Wenn alles einen Sinn ergibt von RoseMalfoy (Neues Kapitel!!!!) ================================================================================ Kapitel 35: Ein kleiner Höllendämon ----------------------------------- Hallo euch allen! Ich habe es trotz meiner gering bemessenen Zeit geschaft ein neues Kapitel fertig zu stellen. Langsam wird mein Hang zur Crossover deutlich. Auch in diesem Kapitel kommt ein neuer Charakter dazu, vielleicht kennt ihr ihn vielleicht nicht. Für den Verlauf der Story braucht ihr ihn nicht zu kennen. Ich sag nur soviel, er ist einfach liebenswert. WICHTIG: Ich habe mir erlaubt einen kleinen Spoiler in die Story einzubauen. Es ist wirklich nur sehr winzig. Im dritten Film kämpfen Sess und Inu gegen Souunga, das dritte Schwert ihres Vater. Ohne groß was zu verraten, es landet am Ende in der Hölle. Das Sess und Inu gewinnen, ist ja sowieso jedem klar. @hotepneith: Dantes Inferno? Kenn ich nicht, hab ich da was ähnliches geschrieben? Das ist ja lustig. @black_harpye: Nun Kaya konnte das Eis wegschmelzen, weil sie all ihre schlechten Taten immer direkt einsieht. Das Eis war so, das es wegschmolz, wenn man seine Taten einsah deshalb konnte es es. Ich hoffe jetzt konnte man es verstehen. Nun aber zu der Story. Viel Spaß beim Lesen! -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 35: Bei Inu und den anderen: „Das ist doch unglaublich, dass du mir das nicht gesagt hast.“ Seit geschlagenen zehn Minuten regte sich Inu Yasha darüber auf, dass Kagome ihm nichts von dem Juwelensplitter erzählt hatte, der sich im Besitz ihrer Schwester befand. Die junge Schülerin konnte darüber nur zum X-mal die Augen verdrehen. Es war halt immer dasselbe mit ihm. „Wenn ich es dir erzählt hätte, wärst du sofort losgestürmt, um ihn ihr wegzunehmen.“ „Ja! Da kannst du so was von sicher sein.“ Cerberus hatte seit Jahren, ach was seit Jahrhunderten, nicht erlebt, dass sie ignoriert wurde. Sie war die Hüterin des westlichen Höllentores. Manche Höllenbewohner bekamen Angstzustände, wenn sie nur ihren Namen hörten, aber diese hier schienen sich mehr für irgendwelchen Schmuck zu interessieren. Mit diskretem Hüsteln versuchte sie sich bemerkbar zu machen. Fehlschlag! Sie warf einen Blick zu dem Dämon, aber der schien nur mit dem Rücken zu ihnen in der Gegend herumzustehen. Das konnte es doch nicht geben. Jetzt riss ihr aber der Geduldsfaden. „RUHE!“ Augenblicklich drehten sich Inu Yasha und Kagome verwundert zu ihr um. Sie hatte ihre Hände zu Fäusten geballt und schaute wutfunkelnd zu den beiden Streitenden auf. „Ich will euren kleinen Streit ja nicht stören, aber ich würde jetzt doch gerne nach diesem Dämon suchen, da ich noch einiges anders zu erledigen habe.“ „Oh, bitte. Es tut mir leid.“ Dabei warf Kagome dem Hanyou einen vernichtenden Blick zu, der soviel hieß wie: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Inu Yasha aber quittierte das nur mit einem Schnauben. Cerberus nahm das mal als eine Entschuldigung hin. „Wir sollten am besten in Siro anfangen, da...“ Ein schrilles, lautes Piepsen unterbrach die Höllendämonin. Etwas an ihrem Handgelenk, das aussah wie eine Kugel an einem Band blinkte rot und gab diesen merkwürdigen Ton von sich. Cerberus hielt die Kugel sofort vor ihr Gesicht und zur Verwunderung der anderen erschien die Abbildung eines anderen Dämons in ihr. „Cerberus-sama, wir werden angegriffen. Abteilung C Planquadrant 13. Hauptstadt Hato. Fordern sofort Verstärkung an.“ „Ich habe verstanden. Bin unterwegs!“ Die Kugel erlosch. Inu Yasha, der so was überhaupt nicht und Kagome, die so was hier nicht erwartet hatten, starten die Dämonin fragend an. Zur weiteren Verwunderung trat Sesshoumaru nun neben die beiden. Er hatte wohl genug davon einfach in der Gegend herum zu stehen und die Nebelgestallten zu beobachten. „Wir haben keine Zeit zu verlieren.