Chiisana LOVE-STORIES von Ditsch (Die ultimative Anime-Crossover-Dating-Fanfic) ================================================================================ Kapitel 42: Yuki und Mikan - Eine wertvolle Erinnerung ------------------------------------------------------ Von Tut mir leid, dass die Geschichte jetzt erst kommt! Wie immer hatte ich es bis zum Ende des Monats aufgeschoben und dann bin ich krank geworden, sodass ich erstmal nicht weiterschreiben konnte U.U Dieses Wunschpaar von hat uns zum Grübeln gebracht. Vor allem der Altersunterschied zwischen den beiden und die Tatsache, dass Mikan kaum aus der Akademie raus kann, hätte uns fast dazu bewogen, das Paar abzulehnen. Schließlich ist uns aber doch noch eine Idee gekommen, die sich storytechnisch wunderbar in die beiden Manga einfügen lässt ;) Und noch eine kleine Ankündigung nebenbei (Es steht zwar schon in der Fanfic-Beschreibung, aber da diese zugegeben recht lang ist, hat es wahrscheinlich noch kaum einer gesehen): Jitsch und ich haben beschlossen, noch bis zur 50. Love-Story weiterzuschreiben, da sie dann ihr Studium beginnt und wahrscheinlich kaum noch Zeit zum Weiterführen der Geschichten hätte. Außerdem gehen uns nach so vielen Geschichten so langsam die originellen Storylines aus ^^" Und wenn ihr Gefallen an unseren Fanfics gefunden habt, könnt ihr ja auch einfach mal in unsere anderen Geschichten reinschauen, über Kommentare freuen wir uns immer ^__^ Eine wertvolle Erinnerung „Wow!“, stieß Mikan begeistert aus. Mit beiden Händen und der Nase am kalten Zugfenster starrte sie auf die auf das riesige Häusermeer das sich vor ihr ausbreitete. Traditionell japanische Gebäude standen neben Werken modernster Architektur, kleine Hütten neben himmelhohen Geschäftstürmen. Auch wenn schon einige ihrer Freunde dem neunjährigen Mädchen von der abenteuerlichen Großstadtwelt erzählt hatten, war sie nun doch völlig von diesem Anblick überwältigt. Zwar war sie schon oft mit ihrem Großvater in der Stadt gewesen, die ihrem Dorf am nächsten lag, doch diese war – auch wenn sie ihr immer so groß vorgekommen war – im Gegensatz zu dem, was Mikan nun erblickte, nichts weiter als eine kleine Ansammlung von Häusern. Aufgeregt drehte die Grundschülerin sich zu ihrer Sitznachbarin um, die in eine Modezeitschrift vertieft war. „Haben Sie so was schon mal gesehen?“, fragte sie mit leuchtenden Augen, wobei ihr ausgestreckter Arm fast schon anklagend aus dem Fenster zeigte. Die Angesprochene hob ihren Blick nur minimal und fragte in sarkastischem Ton: „Was, eine Stadt?“ Mikan nickte begeistert. Die junge Frau sah sie zweifelnd an. „Wer hat das nicht?“ Fast, als sei sie stolz darauf, verkündete Mikan strahlend: „Ich! Ich bin zum ersten Mal in der Stadt.“ „Schön“, murmelte die Frau in einem Ton, der genau das Gegenteil zu sagen schien. Mikan bemerkte das Desinteresse ihrer Gesprächspartnerin jedoch gar nicht, ja, schien im Grunde überhaupt nicht auf das zu achten, was diese überhaupt sagte. Schon sprudelte ein erneuter Schwall von Worten aus ihr heraus und ertränkte die arme Frau komplett, die den Anschein hatte, als wolle sie am liebsten einen lauten Schrei ausstoßen. Dann, endlich, wurde angekündigt, dass der Zug bald am Hauptbahnhof von Atsugi angekommen sei. So schnell wie möglich – und viel früher als nötig – steckte die Frau ihre Zeitschrift in ihren Rucksack und eilte davon. Mikan sah ihr traurig hinterher (zu gerne wäre sie auch hier ausgestiegen!) und wandte dann ihren Blick wieder aus dem Fenster. Zwar konnte sie, wenn sie nach oben blickte, erahnen, dass ein Großteil des Bahnhofsgebäudes aus Glas bestand, doch strömten in diesem Moment so viele Menschen über den Bahnsteig, dass sie von ihrem Standpunkt aus die Stadt nicht sehen konnte. Dabei hatte sie sich noch gar nicht sattgesehen an all den Dingen, die es dort draußen zu entdecken gab. All die Formen und Farben, die so anders waren als all das, was es in ihrem Dorf zu sehen gab! Dort waren doch alle Häuser gleich groß, die Wege gleich dreckig, ja, selbst die Leute schienen sich auf irgendeine Weise alle zu