Nachts von abgemeldet (Wenn die Schatten der Vergangenheit erwachen...) ================================================================================ Kapitel 1: Cry in the Darkness ------------------------------ Author´s Note: Diese Fanfiction ist für mich etwas ganz besonderes. Sie ist nicht nur die ff die ich von allen die ich bis jetzt geschrieben habe am schönsten finde (technisch gesehn ist sie sogar die einzig meiner Stories die mir gefällt), in erster Linie ist sie für mich ein Weg um mir etwas das mir schwer auf mir lastet zumindest teilweise von der Seele zu Schreiben. Ich habe mein ganzes Herzblut in diese Story gesteckt. Vielleicht ist sie nicht unbedingt vom Schreibstil her mein bestes Werk, doch um das hier zu Schreiben habe ich sehr viel Gefühl aufgebracht. Die Geschichte ist entstanden als ich mitten in der Nacht weinend aus einem Albtraum aufgewacht bin der mich immer und immer wieder heimsucht. Ich konnte nicht mehr einschlafen weil mich die Bilder dieses Traums verfolgten. Also setzte ich mich hin und schrieb was ihr hier lest. Pairing: RobinxBeast Boy Warnings: Darkfic, Angst, Shonen ai ~Nachts, wenn die Schatten der Vergangenheit erwachen...~ Robin lag wach, draußen tobte ein lautstarkes Gewitter. Ja, er lag wach und wartete. Er konnte nicht schlafen und er war sich verdammt sicher das es da jemandem im Tower ähnlich ging. Ein Donner grollte dumpf in der Ferne und kündigte weiteres Unwetter an. Der Schwarzhaarige lauschte versonnen und setzte sich leicht in seinem Bett auf. Es würde nicht mehr lange dauern... Anfangs ganz leise, aber mit der Zeit immer lauter hallten tapsige Schritte von barfüßiger Haut vom Flur her in sein Zimmer um ihm Recht zu geben. Der Titan kämpfte sich ein müdes Lächeln ab, als sich die Tür zögernd um einen Spalt öffnete um dann ein mitleideregendes Bild preiszugeben. Beast Boy stand im Türrahmen, ein Kissen in die Arme gepresst und die Decke schützend um seine Schultern gelegt. Für einen kurzen Moment wurde die Szenerie von einem gleißenden Blitz erhellt und Robin konnte sehen wie die Tränenspuren die sich über das Gesicht des Jüngeren zogen im Licht kurz hell aufleuchteten. Das matte Lächeln verschwand vom Gesicht des Schwarzhaarigen. Es schien heute besonders schlimm zu sein. Noch ein Donner meldete sich bedrohlich aus den finsteren Gewitterwolken. Die geduckte Gestalt verharrte kurz am anderen Ende des Zimmers, als wäre sie nicht sicher ob sie hier sein dürfte und schloss dann leise die Tür. Wieder hörte Robin die tapsigen Schritte, diesmal etwas hastiger, gehetzter. Bevor er reagieren konnte hatte sich der Kleine zu ihm ins Bett fallen lassen und krallte sich schluchzend in sein Nachthemd. Behutsam, um ihn nicht noch mehr zu verschrecken umfing er sie beide mit seiner Decke und drückte Beast Boy sanft an sich. "Shhh..." Der Schwarzhaarige spürte wie der andere sich unter der Berührung verkrampfte, allerdings nur um sich darauf noch heftiger an ihn zu klammern. Der Kleinere hatte den Kopf erschöpft auf die Brust seines Freundes gebettet und hielt sich hilfesuchend an seinen Schultern fest. Es war nichts mehr zu hören außer dem gleichmäßigen Trommeln des Regens an den Fenstern, doch Robin konnte spüren wie sich der nun so zerbrechlich wirkende Körper des Grünhaarigen unter regelmäßigen unterdrückten Schluchzern schüttelte. Robin ließ eine seiner Hände vorsichtig vom Rücken des jüngeren Titans, wo sie zuvor beruhigend auf und ab gestreichelt hatten, hinauf bis zu dem grünen Haarschopf gleiten und fuhr dort sachte durch das kurze struppige Haar. Er presste Beast Boy noch ein Stück näher an sich und ließ zu das der andere den Kopf in seiner Halsbeuge vergrub. Der Teamleader der Titans seufzte leise als er spürte wie etliche heiße Tränen an seiner Haut herunterperlten. Er startete einen weiteren Versuch. Umsorgend ließ er die Hand auf dem Kopf des Grünhaarigen ruhig liegen und versuchte den Kleineren dazu zu bringen ihn anzusehen. "Hey... B, ist ja gut..." Doch stattdessen zuckte Beast Boy nur unter den sanft geflüsterten Worten leicht zusammen und vergrub sein Gesicht tiefer in das schon tränennasse Oberteil seines Freundes. Der Junge krallte sich schon beinahe schmerzhaft stark an Robin's Oberarmen fest, als wäre dieser sein letzter Halt. Selbiger brachte