a hard decission von abgemeldet (Ren centered) ================================================================================ Kapitel 1: wenn´s einmal läuft ------------------------------ Hi an alle ^-^ Schön, dass ihr her gefunden habt. Bei dieser Geschichte handelt es sich im Prinzip um meine zweite Fanfiction. Allerdings nur vom Zeitpunkt der Entshehung aus gesehen. Ich lade sie allerdings zeitgleich mit meiner zuerst begonnenen hoch. Wie gesagt ist die Story MIT Ren und Masa. Ich möchte zwar nichts gegen ihre Entscheidungen sagen, dass sie GacktJOB verlassen haben, aber ich finde es trotzdem schade, vermisse beide im Job (Obwohl ich jetzt auch dizzy drive[vorher natürlich ^.~ Spiky] und Lin Clover höre) und finde, dass es ohne sie nie wieder das gleiche sein wird. T_T Die gesammte Geschichte ist stark Ren fixiert, da ich finde, dass es zu wenig Storys mit ihm gibt. Hoffe halt, dass auch andere so denken -.- Erklärungen sind schnell erläutert: "blablabla" etwas wird gesagt ´blablabla´etwas wird gedacht ....nyaaaaa....das wars auch schon ^-^ Hoffentlich seid ihr nicht jetzt schon zu Tode gelangweilt, und viel Spaß mit dem ersten Kapitel Reni ^-^ ---------------------------------------------------------------------- ---------------------------------------------------------------------- Kapitel 1: Wenns einmal läuft Verschlafen schaute er auf seinen Wecker, unmittelbar bevor er mit einem geschockten Aufschrei entsetzt hochfuhr. "WAS?! Schon so spät? Verdammt!!! Das schaffe ich nie mehr rechtzeitig bis zu den Proben." Schnell sprang er auf, schnappte sich seine Hose, die über einem Stuhl hing und wäre bei dem Versuch, diese im Laufen anzuziehen beinahe umgekippt. Irgendwie schaffte er es dennoch heil ins Bad, machte sich in einem Rekordtempo fertig, zog sich ohne nachzudenken noch schnell ein T-Shirt an, das ihm gerade in die Hände fiel und hetzte weiter. Nur wenige Sekunden später, hatte er sich seine Tasche über die Schulter gehängt und begann eine verzweifelte Suche nach seinen Schlüsseln. "Verdammt. Auch das noch. Was soll's. So bringt das jedenfalls auch nichts." Er warf einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr und entschied sich, dass es nicht besonders viel Sinn hatte noch lange weiter zu suchen. Außerdem hatte er ja für solche Fälle einen Ersatzschlüssel für seine Haustür unter einem losen Brett auf seiner Veranda versteckt. Also schnappte er sich noch eine dünne Jacke und machte sich zu fuß auf den Weg. 'Was bleibt mir schon anderes übrig? Bis um diese Tageszeit ein Taxi frei ist und sich bis hierhin durchgekämpft hat kann eine Ewigkeit vergehen und einen Bus zu nehmen kann ich erst recht vergessen. Das wäre ein riesen Aufsehen.' Es war zwar noch leicht dunkel draußen und nur wenige Menschen unterwegs, aber da es in strömen regnete, zog er sich seine Kapuze so tief ins Gesicht wie es ging ohne komplett die Sicht zu verlieren und spurtete los. Zu seinem Ärgernis war es jedoch sehr windig, weshalb ihm die Kapuze immer wieder vom Kopf rutschte. Nach einer Weile gab er es schließlich auf, dagegen anzukämpfen, zumal ihm seine Haare sowieso schon in roten Strähnen völlig durchnässt ins Gesicht hingen. 'Na, der Tag fängt ja wieder einmal spitze an! Gakkun hasst es wenn man unpünktlich ist. Na, da kann ich mich ja mal wieder auf was gefasst machen.' dachte er sich verbittert. 'Klar, wenn ich jetzt You wäre, dann würde er nichts sagen. Und wenn ich Masa wäre, würde ich einen Witz ablassen und alles wäre wieder in Ordnung. Aber nein! Zu mir ist Gakkun sowieso ganz anders geworden. Und nicht nur er. Ich habe das Gefühl, die anderen schließen mich in letzter Zeit total aus. Zumindest, wenn er dabei ist. Geht das etwa alles von ihm aus? Warum kann ich mit ihm bloß nicht so reden, wie früher? Ich würde ihm so gerne sagen,... Ach hör doch auf Junge. Was soll das denn schon bringen? Vermutlich würde er dich nur auslachen, oder noch schlimmeres.' Während er so nachdachte wurde er unbewusst immer langsamer. Seit einiger Zeit brauchte der Rothaarige sowieso eine immer größere Überwindung, um zu den Proben oder Auftritten zu gehen. Er fühlte sich einfach zunehmend unwohl in der Band, da er das neue Verhalten seiner Freunde nicht zu deuten wusste. Er hatte auch schon daran gedacht, in der Band aufzuhören. Doch nur kurz. Denn das Verhalten der anderen tat ihm zwar sehr weh, aber er konnte sich einfach nicht vorstellen, nicht mehr mit ihm zusammen sein zu können. Wenn er wenigstens mit jemandem darüber hätte reden können. Aber mit wem? Masa würde sicher nur wieder seinen Spaß damit machen und You würde eventuell sogar das Gespräch nur mit Gackt weiter führen wollen. Und das war das Letzte was er wollte. Da könnte er ja direkt zu ihm gehen. FURCHTBAR!!! Außerdem wollte er niemandem mit seinen Problemen auf die Nerven gehen. Selbst wenn sich rausstellen würde, dass er alles viel zu eng sieht, was wäre, wenn sich die anderen gerade dann von ihm abwenden würden? Weil sie ihn nicht verstehen würden und... Ohne es richtig zu merken, war er auch schon vor dem Studio angekommen. Etwas in ihm zog sich zusammen, als er zögernd und außer Atem die wenigen Stufen hinaufstieg. Er sah noch ein letztes Mal auf seine Armbanduhr. Ein kurzes Zucken durchlief seine Gesichtszüge. Dann atmete er noch einmal tief durch und betrat das Studio. Langsam durchquerte er den einsamen, stillen Gang. Als er vor dem Proberaum ankam hörte er, wie drinnen diskutiert wurde. Er hatte das ungute Gefühl, dass er das Gesprächsthema wäre und blieb hinter der geöffneten Tür stehen. Doch er dachte nicht im Geringsten daran, die anderen zu belauschen. Das einzige, das für ihn noch schlimmer als seine Ängste war, war der Gedanke daran, dass seine Befürchtungen durch so einen Zufall bestätigt werden könnten. Dann wäre alles aus. Also versuchte er, seine Sinne nach außen hin zu verschließen und die Kraft zu sammeln, die er brauchte, um seine Ängste zu verdrängen und sich den anderen zu stellen. "HEY Ren!!!" erschrocken sprang der Angesprochene einen Meter nach vorne und wirbelte herum, als ihm eine Hand auf die Schulter gelegt wurde. Er war so in Gedanken, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie sich ihm der Schwarzhaarige von hinten genähert hatte. "Wowow. Immer mit der Ruhe, Kleiner. Ich werde dich schon nicht fressen." "MASA! Wo kommst du denn so plötzlich her?" "Was soll das denn jetzt heißen `plötzlich`? Ich habe dich schon von da hinten aus gerufen. Aber du standest hier ja wie versteinert rum und hast mich nicht einmal beachtet." Der Gitarrist sah seinen Gegenüber kurz nachdenklich an bevor er fortfuhr. "...Ich war jedenfalls kurz abtreten. Aber wo warst du denn so lange? Ich dachte schon du würdest gar nicht mehr kommen." Er musterte Ren kurz "Und wieso bist du klatschnass?" Ren wollte gerade antworten, als ein ziemlich aufgebracht dreinschauender Gackt in der Tür stand. "Da bist du ja endlich!!! Schön, dass du uns auch noch die Ehre gibst. Würdest du wohl die Freundlichkeit besitzen und mir einmal erklären, wo du so lange warst und warum du es nicht einmal für nötig hältst, dich zu melden?" "Ich.." "Nein, nein." Gackt schnitt Ren das Wort ab, noch ehe er zu einer Erklärung kam. "Eigentlich brauchst du gar nicht erst mit irgendeiner Entschuldigung kommen. So spät wie du heute bist, hattest du jawohl mehr als genug Zeit, dir irgendetwas auszudenken." Fuhr er wütend fort. Ren ließ niedergeschlagen den Kopf hängen. ´Das war ja zu erwarten. ´ "Gackto-chan. Jetzt mach ihn doch nicht gleich so fertig. Warum lässt du ihn denn nicht einmal erklären, was los gewesen ist? Er wird ja wohl kaum mit Absicht zu spät gekommen sein. Oder glaubst du das etwa?" Mischte sich nun auch You in das Gespräch ein. ´Ja. Dir hört Gakkun wenigstens zu, nicht wahr? ´ Dachte Ren verbittert. ´Da kannst du dem Kleinen ja helfen, wie? ´ "Sag mal Ren" wandte You sich schließlich an ihn und riss Ren damit aus seinen Gedanken. "Was ist denn überhaupt passiert? Du bist ja total durchnässt." "Ich...ich konnte meine Autoschlüssel nicht finden und deshalb..." You unterbrach ihn mit einer Handbewegung. "Das kannst du auch später noch erklären. Jetzt suchen wir dir erst einmal ein Handtuch." Damit schob er den Kleineren in Richtung Umkleide. ´Warum fragt mich eigentlich jeder hier was, wenn er eh keine Antwort will? Dann können die sich das Geheuchel auch gleich sparen! ´ "Und dann sehen wir mal nach, ob wir nicht noch irgend etwas Trockenes zum Anziehen für dich finden." Doch der Kleinere entwand sich Yous Griff und lehnte dessen Vorschlag entschieden ab. "Ach Quatsch! Das geht schon. Wir sind schon spät genug dran wegen mir. Lasst uns lieber anfangen." You starrte Ren fassungslos an. "Sag mal, das kann ja wohl nicht dein Ernst sein, oder?!" empörte er sich. "Willst du etwa krank werden? Du musst doch total durchgefroren sein!" "Ach was. Mir wird bei den Proben schon schnell genug warm werden." Versuchte Ren eine Erklärung. "Du brauchst unseren Kleinen doch nicht so zu bemuttern, You. Sonst wird er ja nie erwachsen." Das war wieder einmal typisch für Masa. Er trieb gerne Scherze auf Rens Kosten. Genau wie die anderen. Warum auch nicht? Ren konnte schließlich über alles lachen, nicht wahr? Außerdem hatte er ja auch Recht. You behandelte Ren wie ein kleines Kind. Und dazu kam noch, dass es Ren weit lieber war, dass Masa sich so wie immer verhielt, statt diesem seltsamen Schweigen, dass seid einiger Zeit in der Band hermuzugehen schien. Gackt kümmerte sich nicht weiter um das Gespräch, sondern ging stumm wieder in den Proberaum. Dies versetzte Ren einen schmerzhaften Stich. ' nicht einmal einen Witz hat er abgelassen. Selbst das bin ich ihm nicht mehr Wert.' Dachte er unglücklich. Er musste dagegen ankämpfen, dass ihm die Tränen in die Augen stiegen. Mit einem Ärmel wischte er sich kurz über das Gesicht, so dass es aussah, als wollte er sich den Regen abtrocknen. 'Reiß dich zusammen. Wenn du zeigst, dass du verletzt bist, wollen die anderen eine Erklärung. Was solltest du ihnen denn dann sagen? Also los jetzt. Vermutlich bildest du dir alles eh nur ein. Sei doch froh, dass Gakkun sich nicht über dich lustig machen wollte. Du weißt ja schon selbst nicht mehr, was du eigentlich willst. ´ Mit diesem Gedanken machte Ren sich auf den Weg in den Proberaum, wobei er ein `Rentypisches` Grinsen aufsetzte. "Sehr witzig Masa. Und das gerade von dir." "Was soll das heißen?" Fragte Masa misstrauisch und baute sich bedrohlich vor Ren auf. Dieser ließ sich jedoch nicht so leicht einschüchtern. Dafür kannte er Masa schon zu gut. Der machte bloß Spaß. "Na, guck doch mal in den Spiegel. Du siehst doch aus, als wärst du gerade mal 12Jahre alt." Gab er stattdessen frech zurück. Dabei sah er Masa jedoch nicht an, da er befürchtete, seine gut gelaunte Maske könnte bröckeln, sobald ihm der andere mit seinen wachen Augen direkt in die seinen schaut. "Ach ja?! Wenigstens bin ich nicht so klein wie ein Kind, habe aber das Gesicht von einem alten Mann!" Ren ignorierte diesen Kommentar. "Gakkun wartet sicher schon ungeduldig auf uns." Und damit wollte er schnell in den kleinen Raum eilen. Da er aber nicht aufpasste, kam er nicht besonders weit. ---------------------------------------------------------------------- ---------------------------------------------------------------------- So, das war es erst einmal. Hoffe, dass man ganz gut in die story reinkommt *fragend umschau* Ist halt nur das erste Kapi, aber ich hoffe, dass es jemandem gefallen hat. Würde mich riesig über feedback freuen, auch wenn es nur ganz kurze Kommis sind *Dackelblick aufsetz* Na ja...wenn ihr mir also schreiben würdet, ob ich überhaupt weiter hochladen soll... Nyaaa.... jedenfals erst einmal danke an alle, die dies gelesen haben Und hoffentlich bis bald (wie gesagt, wenn jemand mehr lesen möchte >_>) Baibai Reni ^-^v Kapitel 2: Ein Hoffnungsschimmer? --------------------------------- Welcome Back ^.^ Schön, wenn einige von euch hierher zurückgefunden haben. ^~^" Erst einmal vielen, vielen an diejenigen, die mir einen Kommentar für das erste Kapitel hinterlassen haben. Ich habe mich wirklich super dolle darüber gefreut. XD Sorry, dass es etwas länger gedauert hat, aber irgendwie hab ich trotz der Semesterferien beinahe noch weniger Zeit, als während des laufenden Semesters. Tja, ob ihrs glaubt oder nicht, ist die Storie immer noch stark Ren fixiert. ^.~ Erklärungen sind weiterhin schnell erläutert: "blablabla" etwas wird gesagt ´blablabla´ etwas wird gedacht ....nyaaaaa....das war's auch schon ^-^ (....Obwohl; vielleicht eins noch: ´blablabla - blablabla - blablabla -...´ innerer Konflikt) Ok, nachdem wir das wieder durch haben, hoffe ich, dass ihr viel Spaß beim Lesen des zweiten Kapitels habt Reni ^-^ ----------------------------------------------- ----------------------------------------------- Kapitel 2: Ein Hoffnungsschimmer? Bereits in der Tür rannte er höchst unsanft mit Gackt zusammen und stolperte einen Schritt rückwärts. Bevor er jedoch stürzen konnte, hatte der Sänger ihn mit einer schnellen Bewegung festgehalten und an sich gezogen. Als der Kleinere die Wärme des anderen wahrnahm fing sein Herz so laut an zu schlagen, dass er befürchtete, Gackt könnte es hören. Insgeheim wünschte er sich, dieser Augenblick würde nie aufhören. Doch zu seinem Unglück drückte Gackt ihn bereits nach Sekunden- bruchteilen wieder von sich weg. "Hey, hey. Immer vorsichtig." Meinte er sanft. Dann drückte er Ren ein Handtuch in die Hände. "Trockne dir erst einmal wenigstens die Haare ab. Ach... Ich habe dir drinnen auch noch einen Pullover hingelegt. Dann trägst du zumindest irgendetwas Trockenes. Und nicht dieses dünne T-Shirt." Ren sah den Sänger mit großen Augen an. Er konnte noch nicht wirklich realisieren, was gerade geschah. "Schließlich brauch ich für den nächsten Auftritt einen gesunden Bassisten." Fügte er trocken hinzu. Das leichte Lächeln, das eben noch um seine Mundwinkel gespielt hatte war verschwunden. Mit einem Ruck drehte er sich wieder zum Gehen, noch ehe Ren dazu kam, sich zu bedanken. "Und beeil, dich ein bisschen, damit wir endlich anfangen können. Ich habe heute noch etwas vor." Mit diesem letzten Kommentar über de Schulter verschwand der Sänger zurück in den kleinen Raum, wobei Masa ihm schnell hinterher lief. "Hey Gackto-Kun, sag mal, woher weißt du denn, dass Reni nur ein T-Shirt trägt? Er hat doch immer noch seine Jacke drüber an." Ren selber bekam diese Frage, seitens Masa nicht einmal mit. Er stand nur stumm da, während nun auch You den anderen beiden in den Raum folgte. Ren konnte sein Glück kaum fassen, dass Gackt zum ersten Mal seid langem wieder so freundschaftlich mit ihm geredet hatte. ´Vielleicht habe ich mir wirklich alles nur eingebildet. ´ hoffte er. ´oder Gakkun ist in letzter Zeit einfach nur etwas gestresst und ich interpretiere da zuviel hinein. ´ räumte er in Gedanken noch ein. Gackts letzte plötzliche Änderung in der Mimik ignorierte Ren. Er wollte sich darüber keine Gedanken machen. Ein breites, glückliches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Das erste ehrliche, seid Wochen. Doch der Unterschied würde seinen Bandkollegen sicher nicht auffallen. Drinnen entledigte Ren sich erst einmal seiner nassen Jacke und T-Shirt und rubbelte sich die nassen Haare trocken. Dabei überhörte er, wie Masa und You sich an Gackt wendeten und sie leise redeten. Als er schließlich den Pullover anhatte, den Gackt sich eigentlich zum Wechseln nach den Proben mitgenommen hatte, ging Ren mit seinem Bass und gut gelaunt zu den anderen rüber. Diese hatten ihr Gespräch beendet, ohne dass Ren es mitbekommen hätte und standen mittlerweile auf ihren Positionen. Nach seinem Empfinden waren die Proben viel zu schnell vorbei, als Gackt am späten Nachmittag schließlich den Schluss ansagte. "Ausgezeichnet Jungs! Wenn ihr morgen auch so auf dem Auftritt spielt, stehlen wir allen anderen die Show." Masa grinste frech. "Tust du das nicht sowieso immer? Schon allein durch deine bloße Anwesenheit?" "Hach. Du hast ja Recht. Aber was soll ich denn machen?" ging Gackt bereitwillig darauf ein. "Ich bin nun einmal absolut anbetungswürdig." Masa verdrehte leicht die Augen und ging, schief grinsend, zu Gackt rüber, legte ihm eine Hand kurz auf die Stirn und zog sie anschließend mit einem Ruck wieder weg. "AUTSCH!!! Dachte ich es mir doch. Gackto-chan hat hohes Fieber. Er phantasiert ja auch schon." Witzelte er und rannte dann mit einem übertriebenen Angstschrei zu Ren rüber. "Na warte!" Mit gespieltem Ärger warf Gackt seine Wasserflasche hinter dem Schwarzhaarigen her, der erneut aufschrie. Ren, der sich lachend Masa zugewandt hatte, wollte die Ursache für dessen letzte Reaktion erspähen und.. Bekam die Flasche, die ihr Ziel verfehlt hatte, genau an die Stirn. Mit einem Aufschrei hielt Ren sich sofort eine Hand an die schmerzende Stelle, während Gackt sich erschrocken entschuldigte. "Oh Gott!!! Gomen Ren. Das habe ich echt nicht gewollt." Masa jedoch kugelte sich vor Lachen. "Man, Volltreffer. Ich hätte ja nie gedacht, dass du mit deiner Größe einen so guten Schutzschild abgeben würdest Ren-Chan. Vielen Dank auch. Ich komme das nächste Mal dann gerne wieder auf dich zurück." "Untersteh dich!!! Kauf dir lieber einen Helm." Lehnte der Bassist schnell ab. Unterdessen ging Gackt zu Ren rüber und nahm dessen Hand an die Seite, um sich seine Stirn anzusehen. "Tut es sehr weh Renkun?" Schnell schüttelte der Angesprochene den Kopf. "Nein, nein. Gar nicht. Ich habe mich nur erschreckt." Gackt schien kurz zu zögern, bevor er trocken antwortete. "Dann ist es ja noch mal gut... Ich gehe mich dann schnell umziehen." Und damit verschwand er in die Umkleide in der sich auch schon You und die anderen aufhielten. Ren und Masa folgten ihm. Als sie in der Umkleide ankamen, war es jedoch seltsam still und Ren fühlte sich in seinem Optimismus, den er am späten Vormittag aufgebaut hatte, etwas erschüttert. Er konnte einfach nicht das Gefühl verwerfen, dass unmittelbar bevor er den Raum betreten hatte noch leise geredet wurde. ´Jetzt ist aber gut. Du bildest dir das doch nur ein. - Glaubst du wirklich, man könnte sich das alles nur einbilden? - Klar. Das sind immerhin meine Freunde. Gakkun kenne ich schon fast mein ganzes Leben. - Und?! hat er sich dir gegenüber jemals so verhalten? - Nein, das nicht. Aber er hat auch viel Stress in der letzten Zeit. - Stress also, wie? Genauso wie schon seit er bei Malice war. Nicht mal da war er so zu dir. - Aber... - Und zu den anderen ist er auch wie früher, oder etwa nicht?! - Aber...´ "Ren?" Plötzlich riss Masa Ren aus seinen Gedanken. "Ist alles ok?" "Hmmm? Nani?" "Ich mein ja nur. Das ist schon das zweite Mal heute, dass du total weggetreten Löcher in die Luft starrst. Sicher, dass alles klar ist?" "Ja klar, alles in Ordnung." "Habe nur darüber nachgedacht, wo ich gleich meine Schlüssel suchen könnte." Fügte er schnell hinzu, als er Masas skeptischen Gesichtsausdruck sah. "Was wolltest du denn?" Fragte er dann neugierig, als ihm bewusst wurde, dass er angesprochen worden sein musste. "Ich habe nur gesagt, dass du dich heute noch ausruhen sollst. Wegen dem Auftritt morgen. Na ja, ich muss jetzt auch weg. Also dann, Ciao." Und damit machte Masa sich mit geschulterter Tasche auf den Weg, drehte sich dann aber in der Tür noch einmal um. "Und dass du morgen auch pünktlich fertig bist. Sonst wird Ga-chan noch sauer." Ren grinste leicht. Er wusste, dass Masa Gackt immer nur ´Ga-chan´ nannte, wenn dieser es nicht hören konnte. Denn alle wussten, wie sehr er diesen Spitznamen hasste. Spätestens seitdem er dies nur allzu deutlich klar gestellt hatte, nachdem Masa sich das letzte Mal getraut hatte, ihn so zu nennen. ´Moment!!!