. „Okay. Verziehen.“ Run lachte, und Horo stöhnte resigniert. „Warum lasse ich mich jedes mal darauf ein? Du warst mir doch nicht wirklich böse, oder?...“ „Nein,“ machte Ren grinsend, „Vielleicht hätte ich dir in fünf Minuten auch so verziehen. Aber du wolltest ja jetzt, also musst du jetzt uke sein. Haha!“ „Haha,“ stöhnte der Blauhaarige nur. Run kicherte. „Habt ihr euch eigentlich jemals... richtig gestritten??“ fragte sie dann. „Ich meine... seit ihr zusammen seid?“ Die zwei sahen sich an, und augenblicklich verflog die gute Stimmung. „Naja,“ machte Horohoro, „Richtig doll gestritten haben wir uns nur einmal, glaube ich.“ Er sah Ren prüfend an, als wäre er sich nicht sicher, ob er das erzählen dürfe. Ren senkte den Kopf und zitterte. „Bitte erinnere mich nicht daran,“ wisperte er, und Run blinzelte verwundert über Rens offenbar schlechtes Gewissen. „Ich hätte damals besser nachgedacht, als gleich alles über den Kopf zu werfen.“ Horohoro räusperte sich. „Ist gut, wir reden nie wieder darüber. Aber du weißt, dass ich dir verziehen habe, Renchen! Es war nicht dein Fehler.“ Ren erzitterte. „Du hast mir verziehen... ich werde mir niemals verzeihen.“ Er wollte nicht mehr an jenen schicksalhaften Tag denken. Es konnte nicht lange Zeit nach ihrem ersten Mal gewesen sein... (Flashback) Es polterte. Ren drehte stöhnend den Kopf und rollte sich verschlafen auf die andere Seite, sich aus Horohoros Umarmung befreiend. „Ren...?“ nuschelte sein Freund neben ihm, „Hey?...“ „M-hmm...“ machte Ren, ohne wirklich wach zu sein. Er hörte es rascheln und merkte, dass Horo sich hinter ihm aufsetzte. Der Chinese zog die Decke wieder über seinen nackten Körper, und es raschelte wieder. „Horo...“ nuschelte Ren müde und streckte die Arme von sich, darauf wartend, dass der Ainu ihn in die Arme schloss und fest an sich drückte. Doch er war zu müde, um sich wirklich darum zu kümmern, ließ die Augen geschlossen und bleib einfach schlaff liegen. Er war so müde... die vergangene Nacht war lang gewesen. Horohoro hatte mit ihm geschlafen... es war so schön, es zu tun. Inzwischen hatte Ren sich auch an das kurze Gefühl des Schmerzes am Anfang gewöhnt, nachdem sie es schon öfter gemacht hatten. Mit den Gedanken an die vergangene Nacht und noch diverse andere Nächte seufzte Ren zufrieden und schlief wieder ein. Als er aufwachte, war Horo verschwunden. Der Junge setzte sich auf und suchte nach seinen Kleidern. „Horokeu?“ fragte e in den leeren Raum hinein. Horo antwortete nicht. „Wieso haut er einfach ohne mich ab?“ murrte Ren beleidigt und zog sich an. Ihm fiel ein, dass Horo vielleicht auf Klo sein könnte. Doch nachdem er eine viertel Stunde gewartet hatte und Horo noch nicht wieder da war, beschloss er, aufzustehen, um ihn zu suchen. „Horo!“ murmelte er, als er in den Flur kam, und er erntete abermals Schweigen. Er tappte verwundert durch den Flur und zur Treppe. Gerade hatte er die unterste Stufe erreicht, da wusste er, wo Horo war. Er hörte seine Stimme aus der Stube, und der Fernseher lief. Doch als er gerade auch auf die Stubentür zugehen wollte, erstarrte er in der Bewegung, als er Horos Worte entzifferte. „Wo denkt ihr eigentlich hin? Dass ich schwul wäre? Und das auch noch mit Ren? Ja, sicher! Wie soll ich's dir erklären? – Es war eine Wette, nichts weiter.