Haunted until the end von abgemeldet (Blaise/Ginny, Draco/Hermione, Harry/Luna - letztes Kapitel online) ================================================================================ Kapitel 4: Blut --------------- Ich hoffe euch gefällt das nächste Kapitel. merle_18: Vielen Dank für diese zahlreichen Kommentare. Ich hoffe das mit den Hocruxen hab ich einigermaßen gut erklärt. Bei weiteren Fragen steh ich gerne zur Verfügung. Und ich dachte ein schwazrer Panther wäre für Blaise angebracht. *grins* D-Dodo: ^^ Hey über so viel Lob kann ich mich nur noch freuen und schreib doch gleich fleißig weiter. Ich hoffe es gefällt dir. Vielen Dank an alle Leser die noch fleißig mitlesen. -- Haunted until the end Kapitel 4- Blut Ginny starrte an die Decke. Seit fast einer Woche war sie nun hier und jeder Tag war härter für sie, denn obwohl sie die beiden Slytherins langsam zu verstehen lernte, so vermisste sie ihre Familie und ihre Freunde. Die beiden Herren bemühten sich wirklich sie von ihren Gedanken fernzuhalten und vermittelten ihr auch ein ungeheures Wissen von Tag zu Tag, doch sie war eine Gefangene dieses Haushaltes. Das Zimmer, dass sie beherbergte war ungewohnt anders wie das kleine Zimmer im Fuchsbau. Es war doppelt so groß und war in warmen Beigetönen gestrichen. Landschaftsbilder dekorierten die Wände. Sie waren wie ein Fenster, denn sie bewegten sich im Einklang mit einem unsichtbaren Wind und Regen, doch sie waren schwarzweiß und wirkten deswegen trüb und triste. Ihr Bett war mit weißer Satinbettwäsche bezogen, einen Luxus den sie bisher noch nie erfahren hatte. Zudem hatte sie Kleidung bekommen, neu und unerwartet schön. Sie waren von ihrem Geschmack und Ginny fühlte sich verwöhnt. Blaise war ausgesprochen höflich zu ihr und auch ihr Erzfeind Draco Malfoy verhielt sich nett und ärgerte sie nur mit Kosenamen die er sich für sie während der Occulemencystunden einfallen ließ. Sie konnte nun Harrys Abneigung gegen diesen Unterricht verstehen. Draco hatte einige ihrer größten Ängste einsehen können, doch als Entschädigung hatte er ihr auch einige seiner Albträume sehen lassen. Sie hatte zwar gemerkt, dass er ihr nur ausgewählte Szenen zeigte doch er hatte ihr auch die Erinnerung an Dumbledores Tod gezeigt. Ihr Respekt vor dem blonden Slytherin war in diesem Moment um vieles gestiegen, auch wenn sie danach weinend zusammengebrochen war. Sie hatte gefühlt was er gefühlt hatte, hatte gedacht was er gedacht hatte und war fast selbst gestorben bei dem Leid den Draco verspürt hatte. Ginny seufzte verzweifelt. Täglich trainierte sie und sie konnte kaum glauben welch ein Glück sie doch gehabt hatte, dass ausgerechnet Blaise sie entführen musste. Natürlich versuchte sie mißtrauisch den beiden gegenüber zu bleiben, um für den Fall der Fälle gewappnet zu sein, sollte das alles bloß eine Falle sein. Sie schmunzelte als sie an den letzten Abend dachte wo Blaise versuchte ihnen beiden die Verwandlung beizubringen und Draco während der Meditation eingeschlafen war. Das Buch das sie beide lesen mussten hatten sie schneller denn je durchgekaut und Blaise war überrascht über den Ehrgeiz den Draco durchscheinen ließ. Die Sonne war mal gerade aufgegangen und sie konnte nicht mehr schlafen. Aus Erfahrung wusste sie, dass die beiden Männer immer gerne bis in den späten Vormittag hinein schliefen