Krieger, Magier und Diebe von Arianrhod- (AU, Science Fantasy) ================================================================================ Kapitel 6: ...ist schwer ------------------------ Titel: Krieger, Magier und Diebe Teil: 6/24 Autor: Lady Silverwolf Anime: Beyblade Warning: OOC Disclaimer: Die Hauptcharaktere gehören nicht mir und ich verdiene kein Geld mit dieser Fanfic. "..." reden //...// denken ~~~~~~~ ~~~~~~~ ...ist schwer Krampfhaft versuchte Takao, nicht zu niesen. Er presste sich beide Hände auf Nase und Mund und konnte so den Niesreiz unterdrücken. Die anderen waren ebenso ruhig wie er, es herrschte beinahe atemlose Stille. Kenny stand bei der Stute und hielt ihre Zügel. Selbst das Tier war still, gab kein Geräusch von sich. Ob sie solche Situationen bereits gewohnt war? Kai hockte ein paar Meter über ihnen und behielt die Magier im Blick, ebenso wie Max, der durch einen Spalt zwischen den Felsen spähte. Sie hockten wieder innerhalb eines Felsens, diesmal war es jedoch sehr knapp gewesen, dass sie ihn erreicht hatten, und jetzt befanden sich die Magier direkt neben ihnen. Takao konnte sie hören. Es waren drei und sie waren keine drei Meter entfernt. "Die sind nicht hier." Kannte er den? Diese Stimme war ihm so vertraut. "Sie wären ja schön blöd, wenn sie genau in diese Richtung gezogen sind. Oder haben kein Verständnis für Raffinesse." //Wieso?//, schoss Takao durch den Kopf. Diese Frage stellte auch der zweite Magier, dessen Stimme Takao sofort erkannte. Es war einer der Lehrer, die im Turm der Donnersteine unterrichteten, ein alter, gemütlicher Kerl, der manchmal mit seinem Großvater Karten spielte und ihm dann immer eine Süßigkeit mit brachte wie einem kleinen Kind. "Weil das der nächste Weg aus der Insel war, wenn wir Recht damit hatten, wem dieses Pferd gehört. Wenn ich sie gewesen wäre, hätte ich genau die andere Richtung gewählt. So etwas nennt man Verwirrtaktik, denn es ist ja ihr Bestreben, so schnell wie möglich abzuhauen." Takao stutzte. //Hat der Kerl etwa Recht?// Aber Kai war niemand, der unüberlegt handelte, das hatte er in den letzten Stunden gemerkt. Kai war viel gerissener, als die Männer glaubten. Sonst hätte man die Flüchtenden schon längst entdeckt. "Du meinst, dass wir hier herumstreunen, ist total sinnlos?", murrte der Lehrer. Gehörte der andere zu den Kampfmagiern? Das konnte sein. Und der Dritte? Wo war der überhaupt? Takao nahm die Hände von der Nase. Endlich war der Niesreiz weg. Vorsichtig schob er das Schwert beiseite, das sein Großvater Kai für ihn mitgegeben hatte. Er war sehr erstaunt gewesen, als er in dem langen Päckchen die Waffe gefunden hatte. Das alte Katana, ein Familienerbstück, war Takerus Ein und Alles gewesen. Niemand durfte es unerlaubt berühren. Und jetzt hatte er es seinem Enkel übergeben? Das war ein großer Vertrauensbeweis. Takao war stolz darüber, aber auch etwas unsicher. Was, wenn er das Schwert verlor? Kai jedenfalls war erfreut gewesen, nicht der einzige zu sein, der richtig bewaffnet war. Die anderen trugen nur Dolche bei sich. Leise kroch Takao zu Max hinüber. Der Blonde rutschte sofort zur Seite und machte ihm Platz. Schweigend starrten sie hinaus auf die drei Gestalten. Den Lehrer und den Kriegsmagier sah er sofort und der dritte war...einer von Tokis Freunden? Ja, das konnte sein. War das nicht der, den Takao erst am letzten Abend zusammengeschlagen hatte? Besorgt sah der Langhaarige zu Max auf, der die Schultern zuckte und dann mit dem Kopf zu Kai hoch nickte. Der Blaugrauhaarige war ihr Anführer, er hatte die Erfahrung und das Wissen. Sie taten, was er tat, zumindest im Moment. Die drei Magier sahen sich aufmerksam um und bald verschwand der Magieschüler aus ihrem Sichtfeld. "Sag mal, Yuki, was sind das für Felsen? Die sind sicher nicht natürlichen Ursprungs.", meinte der Lehrer plötzlich und trat näher. Erschrocken wichen Max und Takao zurück und spickten nur noch ums Eck, um die beiden im Blick zu behalten. Yuki, der Kampfmagier, zuckte mit den Schultern. "Das weiß ich, aber... Keine Ahnung, wofür und von wem sie geschaffen worden sind. Wenn es überhaupt absichtlich geschah." //Wahrscheinlich für solche Situationen wie jetzt.