“ Ren glaubte, ihm würde das Herz stehen bleiben. Eine Wette? „Pilica und ich haben gewettet! Ren und ich haben uns damals total gestritten, und Pilica hat gewettet, ich würde es nicht schaffen, dass wir wieder beste Freunde werden! Dann hat sie gemeint, ich würde mich nicht trauen, so zu tun, als wäre ich geil auf ihn, aber sie hat sich geirrt, basta. Und Ren hat's nicht gepeilt und jetzt hab ich die Wette gewonnen.“ Ren konnte nicht atmen. Er fasste wie traumatisiert nach seinem Hals, als könne er dadurch besser Luft bekommen, als er Horo das sagen hörte. Das konnte nicht die Wahrheit sein! Horo log... er musste lügen! Das alles-... war ein Spiel?! Du hast mich... die ganze Zeit nur verarscht??... Er ließ die Arme sinken, die Luft blieb ihm weiterhin versagt. Er spürte, dass er zitterte, während er spürte, dass irgendetwas sein Herz zerschnitt. Der Schmerz war so stark, dass er keuchen musste, bevor er rückwärts taumelte. Er hörte Schritte aus der Stube schnell auf den Flur zukommen. Doch ehe er wissen konnte, wer kam, drehte er sich mit einem heftigen Schluchzen auf dem Absatz um und rannte aus dem Haus, die Tür mit größter Wucht hinter sich zuschmetternd. „LASST MICH IN RUHE!!!!“ Er hörte es hinter sich poltern, aber es war ihm egal. Er rannte, so schnell er konnte, weg von dem beschissenen Haus. Weg von ihm. Er, der ihn verraten hatte, der ihn nur benutzt hatte. Wie hatte er glauben können, Horo würde ihn lieben? Dass jemand seinen Namen rief, hörte Ren nicht. Er rannte. So schnell er konnte, obwohl er inzwischen nichtmal mehr bruchstückhaft Luft bekam. Seine Lungen schnürten sich schmerzhaft zusammen – waren es seine Lungen, die schmerzten? Oder seine Seele, die so laut in ihm nach Horo schrie, dass er es fast hätte hören können. „Dieser Bastard!!!“ schrie Ren außer sich im Rennen, es war ihm egal, wer ihn alles hörte. Er schluchzte laut und rannte weiter, die Tränen wegwischend. „Wie-... wie konnte ich so naiv sein, ihm zu glauben??!! WIESO??!! VERDAMMT!!!“ Er hustete heftig, als er sich verschluckte, und wischte sich abermals über die Augen. „Arschloch... Arschloch... ARSCHLOCH!!!!!!“ Er lief immer noch, während er drohte, zu ersticken. „Ich habe ihm geglaubt!! Ich habe ihm alles anvertraut!! Verdammt, ich habe ihn sogar mit mir schlafen lassen!! – UND WOFÜR??!!“ Schließlich wich die Kraft aus seinen Beinen, und er stürzte zu Boden, wo er keuchend und nach Luft schnappend liegen blieb. Der Junge fing an, richtig zu weinen. Aus den zaghaften Schluchzern wurde ein immer lauteres Brüllen, bis er sich anhörte wie ein Kleinkind, dem ein Bonbon verwehrt worden war und das sich vor Wut über den Boden kugelte und schrie. Es war ihm egal. Es war ihm egal, welche Schande er ertragen musste, wer ihn alles so sah. Es tut so weh-... Er wimmerte und fasste nach seinem schmerzenden Hals. Warum tut es so weh? Warum tut es so weh, dieses Arschloch zu verlieren?! Er heulte hemmungslos, während ihm jeder Teil seines Körpers immer mehr schmerzte und er immer weniger Luft bekam, während er zitternd auf dem Bauch am Boden lag und wütend und tief verletzt zugleich war. Er schaffte es nach einer Weile, den Kopf zu heben. Die Tränen in seinen Augen trübten seine Sicht, und er wimmerte vor Schmerzen und Traurigkeit – und Hass. Er hasste Horohoro plötzlich mehr als alles auf der Welt für das, was er ihm angetan hatte. „Horo...!