Du Kennst Mich von Final-Judgement (BillxTom || --Tokio Hotel--) ================================================================================ Kapitel 2: Schwerer Alltag -------------------------- Kapitel 2: Schwerer Alltag Der Rest des Samstages verlief relativ ereignislos, da Bill und Tom für ihre Verhältnisse sehr früh ins Bett gingen, um für die Bandprobe fit zu sein. Am nächsten Morgen wachte Tom gegen neun Uhr auf und sah sich um. Die Sonne schien auch im Herbst noch ziemlich kräftig und flutete sein Zimmer mit Licht. Er streckte sich etwas und brauchte noch ein paar Minuten um richtig wach zu werden, doch kurz darauf tapste er ins Bad. Dort stand bereits - wie sollte es anders sein - Bill vor dem Spiegel und zupfte unschlüssig an seinen Haaren herum, schmierte manchmal ein wenig undefinierbares Zeugs hinein, hochkonzentriert richtete er jede einzelne Strähne in irgendeine Richtung. "Und? Wird's was mit dem Vogelnest?", fragte Tom grinsend und lehnte im Türrahmen. Bill erschrak sich ziemlich und sah zu seinem Bruder. "Mann! Ich hab dich gar nicht mitgekriegt... Und was heißt hier Vogelnest?! Immer noch besser als so ein Filzteppich...", gab Bill schnippisch zurück, musste aber auch etwas grinsen. "Okay, okay, Waffenstillstand!", meinte Tom, denn wenn es um seine Dreads ging war er ziemlich eitel, aber er wollte nicht nochmal zurückschlagen, schließlich hatte er mit den leichten Sticheleien angefangen. Außerdem machten sie beide sich ohnehin nur einen Spaß draus, den jeweils anderen ein bisschen zu ärgern. Bill zückte seinen Kajalstift. "Und wehe du störst mich jetzt!", warnte der Schwarzhaarige und fing an, sich zu schminken. Tom seufzte. Das war ja typisch. Aber er kam dem Wunsch seines Bruders nach und ging erstmal zurück in sein Zimmer, auf der Suche nach neuen Klamotten für den Tag, die er dann auch fand. Nachdem Bill im Bad endlich fertig war, konnte Tom diesen Raum in Beschlag nehmen. Bill ging derweil schon einmal hinunter in die Küche, wo seine Mutter das Frühstück machte. "Mama, wir haben heute im Keller Bandprobe. Ist doch okay, oder?" Seine Mutter nickte nur. "Ich gehe heute ohnehin mal in die Stadt, da könnt ihr von mir aus im Keller machen was ihr wollt, Hauptsache ihr lasst alles ganz." "Klaaar..." Bill setzte sich an den Tisch und angelte sich einen Toast, den er daraufhin mit seiner Lieblingsmarmelade beschmierte. Doch er beschloss, mit dem Essen noch auf Tom zu warten, also lauschte er dem Radio. Eine Viertelstunde später kreuzte Tom auch schon am Tisch auf und setzte sich neben seinen Bruder. Sie aßen auch sofort los, da beide schon wieder mörderischen Hunger hatten. Doch Bill schaffte es mal wieder sein Kakaoglas umzustoßen und den ganzen Tisch zu fluten. Tom lachte, doch Siemone fand das weniger lustig, da sie immer wieder alles wegmachen musste. "Ey, du kriegst so was echt immer wieder hin! Tollpatsch...", lachte Tom und sah zu Bill. "Ach menno... Frag mich echt, wieso dir so was nie passiert!" "Ganz einfach, Bill, ich pass mehr auf, was um mich herum passiert!" Nach einigen Morgenstunden warteten die Zwillinge auf Gustav und Georg, die auch bald eintrafen und nun standen alle vier im Keller im Proberaum und Tom stimmte noch seine Gitarre ein, der Rest war so gut wie erledigt. Gustav und Georg waren ebenso erfreut über den baldigen Auftritt wie Bill und Tom. "Also", begann Bill, "Ich sag mal, wir treten mit "Lebe die Sekunde" auf. Einwände? Nicht? Na dann gut!" "Hey!", warf Gustav ein, "Du hast uns ja keine Zeit des Widerspruchs gegeben..." "Wieso? Haste was dagegen?" "Nee, aber ich mein nur..." "Na also!", grinste Bill, "Ich wusste, dass ihr meiner Meinung sein würdet!" Damit fingen sie an zu spielen und Bill gab im Singen wieder mal sein Bestes. Seine Stimme war immer noch etwas quietschig, aber in letzter Zeit bekam er das sehr gut in den Griff und war auch richtig stolz auf sich. Überhaupt hatte sich die junge Band "Devilish" in den letzten Monaten wahnsinnig gut gemacht. Sie wurden immer besser und bekamen auch von Auftritt zu Auftritt ein immer größeres Publikum. Das war für alle vier schon ein großer Erfolg. Sie liebten die Musik, sie war ihr größtes Hobby und damit verbrachten sie auch fast ihre ganze Freizeit. Nach ungefähr drei Stunden intensiven Probens - und intensiven Leerens von Red Bull-Dosen - beschlossen sie, in die Stadt zu gehen. Von Magdeburg bis nach Loitsche waren es knapp zwanzig Minuten und so waren sie schon bald