“ Die Dämonin hatte einen sehr ernsten Gesichtsausdruck, der den anderen den Ernst der Lage deutlich machte. Mit einer Handbewegung von ihr verschwamm das Umfeld um die kleine Gruppe in einem undurchsichtigen, schwarzen Nebel. Zurückblieben nur die schwarzen Gestallten, die sofort wieder aufeinander losgingen. Bei Kaya und den drei Shinis: „Au! Das ist mein FUSS!“ „Entschuldigung.“ Suikotsus Stimme drang nur gedämpft bis zu mir. Das schwarze Loch hatte sich als eine gewaltige, dunkle Rutsche entpupt, auf der wir jetzt schon mindestens zehn Minuten unterwegs waren. Eine beachtliche Sache, wenn man unsere Geschwindigkeit in Betracht zog. Ich konnte gerade hinter mir hören, wie sich Bankotsu schon wieder darüber beschwerte, dass Jakotsu ihn irgendwo unpässlicher Weise angefasst hatte, als endlich ein Licht am Ende der Rutsche erschien. Eine lustige Sache, wenn man mal darüber nachdachte. Der Himmel hatte einen Tunnel und die Hölle eine Rutsche, an dessen Ende ein Licht war? Darum heißt es wohl ‚mit List und Tücke erreicht man sein Ziel schneller’. Meine Augen wurden schmerzhaft geblendet, als sich das Licht auf der glatten Fläche der Rutsche spiegelte. Unten war sie viel breiter, sodass wir nicht alle aufeinander landeten. Ich bewunderte Suis Reflexe, da er bei unserem Stopp sofort herumschnellte und mich auffing, damit ich nicht wieder auf meiner Wunde landete. Der Anblick, der sich bei unserem Stopp offenbarte war einfach nur überwältigend. „Man, oh man!“ Das konnte man aber laut sagen. Bankotsus kleiner Ausruf traf genau das, was auch ich gesagt hätte. Unsere kleine Rutschpartie endete auf einem Plateau, von dem aus man das ganze Gebiet überblicken konnte. Alles hier war aus rotem, grob gearbeitetem Stein. Riesige Häuser mit dunklen Lochern darin, die wohl die Fenster darstellten, aber wie unheimliche leere Augenhöhlen wirkten. Als ich einen Blick zur Decke warf, erkannte ich dort nur hellen, roten Nebel, der es einem auch unmöglich machte den Anfang der Rutsche zu erkennen. Der Blick auf den Horizont hingegen wurde nicht durch Nebel sondern durch gewaltige Klippen verwehrt. Sie stachen wie Zähne in den Himmel hinein. Alles schien seltsam fremd, aber immer noch kein Feuer, wie man es eigentlich vermutet hatte, auch wenn die groben Gebäude entfernt Flammen glichen. Sui half mir auf und stützte mich etwas. Ban und Jako waren schon zum Rand gelaufen. Wir traten neben sie, als sie schon wild miteinander diskutierten. Eine große Treppe führte von hier aus hinunter zu einem Tor an dem rechts und links ein kleines Häuschen stand, wie man es vom Eingang eines Freizeitparks kannte. Außer dem Tor gab es keinen Ausgang. Eine feste Mauer verhinderte das Entkommen. „Zu schade, keine Willkommensparty.“ Obwohl es ein Scherz von Jakotsu war, fiel es nun auch mir auf. Wir waren die einzigen hier. Obwohl man von hier aus einiges sehen konnte waren die termitenbauähnlichen Hauser viel zu eng aneinander gebaut um einen Blick in die Straßen zu werfen. „Schauen wir uns das mal an.“ Bankotsu, denn ich mal stillschweigend als den Anführer akzeptierte, stieg die Treppe hinunter, die verlief seitlich an dem Plateau entlang so dass eine Seite frei in den Raum hing. Mit jedem Schritt schien mein Bein schmerzhaft zu pochen. Dies fiel wohl auch meinem behandelnden Arzt auf. „Wenn ich mich nicht bald darum kümmern kann, könnte es sich entzünden.“ Sein Blick war sanft und zudem noch entschuldigend. Schade, dass ich nicht auf den Typ Mann stand. Er war wirklich einfach zu süß. „Lass sie, dann haben wir ein Problem weniger.