Chiisana LOVE-STORIES von Ditsch (Die ultimative Anime-Crossover-Dating-Fanfic) ================================================================================ Kapitel 7: Daisuke und Tomoyo - Model ------------------------------------- von Ditsch Bei diesem Paar habe ich mir ein Mädchen ausgesucht und Jitsch hat überlegt, welcher Junge zu ihr passt. Da Tomoyo ja eher still ist, hat sie den spontanen und draufgängerischen Daisuke (Davis) gewählt, denn Gegenteile ziehen sich ja bekanntlich an. Das hier ist bis jetzt übrigens die längste von meinen bisherigen Chiisana LOVE-STORIES. Es hat mir auch viel Spaß gemacht, sie zu schreiben. Also dann, viel Spaß beim Lesen!!! Auch zu dieser Geschichte gab es ein Fanart für unseren Wettbewerb^^ Das (Gewinner-)Bild kam von : http://animexx.onlinewelten.com/fanarts/output/?fa=1461665 Model "Sag mal, O-nee-chan, kann ich vielleicht morgen zum Kochkurs mitkommen?", fragte Daisuke eines schönen Tages seine große Schwester. Sie blickte ihn erstaunt an und fragte: "Was willst du doch da? Du kannst doch gar nicht kochen!" Daisuke grinste und sagte: "Ja eben! Ich will es halt lernen! Was dagegen?" Seine Schwester schüttelte nur den Kopf und sagte: "Komm doch mit, wenn du willst. Sensei wird schon nichts dagegen haben." Daisuke grinste. Natürlich ging es ihm nicht darum, kochen zu lernen, sondern um süße Mädchen, die beim Kurs mitmachten und vor allem um das leckere Essen! Seiner Schwester ging es schließlich auch nur darum, Ishida mit ihren Kochkünsten zu umgarnen. Am nächsten Tag brauchte Daisuke ziemlich lange, bis er sich entsheiden konnte, was er anziehen sollte. Nach einigem Überlegen entschied er sich dann für die blau-rote Jacke mit dem weißen Pelzkragen, in der er sich so unglaublich cool vorkam. Erst wollte er auch noch die gelben Handschuhe dazu anziehen, aber das hielt er dann doch für unangebracht, schließlich wollte er zu einem Kochkurs. "Daisuke-chan! Kommst du endlich? Wir wollen los!", hörte er die Stimme seiner Schwester. "Ich komme sofort!", erwiderte er und zog sich schnell noch eine Jeans über. Dann ging er schnell zur Tür und machte sich dann mit seiner Schwester auf den Weg zum Kochkurs. Der Kurs fand im dritten Stock eines Hochhauses nahe der Wohnung der Motomiyas statt. In dem Raum gab es mehrer Kochstellen, genug, dass jeder alleine kochen konnte, denn der Kurs hatte nur sieben Mitglieder. Bevor Daisuke anfangen durfte zu kochen, zeigte die Kursleiterin ihm noch, wo was stand. Heute würden sie beginnen, italienische Gerichte zu kochen, zuallererst Spaghetti Bolognese. Das würde er wohl hinbekommen! So schwer konnte das ja gar nicht sein. Daisuke ging zu der Kochstelle, die die Leiterin ihm zugewiesen hatte. Neben ihm stand ein Mädchen, vielleicht dreizehn Jahre alt. Sie hatte ihr glänzendes schwarzes Haare zu einem Zopf gebunden, was bei dieser Länge auch ratsam war. Ihre Kleidung war auch sehr auffällig: Sie trug ein langes hellrosa Kleid mit vielen Rüschen. "Hi", sagte Daisuke grinsend, "ich heiße Daisuke Motomiya." Sie lächelte ihm freundlich zu, was sie noch schöner machte, als sie es sowieso schon war, und sagte: "Guten Tag. Ich bin Tomoyo Daidouji. Nett, dich kennenzulernen. Bist du das erste Mal