angekommen. "Ich will in ein Eiscafé!", rief Bill sofort erfreut, als sie in der Innenstadt waren. "Im Herbst?", fragte Georg verwirrt. "Ist doch egal. Ich wäre auch für'n Eiscafé.", grinste Tom und steckte die Hände in die Hosentaschen. "Na gut. Wenn ihr meint... Mir ist das egal.", sagte Gustav und so schlenderten sie in das nächstgelegene Café. "Hier gibt's ja auch Kuchen, also zieh nicht so 'ne Schnute, Georg!" Bill piekste dem, mit 15 Jahren, Ältesten der vier in die Hüfte und setzte sich mit seinen Freunden an einen Tisch. "Okay, okay, dann nehm' ich halt Ku-..." Doch Georg wurde unterbrochen, als fünf Jungen um die Ecke kamen, kaum älter als Bill und Tom. Bills Gesichtsausdruck verfinsterte sich sofort, das waren Michael und seine vier dummen Kumpels. Allesamt aus seiner neuen Klasse. Michael grinste. "Na sieh mal einer an, wen haben wir denn da? Billyboy und seine Sippe...", bemerkte er schnippisch. "Nenn mich nicht immer Billyboy...", knurrte Bill. Viele nannten ihn so, aber von Michael war es dieses schleimige und unausstehliche "Billyboy" das er hasste. "Oh, stimmt ja, Billygirl hätte ich sagen müssen, tut mir Leid, Süße." Tom wurde nun langsam auch wütend. "Sag mal, was bildest du dir eigentlich ein wer du bist?!", motzte er Michael an. Er kannte den Jungen bisher nur vom Sehen, Bill hatte nie sonderlich viel von seiner neuen Klasse erzählt. Michas Augen wanderten zu Bills Bruder. "Aha? Und wer bildest du dir ein, zu sein? Moment mal... Dich kenn ich. Na klar, du bist der Bruder von Bill. Bill hat im Unterricht schon oft von dir erzählt, in Ethik und so, wenn's um nervige Geschwister ging..." Toms Selbstbewusstsein schwand. Er sah Bill verwirrt und zugleich enttäuscht an. "Das... das stimmt nicht!", erwiderte Bill kleinlaut. "Klar stimmt das.", warf Michael ein, "Du hast doch in jeder freien Sekunde über ihn gelästert was das Zeug hielt, seine ganzen Macken heraus geplaudert und dich über ihn lustig gemacht. Du bist echt widerlich, Bill! Ich habe auch einen Bruder und der nervt mich manchmal, aber ich würde nie so gemeine Dinge über ihn erzählen!" Michael schien plötzlich ziemlich ernst und sah den schwarzhaarigen Jungen vorwurfsvoll an. Tom war mit der ganzen Situation völlig überfordert. Er hatte keine Ahnung, was Bill in der Schule von ihm erzählte, ob er überhaupt was erzählte. Beide waren doch immer so ein Superteam gewesen... Und bevor sie zwangsversetzt wurden hielten sie doch auch in der Schule immer zusammen. "Der nutzt das voll aus, wenn du mal nicht um ihn rumlungerst.", wandte Michael an Tom, "Ehrlich, wenn ich so einen hinterhältigen Typen als Bruder hätte... Du tust mir Leid." Tom schwieg. Er sah zu Bill und wollte Antworten, doch auch Bill schwieg und sah eingeschüchtert zu Boden. "Das... das stimmt nicht... ich hab nicht...", nuschelte er, doch er sagte nichts weiter. Gustav und Georg schauten sich verwundert an. Was war denn jetzt los? "Tzz. Jetzt hast du wohl nichts mehr zu sagen, du Arsch. Ich hab's dir ja gesagt, irgendwann kommt alles raus! Und jeder wird bald wissen, was für eine kleine, schleimige Made du bist und-..." Tom war aufgestanden und blickte Michael wütend in die Augen. "Wehe - du - beleidigst - meinen - Bruder - noch- ein - mal...", sagte er entschlossen. "Was?!", fragte Michael verblüfft, "Was geht denn mit dir ab? Nachdem was der über dich erzählt hat... und du beschützt ihn?!" "Das tut nichts nur Sache! Vielleicht hat er das ja, na und?! Es geht mir jedenfalls voll gegen den Strich, wenn jemand meinen Bruder beleidigt... Wenn ihm was nicht an mir passt, dann ist das eine Sache zwischen uns und da hast du dich nicht einzumischen! Und wenn er mir was zu sagen hat, dann wird er's schon machen, also spiel du dich hier nicht so auf..." Bill war vollkommen geschockt von Toms Reaktion, gleichzeitig aber auch wahnsinnig gerührt. //Tom tut so viel für mich...!//, schoss es ihm durch den Kopf. "Du Kleiner...!", presste Michael zwischen den Zähnen hervor und er holte aus. Es gab einen lauten Knall. Tom weitete erschrocken die Augen. Bill war vor seinen Bruder gerannt und hatte Michaels volle Faust ins Gesicht bekommen. Er hielt sich die Nase, die stark blutete, und kniff vor Schmerzen ein Auge zusammen. "Du bist hier der Widerliche, Michael!", sagte Bill, "Du musst dich mal reden hören... Furchtbar..." Doch plötzlich wurde ihm schwarz vor Augen und er bekam kurz darauf nichts mehr mit... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)