“ wimmerte er völlig außer sich, ließ den Kopf sinken und heulte weiter. Er konnte nicht aufhören... Plötzlich fühlte er eine Hand auf seiner Schulter. Horo! dachte er und riss den Kopf hoch – er hoffte plötzlich, es wäre Horohoro. Er hoffte, er würde kommen und ihm erklären, dass er etwas falsch verstanden hatte. Aber er wusste, dass das nie so sein würde. Als er aufblickte, brauchte er eine Zeit, um den Jungen vor sich zu erkennen. Es war Hao Asakura. „Was ist dir denn passiert?“ fragte jener vollkommen perplex und irgendwie zu Rens allergrößtem Erstaunen auch besorgt. In seinem Hinterstübchen fiel Ren ein, dass ausgerechnet Hao sonst der Letzte gewesen wäre, vor dem er so schwach wirken wollte. Aber jetzt war es ihm egal. Er zog sich mühevoll hoch und heulte wieder los. Hao kapierte relativ schnell, dass es so keinen Sinn hatte, weil Ren kein einziges Wort zustande brachte. Kurzer Hand hob er ihn auf und nahm ihn auf die Arme, als wäre er federleicht. „Ist schon gut...“ seufzte er, „Beruhige dich erstmal. Du kannst hier ja nicht so rumliegen! Ich nehme dich mit zu mir und mach dir ´nen Tee.“ Hao hatte eine eigene kleine Wohnung. Eigentlich hatte er auch mal bei Yoh gewohnt, aber nachdem er da am laufenden Band irgendetwas angezündet hatte, hatte Anna ihn hochkant rausgeschmissen. Ren saß auf dem Sofa in Haos kleiner Wohnung mit einer Tasse Tee in den Händen und einer Wolldecke um seinen Schultern. Hao saß ihm gegenüber und hatte geduldig gewartet, bis Ren sich beruhigt hatte und nicht mehr heulte, bevor er ihm in aller Ruhe zugehört hatte, als Ren ihm erklärt hatte, was passiert war. Der Chinese wunderte sich über sich selbst, dass er vor Hao sein Herz ausschüttete. Er schloss, dass es egal war, wem er es ausschüttete. Er hatte mit jemandem reden müssen. Egal, mit wem. Dass Hao sich als so guter Zuhörer erweisen würde, hatte Ren nicht gedacht. „Das sind üble Sachen, die Horohoro da mit dir abgezogen hat,“ machte der Japaner völlig konfus. „Ich hätte ihm nicht zugetraut, so gemein zu sein.“ Ren senkte den Kopf. „Ich... hasse ihn.“ „Was?“ fragte Hao, und Ren krallte sich verkrampft an der Teetasse fest. „Ich hasse ihn!!“ schrie er wutentbrannt. „Ich...!! Ich hasse ihn für das, was er mir angetan hat!! Und... ich Vollidiot habe ihm vertraut!! Am liebsten würde ich-...!!“ Sterben. Er wollte sterben, vor Scham, dass er sich so hatte ausnutzen lassen, dass er dumm und naiv gewesen war wie ein Karnickel. Und vor Qual, vor Schmerzen, weil er Horo noch immer liebte, und dass der Mensch, dem er am meisten vertraut hatte, ihn so betrogen hatte. Ren zitterte jetzt auf dem Sofa vor Wut. Plötzlich saß Hao neben ihm und legte ihm behutsam eine Hand auf den Kopf. „Shhh... beruhige dich, Renny. Ich kann gut verstehen, dass du ihn hasst. Hau ihn dafür.“ Ren erstarrte. „Hau ihn.“ Ja... dachte er und stellte völlig ausdruckslos die Teetasse weg. Tu ihm weh, Ren. Tu ihm so weh, dass er sich ebenfalls wünscht, zu sterben! Er keuchte. Dann drehte er sich mit Schwung um und warf sich geradewegs in Haos Arme. „Eh – Renny?“ machte dieser verdutzt. Ren umschlang seinen Hals, so fest er konnte, und presste seinen Körper gegen Haos. „Ich... hasse ihn!! Ich hasse ihn so sehr!!“ Hao blinzelte überrascht. Schließlich seufzte er und schloss Ren in die Arme, um ihn zu beruhigen. „Ich weiß.