und sich dann gemächlich aus ihren Zimmern quälten. Sich streckend machte sie ihren Weg aus dem Bett und lief zum Schrank. All die Sachen die man ihr zum anziehen beschafft hatte waren dort fein säuberlich aufgehängt und sie nahm einen schwarzen Rock und ein enges grünbläulich schimmerndes Top. Es war tief ausgeschnitten und legte sich angenehm um ihre Hüften. Barfuß lief sie durch das Zabinianwesen, dass Unmengen von Gästeräumen zu besitzen schien, die alle voll ausgestattet waren. Ginny schritt durch die Flure und wandte sich einem Gang zu, den sie vorher noch nicht erkundet hatte. Eine Zimmertür war offen und die Hauselfe, die sie am ersten Tag mit ihren Bansheeschreien ziemlich verstört hatte, kam ihr entgegen und trug drei Tassen mit sich. Sie lief an der Frau vorbei ohne sich beirren zu lassen. Musik drang an ihr Ohr und sie wagte es sich zur Tür zu treten, wo sie überrascht stehen blieb. Das Zimmer war ebenfalls in beige gestrichen, doch an den Wänden befanden sich schwarze Figuren, die sich bewegten und von einer Wand zur nächsten bewegten. Schemenhaft erkannte sie Vögel, einen Panther, der sie aus roten Augen musterte und dann versuchte einen Vogel zu erhaschen, einen Greif und noch andere Wesen. Schwarzgrüne Vorhänge waren beiseite gezogen und ließen die grelle Morgensonne ins Zimmer fallen, welches noch etwas größer war als ihres. Blaise drehte sich zu ihr. "Guten Morgen." Er nippte an einer Tasse Kaffee, wie er es fast immer tat. Sie hatte schnell mitbekommen, dass Kaffee sein Suchtstoff war und er äußerst ungenießbar werden konnte wenn er keinen bekam. "Guten Morgen." wisperte sie und er lachte. "Warum flüsterst du? Draco schläft den ganzen Gang zurück und wacht erst auf, wenn man ihm einen Eimer Wasser über den Kopf schüttet. - Du kannst gerne reinkommen." Er grinste und sie lächelte zurück und trat ins Zimmer ein. Die Zeichnungen erstarrten einen Moment und starrten sie alle an bevor sie sich wieder anderen Dingen zuwendeten. Ginny nahm Platz auf einem der Ledersofa die in einer Ecke des Raumes angeordnet waren. Auf der anderen Seite stand ein geräumiges Bett mit schwarzen Bezug, genau wie bei Draco auch und einen Schreibtisch. Das Zimmer war voll ausgestattet mit einigen Hightechanlagen der Mugglewelt, wie der Musikanlage oder dem PC den sie nur durch das Stöbern in einigen Zeitungen je kennengelernt hatte. Sie beobachtete wie Blaise, der nur in langen, schwarzen Schlafhosen, durchs Zimmer schritt und die Musik leiser stimmte. Das giftig grüne Zeichen des dunklen Fürsten zierte seinen muskulösen Oberarm, doch mittlerweile hatte sie sich daran gewöhnt. Schockiert jedoch starrte sie auf seinen Rücken. Ein prachtvoller Drache zog sich über seine Wirbelsäule des Slytherin und ihr entging auch nicht der durchtrainierte Körper als Blaise sich streckte. Eine Narbe fiel ihr ins Auge die quer über den Bauch verlief, doch sie fragte nicht. "Möchtest du etwas frühstücken?" fragte er als er sich zu ihr setzte. "Was ist denn hier los? Eine Pyjamaparty?" erkundigte sich Draco, der gekleidet in Boxershorts im Türrahmen stand. Blaise grinste freundschaftlich. "Wir wollten frühstücken was ist mit dir?" "Wenn ich schon mal wach bin." Draco gähnte in seine Handfläche. Er ließ sich auf dem Sofa gegenüber von den beiden fallen. Ginny blickte auf die weißen Verbände und auf einige