hier?" Daisuke grinste noch breiter und sagte dann: "Ja, eigentlich besuche ich einen anderen Kurs, in dem wir anspruchsvollere Gerichte kochen, aber meine Lehrerin ist krank und deshalb dachte ich, ich könnte doch mal mit meiner Schwester mitkommen." Irgendwie bekam er ein schlechtes Gewissen, dieses engelgleiche Wesen anzulügen, aber er konnte ihr ja schlecht sagen, dass er nur zum Anbaggern und Spachteln gekommen war. Daisuke nahm sich einen Topf und füllte Wasser hinein. "Äh... Daisuke-kun... meinst du nicht, dass das ein bisschen zu viel Wasser ist?" Daisuke grinste um seine Unsicherheit zu überspielen und sagte: "Ach was! Ich weiß schon, was richtig ist." Tomoyo sagte: "Wenn du meinst..." Als das Wasser kochte, kippte Daisuke die Spaghetti rein. "Daisuke-kun? Eigentlich sollen wir nur ein Viertel der Packung nehmen. Dir ist klar, dass du das jetzt alles alleine essen musst, oder?" Das Grinsen verschwand kurz aus seinem Gesicht. Doch dann sagte er: "Ich habe einen gesunden Appetit. Das werde ich schon schaffen. Außerdem könnte es ja sein, dass die Spaghetti von irgendwem anders nicht so gut werden und dann kann der was von mir abbekommen." Tomoyo grinste und sagte dann: "Du glaubst doch wohl nicht, dass irgendwer in diesem Kurs keine Spaghetti kochen kann, oder? Wir alle machen diesen Kurs schon seit über einem halben Jahr." Daisuke meinte dazu nur: "Das war ja auch nur ein Scherz." Dann wandte er sich wieder seinen Spaghetti zu. Warum meinte Tomoyo, er hätte zuviel genommen, wenn sie selber die ganze Packung in das Wasser geschüttet hatte? Das konnte er sie natürlich nicht fragen, denn dann würde sie denken, er hätte keine Ahnung und machte einfach alles nach, was sie machte. Klar, das war die Wahrheit, aber das durfte Tomoyo auf keinen Fall wissen. Sonst würde sie ihn noch für einen lügnerischen Dummkopf halten. Das musste er auf jeden Fall vermeiden! "Daisuke-kun! Deine Spaghetti!" "Was ist denn damit?" "Sie kochen gerade über!" Daisuke starrte auf seinen Topf. Das Wasser sprudelte fröhlich aus dem Topf und landete zischend auf der heißen Herdplatte. "Anscheinend war es doch zu viel Wasser...", merkte Tomoyo an. "Das habe ich auch gerade bemerkt...", meinte Daisuke zerknirscht. Jetzt hielt sie ihn bestimmt für total bescheuert. Jeder Mensch konnte Spaghetti kochen, nur er wieder nicht. "Keine Panik! Ich helfe dir. Das wird schon wieder", drang plötzlich Tomoyos Stimme in sein Bewusstsein. Er sah zu ihr hin. Sie lächelte und kümmerte sich schon um die Spaghetti, oder um das, was noch zu retten war. Daisuke ließ sie einfach machen, er hatte sowieso keine Ahnung davon. Doch nach einiger Zeit schüttelte sie den Kopf und sagte: "Tut mir Leid, die kann man nicht mehr retten. Ich habe mein Bestes gegeben." Daisuke meinte lächelnd: "So schlimm ist das doch auch nicht. Ich -" "Motomiyaaaa!!!! Was hast du getan?!" Daisuke drehte sich langsam um und blickte in das zornige Gesicht der Kursleiterin. Daisuke blickte schuldbewusst zu Boden, doch Tomoyo sagte: "Das ist doch nicht schlimm. Er kocht ab jetzt einfach mit mir zusammen." Die Frau seufzte, doch dann meinte sie, das wäre wohl das Beste. Das Essen, was die beiden zusammen kochten, gelang wirklich gut. Tomoyo hatte eine