´ Das Lächeln wich von Rens Gesicht und er sah sich suchend um. Enttäuscht musste er feststellen, dass außer ihm nur noch Chacha in dem Raum war. "Sind die anderen schon weg?" Fragte er und bemühte sich dabei möglichst gleichgültig zu klingen. Chacha hob kurz den Kopf. "Ja. Hatten es alle ziemlich eilig." "Ach so?" "Yepp. Sie haben sich auch nur ganz kurz in die Runde verabschiedet. Hast du wohl überhört, wo du ja so in Gedanken warst." "Ja vermutlich." ´Vielleicht kann ich ja doch mit Chacha reden?´ schoss es Ren plötzlich durch den Kopf. ´Nur ganz beiläufig.´ "Und, was hast du heute noch so vor?" "Hmmm? Wieso Renkun?" "Na ja. Vielleicht hast du ja Lust, mit mir noch etwas essen zu gehen oder so." ´Was mache ich hier eigentlich? Was sollte ein Gespräch mit ihm schon bringen? ´ "Oh. Tut mir leid. Ich habe es auch recht eilig. Ich muss wirklich los. Sorry. Aber beim nächsten Mal. Ok? Bis morgen." Und damit verschwand auch er aus dem Raum, während Ren allein zurück blieb. Er war zwar eigentlich doch erleichtert, dass Chacha keine Zeit hatte, fühlte sich allerdings durch dessen schnelles Verschwinden, ebenso wie durch das der anderen, versetzt. Von seiner guten Laune war nichts mehr geblieben. ´Ist dir das jetzt endlich Beweis genug? Deine *Freunde* wollen nichts mehr mit dir zu tun haben. ´ Dachte er sich verbittert. Dann packte er seine Sachen, zog seine immer noch nasse Jacke über und ging deprimiert nach draußen. Das Studio brauchte er nicht abzuschließen, da um diese Zeit immer noch der Hausmeister da war. Wovon Ren keine Ahnung hatte war, dass einige Minuten, nachdem er sich auf den Weg nach hause gemacht hatte, Chacha wieder in das Gebäude zurückkehrte, wo Gackt und die anderen bereits auf ihn warteten. ------------------------------------------- ------------------------------------------- Soviel also zum zweiten Kapitel... Hat es euch denn gefallen? Ich weiß, dass ich immer Schwierigkeiten damit habe, mich richtig auszudrücken und hoffe, dass man das Kapitel trotzdem einigermaßen lesen konnte. Würde mich wieder riesig über Feedback freuen, auch wenn es nur ganz kurze Kommis sind *Dackelblick aufsetz* Dann wüsste ich wenigstens, ob es noch irgendjemanden gibt, der von hieran noch weiterlesen möchte *fragend umseh* o.o Thanks to everyone who read this or not. Baibai Reni ^-^v Kapitel 3: Verwirrung --------------------- Hi ^-^ Ja, mich gibt es tatsächlich auch noch. Vielen vielen Dank an meine Kommi-Schreiber und es tut mir wirklich sehr leid, dass ich doch wieder so lange für das Kapitel gebraucht habe. Dafür ist es dieses Mal aber auch n bisschen länger....obwohl ich glaub net, dass wirklich viel Story drin ist. Aber ich finds trotzdem wichtig und hoffe, dass zumindest einige von euch das auch so sehen. Würde mich über Kommentare dazu riesig freuen. Ach ja...das Kapitel ist noch nicht überarbeitet, aber damit es nicht noch länger dauert, habe ich es nur grob überarbeitet, da das bei mir immer fast länger dauert, als des Schreiben....ja ja...das Leben ohne Beta-Reader -_-""" Bevor ich euch weiter zutexte : Viel Spaß beim Lesen *hoffentlich* Reni ---------------------------------------------------- ---------------------------------------------------- Kapitel 3: Verwirrung (wird noch überdacht, Vorschläge gern gesehen) Obwohl es erst sieben Uhr war, als Ren zuhause ankam, war dieser schon recht müde, was nicht zuletzt daran lag, dass er seid einiger Zeit nur sehr schlecht schlief. Außerdem hatte es auch noch wieder angefangen zu regnen, als er unterwegs war. ´Klasse! Schon wieder total durchnässt. Aber passt zumindest zu meiner Laune. ´ dachte er leicht verärgert, während Ren unter dem losen Brett nach seinem Schlüssel suchte und damit die Tür aufschloss. Bevor er sein Haus jedoch betrat stellte er seine Tasche so in die Tür, dass sie von dem Wind nicht zugeschlagen werden konnte und verstaute den Schlüssel wieder an seinem Platz. Als er schließlich drinnen war überlegte er, was er an diesem angebrochenen Abend noch machen konnte. Da er vor Kälte am Zittern war, entschied er sich zu einem schönen, heißen Bad. Also ging Ren ins Badezimmer und ließ schon einmal das Wasser einlaufen, bevor er seinen CD-Player aus seinem Zimmer holte. Nachdem er in der Küche noch seine Kaffeemaschine angeschaltet hatte, kehrte er wieder ins Bad zurück. Den CD-Player stellte er neben die Tür und nahm lediglich die Fernbedienung mit. Diese hatte er vor einer Weile in einem Geschäft so präparieren lassen, dass die Batterien nicht nass wurden, sollte sie ihm einmal ins Wasser fallen, nachdem er seine letzte Fernbedienung auf genau diese Weise verloren hatte. Nachdem er das Wasser abgedreht hatte, zog Ren sich aus, legte seine nasse Wäsche in den Wäschekorb und ließ sich seufzend in das heiße Wasser sinken. Mit einem Klick auf die Fernbedienung schaltete er die dritte CD in seiner Anlage an. Sanfte Klänge erfüllten kurz darauf den Raum. Ren hatte immer diese CD drin, damit er sie nicht extra zu suchen brauchte, wenn er sich entspannen wollte. Und für ihn gab es halt nichts entspannenderes, als eine ruhige CD und ein schönes, heißes Bad, wenn man schon einmal die Zeit dazu erübrigen konnte. Schnell verflog auch seine schlechte Laune wieder. Er dachte daran, dass es nicht einmal selten vorkam, dass sie alle sehr im Stress waren und direkt nach den Proben verschwanden. Kein Grund zur Sorge also. Außerdem kam ihm wieder das Bild vor Augen, wie Gackt ihm seinen Pullover gegeben hatte und wie er ihn angesehen hatte. Wenn es auch nur kurz war. Es machte ihm sehr große Hoffnungen, dass ihre langjährige Freundschaft nicht so verloren war, wie er seid einiger Zeit befürchtet hatte. Ren begann zufrieden zu lächeln und nach einer Weile dämmerte er in dem heißen Wasser weg. Als er wieder wach wurde war die CD bereits komplett durchgelaufen und in dem Raum war nichts zu hören, außer seinen gleichmäßigen Atemzügen. Er blieb noch kurz liegen, entschloss sich dann aber doch dazu aufzustehen, zumal das Wasser in der Wanne mittlerweile nicht mehr als lauwarm war. Er trocknete sich kurz ab und warf sich seinen Bademantel um, welcher komplett in einem Gelb leuchtete, das so grell war, dass es fast schon in den Augen wehtat. Trotzdem hatte Ren nie auch nur in Erwägung gezogen, sich einen neuen zu kaufen, da er diesen einmal von Gackt geschenkt bekommen hatte. * Mit einem breiten Grinsen hatte Gackt Rens Reaktion beobachtet, als dieser sein Geschenk auspackte. "Happy Birthday, Yellow. Das ist doch ganz deine Farbe, ne?"* Ren musste wieder leicht grinsen, als er das Wasser aus der Wanne ließ und das Bad verließ. Seinen Bademantel band er auf dem Weg in die Küche zusammen. Da die Maschine den Kaffee heiß gehalten hatte, goss der Rothaarige sich eine Tasse ein und löste zwei Würfel Zucker darin auf. Er stellte die Tasse auf dem schwarzen Küchentisch ab und überlegte mit einem Blick in den Kühlschrank, was er noch essen könnte, da er durch seinen zu spät begonnen Morgen nicht dazu gekommen war etwas zu sich zu nehmen und sein Magen nun laut auf sich aufmerksam machte. Da der Bassist allerdings keine Lust mehr hatte etwas zu kochen entschied er sich für die simple Variante, die aus Käsebrot und einem Apfel bestand. So setzte er sich an den Tisch und genoss sein Abendbrot. Anschließend blieb er noch kurz sitzen bevor er schließlich seine Tasse in die Spülmaschine stellte. Er hielt sich die freie Hand vor den Mund, als er gähnen musste. Müde sah er auf die Uhr. ´Hmmm... erst halb zehn. ´ Es war zwar noch nicht wirklich spät, aber da er müde war und am nächsten Morgen ein Auftritt anstand, entschloss Ren sich dazu, an diesem Tag etwas früher schlafen zu gehen. Im Badezimmer putzte er sich zunächst noch die Zähne und hing seinen Bademantel weg, bevor er in sein Zimmer ging. Dort angekommen stellte er seinen Wecker ein und suchte sich frisches Schlafzeug aus dem Schrank. Doch nachdem er sich dunkelblaue Boxershorts angezogen hatte zögerte er kurz, und ging schließlich barfuß zurück ins Badezimmer. Statt seines Schlafoberteils schnappte er sich den Pullover, den er am Vormittag von Gackt bekommen hatte und zog diesen wieder an. ´Der riecht sogar noch nach seinem Parfüm. ´ Der Pulli war zwar noch nass, aber Ren dachte sich, dass das nicht weiter schlimm sei, wenn er erst einmal unter seiner warmen Decke lag. Bevor er sich hinlegte stellte er noch sein Fenster auf kipp, da er bei stickiger Luft einfach nicht schlafen konnte. Zufrieden kuschelte er sich in sein Bett und war kurz darauf auch schon friedlich eingeschlafen. Am nächsten Morgen wachte Ren auf, noch ehe sein Wecker klingeln konnte, blieb allerdings noch liegen und versuchte den Traum, den er gehabt hatte, wieder aufzunehmen. Vergeblich. Er musste des Öfteren niesen, und was noch schlimmer war: tief in seiner Magengegend hatte sich ein seltsames Gefühl breit gemacht, dass er nicht richtig definieren konnte, welches ihn aber unruhig werden ließ und somit auch am Schlafen hinderte. Da er allerdings noch genügend Zeit hatte und es in seinem Zimmer über Nacht ziemlich kalt geworden war, kuschelte er sich dennoch etwas weiter unter seine Decke und genoss den leichten Geruch von Platinum Egoist, der auch weiterhin von Gackts Pullover ausging. Dies konnte die Kälte allerdings nicht vollständig aus seinen Knochen vertreiben, weshalb er sich nach einer Weile doch noch leicht widerwillig dazu durchrang aufzustehen. ´Wenn mir so eh nicht warm wird, dann versuche ich es eben mit einem heißen Kaffee. ´ Bevor er sich allerdings in die Küche begab, taperte er ins Bad, wo er von einem, noch leicht verschlafen wirkendem, Spiegelbild begrüßt wurde. Nachdem er sich dort gewaschen und eine bequeme Hose angezogen hatte, begann er in seinem Spiegelschrank über dem Waschbecken zu kramen. ´Das gibt es doch nicht. Ich muss hier doch noch irgendwo...ach, da sind sie ja. ´ Im Angesicht des langen Tages, den Ren noch vor sich hatte, nahm er zwei Tabletten aus der Packung, um seinen beginnenden Kopfschmerzen entgegenzuwirken. ´Vermutlich hätte ich in der letzten Nacht lieber doch nicht den nassen Pullover anbehalten. ´ dachte er sich leicht schmunzelnd und nahm die Tabletten mit in die Küche, wo er zunächst einmal die Kaffeemaschine anstellte. Während das Wasser durchlief spülte Ren die Tabletten mit einem Glas Leitungswasser runter, nahm sich Zettel und Stift und setzte sich damit an den Küchentisch. ´Hmmmm, mal überlegen, woran ich noch denken muss. Das Zeug für den Auftritt liegt schon im Studio und...?! Was spielen wir heut eigentlich noch mal? Ach klar. *Illness Illusion* und *Freesia op2*. Dann darf ich auf keinen Fall mein Cello vergessen. Den Bass sollte ich auch noch kurz Prüfen. Das dauert zwar nicht lang, aber wo ich eh die Zeit hab. Gleich ist wieder so viel Stress. ´ Ren schrieb beides ganz oben auf den Zettel. ´Mal sehen, was noch?... ´ In den nächsten 10 Minuten entstand so eine kurze Liste. Auf diese Weise vergewisserte er sich immer, dass er in der späteren Eile auch sicher nichts vergaß. Ren ertappte sich dabei, wie er den letzten Punkt gedankenverloren anstarrte und mit dem Stift auf dem Tisch klapperte. Leicht irritiert riss er sich aus seinen Gedanken. ´Was ist heute bloß mit dir los? ´ Er legte die Liste kopfschüttelnd an die Seite, um sich erst einmal eine Tasse Kaffee einzugießen. Nach einer Weile sah er auf die Uhr, die an der Wand ihm gegenüber hing. ´Hmm. Noch eine Stunde. Genug Zeit, dass ich alles in Ruhe zusammensuchen kann. ´ Mit diesen Gedanken stand er auf und wollte die Tasse wegräumen. Appetit hatte er keinen, weshalb er das Frühstück ausfallen ließ. Als er sich mit den Händen vom Tisch hochstemmte, stieß Ren jedoch die Tasse um, und der Kaffee, den er nicht einmal zur Hälfte ausgetrunken hatte, floss über den Tisch und erwischte dabei auch einen Teil von der Liste. ´Verdammt! Auch das noch! ´ verärgert wollte er den Kaffee wegwischen. ´Irgendwie ist heute...! ´ Als sein Blick auf die Liste viel stockte er abrupt. Der letzte Punkt war fast nicht mehr leserlich. Eine paar Sekunden konnte Ren seinen Blick einfach nicht von den verschwimmenden Buchstaben lösen und das dumpfe Gefühl, dass er bereits am früheren Morgen hatte breitete sich wieder in ihm aus, diesmal allerdings stärker als zuvor. Dann gelang es ihm schließlich doch, sich loszureißen. ´Jetzt krieg dich mal wieder ein. Das ist doch bloß... komm schon. Du musst dich jetzt fertig machen. Der Punkt war sowieso nicht...warum schreibst du so was überhaupt auf?!´ Nervös ging er in sein Schlafzimmer zurück, wo er seine verschiedenen Bässe aufbewahrte. Nur... welchen mitnehmen? Als er darüber nachdachte viel ihm ein, dass sie ja nach dem Auftritt noch die Aufnahmen für ihr neues Album beenden wollten. Da er neben dem Bass auch noch ein Cello zu tragen hatte, wollte er nicht mehr als einen mitnehmen. Ohne weiter darüber nachzudenken, griff er deshalb nach seinem liebsten Bass. Es war zwar sein ältester, aber er hatte mit ihm angefangen und noch keine Aufnahme ohne ihn gemacht. ´Für den Auftritt ist er auch gut. Klanglich sowieso, und die Farbe ist auch vollkommen in Ordnung. ´ Außerdem gab es da noch einen anderen Grund, weshalb Ren gerade jetzt so an diesem Bass hing. Den er sich aber nicht eingestehen wollte. In kaum mehr als ein paar Sekunden war der Bass auch schon gestimmt und Ren widmete sich seinem Cello. Nachdem auch dieses gecheckt und gestimmt war, zog er sich fertig an und erledigte die letzten Kleinigkeiten von seiner Liste. Kurz nachdem er fertig war klingelte es auch schon an der Tür. Ren schob sein ungutes Gefühl an die Seite. Stattdessen breitete sich das übliche Kribbeln in ihm aus, das er immer noch jedes Mal hatte, wenn ein Auftritt anstand. Er griff nach der Liste, prüfte unterwegs noch einmal die Punkte, schnappte sich seine Sachen und ging an die Tür. Wenn sie einen Auftritt hatten, dann fuhren sie vorher immer alle zusammen zum Studio um sich fertig zu machen. Das war bei ihnen schon zu einer Art Ritual geworden. "Hi, wie geht es Eu...Nanu! Warum bist du denn ganz alleine da?" Fragte Ren verwundert, nachdem er gerade noch fröhlich die anderen begrüßen wollte. Er war normalerweise der letzte in der Runde, doch heute wartete nur Masa alleine vor seiner Tür. Dieser setzte eine beleidigte Miene auf. "Was für eine freundliche Begrüßung! Reiche ich dir etwa nicht?" "Na, wenn du mich schon so fragst..." feixte Ren. "Moahhh, Renchaaaan, du bist echt gemein." Ren grinste breit, als Masa die Arme vor seiner Brust verschränkte und einen seiner liebsten *Alle - sind - gegen - mich - dabei - bin - ich - doch - sooo - lieb - Blick* aufsetzte. Er konnte sich nicht helfen, aber es freute ihn einfach, dass sein Gegenüber so *Masatypisch* reagiert hatte. Es war das einzige, worauf man sich immer verlassen konnte. - Oder etwa nur, weil sie unter sich waren? ´Ach Quatsch! Aber Apropos ´ "Wo sind denn die anderen heute morgen?" Masa ignorierte Rens Frage. "Phü" war alles was er von sich gab, als er sich theatralisch von Ren abwandte. Dieser verdrehte die Augen. "Ok. Ok. Dann eben noch einmal ganz von vorne." Der Rothaarige schloss die Tür kurz und öffnete sie anschließend wieder mit einem strahlenden Lächeln. "Hallo, Masa-kun. Wie geht es dir? Ist das schön dich zu sehen. Und das auch noch ohne die anderen. Wie kommen wir denn zu dem Glück?" Darauf reagierte der Gitarrist mit einem breiten Grinsen, das wie immer einen frechen Beigeschmack hatte, "Ohayo Renchan! Super geht's heut. Die anderen mussten noch was erledigen. Wir treffen uns im Studio mit ihnen. Echt Glück für uns, ne? Geht's dir denn auch..." "Hatschie!!" "Nanu? Gesundheit. Hast du dich etwa erkältet?" "Ah. Entschuldigung. Ne, ne. Muss wohl gerade jemand über mich reden." Masa sah Ren noch kurz skeptisch an. "Na, wenn du das sagst... Hast du deine Sachen schon alle zusammen?" Masa deutete auf die Tasche in Rens Hand. "Hmm? Ach so. Ja klar. Von mir aus können wir jetzt los." Er trat hinaus und zog die Tür hinter sich ins Schloss. Masa nahm Ren, der ein wenig mit seinem Zeug kämpfen musste, das Cello ab, so dass dieser nur noch seinen Bass und eine kleine Tasche zu tragen brauchte. Ren bedankte sich und ging auf Masas Auto zu, als dieser hinter ihm herrief. "Sag mal, möchtest du nicht lieber abschließen?" Bei dieser Frage stockte Ren. ´Ich habe meine Schlüssel ja noch gar nicht gesucht.´ "Ren?" ´Ach egal. Wenn ich gar nicht abschließe, zieht Masa mich damit auf. Ist also kein Unterschied. ´ "Ja, klar. Hätte ich jetzt glatt vergessen." Er stellte seine Tasche kurz ab, machte kehrt, nahm den Ersatzschlüssel und ließ diesen in seiner Tasche verschwinden, nachdem er damit abgeschlossen hatte. Dabei wurde er unentwegt von einem verwunderten Masa beobachtet. Doch sehr schnell hatte der Schwarzhaarige sich wieder gefangen und ein freches Grinsen umspielte seine Lippen. "Denkst du etwa, dass das der richtige Platz ist, um seine Schlüssel aufzubewahren? Oder ist das, falls ein süßer Fan vorbeischaut?" Er lief ein paar Schritte an Rens Seite, der sich schon wieder auf dem Weg zum Auto befand. "Nein, den habe ich da deponiert, damit ihr mich nicht wecken müsst, wenn ihr mal nachts vorbeikommt, sondern selber aufschließen könnt." Masa nickte nachdenklich, als müsse er diese Antwort erst einmal auf ihre Logik prüfen. "Hmm. Sehr praktisch, wirklich. Nur... warum wissen wir denn dann nichts davon?" "Na, weil ihr in letzter Zeit eh nicht mehr bei mir zu Besuch kommt." Erschrocken hörte Ren sich selber diese Antwort geben. Er hatte nichts Derartiges sagen wollen, auch wenn es seinen derzeitigen Gefühlen entsprach und hoffte, dass Masa die Verbitterung in seiner Stimme überhören und alles als einen harmlosen Spaß auffassen würde. Er traute sich nicht Masa anzusehen, hörte jedoch zu seinem Unbehagen, wie dessen Schritte schlagartig stoppten. ´Verdammt! Du und dein großes Mundwerk! Jetzt lass dir mal was einfallen. Noch kannst du das regeln. ´ Ren wusste sich nicht anders zu helfen, also setzte er eines seiner unbeschwerten Grinsen auf und drehte sich schwungvoll zu Masa um, der immer noch da stand, wie vom Blitz getroffen und Ren erstaunt, schon fast geschockt ansah. Normalerweise hätte Ren bei diesem Anblick sicherlich laut zu lachen angefangen. So ein Gesicht wie Masa zog, hatte er bei diesem noch nie gesehen. Aber in seiner derzeitigen Situation erschütterte Ren der kurze Blickkontakt so sehr, dass er Angst hatte, seine gut gelaunte Fassade könnte bröckeln. So weit wollte er es jedoch nicht kommen lassen. "Oh man. Wenn ich jetzt einen Spiegel hätte. Du müsstest dich wirklich sehen. Ich hätte ja niemals gedacht, dass man dich so leicht aus der Bahn werfen kann! Mensch, Masa! Das war doch bloß ein Scherz. Das ist mein Ersatzschlüssel. Damit ich nie vor verschlossener Tür stehe. Ich hatte doch gestern erwähnt, dass ich meine Schlüssel nicht finden konnte?!" Er ging auf Masa zu. Um dessen fragenden Blick auszuweichen und sich erst mal wieder ein wenig zu sammeln, schüttelte er scheinbar belustigt den Kopf. "Nun komm schon!" Er zerrte an Masas Arm. "Oder willst du, dass ich schon mal einsteige, damit du nach weiteren Schlüsseln suchen kannst?" Witzelte er. Dieser Scherz schien Masa von dem, was ihm vorgespielt wurde zu überzeugen. Jedenfalls setzte er sich wieder in Bewegung und ging mit seinem üblichen Witz auf den Spaß ein. "Ne, ne. Ist schon Ok. Ich mache das lieber, wenn du mal nicht da bist, oder nachts. Also dann, wenn du mich nicht dabei beobachten kannst." "Na, dann werde ich von jetzt an wohl lieber nicht mehr schlafen gehen, wie?" "Aber Renchan, wenn keiner deine Schlüssel findet, dann müssen wir dich ja doch wieder wecken." Lachend gingen beide zum Auto und schon kurze Zeit später saßen beide im Auto und Masa fädelte den großen Wagen gekonnt in den Straßenverkehr ein. ---------------------------------------------------- ---------------------------------------------------- So, das war es auch schon wieder ^.