“ Herausfordern warf Jakotsu mir einen Blick über die Schulter zu. Na hoffentlich stolperst du, konnte ich da nur denken. Immerhin war die Treppe schön steil und wir hatten immer noch ein Stück vor uns. Auf mein folgendes Grinsen wollte Jako wieder etwas erwidern, doch Ban unterbrach ihn. „Mensch, Jakotsu! Sie hat uns befreit, da können wir wenigstens dafür sorgen, dass es ihr gut geht. Außerdem hatten wir schon schlechtere Herrn.“ Bankotsu sah seinen Freund kurz genervt von der Seite an, bevor dieser sich wieder nach vorne wand. Aber auch wenn das geklärt war, brannte mir jetzt etwas anders auf der Zunge. Ich sprach es aus, als wir gerade den Fuß der Treppe ereichten. Auch hier keine Menschen- bzw. Dämonenseele. „Herrn?“ „Nun, du hast uns befreit, darum stehen wir in deiner Schuld. Bis wir die beglichen haben, bist du unsere Herrin.“ Nach einem abschätzigen Schnauben von Jakotsu, konnte ich mir gut vorstellen, was er davon hielt. Bankotsu ließ an seiner gleichgültigen Art deutlich seine Gefühle dafür durchklingen, aber zumindest Sui lächelte mir sanft zu. Wir erreichten das weit geöffnete, rote Tor. In den beiden Buden war keiner zu entdecken. An den vielen Fußspuren auf dem roten Sandboden konnte man allerdings erkennen, dass hier noch vor kurzem wildes Treiben geherrscht hatte. „Herr Gott, stinkt das hier!“ Da musste ich Bankotsu Recht geben. Oben auf dem Plateau hatte man es für den Schweißgeruch eines anderen gehalten, aber hier unten war die Luft dick und schwer. Ein Geruch, den ich ohne Zweifel als den widerlichsten Bezeichnen konnte, den ich je in der Nase gehabt hatte. „Was ist das denn?“ Ich hatte es nur leise zu mir selber gesagt, aber Sui-san, der im Moment meine lebende Krücke spielte, hatte es trotzdem gehört. „Verbranntes Fleisch. Und nach DEM Geruch zu urteilen, ziemlich viel.“ Na, da konnte ich mich noch auf etwas freuen. Wir hatten das große Tor hinter uns gelassen und erreichten jetzt wohl eine der Hauptstraßen. Es war eine breite Straße, an die viele große Häuser grenzten. Auch hier war kein Zeichen eines Lebewesens. Dennoch waren deutliche Spuren von Leben zu erkennen. Es schien alles, als hätte man es in wilder Hast einfach so gelassen. Dort stand eine Tür sperrangelweit auf, hier hatte man einen, der an die Straße grenzenden Rinnsteine nicht zu Ende gefegt, so dass der Besen einfach auf den Boden liegengelassen worden war. Was war hier nur passiert? Unsere Schritte hallten gespenstisch von den Häuserwänden wieder. Der Sand unseren Schuhen knirschte bei jeder Bewegung. Man hatte das unheimliche Gefühl direkt in einem Horrorfilm gelandet zu sein. Okay, das Gefühl hatte wohl nur ich, da ich die Einzige war, die wusste was ein Horrorfilm war. Als wir an eine Kreuzung kamen, warf ich einen Blick auf eines der Straßenschilder, aber das ergab keinen Sinn für mich. Ein wildes Gewirr aus Zeichen. „Wir werden beobachtet.“ Bankotsu war stehen geblieben. Direkt neben ihm hatte Jakotsu Stellung bezogen. Beide suchten die Umgebung ab, schienen aber den Fremden nicht entdecken zu können. Das war aber auch kein leichtes Unterfangen. Die schwarzen Fenster schienen alle, als könne sich jemand in ihren undurchdringlichen Schatten verstecken. Ich wusste nicht woran Ban erkannt haben wollte, dass uns jemand zusah. Mir war kein Geräusch zu Ohren gekommen. „Komm raus! Wir wissen, dass du da bist!“ Wir waren immer noch bei der Kreuzung, was kein guter Ort war um sich zu verstecken. Von jeder Stelle aus konnte man uns sehen. Plötzlich konnte man deutlich hören, wie jemand davonrannte. Ohne große Vorrede nahmen Jakotsu und Bankotsu die Verfolgung auf. Sui und ich folgten ihnen in einem gewissen Abstand. „Lass mich los!