ähneln, ganz im Gegensatz zu den bunten Figuren, auf die Mikan hier kurze Blicke erhaschen konnte. Zwar hatte Mikan Angst vor all dem Unbekannten, dennoch spürte sie in diesem Moment einen winzigen Funken Hoffnung in sich, diesen zwei Tagen bei ihrer Tante vielleicht doch noch etwas abgewinnen zu können. Und das war immerhin schon ein Fortschritt: Seit ihr Großvater am Vorabend eröffnet hatte, dass er diese Tage wegen einer Untersuchung im Krankenhaus verbringen müsste, hatte sie nichts Positives an dieser kurzfristigen Reise – noch dazu zu einer Person, die sie erst ein- oder zweimal in ihrem Leben getroffen hatte – finden können. Sie machte sich große Sorgen um ihren Opa. Er war immerhin nicht mehr der Jüngste und hatte schon öfter das ein oder andere kleine Leiden gehabt. Er hatte ihr zwar immer wieder gesagt, dass ihm schon nichts passieren würde und dass es nur eine Routine-Untersuchung war, doch Mikan – die seinen Worten vor lauter Schluchzen und Schniefen sowieso kaum Beachtung geschenkt hatte – war nicht zu überzeugen gewesen. Auch wenn sie inzwischen selbst versuchte, sich einzureden, es sei alles in Ordnung, kam ihr immer wieder der schreckliche Gedanke, dass sie ihren Opa niemals wiedersehen würde und fortan bei ihrer Tante leben müsste... Was, wenn sie so fürchterlich war wie die bösen Stiefmutter, die sie aus so vielen Märchen kannte? Sie selbst hatte keine Kinder, noch nicht einmal einen Mann. Sie würde gar nicht wissen, wie sie mit ihr umgehen sollte! Bestimmt hatte sie ganz schrecklich veraltete Vorstellungen von Kindererziehung, sie würde sie um sechs Uhr ins Bett schicken und ihr statt Süßigkeiten nichts als Gemüse geben. Sie würde so tun, als sei sie ihre Mutter, sie würde - „Nächster Halt: Kurami!“ Mikan schreckte zusammen. Sie war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie gar nicht bemerkt hatte, wie viel Zeit schon verstrichen war, seit die Frau neben ihr ausgestiegen war. „Kurami?“, stieß sie überrascht aus und zog schnell den zerknitterten Zettel aus ihrer Tasche, auf den ihr Großvater den Namen des Bahnhofs, an dem sie aussteigen musste, und die Adresse seiner Tochter geschrieben hatte. Als das kleine Mädchen erkannte, dass dort tatsächlich Kurami stand, schnappte sie wie elektrisiert nach dem dicken Schafrucksack, der zuvor auf ihrem Schoß gelegen hatte, und fuhr in die Höhe. Schnell rannte sie zu der am nächsten gelegenen Tür. Ihr Herz klopfte – ob von ihrer plötzlichen Bewegung oder vor Aufregung konnte sie selbst nicht sagen – als der Zug langsam abbremste und sie durch die schmutzige Scheibe die ersten, menschenleeren Ausläufer des Bahnsteigs sehen konnte. Sobald der Zug still stand, öffneten sich die Türen und Mikan zwängte sich hinaus, bevor sie überhaupt ganz offen waren. Sie drängte durch die Menge der wartenden Menschen, die missbilligende Laute von sich gaben und sich kopfschüttelnd nach ihr umsahen, bis sie sich schließlich bis zu den Ticketschranken auf der anderen Seite des Bahnsteigs durchgekämpft hatte. Schnell zog sie ihr Ticket aus der Jackentasche und ließ es von dem kleinen Schlitz verschlucken. Unter den wenigen Leuten, die auf der anderen Seite neben den Fahrkartenautomaten standen, erkannte Mikan ihre Tante sofort, auch wenn ihre letzte Begegnung mit ihr sehr lange her war. Außerdem hatte ihr Opa hatte ihr gestern noch ein paar alte Fotos von seiner Tochter gezeigt. Zwar war das fortgeschrittene Alter im Gesicht der Frau, auf die Mikan nun freudestrahlend zulief, deutlich zu erkennen, doch das unvoreingenommene, offene Lächeln, das sie zeigte, als sie ihre Nichte erkannte, war unverkennbar dasselbe wie auf den Fotos. „Hallo! Ich bin Mikan!“, rief Mikan, sobald sie vor ihrer Tante stand. Diese lachte. „Hallo, Mikan! Du bist ja ganz schön gewachsen, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.“ Sie lächelte noch breiter, und mit einem Mal waren all die Sorgen und negativen Gedanken, die Mikan noch kurz zuvor durch den Kopf gegangen waren, wie weggeblasen. Schon wieder saß Mikan am Fenster, doch diesmal hatte sie den Kopf gelangweilt in die Hand gestützt. Auch war es jetzt kein Zugfenster mit fantastischem Ausblick, aus dem sie sah, sondern das Küchenfenster ihrer Tante. Zu sehen waren nur die gegenüberliegenden Häuser und die staubige Straße, über die nur selten mal ein Auto gefahren kam. „Tante Ayumi?