“ Ren starrte verkrampft über Haos Schulter hinweg an die Wand. Horo konnte... Hao nie ausstehen. Selbst, wenn er vorgehabt hatte, noch mit mir befreundet zu sein... wird er das jetzt nicht mehr tun! Ren drückte sich etwa von Hao weg, um ihm ins Gesicht zu sehen, bevor er kurzer Hand die Augen schloss und den anderen Jungen heftig auf den Mund küsste. Von Hao kam ein perplexes Husten dank dieses Überfalls, aber Ren war es egal. Er zwang seine Lippen auseinander und drang mit der Zunge in seinen Mund, während seine Hände sich an seinem T-shirt festkrallten. Er spürte einen kurzen Stich in seiner Brust, als er Horos Bild vor sich sah. Sein Grinsen. „Ren! Ich liebe dich!“ Nein!! schrie Ren innerlich. Nie wieder!! Ich werde dir wehtun!!! Keuchend löste er sich von Hao, sah ihn an auf eine Weise, die Hao nie bei Ren zu sehen geglaubt hätte. „Schlaf mit mir, Hao!“ „Warum sollte ich das tun?“ wunderte sich der Japaner. Ren zischte. „Tu es! Ich bin dein!“ Er riss sein Hemd auseinander und öffnete willig seine Hosen, während Hao die Augen weitete beim Anblick seines hübschen, zierlichen und doch muskulösen Körpers. Ren erzitterte, als er das Feuer in den Augen des anderen sah. Ja, er würde Horo wehtun. Er würde für das bezahlen, was er Ren angetan hatte. Auch, wenn er ihn nicht wirklich liebte, würde ihn das hier fertig machen. Hao schlief mit ihm. Es wurde ein heftiger Akt, und er nahm ihn, als hätte er es bereits viele male getan. Der bloße Gedanke daran, dass er Horohoro hasste wie die Pest und ihm damit eins auswischen würde, befriedigte Ren zutiefst, vermutlich mehr, als es der Sex tat, aber er bekam einen heftigen, sehr befriedigenden Höhepunkt beim gleichzeitigen Gefühl des Schmerzes und der Genugtuung. Er fand sich wieder auf Haos Sofa liegend, nackt und verschwitzt, in einem unordentlichen Haufen aus Kleidern, Sofakissen und Sperma. Doch viel mehr bekam er nicht mit, denn die Aufregung hatte ihn müde gemacht, und er schlief schnell ein. Als er aufwachte, war er angezogen und in eine weiche Decke gehüllt. Hao saß am Tisch und aß einen Müsliriegel. „Na, aufgewacht, Renny?“ Ren hustete und setzte sich auf. Sein Kopf schmerzte. Als er saß, merkte er, dass sein Hintern das auch tat. Er dachte an den vergangenen Geschlechtsakt und senkte etwas betrübt den Kopf. Hatte er das wirklich getan? Den Schmerzen nach zu urteilen ja. „Willst du was essen? Oder duschen? Ich hab dich erstmal wieder angezogen, damit du hier nicht nackt rumliegen musst...“ meinte Hao seufzend, und Ren erhob sich nickend. „Ja... ich würde-... gerne duschen...“ Er hatte gehofft, das unglaublich schlechte Gefühl in ihm würde beim Duschen weggewaschen werden. Aber es war immer noch da, als er wieder angezogen war und noch einen Tee trank. Draußen wurde es dunkel. Wie lange war er hier gewesen? Zu lange. Ob die anderen schon nach ihm suchen würden? Was scherte es ihn? Andererseits sagte ihm sein Gefühl, dass er etwas falsches getan hatte. Aber wieso? Horo hatte ihn verraten und hintergangen. Er hatte es verdient, genauso verletzt zu werden wie er es mit Ren gemacht hatte. Der Chinese erhob sich dennoch. „Ich-... würde jetzt lieber gehen,“ machte er murmelnd, „Ich muss zurück. Ob ich da bleibe, weiß ich nicht-... vielleicht ziehe ich um. Ich will... nur sehen, was da inzwischen los ist...“ Hao brachte ihn noch zur Tür, grinsend. „Ist schon in Ordnung, Renny. Wenn irgendwas ist, kannst du immer noch wieder herkommen.