Menge Ahnung und Daisuke tat einfach immer das, was sie sagte. Als auch die Soße fertig war, stellten sie die Schüsseln auf einen Tisch, an dem sie essen wollten. "Meine Freundin und ihr Freund kommen auch noch zum Essen. Stellst du die Teller hin?" Daisuke nickte. Verdammt! Wenn er gewusst hätte, dass man auch einfach zum Essen kommen konnte, hätte er sich diesen Kurs nie angetan. Aber dann hätte er Tomoyo nicht kennengelernt. Also hatte es sich doch gelohnt. "Hallo! Ist das Essen schon fertig?", fragte ein Mädchen etwa in Tomoyos Alter, das gerade den Raum betrat. Ein braunhaariger Junge hielt ihre Hand und sah seine Freundin glücklich an. Daisuke sagte: "Ja, ist es. Seid ihr die Freunde von Tomoyo-chan?" Die beiden nickten. "Setzt euch doch schon mal hin. Ich hol gleich das Geschirr", bot er ihnen an. Sie setzten sich an den Tisch. Daisuke ging schnell in die Küche zurück und holte das Geschirr. Dann deckte er den Tisch und setzte sich neben Tomoyo an den Tisch. Der Junge, der sich inzwischen als Shaolan Li vorgestellt hatte, tat dem Mädchen, Sakura Kinomoto, Nudeln auf und goss Soße darüber. Sie bedankte sich mit einem Küsschen auf die Wange bei ihm. Neidisch sah Daisuke die beiden an. Es gab eine Menge Mädchen, mit denen er sich gut verstand, aber so vertraut war er bis jetzt mit niemandem gewesen. Er war doch so ein toller Typ, warum hatte er dann bis heute noch nie eine Freundin gehabt? "Lecker! Das ist echt toll geworden, Tomoyo. Du kannst aber auch alles", sagte Sakura, als sie gerade angefangen hatte zu essen. Tomoyo blickte verlegen zu Boden und sagte: "Daisuke-kun hat mir aber auch sehr geholfen. Ohne ihn wäre das bestimmt nie so gut geworden." Daisuke grinste nur ein wenig schüchtern. Schon bald waren Sakura und Shaolan nur noch mit sich beschäftigt. Sie fütterten sich gegenseitig und erzählten einander immer wieder, wie lieb sie sich hatten. Aus diesem Grund unterhielt Tomoyo sich mit Daisuke. Sie erzählte ihm von ihrem Hobby, Videos zu drehen. Außerdem beteuerte sie ihm, dass Sakura in allen Kostümen, die sie ihr nähte, absolut süß aussah und dass sie sie deshalb oft mit diesen Kostümen filmte. Daisuke fand es sehr interessant, dass sie in ihrem Alter so viel nähte. Irgendwann fasste er sich dann ein Herz und fragte: "Kannst du mich vielleicht auch mal filmen?" "Gerne doch!", rief Tomoyo begeistert. "Wann denn?" Daisuke überlegte kurz. Dann sagte er: "Nächsten Sonntag um zehn haben wir ein wichtiges Fußballspiel. Da könntest du mich filmen." "Au ja!", rief Tomoyo. "Das ist eine ausgezeichnete Idee. An welche Schule gehst du denn?" "An die Odaiba-Mittelschule." Tomoyo lächelte und sagte: "Ich werde da sein." Nach dem Essen verabschiedeten sie sich voneinander. Auf dem Nachhauseweg lächelte Daisuke ununterbrochen. Diese Tomoyo war aber auch wirklich süß. Hoffentlich dachte sie über ihn genauso... "Hey, Daisuke-chan! Worüber hast du dich mit Daidouji-san unterhalten?", fragte seine Schwester. "Alles mögliche", antwortete er knapp. Sie grinste. "Glaubst du, sie findet irgendwas an dir?" "Natürlich!", sagte Daisuke. "Wir haben sogar schon ein Date verabredet!" Eigentlich war es zwar kein wirkliches Date, sondern ein einfaches Treffen, aber das musste er