Music, Trouble and Love von BradCrawford ================================================================================ Kapitel 4: Ray -------------- 4. Ray "Soll ich fahren?" Fragend schaute Taylor Seth an. "Nein, das kann ich auch alleine, bin ja ein großer Junge.", lachte der Dunkelblonde. "Hm, das glaubst du.", in seiner Stimme klang Mißtrauen mit. "Also bitte ja? Hier keine Beleidigungen, okay?", kam die entrüstete Antwort. "Das war keine Beleidugung." Die Antwort des Blauäugigen war knapp und einfach. "Ja ja, und jetzt steig endlich ein.", frech grinste Seth den Älteren an. "Wenn du nur wüsstest was das heißt." Taylors Stimme war ernst. "Vielleicht weiß ich es ja!", immer noch grinsten die grünen Augen ihn frech an. "Wer soll denn hier wohl einsteigen ich oder du? Los jetzt", gefährlich blitzten die Augen von Taylor auf. Seth stieg ein und fuhr los. Er liebt es schnell zu fahren und oft hatte man ihm schon gesagt, dass er ein guter Fahrer ist. Sein Motto war nicht umsonst "Schnell, aber sicher". Nach ein einer viertel Stunde hatten sie ihr Ziel erreicht. Lachend lief die Kleine auf das elterliche Haus zu, sie war so aufgeregt. "Mama, Papa!", rief sie laut. Die Tür des Hauses öffnete sich und zwei aufgelöste Menschen mittleren Alters kamen heraus. Als sie die Kleine sahen, heiterte sich das Gesicht der Beiden auf. "Jenny! Wo warst du denn? Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht!" "Ach Mama, ich bin in den großen Fluß gefallen... Seth hat mich gerettet.", erzählte Jenny was passiert ist. Erst jetzt schienen die Eltern die beiden jungen Männer zu bemerken. Taylor und Seth lächelten nervös, als Jennys Vater zu ihnen ran trat. "Ich danke Ihnen, dass sie meine Tochter heil zurückgebracht haben, Ihr könnt Euch meinen Dank sicher sein." "Aber gerne doch, wir können doch kein Kind ertrinken lassen.", antwortete Taylor. Seth lächelte verlegen. "Aber das war doch selbstverständlich", stammelte er. "Nun wie schon gesagt ihr sollt euch meinen Dank gewiß sein." "Wie wir gesagt haben, wir haben es gerne gemacht", immer noch lächelte Seth verlegen. Die Augen von Jennys Eltern waren feucht vor Freudentränen, sie waren so glücklich ihre Tochter wieder in den Armen halten zu können. "Ähm...wir gehen dann mal wieder", verabschiedete sich Taylor und zog den verwunderten Seth mit sich. "Hey, aber warum denn? Wir haben doch noch Zeit, bis 16 Uhr sind es noch dreieinhalb Stunden", er versuchte sich aus Taylors Umklammerung zu befreien. "Nun komm schon, wir haben noch etwas zu erledigen", der Ältere schob, den sich immer noch wehrenden Seth, vor sich her. "Na gut, dann wollen wir Sie nicht weiter stören, wir gehen", sagte Taylor mit einem Lächeln. "Kommen Sie uns doch mal wieder besuchen", lächelte Jennys Mutter die beiden jungen Männer an. "Oh ja Sethi, du musst mich besuchen kommen, versprochen?", die kleine Jenny war begeistert von dem Vorschlag ihrer Mutter. "Ja, das werde ich ganz bestimmt machen, wenn ich wieder Zeit habe", versprach Seth. "Was ist denn los mit dir?", fragte Seth als er und Taylor außer Hörweite waren und zum Auto gingen. "Ich sagte doch, dass werde ich später erklären!", kam die Antwort beinahe gefaucht. "Wann ist bei dir später?", der Jüngere war ungeduldig. "Bald", war