^" Wie gesagt, ist das Kapitel noch nicht überarbeitet und ich hoffe, dass es trotzdem nicht zu sehr gehakt hat. Und hoffe, ihr fandet es nicht zu langwelig. Und wollt mehr lesen Würde mich auch über Kommis wie immer sehr sehr freuen. Geben einem irgendwie doch Mut, weiter zu schreiben. XD Ich werde mich auf alle Fälle beeilen, so schnell wie möglich das nächste Kapitel zu liefern, hoffe aber ihr seid wieder so nachsichtig, sollte es ein wenig dauern, da Uni im Moment ziemlicher Stress ist >_>" Öhmmm...selbstverständlich würden mich mehrere Kommis dazu verleiten, mich mehr zu beeilen *unschuldig guck* vielleicht wenigstens ganz kurz, ob ich weiter schreiben soll *flehenden Blick aufsetz* Oder ein Tipp für nen besseren Titel. Hatte nicht den Nerv noch weiter zu überlegen ^~^"" Ach ja, und wegen dem Vortschritt bin ich mir noch nicht so sicher. Ist ne erste Schätzung. Kann aber auch etwas mehr oder weniger werden. Jya...Mata ne Thanks to everyone who read this or not Reni ^-^v Kapitel 4: Können wir jetzt endlich anfangen? --------------------------------------------- TADAIMA Dieses mal bin nicht ich Schuld, dass es so lange gedauert hat. Das nennt man wohl Schicksal. Eine ganze Weile ging meine Fanfic-Bearbeitung nicht, dann hatte ich einfach kein Netz, dann hatte mexx keinen Server. >_> Aber das kann passieren. Hoffentlich geht jetzt nichts mehr schief und ihr erhaltet das Kapitel zumindest noch vor dem 2.Advent ^-^ Und bevor ich mit irgendetwas anderem anfange: Vielen vielen vielen Dank vor allem an meine treuesten Kommi-schreiber: DohiaChan und Aijou *beide ganz lieb durchknuddel* Und natürlich auch an alle anderen, die mir irgendwie einen Kommi haben zukommen lassen Find ich wirklich super lieb von euch *gerührt is* Ich brauch zwar immer ziemlich lange, aber ohne eure Kommentare würde ich sicher noch viel länger brauchen, oder ganz aufgeben. Also wirklich vielen dank *verbeug* Und ohne weiter rumzunerven hier das vierte Kapitel: Viel Spaß dabei Und bis nachher ^.^ ---------------------------------------------------- ---------------------------------------------------- 4. Kapitel: Können wir jetzt endlich anfangen? Eine Weile herrschte eine bedrückende Stille in dem Auto. Masa konzentrierte sich wegen des schlechten Wetters voll und ganz auf das Fahren, während Ren seinen eigenen Gedanken nachhing. ´Masas Sachen sind überhaupt nicht hier im Auto. Das heißt dann jawohl, dass er schon im Studio war. Und wenn das der Fall ist, war er dann auch schon mit den anderen zusammen? Und warum sind sie dann nicht schon früher bei mir gewesen? Schon wieder so eine Lüge und der Versuch, mich aus zu schließen. Was ist denn bloß los? ´ Schwermütig schaute Ren aus dem Fenster. Irgendwie fand er es seltsam, dass das Wetter es scheinbar grundlegend gut drauf hatte, sein Gefühlsleben widerzuspiegeln. In seine Gedanken vertieft bemerkte er überhaupt nicht die Blicke, die Masa ihm immer wieder verstohlen zuwarf. "Scheußliches Wetter draußen, nicht wahr?" versuchte dieser schließlich ein Gespräch in Gang zu bringen. "hmhm" "Besonders ist es noch ziemlich kalt für diese Jahreszeit." Versuchte Masa es weiter. So leicht gab er ja nie auf. ´Ob ihm die Stille auch so unangenehm ist, wie mir? ´ fragte Ren sich und entschied sich schließlich doch noch dazu zu antworten. "Ja, und dann der ständige Regen." "Ja genau, dass zerrt echt an den Nerven." Plötzlich fing Masa breit an zu grinsen. "Da wird Ga-chan sich ja sicher wieder riesige Sorgen um seine Frisur machen." "Ja, und kann sich nicht entscheiden, ob er nun schnellstmöglich durch den Regen rennen soll, obwohl er auch einen Schirm hat, oder sich seine Würde bewahren und dafür nass werden." Nun mussten Beide bei diesem Gedanken lachen. Zwar wurde es danach wieder still, aber dennoch war die Atmosphäre lockerer geworden. Nach ein paar Minuten unterbrach Masas Stimme sanft die Stille im Auto. Scheinbar Gedankenverloren summte er eine ruhige Melodie. Ren begann dadurch, zum ersten Mal an diesem Tag, sich etwas zu entspannen. Er lauschte kurze Zeit mit geschlossenen Augen den sanften Tönen und versuchte, die Melodie einem Lied zuzuordnen, das er kannte, doch kam auf keines. Als er nach einer ganzen Weile jedoch immer noch nicht darauf kam, entschied er sich schließlich dafür, Masa einfach zu fragen. "Sag mal, was ist denn das für ein Lied?" Masa sah seinen Beifahrer, der noch immer die Augen geschlossen hielt, kurz fragend an, konzentrierte sich dann jedoch wieder auf den Verkehr. "Hm? Was meinst du, Ren-chan?" Der Gitarrist musste an einer roten Ampel halten und drehte sich nun ganz seinem Beifahrer zu. Dieser spürte den Blick des anderen und öffnete schließlich die Augen. "Na, das Lied, dass du jetzt schon eine ganze Weile vor dir her summst. Scheint ja ´n ganz schöner Ohrwurm zu sein. Aber ich kenne es nicht." Für einen kurzen Augenblick stutzte Masa überrascht, doch dann schien ganz kurz Erkenntnis seine Gesichtszüge zu durchlaufen, direkt bevor er Aschfahl wurde. "Was?! Ach, ähm... ich, ich hab keine Ahnung, was mir grad so im Kopf rumspukt. Ehrlich. Ist bestimmt irgendein neues, dass ich im Radio gehört hab, ... also, schätze ich mal." Wehrte Masa schließlich schnell ab, konnte jedoch nicht verstecken, dass da doch mehr war, als er zugeben wollte. Und als die Ampel in diesem Moment wieder auf Grün umsprang wandte er sich scheinbar erleichtert von dem verwunderten Bassisten ab und widmete seine Aufmerksamkeit erneut dem Verkehr. "Du weißt ja wie das ist, wenn man noch müde ist. Ehe man sich´s versieht hat man einen Ohrwurm und nicht einmal die geringste Ahnung was und woher." So ganz wollte Ren ihm das allerdings nicht abkaufen. Im Normalfall stimmte zwar, was Masa sagte, aber seine Reaktion auf eine so simple Frage war doch zu seltsam. Er musste ihm einfach etwas verheimlichen. Eine andere Erklärung kam für Ren in diesem Moment für das Verhalten des Schwarzhaarigen nicht in Frage. Oder interpretierte er da doch nur zuviel hinein? Eine Weile legte sich erneut Stille zwischen die beiden, und Ren überlegte weiter, was in Masa gefahren sein könnte, bis dieser wieder das Wort ergriff. "Du kannst ja mal das Radio anmachen. Vielleicht läuft das Lied ja zufällig noch einmal." Ren ging dieser Aufforderung nur allzu gerne nach, schon allein, damit endlich dieses Schweigen nicht mehr ganz so erdrückend auf ihm lastete. Nachdem er den Knopf schließlich auf ´on´ geschaltet hatte kam zwar Musik aus den Lautsprechern, doch handelte es sich bei dem eingestellten Sender allerdings, wie Ren feststellte, um einen Rocksender. Der Bassist konnte sich nur sehr schwer vorstellen, dass die leise, beruhigende Melodie, die Masa eben noch gesummt hatte, auf einem solchen Sender gelaufen sein soll. ´Na ja, dann hat er wohl den Sender irgendwann gewechselt, oder er hat das Lied gar nicht im Auto gehört. Wer weiß das schon. Warum sollte er mich schließlich wegen so etwas anlügen? Ich sollte aufhören immer alles so schwarz zu sehen. Aber andererseits, kann es denn wirklich sein, dass Masa nur deshalb so seltsam verhalten hat, da er selber überrascht war? Aber warum ist er denn dann so blass geworden? Das ergibt doch alles keinen Sinn. ´ Ca. eine viertel Stunde später, die sie schweigend verbrachten, parkte Masa das Auto schließlich hinter dem Tonstudio, wo sie sich fertig machen und anschließend zusammen zu dem Studio fahren würden. Da es mittlerweile wieder angefangen hatte zu regnen, fuhr Masa bis unter das Vordach des Studios. Bevor er allerdings den Motor ausstellte ließ der Gitarrist noch die Hupe zweimal lang gezogen ertönen, was ihm einen fragenden Blick seitens Ren einbrachte. "Was ist denn? Die anderen können doch ruhig kommen und uns beim Tragen helfen, oder findest du nicht?" verteidigte er bockig sein Verhalten. "Tja, könnte schon sein, dass ich dir unter gewissen Umständen ja vielleicht sogar zustimmen würde Masa-kun, aber... wir haben doch eh nichts Besonderes zu tragen. Lediglich den Bass und das Cello. Und dafür braucht man jawohl wirklich nicht mehr als zwei Personen." "Ja eben!" Gab der Schwarzhaarige breit grinsend zurück. "Und You-kun und Ga-chan wären dafür doch perfekt." Genau in dem Moment kamen die besagten Personen auch schon aus dem Studio, wobei Gackt allerdings in der Tür stehen blieb. Der Sänger hatte scheinbar nicht die geringste Lust, sich zu den anderen auf den durchnässten Boden zu begeben. "Ah, da seid ihr ja. Guten Morgen Ren-chan" begrüßte You die beiden munter. ´Also war Masa wirklich schon mit ihnen zusammen. ´ "Morgen You" Während You Ren seinen Bass abnahm, den dieser bereits aus dem Wagen genommen hatte, rief Gackt von der Tür aus zu ihnen. "Gut, da jetzt ja alle da sind, können wir uns dann ja endlich für den Auftritt fertig machen." "Geschäftig wie immer, was Gackto-kun?!" stichelte Masa spitz, als sie bei ihm angekommen waren und nun gemeinsam in den hellen Gang traten. Doch Gackt schien an diesem Morgen ziemlich gereizt zu sein und Späße im Moment nicht gut aufzufassen. Zumindest klang er verärgert, als er antwortete. "Na klar! Irgendjemand muss ja schließlich auf unseren Zeitplan achten. Und werd lieber nicht frech, sonst bist DU nachher bei den Aufnahmen derjenige, der sehr beschäftigt ist. Dafür werde ICH dann schon sorgen!" "Was?! Ähm... Ach, komm schon Gakkun. Das war doch nur..." "Ren? Sag mal, ist auch alles in Ordnung mit dir?" unterbrach You plötzlich das Gespräch der zwei, indem er sich an den Bassisten wandte, der bisher still alles verfolgt hatte. "Du siehst irgendwie verdammt blass aus heute." "Aber echt! Das ist mir vorhin bei dem schlechten Wetter draußen noch gar nicht aufgefallen." Stimmte nun auch Masa zu, dem nebenbei die Ablenkung durch You auch sehr gelegen kam. "Aber nicht nur das." Fügte Masa schließlich hinzu, nachdem er kurz nachgedacht hatte. "Hmm... wie sag ich das jetzt, ohne gleich wieder einen von Ren-kun drüber zu kriegen? Ah ja, genau!" Als sei ihm eine besonders gute Idee gekommen, schlug Masa sich mit der Faust in die offene Hand, bevor er fortfuhr. "Scheinbar reden auch schon den ganzen Morgen ein paar Fans sehr intensiv über Ren." Während Masa für diese Aussage einen wütenden Blick von Ren kassierte, starrten die anderen Beiden den Gitarristen nur verwirrt an. Als dieser jedoch keine Anstallten machte, seine Aussage von sich aus zu erklären, tat You ihm schließlich doch genervt den Gefallen und fragte nach. "Was soll das denn jetzt schon wieder heißen Masa? Ist das etwa wieder einer von deinen dämlichen Scherzen?!" "Nein, natürlich nicht! Glaubst du etwa, ich scherze über so etwas?" " Mal abgesehen davon, dass ich nicht einmal weiß WORÜBER...aber: Ja, genau das denke ich!" "Also, wofür hältst du mich eigentlich?!" "Lediglich für das, was du auch bist!" "WAS?! Du..." "RUUUUHEEEE!!!" Schlagartig waren alle Beteiligten mucksmäuschenstill, nachdem Gackt seine Stimme erhoben hatte. Dieser massierte sich mit Daumen und Zeigefinger seiner linken Hand die Schläfen und hatte, vollkommen entnervt, die Augen geschlossen. "Seid jetzt gefälligst still, und zwar alle Beide! Bei diesem Kindergarten hier kann man ja nur Kopfschmerzen bekommen." Nach ein paar stillen Sekunden senkte Gackt schließlich wieder die Hand und wandte sich mit einer Ruhe an Masa, die ein großes Unheil anzukündigen schien, sollte dieser den Sänger noch weiter reizen. "So, und nun zum ersten: Du erklärst jetzt mal, kurz und knapp, und vor allem verständlich, was du eben gemeint hast. Und wenn sich herausstellt, dass das tatsächlich nur ein dämlicher Witz war, Dann kann dir auch die Gnade aller Götter nicht mehr helfen, verstanden?!" "Ähm, ja klar. Schon verstanden. Also, das war so. Als ich Ren vorhin abgeholt habe, musste er niesen. Da er gestern ja so durchnässt gewesen ist, dachte ich, er hätte sich vielleicht erkältet. Aber er meinte nur, es würde wohl jemand über ihn reden. Und der Fahrt hierhin nach zu urteilen, hat dieser jemand gar nicht mehr damit aufgehört." Nach dieser Erläuterung wartete Masa sichtlich nervös auf die Reaktion ihres Leaders. "Ok, was uns direkt zu meiner zweiten Frage bringt: Ren!" Der Kleinere zuckte zusammen, als Gackt ihn plötzlich barsch ansprach. "Bist du in Ordnung? Also fühlst du dich fit?" Ohne weiter darüber nachzudenken antwortete Ren prompt mit einem kurzen, energischen Nicken. "Ja, alles in Ordnung!" Wie hätte er auch anders antworten können? Immerhin standen heute ein Auftritt an und dann noch die Aufnahmen für das Album. Ganz egal, wie es ihm nun ginge. ´Rhetorische Frage, rhetorische Antwort. Wir haben eben unsere Verpflichtungen! ´ Auch der Sänger schien keine andere Antwort von seinem Bassisten erwartet zu haben und wandte sich wieder zum Gehen. "Na, dann haben wir das ja geklärt und können uns nun endlich fertig machen." Doch gerade, als er losgehen wollte, hielt You ihn am Handgelenk zurück. "Wie? Das soll es jetzt gewesen sein und wir gehen wieder an die *Arbeit*?" "Natürlich. Was denn noch? Ren sagt doch selber, dass er in Ordnung ist." "Und das kaufst du ihm ab, so wie er aussieht? Ren sagt immer, dass er in Ordnung ist!" "Und er ist ein erwachsener Mensch. Er hat das selber entscheiden zu können." Langsam schlich sich ein bedrohlich gereizter Ton in Gackts Stimme, der Ren sehr nervös werden ließ. Am liebsten hätte er You selber zum Schweigen gebracht, nur damit nicht er das Thema eines Streites zwischen den beiden Freunden werden würde. Er verstand im Moment sowieso nichts mehr. Mal schienen ihn alle auszuschließen, und dann gab es plötzlich wieder kein interessanteres Thema, als sein Befinden. Konnten sich nicht einfach alle wieder wie früher benehmen? Und vor allem erst einmal das Thema abschließen und sich einfach fertig machen? Doch You schien Gackt nicht so leicht klein beigeben zu wollen. "Aber..." weiter kam er jedoch nicht mehr. Er stockte leicht geschockt, als Gackt seinen Arm mit einer schnellen Bewegung befreit hatte und sich nun endgültig sauer wieder zu den anderen umdrehte. "Aber was?! Wir haben gleich einen Auftritt, das Album muss auch fertig werden und du weißt sehr genau, dass wir auch noch anderes zu tun haben, nicht wahr?!" Beim letzten Punkt horchte Ren, der die Augen die ganze Zeit auf den Boden gerichtet hatte und sich nervös auf die Unterlippe biss, auf. Was hatte Gackt denn nun damit gemeint "wir haben noch anderes zu tun." Ren wusste beim besten Willen nicht, was der Sänger damit gemeint haben könnte. Seines Wissens nach stand nach den Aufnahmen für das Album erst einmal nichts Besonderes an. Halt normale Proben und für Gackt das eine oder andere Photoshooting inklusive Interview für Zeitschriften, anlässlich des Albums. Aber das hatte so direkt ja nichts mit dem Rest der Band zu tun. Dennoch war You nun still geworden und schien diese Aussage zu akzeptieren, wie sie gefallen war. Ok, vielleicht auch nur wegen dem Ton, den Gackt bei seinen Ausführungen angeschlagen hatte, aber jedenfalls schien er nicht überrascht über deren Inhalt zu sein. Und auch in Masas Zügen, die Ren kurz aus dem Augenwinkel studiert hatte, konnte er keinerlei fragenden Ausdruck ablesen. Verwirrt versuchte der Rothaarige zu überlegen, ob er irgendetwas Wichtiges vergessen habe. Das wäre eigentlich das erste Mal, und er kam auf absolut nichts Derartiges. Was könnte es also dann sein, was scheinbar alle außer ihm wussten? Doch noch ehe Ren weiter darüber nachdenken konnte, tauchte der Kopf von Chachamaru aus der Tür der Garderobe auf. "Sagt mal, kommt ihr dann langsam mal Gackto-kun? Deine Stilistin wird schon ganz nervös, dass nicht mehr alles rechtzeitig fertig wird. Ich glaube, sie wollte heut was Neues ausprobieren." Der Angesprochene atmete deutlich kräftig durch, um sich zu beruhigen, warf dann dem immer noch verwirrten Bassisten einen merkwürdigen Blick zu und wandte sich schließlich endgültig wieder Richtung Garderobe. "Ja klar, sind schon unterwegs." Und damit war das Thema vergessen. Alle folgten ihrem Leader stumm in die Garderobe und zogen sich um. Anschließend machten sich dann die Stilisten an ihre Arbeit. "Oh Ren-San, sie sind heut ja richtig bleich. Da müssen wir aber mal mehr Make Up auftragen." ´Oh man...nicht die auch noch. ´ dachte Angesprochener müde, antwortete allerdings gespielt fröhlich "Was? Warum denn das? Da habe ich mir extra so viel Mühe gegeben für den ´Zombie-Look´ und sie möchten mir alles verderben?" Schließlich mochte Ren die Stilistin, die für ihn zuständig war. Sie hieß Kayako, schien immer gut gelaunt zu sein und hatte immer Zeit für einen Scherz, das wusste er. "Na, so läuft das aber nicht Ren-San. Nein, nein. Das fällt hinterher alles auf mich zurück. Ich möchte nicht, dass alle auf sie zeigen und sagen ´wer hat den denn bitte so auf die Bühne gelassen. ´" Ren hatte bereits des öfteren gesagt, dass Kayako aufhören solle, so förmlich mit ihm zu reden, aber da es ihr unangenehm zu sein schien, ihn ohne das ´San´ anzusprechen, hatte er irgendwann aufgegeben und sich statt dessen seinerseits geweigert, Kayako einfach zu duzen. "Das sehen sie aber vollkommen falsch. Alle werden sagen, Ga-chan treibt uns bis zur Erschöpfung zur Arbeit an, aber sie schaffen es trotzdem noch, dass wir einigermaßen passabel aussehen." Lachend wandte die junge Frau sich kurz um und flüsterte dann leise zu Ren. "Na, das kann natürlich auch sein, aber lassen sie das bloß nicht Gackt-San hören. Sonst gibt das nur wieder einen drüber. Und blaue Flecke wollen wir doch heut nicht mehr überschminken wollen, oder?" plötzlich bekam sie wieder einen ernsten Ausdruck. "...Und trotzdem. Ich lasse sie nicht eher aus diesem Stuhl, bis sie fertig sind. In dem Licht auf der Bühne wirken sie sowieso immer so blass durch ihre roten Haare. Und..." "Ja, ja, schon gut. Ich gebe mich geschlagen. Wer weiß schon, was sie sonst aus ihrem Schminkkoffer zaubern, wo ich ihnen hilflos ausgeliefert bin." Leicht schmunzelnd machte sich Kayako also wieder an ihr *Werk* und nach einer guten dreiviertel Stunde waren alle fertig und machten sich auf den Weg ins Studio. ------------------------------------------------ ------------------------------------------------ Yepp, das war es für heut. Hoffe wie immer, dass euch das Kapitel gefallen hat Tja, mal sehen. Heute hab ich endlich das Referat gehalten und für die Uni nicht mehr ganz so viel zu erledigen. Vielleicht schaff ich dann ja was fürs nächste Kapitel. Sage aber gleich, dass ich im Moment ne leichte Blockade hab. Wenn ihr mich unterstützt, dann wird ich mich auf jeden Fall aber stark bemühen. Versprochen ^.