“ Ren nickte zögernd, bevor er das Haus verließ und sich auf den Weg nach Hause machte. Eigentlich wollte er niemanden sehen, als er dort ankam, deshalb ging er gleich in sein Zimmer, bevor ihm womöglich noch Anna begegnete. Doch wen er dort antraf, hatte er an sich noch weniger sehen wollen als Anna. „Horokeu,“ sagte Ren seinen Namen. „Ren!!“ keuchte Horo und sprang auf, fiel ihm um den Hals. „Um Gottes Willen, du bist wieder da!! Ich hab überall nach dir gesucht, ich dachte, du wärst sonstwo hin!! Wo warst du, Ren-chan??! Du bist so schnell weggerannt heute morgen...“ Ren schob ihn von sich weg. „Fass mich nie wieder an!“ Horo sah ihn mit riesigen Augen an. „Ren... bitte, ich muss dir das erklären, was heute morgen gewesen ist! Bitte hör mir zu.“ Ren zischte. „Bleib mir ja vom Leib, du Bastard!“ Horo sah ihn traurig und gekränkt an. „Du hast es falsch verstanden, Ren! Was ich gesagt habe zu Anna heute morgen, habe ich erfunden!“ „Ja, klar!“ höhnte der Junge, „Verarschen kann ich mich alleine!“ „Ren!!“ Horo nahm seine Hand. „Bitte!! Hör mich an!“ Der Chinese bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. „Heute morgen, als wir zusammen im Bett lagen... hat Anna uns gesehen. Sie hatte uns wecken wollen und hat gesehen, wie wir nackt im Bett gelegen haben! – Du wolltest nicht, dass sie es erfahren, Ren... deswegen bin ich aufgestanden und habe ihr was erzählt, es war eine Lüge, Ren! Ich habe ja nicht wissen können, dass du es hörst!“ Ren starrte ihn an. „Wie bitte?“ fragte er, und plötzlich war all seine Entschlossenheit wie weggeblasen. Er hatte alles falsch verstanden? „Ich habe es für dich getan, Ren-chan,“ sagte der Ainu traurig, „Weil du nicht wolltest, dass es jemand weiß, was mit uns ist... oh Ren, bitte verzeih mir! Ich wollte nicht, dass es zu so einem Missverständnis kommt, ich-...“ Ren unterbrach ihn. „Das war also alles gelogen?“ Der Blauhaarige nickte. „Ich liebe dich, Ren! Ich könnte dich niemals mehr nicht lieben! Ich will für immer mit dir zusammen sein.“ Ren erstarrte zu Salzsäulen. Dann ist es nicht er... der mich betrogen hat... ich bin es – der IHN betrogen hat! Er wurde blass, und Horo starrte ihn an. „Ren?? Hey, was hast du?? Ist alles okay??“ Ren schnappte nach Luft, bevor er anfing, heftig zu atmen. Er brauchte eine Weile, bis er den Satz hervorstoßen konnte. „Ich... habe dich betrogen.“ Ren wimmerte und fing an zu heulen, als er seinem Freund die Wahrheit erzählte. Horo wurde leichenblass, als er sich jedes Detail anhörte, fing ebenfalls an zu heulen und konnte garnicht fassen, was Ren getan hatte. Sein Ren! Der kleine, schüchterne Ren, der sich nichts traute, was Sex anging? „W-wie konntest du??!“ schrie er völlig aufgelöst, „I-ich habe dich geliebt, Ren!!“ „Ich dich auch!!“ heulte Ren außer sich, „Ich habe dich geliebt und geglaubt, du hättest mir wehgetan! Deshalb wollte ich dir auch wehtun! Ich habe gedacht, du hättest mich belogen!!“ „Habe ich aber nicht!! Statt nachzudenken, rennst du gleich los und vögelst einen anderen??!“ „Das ist nicht wahr, so war es nicht!! Und es war scheisse!!“ Ren schrie und ballte die kleinen Hände zu Fäusten, während Horo ihn anstarrte, als wäre er nicht von dieser Welt. „Du... bist gemein, Ren!!