das Einzige gewesen, was Taylor sagte, als er weiter zum Auto ging. Seth blieb nichts anderes übrig als hinterher zu trotten. "Schlüssel", verlangte Taylor, was ihm einen erstaunten und zugleich einen empörten Blick von Seth einbrachte. "Gehts noch? Das sind MEINE Schlüssel, MEIN Auto, also werde ICH fahren und sonst NIEMAND!", antwortete Seth, die Wörter extra betont. Nachdem die beiden eingestiegen waren, Taylor auf den Beifahrersitz und Seth hinter das Steuer, fuhren sie los. "So wir sitzen im Auto, jetzt kannst du mir auch sagen was los war, oder?" Während Seth sprach schaute er weiterhin auf die Straße. "Ja, dass könnte ich machen, aber was ist, wenn ich nicht will?" Taylors Antwort glich einem bissigen Hund. "Dann halt nicht", giftete Seth genauso zurück. "Hoppla, bist du jetzt beleidigt, weil deine neugierige Nase nicht das erfährt, was sie will?" Taylor provozierte ihn weiter, er liebte es einfach. "Taylor?" Seth hatte Mühe sich noch zu beherrschen. "Ja, dass ist mein Name" Die Antwort kam prompt. "Halt einfach mal für ein paar Minuten deine Klappe! Ja?" Seth war endgültig gereizt. "Huch? Ist der kleine Junge etwa beleidigt? Och nein, war der böse Taylor mal wieder böse, tz tz tz", provozierte Taylor weiter. "Weißt du was? Du läufst gleich zu Fuß nach Hause!" "Zu Fuß? Oh weh!" Taylor lachte. "Sag mal, was sollen wir nun machen? Ich habe keine Lust, jetzt schon nach Hause zu fahren, außerdem haben wir ja noch Zeit. Wollen wir irgendwo einen trinken gehen?", fragte Taylor. "Flirtest du etwa mit mir?" Seth zwinkerte ihm zu. "Aber sicher, als ob du es noch nicht gewusst hättest!", grinste Taylor. "Wo sollen wir denn hin?" "Hm, keine Ahnung, kennst du kein gutes Café?" "Na klar, das "Croquedile"!" Plötzlich war Seth wieder gut gelaunt. "Ich meinte gut, nicht süß!" Taylors Gesichtsausdruck war angewidert. "Hey, dass ist nicht süß, dass ist gut", protestierte Seth. "Es ist für kleine Kinder, wie du es bist!" "Ich bin kein Kind!" Seth fauchte, erneut hatte er schlechte Laune. "Kennst du denn überhaupt nichts anderes? Gutes?", fügte Taylor nach einer Pause ein, als Seth zu einer Antwort ansetzen wollte. "Nein, kenne ich nicht. Schlag du doch was vor, du Schlaumeier", regte sich der Jüngere auf. "Dann bieg an der nächsten Kreuzung links ab", wieder grinste Taylor. "Na schön." Seht seufzte. "Warum fragst du eigentlich mich, wenn du sowieso deinen Willen durchsetzt?" "Du bekommst doch auch öfters deinen Willen, also beschwer dich nicht und bieg hier links ab", immer noch grinste er und klopfte Seth auf die Schulter. "Lass das", weiterhin fauchte Seth. "Da ich Heute nicht meinen Willen bekommen, wirst du bezahlen!", fügte er noch mit einem Grinsen hinzu. "Hey, du Ausbeuter!", beschwerte sich Taylor entrüstet. "Nichts ist, oder sollen wir doch ins "Croquedile"?" "Ist ja gut, ich werde bezahlen...", seufzte diesmal Taylor. Nach weiteren zehn Minuten Fahrt meinte Taylor, dass Seth irgendwo parken soll. "Und wo sind wir hier bitte?", maulte Seth als er ausstieg. "Ach das Baby kennt sich hier ja nicht aus, sorry habe ich vergessen. ... Ach noch was, wir müssen ein bisschen zu Fuß laufen!" "Ach ja? Und warum hab ich dann geparkt?", maulte Seth. "Hör auf zu nerven und nun