^" Wie immer: Kommentare sind mehr als nur erwünscht *ganz ganz lieb guck* Hmmm...vielleicht sollte ich ja ein Minimum von fünf Kommis setzen, bevor ich weiter schreib *eg* ...aber dann würde es vermutlich keine Fortsetzung mehr geben ^~^"" *seufz* Und das wäre gemein für meine treuen Schreiber. Also sitze ich einfach hier, und hoffe auf wenigstens die eine oder andere aufmunternde Ermutigung weiter zu machen *hinsetz*, *wart*, *hoff* Ach, wer möchte und an einer weiteren Story mit Ren und Gackt in den Hauptrollen interessiert ist kann ja auch mal in meine andere reinsehen: "a normal Tour?!" Nya... dann hoffentlich bis bald Und euch allen einen frohen, gemütlichen, ruhigen zweiten Advent *eine Kerze anzünd* (is ja noch nich der zweite *gg*) Reni ^-^v THANKS TO EVERYONE WHO READ THIS OR NOT Kapitel 5: Charmante Moderation ------------------------------- Hallo^^ Und gomen nasai, dass es doch wieder länger gedauert hat. Ich wollte eigentlich schon vor zwei Wochen ungefähr fertig sein. Vor allem, weil ich so schnell die 5 Kommis voll bekommen habe. *bei allen ganz ganz ganz lieb bedank* Doch dann hatte ich viele Probleme mit dem Internet (nein, nicht mexx. Mein Internet) und jetzt bin ich auch noch krank geworden >_> Da ich eh schon viel zu lange gebraucht habe, labber ich euch nicht noch länger zu. Also, noch einmal vielen dank für eure lieben Kommentare und viel Spaß beim Lesen. Reni (Kleine Änderung: Gedanken sind jetzt wie folgt markiert: //blablabla//) ------------------------------------------- ------------------------------------------- Kapitel 5: Charmante Moderation Auf der Fahrt redeten alle nur über belangloses Zeugs, während Ren ziemlich häufig gedanklich abdriftete und nur aus dem Fenster sah. Nachdem er des öfteren Seitenblicke von den anderen zugeworfen bekommen hatte, da er wirklich auffällig häufig nieste, versuchte er dies zu unterdrücken. Doch erstens gelang ihm das nicht sehr gut und zweitens hatte er nun auch noch ein scheußliches Kratzen im Hals, das ihn derart zum Husten reizte, dass er schon leichte Tränen in den Augenwinkeln hatte. Dementsprechend war der Bassist äußerst froh, als sie endlich ankamen. So hatte wenigstens Keiner mehr Zeit, sich darum zu kümmern. Gackt verabschiedete sich bereits im Auto von den anderen und eilte durch den Regen in das Gebäude, noch ehe die anderen ihre Sachen aus dem Auto geholt hatten. Als schließlich auch sie den Hintereingang betraten war von dem Sänger schon nichts mehr zu sehen. Heute würde der Sänger schließlich beinahe die gesamte Sendezeit auf der Bühne sein, während die anderen nur für den Auftritt dazu kamen. So saßen Ren und die anderen kurze Zeit später in einem Raum, der ihnen zugeteilt wurde und warteten. Was hätten sie auch sonst anderes tun können? In dem Raum befand sich neben einer Sitzecke auch ein Fernseher, auf den übertragen wurde, was im Studio ablief. Außerdem hing an einer Wand ein großer Spiegel, in dem die Akteure ihr Makeup und Outfit noch einmal kontrollieren konnten. Aber ansonsten gab es keine weiteren Ablenkungsmöglichkeiten. Doch so sehr störte Ren das eigentlich nicht. Schließlich gewöhnte man sich sehr schnell an solche Wartezeiten. Und darüber hinaus fand Ren es auch immer wieder interessant zu beobachten, wie schnell Gackt - der doch eigentlich sehr darum bemüht war, sich ein gewisses Image zu bewahren und professionell zu wirken - es schaffte, sich in eine peinliche Situation zu reden. Von daher brauchte er gar keine andere Beschäftigung. Gerade eben erst versuchte der Sänger sichtlich bemüht auch weiterhin ernst zu wirken, während nahezu alle im Studio nach seiner letzten Aussage zu lachen begannen. Dass seine Gesichtszüge dadurch einen Ausdruck annahmen, den Ren irgendwo zwischen 'amüsiert' und 'beleidigtem Kleinkind' einordnete, machte es den anderen auch nicht unbedingt leichter, ihre Fassung wieder zurück zu gewinnen. Auch Ren musste schmunzeln. Vor allem bei dem Gedanken daran, wie der Sänger später versuchen würde, sich zu rechtfertigen... Nicht dass das jemals zu etwas anderem geführt hätte, als dass auch die gesamte Band einem Lachkrampf erlag. Doch so wirklich genießen konnte er Gackts peinliche Situation nicht. Leider musste er sich eingestehen, dass er sich tatsächlich nicht wirklich wohl fühlte. Ihm war eiskalt, seine Kopfschmerzen waren trotz der Tabletten schlimmer geworden und trotz größter Bemühungen konnte er nicht jeden Nieser unterdrücken, was sie noch weiter verschlimmerte. Und dann machten sich auch noch erste Halsschmerzen, vermutlich durch das Husten ausgelöst, bemerkbar. Doch, was ihn eigentlich störte war, dass ihm Gackts Aussage vom Vormittag immer noch durch den Kopf ging. Was sollte denn noch anstehen? Ihm viel nichts ein, so sehr er auch grübelte. Um dem Sänger dann doch aus seiner Situation zu helfen, oder vielleicht auch nur, um die Sendung endlich weiter laufen zu lassen, fragte die Moderatorin Gackt schließlich, wenn auch immer noch sichtlich belustigt, ob er denn derzeitig viel zu tun habe und dass sie sich freue, dass er es dennoch in die Sendung geschafft habe. Immerhin solle ja bald das neue Album erscheinen und da falle sicher noch einiges an Arbeit an. Doch der Sänger winkte nur ab. "Nein, nein. Wir liegen mit den Aufnahmen sehr gut in der Zeit und ansonsten ist es im Moment recht ruhig für uns. Schließlich gehen wir ja erst in der zweiten Jahreshälfte auf Tour." "Und außerdem würde ich mir einen Auftritt hier doch unter keinen Umständen entgehen lassen." Nach dieser Aussage fing die Moderatorin förmlich an zu strahlen. "Ach wirklich? Das freut mich natürlich. Warum sind sie denn so gerne hier?" "Ich mag es einfach." Wieder einmal eine, für den Sänger typische Antwort. Sie schien gar nichts auszusagen, und doch gleichzeitig alles. "Aha, ja... Sie meinen sicher, das Singen, nicht wahr?" Versuchte die Moderatorin etwas mehr Informationen aus dem Sänger zu bekommen. Dieser schenkte ihr eines seiner charmanten Lächeln. "Na ja, das natürlich auch, aber hauptsächlich wegen der bezaubernden Moderation hier." "Ach, ist das wirklich so? Na ja, ich muss zugeben, dass mein Kollege wirklich über einen gewissen Charme verfügt." Volltreffer. Mit dieser Aussage hatte die junge Frau Gackt eiskalt erwischt. Im ersten Moment schien er darauf etwas erwidern zu wollen. Doch da ihm ganz offensichtlich nicht das geringste darauf einfiel, schloss er den Mund wieder, ohne dass er auch nur einen Ton von sich gab. Und das Publikum brach erneut in Gelächter aus. Doch im Gegensatz zu diesen war Ren ganz und gar nicht mehr zum Lachen zumute. //Aber das hat sich doch vorhin noch ganz anders angehört. Ist das jetzt hier nur für die Show? Will Gakkun einfach nur lässig wirken? Oder wollen die anderen mich jetzt wirklich fertig machen?! So langsam bekomme ich das Gefühl, dass mich alle nur verarschen wollen.// Ren spürte, wie unweigerlich Wut in ihm hochstieg. Was war denn bloß los mit denen?! Konnten sie denn nicht einfach so ehrlich sein, und ihm direkt sagen, wenn sie ein Problem mit ihm hatten? Nein. Statt dessen bevorzugten sie es, ihn zum Narren zu halten, zu versuchen so zu tun, als sei alles wie immer. Nur hatten sie dabei etwas übersehen: Sie waren allesamt miese Schauspieler und so doof, wie sie scheinbar dachten, war Ren lange nicht. Wütend stand der Bassist auf, jedoch darauf bedacht, sich nichts anmerken zu lassen. Das Spiel konnte er schließlich auch mitspielen. Doch musste er unbedingt aus diesem Raum raus. Als er dann vor der Tür stand, überlegte er kurz und schlug schließlich den Weg Richtung Sanitärräume ein. Dort angekommen drehte er einen Wasserhahn auf und genoss das Gefühl, wie ihm das eiskalte Wasser über die Unterarme lief. Er fühlte sich, als würde er kurz davor stehen, zu verbrennen. Doch sollte er mit dem Wasser sein überhitztes Gesicht kühlen, so würde Kayako ihn wohl umbringen. Dennoch spürte der Bassist schon durch diesen Kontakt mit dem erfrischenden Nass, wie nicht nur die Hitze in ihm nachließ, sondern auch die Wut schnell wieder wich und seinen üblichen Zweifeln Platz verschaffte. "Hey, lange nicht mehr gesehen Ren-Kun." Schreckte den Bassisten plötzlich eine wohl bekannte Stimme aus seinen Gedanken auf. Erstaunt drehte er sich um, um den anderen zu grüßen. "Hyde-San. Wie geht es dir? Ihr tretet also auch heute hier auf?" Lächelnd stellte sich der kleine Sänger an das zweite Waschbecken. "Zum Ersten: Ja, könnte eigentlich nicht besser laufen. Und Zum Zweiten: Yepp. Wir sind direkt nach euch dran. Kann eigentlich nicht mehr so lange dauern." Bei den letzten Worten hob Ren überrascht eine Augenbraue. "Wie? Aber, solltest du dann nicht so langsam in der Nähe der Bühne sein? Ich meine, du musst dann doch gleich schon drauf." "Hmmm, yoahhh... vermutlich." Hyde begann zu feixen. "Aber sie werden mir schon nicht in der Show den Kopf abreißen, wenn ich ein wenig zu spät komme, nicht wahr?" Auch Ren begann zu grinsen. "Stimmt. Und Gackt wird schon etwas einfallen, mit dem er die Aufmerksamkeit in einem solchen Falle wieder auf sich ziehen kann" Mittlerweile waren sie schon wieder auf dem Flur angekommen und blieben noch einmal kurz stehen. "Also, du musst dann ja jetzt zur Bühne. Ich muss in die Richtung..." Damit zeigte Ren dahin, wo er vor wenigen Minuten hergekommen war. Er wusste, dass die Bühne in entgegen gesetzter Richtung lag. "Ja, geht klar. Dann grüß mal die anderen von mir. Und Hals und Beinbruch." Ren schüttelte lachend den Kopf. "nein danke, dass überlass ich dann doch lieber dir." Damit drehte er sich grinsend um und ging zurück zu den anderen. Als er schließlich wieder vor ihrem Raum ankam stand die Tür offen und er konnte gerade noch jemandem vom Staff hören. "Ok, noch ungefähr fünf Minuten, dann müsst ihr auf der Bühne sein. Ihr wisst doch sicher noch wo es langgeht, oder?" Schlagartig waren alle Gedanken, die Ren vorher noch beschäftigt hatten, vergessen. Statt dessen spürte er, wie sich das übliche Kribbeln in seinem Körper ausbreitete, dass er vor jedem Auftritt hatte. Er betrat den Raum, und grüßte den jungen Mann, der ihm entgegen kam mit einem leichten Nicken, als ihm Masa, seine Gitarre bereits in der Hand, entgegenkam. "Mensch, da bist du ja gerade noch mal rechtzeitig Ren. Sonst hätten wir noch jemanden schicken müssen, der dich abholt." Doch der Bassist ging ungerührt an Masa vorbei, hing sich seinen Bass über die Schulter und griff nach dem Cello, das daneben an der Wand lehnte. "Ha , ha Masa. Furchtbar witzig. Aber zur Bühne hätte ich es auch sehr gut alleine geschafft. So blöd bin ich nun auch wieder nicht." "Ach wirklich? Tja, mag ja vielleicht sein. Aber du hast eine Orientierung wie, ... na ja, wie ein Schwamm." Fügte der Schwarzhaarige nach kurzem Zögern hinzu. Verwundert drehte Ren sich zu ihm um. "Wie ein, WAS?" "Na, wie ein Schwamm. Du weißt schon. Die bewegen sich nicht. Dann besteht also auch kein Grund für sie, auch nur das geringste Ausmaß an Orientierung zu besitzen." Ren sah ihn zweifelnd an. Hatte der Gitarrist etwa tatsächlich gerade einer seiner Gehirnzellen angestrengt, um diesen Vergleich zu finden? Oder hatte er diesen Stuss irgendwo aufgeschnappt? "Ah...ja..." Zu seinem eigenen Ärger fiel ihm nichts besseres ein, als diese skeptische Aussage, wenn man es überhaupt als solche bezeichnen konnte. Und Masa verließ mit einem siegessicheren Grinsen im Gesicht den Raum, gefolgt von You, der noch einen letzten, prüfenden Blick in den Spiegel warf. Kurz darauf waren sie dann auch schon hinter dem Vorhang auf dem hinteren Teil der Bühne und warteten auf ihren Sänger, als ein paar vom Staff ein Piano auf die Bühne rollten. "Sieh da." Fing Masa grinsend an. "Dann ist also freesia op2 zuerst dran. Dann haben wir beiden wohl erst noch kurz frei, ne?" Mit seiner letzten Frage wandte er sich an Chacha, welcher zustimmend nickte. Da sie demnach vorläufig noch nicht auf die Bühne mussten, wünschten sie den anderen noch Glück und gingen an eine Seite der Bühne, welche von dem Publikum nicht eingesehen werden konnte, da sie auch bei geöffnetem Vorhang verdeckt wurde. Gerade in diesem Moment war der Moderator zu hören, welcher Gackt verabschiedete und dafür, unter tosendem Applaus, L'arc én Ciel angesagt wurde. Und nur wenige Augenblicke später erschien Gackt dann auch schon bei ihnen. "Und? Alles bereit bei euch?" Seine leise Frage beantworteten die anderen mit einem kurzen Nicken, worauf der Sänger lächelte und seinen Blick noch einmal flüchtig über alle schweifen ließ. Mit einer kurzen Handbewegung bedeutete er Chacha und Masa schließlich auch noch einmal zu ihnen zu kommen, um ein paar letzte Worte zu wechseln. Diese reagierten sofort, sodass Gackt mit gedämpfter Stimme anfangen konnte. "Also, nach Freesia ist hier erst noch eine kurze Werbepause. Macht also keinen Stress für Illness Illusion. Wir haben genügend Zeit. Ist ja auch ganz praktisch zum Instrumentenwechsel und so. Ok?" "Klar." Kam es sofort einheitlich von den anderen, gerade als das Licht im hinteren Teil der Bühne weiter gedämpft wurde. Schnell verließen Chacha und Masa wieder die Bühne, während Gackt sich ans Piano setzte und auch die anderen wieder ihre Positionen einnahmen. Unmittelbar bevor der Vorhang dann allerdings tatsächlich geöffnet wurde, wurde auch das letzte Licht auf der Bühne gelöscht. Erst als die ersten, einzelnen Töne von Rens Cello erklangen, fiel ein einziger gedämpfter Spot auf den Bassisten. Dann schließlich auch auf Toshi und You, als diese einstiegen und zu guter letzt einer auf Gackt, der mit den hellen Tönen des Pianos das Stück komplettierte. Wie schon oft, wenn sie dieses Stück spielten, oder viel eher direkt davor, fragte Ren sich, ob diese vollkommene Stille nur in seiner Einbildung existierte, oder ob die Atmosphäre, in der beinahe spürbare Elektrizität in der Luft lag, auch für das Publikum zu spüren war. Viel zu schnell war das Lied nach seiner Meinung zu ende, als die letzten, sanften Töne des Pianos langsam verklangen. Fast so, als würde Ren erst jetzt seine Ohren wieder für irgend etwas anderes arbeiten lassen, als die sanfte Melodie, drang von einer auf die andere Sekunde der laute Applaus des Publikums und die Ansage der Werbung zu ihm durch, als alle Spots wieder dunkler, und die Vorhänge geschlossen wurden. Doch erst einige Sekunden, nachdem wieder schwaches Licht die Bühne ausleuchtete, öffnete auch Gackt wieder seine Augen. Bis dahin hatte er unbewegt, mit den Händen noch immer auf den Tasten da gesessen, als müsste er sich erst innerlich von dem eben Gespielten lösen. Nun stand er jedoch auf und wandte sich lächelnd an die anderen drei, während zwei Männer vom Staff das Piano wieder von der Bühne brachten und ein weiterer auf Ren zueilte, um sein Cello gegen den Bass auszutauschen. "Na, das lief doch schon einmal sehr gut." Sagte er zufrieden, bevor er sich an Chacha und Masa wandte, die ebenfalls gerade auf die Bühne zurückkehrten. "Seid ihr dann auch soweit? Masa? Chacha?" Nach einer kurzen Bestätigung der beiden hob Gackt kurz die Hand und lauschte auf die Ansage, die gerade begonnen hatte. "Aha, die Werbung ist also schon um. Macht euch bereit, denkt an eure Einsätze und..." "GAKUTO!" Fuhr Masa ihm genervt dazwischen. "Stell dir vor. Wir wissen noch immer recht genau, wie das läuft. Mach doch nicht so einen Stress." "Ok, ok. Na dann, lasst uns mal loslegen." Und noch während er das sagte, wurde das Licht erneut gedämpft und der Vorhang geöffnet. Irgendwie passte es nach Meinung des Bassisten mehr als nur gut, dass zwischen den beiden Liedern eine kurze Pause lag. Sonst wäre der Umschwung, zwischen diesen so unterschiedlichen Liedern einfach zu plötzlich gekommen. Auch Illness Illusion war schneller um, als es der Bassist mitbekam. Und erfreulicherweise lief auch hier alles einwandfrei. Mal abgesehen von einem kleinen Patzer seitens des Sängers, welcher über ein Kabel stolperte, und dadurch einen kurzen Aussetzer, den Text betreffend hatte. Als dann schließlich der Vorhang wieder geschlossen war, schien Gackt geradezu zu strahlen. Man konnte ihm ansehen, wie er es genoss, auf der Bühne zu stehen. Da hatte auch ein kurzer Auftritt wie dieser den gleichen Effekt, wie ein komplettes Konzert. Doch lange hatte der Sänger dieses Mal keine Zeit, diese Momente, direkt nach einem gut gelaufenen Auftritt mit ihnen zu genießen. So drückte er jeden von den anderen nur flüchtig, bevor er sich schon wieder bis zum Ende der Show von ihnen trennen musste. "Also, bis gleich dann Jungs. Ich muss wieder auf meinen Platz." Damit machten sich auch Ren und die anderen auf den Weg, um die Bühne für L'arc én Ciel freizumachen, welche bereits am Bühnenrand gewartet hatten. Als Ren an ihm vorbeiging, lächelte Hyde ihn strahlend an. "Hey, echt klasse Auftritt. Und es sind sogar noch alle Knochen heil geblieben." Darauf zwinkerte Ren ihm kurz, frech grinsend zu. "Klar, ich habe doch gesagt, das Knochenbrechen überlasse ich lieber dir. Tja, dann Mal viel Erfolg." Eigentlich hatte Ren vor, zu gehen, als Hyde sich zu seiner Band begab, doch als er sich umdrehte viel sein Blick auf Gackt, welcher gerade wieder die Bühne betrat, um sich 'unauffällig' auf seinen Platz zu setzen. Unwillkürlich stockte Ren mitten in der Bewegung. Er war immer wieder fasziniert davon, wie es der Sänger schaffte, alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, ohne eigentlich irgend etwas zu machen. Allein seine Ausstrahlung hatte etwas an sich, dass Ren nicht zu definieren wusste, dessen er sich aber auch nicht entziehen konnte. "Ren? Wo bleibst du denn?" Damit schreckte Masa den Bassisten aus seinen Gedanken und das Gefühl, dass sich in ihm gebildet hatte verschwand schlagartig wieder, als er sich zu dem Schwarzhaarigen umwandte. "Ich komme ja schon." So schnell er mit Cello und seinem Bass konnte, schloss er zu ihm auf, wobei er noch gerade hörte, wie die ersten Töne des neuen Liedes von L'arc én Ciel erklangen und von den Wänden im Gang widerhallten. Als sie dann schließlich wieder in ihrem Raum ankamen, hieß es wieder einmal warten. Nachdem er seine Instrumente sicher in einer Ecke des kleinen Raumes verstaut hatte, ließ Ren sich erschöpft auf die Couch fallen, auf der auch You schon Platz genommen hatte. Obwohl es nur ein so kurzer Auftritt gewesen ist, fühlte Ren sich vollkommen ausgelaugt. Er hatte nicht einmal mehr Lust, der Show auf dem Bildschirm zu folgen und schloss statt dessen müde die Augen. "Wie lange dauert das hier eigentlich noch?" Hörte er auch kurz darauf Masas genervte Stimme in den Raum fragen, doch eine Weile kam keine Reaktion, bis er schließlich You antworten hörte. "Noch ungefähr 30 Minuten, denke ich. Du müsstest doch eigentlich auch selber wissen, wie lange so eine Sendung ungefähr dauert." Nach einem kurzen, beleidigten Murmeln des Gitarristen lenkte Ren seine Konzentration wieder auf die Musik im Fernseher. Gerade war eine Band dran, dessen Musik ihm zwar bekannt vorkam, von der er aber keinen Namen wusste, oder wenigstens, ob er den Namen überhaupt schon einmal gehört hatte. Da es ihn allerdings auch nicht sonderlich interessierte, machte Ren sich weder die Mühe, die Augen zu öffnen, um einfach mal zu 'sehen' ob er die Band kannte, noch länger zuzuhören, da Band und Lied auch nach dem Auftritt noch einmal genannt werden müssten. Erst, als ein äußerst nerviges und, was am Schlimmsten war, stetiges Geräusch ihn nicht mehr in Ruhe ließ, öffnete Ren doch noch entnervt die Augen. Das Erste, das er sah war Masa, welcher einen Ball, den er sonst wo aufgetrieben hatte, immer wieder gegen die Wand warf. "Mensch, Masa! Was wird das denn? Beschäftigungstherapie für Arme? Kannst du einem denn keine fünf Minuten Ruhe gönnen?!" Der Schwarzhaarige ließ den Ball ein letztes Mal zurückspringen, bevor er ihn schließlich festhielt und Ren schief grinsend ansah. "Also, zum Ersten: Da ich nicht sagen würde, dass ich arm bin, wird das hier wohl auch kaum eine Beschäftigung für einen Armen sein." //Klasse... wieder eine 1A Begründung. Warum frag ich eigentlich?