nur einen weiteren Seufzer hervor und schloss das kleine Häufchen Elend über sich fester in die Umarmung. Er konnte sich noch genau erinnern wie es vor ein paar Monaten begonnen hatte. Eines Nachts war der Jüngere einfach in sein Zimmer gekommen, in Tränen aufgelöst, genau wie heute... Damals hatte er angenommen irgendetwas wäre passiert, doch im nachhinein musste er erfahren das es dem Gestaltenwandler fast jede Nacht so erging. Robin wusste nicht warum der grüne Junge zu ihm gekommen war, vermutlich einfach weil er annahm das sein Anführer am diskretesten mit der Sache umzugehen verstehen würde. Den anderen hatte er nie etwas davon gezeigt, hatte immer nur seine Trauer unter dem lachenden Gesicht versteckt gehalten... Ein greller Blitz, gefolgt von einem grollenden Donner ließen den Jungen in seinen Armen wieder aufschrecken. Der Schwarzhaarige strich gedankenverloren durch die smaragdfarbenen Strähnen. Er hätte so etwas nie im Leben von Beast Boy erwartet, hatte sich immer von den plumpen Scherzen täuschen lassen, hatte es nie gesehen... Und wie Robin es schon erwartet hatte hatten diese nächtlichen Besuche ihr Verhältnis verändert. Beast Boy war ihm gegenüber am Tage zurückhaltender geworden, als wäre ihm dieses offene Zeigen von Schwäche gegenüber seinem Freund peinlich. Doch am meisten hatte es das Bild das der Schwarzhaarige von seinem Teamkollegen hatte gewandelt. In Anwesenheit der anderen verfuhr Beast Boy immer noch wie zuvor, überspielte seine Unsicherheit mit dummen Witzen und einem unechten Lächeln. Doch nun sah Robin diese Dinge anders als zuvor, wo ihm früher die kleinen Hinweise entgingen fielen sie ihm nun bei jedem von Beast Boys Schritten auf. Ein leichtes Zittern in der Stimme, ein unsicherer Seitenblick, versteckte Seufzer und niedergeschlagene Augen. Das alles sah der Schwarzhaarige nun erst, hatte plötzlich bemerkt was für einen zerbrechlichen Eindruck der grüne Junge eigentlich machte. Und er hatte gelernt das falsche Lächeln von den ehrlichen zu unterscheiden. Und... Was vielleicht noch viel bedeutender war, er hatte gemerkt wie wichtig es ihm war dieses echte Lächeln auf den zarten Gesichtszügen des Gestaltenwandlers zu sehen, wie wichtig es ihm war dem Anderen das Gefühl von Sicherheit und Schutz zu vermitteln. Unwillkürlich zog er den Grünhaarigen noch näher, was dieser mit einem leisen Wimmern und reflexartigem Klammergriff beantwortete. Robin fühlte sich wie ein Idiot. Ihm war niemals zuvor aufgefallen das der andere Probleme hatte. Er war sich bewusst gewesen das sie alle über Beast Boys Vergangenheit so gut wie nichts wussten, doch er hielt es für nicht für relevant, wer erwartete schließlich bei so einem Sonnenschein schon solch ein Schicksal? Nein, es war nicht so das der Gestaltenwandler jemals mit Robin darüber gesprochen hätte, in den Nächten wenn Beast Boy zu ihm kam schwieg der Kleine beharrlich, bis auf zusammenhangslos geschluchzte Satzfetzen und leises, abwesendes Murmeln während er langsam in den Schlaf herüberglitt. Doch der Schwarzhaarige ahnte was den Jüngeren in der Dunkelheit seines Zimmers verfolgte. Jedes mal wenn Beast Boy zu ihm kam schlief er früher oder später ein, fest an den älteren Titan gekuschelt der seine Arme stets schützend um ihn legte bis der Grünhaarige nach einer Weile erschöpft in einen friedlosen Schlaf fiel. Doch auch dann ließ Robin ihn nicht los, denn er wusste das der Kleine auch dann keine Ruhe fand und von beklemmenden Alpträumen bedrängt wurde. Immer wieder wachte der Junge im Laufe der Nacht schreiend auf, schweißgebadet und ohne jegliche Orientierung wo er überhaupt war. Nachdem Robin ihn wieder beruhigt hatte fiel der Jüngere dann meist schnell wieder zurück in seine beunruhigenden Träume. Der Schwarzhaarige lauschte angespannt. Der heftige Regen war inzwischen wieder etwas abgeklungen und nur noch sehr leise ihm Hintergrund wahrzunehmen. Der verängstigte Junge in seinen Armen war wenigstens für den Moment ein wenig zur Ruhe gekommen und sein Atem ging etwas entspannter und regelmäßiger, wenn auch immer noch viel zu schnell. Robin lächelte leicht, schlang beide Arme sanft um die schlanke Taille seines Freundes und schmiegte seinen Kopf an den des Grünhaarigen. Der Kleine war eingeschlafen. Doch der Anflug eines Lächelns wurde