“ Als der Arzt und ich die beiden eingeholt hatten, hatte Bankotsu einen Jungen im Schwitzkasten, dieser wand und krümmte sich in dem Griff, sodass sein lilafarbener Zopf wild hin und her flog. „Keine Sorge mein Junge, wir wollen dir nichts tun.“ Sui versuchte ihn zu beruhigen, was ich ihm hoch anrechnete, doch den Jungen ließen diese Worte kalt. „Wie niedlich!“ Ohne große Vorwarnung fiel Jakotsu dem kleinen um den Hals. Ob es Ekel, Entsetzen oder einfach Überraschung war, die dem Jungen nun im Gesicht stand wusste man nicht, aber zumindest hatte er aufgehört wild um sich zu schlagen. Da mich dieses Bild leicht anekelte, versuchte ich das Gespräch direkt auf den Punkt zu bringen. „Junge, warum ist hier niemand?“ Wie als würde er aus einer Trance erwachen, riss der Junge sich los und wischte sich verärgert über die Wange, auf der Jakotsu einen deutlichen Kussabdruck hinterlassen hatte. „Gehört ihr nicht zu Kurokuma?“ Fragte der Junge nun verwundert, nachdem er uns eindringlich gemustert hatte. „Nein, Wer soll das denn sein?“ Da auch die anderen nicht aussahen, als würden sie den Namen kennen, entschloss ich mich das Gespräch weiterzuführen. Der Junge hatte sich zu Sui und mir geflüchtet, wohl um Jakotsus verträumten Blick zu entgehen. Vom nahen erkannte ich auch, dass er spitze Ohren hatte. Ob er wohl ein hier ansässiger Dämon war? „Ihr kennt ihn nicht? Ihr kommt wohl gerade erst aus Siro. Nun, Kurokuma ist der Anführer einer Rebellenarmee. Er ist in den Besitz eines unglaublich starken Schwertes gekommen und dann hat er alle Bewohner der Stadt, in der er war, umgebracht. Danach hat er das mit allen Städten gemacht, die ihm im Weg standen.“ Man konnte die lodernde Wut sehen, die in dem kleinen Kerl brannte. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und er hatte die Lippen fest aufeinander gedrückt. „Dann ist das hier wohl auch passiert und du hast überlebt, weil du dich versteckt hast.“ Auf Bankotsus Worten hin, drehte sich der Junge aufgebracht zu ihm um. Wütend blickte er zu seinem Gegenüber auf. „Das ist nicht wahr. Ich wollte mit den Männern kämpfen, aber als sie mich entdeckten haben sie mich zurückgeschickt, aber hier waren alle schon...tot.“ Es schien noch nicht lange her zu sein, da der kleine über seine eigenen Worte noch erschrocken war. „Was ist mit den Männern?“ Der Junge schüttelte nur den Kopf und wir verstanden. Keiner war dem Angriff entkommen. Er stand nun mit dem Rücken zu mir, so dass ich ihm eine Hand auf den Kopf legen konnte. Er drehte sich verwundert zu mir um. „Wie wäre es, wenn wir irgendwo hingingen, wo es gemütlicher ist. Außerdem muss jemand mal nach meinem Bein schauen.“ Der Junge blickte kurz zu meiner Verletzung. Als er den schon wieder leicht geröteten Stoff sah, verstand er. „Hier in der nähe gibt es eine kleine Praxis. Da gibt es ganz bestimmt auch Verbandszeug.“ Gott, das hörte sich doch an, als würde es endlich bergauf gehen. Bei Sango, Miroku und dem Rest: „Was, wenn sie gar nicht mehr zurückkommen?“ „SHIPPO! Ich sag das jetzt nur noch einmal: Sie kommen ganz sicher wieder!“ Auch wenn Sango Shippos Angst gut nachempfinden konnte, riss ihr doch bald der Geduldsfaden. Zum mindestens fünften Mal hatte er das gefragt und sie hatte alle vorigen Male geduldig geantwortete, aber nun war es einfach zuviel. Rin konnte doch auch ruhig sein. Die Gruppe hatte sich in einem etwas dichteren Teil des Waldes zurückgezogen. Nachdem sie den Waldboden einige Male abgesucht hatten, hatten sie es aufgegeben. Sie wussten zwar wo ihre Freunde jetzt waren, aber ihnen helfen konnten sie nicht. Die Nacht brach über ihnen herein. Alle saßen still um ein Lagerfeuer herum, dass Miroku entzündet hatte, als es zu dunkel geworden war. „Sie haben nicht mehr viel Zeit.