// "Und zum Zweiten: Du Schlafmütze hast doch die letzte halbe Stunde gepennt. Die Sendung ist auch schon vorbei." "Wie?" irritiert sah Ren in Richtung Fernseher. Und tatsächlich sah er gerade noch, wie der Abspann durchlief, während gleich mehrere Ansagen liefen, dass Werbung beginnt, wer nächstes Mal auftreten würde und was gleich im Anschluss im Programm anstand. Der Bassist war also tatsächlich zwischendurch eingeschlafen, doch wirklich erholt fühlte er sich dennoch nicht. Gerade, als Ren sich dazu entschloss, sich aus der bequemen Couch zu erheben, betrat Gackt, eine Flasche Wasser in der Hand, wieder den Raum. "Und? Seid ihr schon soweit, dass wir fahren können?" "Klar. Die Sachen sind schon alle im Auto. Wir können dann direkt los." Tatsächlich waren auch seine Instrumente bereits aus dem Raum verschwunden, wie Ren feststellte, als er sich danach umsah. Er musste ja wirklich ziemlich tief geschlafen haben, wenn er rein gar nichts mitbekommen hatte. Leicht verwirrt sah er sich um, als You ihm mit dem Ellbogen leicht in die Seite stieß. "Na, Kleiner? Kommst du dann auch?" "Hm? Ja... ja klar. Schon unterwegs." Kurz darauf saßen sie dann auch alle wieder in dem geräumigen Auto, als Masa sich an Gackt wandte. "Na, Gakkun. In der Moderatorin hast du ja ne Freundin gefunden, wie? Nur schade, dass sie dich lieber mit ihrem Kollegen verkuppeln wollte." "Wie bitte? Willst du mich etwa verarschen?!" "Nein. Das ist eigentlich mein voller Ernst." Zu seinem Glück war Gackt am Steuer und konnte dem Schwarzhaarigen nicht an den Hals gehen. Doch konnte man ihm regelrecht ansehen, wie gerne er das getan hätte, als die anderen begannen, über die leichte Röte, die sich in seinem Gesicht ausgebreitet hatte, zu lachen. Und auch den Rest der kurzen Fahrt amüsierten sie sich auf Gackts Kosten, sodass dieser sich nach kurzer Zeit weigerte, überhaupt noch etwas zu sagen. Nur Ren hatte wieder kein großes Interesse, sich an der Unterhaltung zu beteiligen und sehnte sich das Ende dieses, alles andere als aufbauenden, Tages entgegen -------------------------------------- -------------------------------------- So, das war es für heute.. Hoffentlich war das Kapitel nicht zu holprig, aber irgendwie wusste ich mich nicht auszudrücken. Über Kommentare würde ich mich jedenfalls wieder sehr sehr freuen. Und da ich schon mitten im nächsten Kapitel stecke, hoffe ich, euch das Kapitel vielleicht schon in den Ferien hochladen zu können. Kann das allerdings nicht versprechen, da ich ziemlich viel für mein Studium zu tun habe. Ach ja, einige haben evtl. gemerkt, dass ich im dritten Kapitel noch andere Lieder für den Auftritt angesagt hatte, aber als ich das später noch mal nachgesehen habe, dachte ich nur //wie konntest du ausgerechnet, DIE BEIDEN Lieder zusammen auswählen.// Hat einfach überhaupt nicht gepasst, und nicht al vom zeitlichen Erscheinen. Werde ich da jedenfalls auch noch ändern. Na, ja... Zwar wird euch das Kapitel erst nach den Feiertagen erreichen, aber ich wünsche euch dennoch Frohe, und beschauliche Weihnachten. Bis bald und alles alles gute Reni Thanks to everyone who read this or not. Kapitel 6: Das kann nicht wahr sein! ------------------------------------ Tadaima ^-^v Ja, es hat doch wieder etwas gedauert. Aber ich stand derart unter Stress, dass ich bis gestern nicht einmal dazu gekommen bin auch nur einen Satz zu tippen. Habe mich aber direkt dran gesetzt, als ich Uni-mäßig wieder etwas Luft hatte und hoffe, ihr verzeiht mir das. (dafür isses dieses mal auch ein ganz klein bisschen länger ^.~) Auf alle Fälle vielen vielen vielen Dank für die lieben Kommentare. Ich war wirklich sehr erleichtert, dass das Kapitel einigen gefallen hat und hab mich auch total gefreut ^-^ Also, wirklich vielen Dank an alle. Das im letzten Kapitel die Lieder nicht so gut zusammengepasst haben tut mir leid, aber ich wollte unbedingt freesia op2 spielen lassen (aber nicht unbedingt freesia op1) dachte es wäre etwas weniger schlimm, wenn ich die werbung zwischen den titeln einbaue. Hoffe, dass es nicht ganz so schlimm war >_>, bin aber weiterhin für Kritik offen^^ ..... ..... Nya...Ich möchte euch nicht lange zutexten (auch wenn ich das schon wieder mache) aber noch zwei Dinge: 1. Am Anfang ist das Kapitel glaube ich etwas holprig geworden, aber ich hoffe, dass sich das zum ende hin bessert. 2. Am Ende (nach dem Kapi) gibt es dieses Mal noch Anmerkungen zu stellen, bei denen ich mir nicht ganz sicher war. Damit wünsche ich euch viel Spaß beim 6ten Kapitel und hoffe wie immer auf feedback ------------------------------- ------------------------------- Kapitel 6: Das kann nicht wahr sein! Da die Straßen mittlerweile mehr als nur überfüllt waren, dauerte die eigentlich kurze Fahrt weit länger, als die Hinfahrt, und Gackt war ziemlich genervt, als er den schwarzen Wagen endlich wieder vor dem Studio parkte. "Ok. Dann lasst uns mal keine Zeit verlieren. Schnappt euch eure Instrumente und schließt sie schon einmal an." "Wie? Was heißt denn *schon einmal*? Was machst du denn Gakkun?" wollte Masa misstrauisch wissen. "Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich habe Hunger und werde uns etwas bestellen, wenn´s recht ist." Während Ren und die anderen sich also für die Aufnahmen bereit machten, verschwand der Sänger in dem kleinen Aufenthaltsraum des Studios. Nur wenige Augenblicke später drang seine laute Stimme jedoch auch in den Aufnahmeraum. "...Nein [...] Ja, Genau!" Den Hörer am Ohr und sichtlich gereizt schritt Gackt nun auch in den Raum. "Haben sie´s jetzt endlich? [...] Was?! NEIN!! [...] Ja klar, wir warten." Entnervt legte der Sänger schließlich auf und entledigte sich dem Telefon auf dem nächst besten Tisch. Nachdem er noch ein oder zweimal tief durchgeatmet hat, um sich zu beruhigen, wandte er sich mit einem aufgesetzten Lächeln an die anderen. "Oh man. DA bestellen wir ganz sicher nicht noch einmal. Ich hasse solche *ich kenne ihre Stimme, wie war die Adresse? Soll das heißen... sind sie etwa wirklich? Is das toll!* Zicken, für die es scheinbar der schönste Tag in ihrem Leben ist, eine Bestellung von mir entgegen zu nehmen." "Ach komm schon Gakku, versuch das zu verstehen. Immerhin kannst du dich ja jeden Tag reden hören." Unterbrach Masa den genervten Ausbruch des Sängers grinsend. Doch das reizte Gackt offenbar nur noch mehr. "Ha, ha. Sind wir wieder witzig heute, Masa! Dann soll die Schnalle sich eben ein Tape aufnehmen, wenn es ihr Spaß macht. Denkt die denn etwa, ich würde da anrufen, um mit der Smalltalk zu halten? Wir müssen schließlich auch mal was essen. Und überhaupt..." "Gackto-Kun! Ist doch schon in Ordnung. Wann kommt denn jetzt das Essen?" Versuchte You schließlich Gackt abzulenken, bevor er sich noch weiter in diese Lappalie hinein steigern konnte. Und glücklicherweise ging seine Rechnung auch auf, weshalb Gackt ihn verwundert anblinzelte. "Wie? Ach so. Das dauert wohl noch ne Weile. Die haben scheinbar ne ganze Menge zu tun." Nach seinen letzten Worten räusperte Gackt sich und nahm einen geschäftigen Ausdruck an. "Genau wie wir. Also können wir auch schon anfangen, solange wir warten müssen." Gesagt, getan. Nur wenig später war das Studio von den Klängen ihrer Instrumente erfüllt. Anfangs liefen die Aufnahmen auch gut, mal abgesehen von den ständigen Änderungen in Lautstärke, Ton und so weiter, die halt nie ausblieben. Doch gerade, als sie sich mitten in den Aufnahmen befanden, versang Gackt sich. Zuerst wollte der Sänger diesen Patzer überspielen, indem er einfach weitermachte, doch gelang ihm das doch eher schlecht, wo die anderen, denen das keineswegs entging, aufhörten zu spielen und Masa den Sänger schief angrinste. "Na, na Gakuto. Wer wird denn hier etwas vertuschen wollen? Glaubst du etwa das entgeht deinen Fans?" "Ja, ja... Ist ja schon gut. Dann eben noch einmal." Obwohl Gackt sich ganz offensichtlich um einen gelassenen Tonfall bemühte, wurde dieser von der leicht roten Farbe auf seinen Wangen lügen gestraft. Und als sie dann schließlich wieder bei der gleichen Stelle angelangt waren, war der Sänger so komplett raus, dass ihm dieses Mal überhaupt kein Text mehr einfiel. Als Gackt sich dann doch beim dritten Versuch endlich an den richtigen Text erinnerte, wurde er von einem Ton unterbrochen, der so kurz er auch aufheulte allen Anwesenden in den Ohren weh tat. Verärgert drehte er sich zu Masa um und auch die anderen folgten seinem Beispiel. Doch noch ehe einer etwas sagen konnte, hob der Gitarrist abwehrend die Hände. "Hey, das ist nicht meine Schuld. Mir ist eine Saite gerissen. Da kann ich jawohl wirklich nichts dran ändern, oder?!" "Ja, ja. Wie auch immer. Dann beeil dich halt, damit wir endlich mal weiter kommen. Solange habt ihr anderen 5 Minuten Pause." "Was?! Hey! Das ist nicht fair Gackt. Und was ist mit mir?!" wollte Masa beleidigt wissen, als er diese Aussage hörte. Doch der Sänger ignorierte ihn und verließ ungerührt den Raum, während You sich grinsend an Masa wandte. "Hey, danke Mann. Ist toll von dir, dass du dich für uns aufopferst. Wirklich, voll korrekt. Lass dir ruhig Zeit, ne?" Und damit ging auch er, um sich ein wenig die Beine zu vertreten, oder weiß der Himmel, was zu tun. Nach kurzem Überlegen entschied sich schließlich auch Ren dazu, sich ein wenig zu bewegen. Eigentlich war es, wie er fand, auch keine schlechte Idee, seiner Tasche noch einen Besuch abzustatten. Dort hatte er nämlich am Morgen seine Tabletten verstaut, in der Befürchtung, seine Kopfschmerzen könnten sich an diesem Tag doch durchsetzen. Und mittlerweile war er auch äußerst glücklich über diese Entscheidung und verschwand, die Schachtel mitnehmend in der Küche, um sich ein Glas Wasser einzuschenken. Als der Bassist nur ein oder zwei Minuten später wieder in den Proberaum zurückkehrte, war ein gewisser Sänger auch schon dabei, den üblichen Stress zu verbreiten, dass Masa seine Gitarre jawohl auch etwas schneller stimmen könne. Dieser hatte scheinbar kurzerhand alle Saiten seines Instrumentes ausgewechselt, damit sich deren klangliche Qualität nicht unterschied. Dementsprechend dauerte die gesamte Prozedur, trotz geübter Griffe, auch etwas länger. Und ganz offensichtlich ZU lange für den ungeduldigen Sänger. //Komisch. Warum ist Gakkun heute denn bloß derart genervt? Normalerweise haben wir doch noch mehr als genug Zeit, die Aufnahmen zu beenden. Mal ganz zu schweigen davon, dass es nicht den geringsten Grund gibt, dass wir ausgerechnet heute fertig werden müssten.// So weiter in seine Gedanken versunken, hängte Ren sich seinen Bass wieder über die Schulter und versuchte sich nicht in die Diskussion, die inzwischen unter den anderen Beiden entbrannt war, einzumischen; Am Besten sogar gar nicht erst aufzufallen. "Jetzt hör gefälligst endlich auf, dich zu beschweren. Schließlich hast du gleich auch Pause, wenn das Essen kommt." "Aber die anderen haben auch JETZT eine Pause." "Und du musstest in der Zeit jawohl auch nicht wirklich etwas machen, oder täusche ich mich da? Und jetzt hör auf, dich wie ein kleines Kind zu benehmen und werd endlich fertig." "Ich BIN fertig!!!" "JA SUPER! Dann kann es ja auch weiter gehen!!!" Im Laufe der *Diskussion* sind sowohl Masa, als auch Gackt immer lauter geworden, bis sie sich die letzten Sätze geradezu entgegenschrien. Sichtlich wütend wandte Gackt sich nun von Masa ab. "Ich hoffe, ihr seid wenigstens so weit?" Als er den Streit mitverfolgt hatte, hatte Ren nicht einmal mitbekommen, dass auch die anderen bereits ihren Weg in den kleinen Raum zurück gefunden hatten und stumm auf die Fortsetzung der Aufnahmen warteten; Scheinbar ebenfalls nicht sonderlich erpicht darauf, sich in das Geschehen einzumischen. Nicht, dass Masa eine besondere Vorliebe dafür hegte, aber irgendwie gab es immer wieder Momente, da ging es scheinbar nicht anders, als dass er mit dem Sänger aneinander geriet. Das lag vor allem wohl daran, dass der Schwarzhaarige mitunter einen ziemlichen Sturkopf hatte und nur ungern sofort klein bei gab, bloß weil Gackt das gerne so hätte. Manchmal wunderte Ren sich darüber, ob diese Art von Masa daran lag, dass dieser eine Weile in Amerika gelebt hatte. Nach Masas Gesichtsausdruck zu urteilen, schätzte Ren zwar, dass dieses Mal sogar Masa selber nicht gesehen zu haben schien, wie radikal sich Gackts Laune während dem *Gespräch* verschlechterte, doch änderte auch das nichts daran, dass der Gitarrist sich ganz eindeutig ungerecht behandelt fühlte. Es war sogar eher noch das Gegenteil der Fall, weshalb Masa sich grummelnd wieder erhob und auf seinen Platz schlurfte. Ob es nun an dem Rest der Band lag, der Gackt stumm, mit versteinerten Mienen anstarrte, konnte Ren nicht sagen. Doch jedenfalls räusperte sich der Sänger nach einigen stummen Sekunden hörbar und wandte sich noch einmal, jetzt weit ruhiger, an Masa. "Ok, ich verstehe ja, dass du auch eine Pause möchtest, aber wir haben doch gleich eine Richtige und so lange sind wir doch noch gar nicht dabei. Schließlich..." "Ja, ja." Winkte der Gitarrist schnell ein, jedoch bereits mit seinem üblichen Grinsen auf den Lippen. "Schließlich wollen wir heute ja noch fertig werden. Ich weiß, Gackt... Aber dafür musst du mir bei unserer nächsten Runde einen austun." Als Gackt zögerte, darauf direkt einzugehen, befürchtete Ren schon, der Schwarzhaarige sei erneut zu weit gegangen. Dabei wollte der Bassist doch nichts weiter, als dass dieser verflixte Tag endlich enden würde, er nach hause gehen und erst einmal ein paar freie Tage genießen könnte. Und glücklicherweise hatte auch Gackt allem Anschein nach nicht vor, den erneuten Frieden gleich wieder zu unterbrechen. "Ok, abgemacht. Wenn ihr anständig mitarbeitet, so dass wir heute noch fertig werden, spendier ich euch allen eine Runde." Er hob schnell eine Hand, um den Einwand, zu dem Masa angesetzt hatte, gleich wieder zu unterbinden. "Und dir noch eine zweite, Masa. Ok? Dann können wir ja jetzt vielleicht endlich mal weitermachen." Doch schon wenige Minuten später wurden die Aufnahmen erneut unterbrochen, als ein lautes Schellen durch den Raum hallte. "Das gibt es ja wohl nicht mehr!!! Immer an der gleichen verdammten Stelle!!!" Während sich der Sänger noch weiter über diese Störung aufregte, bequemte You sich zum kleinen Hintereingang, um das Essen entgegen zu nehmen. Doch auch nachdem die anderen bereits in der Küche saßen und sogar Gackt sich wieder etwas beruhigt hatte, fehlte von dem Gitarristen und Violinisten der Band jegliche Spur. Erst ganze fünf Minuten später erschien er endlich bei den anderen und stellte zwei Tüten auf den Tisch. Nachdem er sich genervt seufzend auf einen freien Stuhl hat sinken lassen, sah er Gackt, der ihm gegenüber saß, aus leicht zusammengekniffenen Augen an. "Also, Gakkokun. Ich stimme dir wirklich voll und ganz zu, dass wir da nichts mehr bestellen. Dieser beknackte Lieferant war derart aufdringlich, dass ich schon dachte ER würde MIR Trinkgeld für das Tür Öffnen geben." Nach der letzten Aussage breitete sich ein neckisches Grinsen auf Gackts Lippen aus. "Ach wirklich You? Na ja; dann sollten wir das vielleicht noch weiter versuchen, wenn uns das etwas Geld einbringen kann." Damit griff er nach der Tüte, die ihm näher war und verteilte deren Inhalt auf dem Tisch. "Na, solange es schmeckt wäre es ja ok, auch wenn ich nicht finde, dass wir es so nötig haben. Aber dann gehst DU das nächste Mal an die Tür." Während des Essens war das Hauptthema der weitere Verlauf der Aufnahmen. Zwar wurde ab und an auch versucht, das Thema unter anderem auf den vorangegangenen Auftritt zu lenken, oder darauf, wie die abgeschlossenen Proben gefeiert werden könnten. Doch Gackt versuchte durchgängig das Gespräch bei den Aufnahmen zu halten und drängte zudem noch die ganze Zeit zur Eile, da man 'Ja nie wissen könne, was noch alles bei den Aufnahmen schief ginge oder zu ändern sei.' Dementsprechend war das Essen auch recht schnell wieder beendet. Während die anderen schon wieder in den anderen Raum gingen, erklärten sich You und Ren dazu bereit, die Abfälle und das Geschirr abzuräumen. You für seinen Teil schien dabei auch recht gute Laune zu haben. Zumindest summte er entspannt vor sich hin. Ren kannte die Melodie, dass wusste er genau, aber er konnte sie einfach nicht zuordnen, obwohl er sich auch sicher war, dass er sie schon an diesem Tag gehört hatte. //Vielleicht heute eine von den anderen Bands? Da kann es ja auch passieren, dass You sich da den Ohrwurm geholt...// 'Ohrwurm'...Genau! Daher kannte Ren die Melodie. Es war die gleiche, die Masa heute schon verfolgt hatte. Dann hatte Masa es wohl noch länger im Kopf und jetzt auch You damit angesteckt, wie es schien. Und die Melodie hatte wirklich etwas, das konnte der Bassist nicht abstreiten. "You!" Erschrocken zuckten Ren und You zusammen, als Gackt plötzlich in der Küche auftauchte. "Wenn du schon so musikalisch bist heute, dann konzentrier dich wenigstens auf unsere Aufnahmen und nicht irgend etwas anderes!" "Oh. Tut mir leid Gakkokun. Kommt echt nicht mehr vor." "Das will ich aber auch hoffen You. Und jetzt macht mal etwas hinne, klar?" Mit einem letzten, gestressten Blick verließ Gackt die Küche wieder, gefolgt von You. //Was war das denn jetzt bitte? Was macht es denn, ob You ein wenig vor sich hin summt? Und vor allem... Warum zum Henker entschuldigt sich You auch noch dafür?// Vollkommen in seine Gedanken vertieft merkte Ren überhaupt nicht, dass er das Glas, das er eigentlich wegräumen wollte nur halb auf die Ablage stellte, weshalb dieses klirrend zu Boden fiel. //Oh verdammt. Auch das noch! Mit mir ist heute wohl echt nichts anzufangen. Wird Zeit, dass ich wieder nach hause komme.// Seufzend entschied der Bassist, dass es keinen sonderlichen Sinn machte, sich über die paar Scherben zu ärgern, als der Kopf von You wieder in der Küche erschien. "Ren? Was ist passiert?" "Ach, gar nichts. Hab nur ein Glas zerschmissen. Ich mach das gerade noch weg, dann komme ich, ok?" "Ja, ist gut. Ich sag den anderen bescheid." Als der Gitarrist sich wieder auf den Weg machte, musste Ren sogar leicht schmunzeln. //Tja, bald gibt es hier wohl keine Gläser mehr, aber so lange wir noch alle Tassen im Schrank haben... Obwohl ich mir bei den anderen da bald gar nicht mehr so sicher bin. Aber egal. Ich sollte mich wirklich etwas beeilen.// Eine Weile suchte Ren die ganze Küche nach einer Kehrschaufel ab. Als seine Suche dennoch erfolglos blieb, gab er schließlich seufzend auf. //Na ja. Hier läuft ja eh niemand ohne Schuhe rum. Dann sag ich eben nachher dem Hausmeister bescheid, dass er hier gründlich fegen muss. Und die großen Scherben kann ich ja auch so wegschmeißen.// Also sammelte der Rothaarige kurzerhand die größeren Scherben auf und ging damit zum Mülleimer, entschied sich dann allerdings doch noch anders und machte kehrt, um die Scherben in den Glascontainer draußen zu werfen. //Ein wenig Mülltrennung hat schließlich noch keinem geschadet.// "Hast du dich jetzt endlich entschieden Gackokun?" Ren kam gerade an der Garderobe vorbei, als er Yous leise, leicht genervt klingende Stimme durch den Türspalt dringen hörte. //Hm? Was meint er denn dam...// "Nein, hab ich noch nicht. Die Bassisten die vorgespielt haben waren allesamt scheiße." Wie vom Blitz getroffen blieb Ren hinter der Tür stehen. Er konnte geradezu spüren, wie ihm das ganze Blut aus dem Gesicht wich und er noch bleicher wurde, als er es den ganzen Tag schon war. Er konnte nicht glauben was er dort eben gehört hatte. Wollte es einfach nicht glauben. Der Bassist fühlte sich, als ob ihn jemand in eine tiefe Schlucht gestoßen hätte, während sich alles in ihm schmerzhaft verkrampfte und er das Gefühl hatte, dass selbst das Atmen für ihn unmöglich war. Eigentlich wollte Ren auch gar nicht weiter zuhören, aber seine Beine gehorchten ihm nicht und so blieb er regungslos stehen, als sei er an Ort und Stelle fest gewachsen. "Jetzt übertreib aber nicht Gackto. Einige fand ich wirklich gut." "Ja, toll You. Aber sie waren nicht gut _genug. Keiner von denen hat so gespielt, wie ich mir das vorstelle." "Du kannst dich aber auch anstellen! Dann musst du eben einige Abstriche machen, wenn keiner so perfekt ist, wie du dir das wünscht." "Außerdem drängt die Zeit mittlerweile nicht mehr nur ein bisschen, nicht wahr Gakku-chan?" Mischte sich nun auch Masas Stimme in das Gespräch ein. "Wenn du dich jetzt nicht endlich für einen Bassisten entscheidest, dann bleibt dir wohl nichts anderes übrig, als dich selber an den Bass zu stellen." "Das wäre..." Mehr bekam Ren nicht mehr von Gackts Antwort mit. In seinem Kopf hörte er nur noch ein lautes Rauschen, während sich seine Gedanken überschlugen. //Das... das kann doch nicht wahr sein. Wieso sollte er denn einen neuen Bassisten suchen? - Da fragst du noch? Du bist für diese Band endgültig abgeschrieben. - Nein... Das würde er mir doch nie antun.// //Und die anderen... sie hätten doch mit mir darüber gesprochen... wenigstens einer von ihnen hätte mich doch darauf angesprochen. Sie würden mir doch nicht antun, so etwas hinter meinem Rücken zu entscheiden. Ohne Vorwarnung. Sie sind doch meine Freunde. - Ha! Tolle Freunde! - Ich wusste ja, dass sie sich seltsam verhalten, aber wie können sie mir das antun?!