“, fragte sie leise. „Was ist denn?“, erwiderte diese sanft. Mikan grinste sie an. Sie freute sich wirklich, dass ihre Tante nicht die geringste Ähnlichkeite mit einer bösen Stiefmutter hatte. Sie war viel mehr wie eine der liebenswürdigen Prinzessinnen, von denen Mikan jedes Mal aufs Neue fasziniert war. „Langweilst du dich nicht hier, so ganz alleine?“ Ayumi ließ ein glockenhelles Lachen vernehmen. „Ach was, mach dir da mal keine Sorgen. Wenn ich gerade nicht arbeite, treffe ich mich auch oft mit Freunden oder ich mache mir einen gemütlichen Abend zu Hause.“ „Ich find’s hier ganz schön langweilig“, maulte Mikan und verzog den Mund. Wieder lachte Ayumi. „Ist bei dir zu Hause denn immer was los?“ Mikan nickte begeistert. „Natürlich! Wenn ich mich mal langweile, geh ich einfach zu meinen Freunden und dann spielen wir zusammen!“ Ayumi lächelte und wollte gerade etwas sagen, als Mikan vom dem Hocker, auf dem sie gesessen hatte, aufsprang und mit dem Finger aus dem Fenster zeigte. „Guck mal, Tante Ayumi!“ Draußen auf der Straße liefen vier Jungen in Schuluniformen entlang, alle etwa in ihrem Alter. Einer von ihnen trug einen fußballgroßen, roten Ball über dem Kopf und lief voran, die anderen rannten hinterher. Leises Lachen drang durch das geschlossene Fenster an Mikans Ohr. „Darf ich mit ihnen spielen?“, fragte sie sofort und sah ihre Tante mit großen, hoffnungsvollen Augen an. Diese hatte kaum „Ja“ gesagt, da war Mikan schon dabei, hastig in ihre Schuhe zu schlüpfen. „Geh aber nicht zu weit weg! Und komm zum Abendessen zurück!“, konnte Ayumi ihr gerade noch zurufen, bevor sie die Tür hinter sich zuwarf und den Jungen so schnell sie konnte folgte. „Hey!“, rief das Mädchen ihnen hinterher. „Wartet!“ Die vier blieben überrascht stehen und blickten zu ihr zurück. Mit großen Schritten schloss sie zu ihnen auf. Drei von ihnen hatten kurze, schwarze Haare, wie fast alle Jungen, die Mikan kannte. Doch der andere, der, der den Ball in der Hand hielt, war anders. Sein Haar war seidig grau, sodass Mikan unwillkürlich an die kleine Maus zurückdenken musste, die sie und ihr Opa im vergangenen Herbst auf dem Dachboden gefunden hatten, und seine Haut war so hell, dass sie im Schein der blassen Wintersonne fast schon weiß aussah. Ohne sich dessen bewusst zu sein, starrte Mikan diesen Jungen mit dem ungewöhnlichen Äußeren an. Ihr Opa und einige ihrer Lehrer hatten zwar auch graue Haare, aber dennoch sah diese Haarfarbe bei ihm lebendig aus, nicht wie ein Zeichen für Alter. „Was willst du?“, fragte einer der Jungen und holte sie aus ihren Gedanken zurück. „Darf ich mitspielen?“, fragte sie direkt und starrte den Mausjungen mit großen Augen an. Er grinste und sagte, ohne die Reaktion der anderen abzuwarten: „Klar darfst du!“ „Juhuu!“, freute sich Mikan und machte einen Luftsprung. „Was spielt ihr denn gerade?“ „Komm doch einfach mit“, sagte der Junge und hielt ihr seine Hand entgegen, die sie sofort ergriff. „Wer bist du überhaupt?“, fragte einer der anderen und blickte sie abschätzend an. „Ich bin Mikan Sakura“, stellte sie sich vor. „Und ihr?“ „Yuki Souma“, sagte der Mausjunge mit einem noch breiteren Grinsen als zuvor und machte mit einem sanften Ziehen an ihrem Arm deutlich, dass er nicht noch länger hier herumstehen wollte. Die anderen stellten sich auch noch vor, doch Mikan hörte ihnen gar nicht mehr zu. Irgendetwas hatte dieser Yuki an sich, das es ihr unmöglich machte, ihren Blick von ihm zu nehmen. „Sag mal, warum hast du eigentlich so komische Haare?“, fragte Mikan. Sie saß auf einer Schaukel auf dem kleinen Spielplatz nahe des Hauses ihrer Tante, Yuki schwang neben ihr hin und her, ein unbeschwertes Lachen im Gesicht. Er zuckte mit den Schultern. „Weiß ich auch nicht so genau.“ Dann grinste er. „Du hast aber auch komische Haare. Läufst du immer mit diesen Zöpfen rum?