Des Wächters Schicksal von Riktsuku (Touzuhko x Mariku / Bakura x Malik) ================================================================================ Kapitel 1: Schicksal -------------------- Im fernen, alten Ägypten liegen viele Geheimnisse begraben. So auch das einer altertümlichen Familie, die sich seit Generationen dem Dienste eines einzigen Pharaos verschrieben hatte. . . "Ishizu, Malik! Los jetzt! Unser Vater dreht sich im Grabe, wenn wir nicht sofort gehen." Ein großer, stattlicher Ägypter, der bereits sehr wütend zu sein schien, stand trampelnd an der Türschwelle eines kleinen Hauses. Weit Abseits einer kleinen Siedlung inmitten der Wüste. Er trug einen langen lilafarbenen Umhang, der seine Tätowierung auf der linken Wange fast vollständig bedeckte. "Wenn das so ist, brauch ich aber noch zwei Stunden!" Frech grinsend betrat ein kleiner weitaus jüngerer Mann nur mit einer beigen Hose bestückt den Flur. Dieser hatte platinblondes Haar und wundervolle lavendelnde Augen. "Odion, du weißt dass ich nicht DORTHIN will!" "Aber wir gehen jedes Jahr gemeinsam einmal DORTHIN, um Vater zu ehren und um wenigstens etwas die alten Regeln zu befolgen." Scharf sah der Jüngere den anderen an: "Du weißt genauso so gut wie ich, dass die totaler Schwachsinn waren. Der Alte hätte mich fast, wegen seinen `Regeln` umgebracht! Und wer würde schon ins Grab eindringen? Da liegt eh nur´ne Mumie rum!" Auf einmal kam eine weitere, weibliche Stimme hinzu, in der viel Sorge mitschwang: "Ach Malik... Wenn wir es böse meinten, wären wir doch nie für dich aus dem Grab hierher gezogen. Hör auf deine großen Geschwister und beeil dich. Ist doch nur das eine mal..." Malik sah Ishizu, die fertig in ihrem sandenen Kleid und mit Goldketten in Haaren und an Armen zurecht gemacht war, mit vorwurfsvollen Blick an. "Du sollst das nicht in meiner Gegenwart sagen!", drehte sich um und ging. Beide Älteren sahen sich nun hilflos an. Malik zog sich noch schnell ein schwarzes enges Top über und legte die goldenen Reifen am Arm und Hals an. Als er schon aus dem Zimmer verschwinden wollte, fiel dem jungen Ägypter noch auf, dass der Fernseher lief. Leise vernahm er ein: "Das Ereignis für alle!" Schnellen Schrittes ging er noch einmal zurück, um diesen abzuschalten, doch blieb er kurz an dessen Bericht hängen: "In einer Woche findet in Battle City das erste Duellmonsters - turnament statt, seit dem Königreich der Duellanten. Mit dabei sind der Sponsor und Champion Seto Kaiba und natürlich der König der Spiele Yami Mutou, der als Sieger im Königreich hervorragte... . . .blablablabla" //Hmmm... klingt recht interessant dieses Spiel. Erinnert mich an die Inschriften des Grabes... Moment, jetzt denk ich schon an das, was ich so abgöttisch verachte!// Schnell riss er sich kopfschüttelnd aus seinen Gedanken, zog den Stecker des Gerätes und raste nach unten. Ishizu und Odion saßen schon wartend auf den Pferden vor dem Haus, als Malik sich seinen ebenfalls lilanen Mantel griff und sich auf das dritte der Pferde schwang. "Wieso eigentlich immer Pferde?" Odion sah ihn leicht belustigt an: "Wie denn sonst? Willst du etwa zu Fuß die 30km laufen?! Und ein Fahrzeug ist bei 40°C nicht dein Ernst, oder?" Etwas eingeschnappt und leicht gerötet nahm der Lavendeläugige die Zügel und ritt schnell los. //Hauptsache sie merken nicht wie peinlich mir das war!