// "Ren? Bist du hier fertig?" Nur ganz am Rande konnte Ren die vertraute Stimme von You hinter sich hören und es dauerte noch einige Momente, bis er realisierte, dass er sich wieder in der Küche befand. Irgendwie mussten sich seine Beine selbstständig gemacht und ihn wieder hierher geführt haben, ohne dass er es gemerkt hätte. Durch Yous Stimme allerdings wurde Ren nun zumindest teilweise wieder zurück in die Realität gezerrt. "Hey, Ren! Bist du etwa kurzfristig ertaubt?!" Nur langsam verarbeitete der Bassist, dass You, welcher mittlerweile um ihn herum gegangen war, etwas von ihm wollte, aber seine Gedanken waren noch viel zu verwirrt, als dass noch für irgend etwas anderes in seinem Kopf Platz gewesen wäre, als Enttäuschung, Wut... und Schmerz über das eben gehörte. Erst als Yous Züge einen erschreckten Ausdruck annahmen und er begann Ren an den Schultern zu schütteln, begann auch der Sinn seiner Worte ganz allmählich bei Ren anzukommen. "Hey! Ren! Komm, schon. Jetzt lass endlich los! was ist denn bloß mit dir?!" Verwirrt blinzelte Ren seinen Gegenüber an. //Loslassen? Aber er ist es doch, der MICH festhält.// "Ren, verdammt! Hörst du mich denn gar nicht?!" Mittlerweile nahm Yous Gesicht schon fast panische Züge an. Scheinbar endgültig am Ende seines Lateins, holte er schließlich aus und verpasste dem Kleineren eine Ohrfeige. Und diese verfehlte ihre Wirkung nicht, sondern ließ den jungen Bassisten endgültig in das 'Hier und Jetzt' zurück schnappen. "You? Was ist denn los?" Irgendwie spürte Ren regelrecht, wie hohl seine Stimme klang. Sie spiegelte genau das wieder, was er im Moment spürte. Sein Gedankenzug hatte innerhalb von einem Sekundenbruchteil aufgehört und stattdessen konnte Ren nur noch eine entsetzliche Leere in sich spüren. So als hätte man ihm etwas Wichtiges genommen. Etwas, ohne das er nicht mehr vollständig war. "WAS LOS IST?! Das ist doch jetzt nicht dein Ernst?! Hast du auch nur im Entferntesten eine Ahnung, wie lange ich dich hier jetzt schon *anschreie* ohne auch nur die geringste Reaktion von dir zu erhalten?" "...Tut mir leid. Ich... war wohl etwas abwesend." //Was willst du überhaupt von mir?! Such doch lieber nach eurem neuen Bassisten und nerv den.// Ja, genau das brauchte er jetzt. Das war es, was Ren sein wollte: wütend. Doch er schaffte es nicht. Und trotz allem konnte er auch nicht einmal traurig sein. Das Einzige, was er im Moment fühlen konnte, war diese grausame Leere in seinem Inneren und Unglaube. Nein, er konnte und wollte einfach nicht glauben, was er gerade gehört hatte. Das musste einfach ein böser Traum sein. Ein ganz furchtbarer Alptraum. "'Etwas' abwesend ist gut. Aber das ist jetzt nicht so wichtig." //Klar. Ist überhaupt irgendetwas wichtig für euch, was mich betrifft? Ich meine natürlich, außer wie ihr mich am Besten ersetzen könnt.// "Lass lieber endlich die Scherben los. Ich will mir das ansehen. Was zum Henker ist denn bloß los mit dir, Ren?" Verwundert bemerkte der Bassist erst jetzt, dass You seine Handgelenke umklammert hatte, scheinbar schon länger versuchend seine Hände von den Scherben zu lösen und sah nach unten. "Verdammt noch mal, Ren! Wird das jetzt mal was? Das blutet doch schon." Tatsächlich sah auch Ren nun die rote Flüssigkeit, welche von seinen Händen, die er unbewusst um die Scherben verkrampft hatte, auf den Boden tropfte. Endlich gelang es You dann auch, Rens Hände auseinander zu bekommen und die Scherben vielen klirrend zu Boden. Nachdem er sich kurz die Hände des Bassisten angesehen hatte, zog You den Kleineren schließlich, leise fluchend, hinter sich her. //Was regt You sich überhaupt so auf? Das kann doch noch nicht einmal Blut sein. Ich meine; Es tut ja noch nicht einmal weh.// Immer noch vor sich hinfluchend hielt You schließlich Rens Hände unter den Wasserhahn, um das Blut abzuwaschen. "Hmm... deine rechte Hand ist in Ordnung. Aber die Linke blutet ziemlich stark. ... ! Sag mal, hast du etwa deine Zunge verschluckt Ren?! - Jetzt komm mit. Ich werd das erst mal behandeln." Mit diesen Worten zog er den stummen Bassisten wieder hinter sich her in Richtung Garderobe. Dieser ließ sich willenlos mitschleifen. "Hey! Gakkokun! Hast du ne Ahnung, wo es hier einen Erste Hilfe Kasten gibt?" "Hm? Warum das denn You? Ist irgendetwas passiert?" Erst jetzt, als der Sänger aus eben dem Raum kam, den You, mit Ren im Schlepptau, ansteuerte, versperrte sich der Kleine unwillkürlich gegen den Zug des Gitarristen. Seine Miene blieb dabei vollkommen ausdruckslos, gerade so als wäre sie ihm einfach festgefroren, und genauso blieb auch Ren auf der gleichen Stelle stehen, als sei er ebenfalls angefroren. Besorgt drehte You sich um. "Ren? Was ist? Geht's dir nicht gut? Jetzt komm schon. Drinnen kannst du dich dann hinsetzen, ok?" Nach einigem Nachhelfen seitens You setzte Ren sich schließlich doch wieder in Bewegung. Gackt hingegen stand noch wie angewurzelt in der Tür und sah geschockt von den Zweien, über Rens linke Hand auf die leichte Blutspur, die dieser hinterließ. "Gakuto! Jetzt steh da nicht rum, wie festgenagelt, sondern setz dich lieber mal in Bewegung." "Was? Ja, ja klar, aber was..." "Das erklär ich dir gleich und jetzt mach schon!" Normalerweise war es nicht Yous Art, großartig Befehle zu erteilen, und noch weniger Gackts, Solche zu befolgen. Doch jetzt machte sich der Sänger, scheinbar nicht zuletzt auch durch Yous Tonfall irritiert, auf den Weg, den Erste Hilfe Kasten zu holen. You zerrte Ren indessen endgültig in den Raum und beförderte ihn dort mit leichtem Nachdruck auf einen Stuhl. Anschließend holte er ein Handtuch aus seiner Tasche und drückte dies auf den Schnitt, bis Gackt schließlich mit dem Verbandskasten erschien. "So, dann woll´n wir doch mal gucken wie das aussieht." Allerdings hatte You schon damit Probleme, da der Schnitt noch nicht aufgehört hatte zu bluten und er ihn deshalb immer wieder mit dem Handtuch abtupfen musste, um überhaupt irgend etwas sehen zu können. Ren saß währenddessen einfach nur unbeteiligt auf dem Stuhl, als hätte nichts von alledem etwas mit ihm zu tun. "Verdammt. Der Schnitt sieht ziemlich tief aus... Ren?" "Ja?" Scheinbar erleichtert darüber, dass der Bassist endlich wieder 'normal' reagierte und You sogar fixierte, als er in ansprach, fuhr dieser fort. "Ich mach jetzt erst mal einen Verband da drum, damit es nicht mehr so blutet, aber dann fahr ich dich ins Krankenhaus. Klar?" "Krankenhaus? Warum?" Der Bassist sah sein Gegenüber verwirrt an. "Da fragst du noch? Ich will, dass sich das ein Arzt ansieht. Vielleicht ist noch Glas in der Wunde. Und eventuell muss sogar genäht werden." "Aha... Wenn du meinst." //Ihr entscheidet ja sowieso alles, ohne mich auch nur zu fragen. Warum sollten wir also hier eine Ausnahme machen?// Kurz darauf saß Ren auch schon im Auto, während You noch irgendetwas mit Gackt abklärte. Zuvor hatte er dem Sänger erklärt, was überhaupt vorgefallen war. Zumindest das, was You selber wusste. Als der Gitarrist schließlich auf der Fahrerseite einstieg, hatte Ren das Radio angedreht und machte, den Blick aus dem Seitenfenster gerichtet, deutlich, dass er keinen sonderlichen Wert auf ein Gespräch legte, weshalb die kurze Fahrt ins Krankenhaus auch sehr ruhig verlief. --------------------------- --------------------------- Jaaa......... das war es so weit mit diesem Kapitel. Ich glaube der Anfang war wieder recht holprig, hoffe aber, dass es erträglich war. Und *zöger*... bringt mich bitte nicht für den Inhalt des Kapitels um *hinterm Stuhl versteck* Obwohl... in Form von Kommentaren werden auch Morddrohungen entgegen genommen ^.~v Ja, wie ihr seht bin ich immer noch sehr abhängig von feedback und würd mich riesig freuen, etwas zu erhalten *ganz ganz lieb schau* Ach, noch einige Anmerkungen (wie ja angekündigt) 1. Ich habe ehrlich keine Ahnung davon, wie lange Aufnahmen dauern und was alles bearbeitet werden muss und so, weshalb Erläuterungen dazu, wie viel von den Aufnahmen noch unfertig ist, und welcher Art Gackts Änderungen waren, nur seeeehhhhhhrrr vage ausfallen. Ich hoffe, mir sei das verziehen, und evtl. kann mich ja auch jemand aufklären ^^ 2. Als Masa seine Gitarre stimmen muss: Ich habe mal irgendwo gelesen, dass Saiten am Besten Klangqualität haben, wenn sie frisch gespannt wurden... oder war es, wenn sie schon etwas eingespielt waren? Das weiß ich nicht mehr genau, und ich weiß auch nicht, ob es wirklich stimmt, aber immerhin habe ich deshalb Masa gleich alle Saiten ersetzen lassen. Wenn das nicht stimmt, möchte ich mich echt entschuldigen. Wie lange das nächste Kapitel dauert weiß ich noch nicht... hab zwar schon genauere Pläne für den Inhalt, aber noch nix verschriftlichtes. Versuche mich zu beeilen. Ach ja... falls es wen interessiert geht diese Story langsam aber sicher (oder eher schnell) ihrem ende zu. Ja, ihr habt es bald überstanden ^.^" Je nachdem, wie viel ich noch schreibe, sind es nur noch ein oder zwei Kapis, bis ihr erlöst werdet ^~^" Also, wie gesagt... bitte schreibt mit etwas feedback und bis bald Reni ^-^ Thanks to everyone who read this or not Kapitel 7: Lasst den Tag doch bitte aufhören! --------------------------------------------- TADAIMA.... Erst einmal vielen vielen Dank an alle Kommentarschreiber und treuen Leser *gerührt ist* Und dann aber auch direkt: Es tut mir soooooooo leid, dass ich dieses Mal wirklich ewig gebraucht habe. Damit hätte ich nie gerechnet. Aber in meinem Leben ist wirklich einiges passiert, was mit nicht nur Zeit und Kraft gekostet hat, sondern mich auch Psychisch ziemlich mitgenommen hat (an dieser Stelle mache ich doch gleich mal n bissel Schleichwerbung für meine Gedichte dies betreffend ^.~). Und ich wolle einfach nicht riskieren, dass sich das auf den Inhalt meiner Story auswirkt. Ich hoffe, ihr könnt mir das verzeihen und versteht das irgendwie. Und ich hoffe, dass nach der langen Zeit überhaupt noch jemand interesse an einer Story hat *drop* Und genau deshalb würde ich mich über Kommis wie immer sehr freuen, zumal es jetzt nicht mehr die möglichkeit gibt zu sehen, wie viele das Kapitel angeklickt haben, also noch Interesse haben. Außerdem muss ich leider schon vorweg sagen, dass dies nicht wie geplant das letzte Kapitel ist, sondern erst das Vorletzte (+evtl. epilog), da ich einen recht guten Einschnitt gesehen habe und ich dachte, so könnt ihr wenigstens schon etwas lesen und müsst nicht warten, bis ich komplett fertig bin. Dafür ist dieses aber auch wenigstens länger, so als kleine Entschädigung Jetzt lasse ich euch aber auch erst einmal lesen. Also dann bis nach diesem Kapi Reni^^ --- WICHTIG: Achtung, edit: da ich darauf hingewiesen wurde, dass Gedanken nicht durc einen Doppelslash gekennzeichnet sein dürfen, sondern ausschließlich durch: Gedanken, dachte Ren(zB) musste ich dies schnell überarbeiten. Dadurch könnte es evtl. holpriger wirken als sonst. Hoffe, dass es trotzdem geht und vielleicht hat ja jemand einen Tipp, wie ich das im nächsten Kapi verbessern kann, denn persönlich finde ich das doch eher unübersichtlich. Deshalb versuche ich, einen Gedanken durch komplett getrennten Absatz kenntlich zu machen. Danke Also, solltet ihr irgendwo die Ich-Perspektive Lesen und es ist nicht mittels Anführungsstriche als wörtliche Rede gekennzeichnet, so ist der !gesamte Absatz! gedacht, egal ob ein oder mehrere Sätze. Außerdem habe ich nicht jedes mal: , dachte Ren. eingefügt, da jedem, der diese Story bis hierher verfolgt hat, klar sein sollte, dass Gedanken ausschließlich von Ren stammen,aus dessen Perspektive ich geschrieben habe. Deshalb hoffe ich, dass das so zumindest für dieses Kapitel in Ordnung geht und ich anschließend hilfreiche Vorschläge zu einer Verbesserung erhalte. Vielen Dank Reni ----------------------------------- ----------------------------------- Kapitel 7: Lasst den Tag doch bitte aufhören! Kurz darauf kamen die beiden an dem Krankenhaus an und You, der durch einen Anruf bevor sie losgefahren waren bereits alles so geregelt hatte, fuhr um das große Gebäude herum, um auf dem Parkplatz für Angestellte zu parken, statt auf dem für Besucher. Außerdem hatte der Gitarrist auch sicher gestellt, dass sie durch den Hintereingang herein gelassen werden würden und Ren nicht würde warten müssen, bis er drankam. Auf diese Weise konnten sie nicht nur viel Zeit sparen, sondern zudem noch ein größeres Aufsehen verhindern. You hatte auch nicht einmal die Möglichkeit, an die Tür zu klopfen, bevor diese sich öffnete und ein noch sehr jung aussehender Mann in Arztkittel sie begrüßte. „Ah, hatte ich also doch recht, dass ihr Wagen mir so unbekannt vorkam." Der Mann zeigte erklärend auf ein kleines Fenster. "Ich habe sie bereits vorfahren sehen. Aber kommen sie doch bitte erst einmal herein.“ Obwohl der junge Mann eine sehr freundliche und dabei überhaupt nicht aufgesetzt wirkende Art an sich hatte, erwiderte Ren, welcher halb hinter You stand, den freundlichen Gruß nur mit einem stummen Nicken. Allerdings schien den Mann auch das nicht zu stören, während er sie mit einer einladenden Geste in den recht schmalen Gang treten ließ. "Ach, wie unhöflich von mir!" Entkam es plötzlich dem Braunhaarigen Arzt, als er die Tür schloss und sich zu ihnen umdrehte. "Wo ich sie beide ja schon namentlich kenne, habe ich doch glatt versäumt, mich selber vorzustellen. Sie gestatten... Ich bin Doktor Murata. Ich hatte auch vorhin mit ihnen telefoniert Kurosaki-San." Nach einer kurzen Verbeugung wandte sich Murata wieder zum Gehen. "Ich habe ihnen auch extra das Behandlungszimmer gleich dort am Gangende freigehalten. Wenn sie mir dann bitte folgen würden Aoba-San." Noch während seinen Worten war der junge Arzt bei der Tür, auf die er gezeigt hatte, angekommen und wies Ren mit einer freundlichen Geste einzutreten, während er sich noch einmal an You wandte. "Sie können sich ja solange hier vorne hinsetzen Kurosaki-San. Ich denke auch nicht, dass wir sehr lange brauchen werden. Und sollten sie irgend einen Wunsch haben, wie beispielsweise eine Tasse Kaffee, so scheuen sie sich nur nicht, sich an die Schwestern zu wenden. Ich bin mir mehr als sicher, dass sie nur allzu gerne ihren Wünschen nachkommen werden." Der Arzt wollte gerade schon in den kleinen Raum treten, als You, der nur zögernd auf die Stuhlreihe gesehen hatte, ihn noch einmal zurückhielt. "Nun also, wenn es recht wäre, würde ich eigentlich doch lieber mit reinkommen, anstatt hier draußen zu warten." Auf Yous Bitte hielt der Arzt jedoch nur kurz inne, um seinen Blick flüchtig über den wartenden Bassisten laufen zu lassen, bevor er ruhig aber bestimmt antwortete. "Es tut mir sehr leid, Kurosaki-San, aber ich halte es wirklich für besser, wenn sie hier warten. Wenn sie mir also diesen Gefallen tun würden..." Schnell schritt You mit einer abwehrenden Handbewegung ein, um den Arzt in seiner Erklärung zu stoppen. "Ist in Ordnung. Wenn sie das für besser halten." Doch anstatt sich direkt hinzusetzen, als sein Gegenüber ihm dankbar zunickte, wandte sich der Gitarrist noch einmal an Ren, der die ganze Unterhaltung über unbeteiligt zu Boden gesehen hatte, und legte ihm die Hände auf die Schultern. "Und du Kleiner bist tapfer, verstanden? Wenn irgend etwas ist, dann weißt du ja, dass ich hier direkt vor der Tür bin, ne?" Tapfer sein? Wollt ihr mir das auch sagen, wenn ihr mir demnächst euer *kleines Geheimnis* anvertraut? "Hey Ren. Sei tapfer, ne? Du findest schon ne neue Band; eine, die deinem verkümmerten Talent eher entspricht.", dachte der Angesprochene bitter. Ein schwaches Nicken war alles, woran You erkennen konnte, gehört worden zu sein, als Ren sich unter der Berührung seiner Hände wegdrehte und vor dem Arzt das Zimmer betrat. "Wenn sie sich dann bitte setzen würden, Aoba-San. Ich bin sofort bei ihnen." Wie aufgefordert ließ Ren sich auf die weiße Liege am anderen Ende des Zimmer sinken und sah sich in dem kleinen, kahl wirkenden Raum um, solange Dr. Murata die Tür schloss, sich Handschuhe anzog und einige Dinge auf ein Tablett legte, dass er schließlich mit an die Liege nahm und dort auf einen kleinen, runden Tisch stellte. Anschließend setzte er sich auf einen Stuhl direkt vor Ren und rollte noch etwas näher an den Bassisten heran. Kurz herrschte Schweigen zwischen den Beiden, solange bis Ren fragend zu seinem Gegenüber aufsah. Anscheinend konnte der Arzt den Blick des Rothaarigen förmlich auf sich spüren, oder hatte bereits auf eine Reaktion auf seine vorherigen Worte an You gewartet. Jedenfalls hielt er in seinen Bewegungen inne und erwiderte den Blick seines Gegenübers mit einem leicht zaghaft wirkenden Lächeln. "Nun, Ich hoffe, dass ich nicht entgegen ihres Sinnes gehandelt habe, Aoba-San. Aber ich konnte mich eben des Eindrucks nicht verwehren, dass ihnen in der Gegenwart von Kurosaki-San doch etwas unwohl zumute war und sie ihn deshalb lieber nicht mit hier drinnen gehabt hätten." Als Ren den Arzt nach dieser Erklärung einige Momente nur mit einem verständnislosen Blick stumm ansah, schien Dr. Murata erst richtig zu realisieren, was er da eben gesagt hatte und ein kaum merklicher geschockter Ausdruck durchlief kurz seine Gesichtszüge. "Es tut mir sehr leid, wenn ich ihnen jetzt zu nahe getreten bin. Ich habe überhaupt nicht das Recht, mich in irgend einer Weise bei ihnen einzumischen und..." Zum ersten Mal, seid sie vom Studio aus losgefahren waren, erhob Ren schließlich leise seine Stimme, um die hastige Entschuldigung des Arztes zu unterbrechen. "Nein, nein. Ist schon in Ordnung." Bevor er weiter sprach, ließ der Rothaarige leicht schuldbewusst seinen Kopf hängen. "Wenn ich ehrlich bin, dann ist es mir heute wirklich lieber so..." Wieder unterbrach Ren sich selber und schwieg, wobei er sich nicht einmal traute, dem Arzt wieder direkt in die Augen zu schauen, weil er ein schlechtes Gewissen hatte, durch seine Worte ein schlechtes Bild auf You geworfen haben zu können." Innerlich schalte Ren sich selber, für das eben gesagte, Wieso kannst du auch nicht einfach deine Schnauze halten, Baka?! Musst du denn wirklich jeden X-Beliebigen durchblicken lassen, wenn es dir mal nicht ganz so gut geht? Dr. Murata, dem die unangenehmen Gedanken Rens scheinbar nicht entgingen, schwieg auch kurz und wechselte dann mit ruhiger Stimme das Thema. "Also, Aoba-San... Wenn ich das am Telefon vorhin richtig mitbekommen habe, dann haben sie sich geschnitten, als sie einige Scherben wegräumen wollten. Stimmt das soweit?" Ein zaghaftes Nicken bestätigte diese Aussage. "Ok. Dann wollen wir uns ihre Hände doch einmal ansehen, oder was denken sie?" Mit einer sanften Bestimmtheit hatte der junge Arzt zunächst nach dem linken Handgelenk gegriffen, da bei diesem der provisorische Verband von You schon deutlich einige rote Flecken aufwies. War ihm das Ganze bis dahin auch mehr oder minder egal gewesen – Und Schmerzen hatte er seltsamerweise auch immer noch keine – so spürte Ren jetzt unter dem Fachkundigen Blick des anderen doch eine gewisse Nervosität in sich aufsteigen. Was sollte er denn schließlich bloß machen, wenn der Schnitt doch tiefer war, als er das annahm? Wenn er sich irgend etwas in der Hand verletzt hatte? Dann wäre er womöglich nicht einmal mehr für irgend eine Indie-Band geeignet. Ja Klasse, Aoba-Baka! Jetzt hat Gakkun wenigstens noch den richtigen Grund, um dich ganz schnell los zu werden. "Hmm..." Während Ren so in seine eigenen Gedanken versunken war, hatte der Arzt seine linke Hand sorgfältig, aber umso vorsichtiger mit Wasser und einem Tupfer bearbeitet, um nach, in der Wunde verbliebenen, Glasresten zu sehen und sich die Ausmaße des größeren Schnittes zu veranschaulichen. Ren konnte sich nicht helfen, aber irgendwie passte ihm weder der skeptische Blick, noch