“ „Ja, na und?“, gab Mikan trotzig zurück und rammte ihre Füße in den Boden, um die Bewegung ihrer Schaukel zu stoppen. Auch Yuki hielt an und warf ihr ein besänftigendes Lächeln zu. „Mach dir keine Sorgen, ich finde dich süß.“ Er grinste wieder und sah schnell in eine andere Richtung. Mikan dagegen konnte gerade jetzt nicht wegsehen. „Wirklich?“, fragte sie mit großen Augen. Dann grinste sie. „Ich find dich auch voll süß! Deine Haare erinnern mich an eine Maus!“ Bei dieser Bemerkung zuckte er leicht zusammen, was sie aber gar nicht weiter beachtete. Bis zum Abend, als die Sonne sich langsam über die Hausdächer neigte, spielten die Kinder zusammen fangen, verstecken und was ihnen noch so alles einfiel. Zwar waren Yukis drei Freunde die ganze Zeit dabei, doch kam es Mikan nachher, als sie zum Haus ihrer Tante zurücklief, fast so vor, als wäre sie die ganze Zeit mit ihm allein gewesen, so sehr hatten die beiden aneinander geklebt. Sie wunderte sich ein wenig, dass es so normal war, mit einem Jungen zu spielen. Bei ihr zu Hause wurden die Mädchen vom anderen Geschlecht gemieden, als hätten sie eine ansteckende Krankheit, und andersherum war es praktisch dasselbe. Doch wie es aussah, waren Stadtmenschen einfach anders... Oder Yuki war einfach anders, woran Mikan schon, seit sie ihn und seine mausgrauen Haare zum ersten Mal gesehen hatte, keinen Zweifel hatte. Als Mikan am nächsten Morgen erwachte, wusste sie für einen Moment lang nicht, wo sie war. Die gedämpften Verkehrsgeräusche, die sie vernahm, waren so anders als das stille Dorf, in dem man nur ab und zu mal ein Kind rufen oder ein einzelnes Auto vorbeifahren hören konnte. Im Raum selbst jedoch war es ungewöhnlich ruhig; das leise, gleichmäßige Atmen ihrer Tante hatte mit dem Schnarchen ihres Großvaters nichts gemein. Daher dachte Mikan auch im ersten Augenblick, die unbekannten Geräusche wären es gewesen, die sie aufgeweckt hatten. Doch als sie an ihren Traum zurückdachte, in dem sie zusammen mit einem Jungen mit grauem Haar über riesige Reisfelder gerannt war, kamen auch ihre Erinnerungen an den Vortag zurück. Schnell warf sie einen Blick auf die Leuchtziffern der Digitaluhr ihrer Tante, die auf dem kleinen Nachttisch stand: sechs Uhr dreißig. Mikan atmete erleichtert auf. Sie hatte Yuki sicherlich noch nicht verpasst. Im nächsten Augenblick erinnerte sie sich, dass er heute ja sowieso zur Schule musste und damit erst am späten Nachmittag wieder zu Hause sein konnte. Sie ließ sich wieder tiefer in ihre Kissen sinken und seufzte. Jetzt, wo der Gedanke daran, Yuki bald wiedersehen zu können, so sehr an ihr nagte, würde sie bestimmt nicht mehr einschlafen können. Nach einer Zeitspanne, die ihr selbst wie eine Ewigkeit vorkam, die aber laut der Uhr tatsächlich nur fünf Minuten lang war, stellte sie erneut fest, dass sie überhaupt nicht mehr müde war. Wenn sie schon noch so lange warten musste, bis sie endlich wieder mit Yuki spielen konnte, wollte sie sich so lange wenigstens mit etwas anderem beschäftigen, um sich abzulenken. „Tante Ayumiii?“, fragte sie und setzte sich in ihrem Bett auf. Diese grummelte ungehalten und drehte sich von Mikan weg. Doch das Mädchen wurde mit jeder verstreichenden Sekunde wacher und hatte keine Lust, noch länger in dem dunklen Zimmer zu liegen und die ganze Zeit an Yuki denken zu müssen. Und wenn sie alleine war, würde sie sich bestimmt nicht gut genug ablenken können. Daher stand sie auf und tapste barfuß zum Bett ihrer Tante und rüttelte diese unsanft an den Schultern. „Bitte, Tante Ayumi, lass uns aufstehen.“ „Bist du nicht schon alt genug, um dich alleine zu beschäftigen?“ Mikan verzog den Mund und gab einen ungehaltenen Ton von sich. „Das ist doof“, sagte sie laut und schüttelte ihre Tante noch stärker. Dieser gab schließlich mit einem tiefen Seufzer nach. „Ist ja gut, ich komm ja schon.