// Zwei Stunden später kamen alle drei am besagtem Ziel an. Ein kleiner, halb im Sand versunkener Tempel erstreckte sich vor ihnen. "Sieht immer noch so scheußlich aus wie vor sechs Jahren." "Jetzt komm Malik!", drängte ihn seine Schwester und zog ihn mit leichtem Widerstand hinein. Innen legten alle ihre Mäntel ab. Durch die dicken, zum Teil reich mit Hieroglyphen verzierten Wände, war es einfach zu stickig und feucht um es mit denen auszuhalten. Odion entzündete einige Fackeln und gab jeweils zwei den anderen in die Hände. "Hast du auch nicht die heiligen Gegenstände vergessen?" etwas verärgert sah Ishizu diesen an: "Was glaubst du denn? Sonst würden wir hier doch gar nicht stehen!" Und damit hatte sie recht. Der Tempel war von einer Art Schild geschützt, der nur Trägern von Milleniumsgegenständen Eintritt gewährte, da jeder davon einzigartige magische Kräfte besaß. Nickend drehte sich Odion um und ging tief ins Innere der Tempels bis er an einer steilen Wendeltreppe anlangte. Dort wartete der Älteste der Geschwister auf die anderen beiden. Man konnte Maliks Verstörtheit bereits ansehen. Fast panisch sah er schon aus, erste Schweißperlen sammelten sich auf seiner Stirn und doch versuchte er dies krampfhaft zu unterdrücken. In seinem Kopf klang aber nur eins: "Bald ist es soweit Malik! Bald bist du das ehrenvolle Mitglied dieser Familie und einzigster Erbe." ... .. ... .. "Malik... Geht es denn?", fragte die zutrauliche Stimme Ishizus. Dieser jedoch blickte nur stumm auf die tiefe Dunkelheit vor sich und stand wie erstarrt davor. Erst als dessen Schwester ihn an der Schulter festhielt, setzte sein Verstand wieder ein. "Was? Ähhmm, nein.. . ... ich meine .. ja, doch ..... ." Wie aus Mutterinstinkt nahm Ishizu seine Hand: "Wir gehen jetzt, ok?" In diesem Moment war Malik wie all die anderen Male nur zu einem Nicken im Stande. Langsam schritten sie voran in die Tiefe. Malik musste sich sehr zusammen nehmen nicht gleich wieder zurückzurennen. Endlich unten angekommen, ließen sie von einander los. Ruhig sagte Odion zu seinem kleinen Bruder: "Ishizu und ich werden als erstes den Alter bereiten. Geh du am besten schon an Vaters Grab. Ich denke wir stören da nur..." Unsicher aber zustimmend nickte der Kleine daraufhin und stand allein im dunklen Gang. Er kannte den Weg zu jenem einen Zimmer ganz genau, auch ohne Fackel würde er wohl immer dahin finden. Die Ereignisse vor sechs Jahren würden ihn wohl nie verlassen. In jenem kleinen Raum angekommen, steckte er zuerst die Fackeln an die vorhandenen Halterungen in der Wand. Nun konnte man einen großen, steinernen Alter in der Mitte erkennen, der so gut wie das ganze Zimmer einnahm. Malik spürte langsam die Übelkeit über ihn herein brechen... Schon wieder dachte er jene grausame Stimme zu vernehmen: "Es ist endlich an der Zeit! Nun wirst du dem Titel meines Sohnes gerecht!!" "Nein, nein" Malik schrak hoch, sah sich schnell im Gemäuer um, doch niemand war da. Es konnte ja auch niemand hier sein außer ihm, seinem Nii-san und seiner Nee-san. Als er nun genauer hinsah, erblickte er den Tonkrug mit dem Horusauge als Siegel geschmückt, auf dem Altar. "Na Alter?! Gemütlich hier unten? Ich hoffe doch sehr. Wirst ja schließlich für immer hier bleiben." Ein hämisches Grinsen schlich sich auf seine Lippen. "Geschieht dir ganz Recht nachdem, was du uns allen, besonders Ka-san, angetan hast!!!" Er sah eindringlich auf die Urne, als ob er wollte, dass sie sich entschuldigt. Dann verließ ihn seine Kraft in den Beinen und brach zu Boden. Er war schauerlich kalt. Auf einmal hörte der junge Grabwächter ein leises Wimmern und Schluchzen. // Klingt als würde jemand weinen... Aber was .... .. ?