vorwärts!" Freundschaftlich schubste er Seth vorwärts. "Hör auf damit, du nervst!", fauchte Seth wütend. "Oh mein Gott, entschuldige bitte vielmals!", auch Taylor war nun gereizt. Schweigend gingen sie nebeneinander her. "Wir sind da", erklärte Taylor ein paar Minuten später und blieb stehen. "Wo?", fragte Seth perplex und blieb ebenfalls stehen. Man konnte Seths Reaktion sehr gut nachvollziehen, denn nirgendwo war ein Schild angebracht. Die Gegend sah bis auf ein paar arme Häuser leer aus. "Und wo ist dein ach so tolles Café?", fragte Seth nun mehr als gereizt. "Wir müssen da runter" Taylor zeigte auf eine Treppe, an dessen Ende Seth das dazugehörige Schild entdeckte. Das Café hieß "Zima" und wie Seth vermutete war das kein einfaches, stilles Café, sondern eine laute und bestimmt ungemütliche Kneipe. Seufzend ging er Taylor hinterher. "Hat das Ding überhaupt offen?", zweifelte Seth. "Wenn es das nicht täte, würde ich dich dann hierher schleppen?", bekam er eine Antwort. Wie er erwartet hatte, war das es kein Café sondern eine Kneipe. Vorwurfsvoll schaute Seth Taylor an. Dessen Antwort bestand aus einem Was-denn?-Blick. Seth schaute sich unsicher im "Zima" um. Die Kneipe war groß und die Innenausstattung schien nicht sonderlich teuer gewesen zu sein. Trotzdem musste Seth zugeben, dass es mit Sorgfalt ausgesucht worden war, denn die Möbel waren, so billig sie auch sein mochten, sehr stillvoll. Dunkelblau schimmerten die Stühle und die paar Tische, die neben dem Tresen vorhanden waren, standen nicht gerade nah aneinander, sodass man auch in Ruhe und ungestört reden könnte. Die Tapeten waren ebenfalls in dunkelblauer Farbe gehalten worden, wodurch es dem Raum etwas düsteres und gleichzeitig magisches verlieh. Was Seth jedoch wunderte, war, dass die Kneipe bereits halb voll war. Gelächter und Gespräche waren zu hören und eine angenehme Musik lief im Hintergrund. "Sollen wir uns hinsetzten?", fragte Taylor. Seth nickte. Zusammen suchten sie sich einen freien Tisch aus und setzten sich. "Was willst du trinken?", hackte er weiter nach. "Nichts." "Wenn du nichts trinkst, ist es langweilig", maulte Taylor. "Na und? Ich wollte ja nicht her, wenn es nach mir ginge, wäre ich überhaupt nicht her gekommen...", murmelte Seth leise. "Hab dich doch nicht so... hier ist es doch ganz normal oder nicht?", erwiderte Taylor. "Hn.", war das Einzige, was der Dunkelblonde von sich gab. "Och nun hab dich doch nicht so, Sethi, bitöööö!" Er blinzelte seinen Kollegen an. "Na schön, ich nehme eine Cola.", zischte Seth. "Okay und ich nehme, weil ich nicht fahre hmmmm...was nehme ich denn? Ich nehme einen Cola-Bacardi." Er grinste die Kellnerin an, die die ganze Zeit an dem Tisch gestanden hatte und die kleine Auseinandersetzung mitangehört hatte. "Ist das alles?", fragte sie mürrisch. "Ja!", gab Seth genauso mürrisch zurück. Nachdem die Getränke an den Tisch standen (Seth rief ungeduldig: "Na endlich!") tranken die beiden schweigend. Seth sah aus dem Fenster. "An was denkst du?", fragte Taylor. "Hm?", fragte Seth aus seinen Gedanken gerissen. "An was du gerade denkst, ich rede hier die ganze Zeit und du machst nicht mal die Anstalten ein wenig zuzuhören. Es ist wirklich nicht toll!", murrte Taylor. "Tut mir leid, ich habe