“ Mikan strahlte über das ganze Gesicht. Doch ihr Strahlen verebbte schon bald, denn der Plan mit der Ablenkung funktionierte irgendwie nicht so gut, wie sie gedacht hatte. Als sie und Ayumi gemeinsam das Frühstück vorbereiteten, fiel ihr Blick andauernd auf die Straße, auf der sie Yuki gestern zum ersten Mal gesehen hatte, und jedes Mal wanderte ihr Blick sofort darauf zur Wanduhr, die sich gegen sie verschworen zu haben schien; jedenfalls bewegte sich der Zeiger mit einer ungeheuren Zähigkeit, die fast an die schleichende Geschwindigkeit der vergehenden Zeit im superlangweiligen Matheunterricht heranreichte. „Och menno“, jammerte Mikan, als ihre Augen ein erneutes Mal den Weg zur Uhr fanden, und sie sah, dass seit ihrem letzten Blick gerade mal zwei Minuten vergangen waren. „Warum bist du eigentlich so ungeduldig?“, fragte Ayumi, deren Laune sich nach dem Frühstück wieder ein bisschen gebessert hatte, und die Mikan jetzt schon wieder ein halbwegs freundliches Lächeln schenkte. Mikan schaukelte mit den Beinen hin und her und antwortete, den Blick schon wieder aus dem Fenster gerichtet: „Wenn es endlich vier ist, kommt Yuki aus der Schule. Aber das dauert noch soooo lange!“ Ayumi blickte sie überrascht an. „Wer ist denn Yuki? Etwa einer der Jungen, mit denen du gestern gespielt hast?“ Mikan nickte. Bei dem Gedanken an ihren neuen Freund schlich sich auch wieder ein vergnügtes Lächeln auf ihre Lippen. „Er ist total nett! Und er sieht ganz komisch aus mit seinen grauen Haaren.“ Sie kicherte. „Aber ich finde das süß.“ Nun wurde der Ausdruck ihrer Tante eher misstrauisch. „Graue Haare, sagst du? Es ist nicht zufällig der kleine Souma, oder?“ Mikan überlegte einen Moment, dann sagte sie grinsend: „Doch, ich glaube, so hieß er. Kennst du ihn? Findest du nicht auch, dass er total nett ist?“ Ayumi seufzte und sah Mikan ernst an. „Ich weiß, du hältst das jetzt sicher für eine dumme Erwachsenenanweisung, aber ich will nicht, dass du dich nochmal mit diesem Souma – Yuki oder wie auch immer er heißt – triffst. Die Soumas sind mir ein wenig... suspekt.“ Mikan sah sie aus großen Augen an. „Was heißt suspekt? Und warum darf ich mich nicht mehr mit ihm treffen? Werd ich dann auch suspekt?“ Angesichts ihrer kindlichen Naivität musste Ayumi unwillkürlich lächeln. „Nein, das nicht. Suspekt heißt, dass sie ein wenig merkwürdig sind. Die meisten von ihnen haben ungewöhnliche Haarfarben, so wie dein Yuki und einige kommen auch nur selten aus dem Haus. Viele von ihnen sehen nicht gerade vertrauenserweckend aus. Du solltest dich wirklich lieber von ihm fernhalten.“ „Nein!“, rief Mikan, die nun langsam verstand, was ihre Tante von ihr wollte, und sprang von ihrem Stuhl. „Ich will mich aber mit Yuki treffen! Ich hab’s ihm doch versprochen! Und ein Versprechen darf man nicht brechen.“ Schmollend und mit verschränkten Armen sah sie ihre Tante an. Diese seufzte. „Ich weiß. Aber in diesem Fall wirst du wohl eine Ausnahme machen müssen. In Notfällen darf man das.“ „Aber er tut mir doch gar nichts!“, versuchte Mikan es weiter. „Und wir haben doch gestern auch zusammen gespielt!“ Ayumi schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, Mikan, aber ich hab deinem Opa versprochen, dass ich auf dich aufpasse.“ Dicke Tränen kullerten auf einmal aus Mikans Augen. „Aber Yuki ist doch so nett!“ „Nein, Mikan.“ Schniefend und sich die Tränen aus dem Gesicht wischend schlurfte Mikan aus der Küche und in das Schlafzimmer, dessen Tür sie verschloss, damit ihre Tante sie nicht noch mehr beeinflussen konnte. Sie wollte einfach nicht glauben, dass Yuki, oder irgendjemand anderes aus seiner Familie, ihr irgendetwas Böses wollen könnte. Er war nett, und wenn er nett war, musste seine Familie auch nett sein. Beleidigt ließ sie sich auf ihren Futon fallen. Ihre Tante würde sie bestimmt nicht dazu kriegen, Yuki zu misstrauen. Außerdem hatte sie ihm ein Versprechen gegeben und sie würde nicht abreisen, bevor sie ihn nicht wenigstens noch einmal gesehen hatte. Als ihr Blick auf das zum Lüften einen Spaltbreit geöffnete Fenster fiel, kam ihr ein Plan in den Sinn. Selbst wenn ihre Tante sie erwischen würde, würde sie Yuki wenigstens noch einmal treffen können, um ihm alles zu erklären. Das würde bestimmt klappen! Nur leider musste sie jetzt noch eine ganze Weile warten. Und, so ganz alleine, hatte