//, schätzte Takao, aber darauf schwören würde er nicht. //Hoffentlich gehen die bald! Dann können wir endlich weiter.// Er war ungeduldig und es juckte ihn in den Fingern, weiterzuwandern, so sehr er vorher auch eine Rast verlangt hatte. Sie waren schon weit von Nijan entfernt; waren beinahe die gesamte restliche Nacht und ein paar Stunden des jetzigen Tages gewandert. Takao hatte schnell gemerkt, dass die Wüste diverse Gefahren barg, von denen man in den Geschichten, die die Inselreisenden erzählten, nie etwas hörte. Zum Beispiel, die Unabschätzbarkeit der Entfernungen, die immer anders schienen, als sie tatsächlich waren. Oder die Tatsache, dass die Wüste flach wie ein gehobeltes Brett war, sah man von den Felsen ab, und nichts den Blick versperrte. Der Horizont war viel weiter weg als in den Inseln. Und jede Person, die nicht geschickt genug war, die Spalten und Ritzen zu nutzen, oder das Pech hatte, keine Schluchten zu finden, hoben sich vom hellen Himmel ab und waren so gut wie immer zu sehen. Kai war geschickt genug, sie um die Magier herumzuführen, aber jetzt konnten sie nicht mehr weiter, denn die Magier waren zu nah, und ein Spalt, den sie nutzen konnten, nicht in Sicht. "Ich klettere mal hoch.", sage der Junge plötzlich direkte neben Takao. Er musste beinahe vor dem Spalt stehen, durch den sie die ganze Zeit gesehen hatten! Max und Kenny sahen ihn mit weit aufgerissenen Augen an, als verlangten sie von ihm eine Erklärung. Aber er hatte doch selber keine Ahnung! Wenn der Junge sie entdeckte... Er würde sie sehen, wenn er hochstieg! "Ach was!", meinte Yuki. "Das kannst du dir sparen! Die sind nicht hier." "Nein, nein, lass dem Jungen seinen Spaß.", schaltete sich der Lehrer ein. Erleichterung und erneutes Erschrecken mischten sich, dann bekam Takao einen Kiesel auf den Kopf. Er fuhr auf und konnte sich nur knapp einen wütenden Fluch verbeißen. Über ihm tauchte kurz Kais Kopf auf. Der Ältere deutete auffordernd auf das alte Katana von Takao und verschwand ebenso leise wieder, wie er gekommen war. Wie? Was? Er sollte sich zum Kampf bereit machen? Aber das war ein scharfes Schwert, geschaffen zum Töten! Und im gleichen Moment, in dem er das dachte, wusste er, dass Kai nichts anderes vorhatte. Wenn sie überleben wollten, mussten die drei sterben. Entschlossen nahm er die Waffe an sich und zog sie langsam aus der Scheide. Dabei ließ er die Klinge durch die Finger gleiten, so dass sie auf keinen Fall an der eisernen Schwerthülle schliff und dabei ein Geräusch verursachte. Max und Kenny sahen ihn erschrocken an, dann zogen auch sie ihre Waffen. Auf Kais Kommando würden sie nach draußen stürmen um sich die Magier vorzuknöpfen. //Das haben sie auch verdient!//, schoss es Takao durch den Kopf. //Mit ihren Hetzjagden auf Hatesit und diesen leichtsinnigen Experimenten...sie haben nichts anderes verdient!// Der alte Hass, der in ihm schwelte, seit seine Eltern gestorben waren, kam wieder hoch. Ja, er war bereit sie zu töten! Von draußen hörte man Steine, die von dem Felsen abbrachen und auf den Boden kollerten, als der Junge versuchte, ihr Versteck zu erklimmen. Leise Schab- und Kratzgeräusche drangen nach drinnen. Der brauchte aber lange! Kai hatte das in ein paar Sekunden geschafft. "Rutsch bloß nicht ab!", rief der Lehrer. Und dann: "Schön, gleich hast du es geschafft." Takao spannte sich. Gleich, gleich würde es losgehen. Ein Schlag, gefolgt von einem hässlichen Knacken und einem dumpfen Schrei folgten, dann schlug der Körper des Schülers unten auf, während Kai ihm nachsetzte und die beiden anderen Magier erschrocken aufschrieen. Takao stürmte los. Beinahe wäre er über den leblosen Körper des Jungen gestolpert, aber er konnte gerade noch ausweichen. Yuki und der Lehrer starrten geschockt auf die plötzlichen Angreifer. Alles zog wie im Rausch an Takao vorbei. Kai warf einen Dolch; der Lehrer kippte einfach um, die Klinge in der Brust. Er hatte nicht einmal Zeit gehabt, sich von dem Schrecken zu erholen, seine Augen waren noch immer geschockt aufgerissen. Yuki reagierte wesentlich schneller und Kais zweites Messer prallte von einer magischen Schutzwand ab. Der Rotäugige ließ sich davon aber nicht stören, sondern duckte sich