hervorstehende rötliche Narben am Oberkörper. Von Tag zu Tag wurden die Verletzungen besser, was vermutlich auch daran lag, dass der blonde Mann vorsichtiger geworden war um sie nicht wieder aufzureißen. Als hätten die Hauselfen gewusst, dass die drei Frühstücken wollten brachten sie auf mehreren Tabletts Brötchen und Konfitüre. Das Geräusch von windzerschlagenden Flügelbewegungen ließ Draco aufblicken als Blaise, der sich ein halbes Brötchen in den Mund schob, nur einen Arm seitlich ausstreckte. Eine rabenschwarze Eule ließ sich darauf nieder und Blaise zog den Arm zu sich und reichte dem Tier das letzte Stück seines Brotes. Zwischen einer der Klauen trug sie den Tagespropheten und ließ ihn in den Schoß ihres Herrn fallen bevor sie sich auf dessen Schultern niederließ. Blaise zeigte keinen Schmerz als die Eule seine sensible Haut mit den scharfen Krallen ungewollt zerkratzte und dabei die Reste des Brotes aß. Er öffnete die Zeitung und überflog die erste Seite. "Gibt es hier auch etwas anderes zu trinken als Kaffee? Ich bin kein allzu großer Fan davon." beklagte sich Draco. "Eigentlich schon, frag Kuway ob sie euch was anderes bringen könnte." Blaise sah nicht von der Zeitung auf. Er hatte aufgehört zu essen und die Eule wippte unruhig von einem Bein zum anderen und hinterließ blutige dünne Striemen. Draco stand auf und begab sich zur Tür. Ginnys Augen weiteten sich als sie auf dem Rücken des blonden Slytherin ebenfalls einen Drachen eintätowiert vorfand. Er war anders wie der von Blaise, doch auch dieser wand sich die Wirbelsäule entlang und wirkte genauso spektakulär wie der von Blaise. "Hat es eine Bedeutung, dass ihr beide eine Tätowierung auf dem Rücken tragt?" fragte sie Blaise, da Draco den Raum verlassen hatte um die kleine Hauselfe zu finden. Doch Blaise hob symbolisch die Hand um sie darauf aufmerksam zu machen, dass er den Artikel noch zu Ende lesen wollte. Es irritierte die rothaarige Frau, da Blaise ihr immer alles sofort erklärte, sich immer kurz Zeit für sie nahm wenn sie darum bat. Es war das erste Mal dass er sie auf später verwies, doch sein Gesichtsausdruck war angespannt und was auch immer er gelesen hatte, es gefiel ihm nicht. Auch als er die Zeitung zusammenfaltete entspannte er sich nicht. Seine sonst silbern glänzenden Augen waren in ein dunkelgrau übergegangen und erst als sich ihre Augen trafen entriss er sich seinen Gedanken. "Was hattest du gefragt, Ginny?" Besorgt sah sie ihn an. Wann hatte sie angefangen die beiden Slytherins als Freunde zu sehen? "Alles in Ordnung?" Er setzte ein Grinsen auf und strich ihr eine rebellische feurige Locke aus ihrem Gesicht und sie errötete überrascht. "Ich bin ein Slytherin, ich werd mich schon durchbeißen. Das war aber nicht die Frage, oder?" Seine Finger glitten ihre sanfte blasse Haut am Unterkiefer entlang, doch er ließ von ihr ab als er sich seiner Eule ruckartig zuwandte und diese von seiner Schulter scheuchte, wo nun dünne Rinnsale von Blut herunter liefen. Sie atmete beruhigend ein und hoffte, dass sie nicht allzu rot geworden war. "Ich hatte gefragt ob es eine Bedeutung hat, dass ihr beiden einen Drachen auf dem Rücken habt?" Draco grinste breit als er mit zwei Tassen heißer Schokolade zurückkehrte und die Frage mitbekam. "Wie kam es eigentlich, dass wir uns letztes Jahr tätowieren ließen?" fragte er