sie nicht einmal etwas, womit sie sich von den ständig wiederkehrenden Gedanken an Yuki ablenken konnte... Doch anscheinend musste sie das auch gar nicht, denn als die Schritte ihrer Tante auf dem Flur ertönten und sie kurz darauf zögerlich an die Tür klopfte und Mikans Namen rief, kam dem Mädchen noch eine Idee: Wenn sie sich jetzt wieder mit ihrer Tante vertrug und so tat, als würde sie einsehen, warum sie Yuki nicht mehr sehen durfte, wäre es nachher leichter, sich unbemerkt fortzuschleichen. Der Plan funktionierte besser, als sie vermutet hätte: Ihre Tante war schwer erleichtert, als Mikan sich bei ihr entschuldigte, und schien überhaupt keinen Verdacht zu schöpfen. Ebenso kaufte sie ihrer Nichte viele Stunden später, als es endlich so weit war, dass Yuki von der Schule zurückkommen würde, ohne weiteres Misstrauen die Ausrede ab, dass sie ja schonmal ihre Sachen für die Rückreise zusammensuchen sollte. Da Ayumi selbst gerade mit Staubsaugen beschäftigt war, konnte sie zum Glück auch nicht anbieten, ihr zu helfen. So schnell sie konnte, huschte Mikan ins Schlafzimmer und stellte sich auf den Nachttisch, um das recht weit oben gelegene Schiebefenster öffnen zu können. Sie war ganz froh darüber, dass der Staubsauger ihrer Tante so laut vor sich hin brummte, denn sonst hätte diese das Quietschen des Fensters sicher gehört. Mikan warf noch einen schnellen Blick zurück, dann kletterte sie hinaus und ließ sich auf die kleine, gepflegte Rasenfläche fallen, die das Haus umgab. Gebückt, um auch ja nicht entdeckt zu werden, wenn ihre Tante aus einem der Fenster schaute, umrundete sie das Haus und lief dann an der Straße entlang zum Haupteingang des Hauses der Soumas, das von einem hohen Zaun umgeben war. Als sie merkte, dass sie hier ganz leicht von ihrer Tante erblickt werden konnte, lief sie durch den Durchgang im Zaun und versteckte sich hinter einer Ecke des traditionellen Holzgebäudes. Sie fragte sich, ob Yuki schon zurück war, und wenn ja, ob er ins Haus oder, wie gestern, zum Spielplatz gegangen war. Ihr Herz begann schneller zu klopfen, als sie darüber nachdachte, was wohl passierte, wenn sie hier jemand entdeckte. Wenn sie einfach zur Tür ging und nachfragte, würde das alles viel einfacher machen... Aber die Worte ihrer Tante hatten ihr, ohne dass sie es wollte, doch ein wenig Angst eingeflößt. Wer wusste schon, was das für Leute waren? Natürlich vertraute sie Yuki, aber wenn er nicht da war, wollte sie nicht unbedingt auf seine Familie treffen. Gerade als sie beschlossen hatte, dass sie vielleicht erstmal am Spielplatz nach dem Mausjungen suchen sollte, hörte sie, wie hinter ihr langsam eine Tür aufgeschoben wurde. Ihr Körper wurde steif wie ein Brett und ihre Nackenhaare stellten sich auf. „Wer bist du?“, verlangte eine leise, kühle Stimme zu wissen. Sie klang, als sei sie es gewohnt, Befehle zu geben und anderen Fragen zu stellen. Langsam, das Herz noch lauter pochend als zuvor, drehte Mikan sich um. Vor ihr, auf dem hölzernen Boden des Hauses, saß ein Junge mit seidig schwarzem Haar, das ihm ihn das ungesund bleich wirkende Gesicht fiel. Seine kalten, schwarzen Augen blitzten drohend zu Mikan herüber, was sie zusammenzucken und einen Schritt zurücktreten ließ. „Antworte.“ Seine Stimme war leiser geworden, bedrohlicher als zuvor. So als würde er sie in Stücke reißen – oder besser in Stücke reißen lassen, so schwächlich wie die Arme und Hände aussahen, die aus seinen weiten Kimonoärmeln herausragten – wenn sie ihm nicht gehorchte. „Mi- Mikan Sakura!“, antwortete sie so schnell, dass sie sich fast versprach. „Warum bist du hier, Mikan?“, fragte er. Auf einmal klang seine Stimme fast sanft und sie meinte, den Anflug eines Lächelns in seinem schmalen Gesicht erkennen zu können, doch das machte ihn nicht weniger unheimlich. „Ich wollte mit Yuki spielen! Wir haben gestern auch schon zusammen gespielt. Wir sind Freunde!“ Mit dem letzten Satz sprach sie zwar nur aus ihrer eigenen Sicht, aber da Yuki sich ihr gegenüber wirklich freundlich verhalten hatte, war sie sich ziemlich sicher, dass es auch für ihn galt. Das Lächeln des Jungen wurde noch breiter und diesmal sah es fast so aus, als hätte er tatsächlich Freude an dem, was sie gerade gesagt hatte. „Freunde?