seiner Schwester ja nicht gleich auf die Nase binden. Also schwieg er den Rest des Weges und sie hatte auch gemerkt, dass er nicht darüber reden wollte. Am Sonntagmorgen war Daisuke total aufgeregt. Nicht wegen des Fußballspiels oder der ganzen jubelnden Fans am Spielfeldrand, nein, daran hatte er sich inzwischen gewöhnt, aber Tomoyo würde auch zusehen und ihn auch noch filmen. Warum hatte er das nur vorgeschlagen? Was, wenn er sich total blamierte? Daisuke betrat das Spielfeld. Unauffällig blickte er sich im Publikum um. Tomoyo stand in der ersten Reihe, die Videokamera in der Hand. Schnell blickte Daisuke wieder woanders hin. Bei seinem Glück würde er sich bestimmt blamieren. Na toll, da hatte er sich ja was Schönes eingebrockt... Das Spiel verlief überhaupt nicht gut. Daisuke schaute dauernd zu Tomoyo und verfehlte deshalb dauernd sein Ziel, egal ob Mitspieler oder Tor. Nach dem Spiel ging er gesenkten Hauptes in die Umkleidekabine zurück. Tomoyo würde ihn auslachen. Am besten ging er ihr gleich einfach aus dem Weg. Doch daraus wurde nichts. Tomoyo wartete gleich vor der Tür auf ihn. Als sie ihn sah, rief sie: "Du warst so süß, Daisuke-kun!" Er wurde knallrot. Sie grinste und sagte: "Ich sollte dir unbedingt was nähen!" "Was denn?", fragte er niedergeschlagen, "Einen Mantel auf dem hinten fett `Loser´ draufsteht?" Tomoyo lächelte und sagte: "Ach, quatsch, du bist kein Loser. Du warst heute voll süß! Wollen wir uns nächstes Wochenende treffen, damit ich dich messen kann? Ohne deine Maße kann ich dir ja schlecht was nähen." "Meinetwegen...", murmelte Daisuke. Wo war sein Optimismus geblieben? Blieb er sonst nicht völlig gelassen, wenn seine Mannschaft verlor? Aber sonst gab er ja wenigstens sein Bestes. Heute hatte er gar nichts geschafft. Er hatte Glück gehabt, dass sein Trainer ihn nicht ausgewechselt hatte... Tomoyo gab ihm noch ihre Adresse, verabredete einen genauen Termin und ging dann weg. "Hey, Daisuke-chan! Was war denn mit dir heute los?", fragte plötzlich seine Schwester. "Nichts...", murmelte er. Doch seine Schwester ließ nicht locker. "Du hast die ganze Zeit zu Daidouji-san geschaut. Hat sie dich eigentlich wirklich gefilmt oder hab ich mir das nur eingebildet?" "Sie hat", sagte Daisuke knapp. "Und? Was hat sie eben dazu gesagt?" Daisuke seufzte. Dann meinte er: "Sie hielt mich für total süß. Ich will aber nicht süß sein. Ich will so cool sein wie Taichi-kun!" Sie schüttelte den Kopf und meinte: "Sei doch froh, wenn sie dich süß findet. Vielleicht hast du ja doch eine Chance bei ihr. Hat sie dir denn wenigstens ihre Telefonnummer gegeben oder so?" Daisuke murmelte: "Ja, wir treffen uns nächstes Wochenende. Sie will mich messen, damit sie mir was nähen kann..." "Cool!", rief seine Schwester. Doch er reagierte gar nicht darauf, sondern ging einfach nach Hause. Am nächsten Wochenende ließ Daisuke sich von seiner Mutter zu Tomoyo bringen. Sie zwinkerte ihm zum Abschied noch einmal verschwörerisch zu. Doch er achtete gar nicht darauf, sondern klingelte einfach an dem großen Tor, das zum Haus der Daidoujis führte. Sie schienen sehr wohlhabend zu sein. War er überhaupt angemessen angezogen? Er sah an sich herunter. Er trug schon wieder die gleiche Jacke wie