“ Ren starrte ihn auch. Dann zog er mit einem heftigen Schluchzen durch die Nase hoch, wischte sich die Augen und rannte aus dem Raum. Schon wieder rannte er weg. Dieses mal würde er nicht zu Hao rennen... er wollte alleine sein. Er rannte in irgendeins der vielen Zimmer, knallte die Tür zu und kauerte sich in eine Ecke, wo er erneut anfing, bitterlich zu weinen. Ja. Er hatte es geschafft. Horo wehzutun. Er sah vor sich Horos Gesicht, als er es ihm gesagt hatte. Er war verletzt gewesen. Warum hatte er das bloß getan? Dafür gab es keine Entschuldigung. Horo hatte ihn garnicht betrogen. Aber er hatte ihn betrogen! Horo hat recht!! sagte Ren sich heulend und wimmernd und vergrub den Kopf in den Armen, Ich... hätte erst nachdenken müssen!! Nein, ich... bin einfach weggelaufen und habe irgendwas gemacht!! „Oh... SCHEISSE!!!“ schrie er außer sich und trat unvermittelt mit so einer Wucht gegen die Schrank neben sich, dass die Tür einkrachte. Es half ihm nicht, er heulte weiter. Schließlich sank er ganz zu Boden und lag dann da, wimmernd, am ganzen Körper zitternd, in einer Ecke auf dem Fußboden. Allein. Das war auch alles, was er verdiente. Allein zu sein. „Horo... wollte mit mir zusammen sein...“ wimmerte Ren aufgelöst, und eine Träne kullerte über seine glänzend nasse Wange auf den Boden. „Ich... hab es nicht verdient, Horo als Freund zu haben! Ich bin böse... ... i-ich bin... Tao Ren!“ Er kauerte sich weinend in seiner Ecke zusammen und zitterte wie Estenlaub. Es war kalt... es war so kalt, allein zu sein. Und dunkel. Ren hatte das Gefühl, in eine unendliche Finsternis zu tauchen. Er fühlte sich leer, erschöpft und furchtbar. Um ihn herum war es schwarz. Er wusste nicht, ob er noch lebte. Wie lange lag er hier schon? Eine Stunde? Zwei? Oder erst zehn Minuten? Was war schon Zeit? Sie tötete einen, wenn man alleine war. Für immer. So wie er es verdient hatte. Er setzte sich schwankend auf, und ihm wurde schlecht. Er war miserabel. Horo liebte ihn, und er hatte nichts besseres zu tun, als ihn zu betrügen. Absichtlich. Und das nur wegen eines dummen Missverständnisses. Der Junge senkte den Kopf so weit, dass seine Ponyhaare ihm ins Gesicht fielen und es verdeckten. Seine Schultern bebten, als er erneut anfing, leise zu wimmern. Warum tut es so weh... ... das Leben? Er schluchzte auf, als er an seine Kindheit in China dachte. Er hatte das Leben gehasst. Er hatte oft versucht, sich zu töten. Er hatte einen Ausweg gesucht... dann war ihm Horo begegnet. Plötzlich hatte er gewusst, dass es sich lohnte, zu leben. Weil er geliebt wurde, weil es Leute gab, die ihn mochten. Leute, die er mochte. Doch jetzt war alles dahin. Nichts war mehr etwas wert, garnichts! Ren schloss die Augen. Er schaffte es, aufzustehen, und versuchte, mit geschlossenen Augen zu sehen, wo er war – seelisch. Er sah sich vor einem tiefen, endlosen Abgrund der Finsternis stehen. Hinter ihm war ein Nichts. Hatte er eine andere Wahl, als in die Finsternis zu springen? Er griff in seine Hosentasche und fand das Bao Lai Jian, sein Schwert. Mit einem leisen Scheppern fuhr er das Schwert aus und öffnete die Augen, um es zu betrachten. „Bin ich es würdig, so ein wunderschönes, wertvolles Stück zu tragen?“ murmelte er monoton, das Schwert ansehend. Er spürte, wie etwas in ihm schmerzte und pochte. Zitternd schloss er die Augen wieder, bevor er das Armband seines linken Armes abnahm und dann die Schnitte auf dem Handgelenk betrachtete. „Heh...