unter einem von Yukis Zaubern weg und sprang nach vorn. Sein Schwert sirrte, dann drang es durch Yukis Brust. Für was brauchte der Kerl eigentlich ihre Hilfe? Der war...eine Kampfmaschine. Jemand, der es gewohnt war, zu töten und das auch ohne Kompromisse tat. Zwei Messer, ein Schwert hatte Kai gezogen, das zweite Schwert steckt noch immer in der Scheide auf seinem Rücken und woher er die Messer gezaubert hatte, wusste Takao nicht, denn er konnte die leeren Hüllen nirgends entdecken. Mit einem zufriedenen Geräusch ließ Kai Yukis Leiche auf den Boden sinken und reinigte an seiner Robe seine blutigen Waffen, ehe er sie in die Scheiden zurückschob. "Takao, klettere hoch und halte weiter Wache." Der Angesprochene nickte, schob seine eigene Klinge in die Schwerthülle zurück und war innerhalb weniger Augenblicke oben. Von dort hatte man einen enormen Ausblick, man konnte beinahe hinter den Horizont sehen. Der Wind pfiff um seine Ohren und wehte beinahe seine Mütze weg, aber Takao war das egal. Hier oben hatte man ein unglaubliches Gefühl von Freiheit. Von unten hörte er Kais Stimme: "Ist der Junge auch tot?" Nach einer kurzen Stille antwortete Max leise: "Ja. Genickbruch." Kai sagte nichts mehr dazu. "Was siehst du?", wollte er von Takao wissen, doch der schüttelte den Kopf. "Nichts. Keine Magier weit und breit. Ob die hier die einzigen in der Gegend waren?" "Nein. Aber wir ziehen jetzt trotzdem weiter." Kenny führte Funkenstern, die ihrer aller Gepäck trug, und Takao rutschte wieder von seinem Beobachtungsposten hinunter. "Warum so eilig?", fragte er. "Die Magier.", knurrte Kai wütend. Er nickte mit dem Kopf zu den Toten. "Ich denke, sie stehen in ständigem Kontakt miteinander. Und jetzt kommt." "Ist ja schon gut.", nörgelte der Langhaarige und folgte hastig. Er würde sich jetzt sicher nicht mit Kai anlegen. Nicht bevor sie aus dem Gefahrengebiet herauswaren. Minuten verstrichen in tiefem Schweigen. "Warum verstecken wir uns eigentlich vor den Magiern?", fragte Takao schließlich. "Ich meine, du wirst so schnell mit denen fertig!" "Ich kann sie nicht alle töten.", grummelte Kai. "Außerdem werden sie Rache wollen. Es ist nicht so leicht, wie es aussieht. Die drei waren nicht auf uns vorbereitet und zudem noch überrascht. Genügt das als Antwort?" Wieder herrschte ein paar Minuten Stille. Takao hielt das nicht aus. "Was ist mit den Tisetah?" Erst schien Kai nicht antworten zu wollen. Er war sehr schweigsam, dass hatten sie schnell herausgefunden, redete kaum das nötigste, und wenn, dann in einem Ton, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Manchmal fragte sich Takao, warum er keine Angst vor Kai hatte. Jeder andere hätte das sicherlich. Aber weder er - noch Max oder Kenny, so schien es - fürchtete sich vor dem großen, durchtrainierten Krieger, obwohl er ihnen des öfteren Todesblicke zuwarf. Vor allem dann, wenn sie ihn nervten. So wie jetzt. "Ich meine, Dragoon hat nur einen Schlag gebraucht und dann war Toki ausgeschaltet." "Auch der Überraschungseffekt.", knurrte Kai. "Außerdem - was ist geschehen, als du ihn gerufen hast?" "Nun. Ich habe...Kraft gefühlt. Sie ist durch mich hindurchgeschossen wie...wie ein Blitz über den Himmel. Und die Bäume um mich herum sind fast umgeweht worden. Und dann ist Dragoon gekommen, in grünem Licht und hat Bäume ausgerissen." Kai nickte. "Die Kraft, die du gefühlt hast, war Dragoons, die durch dich freigesetzt wurde. Der Wind ist ein Teil von dieser Kraft. Anscheinend ist Dragoons Hauptelement die Luft. Hast du ihn zuvor jemals gerufen?" Takao schüttelte den Kopf. "Nein. Ich meine, man hätte uns doch sofort entdeckt, oder?" Kai nickte und warf Max und Kenny einen fragenden Blick zu. Der Blonde schüttelte den Kopf. "Ich auch nicht. Ich hatte keine Gelegenheit dazu. Es war immer zu gefährlich." Kenny zuckte die Schultern. "Ich kann das ja gar nicht." "Warum?" "Na, weil Dizzy doch im Spiegel eingesperrt ist." Abrupt blieb Kai stehen. //Der weiß das ja noch gar nicht!