“ Miroku schaute die junge Dämonenjägerin nicht an, als er das sagte. Sein Blick war starr auf das Feuer gerichtet. Einige Funken spiegelten sich in seinen Augen. Sango wusste was Miroku damit meinte. Morgen würde das Ei der Prinzessin schlüpfen. Könnten sie es nicht verhindern, hätten sie ein ernst zu nehmendes Problem. „Ja ich weiß. Aber ohne die anderen haben wir keine Chance. Nicht gegen eine ganze Armee.“ „Dann heißt es wohl warten und hoffen.“ Nun blickte Miroku sie doch an, aber er konnte nur ein trübes Nicken wahrnehmen. „So sieht es wohl aus.“ Bei Kaya und den anderen: Der Ort an den uns der Junge brachte war wirklich eine Praxis, man roch es schon, wenn man den Raum nur betrat. Der verhängnisvolle Geruch von Desinfektionsmitteln. Alles hier, ob Tische oder Stühle, waren aus rotem Stein gefertigt worden. Wenn die Lage nicht so ernst gewesen und meine Schwester da gewesen wäre, hätte ich irgendetwas sehr albernes über einen Vergleich mit den Feuersteins gesagt. Leider war sie nicht da. Sui bugsierte mich auf einen der Stühle. Mit dem Jungen zusammen verschwand er kurz im Nebenzimmer. Jakotsu und Bankotsu bezogen wohl rein aus Routine an den beiden Fenstern Stellung. Nach wenigen Minuten kamen die anderen beiden wieder, belanden mit Verbandzeug für eine ganze Armee. „Die sind hier wirklich gut ausgestattet.“ Sui-san begann sofort damit meine Wunde zu versorgen. Der Junge setzte sich neben mir auf einem Stuhl und schaute dem Arzt aufmerksam bei seiner Arbeit zu. Als mich die Stille störte, wand ich mich an den kleinen. „Wie heißt du?“ „Chrono und ihr?“ „Kaya. Das sind Bankotsu, Jakotsu und Suikotsu.“ Ich nahm zwar an, dass sich Sui schon selber vorgestellt hatte, oder es sicher noch gemacht hätte, aber ich wollte ins Gespräch kommen. Chrono sah jeden auf eine Handweisung von mir kurz an, wobei ihm Jako eine Kusshand zuwarf. Ich zog seine Aufmerksamkeit schnell auf mich, um davon abzulenken. „Dafür, dass hier gerade ein Angriff war, sieht die Stadt aber sehr intakt aus.“ Klar, wusste ich, dass der Junge jetzt sicher nicht über das Thema reden wollte, aber irgendwie musste ich hier ja an Informationen kommen. Er sackte im Stuhl etwas zusammen, bevor er mich aufklärte. „Etwas außerhalb der Stadt gibt es einen Stützpunkt der Krieger. Dort haben sich die Bewohner versteckt, aber es hat nichts geholfen. Alle liegen jetzt dort irgendwo. An einer Plünderung hatten die wohl kein Interesse. Sie brauchten wohl nichts“ Er warf einen Blick an Bankotsu vorbei durchs Fenster und ich nahm mal an, dass der Stützpunkt wohl irgendwo in der Richtung lag. Ich biss die Zähne zusammen, als Sui gerade eine Paste auf meine Wunde auftrug. Er lächelte nur entschuldigend, als ich ihn finster anblickte. „Sag mal wir sind doch hier in der Hölle, wie kann es denn dann Krieg geben. Ich dachte nur böse SEELEN kämen hier her. Können Seelen denn überhaupt kämpfen.“ Chrono verstand wohl was ich meinte, denn er nickte heftig auf meine Frage hin. „Hier in der Hölle schon. Es wäre ja dumm, wenn die Seelen körperlos wären, dann könnten sie ja keine Schmerzen empfinden. Beim Tod eines Wesens wird in Siro eine perfekte Kopie seines Körpers angefertigt, in den die Seele dann eintauchen kann. So können die Missetäter ihre Straffen abarbeiten, bis sie wiedergeboren werden.“ Ah, Notiz an mich: Nicht in die Hölle kommen! Zu meiner Verwunderung schien diese interessante Erklärung nur mich zu kümmern. Sui hatte von seiner Arbeit nicht aufgesehen und auch Ban und Jako hatte meiner Meinung nach nicht mitgehört. Ignoranten! „Also, wenn du soviel über die Hölle weißt, kannst du mir doch sicher sagen, wie ich wieder von hier wegkomme.“ „Wegkommen?