“ machte er dumpf. „Dumme Versuche eines törichten Kindes, das nicht wusste, was es tat... – jetzt ist manches anders.“ Er setzte mit dem Schwert über seiner Pulsader an und schloss die Augen abermals. Die Finsternis wird mich verschlingen. So, wie es für mich... von Anfang an vorgesehen war! „REN!!!!!“ Er schrak hoch, als plötzlich mit einem lauten Krachen die Tür aufflog und Horo hereinstürzte. Er erstarrte, als er Ren mit dem Schwert an der Schlagader stehen sah, und er rannte zu ihm, riss ihm das Schwert aus der Hand und umarmte ihn fest. „Nicht, Ren!! Bitte nicht!! Du darfst das nicht!!!“ „Lass mich!!“ schrie Ren und versuchte, sich zu befreien, „H-Horo!! Ich habe dich nicht verdient!! Ich will nicht mehr!!“ „Nein, Ren!! – Ren!!“ Horo packte Ren an den Schultern, drehte ihn zu sich herum und drückte ihn an sich, so fest er konnte. Ren fing an, zu heulen. Horo ließ ihn heulen, er wiegte ihn sanft hin und her und hielt ihn einfach nur fest. Der Kleinere vergrub zitternd das Gesicht in Horos Brust, bis er es schaffte, das Gesicht zu heben. „Ich kann nicht mehr...“ schluchzte er, „Ich will nicht mehr!-... lass mich sterben, Horokeu... bitte!“ „Niemals!“ rief Horo, „Mein Ren... oh Gott, beruhige dich, bitte... shh, es wird alles wieder gut. Ich liebe dich, Ren! Ich will nicht, dass du stirbst.“ Ren zitterte. Ihm war wieder schlecht. „Ich kann nicht...!“ schluchzte er völlig fertig, „Ich bin schlecht, Horokeu!...“ „Bist du nicht!!“ protestierte der Ainu energisch. „Du hast dich bloß geirrt, Ren-chan... es war nicht deine Schuld... komm her, shhht...“ Ren hörte auf, zu protestieren, während Horo ihn liebevoll umarmte und seinen Rücken streichelte. Er wimmerte nur noch. Als er selbst dazu zu schwach war, brach er zusammen, und es wurde schwarz um ihn herum. (Flashback Ende) Ren blickte zu Boden bei der furchtbaren Erinnerung an diesen Tag. Er war der Meinung, dass es keinen anderen Tag in seinem Leben gegeben hatte, an dem er so viel geheult hatte wie damals. Horo und er hatten sich natürlich vertragen, und sie hatten abgemacht, nie mehr darüber zu sprechen. Horohoro war Ren nie wirklich böse gewesen für das, was er getan hatte – es war ein Missverständnis gewesen. Und Ren fühlte sich bis heute noch schlecht für den Mist, den er gebaut hatte. „Hey, Ren,“ machte Run da, und ihr Bruder sah wieder auf. „Hm?“ „Mach nicht so ein Gesicht. Spielen wir ´ne Runde Mah-Jongg?“ „Auja!“ rief Horo, „Dann lerne ich vielleicht endlich mal, wie das geht!!“ Ren seufzte, bevor er aufstand und lachte. „Das lernst du so oder so nie.“ .+.+.+.+.+. Blubb. Drama-Queen-Kapitel XD. HAHA!!! Jetzt ist das Mysterium um den Mann geklärt den Ren geküsst hat! >o< Ich habe lange überlegt ob ich ihn einen Typen ohne Namen sein lasse oder einen den jeder kennt^^ beim letzteren wäre von Anfang an nur Hao in Frage gekommen XD Die anderen sind zu nett XD Obwohl hao reichlich verpeilt wirkt hier mit seinem Müsliriegel XDDD Und er hat in Annas Haus zu viel abgefackelt XD Unser Pyromane XD Und schon wieder ein Selbstmord-Versuch o_o langsam reicht's ne?^^‘ Keine Angst, nächstes Kapi wird wieder etwas positiver ^^ Das wird lustiger ^.^v Außerdem ham wa in letzter Zeit mehr Flahback als normale Story @.@‘ #ndert sich auch bald, keine Angst...^^‘ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)