Blaise. "Ich war zu blau um mich noch ganz daran zu erinnern aber ich glaube irgendetwas mit Slytherin Ehre oder so?" erklärte er schmunzelnd. "Ma war so sauer als sie es herausgefunden hat. Aber ich bin froh das wir wenigstens noch Geschmack hatten. Ich glaube wenn ich am nächsten Morgen aufgewacht wäre und etwas anders eintattowiert bekommen hätte, ich wäre gestorben." Blaise lachte mit Draco zusammen und Ginny stimmte kichernd ein. Als wieder die Stille im Zimmer zurückkehrte wagte sich Ginny zum ersten Mal zu fragen. "Warum seid ihr Todesser geworden?" Es folgte eine unangenehme Stille bevor Draco sich durchrang um ihr zu antworten. "Ich hatte keine Wahl, mein Vater hat den Zorn des dunklen Lords auf unsere Familie gezogen und die meisten Slytherin sind ihm bereits jetzt schon versprochen. Es wäre mein und meiner Mutters Tod gewesen hätte ich mich gegen ihn ausgesprochen." Draco wirkte betroffen und mied den Augenkontakt. Ginny erinnerte sich an Harrys Erzählungen und an die Erinnerungen die er sie hatte sehen lassen. Er hätte Professor Dumbledore nicht getötet, er hätte den Vorschlag des Direktors in Anspruch genommen wären die anderen Todesser nicht gekommen, wäre Snape nicht aufgetaucht und hätte seine Aufgabe für ihn beendet. Sie nickte nachdenklich und blickte zu Blaise, der ebenfalls etwas unwohl mit der Frage zu sein schien. "Meine Eltern waren unzufrieden, dass Draco bereits so früh ein Todesser wurde. Sie wollten besser gestellt sein wie die Malfoys. Sie waren schon früh Anhänger des dunklen Fürsten und präsentierten mich als Geschenk an ihn. Ein Sklave und nichts weiter. Er machte mich zu einem Todesser, ich sollte Draco helfen, sofern er es alleine nicht schaffen sollte oder seine Aufgabe übernehmen, wenn er versagte..." -- "Lasst mich alleine! Lasst mich alleine!! LASST MICH VERDAMMT NOCHMAL ALLEINE!" Hermione keifte Frau Weasley und Fleur an bis diese sich einige Meter von ihr entfernten. "Hermione, bitte beruhige dich doch." Frau Weasley versuchte alles um die aufgebrachte Frau zu beruhigen, doch Hermione blockte jeden Versuch. Sie hatte Hermione soweit gebracht, dass sie tränenüberströmt die beiden Frauen von sich gestoßen hatte, die ihr möglicherweise Trost hätten spenden können. "Ich beruhige mich aber nicht!" Ihre schrille Stimme durchtrennte die Luft wie ein eisernes Messer und sie griff nach ihrer Tasche und schwang sich diese über den Rücken und lief zum Ausgang. "Ich will jetzt nur alleine sein!" Damit ließ sie die beiden anderen Frauen in der Küche der Weasleys sprachlos alleine. Tränen rannten nun auch Frau Weasleys Augen Wangen hinab als sie der verstörten Frau hinterher sah. Hermione lief noch ein Stück über das Feld bevor sie disapparierte und in einer Seitengasse in London wieder auftauchte. Sie war nervlich so aufgerieben, sie hätte jeden Todesser den sie über den Weg laufen würde vermutlich ganz alleine durch ihr äußeres Erscheinungsbild zu Tode erschreckt. Sie wünschte sich einen von den verrottenden Gestalten gerade jetzt anzutreffen. Sie würde aus ihnen Hackfleisch machen, sie würde ihnen ein qualvolles Ende bereiten für das was sie ihr angetan hatten. Doch sie wusste sie brauchte einen klaren Kopf um sich den Bastarden zu stellen und sie zu vernichten. Sie wich aus der Seitengasse in die nächste und lief schnellen Schrittes an den huschenden