//, fuhr es Takao durch den Kopf und grinste. Es durfte wohl nicht oft geschehen, dass Kai erstaunt war, auch wenn man es ihm selbst jetzt kaum ansah. "Was ist geschehen?", fragte der Krieger. "Welcher Spiegel?" Kenny deutete auf seinen Rucksack auf Funkensterns Rücken. "Ich habe ihn eingepackt." Rasch erzählte er die Geschichte von dem Unfall. Perplex schüttelte Kai den Kopf. "So etwas habe ich noch nie gehört. Und deine Fähigkeit, Hatesit zu erkennen, solltest du besser für dich behalten. Das kann gefährlich werden für dich, vor allem wenn die Magier davon hören." Hörte Takao richtig? Kai machte sich Sorgen um sie? Irgendwie hatte er gedacht, sie wären dem Krieger gleichgültig, oder eher lästig. Kenny nickte. "Lasst uns weiter.", bat Max und ging wieder los. "Was meinst du mit ,Element'?", fragte Takao nach weiteren Minuten schweigenden Marschierens. Vielleicht wurde aus dem Gespräch ja doch noch etwas. Kai seufzte, sagte aber nichts. Erst als Takao ansetzte, seine Frage zu wiederholen - sie hatten ja ein Recht darauf, das zu erfahren, oder? - meinte er: "Jedes Tisetah hat ein Element, aus dem es seine Kräfte bezieht." "Ach so. Und du glaubst, Dragoons Element wäre die Luft?" "Das war doch offensichtlich. Bei dem Wind." "Du hast aber ,Hauptelement' gesagt.", meinte Max. "Die mächtigeren Tisetah haben zwei Elemente." "Was ist mit drei? Oder vier?", fragte Takao aufgeregt. "Nein, geht nicht. Es heißt, die Vier Göttlichen..." Kai unterbrach sich und sah sie an. "Kennt ihr die Geschichte?" "Ja. Natürlich. Die Vier Göttlichen haben sich selbst zu Tisetah gemacht, um ihre Macht teilweise nutzen zu können.", meinte Max. "Ja. Die Vier Göttlichen sollen drei Elemente haben, aber ob das stimmt, weiß ich nicht. Aber sie sollen das dritte nur nutzen können, wenn sie zusammen sind." "Und Dragoon hat zwei?", wollte der Langhaarige wissen. "Bei der Macht...sicherlich." "Was ist mit unseren?", fragte Kenny. "Woher soll ich das wissen?" "Welches hat deines?", erkundigte sich Max neugierig. "Feuer und Dunkelheit." "Auch zwei?" Kai antwortete nicht. Die Antwort auf die Frage schien ihm zu offensichtlich. "Wie viele Elemente gibt es?" "Dreizehn. Feuer, Wasser, Erde, Luft, Dunkelheit, Licht, Eis, Elektrizität, Holz, Metall, Gift und Psyche. Die zwölf sollen unter den Vier Göttlichen aufgeteilt sein, wie, weiß ich allerdings nicht. Das Dreizehnte ist Nebel und ist der Magie sehr ähnlich. Manche behaupten, Nebel sei Magie. Es ist sehr selten und erst nach den Tisetah entstanden. Außerdem würde ich mich mit keinem anlegen, der Nebel beherrscht. Das ist immer unvorhersehbar." Tisetah und Magie... das passte so sehr zusammen wie Feuer und Wasser, wie Eis und Hitze, wie...wie Takao und Magier - gar nicht. Aber anscheinend schienen da manche Leute anderer Ansicht zu sein. Kai selbst wahrscheinlich auch, aber so recht konnte er den rotäugigen Krieger nicht einschätzen. Der hatte sowieso etwas an sich, was Takao nicht einordnen konnte. Er war anders als alle, die er bis jetzt getroffen hatte, auch als die anderen Hatesit, die er gesehen hatte. Vielleicht lag es an seiner emotionslosen Art, die sein Gesicht wie eine zu Eis erstarrte Maske wirken ließ. Oder an seiner kühlen Ausstrahlung, die vor Selbstbewusstsein und Stärke nur so strotzte. Ob er als Barde erfolgreich war? Takao konnte sich Kai nicht mit der Balalaika in den Händen vorstellen, die Funkenstern trug, aber andererseits sah der Rotäugige auch nicht so aus, als würde er sich für etwas ausgeben, was er nicht wahr. Das hatte er gar nicht nötig. "Wohin gehen wir?", fragte Kenny plötzlich. "Ich meine, wenn wir den Bereich um Nijan endlich verlassen haben." Kai sah ihn an. //Ob der uns überhaupt noch weiter mitnimmt? Irgendwie kann ich mir vorstellen, dass der uns plötzlich sitzen lässt.//, dachte der Langhaarige, kurz bevor Kai meinte: "Ich habe Takeru versprochen, auf euch Acht zu geben." //Wirklich? Wie schön, einen solchen Großvater zu haben!