nur nachgedacht....", entschuldigte sich Seth. "Über was?", fragte der Blonde nun interessiert. "Über früher...", kam die geflüsterte Antwort. "Doch nicht etwa über...?", Taylor war sofort gereizt. "Doch... in letzter Zeit denke ich sehr oft an ihn...", sagte er bedrückt. "Dann hör auf damit, du weißt genau das er so etwas nicht verdient hat... das du an ihn denkst!", antwortete Taylor heftig. "Ach du kapierst es ja eh nicht! Ich vermisse ihn nun mal...", flüsterte Seth. "Immerhin warst du damals auch so dagegen, dass er die Band verlässt...", redete er weiter, ohne auf Taylors finsteres Gesicht zu achten. "Ich habe ihm damals gesagt, wenn er die Band verlässt, dann braucht er nie wieder bei uns anzukommen...", fauchte der Blonde. "Du siehst doch, dass er nicht ankommt und er meldet sich auch nicht mehr...", seufzte Seth. "Zum Glück!" Taylor war wütend. Warum konnte Seth das Thema nicht mal ruhen lassen?! "Boah, kannst du nicht einmal aufhören?", fragte Seth gereizt. "Nein, ich kann es nicht und will es auch gar nicht... Er ist selber Schuld!", man merkte deutlich wie geladen Taylor in den letzten paar Minuten geworden war. "Mit dir hat es doch gar keinen Sinn zu reden, Taylor...", fauchte er. "So? Dann rede doch nicht!", gab dieser wütend zurück. "Pah, wie du willst...", gab der Angesprochene zurück. Den Rest ihres Aufenthaltes im "Zima" verbrachten sie mit Schweigen. Nachdem Seth fertig mit seiner Cola war, schaute er gelangweilt aus dem Fenster. Taylor schien mit Absicht Zeit zu schinden. Immer noch trank er in kleinen Schlücken seinen Cola-Bacardi. Erneut seufzte Seth. Das machte Taylor doch absichtlich! "Brauchst du noch lange?", fragte er wie beiläufig. Taylor zog die Augenbrauen hoch. "Na sicher! Schau doch mal ich habe nicht mal die Hälfte getrunken." Er grinste Seth süfissant an. "Das machst du doch mit Absicht!", knurrte der Dunkelblonde seine Gedanken frei raus. "Natürlich mach ich das mit Absicht! Warum denn auch nicht? Wir haben noch massenhaft Zeit... Und die will ich sinnvoll nutzen!", erwiderte Taylor. "Sinnvoll die Zeit nutzen, hm? Mit Saufen oder was?" "Joa, eine sehr sinnvole Beschäftigung, findest du nicht auch?" Taylors Grinsen wurde breiter. "Los, wir gehen!" Seth stand auf. "Und wenn du nicht mitkommst, dann kannst du ja zusehen wie du wieder nach Hause kommst, nur damit das klar ist!" Zielstrebig begab er sich aus der Kneipe. Taylor schaute sein Glas an. /Nicht mal das eine Glas hab ich leer getrunken/, bemitleidete er sich. /Na was solls/, mit einem Seufzen erhob er sich und folgte Seth zum Ausgang. "Musste das eben sein?", fragte er gereizt. "Was genau meinst du?", antwortete dieser lächelnd. "Was genau kann ich denn meinen? Deinen Abgang vorhin meine ich, was sollte denn das? Wir haben doch noch Zeit..." "Ja, Zeit haben wir noch, aber ich habe nicht vor es hier mit Saufen zu verbringen, denn ich kann mir etwas besseres vorstellen als das hier!" An Seths Stimme konnte man deutlich hören, dass er gereizt war. "Oha, ist der kleine Sethiboy sauer auf mich?", grinste Taylor. "Oh ja das ist er!", fauchte Seth. "Steigst du jetzt ein oder willst du lieber hier bleiben und weitersaufen?" "Ist ja gut, ist ja gut!" Taylor hob abwehrend die Hände hoch. "Ich steig ja