“ Bei Inu und den anderen: Der Nebel lichtete sich. Man hatte gar nicht bemerkt, dass man sich vom Platz bewegt hatte, nur die veränderte Umgebung gab darüber Aufschluss. Inu Yasha und Sesshoumaru gingen sofort in die Verteidigung über. Um sie herum stand nämlich eine Truppe von mindestens zwanzig schwer bewaffneten Kriegern. Sie trugen die schweren Rüstungen von Samurai. Schwarz, glänzende Oberflächen und fein gearbeiteter roter Stoff zeichneten sie aus. Sie trugen Helme mit beeindruckenden „Geweihen“. Die Platte, die die beiden Teile verbannt war bemalt mit dem Hollenkessel. Dies waren eindeutig Krieger der Höllenarmee. Cerberus schritt würdevoll auf die Männer zu, diese verbeugten sich vor ihr. Bei dieser Tat klapperten die Rüstungen und die Schwerter der Krieger. Ein Geruch von Schweiß lag in der Luft, woraus man wohl schließen konnte, dass die Männer schon länger in den Rüstungen steckten. Die Gruppe befand sich auf einem einsamen Hügel, von dem aus man auf eine beeindruckende Stadt sehen konnte. Riesige, rote Gebäude ragten in den nebligen Himmel hinauf. Alles war Kreisrund angeordnet, so dass sich im Zentrum der Stadt ein Gebilde erhob, das man nur als ein Schloss bezeichnen konnte, auch wenn man noch nie ein Gebäude dieser Bauart gesehen hatte. Türme gingen schräg von dem Hauptgebäude ab und überschatteten so gespenstisch, wie eine Krallenhand die anderen Bauten. „Einen Lagebericht.“ Auch wenn die Männer ihnen fragende Blicke zuwarfen, war Cerberus wohl nicht in der Stimmung jetzt etwas zu erklären. Kagome und die Hundejungen waren der Dämonin einfach gefolgt und lauschten nun den Ausführungen einer der Krieger. „Kurokuma ist mit seinen Leuten auf direktem Weg hierher. Wir haben schon die Städte Suzume und Tubame verloren. Soweit wir wissen konnten auch die Männer aus Karazu nichts ausrichten. Von der Zivilbevölkerung gab es ebenfalls keine Überlebenden. Wie schon bei allen vorherigen Angriffen wurden die Sünder mitgenommen und haben sich Kurokuma angeschlossen. Seine Truppenstärke dürfte sie nach unseren Angaben verdoppelt haben.“ Mit geschlossenen Augen hatte Cerberus den Worten des Mannes gelauscht. Nur an dem Verziehen ihrer Mundwinkel war ihr Missfallen zu erkennen. Sie öffnete die Augen wieder und ließ ihren Blick einmal über die Männer schweifen. „Gut, die Männer sollen Stellung beziehen. Ich nehme an, dass der Rest der Truppe schon am Pass auf den Feind wartet.“ Ein Nicken des Mannes bestätigte ihre Vermutung. Der Rest der Truppe und der Mann der gesprochen hatte verbeugten sich erneut vor Cerberus. „Wir rücken aus!“ Die Männer entfernten sich im strammen Laufschritt. Mit einem besorgten Gesicht wand sich die Dämonin wieder an die drei Neulinge in der Hölle. „Wer ist Kurokuma?“ Wirklich Kagome fragte sich gerade, wie die Jungen ohne sie ausgekommen wären. Es traten noch weitere Sorgenfalten in Cerberus Gesicht, als sie auf die Frage der jungen Schülerin antwortete. „Er ist ein grausamer Bandit, dem die Wiedergeburt auf alle Zeiten hin verwehrt wurde. Seither hatte er den Plan die Unterwelt an sich zu reißen. Vor einiger Zeit gelangte er in den Besitz eines sehr mächtigen Schwertes. Damit hatte er die Macht sich gegen die Wächter aufzulehnen. Nun führt er Krieg gegen uns.“ Inu Yasha, der bis jetzt nur teilnahmslos daneben gestanden hatte, horchte auf, als Cerberus von einem mächtigen Schwert sprach. „Was für ein Schwert?“ „Souunga.“ Verwirrt schauten alle Sesshoumaru an. Nicht dass er auf Inu Yashas Frage geantwortete hatte, war das wunderlichste, sondern die Tatsache, dass er wusste wie das Schwert hieß. „WAS!!!“ Kam es nun von Kagome und Inu Yasha. Bei Kaya und den anderen: Chrono sah mich mehr als verwundert an. Was war denn so seltsam? Ich hatte doch nur gefragt, wie man wieder aus der Hölle verschwinden konnte. „Man kann nur von hier weg, wenn man wiedergeboren wird.