// Erleichtert atmete Takao auf. Er wusste nicht warum, aber es machte ihn irgendwie froh, dass der Rotäugige sie nicht wegschickte. Von tief aus seinem Inneren hörte er ein dumpfes, zufriedenes Grollen, das ihn erst irritierte. Dann wusste er, was das war. Dragoon. Der Drache konnte ihm so seine Gefühle mitteilen. Wie schön. "Zuerst brauchen wir neue Ausrüstung.", erklärte Kai. "Ich weiß nicht, was ihr dabei habt, aber es wird sicher nicht genug sein. Außerdem braucht ihr Pferde. Und dann gehen wir zu Sturmvogel." "Sturmvogel?", hackte Max verwirrt nach. "Ein Händler. Wir müssen euch doch anständig bewaffnen." "Ach so. Und dann?" Kai zuckte die Schultern. Anscheinend war er keiner, der die Zukunft bis zum letzten durchplante. "Dafür werden wir einige Zeit brauchen. Dann sehen wir weiter." "Wir könnten ja den Dieb suchen!", schlug Max begeistert vor, erhielt aber nur einen verständnislosen Blick von Kai. "Na, den Tisetahdieb. Dem muss doch jemand das Handwerk legen!" "Und das willst du sein? Nein, danke. Ich hab schon genug Probleme. Zum Beispiel drei kleine Kinder, die mir an den Hacken hängen." Gekränkt stoppte Max kurz, ehe er wieder zu Kai aufschloss. "Wenn du nicht willst, dass wir dich begleiten, dann musst du es sagen. Wir finden schon einen Weg." "Ihr würdet hier verrecken, noch ehe die Sonne dreimal untergegangen ist." "Warum? Wir sind auch Hatesit und mithilfe unserer Bündnispartner würden wir sicher überleben können. Wir sind nicht ganz so blöd, für wie du uns anscheinend hältst. Du hast es ja auch geschafft." "Ich komme auch aus..." Kai unterbrach sich. "Aus...?" "Geht euch nichts an. Ihr seid vollkommene Anfänger, wenn es um das Bündnis geht. Hast du nicht gemerkt, wie Takao Dragoons Kraft freigesetzt hat? Das war die reinste Verschwendung!" "Geht das auch anders?" "Natürlich!" Kai war mehr als genervt. "Zeigst du uns das?" "Wofür bin ich sonst da?!" Der ging ja ganz schön ab. "Ist ja schon gut. War ja nur eine Frage." "Eine blöde Frage." Max zog es vor, das Thema zu wechseln. "Wann haben wir die Magier abgehängt?" "Keine Ahnung. Die meisten verlassen das Gebiet um ihre Insel nicht." "Die meisten?" "Denk doch mal selber nach!" Damit schien sich das Gespräch für Kai erledigt zu haben. Auch Max blieb still und hing seinen eigenen Gedanken nach. Am Abend rasteten sie unter einem Felsvorsprung. Takao war froh, sich endlich einmal wieder hinsetzen zu können. Den ganzen Tag über waren sie gelaufen und dementsprechend erschöpft war er jetzt. Kenny war schon vor ein paar Stunden beinahe zusammengeklappt und seitdem saß er auf Funkensterns Rücken. Kai verteilte die letzten Vorräte aus Takaos Tasche und ein paar Decken, ehe er ihnen befahl, auszuruhen und zu schlafen. Er selbst hockte sich auf den Vorsprung und hielt Wache. Mitten in der Nacht weckte er sie wieder. "Kommt. Wir ziehen weiter." Alles Nörgeln - vor allem von Seiten Takaos - nutzte gar nichts, Kai blieb unerbittlich und schon kurz darauf hatte sich die Gruppe wieder in Bewegung gesetzt. Nach einigen Kilometern erklärte Kai: "Ich denke, sie werden die Verfolgung aufgegeben haben. Vor allem werden sie nicht denken, dass wir schon so weit gekommen sind. Wenn wir so weiter marschieren, erreichen wir gegen Mittag Skellten." "Was ist das?", wollte Max verschlafen wissen." "Eine Stadt." "Hier? In dieser Gegend? Ich dachte, so nahe an Nijan gäbe es keine andere Insel!" "Wer hat von einer Insel gesprochen? Ihr werdet sehen.", versprach Kai mit einem hinterhältigen Grinsen. Und sie sahen. Kai hatte nicht zu viel versprochen. Skellten lag an eine Felswand geschmiegt mitten in der Wüste. Die Häuser waren aus dem Stein der Umgebung gebaut - Takao schätzte, dass mindestens die Hälfte der Häuser direkt aus dem Fels herausgehauen war - und fügte sich daher nahtlos in die Wüste ein. Die Steilwand war hoch, Skellten beinahe genauso. Die am höchsten Gebäude jedenfalls überragten sie. Mehrere riesige Plattformen bildeten Teile der Stadt, wo sich Häuser um große Plätze sammelten. Ein unübersichtliches, verwirrendes Netz von Wegen führte durch die Stadt, an Gebäuden und Steinen vorbei, darunter hindurch und drüber hinweg. Menschen gingen überall ein und aus, wuselten durch die Straßen und sammelten sich auf den Plätzen. Takao, Max und Kenny rissen beide Augen auf und starrten die Stadt an, die da mitten in der Wüste lag. Gab es so etwas überhaupt? Sie hatten schon viele Gesichten über Räuberstädte gehört, die Wohnorte der Händler und die Unterschlupfe der Bündniskrieger. Es hieß, in der Wüste gäbe es Tausende Städte und Dörfer, die abseits der Handelsrouten lagen und zu denen niemand kam. Aber niemand glaubte die Geschichten. Warum