“ Auf einmal wurde sein Gesicht wieder hart und er beugte sich ein wenig zu ihr vor. „Yuki will nicht mit dir spielen, das hat er mir selbst gesagt. Verschwinde!“ Mikan taumelte ein paar Schritte zurück und stieß mit dem Rücken gegen den Zaun, wodurch sie fast das Gleichgewicht verlor. „Das ist nicht wahr! Du lügst!“, schrie sie, doch die Tränen, die sich in dem Moment in ihren Augenwinkeln bildeten und in Strömen ihre Wangen herabflossen, verrieten, dass ein Teil von ihr seinen Worten ohne es zu wollen doch Glauben schenkte. Der Junge lächelte erneut sein grausames Lächeln. „Du weißt, dass ich recht habe. Und nun verlass mein Grundstück. Du hast hier nichts zu suchen.“ Auch wenn in Mikan noch ein Fünkchen Widerstand flackerte und sie diesen Jungen am liebsten mitten ins Gesicht geschlagen hätte, drehte sie sich von ihm weg und lief durch den schmalen Durchgang im Zaun auf die Straße und in Richtung des Hauses ihrer Tante. Sie wollte nicht weinen, vor allem nicht vor diesem furchtbaren Jungen, doch die Tränen flossen und flossen, ohne dass sie irgendetwas dagegen tun konnte. „Mikan!“, rief da jemand. Im ersten Augenblick dachte sie, es sei ihre Tante gewesen, die ihre Abwesenheit bemerkt hatte, aber dann fiel ihr auf, dass es eine Jungenstimme gewesen war. Ihr Blick, der zuvor auf den Boden gerichtet gewesen war, hob sich und sie sah Yuki, das mausgraue Haar leicht nach hinten wehend, als er auf sie zulief, gefolgt von den drei Freunden, die gestern auch bei ihm gewesen waren. „Yuki“, sagte sie verblüfft, als sie ihn erkannte. Ihr erstes Gefühl bei seinem Anblick war Freude, doch schon gleich erinnerte sie sich wieder an das, was der unheimliche Junge ihr gerade gesagt hatte: „Yuki will nicht mit dir spielen, das hat er mir selbst gesagt.“ Auch wenn es ihr das Herz zusammenzog, als dieser Satz in ihrem Kopf widerhallte, war sie froh darüber, Yuki noch einmal zu begegnen, damit sie sich wenigstens von ihm verabschieden konnte. Auch wenn er sie vielleicht nicht so sehr mochte wie sie ihn. Kurzerhand fiel sie ihm um den Hals, als er wenige Schritte vor ihr stehen geblieben war. Was in dem Moment geschah, als ihre Arme sich um seinen Nacken schlangen, war jedoch etwas, womit sie in ihren kühnsten Träumen nicht gerechnet hatte – und dennoch glaubte sie einen Moment lang, einfach nur zu träumen, denn mit einem Mal war Yuki verschwunden. Sie stolperte ein paar Schritte weiter, da ihre Bewegung so schwungvoll gewesen war. Während sie noch völlig verdattert auf ihre leeren Hände starrte, schrie einer der Jungen panisch auf und zeigte hinter sie. Sie wirbelte herum und sah eine kleine, graue Maus auf dem Asphalt sitzen. Ihr Fell hatte dieselbe Farbe wie das Haar von Yuki. Auch die anderen begannen jetzt zu schreien, der Schock standen ihnen in die weit aufgerissenen Augen geschrieben. Mikan dagegen blieb ungewöhnlich ruhig. Ihr Blick ruhte auf der Maus, die dort auf wundersame Weise erschienen war. War sie Yuki? Oder war er verschwunden und dieses Tier hatte seine Stelle eingenommen? Und warum war das überhaupt geschehen? Ihr war, als wäre diese Verwandlung – oder was auch immer es war – durch ihre Berührung verursacht worden... Während sie sich all diese Fragen stellte, wurde die kleine Gruppe um die Maus auf einmal von drei oder vier Erwachsenen umringt. Einer von ihnen – eine Frau – stieß einen der Jungen zur Seite und griff nach der Maus, anscheinend, um sie auf ihrem Arm in Sicherheit zu bringen. Mikan fand, dass sie Yuki ein wenig ähnlich sah. Doch sie hatte nicht länger Zeit, sich über die Frau Gedanken zu machen, denn schon packte ein hochgewachsener Mann, dessen schwarzes Haar eins seiner Augen verdeckte, Mikan unsanft am Arm. Der Blick aus seinem unbedeckten Auge war so stechend, dass es ihr kalt den Rücken runterlief. „Komm mit“, sagte er und zog sie in Richtung des Hauses der Soumas, bevor sie überhaupt Gelegenheit dazu hatte, ihre Beine selbst in Bewegung zu