sofort wieder von aufrichtiger Sorge überschattet sobald selbiger mit einem leisen Wimmern die Aufmerksamkeit des Teamleaders auf sich zog. Der Ältere starrte bedrückt aus dem regenverhangenen Fenster. In solchen Nächten fand er meist noch weniger Schlaf als Beast Boy selbst, was man ihm am Tage auch langsam anmerkte. Doch an jedem Morgen nach einer solchen halb durchwachten Nacht war der Grünhaarige verschwunden wenn Robin aufwachte, als wäre das alles nur ein dunkler Traum gewesen. Aber ebenso sah er sich jeden Morgen wieder bestätigt wenn er beim Frühstück den scheuen Blick des Anderen sah. Der Schwarzhaarige seufzte tief auf und richtete dann seinen Blick wieder auf den zierlichen Körper neben sich. Sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich Bald würde es wieder anfangen, da war sich der maskierte Teenager sicher. Nicht mehr lange und diese Träume würden den Gestaltenwandler wieder heimsuchen, die Erinnerungen aus seiner Kindheit die ihn in der Nacht nicht losließen und ihn immer wieder in solche Verzweiflung stürzten das er bei dem Älteren Schutz suchte. Es verletzte Robin jedes Mal von neuem wenn er diesem Problem gegenüberstand. Er war nicht in der Lage den Anderen zu beruhigen, ihm den Schutz zu vermitteln, den der Kleinere vor diesen Echos der Schmerzen aus seiner Vergangenheit so dringend benötigte. Der Schwarzhaarige fühlte sich einfach nur vollkommen hilflos wenn er sah das der Grünhaarige wieder von diesen Erinnerungen mitgerissen wurde, ohne das er etwas dagegen unternehmen konnte. Ohne Vorwarnung presste sich Beast Boy plötzlich wieder enger an seinen Anführer und eine einzelne Träne kullerte über die grünen Wangen. Robin starrte ihn weiterhin unentwegt an. Am meisten bekümmerte es den älteren Titan das sein Freund nicht mit ihm über diese Dinge sprach. Er wünschte sich das der andere mit ihm endlich über die Erlebnisse sprechen würde die ihn so plagten, auch wenn Robin über das unfreiwillige Schreien und Murmeln im Schlaf schon einiges erfahren hatte. Es brach ihm jedes mal fast das Herz wenn Beast Boy begann nach seinen Eltern zu schreien, immer wieder schien er von ihrem Tod zu träumen... Robin hätte nie vermutet das der Grünhaarige in seinem jungen Leben bereits so viele Menschen verloren hatte und trotzdem seine Lebensfreude so stark bewahrt zu haben schien. Zumindest bis zum Abend wenn er sich allein in sein Zimmer zurückzog... Der Schwarzhaarige bemerkte plötzlich wie der schlafende Titan begann sich gegen seine Berührungen wehren und versuchte sich von ihm loszureißen. Doch anstatt sie zu lockern festigte Robin seine Umarmung um den strampelnden Jungen und hauchte ihm einen besänftigenden Kuss auf die Stirn. Er seufzte erleichtert als sich der Gestaltenwandler langsam wieder zu beruhigen schien und sich unverständliche Satzfetzen nuschelnd wieder an die Brust des älteren Titans kuschelte. Schläfrig schmiegte sich selbiger noch etwas enger an seinen Schützling und begann nun langsam ebenfalls ins Reich der Träume hinüberzudriften. Eines Tages würde er seinen Freund schon noch dazu bringen sich ihm anzuvertrauen. Und bis dahin würde er ihn so gut beschützen wie möglich, vor allem was auch immer in dieser finsteren Welt auf den kleinen Gestaltenwandler wartete. Wozu war er schließlich ein Held? Noch einmal blickte er zu dem grünen Jungen dessen smaragdfarbenes Haar im Mondlicht zart leuchtete herab und schloss dann zufrieden seine Augen. Der Regen hatte aufgehört. "Gute Nacht Beast Boy..." Ich hoffe das diese Story irgendjemandem da draußen gefallen hat. Sie ist ein Ausdruck des Wunsches nach Schutz der in jedem von uns ruht. Beast Boy hat jemanden gefunden der ihm diesen Schutz geben kann, doch für mich gibt es niemanden der mich vor den Schatten der Vergangenheit bewahren könnte. Es gab von fast allen Leuten die diese ff bereits zu Gesicht bekommen haben die Anfrage ob es eine Fortsetzung geben wird. Ich halte da für sehr unwahrscheinlich, die Geschichte ist abgeschlossen. Stories mit Happy End haben immer so etwas Unechtes an sich, und außerdem gibt es für mich schließlich auch kein Happy End... Ich wäre sehr froh wenn ihr mir sagt was ihr von der Fic haltet, den wie schon gesagt, sie bedeutet mir sehr viel... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)