auch? Es hieß ja, es wäre unmöglich, zu lange in der Wüste zu sein ohne bleibende Schäden davonzutragen. Aber jetzt standen direkt vor Skellten und sahen die Berichte darüber bestätigt. Das sprach Max auch aus, aber Kai schüttelte den Kopf. "Macht euch keine Illusionen. Solche Städte wie Skellten gibt es nicht oft. Wir haben Glück, dass Skellten so nahe bei Nijan liegt, sonst wären wir noch lange unterwegs gewesen. Händlerdörfer sind öfter, aber sie gibt es auch nicht wie Strand am Meer. Aber passt auf, diese ,romantischen Wüstenstädte', wie sie in den Geschichten vorkommen, sind absoluter Schwachsinn. Die Wüstenstädte sind geschaffen von den Ausgestoßenen der Gesellschaft, von Dieben, Räubern und Mördern. Sie sind Sündenpfühle und auf eine bestimmte Art noch gefährlicher als die Wüste selber. Moral und Gesetz sind dort unbekannt. Skellten bildet da keine Ausnahme. Am besten, ihr tragt die Amulette offen, vor Hatesit haben die meisten Respekt." "Werden Hatesit dort nicht gejagt?" "Nein. Natürlich nicht. Magier haben dort nichts zu sagen. Bleibt immer aufmerksam und selbstsicher, dann geschieht euch nicht." Die drei nickten. Takao fühlte sich nicht wohl bei der Sache. Er zweifelte kein Augenblick an den Worten Kais, die mit einer einfachen Sachlichkeit ausgesprochen worden waren. Ob Skellten wirklich so gefährlich war? Das Amulett sichtbar - was er noch nie getan hatte - und selbstsicher wirken. Takao hatte viel Erfahrung mit letzterem; jeden Tag hatte er selbstbewusst wirken müssen, vor den Magiern, den Menschen in der Stadt. Jetzt würde sich das auszahlen. Auch Max schien zuversichtlich wie immer, ein fröhliches Grinsen auf dem Gesicht und das Amulett deutlich sichtbar um den Hals. Kenny ging es schlechter. Er sah sich etwas ängstlich um und war nur noch unsicher, wie immer halt. Takao schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. "Bleib einfach bei uns, dann passiert dir nichts." Kenny nickte nur. Kai stieß ein verächtliches Schnauben aus. Ob er etwas gegen den Jüngsten von ihnen hatte? "Trag das Cuallarion-Amulett offen.", schlug er vor. "Pfaffen rühren die meisten nicht an." Das Wort ,Pfaffen' hatte er so verächtlich ausgesprochen, dass die drei anderen ihn erstaunt ansahen und Kenny meinte leise: "Ich bin aber kein Priester. Und ich wollte auch nie einer werden. Ich war nur in der Schule." Kai zuckte nur die Schultern. "Das wissen die doch nicht. Das Amulett schützt dich noch besser als ein Tisetah. Vor allem, da deines eingesperrt ist." Kenny folgte unbehaglich seinem Ratschlag. Dann hatten sie die Stadt erreicht und tauchten in die Menschenmenge ein. Es war laut, das Gebrüll von den verschiedensten Wesen hing in der Luft. Menschen, Tiere, Händler und anderes, was Takao nicht identifizieren und lieber auch nicht ansehen wollte. Es stank. Der Geruch von Tieren, Staub, Abfall, Extrementen und Schlimmeren hing in der Luft. Es war grauenvoll. Kai grinste sie wieder hämisch an. "Habe ich euch zuviel versprochen?" Nein, nein, das hatte er nicht, ganz und gar nicht. "Kommt, ich kenn eine gute Herberge, die nicht ganz so dreckig ist wie der Rest der Stadt." Es wunderte Takao überhaupt nicht, dass Kai schon in einer solchen Stadt gewesen war. Wahrscheinlich kannte er den Großteil der Städte in der Wüste. Neugierig sah er sich um. Die Leute in Skellten waren ganz anders als in Sepun. Sie sahen anders aus - manche waren es noch nicht einmal richtige Menschen - waren anders gekleidet, schwer bewaffnet und oft vernarbt. Ihre Gesichter hatten einen wilden und ungezähmten, aber auch gefährlichen und brutalen Ausdruck. Sie waren frei, aber sie wussten, was Leid hieß. Ihr Leben musste sehr grausam gewesen sein. Ein Ruf riss Takao aus den Gedanken. Er wusste nicht, warum gerade dieser Ruf ihn aufschreckte, denn überall um sie herum herrschte Gebrüll. "Feuerrabe! He, Feuerrabe!" Kai blieb stehen und drehte sich um. Was interessierte ihn der Rufer? Takao folgte seinem Blick und entdecke einen großen, jungen Mann. Er hatte sein dickes dunkelblondes Haar im Nacken zusammengebunden, nur eine Strähne fiel ihm ins Gesicht und verdeckte das rechte Auge. Das andere blitzte lebenslustig und etwas amüsiert. Seine Kleidung war