Gestalten vorbei, bis sie ihr Ziel erreichte und mit zitternden Händen die Tür zu ihrem zuhause aufschloss. Ein Schwall weiterer Tränen rannte ihre geröteten Wangen herunter. Nie wieder liebkosende Umarmungen und ermunternde Worte von ihrer Mutter. Nie wieder die Strenge und die Ordentlichkeit ihres Vaters. Nie wieder Eltern, die für einen da waren. Nie wieder Familie wie sie sie kannte. Nur noch Leere. In Sekundenschnelle wurde ihr das alles genommen. Alles zerstört. Alles nur weil man zur falschen zeit am falschen Ort gewesen war. Hermiones Schluchzen lockte ihre Katze Krummbein die sich um ihre Beine schmiegte und mehr Trost spendete wie Frau Weasley oder Fleur. Harry und Ron wussten vermutlich noch nichts davon, die beiden waren die ganze Zeit unterwegs und versuchten aus den wenigen Informationen die sie hatten nach Ginny oder den Hocruxen zu suchen. Es war einer dieser Tage wo Hermione intuitiv zurückgeblieben war und sich in der Bibliothek in ihrer Nähe erkundigen wollte über einige Standorte. Harry sagte zwar nicht von wem er die Information hatte, doch Hermione hatte ihn in Ruhe gelassen und hatte begonnen nach dieser Ruine zu forschen von der er gesprochen hatte. Ihr Tag hatte sich jedoch anders gestaltet als sie es vermutet hatte. Sie sank in die Knie. Sie spürte wie tief in ihr die Trauer und ihr Hass sie zu konsumieren versuchte. Sie sah an ihren Armen herab und sah das Blut. Dunkles getrocknetes Blut klebte getrocknet an ihrer Haut. Sie wünschte sich es wäre wenigstens ihr eigenes, doch das war es nicht. Die Schreie der Menschen, Muggeln und Zauber gleichermaßen, hallten immer noch in ihrem Kopf. Mitten auf einer der Hauptstraßen von London waren Todesser zu sechst aufgetaucht und hatten angegriffen was auch immer ihnen in den Weg kam. Feuer wütete und griff auf die Häuser über. Das Feuer trennte sie von ihren Eltern und sie konnte nicht zu ihnen. Sie konnte ihnen nicht helfen. Sie nicht beschützen. Als sie zu ihnen durchdrang, das Feuer, dass sie von ihnen fernhielt, gerade erst mit Zauberei löscht, war es bereits zu spät. Ihr Vater hatte versucht seine Frau zu beschützen und war durch den dunkelsten aller Sprüche gestorben und ihre Mutter lag in einer Blutlache. Kein Heilzauber keine Macht der Welt hätte sie retten können und doch... warum war sie nicht stärker, warum konnte sie es nicht verhindern. Sie schrie und hielt sich die Ohren zu, sie konnte an nichts anderes mehr denken. Sie konnte nichts anderes mehr hören. Überall das Blut, das Blut ihres Vaters dessen braune Augen jeden Funken Leben verloren hatten. Die letzte Umarmung ihrer Mutter und dann das Lachen des Bösen, dass sich die Straße entlang von ihr entfernte und weiteres Unheil auf die Stadt niederrief. Zwei Arme zogen sie in eine Umarmung ließen es zu, dass sie sich schluchzend an ihn klammerte. Harry hielt sie fest in seinen Armen und strich ihr beruhigend übers Haar. Ron kam auf die beiden zu und wickelte Hermione in eine Decke bevor sie zu dritt zurück in den Fuchsbau kehrten. -- "Es tut mir leid." Ginny brach unter verzweifelten Schluchzen zusammen. Blaise stand kreideweiß vor ihr. Seine Augen waren weit aufgerissen als er sich schweißnasse Haare aus dem Gesicht strich. Tränen rannten Ginnys Gesicht herunter und sie hielt ihre Hände schützend vor das Gesicht. "Es war nicht meine