bei ihrem ersten Treffen und seine Hose sah auch nicht sehr anders aus. Und seine Frisur hätte er vielleicht auch noch ein wenig ordnen können. "Daisuke-kun? Bist du das?", hörte er Tomoyos vertraute Stimme aus dem Lautsprecher. "Ja, hallo", sagte er. Das Tor öffnete sich und Daisuke trat ein. Noch während er auf das Haus zuschritt, wurde die Tür geöffnet und Tomoyo schaute hinaus. "Hi!", sagte er und grinste dabei. "Schön, dass du da bist.", sagte sie. Nachdem Tomoyo ihm erst einmal das Haus gezeigt hatte, führte sie ihn in ihr riesiges Zimmer. Dort holte sie ihr Maßband aus einer Schublade und begann, Daisuke von Kopf bis Fuß zu vermessen. Das war ihm ein wenig peinlich, wie er da so stand und sie die ganze Zeit um ihn rumwuselte, aber zum Glück war niemand anderes im Raum, der sie hätte beobachten können. Zusammen tranken sie auch noch Tee, aßen von Tomoyo selbstgebackene Kekse, die Daisuke sehr gut schmeckten, und unterhielten sich ein wenig. Irgendwann fragte Tomoyo dann: "Wollen wir uns vielleicht das Video anschauen, dass ich letzten Sonntag von dir gedreht habe?" Er wurde rot und murmelte: "Wenn es unbedingt sein muss..." Nachdem Tomoyo mit ein paar Handgriffen die Videokamera mit dem Beamer verbunden hatte, setzte sie sich neben Daisuke auf den Boden. Es war ihm ziemlich peinlich, sich selbst an der Wand zu sehen, wie er gerade über den Ball stolperte oder den Ball fünf Meter neben das Tor schoss, obwohl er eigentlich rein treffen wollte. Irgendwann reichte es ihm und er sagte mit hochrotem Kopf: "Können wir bitte aufhören? Das ist total peinlich." Sie lachte und sagte: "Ach was! Ich find das total süß!" Daisuke wurde noch röter und murmelte: "Wenn du meinst..." Als er es endlich überstanden hatte, sah er kurz auf die Uhr und sagte: "Meine Mutter kommt in fünf Minuten, um mich abzuholen." Tomoyo erschrak und sagte: "Oh, das ist schade. Aber ich habe dich doch noch gar nicht nach deinen Lieblingsfarben gefragt." "Wofür denn meine Lieblingsfarben?", wollte Daisuke wissen. "Für dein Kostüm natürlich." Daisuke überlegte. Dann sagt er: "Eigentlich mag ich rot und blau am liebsten. So wie bei meiner Jacke." "Okay!", flötete Tomoyo. "Kommst du dann nächstes Wochenende wieder?" Er nickte. "Klar. Gleiche Zeit?" "Ja.", sagte sie. Die Woche über machte Daisuke sich viele Gedanken darüber, was Tomoyo ihm wohl nähen würde, aber er hatte keine Ahnung, wie ihre anderen Kostüme so aussahen, also konnte er sich kein wirkliches Bild davon machen. Aber eigentlich empfand er das auch als nicht so wichtig. Wichtiger war es, dass er Tomoyo wiedersehen würde. Sie war aber auch wirklich ein süßes Mädchen und es freute ihn inzwischen, dass sie auch so für ihn empfand. Daisuke betätigte die Klingel. Sein Herz klopfte. Warum? Beim letzten Mal hatte es das auch nicht getan. Waren seine Gefühle für sie etwa stärker geworden? Das Tor öffnete sich und Daisuke trat ein. Langsam ging er auf die Tür zu. Was war, wenn das Kostüm total bescheuert aussah? Was sollte er sagen, damit er sie nicht anlog, aber auch nicht verletzte? "Daisuke-kun! Schön, dich zu sehen! Wie geht es dir?", rief Tomoyo, die gerade aus der Tür gestürmt kam. "Äh... gut." Tomoyo führte ihn eilig in ihr Zimmer. Dort ging