einfach, abgetragen, aber gut in Stand gehalten. Der schwere, lange Mantel schleifte im Dreck, an seinem Bein war ein breiter Dolch befestigt und an der anderen Seite trug er ein langes Schwert. Auf seiner Brust lag gut sichtbar und an einer dünnen Goldkette ein goldenes Tisetahamulett mit blauem Zeichen, das Takao aber nicht entziffern konnte. Der Fremde drängte sich durch die Menge auf die kleine Gruppe zu und winkte fröhlich. "He, Feuerrabe.", begrüßte er Kai. "Mal wieder in Skellten?" Kai sah aus, als würde er ihm am liebsten den Kopf abreißen, sagte aber nichts. Der Andere schien das auch gar nicht zu erwarten. Anscheinend kannte er Kai recht gut. Er wandte sich sofort den drei Jungendlichen zu und fragte: "Tag, wie geht's denn so, Jungs? Seid ihr mit unserem gesprächigen Freund hier da?" Er nickte grinsend zu Kai. Max nickte. "Ja. Er hat uns geholfen und jetzt reisen wir zusammen." Diese Aussage rief einiges Erstaunen hervor. "Geholfen? Der? Feuerrabe?" Er drehte sich zu Kai um und sah ihm zweifelnd ins Gesicht. "Reden wir hier alle von dem altbekannten, freundlichen Kai ihr-geht-mir-alle-sonstwo-vorbei Hiwatari?" Er sah Max wieder an und meinte: "Was habt ihr mit dem gemacht? Kai hilft niemandem!" Max wollte etwas antworten, doch Kai unterbrach ihn. "Es ist meine Sache, ob ich jemandem helfe oder nicht. Dir habe ich damals auch unter die Arme gegriffen." "Ja. Aber nur, weil etwas für dich heraussprang." Kai zuckte die Schultern. "Der Grund kann dir doch egal sein." "Da hast du Recht. Geht ihr zum Blutigen Schädel?" Kai nickte. "Wie schön, dann können wir uns ja ein wenig unterhalten. Wer sind eigentlich deine neuen Freunde?" "Max, Takao und Kenny.", erklärte Kai und zeigte nacheinander auf die drei. Der Fremde musterte sie nacheinander genau. Als er das Cuallarionamulett auf Kennys Brust bemerkte, zog er eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts. "Jungs, das ist Michael ,Himmelskönig' Scott.", stellte Kai ihn vor und ging dann weiter. Michael grinste die drei kurz an, meinte: "Freut mich, euch kennen zu lernen." und schloss sofort zu Kai auf, um ihn mit einem Redeschwall zu überschütten. Takao verstand so gut wie jedes Wort, aber er begriff kaum die Hälfte von dem, was Michael erzählte. Er redete über verschiedene Tiere - die sich später als Menschen herausstellten, die man nur so nannte - Njeedan, Magier und Kämpfe, über diverse Entdeckungen, die man gemacht hatte, wer, war dabei schnurz egal. Takao fragte sich, ob Michael auch etwas über den Tisetahdieb sagen würde, aber darüber schwieg sich der Dunkelblonde gänzlich aus. War das ein Thema, über das man besser nichts sagte? Oder hatte das Schweigen einen anderen Grund? Kai allerdings schien das nicht zu stören. Er hörte Michael aufmerksam zu. Ob das wichtig war, was der Fremde erzählte? Vielleicht sollte das alles noch Konsequenzen haben. Takao warf Max und Kenny einen hilflosen Blick zu, aber die waren genauso verwirrt. Also folgten sie Kai und Michael schweigend durch die verwirrenden Gassen. Irgendwann erreichten sie ein großes Haus, das direkt in den Felsen hineingehauen war. Die Fensterläden waren offen und ließen in einen großen Raum sehen, der vollgestellt war mit Stühlen, Tischen und Bänken. Über der Tür hing an einer Eisenkette ein menschlicher Schädel, der rot angemalt worden war - ein blutiger Schädel. Ob er vor oder nach der Namensgebung dort aufgehängt worden war? Kai lud das Gepäck ab und drückte es den dreien in die Hände, ehe er Funkenstern um das Haus herumführte. Michael winkte ihnen. "Kommt. Wir gehen schon einmal rein. Ich bin sicher, der alte Rexxan freut sich, euch kennen zu lernen." Er schob die drei Jungen durch die Tür. Neugierig sah Takao sich um. Der Raum bot keinen Vergleich mit der Herberge von Kennys Eltern. Es war nicht sauber und hübsch, sondern dreckig und muffig. Der Boden war mit durchnässtem Sand bedeckt, die Möbel hatten Flecken, Macken und tiefe Kratzer. In einer Ecke führte eine Treppe, die aussah, als würde sie bei der nächsten Person, die hoch stieg, einkrachen, ins nächste Stockwerk. Hölzerne Balken stützten die Decke und der Tresen, der sich neben der Tür befand, sowie der Mann dahinter sahen aus, als