Absicht..." Ihre Worte waren verzweifelt, von Angst und Demut durchdrungen. Blaise kniete sich vorsichtig zu ihr auf den Boden, wo sie mitten im Korridor zusammengebrochen war. Den verschütteten heißen Kaffee vergessend, der seine Arme teilweise verbrannt hatte. In der Dunkelheit der Nacht zog er den schlanken Körper der rothaarigen Frau zu sich und hob sie in seine Arme. Noch immer war er erschüttert. Es war das zweite Mal das jemand unabsichtlich in seine Gedanken eingedrungen war. Draco war für starke Empfindungen und Gedanken empfänglich und zog sie nur so an, wenn er sich selbst nicht gerade dagegen schützte und nun Ginny, die ihn mit Draco verwechselt hatte. Er musste zugeben sie hatte ihre Fähigkeiten verbessert. Er trug sie in sein Zimmer und setzte sie auf sein Bett. Sie zitterte am ganzen Leib obwohl es eine laue Sommernacht war. "Ginny sieh mich an." Er griff nach ihren Armen und versuchte diese behutsam von ihrem Gesicht zu entfernen. "Bitte Ginny." forderte er sie auf, doch sie schüttelte ihren Kopf. Zu ihrem Bedauern wurde sie erneut Zeuge ihrer Schwäche als Blaise ihre beiden Hände mit seiner rechten Hand niederhielt und mit der linken Hand ihr Gesicht so richtete, dass er in ihre verängstigten Honigbraunen Augen blickte. "Du solltest alles sehen." flüsterte er zog sie weiter in eine Umarmung als er sie in seine Erinnerungen führte. Diesmal war sie nicht in Blaise Bewusstsein spürte weder dessen Gefühle noch dessen Gedanken. Sie bewegte sich durch diese Erinnerung als Gast und Blaise stand neben ihr und hielt ihre Hand. Drei Gestalten tauchten aus der Dunkelheit auf. Keiner von ihnen redete, alle waren in schwarz gekleidet. Ein älterer Mann, der vor sich hin einen Jugendlichen führte und eine Frau. Der Jugendliche Blaise schien verstört als er von den beiden immer wieder angestoßen wurde um weiter zu laufen. Sein schwerer Atem war neben den Schritten das einzige Geräusch. Dieselbe Tür in der hintersten Gasse tauchte auf und Ginny erkannte den Weg wieder auch wenn sie ihn als solchen nicht wahrgenommen hatte. Ihre Tränen waren kaum erstorben, doch sie zwang sich Blaise zu folgen, der mit ihr hinter den drei Personen hinterher lief. "Der dunkle Fürst erwartet uns." Die schrille Stimme der Frau erklang durch den Korridor der sich hinter der Tür verbarg und eine Schattengestalt vor ihnen verbeugte sich und verschwand in den Satten um ihren Meister Bericht zu erstatten. Am Ende des Flures kam eine Treppe die in den Keller führte. Ginny erinnerte sich nur wage diese ebenfalls hinunter gestiegen zu sein. Sie betraten einen Raum. Den Raum des Meisters. Ein Schauer lief ihr über den Rücken als sie Blaise Hand drückte und er ihr einen aufmunternden Blick schenkte, doch sie sah seine angespannten Züge. Der jüngere Blaise sackte vor dem dunklen Fürsten zusammen als der Mann ihn losließ. Er stieß ein unterdrücktes Keuchen von sich. Die beiden Begleiter knieten sich kurz nieder bevor sie wieder aufstanden. Diesmal war ein leuchtender grüner Stein Quelle von Licht. Das Licht erleuchtete den Raum jedoch nicht weiter wie einen Meter in jede Richtung und man konnte den Fürsten nicht sehen nur dessen rote durchdringende Augen, die durch den Raum schweiften. "Das ist Blaise Zabini?" Sie fürchtete sie, diese Stimme. Sie fürchtete den Besitzer dieser Stimme und was sie selbst erfahren