das nachdenkliche Geräusch des bis dahin eher heiteren jungen Mannes. "Also... Dieser Schnitt hier ist wirklich ziemlich tief. Da werden wir wohl nicht drum herum kommen, als zu nähen. Auch wenn es nur einige Stiche sein werden." Bei den Worten seines Gegenübers spürte der Bassist regelrecht, wie ihm auch noch das letzte bisschen seiner verbliebenen Farbe aus dem Gesicht wich. "Was? Sind sie sicher? Aber... Ich muss doch... Wir sind mitten bei den Aufnahmen. Ich werde meine Hand doch sicher trotzdem ganz normal bewegen können, oder?" In seiner plötzlichen Aufregung hatte Ren zumindest für diesen Augenblick alles andere vergessen und sah dem Arzt mit einem ängstlich-flehenden Blick direkt in die dunkelbraunen Augen. Dem Angesprochenen entging natürlich nicht, wie wichtig Ren seine Antwort war, doch räusperte er sich erst leicht unbehaglich, bevor er mit ernster Stimme zu einer Erwiderung ansetzte. "Nun ja, eigentlich wäre es doch mehr als ratsam, dass sie ihre Hand in der nächsten Zeit ruhig halten sollten. Und außerdem würde ich ihnen jetzt auch eine örtliche Betäubung geben, weshalb sie in den nächsten Stunden wohl kaum komplettes Gefühl in ihrer Hand haben werden. Selbst..." Weiter kam der Arzt auch schon nicht mehr, als Ren ihm das Wort abschnitt. "Wie bitte?! Mehrere Stunden? Aber das ist unmöglich! ... Außerdem sind wir fast fertig... Ich müsste ja nur noch die Aufnahmen beenden." Dann bin ich ja eh abgeschrieben. "Sie können doch sicher auch ohne eine Betäubung nähen?!" Dr. Murata zögerte sichtlich bei dieser Aufforderung und versuchte auch noch vergeblich, Ren davon zu überzeugen, dass es wirklich besser sei, mit einer Betäubung zu arbeiten und die Aufnahmen zu verschieben; stieß jedoch bei dem Bassisten auf taube Ohren. Schließlich gab er dann auch in soweit nach, dass er sich erst einmal um die Verletzungen kümmern würde, um alles weitere anschließend mit Ren zu besprechen. Und da sich dieser auch weiterhin strikt gegen eine örtliche Betäubung sträubte, musste er das wohl oder übel so durchstehen. Allerdings spürte der Bassist die Stiche auch kaum mehr als am Rande, während seine Gedanken noch in einer vollkommen anderen Sphäre zu schweben schienen. Wenig später hatte der Arzt auch schon einen sauberen Verband über dem frisch genähten Schnitt befestigt und erhob wieder seine Stimme, nachdem er bis dahin konzentriert und stumm gearbeitet hatte. "So, dann wollen wir uns doch einmal die andere Hand ansehen... Na, das sieht ja wirklich schon weit besser aus. Die Schnitte sind nicht sonderlich tief und haben sogar schon zu bluten aufgehört. Ich würde sagen, hier reicht es, sie einmal gründlich zu säubern, zu desinfizieren und ein Pflaster drüber zu machen, damit sich nichts entzündet." Nachdem Dr. Murata auch dies abgeschlossen hatte, atmete er einmal tief durch und sah Ren streng in die Augen. "Also, Aoba-San; Ich denke nicht, dass ich sie davon abhalten kann, heute noch an ihren Aufnahmen teilzunehmen, auch wenn ich das für äußerst unvernünftig halte. Jedenfalls gebe ich ihnen deshalb noch ein paar Schmerztabletten mit, falls es später durch die Beanspruchung schlimmer wird. Aber dann müssen sie mir auch versprechen, nicht mehr zu lange zu spielen heute und die nächsten Tage auf jeden Fall ihre Hand zu schonen." Der junge Mann legte wieder ein aufmunterndes aber leicht neckisches Lächeln auf. "Wenn ich mitbekomme, dass sie sich nicht an meine Anweisungen halten, dann werde ich nicht zögern und ihnen erst den ganzen Arm betäuben und anschließend so eingipsen, dass sie sich garantiert nicht so schnell wieder so bewegen können, dass ihr Bass ihnen irgend etwas nützen wird." Bei diesem Spruch, mit dem sich der Arzt von seinem Stuhl erhob, und vor allem dem schelmischen Tonfall, mit dem er ihn rüberbrachte, musste sogar Ren, dem überhaupt nicht danach zumute war kurz, leise auflachen. "Na sehen sie Aoba-San, so gefallen sie mir schon viel besser. Ich weiß, dass ich damit schon wieder zu weit gehe, aber sie sollten sich wirklich von nichts und niemandem so unter Druck setzen lassen. Spielen sie weiter zu ihrem eigenen Vergnügen, damit man auch weiter ihr Herz spüren kann bei ihrem Spiel..." "Oh je, da habe ich mich wohl gerade als Fan geoutet; Aber was soll's. Wo es ja auch stimmt, nicht wahr?" Mit diesen Worten war der Arzt auch schon bei der Tür angekommen. Kaum hatte er diese geöffnet, sprang You auch schon von dem Stuhl auf, auf dem er bis dahin gewartet hatte. "Ren! Und? Wie ist es?" Nach einem kurzen Seitenblick zu Ren, erläuterte der Arzt knapp, dass er habe nähen müssen, aber Ren ruhig an den Aufnahmen teilnehmen könne, solange er es nicht damit übertrieb. Nachdem sie sich bedankt hatten, verabschiedeten Ren und You sich und machten sich auf den Weg zurück zum Studio, welcher sich auch nicht als viel gesprächiger als der Hinweg herausstellte. Es hatte wieder angefangen zu regnen und Ren sah stumm dem grauen Spiel des Wetters zu, während You sich konzentriert durch den dichter werdenden Verkehr schlängelte. Als You schließlich auf dem Parkplatz ihres Studios hielt, zögerte Ren sichtlich, auszusteigen; Schien sogar im Gegenteil noch etwas tiefer in den Beifahrersitz zu sinken, bis der Gitarrist, der bereits ausgestiegen war, sich noch einmal herunterbeugte und dem Bassisten aufmunternd zulächelte. "Na komm schon Kleiner, da drin wird dich schon keiner auffressen oder befürchtest du das etwa?" Ren konnte sich nicht helfen, aber in dieser Situation kam ihm Yous gesamtes Verhalten mehr als nur leicht ironisch vor. Wieso versuchten er und auch die anderen nur mit aller Macht, ihm weiszumachen, dass alles in der Band noch in bester Ordnung sei? Reichte es ihnen nicht, ihn zu hintergehen? Mussten sie ihn denn unbedingt auch noch für dumm verkaufen? Dämliche Frage, Schlaukopf! Die Antwort ist jawohl ganz offensichtlich ein Ja. "Da seid ihr ja endlich wieder!" Während Ren noch weiter seinen Gedanken nachhing, war er letztendlich doch aus dem Wagen ausgestiegen und mit You zusammen ins Studio gegangen, wo ihnen auch sofort ein gewisser -im Moment sehr hektisch wirkender- Sänger über den Weg rannte und Ren aus seinen Gedanken riss. "Was hat der Arzt denn gesagt Ren? Ist es so schlimm, wie es aussah? Hast du noch starke Schmerzen?" Alle Achtung Camui M.S. Gackt. Man könnte ja glatt der Annahme erliegen, du würdest dir allen Ernstes Gedanken darum machen, wie es mir geht "ach, das ist schon ok. Nichts weiter." Ren war beinahe überrascht, wie leicht es ihm fiel, trotz seiner inneren Aufgewühltheit dermaßen gelassen zu antworten. Dabei weiß jeder hier ganz genau, was dich wirklich interessiert. "Ich werde sogar die Aufnahmen mit beenden können" Eine Ewigkeit, wie es dem Bassisten schien, sagte keiner von ihnen mehr etwas. Gackt blickte Ren lediglich stumm in die Augen, sodass dieser für Sekundenbruchteile dachte, der Sänger würde gerade abschätzen, ob sein Spielchen tatsächlich schon von ihm durchschaut worden sei. Und anstatt sich über diese Neuigkeiten zu freuen, reagierte der Größere dann in einer Art und Weise, die Ren nie erwartet hätte. "Wen interessieren denn jetzt bitte diese bescheuerten Aufnahmen, Ren?! Glaubst du etwa allen Ernstes, ich würde jetzt über solche Nebensächlichkeiten nachdenken?" Ja, genau das. Noch ehe Ren die Gelegenheit hatte, auch nur seinen Mund zu öffnen, um seine Gedanken auch auszusprechen, fuhr Gackt ihm erneut ins Wort. "Die Aufnahmen können getrost auch eine Weile warten. Ich wollte wissen, wie es dir geht." Mittlerweile war Ren wieder an einem Punkt angekommen, an dem er nichts anderes schaffte, als vollkommen verständnislos seinen Gegenüber anzusehen, welcher schließlich schon fast frustriert klingend aufstöhnte und sich kurzerhand an You wandte, der bis dahin die Szene nur still verfolgt hatte. Als der Violinist und Gitarrist dazu ansetzte wiederzugeben, was der Arzt ihm erläutert hatte, beschloss Ren, dass er sich das nun wirklich nicht noch einmal antun musste und stapfte entschlossen in Richtung Aufnahmeraum los, drehte sich allerdings noch einmal um, bevor er in diesem verschwand. "Falls es jemanden interessiert: Ich stehe dann solange an meinem Bass und warte, dass euch endlich klar wird, dass das hier ganz allein MEINE Entscheidung ist." Und damit war der Rothaarige im nächsten Zimmer, ohne die Reaktion der anderen zu sehen. Doch lange dauerte es auch nicht, bis diese ihm folgten. Ren war gerade dabei, einige Akkorde anzuschlagen und erleichtert festzustellen, dass es ihm weit einfacher fiel, als er erwartet hatte, als sowohl Gackt, wie auch der Rest der Band ihm in dem Raum Gesellschaft leisteten. Schon als Ren den Blick des Sängers einfing, wusste er, dass er nicht einmal die geringste Lust hatte, sich anzuhören, was dieser zu sagen hatte weshalb er schnell selber das Wort erhob. "Also, können wir dann endlich mal?" Auch an den Gesichtern der anderen konnte Ren nur allzu deutlich ablesen, dass seine Stimme tatsächlich so gereizt klang, wie er das eben selber empfunden hatte. Und zum ersten Mal spürte der Bassist bewusst, wie die Verzweiflung und Frustration in ihm sich mehr und mehr in Wut umwandelte. Nein, er hatte beim besten Willen nicht die Lust, dieses ganze, von Gackt inszenierte Schauspiel noch unnötig in die Länge zu ziehen. Ren wollte bloß noch diese Aufnahmen hinter sich bringen und dann wäre es das für ihn gewesen. So oder so. Zwar sah man Gackt an, dass er noch unschlüssig war, die Aufnahmen noch an diesem Tag zu beenden – oder vielleicht hatte er auch nur gehofft sie ganz ohne Ren beenden zu können, wie der Bassist mutmaßte – aber schließlich gab der Sänger dann doch nach und nur kurze Zeit später konnten die Aufnahmen in vollem Tempo weiterlaufen. Ob Ren es sich nun eingestehen wollte oder nicht, er war mehr als nur ein wenig erleichtert, als Gackt in den frühen Abendstunden dann endlich mit allem zufrieden, und die Aufnahmen damit offiziell beendet waren. Dabei rührte diese Erleichterung allerdings weniger von dem Schmerz in seiner Hand her, der doch deutlich zugenommen hatte, als von dem stetigen Pochen hinter seiner Stirn, das ihm nach und nach seine Konzentration kostete. Aus beiden Gründen verstaute der Bassist auch nur kurz seinen geliebten Bass in seiner Tasche in der Umkleidekabine und ging dann mit dem kleinen Röhrchen mit den Schmerztabletten in die Küche, wo er sich ein Glas mit Leitungswasser füllte. Doch in dem Moment, als Ren den Hahn zugedreht hatte und sich mit dem Glas in der Hand umdrehte, hielt er in seinem Tun inne und blieb regungslos stehen. Sein Blick war auf etwas am Boden gefallen, dass in dem Licht der Neonröhre an der Decke verräterisch glitzerte. Obwohl die anderen, wie deutlich zu sehen war, in der Küche gefegt hatten, waren in einzelnen Ecken noch kleine Splitter des von ihm zerworfenen Glases. Und jetzt, wo sein Blick auf diese fiel, überfluteten Ren auch wieder die Gedanken an das Gespräch, dass er aufgeschnappt hatte und er spürte, wie sich Erkenntnis und Trauer erneut in einem dumpfen Gefühl in seinem Magen breit machten. Erst nach unendlichen Momenten, in denen er sich keinen Zentimeter zu rühren vermochte, jedoch kaum merklich zu zittern begonnen hatte, schüttelte Ren den Kopf gerade so, als wolle er einen schlechten Traum abschütteln. Dann schluckte er schnell eine Tablette, indem er das komplette glas Wasser hinterher kippte und verschwand so schnell er konnte aus der Küche. Nichts hielt ihn mehr in diesem Raum. Als der Bassist schließlich wieder in der Umkleide angekommen war, konnte er auch schon ein stetiges Rauschen aus dem angrenzenden Raum hören und wusste, dass die anderen bereits unter den Duschen verschwunden waren. Und auch für Ren erschien eine heiße Dusche in diesem Moment mehr als einladend, weshalb er sich seine Sachen zum Wechseln, sowie ein Handtuch schnappte, um dem Beispiel der anderen zu folgen. Als er kurz darauf endlich in einer abgetrennten Kabine stand, ließ der Bassist minutenlang nur das heiße Wasser über sein Gesicht und seinen Körper prasseln. Dass der Verband an seiner linken Hand dabei vollkommen durchnässt wurde, war ihm herzlich egal. Hauptsache für ihn war, dass er diesen Tag endlich vergessen konnte. Doch wusste Ren, dass dies bei weitem nicht so einfach sein würde, wie er versuchte sich einzureden. Denn dieser Tag hatte jetzt schon alles für ihn geändert. Ren fühlte sich, als würde heute ein neues Leben für ihn anfangen. Als wäre er aus einem schönen Traum verbannt worden in eine kalte und einsame Realität. Nein... diesen Tag würde er sicherlich niemals vergessen können. Nur eine knappe viertel Stunde später drehte Ren die beiden Hähne vor sich wieder zu, stand allerdings noch einige Momente stumm auf der gleichen Position und starrte mit leerem Blick auf einen undefinierbaren Punkt vor sich, bis er sich einen Ruck geben und nach seinem Handtuch greifen konnte. Als der Bassist schließlich wieder in der Umkleide ankam -mittlerweile trug der Rothaarige eine legere, Jeans in einem ausgewaschenen, blauen Farbton und ein dunkelrot-braunen, weiten Pullover- war keiner der anderen in diesem Raum. Doch realisierte Ren dies nicht einmal richtig, war er noch viel zu sehr in seinen Gedanken verfangen, als er Handtuch und Kleidung überaus langsam in seiner Tasche verstaute. "Ren?" Der Bassist zuckte deutlich zusammen, als Masas Stimme aus unmittelbarer Nähe so plötzlich in seine Gedanken einbrach. Leicht verwirrt konnte er nicht direkt reagieren, drehte sich jedoch mit einem fragenden Blick zu dem Schwarzhaarigen um. "Hm? Ja, was ist denn Masa?" Ein breites Grinsen erschien auf den vertrauten Gesichtszügen Masas, als er diese Frage hörte. "Hast du schon wieder nicht zugehört? Also echt mal Ren; Du solltest mal einen Besuch beim Ohrenarzt in Betracht ziehen, wenn du mich fragst." Während Ren nicht einmal ansatzweise über eine Antwort darauf nachdenken konnte, schien Masa auch keine solche zu erwarten und sprach munter selber weiter. "Aber mich fragt ja eh nie einer, nicht wahr? ... Wie auch immer. Du willst mir doch nicht etwa auch noch erzählen, dass du es vergessen hättest, oder?" Alles, was der Schwarzhaarige darauf erhielt, war ein verständnisloser Blick, der ihn sichtlich stutzen ließ. "Also, nee oder? Du hast also wirklich keinen Plan, was ich meine?" Erst nach ein paar Sekunden, die es Ren schien, als wolle Masa dem Bassisten die Möglichkeit geben, doch noch von alleine auf eine Antwort zu kommen, schlug dieser sich theatralisch resignierend mit einer Hand vor die Stirn. "Ach man, Ren-Kun. Wir haben doch eben unsere Aufnahmen für das neue Album beendet, nicht wahr? Klingelt da denn gar nichts bei dir? ... Wie nach jeder vollendeten Aufnahme wollen wir noch etwas feiern gehen." "Und jetzt komm mir bloß nicht mit der Schnapsidee, dich einfach davonzustehlen. Wenn du einfach unsere Tradition brichst, würde das nur Unglück bringen, und das willst du doch nicht, oder?" Ob er das wollte oder nicht? Im Augenblick schaffte es der Bassist nicht einmal, sich diese Frage in Gedanken selber zu beantworten. Eigentlich konnte es ihm doch egal sein; hatte er ja höchstens noch augenscheinlich und eventuell nicht einmal mehr als einige Tage mit der Band zu tun. Außerdem fühlte Ren sich mehr als erschöpft, sein Kopf dröhnte mittlerweile und auch die Halsschmerzen waren stärker geworden. Kurz gesagt wollte er in diesem Moment nichts anderes, als nach hause und in sein Bett zu verschwinden. Bis vor wenigen Wochen hätte er noch nicht einmal den geringsten Gedanken daran verschwendet, ob es so etwas wie Unglück im Sinne von "schlechtem Karma" wirklich gäbe. Solange, bis es ihn auf Schritt und Tritt zu verfolgen schien. Aber mehr als ein unwilliges Geräusch brachte der Bassist dennoch nicht hervor, bevor er unter dem strengen Blick Masas nachgab und schließlich nach seiner Tasche greifen wollte. Doch noch ehe er sie hatte greifen können, war der Schwarzhaarige ihm dabei zuvor gekommen. "Nee, nee Ren-Chan, lass das mal lieber. Deine Hand hat heute doch schon genug gelitten, ne?" Ohne auf eine Reaktion zu warten, war Masa auch schon auf dem Weg aus der Umkleide, scheinbar mehr als sicher, dass auch der Bassist ihm folgen würde. Und genau das tat Ren auch. Warum in drei Teufels Namen tue ich mir das hier eigentlich an? Kami-Sama, kann mir das vielleicht mal einer sagen?, fragte Ren sich gedanklich Schon auf dem Gang sah Ren die restlichen Bandmitglieder, die wieder einmal in eine getuschelte Diskussion vertieft schienen. Doch als Masa räuspernd die Aufmerksamkeit auf sich zog, flogen auch sofort die Augen Gackts zu ihnen rüber. Ren konnte deutliche Skepsis in dem Blick des Sängers sehen, als die dunklen Augen an ihm hängen blieben. Nur für den Bruchteil einer Sekunde änderte sich etwas an diesem Ausdruck, direkt bevor Gackt die Augen leicht niederschlug, sodass er Ren zwar noch immer ansah, doch offensichtlich den Blick nicht mehr an dessen Augen halten wollte. Was soll das denn jetzt schon wieder? Und was war das für ein Blick? Das sah ja beinahe aus, als wenn... "Da seid ihr ja. Konnte Masa dich also doch dazu bewegen, dich wieder zu uns zu gesellen?" Das hört sich ja an, als sei ICH hier derjenige, der sich isoliert und seltsam verhält. "Dann können wir ja los und endlich etwas feiern." Irgendwie schien der lockere, beinahe heitere Ton in der Stimme des Sängers so gar nicht zu dem zu passen, was Ren kurz zuvor noch in dessen Augen zu sehen geglaubt hat. Doch war dieser flüchtige Moment auch derart schnell von dem anderen unterbrochen worden, dass Ren sich bereits jetzt nicht mehr sicher war, ob er sich nicht etwas eingebildet hatte oder falsch deutete. Feiern? Juhu, genau das brauche ich jetzt! Trotz allem beschloss Ren für sich, noch ein einziges Mal gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Auch wenn er versuchte, sich vom Gegenteil zu überzeugen, musste der Rothaarige sich eingestehen, dass er jede Sekunde nutzen wollte, die ihm noch mit den Personen vergönnt war, die seine besten Freunde sein sollten und für ihn längst wie eine zweite Familie waren. Irgendwie versuchte er sich einzureden, dass alles, was er schon seid Wochen befürchtete und was sich heute ja auch letztendlich bestätigt hatte nicht wahr sein konnte, wenn er einfach weiter mit den anderen zusammenblieb; Wenn er ihr Spiel mitspielte und so tat, als wüsste er nichts und alles sei wie immer, dann würde es auch genau das sein. Ja, wenn er nur bei ihnen blieb wäre alles in Ordnung... wenn er bei IHM blieb, würde er ihn nicht aus seinem Leben stoßen; Das würde er dann einfach nicht können. Auch wenn der Bassist wusste, wie aussichtslos es war, was er versuchte sich einzureden, hielt er sich an dieser schwachen Hoffnung fest, während er wie automatisch hinter den anderen zu dem großen Auto ging und schließlich neben Masa auf der Rückbank Platz nahm. Während Chachamaru, welcher das Fahren übernahm, fröhlich mit You plänkelnd in den Straßenverkehr einbog, war Ren wirklich dankbar, dass der Arzt ihm im Krankenhaus dieses Schmerzmittel gegeben hatte und hoffte, dass es bald auch seinen Kopf- und Halsschmerzen den Gar ausmachen würde. Noch immer kämpften die zwei Wünsche in ihm um Überhand, ob er nun dem Ganzen ein Ende setzen und dann nach hause gehen sollte, oder den Abend über sich ergehen lassen. Na ja, wenigstens was trinken kann ich dann. Vielleicht hilft mir das ja, mich auf andere Gedanken zu bringen. Obwohl sich die anderen die ganze Fahrt über munter unterhielten, bekam Ren kaum etwas der Konversation mit. Zwar bemühte er sich immer wieder, seine Gedanken und Ohren auf den Innenraum des Autos zu lenken, doch gelang es ihm kaum, auch nur wenige zusammenhängende Worte aufzunehmen, bevor er wieder abdriftete und immer wieder alles in seiner Erinnerung ablaufen ließ, was ihn seid Wochen so sehr belastete. Plötzlich war jedes Wort, jeder Blick der anderen