sie zu ihrem Schrank und holte etwas heraus. Dann gab sie es Daisuke und sagte: "Dein Kostüm! Es sieht ein wenig normaler aus als die Kostüme, die ich sonst schneidere, aber ich wusste nicht, ob du auf solche abgefahrenen Kostüme stehst. Ich gehe kurz raus, dann kannst du es anprobieren." "Okay", meinte er. Sie verließ den Raum und ließ ihn allein. Zu dem Kostüm gehörte als Hauptbestandteil ein langer Mantel. Er lief nach unten rechts und links spitz zu. Der Mantel war größtenteils dunkelblau, aber vom Gürtel aufwärts schlängelten sich orangefarbene Flammen. Die Ränder des Mantels waren orange. Der Gürtel war ziemlich breit und schwarz, ein goldener Stern bildete den Verschluss. Zum Unterziehen hatte Tomoyo ein schwarzes, kurzärmliges Hemd vorgesehen, dessen Ärmelränder orange waren. Die Hose war ziemlich unauffällig. Sie war einfach kurz und schwarz. Dazu hatte Tomoyo noch Fahrradhandschuhe, also welche ohne Finger, genäht. Sie waren dunkelblau, genau wie der Mantel und hatten oben einen orange Pelzrand. Schnell zog Daisuke das Kostüm an. "Ich bin fertig!", rief er. Tomoyo betrat den Raum. "Das sieht ja großartig aus! Ich wusste ja, dass es zu dir passt, aber dass du so cool damit aussiehst, hätte ich nicht gedacht.", rief sie. Daisuke sah an sich herab. "Hast du zufällig einen Spiegel?", fragte er. Natürlich hatte sie. Sie ging zu ihrem Kleiderschrank und öffnete eine der Türen, an dessen Rückseite ein Spiegel angebracht war. Daisuke betrachtete sich darin. "Das ist irgendwie voll cool", staunte er, "danke, Tomoyo-chan!" Sie lächelte und sagte: "Jedes gute Kostüm braucht aber auch ein gutes Modell und du passt wunderbar dazu. Einfach cool!" Daisuke nickte, glücklich darüber, dass seine Befürchtung, das Kostüm sehe bescheuert aus, nicht zutraf. "Wollen wir nicht ein wenig spazieren gehen?", fragte Tomoyo. "In dem Kostüm?", wollte er wissen. "Klar! Warum denn nicht?" "Na ja...", druckste er herum. "Ist das nicht ein wenig auffällig?" Sie grinste und fragte: "Willst du nicht auffallen? Außerdem kennt dich hier doch keiner. Och, komm schon, Daisuke-kun." Er seufzte. Doch dann sagte er ja. Tomoyo holte noch schnell ihre Videokamera um ihn auch filmen zu können. Dann gingen sie los. Draußen wurden er schon gleich von vielen Leuten gemustert. Er fragte: "Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist? Alle starren mich an." Tomoyo lächelte und sagte: "Das ist doch egal. Freu dich doch darüber, dass du ihnen gefällst!" Tatsächlich, die Leute sagten Sachen wie: "Cooles Kostüm! So eins hätte ich auch gerne.", oder: "Ich würde auch gerne so cool aussehen wie der!" Daisuke konnte nicht anders, er musste einfach grinsen bei all den Komplimenten. Tomoyo, die ihn die ganze Zeit filmte, fragte: "Jetzt gefällt es dir doch auch, oder?" Er grinste in die Kamera und sagte: "Klar doch!" Nach einiger Zeit gingen sie wieder zurück, denn Daisuke würde bald abgeholt werden. Natürlich verabredeten sie sich schon mal für das nächste Wochenende. Daisuke freute sich jetzt schon darauf. Und als seine Mutter schon mit dem Auto vorfuhr, gab er ihr noch ein Küsschen auf die Wange und sagte: "Vielen Dank für das Kostüm, Tomoyo-chan." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)