schon ein!" Grimmig beobachtete Seth seinen Kollegen. "Wurde auch mal Zeit!", murmelte er, doch sein Gesichtsausdruck drückte Zufriedenheit aus. "Hey und was ist mit dir? Willst du nicht mal langsam einsteigen?", fragte Taylor aus dem Fenster des Autos heraus. "Doch, will ich...", antwortete er knapp und stieg ein. "So, oh großer Meister, dann bring uns mal schnellstens nach Hause, damit du auch eine Beschäftigung findest!", kommentierte Taylor sarkastisch. "Ach halt doch den Mund!" Seth war dieser Auseinandersetzung müde gewesen. Er drehte den Schlüssel um und gab langsam Gas. Der Highway war bis auf ein paar Autos leer und diese überholte Seth mit Leichtigkeit. "Kannst du nicht langsamer fahren?", fragte Taylor. Seth schaute ihn erstaunt an. "Warum sollte ich?", war seine Gegenfrage er. "Wenn du nicht langsamer fährst, dann werde ich mich hier und jetzt übergeben...", murmelte der Ältere. Seth war erstaunt, immerhin war es sonst immer Taylor, der Gas gab, wenn er am Steuer saß. Doch dann begriff der Jüngere und grinste. "Ha! Was hab ich dir gesagt? Du hättest weniger trinken sollen!" Seth jubelte förmlich vor sich hin. "Du hättest weniger trinken sollen!", äffte Taylor ihn nach. "Soviel hatte ich nun wirklich nicht, nicht mal ein Glas habe ich ausgetrunken... Keine Ahnung woran das liegt..." , maulte Taylor. "Gestern hast du aber einiges getrunken, oder?", hackte der Jüngere immer wieder nach. "Na, soviel nun auch wieder nicht... Es waren doch nur fünf Cola-Bacardis, dann 11 oder 12 Kurze und dann noch ein paar Biere...", zählte Taylor auf. "Und da sagst du, du hast nicht viel getrunken, aber ich denke doch weniger als Chris oder?", fragte Seth fast schon ein wenig entsetzt. "Jup, na der ist doch echt ein Fall für sich, meinst du nicht?", erklärte ihm Taylor. "Und wie sieht es mit Dante aus?" Seth war richtig neugierig. "Sag mal, warum sollte ich dir auch nur ein wenig davon erzählen? Du hättest doch gestern auch mitkommen können oder?", fragte Taylor. "Du weißt doch ganz genau, dass ich diese Saufpartys nicht ausstehen kann!", verteidigte sich Seth tapfer. "Du musst dort doch gar nichts trinken, wenn du nicht willst... Muss man dir das immer wieder erklären?", fragte der Blonde mit einem Anflug von einen Lächeln. "Nein, muss man nicht... aber dennoch... wie viel hat Dante getrunken?", hackte Seth ohne Erbarmen nach. "Hast dich wohl in ihn verschossen, wie?", grinste Taylor. "Wie bitte?", Seth war sichtlich entrüstet. "Na wie du alles über ihn wissen willst und so!" Taylor zeigte sich ebenfalls unnachgiebig. "Pah! Ich bin überhaupt nicht verliebt!" "Und warum regst du dich dann so auf?", grinste er breiter. "Ach weißt du was? Leck mich doch!", fauchte Seth wieder. "Oh ja! Musst nur sagen wann und wo!", grinste der Ältere. Innerlich knurrte Seth auf. Mit Taylor hatte es echt keinen Sinn zu reden. Er hoffte das Taylor nun den Mund halten würde, doch da hatte er sich geschnitten. "Was bekomm ich denn dafür, dass ich dir etwas sage?", hackte der Ältere nach. "Einen Tritt irgendwohin in die südliche Gegend...", knurrte er. Taylor lächelte. "Nicht so brutal bitte, war doch nur eine Frage gewesen...", murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart. "Warum denn nicht? Passiert