// Mit geröteten Augen sah er zu Boden und sah das Meer von Tränen vor seinen Füßen, hielt die Hände vor das Gesicht um diese zu spüren. Verzweifelt, schon fast wahnsinnig lachte er: "Hahaha! Unserer Mutter hast du nicht einmal einen solchen Ort vergönnt! Welch Ironie, dass ich dann HIER an diesem Ort und DEINER Ruhestätte heule wie ein Kleinkind." Ein trauriges Lächeln zierte dann sein Gesicht und er verstummte. Nach kurzer Zeit hörte er Schritte vom Gang. "Malik bist du so weit?", vernahm er von der dunklen und doch vertrauten Stimme seiner Bruders. Als dieser ihn so sah kam er schnell auf ihn zu und umarmte den geschwächten Körper. "Alles ist gut. Es ist nichts passiert!" Eine kurze Zeit, die Odion wie eine Ewigkeit schien, blieben beide in dieses Position verharren bis der Ältere erneut die Stille durchbrach: "Lass uns lieber zu Nee-chan gehen... Kannst du aufstehen?" Von Malik kam ein schwaches `Ja` und zog sich an der Schulter des Großen hoch. Mit noch immer gesengtem Blick und schwacher Stimme ertönte: "Sag, aber bitte nicht Ishizu...". "Nur, wenn du wieder glücklich bist und lachst! So wie sonst immer mit deiner unbeschwerten fröhlichen Art tust!", antwortete sein Bruder darauf. Die lavendelnen Augen sahen kurz und verwirrt in die dunkelbraunen Odions und wendeten sich sogleich wieder ab wie auch der restliche Körper, so das er mit dem Rücken zu diesem stand. Er wusch sich mit dem Arm über´s Gesicht und drehte sich im gleichen Moment wieder zu seinem Onii-san zurück. Ein zwar noch unsicheres und zaghaftes, aber ein vorhandenes Lächeln sahen nun in die Augen seines Gegenübers. "So ist es Recht!", sagte dieser noch einmal beruhigend und ging mit Malik in das Zimmer, aus welchem er zuvor kam. Ishizu saß gedankenverloren da und sah beide erstaunt an. "Ist alles in Ordnung? Ich dachte jemanden reden zu hören?" Odion erwiderte nichts und sah nur kurz zu seinem Bruder hinüber. Dieser lächelte noch immer: "Natürlich, was sollte auch schon sein, an einem langweiligen Ort wie diesem?" Seine Schwester sah ihm an, dass dem nicht so war, wollte ihn aber auch nicht mit unnötigen Fragen weiter belasten. Nun achtete Malik auch auf das Grab des Pharaos, welches leicht von den Flammen der Fackeln beschienen, vor ihn in den Boden eingelassen war. Darauf war eine Figur eingemeißelt mit sieben Vertiefungen in verschiedenen Formen. Dreie von denen wurden mit den sogenannten `heiligen Gegenständen` gefüllt: Dem Milleniumsschlüssel, -stab und der Milleniumskette. Malik hockte sich neben seine Schwester vor den Sarkophag und fing an für den weiteren Schutz des Pharaos zu beten. "Ich werde erst einmal zu Va .... äh ... ich werde kurz zurückgehen.", beschloss Odion sich zu berichtigen und verließ die beiden. Nach fünf Minuten des Betens, sagte auch diese, dass sie kurz ins `andere` Zimmer gehen werde. Nun war er wieder allein. Normalerweise störte ihn das nicht, aber hier beherrschte ihn immer so ein unwohliges, beobachtetes Gefühl. Wie gerne wäre er in solche Augenblicken bei seiner Mutter... //Warum eigentlich nicht?// Kurz sah der Platinblonde zu den goldenen Gegenständen auf. //Onee-san erzählte mir von der Macht der Kette Zukunft und Vergangenheit zu sehen... Aber ich kann nicht!// Noch einmal sah er hinüber, besonders auf die genannte Kette. //Ka-san...//, waren seine letzten Gedanken als Malik aufstand und zielstrebig den gewünschten Gegenstand nahm. Freudige Augen sahen sich einmal vorsorglich um, seine Geschwister mussten davon ja nichts wissen. Er legte sie an und sofort durchzog es ihn wie einen Blitz. Seine Pupillen weiteten sich stark und sahen starr an die blanke Decke. Er wollte reden, rufen, schreien, doch hörte sein Körper nicht auf ihn. //Was bei Ra!? Hilfe, Ka-san!!!// Er merkte wie sich seine Gedanken immer mehr verloren bis er etwas hörte: "End ... l. .ich ... .. M..ari ... .ku...." //Was?...// In selben Augenblick sah er vor seinem geistigen Augen eine Person, die er nicht kannte. Doch sie trug einen langen, roten .. . . nein, blutroten Mantel. Dies war das letzte was er sah, bevor alles hell um ihn herum wurde und nur noch im tranceartigen Zustand merkte wie er in ohnmächtig auf dem Boden aufschlug. ~~~TBC~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)