“ Irgendwie hatte ich diese Antwort befürchtet. Dennoch war mein Wille noch nicht gebrochen. Immerhin gab es nicht minder viele Storys in denen die Helden aus der Hölle wiederkehrten. Lassen wir jetzt mal außer Acht, dass die Helden vorher ewig leiden mussten, schwere Gefahren zu überwinden hatten und in der Regel Männer waren. „Gibt es keine andere Möglichkeit?“ Als er mich nun wieder ratlos ansah, versuchte ich eine andere Mithode. „Gut, zu wem würde man gehen, wenn man so eine Frage hat?“ Chrono überlegte. Er hatte eine Hand ans Kinn gelegt und schien schwer zu grübeln. Wenigstens einer, der sich für mich mal richtig ins Zeug legte, auch wenn ich Sui sehr dankbar war, der gerade mit meinem Verband fertig geworden war. Es schmerzte jetzt schon erheblich weniger. Ich nahm sogar an, dass ich wieder alleine laufen konnte. „Also am besten fragte man das ein Gelehrten in einer der Hauptstädte. Die leben schon ewig und werden so was sicher wissen.“ Das war doch mal ein Hoffnungsschimmer. Ein Ziel war gesetzt, jetzt nur noch dahin kommen. „Wie weit ist es denn bis zur nächsten Hauptstadt?“ „Da können wir nicht hin.“ Also langsam wurde mir der Junge unsympathisch. Er war einfach nur niedlich, aber merkte er denn nicht wie wichtig mir diese Sache war? Seine roten Augen schauten mich an. Warteten wohl auf meine Reaktion. „Warum nicht?“ Sui hatte sich während unseres Gesprächs neben mir auf einen weiteren Stuhl gesetzt. Eine schwarze Tasche war vor ihm auf einem der kleinen Tische. Er suchte gerade einpaar der Sachen aus, die er dann in der Tasche verstaute. Der Junge wippte nervös mit den Füssen. „Kurokuma ist auf dem Weg dahin. Wenn wir da ankommen, wird schon keiner mehr leben.“ Wieder flackerte diese Wut in den Augen des kleinen Kerls auf. Zu meiner Verwunderung beteiligte sich nun einer unserer „Fenstergucker“ am Gespräch. Bankotsu hatte sich auf die Fensterbank gesetzt und ließ ein Bein baumeln, als er sich nun an den Jungen wand. „Stellt sich ihm denn keiner in den Weg?“ „Doch natürlich! Die Bushi werden sicher bald wieder gegen Kurokuma in den Kampf ziehen.“ Das schien Bankotsu wohl zu interessieren. Auch Jakotsu schaute nun mit etwas mehr Beteiligung zu uns hinüber. „Bushi?“ „Ja, dass ist die Armee des Tenno (Kaiser). Sie wird direkt von Cerberus-sama geleitet. Die Armee hat bis jetzt noch jeden Feind besiegt. Leider hat Kurokuma ein so starkes Schwert, dass zu den Sündern auch eine Armee aus Untoten erscheinen lassen kann. Ich weiß nichts Genaues. Es hat ja noch keiner wirklich berichten können.“ Das konnte ich mir gut vorstellen. Jemand, der so eine starke Waffe besaß war wirklich nicht zu unterschätzen. Aber wenn die Armee doch so stark war und von Cerberus, dessen Name mir natürlich bekannt vorkam, angeführt wurde, gab es doch immer noch eine Chance. Zu meinem Erstaunen war Bankotsu wohl zu dem gleichen Gedanken gekommen. Zumindest nahm ich das nach seinen folgenden Worten an. „Wir gehen trotzdem in die Hauptstadt. Vielleicht machen die diesen Kerl ja wirklich platt und wenn nicht, gibt es immerhin einen ordentlichen Kampf anzusehen.“ Chrono schien von dieser Aussage etwas schockiert, ich achtete nur darauf, dass wir jetzt doch zu jemandem gingen, der mich wahrscheinlich zurückbringen konnte und Sui und Jakotsu schienen diese Entscheidung wohl schon geahnt zu haben. Nun wand sich Ban an den Jungen. „Du kennst den Weg?“ Chrono nickte einmal zögerlich. Er schien von der Idee wohl nicht so begeistert zu sein, dennoch hielt ihn hier anscheinend nichts mehr. Ich entschied mich aber ihn noch einmal zu fragen, als Jakotsu und Bankotsu schon losstiefelten um etwas Proviant zu ergattern. Auch Sui machte sich noch einmal auf die Suche nach etwas Nützlichem. „Willst du mit uns kommen?