hatte. Die Frau mit dem langen glatten dunkelbraunen Haar verbeugte sich erneut. "Ja mein Fürst, das ist unser Sohn." "Möge unser Sohn es Wert sein euer Sklave zu sein." warf der Mann noch ein. Das schabende Geräusch ließ Ginny erzittern und sie wünschte sie könnte an die Seite des jüngeren Blaise eilen und ihn vor dem bewahren was kommen würde. "Lasst mich mit ihm alleine." Die beiden Eltern eilten aus dem Raum ohne Widerworte und Blaise blieb alleine zurück, genau wie Ginny ihm alleine ausgeliefert war. Doch Blaise machte nicht den Fehler aufzublicken sondern ließ seinen Kopf hängen. Aus der Dunkelheit tauchte eine Klauenhand, dunkel und grau, gleichend wie der Tod, auf und griff nach dem schwarzen Haar des Jugendlichen und riss den Kopf nach hinten, so dass Blaise in Schmerzen schrie. Ginnys Griff an Blaise Hand hatte sich um einiges verstärkt doch dieser zog sie nur näher zu sich, doch sein Blick war starr auf die Szene gerichtet. Der Fürst trat ins grünliche Licht und Ginny erschrak bei dem Anblick des hageren und toten Gesichtes in dem nur noch die Augen zu leben schienen. "Steh auf." Der Hauch der Finsternis ließ den jungen Mann frösteln doch er stand auf. Die Augen hielt er bewusst niedergeschlagen und der Lord stieß ihn gewaltsam gegen die Wand. Wieder keuchte Blaise schmerzhaft doch Ginny hielt die Hand vor den Mund bei der Szene die sich nun wiederholen würde. So sehr sie es sich wünschte sie konnte ihre Augen dennoch nicht schließen. Blaise stand nur stumm neben ihr und wartete. Die Klauenhand des Fürsten der Dunkelheit erhob sich und rammte sich anschließend in den Magen des Mannes. Blaise Schrei durchdrang die Stille und Ginny kämpfte mit sich um sich nicht zu übergeben. Blut quoll aus der Wunde wo der Meister seine Klauen durch das Fleisch gegraben hatte. Soviel Blut. Das Lachen der Dunkelheit war verstörend, ängstigend und bedrohlich. "Unterschätze meine Macht nicht." Er zog die Hand zurück und betrachtete wie Blaise auf den Boden aufschlug und weiteres Blut hervorwürgte. Überall war sein Blut. Ginny stand in der Dunkelheit und konnte nichts tun als zusehen. Sie hatte ihn gefühlt gehabt den Schmerz, die Angst, die Pein. Niemals hatte soviel Schmerz erleiden müssen, nirgends so eine Demütigung und Verachtung. "Du bist mein Eigentum, verhalte dich auch so." Das Zischen einer Schlange und der dunkle Meister zog sich wieder in den Schatten und rief nach den Zabinis. Doch keiner der beiden interessierte der Zustand ihres einzigen Sohnes der dabei war sein Bewusstsein zu verlieren, mit größter Wahrscheinlichkeit sogar sein Leben. Dann verschwamm alles und Ginny fand sich wieder in den Armen von Blaise in dessen Schlafzimmer. "Wie konnte er so etwas tun?" fragte die Frau in Blaise Armen mit erstickter Stimme. Ihre Arme lagen um seinen Hals als sie ihn näher zu sich zog. Ihre Tränen würden so einfach nicht versiegen. "Er ist der dunkle Fürst und ich habe seine Macht und meinen Standpunkt angezweifelt. Damals war ich noch nicht in Occulemency geschult." Er strich ihr sanft durch die feurigen Locken. "Wieso hat er mir das nicht angetan? Ich habe ihn beleidigt, ich habe ihm gesagt er soll verrotten." Blaise lachte düster in ihr aromatisches Haar und ließ sie tiefer in die Umarmung dringen. "Weil er dich braucht. Mich braucht er nicht. Ich bin ersetzbar." Und in diesem Moment