setzen. Als sie gerade an dem Zaun angekommen waren, der das Anwesen umgab, berührte eine andere Hand sie am Arm, viel wärmer als die des Mannes. Sie drehte sich um und sah in Yukis von Reue gekennzeichnetes Gesicht. Ein Blick hinüber zu der Frau zeigte ihr, dass die Ratte nirgends mehr zu entdecken war. „Es tut mir so leid, Mikan“, fing er an. Der große Mann versuchte, Mikan weiterzuziehen, aber sie griff schnell nach Yukis Hand und warf ihm einen bösen Blick zu. Doch auch die Frau, die mit zornigem Gesicht auf sie zustapfte, sah nicht so aus, als wolle sie Yuki Zeit zum Reden gewähren. Auch er selbst bemerkte das, daher fuhr er schnell fort: „Es tut mir wirklich leid, dass es so enden muss! Es war so schön gestern, ich habe total gerne mit dir gespielt und wenn es anders gekommen wäre, hätte ich so gerne noch viele Tage mit dir verbracht. Wenn ich könnte, würde ich verhindern, dass sie deine Erinnerung löschen, aber leider habe ich keine Macht darüber.“ Ein gequälter Ausdruck trat in seine Augen und er drückte Mikans Hand ein wenig fester. „Ich will nicht, dass du mich vergisst.“ In dem Moment griffen die langen, weißen Finger der Frau nach seiner Schulter und zerrten ihn in die andere Richtung. Auch Mikan wurde von ihrem Wächter fortgezogen, und ihre Hände lösten sich voneinander. „Ich vergesse dich bestimmt nicht!“, versicherte sie. „Du bist mir so wichtig, da können die mit mir anstellen, was sie wollen. Dich vergesse ich niemals, das verspreche ich!“ Ein trauriges Lächeln zeigte sich auf Yukis Lippen, ganz so, als könne er ihre Zuversicht nicht teilen. „Danke, Mikan“, sagte er leise und ließ sich dann von der Frau wegbringen. Der Griff des Mannes um Mikans Arm wurde fester und er zog sie weiter in Richtung des Hauses. Jemand hatte die Tür geöffnet und so brauchte er sie nur hineinzuzerren. „Du kannst mir gar nichts tun! Ich vergesse Yuki nicht!“, rief Mikan trotzig und versuchte, sich von ihm loszureißen. Doch auf einmal waren noch andere da, die ihre Arme festhielten, sodass alles Zappeln und Ziehen nichts half. Der unheimliche Mann legte seine Zeigefinger an ihre Schläfen und sah ihr lange tief in die Augen. Auf unerklärliche Weise wurde sie auf einmal müde, so müde, dass ihre Lider sich wie von selbst schlossen und sie in die Dunkelheit abdriftete. Ihr Kopf war schwer, als die fortwährende Dunkelheit langsam von orangestichigem Licht durchwirkt wurde. Vorsichtig öffnete sie die Augen und sah, dass sie im Zimmer ihrer Tante auf dem Futon lag, auf dem sie auch schon die letzte Nacht geschlafen hatte. Tageslicht fiel durch die halb geschlossenen Vorhänge und tauchte das Zimmer in ein diffuses Licht. Mikan richtete sich auf. Sie konnte sich nicht mehr erinnern, am letzten Abend ins Bett gegangen zu sein. Sowieso schienen die Erinnerungen an den letzten Tag wie von einem dichten Nebel umgeben zu sein; außer ein paar nichtssagender Schemen konnte sie nichts erkennen. „Es wird wohl nicht so wichtig gewesen sein“, murmelte sie zu sich selbst und stand auf, um sich zu ihrer Tante in die Küche zu gesellen. Nachdem sie ein kurzes Frühstück eingenommen und die letzten Sachen zusammengepackt hatte, zog sie sich ihre Jacke an und schulterte ihrer Rucksack. Ihr Tante steckte ihr noch ein wenig Geld zu, damit sie sich am Bahnhof vielleicht noch eine Kleinigkeit kaufen konnte, und dann verließen die beiden das Haus. Während Ayumi das Garagentor öffnete und die enge Garage betrat, um das Auto herauszufahren, wanderte Mikans Blick ziellos über die Siedlung. Gerade in dem Moment fuhr ein schwarzer Wagen auf der Straße vor dem Haus entlang. Auf dem Beifahrersitz sah sie einen kleinen Jungen sitzen, etwa in ihrem Alter. Sein Haar war grau wie das einer Maus. Mikan wusste nicht, warum es geschah, doch beim Anblick dieses Jungen durchflutete sie ein wohlig warmes Gefühl. Unwillkürlich begann sie zu grinsen und hob sogar die Hand, um dem Jungen zuzuwinken, doch da war das Auto schon vorbei gefahren. Sie meinte, in seinem Gesicht auch den Ansatz eines Lächelns gesehen zu haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)