“ Der Junge sah mich etwas überrascht an, dann blickte er schnell wieder nach vorne. Er schien mit sich zu ringen. Etwas zögerlich wand er sich wieder zu mir um. „Es gibt schon seit längerem nichts mehr was mich hier hält. Beantwortet ihr mir eine Frage?“ Ich nickte natürlich, selber schon gespannt was er denn von mir wissen wollte. „Wie ist es da, wo ihr herkommst? Es war uns jüngeren immer verboten auch nur den geringsten Kontakt mit den Sündern zu haben und die älteren haben uns nie erzählt, wie es denn dort ist.“ Ich war etwas überrascht über diese Aussage. Was sollte ich ihm denn jetzt erzählen? Nun, ich fand es war ganz sicher nicht das Paradies, also würde ich ihm auch die Wahrheit auftischen. „Es ist ziemlich schwer zu beschrieben. Ich weiß ja nicht wie es hier unten ist, aber ich werde es versuchen.“ Ich entschloss mich im vom Mittelalter zu erzählen. Immerhin kam es mir dort viel lebenswerter vor, als in meiner Zeit. Er schien geradezu an meinen Lippen zu kleben. „Es gibt viele Menschen und Dämonen, die im ständigen Krieg miteinander leben. Aber auch Menschen und Dämonen untereinander bekämpfen sich. Es gibt Leute, die nicht genug zu essen haben, Leute, die von anderen als Sklaven gehalten werden und es gibt Leute, die nichts anders im Kopf haben als Mord.“ Chrono sah mich schockiert an. Ob er sich die andere Welt immer als einen Ort ausgemalt hatte, an den man unbedingt einmal gewesen sein musste? „Aber...“ Natürlich war das für mich nicht alles und in der Hoffung, die in seinen Augen aufflackerte, sah man, dass er nur auf das „Aber“ gewartet hatte. „Es gibt unglaublich viele verrückte Pflanzen und exotische Tiere. Es gibt Orte an die noch nie ein Mensch einen Fuß gesetzt hat, Plätze an die nie jemand gelangen wird und Bereiche die unbewohnbar sind. Manchmal gibt es Tage, an denen es so sehr regnet, dass die Flüsse übertreten und sie alles hinwegschwämmen, das ihnen im Weg steht. Es gibt Nächte, in denen der Mond so hell und klar ist, dass man die vielen Krater auf der Oberfläche zählen kann. Die Nacht ist dann so hell wie sie es sonst nur am Tage ist. Wenn man so eine Nacht miterlebt ist man erst wirklich am Leben“ „Das hört sich toll an.“ Chrono sah mich fasziniert an und ich wurde zu meinem Missfallen rot um die Nasenspitze. „Jetzt hab ich wohl etwas übertrieben.“ Ich strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah ihn entschuldigend an. Er aber hatte nur ein breites Grinsen im Gesicht, doch im nächsten Augenblick wurde er wieder ernst. Mit einem Satz sprang er vom Stuhl auf und stellte sich mir nun gegenüber. Von meinem Platz auf dem Stuhl musste ich zu ihm aufsehen. Ich schätzte ihn auf zwölf, auch wenn ich nicht wusste wie alt die Dämonen hier im Schnitt waren, doch nun wie er mir so gegenüber stand, wirkte er auf einmal viel reifer auf mich. „Bitte, ich möchte die Welt unbedingt einmal sehen. Nehmt ihr mich mit, Kaya-san?“ -------------------------------------------------------------------------------- Und wer kennt den lieben kleinen Chrono? Ich hab Chrono Crusade gesehen und musste ihn einfach haben. Das hört sich jetzt an, als wäre ich mit einem Einkaufswagen unterwegs. *lacht* Nun ich denke, dass die beiden Gruppen bald aufeinandertreffen werden. Akuma ist jetzt irgendwie in den Hintergrund getretten, ich weiß auch noch nicht so recht was jetzt mit ihm ist, aber ihr werdet noch sehen. Jetzt geht es erstmal um Kurokume. Bis zum nächsten Mal Liebe Grüße Tessa PS.: Bei Fragen, bitte sofort stellen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)