verstand Ginny wie schwer Blaise und Draco es wirklich hatten dem dunklen Lord zu entfliehen. Nicht einmal der Orden würde sie beschützen können, auch wenn sie es versuchen würden. Deswegen hätte man Snape niemals vertrauen dürfen, denn er hatte es ebenfalls gewusst. Sich gegen den dunklen Lord zu stellen, wenn man einmal unter ihm gedient hatte, bedeutete den Tod. Blaise spürte wie sich die Arme in seinem Nacken lockerten und bemerkte, dass die Frau eingeschlafen war. Die Tränen liefen noch immer ihre blasse Haut hinab. So erschrocken er auch gewesen war, als Ginny ihn im Flur aufgelauert hatte und in seine Gedanken eingedrungen war, so wusste er, dass sie ihn für Draco gehalten hatte. Die beiden hatten es zu einem Wettkampf gemacht, wer zu erst es schaffen würde in die Gedanken des anderen einzudringen. Blaise war einfach am falschen Zeitpunkt wach gewesen. Sie hatte einen Wendepunkt in Blaise Leben eingesehen, doch es war etwas mit dem er Leben konnte. Es gab Dinge die er wesentlich schlimmer fand. Er fühlte wie der Schlaf ihn übermannte und er sich und Ginny nur noch zudeckte. -- Zu wissen, dass das Kopfkissen äußerst attraktiv ist machte es nur noch angenehmer sich darin einzumummeln und dem ruhigen Herzschlag des anderen zu lauschen. Ginny war froh, dass Blaise noch schlief und sie die Zeit in seinen Armen genießen konnte. Sie hatte nie den Luxus gehabt je in den Armen eines Mannes geschlafen zu haben und am nächsten Morgen in diesen auch aufzuwachen. Auch wenn die Nacht alles andere als heiter gewesen war, so konnte sie sich doch etwas Gutes daraus ziehen. "So würde ich gerne öfters geweckt werden." Sie konnte das Grinsen bereits bildlich vor sich sehen obwohl sie nicht in sein Gesicht sah. Automatisch stoppte sie mit dem Fingern über seine Haut zu fahren und blickte in das sonnige Gesicht des Italieners. Seine Hand spielte mit den wilden Strähnen ihres roten Haares das sich wie Flammen um seine Finger wickelte. "Guten Morgen." erwiderte Ginny freundlich und ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Unerwartet spontan zog der Slytherin den Körper der Frau näher zu sich und lehnte sich vor bis er die Lippen von Ginny in einem sanften Kuss vereinnahmte. Nichts fühlte sich vergleichbar an wie dieser Kuss. Keiner ihrer Ex hatte sie je so geküsst. Sie fühlte sich als ob sie in Flammen stehen würde. Blaise küsste sie zärtlich und doch hungrig nach mehr. Nach Minuten, vielleicht auch Stunden, Ginny wusste es nicht trennten sie sich und Ginny lag wieder auf seiner Brust und genoss wie seine geschickten Finger ihren Nacken massierten. Unerwartet plötzlich richtete er sich auf und Ginny wich instinktiv von ihm zurück. Überrascht setzte auch sie sich auf und blickte ihn an. Seine Augen waren dunkel und eine undefinierbare Angst lag in ihnen. "Geh Draco wecken, zieht euch an und trefft mich in der Bibliothek." Er stand auf und begann sich in aller Eile anzuziehen. "Blaise...was?" Doch sie brauchte nicht weiterreden. "Sie sind hier." Und mit ihm sprach die Angst. -- Ich hoffe das vierte Kapitel war spannender als die vorangegangenen. Ich hab mir alle Mühe gegeben. Falls ihr Veränderungsvorschläge oder Wünsche für die nächsten Kapitel habt lasst es mich hören ich bin immer froh über Anregungen. :-) Alles Liebe Naith Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)