doch auch nur, wenn du mich weiterhin nervst." "Ach? Jetzt auf einmal bin ich die Nervensäge, wie?" "Ja sicher, außer dir kommt niemand mehr in Frage, oder siehst du hier jemanden, außer uns beiden?", grinsend sah er nach vorne. "Na ja, du hast ja Recht, abgesehen von dir und mir ist hier niemand, bis auf diese Spinne da..." Taylor lachte fies und zeigte auf eine große Spinne, die fröhlich an dem Seitenfenster emporkletterte. "Scheiße, wie kommt die denn hier her?", fragte Seth erschrocken. Im Schreck riß er den Lenker herum. Das ein anderes Auto gerade am Überholen war bemerkte er zunächst nicht, bis es einen lauten Knall gab. "Seth! Pass auf!", rief Taylor. Sofort bremste Seth ab. Man sah ihm den Schrecken richtig an. "Ist jemand verletzt?", murmelte er. "Keine Ahnung, mir geht es gut...", antwortete Taylor. Schnell stieg er aus und rannte zu dem anderen Fahrzeug. Rasch öffnete er die Tür und blieb überrascht stehen. Am Steuer saß ein junger Mann, ungefähr in Dantes Alter. Seine Haare waren pechschwarz und etwas länger, von der Seite sah es so aus, als ob die Sonne mit seinen Haaren spielen würde. Vereinzelte Strähnen fielen ihm in sein hübsches, etwas blasses, Gesicht, seine grüne Augen jedoch blickten starr vor sich hin. "Gehts dir gut?", fragte Taylor etwas besorgt. "Ja...", der Angesprochene drehte seinen Kopf leicht nach rechts. Seine Augen weiteten sich. "Taylor, was machst du denn hier?", kam es leise und sanft zurück. "Siehst du doch..." "Ich habe eigentlich eine Session...", antwortete der Fremde verwirrt. "Du siehst blass aus, steig aus...", ordnete Taylor an. "Aber..." "Kein aber, ich sagte steig aus!", Taylors Stimme wurde lauter. "Brüll doch nicht so...", kam die leise Antwort. Sich vorsichtig, wie eine Katze, bewegend stieg er aus dem Auto heraus. Der junge Mann war an die einsneunzig Meter groß und stand nun blass vor Taylor. Stumm sah er diesen an. "Lange nicht gesehen, Taylor...", sagte er immer noch leise. "Von mir aus hätte es auch doppelt so lange sein können", antwortete Taylor gereizt. "Immer noch so beleidigt?", kam es leise von seinem Gesprächspartner. "Und wenn schon, bleib mir ja vom Leib..." "Moment mal! Was soll ich denn jetzt deiner Meinung nach tun? Immerhin hast du einen Unfall gebaut, in den ich mit verwickelt bin...", erklärte ihm der junge Mann. "Wie bitte? Ich habe ihn gebaut? Da liegst du mal wieder komplett falsch. Ich bin nicht gefahren, nur damit du es weißt, Seth saß am Steuer!", grinste Taylor ihn an. "Wie bitte? Seth? Er ist hier?" Taylors Gegenüber schaute ihn erstaunt an. "Im Auto." Gelangweilt zeigte er auf dessen silbernes Mercerdes, aus welchen Seth nun ebenfalls ausstieg. "Ist ihm irgendwas passiert?", fragte Seth Taylor verängstigt. "Nein, dem geht's prima", antwortete dieser immer noch gelangweilt. "Na Gott sei Dank.", lächelte Seth. "Da wäre ich mir nicht so sicher", entgegnete Taylor. "Sei ja nicht schon wieder so fies, Taylor!" schimpfte der Jüngere. "Ich bin nicht fies!", fauchte Taylor los. Er zeigte auf den jungen Mann, der etwas abseits stand und verlegen zu Seth blickte. Auch Seth schaute einige Zeit in dessen Richtung, dann klappte ihm der Mund förmlich nach unten. "Ray?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)