hätten sie schon bessere Tage gesehen. Durch eine der Theke gegenüberliegende Tür, die nicht mehr richtig schloss, ging es in die Küche, aus der Fettgestank und der Geruch nach Essen drang. Den Blutige Schädel konnte man nicht mehr als Wirtshaus bezeichnen, sondern allenfalls als heruntergekommene Kaschemme. Viele Leute waren nicht anwesend und die, die es doch waren, starrten stumm auf die Tische. In einer Nische spielten ein paar Männer schweigend Karten, einer saß neben dem Tresen an einem Tisch und rührte lustlos in einer Schüssel, deren Inhalt Takao nur entfernt an Eintopf erinnerte. Ob man das essen konnte? "Gibt nicht so viel her wie die Herbergen in den Inseln.", gab Michael hinter ihnen zu. "Aber es ist das beste Gasthaus in Skellten und hier wird weder gestohlen noch geht irgendein durchgeknallter Kerl mit gezogener Waffe auf dich los, nur weil du neben ihm stehst." "Da...da bin ich aber beruhigt.", stotterte Max. "Wo ist Kai hin?", wollte Takao wissen und trat entgültig ein. Die anderen folgten ihm. "Zum Stall.", antwortete der Dunkelblonde einfach und trat an den Tresen, wo er den Mann begrüßte. Dieser sah sie kurz an und blickte dann zu Michael. "Wer sind die?", fragte er abweisend. "Du weißt, dass Neue hier nicht gern gesehen sind. Deine Freunde sind das nicht." Michael grinste entwaffnend. "Nein, natürlich nicht. Sie gehören zu Feuerrabe." Sofort herrschte Totenstille im Raum. Die Kartenspieler hatten ihre Partie eingestellt und sahen herüber, ebenso wie die anderen Männer und der Mann mit dem Eintopf hatte seine Rührerei eingestellt. War Kai wirklich so bekannt? Michael schien die Aufmerksamkeit nicht zu stören. "Er kommt gleich, nachdem er sein Pferd weggebracht hat. Du kannst den drei Jungen hier und natürlich unserem guten, alten Feuerrabe sicher ein Zimmer mit ein paar Betten zur Verfügung stellen, oder, Rexxan?" Der Wirt nickte. "Klar. Sie können das Hintere Zimmer haben. Bring die Kinder hoch und mach sie mit den Regeln des Hauses bekannt." Michael nickte und winkte sie, aber ehe sie sich in Bewegung setzen konnten, kam Kai herein. Er nickte Rexxan, dem Wirt, kurz zu und folgte ihnen nach oben. Das Hintere Zimmer befand sich tatsächlich im hintersten Eck des Hauses und zwar im Dritten Stock. Nachdem sie an mehreren Türen vorbeigegangen waren, öffnete Michael eine Tür, die allerdings nicht in einen Raum, sondern in einen langen Gang führte. "Merkt euch die Tür.", befahl er den ,Neuen'. "Ihr werdet es brauchen. Hier kommen nur die ,Exklusiven' hin. Wir zum Beispiel. Es ist schön ruhig." Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht, während er dem Gang folgte und erst am Ende anhielt. "Bitteschön, die Luxussuite für euch." Von Luxus konnte man hier nicht sprechen. Der Raum war zwar lang, aber schmal und nur spärlich möbliert. Die Betten waren mit Tüchern abgedeckte Strohsäcke auf dem Boden unter einer Reihe Fenster. Gegenüber befand sich eine Reihe Regale. Drei wackelige Stühle standen bei einem ebenso wackeligen Tisch an einer der Schmalseiten des Zimmers. Eines der Betten schien benutzt zu werden, denn neben ihm lag eine Tasche und darauf ein abgegriffenes Buch. Im Regal befand sich noch mehr Gepäck. "Macht es euch bequem.", forderte Michael sie spöttisch auf. "Wie ihr seht, bin ich auch schon hier einquartiert. Rexxan stellt die meisten Hatesit hier ab. Weil wir uns so gut vertragen." Kai ließ sich neben Michaels ,Bett' auf einen Strohsack sinken, nachdem er Takao und Max sein Gepäck abgenommen hatte. Zögernd folgten die drei seinem Beispiel. Es sah mehr als ungemütlich aus. //Von wegen bequem...//, dachte Takao, als er sein Gepäck neben Kais Sack auf den Boden stellte und sich auf die danebenliegenden Matratze setze. Es war gar kein Vergleich zum Silbernen Löwen. Aber andererseits war es bestimmt bequemer als die Decken, in die sie sich in den letzten Tagen gewickelt hatten, wenn sie schlafen wollten. "Gefällt es euch nicht?", fragte Michael zynisch und Kai setzte mit einem hämischen Grinsen hinterher: "Willkommen im Blutigen Schädel, dem besten Gasthaus der Stadt" ~~~~~~~ Ich würde mich über Kommis freuen. ^^ Bye Silberwölfin Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)