in Rens Augen mehr als auffällig und er konnte es fast gar nicht mehr glauben, wie er sich so lange hat einreden können, dass er sich täuscht und die anderen sich überhaupt nicht geändert hätten. Wie schon des öfteren an diesem Tag war der Bassist derartig in seinen eigenen Gedanken versunken, dass er überhaupt nicht mitbekam, wie schnell die Zeit verging und sie schon vor ihrem Stammlokal angekommen waren. Missmutig stieg Ren aus dem Auto aus und folgte den anderen stumm in die Bar und an einen Tisch, der sich im hinteren Teil des Lokals befand. Nein, er hatte immer noch nicht die geringste Lust, sich hier zu befinden und die Aufnahmen zu *feiern*. Lieber würde sich der Bassist zu hause besaufen und dann in einen tiefen, traumlosen Schlaf fallen. Na los Ren... Du hast jetzt schon den ganzen bescheuerten Tag ausgehalten. Es ist bald neun Uhr. Dann wirst du es auch noch die paar letzten Stunden aushalten, bevor du dich nach hause fahren lässt. Immer darauf bedacht, sich nichts von seinen Gedanken anmerken zu lassen, bestellte Ren ein Bier und versuchte so gut es ging, ein Lächeln zustande zu bringen, als Masa über irgend eine scheinbar lustig gemeinte Bemerkung grölte. Doch befürchtete Ren, dass ihm dies selbst dann nicht gelungen wäre, wenn er diese Bemerkung wenigstens mitbekommen hätte. Zu seinem Glück schien den anderen jedoch nicht aufzufallen, dass Ren alles andere als gute Laune hatte, was den Bassisten allerdings nicht wunderte, war es doch seid längerem nie anders gewesen. Wenn es jemandem egal war ob ein anderer gut drauf ist, oder wenn er das sogar glauben wollte, dann glaubte er dies auch. Und dennoch konnte Ren nicht anders, als weiterhin sein Bestes zu geben, um diese Maskerade aufrecht zu erhalten. Er versuchte sich so gut er konnte an dem Gespräch zu beteiligen und konnte zu seiner eigenen Verwunderung sogar über den einen oder anderen Kommentar Masas lachen. Aber je später es wurde, desto schlechter fühlte Ren sich, was sich auch auf seine Laune auswirkte. Zudem hatte der Bassist nicht bedacht, dass Alkohol nicht unbedingt immer dazu geeignet war, seine schlechten Gefühle auszuschalten, sondern diese im Gegenteil sogar häufig noch verstärkte. Immer wieder sah Ren beinahe schon verzweifelt auf seine Armbanduhr und mutmaßte schon, dass diese stehen geblieben war, wollten und wollten sich diese verdammten Zeiger einfach nicht weiterbewegen. Das gibt es doch nicht. Kann dieser Abend denn wirklich kein Ende finden? Wofür wollt ihr mich eigentlich strafen, Kami-Sama? Was habe ich denn so Falsches getan?! So unauffällig wie möglich ließ Ren seinen Blick über die anderen wandern. Aber nicht nur ich, die scheinen auch nicht früh genug hier weg kommen zu können. You hat in der letzten viertel Stunde bestimmt schon acht mal auf die Uhr gesehen... und ich könnte schwören, dass es bei Gackt sogar noch häufiger war. Dabei kann der doch eigentlich nie genug bekommen und wir müssen ihn immer aus der Bar schleifen. Warum können wir denn dann nicht einfach... "Hallo, Hallo; Erde an Ren." Als er plötzlich eine Hand vor seinem Gesicht wedeln sah, schreckte der Bassist merklich zusammen und sah sein Gegenüber fragend an. "Hm? Was hast du gesagt, Masa? Tut mir leid, aber ich war wohl gerade etwas in Gedanken." "Ach nein, ernsthaft? Da wäre ich nie drauf gekommen." Bei seinen Worten hatte der Schwarzhaarige ein freches Grinsen auf den Lippen, schien sich dann jedoch dafür zu entscheiden, nicht weiter zu sticheln, sondern einfach seine Frage zu wiederholen. "Ich wollte wissen, ob du noch Nachschub brauchst. Ich wollte gerade die nächste Runde holen." "Wie? Ähm, ja danke, noch ein Bier wäre echt nicht schlecht." Mit einer flüchtigen Bewegung ließ Ren seine Augen kurz durch die Runde laufen. Ganz offensichtlich hatten die anderen wieder viel Spaß. Zumindest Gackt, You und Toshi, die gerade über Chachamaru lachten, der leicht schmollend versuchte, Bier oder etwas ähnliches aus seinen Haaren zu trocknen. Obwohl er seine Augen kaum länger als ein oder zwei Sekunden von seinem Gesprächspartner abgewandt hatte, musste Ren kurz aufzucken, als seine Augen auf ihre schwarzen Gegenstücke stießen, die ihn mittlerweile wachsam musterten. Einen Moment sah es aus, als wenn Masa noch etwas sagen oder fragen wollte, doch dann verschwand der irgendwie eigenartige Ausdruck von seinem Gesicht und er begann wieder zu lächeln. "Ok, also noch ein Bier für unser Bandnesthäkchen." Bandnesthäkchen?! Ja klar. Wem willst du das denn bitte weis machen? Das gespielte Lächeln, dass der Bassist dem anderen geschenkt hatte, verschwand von seinen Gesichtszügen in dem Moment wieder, als Masa sich wegdrehte, um die gewünschten Getränke zu holen. Statt dessen zierte nun ein Ausdruck Rens Gesicht, der wohl irgendwo zwischen mürrisch und erschöpft einzuordnen war. "Hey, Ren. Ist alles klar bei dir?" Die Frage kam von You, der sich mitten im Gespräch zu ihm umgedreht hatte, sodass Ren nicht mehr die Gelegenheit hatte, wieder den heiteren, immer gut gelaunten Bassisten zu spielen. Zwar nervte es ihn, dass er deshalb jetzt schon wieder aufgefallen war, doch hatte er beim besten Willen nicht mehr den Elan, oder die Lust auf irgend ein Schauspiel, auch wenn dieses den anderen scheinbar sehr viel Spaß machte. "Klar ist alles klar. Ich bin nur müde. Warn langer Tag." Wenn Ren eines noch mehr hasste, als die ständigen, geheuchelten Fragen, nach seinem *Befinden*, so waren es wohl die skeptischen Blicke, die er im Anschluss an seine Antwort so oft erhielt, so wie auch jetzt wieder von dem großen Gitarristen. Aber dieses Mal hatte er nicht den Nerv dazu. Nicht heute. "Ich muss mal eben abtreten gehen." Mit diesen leicht gepresst wirkenden Worten war Ren auch schon aufgestanden und hatte sich in Richtung Sanitäreinrichtungen auf den Weg gemacht. Was er jetzt brauchte war kaltes Wasser, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen und seine glühenden Wangen etwas zu kühlen. Dabei war ihm noch nicht einmal klar, ob ihm das Blut nun vor Wut; wegen des Gefühls ertappt zu sein; oder einfach wegen des Alkohols in den Kopf stieg. Im Prinzip war es ihm auch egal. Er wollte nur noch diesen schrecklichen Abend hinter sich bringen und dann vergessen, dass er jemals in einer Band gespielt hatte, dessen Mitglieder für ihn mit der Zeit mehr als nur Freunde geworden waren. "Warum? Warum tust du dir das hier an?" Dass Ren diese Frage an sein Spiegelbild wirklich laut ausgesprochen hatte, war ihm überhaupt nicht bewusst. Genauso wie der Schmerz in seiner linken Hand, die er unbewusst zur Faust geballt hatte. "Was versuchst du dir hier vorzumachen? Woran klammerst du dich eigentlich?" Ein leises höhnisches Lachen entkam ihm, als er sich im Spiegel musterte. "Du bist so was von erbärmlich. Versuchst seid Ewigkeiten dich davon zu überzeugen, dir Dinge einzubilden. Ja, bist scheinbar lieber ein Psychopath, als dir die Wahrheit einzugestehen." "Und jetzt, wo du sogar mit eigenen Ohren die Bestätigung erhalten hast, willst du es immer noch nicht einsehen. Hängst hier rum, als könnte das alles nicht wahr sein, wenn du einfach so tust. Erniedrigst dich und lässt dich von den anderen zum Affen machen. Vorführen lässt du dich. Jawohl. Genau das machst du!" Nur so gerade eben konnte der Bassist sich davon abhalten, mit der Faust auf die Ablage oder in den Spiegel zu schlagen, als die gesamte Frustration, Trauer und Enttäuschung immer stärker in heißer Wut in ihm kochte. Doch statt dessen streckte er beide Hände endlich unter den kalten Wasserstrahl vor sich und spritzte sich das Wasser ins Gesicht. Diese Prozedur wiederholte Ren noch einige Male, bevor er mit geschlossenen Augen und auf die Ablage gestützt inne hielt. Die nächsten Sekunden konzentrierte sich der Bassist nur auf das stetige Rauschen des Wassers und darauf, seinen Atem wieder etwas zu normalisieren. Ruhig Ren. Komm wieder runter. Das bringt dich auch nicht weiter. Nach weiteren endlos scheinenden Momenten öffnete er schließlich wieder die Augen und drehte langsam den Wasserhahn zu. Zwar fühlte er sich jetzt nicht wirklich besser, doch spiegelte sein Abbild nicht mehr diese Wut wieder, sondern wirkte im Gegenteil sehr müde, geradezu ausgelaugt. Na dann... Auf in den Kampf. Mit einem letzten abfälligen Blick auf sein eigenes Spiegelbild verließ Ren schließlich wieder den Raum, um sich zu den anderen zurück zu begeben. Diese saßen noch immer in einer heiteren Runde, wobei Ren dennoch wieder einmal auffiel, wie You einen Blick auf seine Armbanduhr warf. Was ist denn bloß heute los mit denen, dass die ständig auf die Uhr spicken?! Können es wohl gar nicht erwarten, dass wir nach hause fahren und sie mir sagen können, dass ich raus bin. So lange, wie er gedacht hatte schien Ren doch nicht vor dem Spiegel im Bad zugebracht zu haben, da Masa offenbar ebenfalls gerade erst an den Tisch zurückgekehrt war und nun die Getränke an ihre jeweiligen Besitzer aushändigte. Da Ren sich von der Seite ihrem Tisch näherte, die in Yous Rücken lag, bemerkte dieser auch nicht die Rückkehr des Bassisten. Spätestens als er die nächsten Worte des Gitarristen hörte wurde Ren dies deutlich bewusst. "Was meint ihr; Ob er wohl schon etwas gemerkt hat? Ich meine, wenn Ren..." Weiter kam You nicht mehr, als Ren laut mit beiden Händen auf die Lehne seines freien Stuhles schlug, sich dann daran festhielt und alle Augen erschrocken auf ihn gerichtet wurden. Das einzige was wohl in Rens Augen stand, war blanke Wut, die zumindest für diesen ersten Moment sogar das Entsetzen und seine Trauer überlagerte. "Nicht einmal zwei Minuten haltet ihr also aus, ohne hinter meinem Rücken über mich zu reden, was?! Für wie doof haltet ihr mich eigentlich?!" Da keiner in der Runde in der ersten Schrecksekunde eine Antwort parat zu haben schien, fuhr Ren laut fort. "Und ich habe allen Ernstes geglaubt, ihr wäret meine Freunde!!" "Seid ihr jetzt glücklich? Ja, ihr habt den idiotischen Bassisten voll erwischt! Er hat nichts gemerkt, obwohl ihr schon lange seinen Nachfolger sucht. Bravo. Herzlichen Glückwunsch!!" In seiner Wut hatte Ren seine Hände so um die Stuhllehne gekrallt, dass die Handknöchel schon weiß hervortraten. "Aber Ren..." "Nichts: *Aber Ren*." Gackt war der erste, der seine Stimme wieder gefunden hatte, doch wurde er von dem aufgebrachten Bassisten direkt wieder unterbrochen. "Es hat sich ein für alle Mal mit dem *Aber Ren*! Es reicht mir. Habt ihr das verstanden?! Vor allem du..." Wütend richtete Ren seinen Blick genau auf Gackt. "Gerade du... Ich habe wirklich mal gedacht... dabei wollte ich nur..." Zu seinem großen Ärger spürte Ren, dass er es kaum schaffte einen vernünftigen Satz zu bilden. Zu sehr tobten verschiedene Gefühle wie ein Orkan in ihm, als er diese dunklen Augen sah. Diese Augen, die sonst immer so viel für ihn über gehabt hatten; in denen er sich zu jeder Zeit verlieren konnte; Und jetzt? Zum ersten Mal wurde Ren bewusst, dass er es seid einiger Zeit nicht mehr schaffte, auch nur das geringste in ihnen zu erkennen. Noch immer konnte er nicht aussprechen, was er mit den letzten Sätzen begonnen hatte, fürchtete sich Ren einfach zu sehr vor dem Schmerz, den ihm dieses Eingeständnis verursachen würde. "Freut euch. Ihr habt endlich geschafft, was ihr schon so lange versucht: Ich bin raus aus eurer Band!" Der Bassist spürte, wie ihm wütende und zugleich verzweifelte Tränen in den Augenwinkeln zu brennen begannen. "Hoffentlich seid ihr zufrieden." Den letzten Satz brachte Ren lediglich noch kaum hörbar hervor, als ihm die Stimme nun auch komplett brach. Mit einem letzten verzweifelten Blick in Gackts Richtung, drehte Ren sich um und lief fluchtartig aus der Bar. Wie der Stuhl, den er dabei von sich gestoßen hatte, polternd zu Boden fiel, hörte der Bassist schon nicht mehr. Draußen angekommen, schlug er blindlings eine Richtung ein und rannte so schnell er konnte, bis er sich, nach Atem ringend einfach irgendwo in einer Seitenstraße an eine Hauswand gelehnt zu Boden sinken ließ. Erst hier merkte er am Rande, dass er schon eine Weile am Weinen war und ihm noch immer Tränen über die Wangen liefen und ungehört zu Boden fielen. Ren konnte einfach nicht begreifen, was gerade passiert war. Obwohl er schon so lange die Anzeichen gesehen hatte und das mitgehörte Gespräch etwas früher an diesem Tag eine Eindeutige Sprache gesprochen hatte, konnte er einfach nicht sagen, wie es so weit hatte kommen können. Was war bloß zwischen ihnen geschehen, das alles so änderte? Wie lange der Bassist noch in dieser Gasse gesessen hatte, wusste er nicht, als er sich langsam wieder auf die Beine zog. Sowohl in seinem Kopf, als auch in seinem Innersten spürte Ren nur eine grausame, kalte Leere, die auch der Regen, der zwischenzeitig wieder eingesetzt hatte nicht wegspülen konnte. Nicht einmal irgendeinen Gedanken konnte er fassen, während er sich auf einen ziellosen Weg durch die regnerische Nacht machte. Als sein Blick auf die schwache, sich durch die Tropfen stetig ändernde, Reflexion seines Gesichtes in einer Pfütze fiel, blieb er allerdings stehen. "Und was sollen wir jetzt machen? Kannst du mir das mal verraten?... Ja, genau das habe ich mir schon gedacht." Leicht frierend schlang der Bassist die Arme um seinen schmalen Körper und trat in die Pfütze, wobei sein Spiegelbild verschwamm und nicht wieder auftauchte, bevor Ren schon an der Pfütze vorbei war und seinen Weg fortsetzte. Der Rothaarige konnte sich an keinen Moment in seinem Leben erinnern, an dem er sich schon einmal derart einsam gefühlt hatte. Normalerweise war seid er denken konnte immer eine Person an seiner Seite gewesen. Vermochte immer, ihn wieder aufzuheitern. Doch auch diese hatte ihm heute den Rücken gekehrt, und nur grausame Einsamkeit hinterlassen. ------------------------------------------ ------------------------------------------ --------- edit: Wie gesagt, dass mit den Gedanken ist hoffentlich nicht zu schlecht, aber ich hatte keine andere Wahl und wusste jetzt nicht, wie ich das besser umschreiben könnte, ohne entsprechende Textpassagen vollkommen zu ändern. Würde mich über Tipps an dieser Stelle sehr freuen, weil ich einen solchen Stil nicht gewohnt bin. danke reni edit, ende --------- So.... *vorsichtig umschau* Bitte bitte bringt mich nicht um *auf den Boden werf* Wie gesagt sind einige Stellen erst heute Nacht entstanden oder umbeschrieben worden. Ich hoffe, dass es trotzdem nicht zu holprig oder unverständlich oder irgendwie anders schlecht geworden ist. Und... o mein Gott... was für ein Ende für ein Kapitel... GOMEN NASAI Ich weiß, dass das eine echt gemeine Stelle ist, und eigentlich wollte ich auch alles in einem Kapi schreiben, aber wie gesagt wollte ich euch nicht noch länger warten lassen. Es tut mir leid und ich werde mich beeilen, dass letzte Kapitel möglichst schnell fertig zu stellen. Es ist auch schon angefangen, ich weiß schon genau, was passieren soll, und es wird nicht mehr so lange sein. Also, ihr werdet hoffentlich nicht lange warten müssen. Versuche es in der nächsten oder sonst übernächsten Woche zu schaffen. So, ich bitte euch trotzdem darum, mir bitte bitte bitte den einen oder anderen Kommentar irgendwie zukommen zu lassen, vor allem weil ich hier wirklich nicht ehr sicher bin, ob ich nicht nur noch scheiße baue. Also dann... Bis ganz bald Eure Reni ^.^v Thanks for everyone who read this or not Kapitel 8: Gefunden oder für immer verloren ------------------------------------------- Welcome Back^^ *in die Runde strahl* Finally^^ Dies ist dann also das letzte und auch längste Kapitel meiner Story. Vielen, vielen Dank, dass ihr noch einmal hierher gefunden habt und mir auch noch nach der langen Zeit treu seid ;_; Und das, obwohl Ren doch ziemlich weinerlich geraten ist *drop* *sich in Grund und Boden schäm* Aber nya... lässt sich nicht mehr ändern >_> Ich möchte euch jetzt gar nicht so lange mit einem großen Vorgelaber aufhalten (am Schluss müsst ihr euch noch genug von mir anhören ^.^; Nur eines noch: In diesem Kapitel wird euch schnell auffallen, dass ich zum ersten Mal räumlich aus Rens Nähe / Sichtweise ausweiche. Ich hoffe, dass es nicht all zu schwer zu verstehen sein wird und dachte einfach, dass dies die beste Möglichkeit ist, das Kapitel zu gestalten und es vielleicht auch ganz gut ist, wenn das letzte Kapitel etwas "heraussticht". Deshalb kleine Änderungen: Zwei solche Striche --------- ---------- Bedeuten, dass hier ein Szenenwechsel stattfindet (räumlich oder auch zeitlich; aber meist ersteres) Und während eines Monologs: "blablabla" "blabla" Bedeutet in dem Fall nicht, dass jemand anderes spricht, sondern soll verdeutlichen, dass der Redner eine kurze Pause macht / zögert. Bei einem Rednerwechsel bleibt wie bisher auch eine Zeile Abstand zwischen den Personen: "blablabla" (Person 1) "blablabla" (Person 2) Gedanken: 'blablabla' Ok... das war jetzt doch wieder mehr, aber ich denke auch ganz wichtige Erklärungen. Nun viel Spaß beim Lesen des letzten Kapitels ^-^ ........................................................................................ ........................................................................................ Kapitel 8: Gefunden oder für immer verloren? Nicht lange nachdem Ren so fluchtartig weggerannt war, war in der zurückgelassenen Gruppe ein hektisches Durcheinander ausgebrochen. Gackt schickte Masa los, sofort die Rechnung zu bezahlen, während Chachamaru das Auto vorfahren sollte. Und keine zwei Minuten später saßen auch schon alle fünf wieder in dem Auto und diskutierten, was zu tun sei, während Chachamaru die Stadt auf dem Weg zu Yous Haus durchfuhr. Da dieses der Bar am Nächsten lag, hatten sie schnell den Entschluss gefasst, Yous Auto von dort zu holen, um sich aufteilen und nach Ren suchen zu können. "Verdammt! Ich hätte es schon längst merken sollen." "Das konntest du nicht Gakkokun, mach dir doch keine..." "Doch! Ich hätte es einfach kommen sehen müssen." "Wenn, dann gilt das für uns Alle. Wir alle haben..." "Aber ich kenne ihn länger als jeder von euch!" Unterbrach Gackt erneut Yous Versuch, den Sänger etwas zu beruhigen. Er konnte und wollte nicht glauben, dass er sich keine Vorwürfe zu machen brauchte. Dafür nagte das schlechte Gewissen einfach zu stark an ihm. Außerdem konnte er den letzten Blick des Bassisten einfach nicht aus seinem Kopf verbannen, so als hätte er sich direkt in seine Netzhaut gebrannt. Aber, so viel Wut auch aus diesem Blick zuerst gesprochen hatte, war es nicht das, was Gackt so schmerzte und ihm nicht mehr aus dem Kopf ging. Nein, in dem Moment wo Rens Blick sich mit seinem traf sprach nur noch blanke Trauer und Verletzung aus den sonst so lebensfroh strahlenden Augen des Bassisten. Und genau das tat dem Sänger so weh. Zu wissen, dass er für den Schmerz in Rens Blick verantwortlich war. Dass er diesen Augen, die ihn schon seid Jahren faszinierten, ihren Glanz geraubt hatte, mit seiner Unachtsamkeit und seiner Ignoranz. "Mensch Chacha; Kannst du nicht mal etwas schneller fahren?" 'Ren denkt, ich hätte ihn aus der Band schmeißen wollen und rennt jetzt da draußen bei dem Wetter rum. Dabei war er eh schon krank heute. Ganz egal, was er behauptet hat.' Gackt konnte sich nicht helfen, aber irgendwie hatte er das Gefühl, selbst der Himmel wolle ihm sein Verhalten vorwerfen und trauere mit Ren gemeinsam, während der immer stärker werdende Wind die großen Tropfen vorwurfsvoll an die Autofenster schleuderte. Der Sänger war noch immer in seinen Gedanken versunken, als Chachamaru das Auto endlich auf die Einfahrt zu Yous Grundstück lenkte. Doch in dem Moment, in dem der Gitarrist den Motor ausstellte, war Gackt sofort aus seiner Gedankenwelt zurückgeschnellt und konzentrierte sich auf die Unterhaltung mit den anderen. "Also gut. Am Besten fährst du bei Ren zu hause vorbei, Masa. Vielleicht haben wir ja Glück, und er ist einfach nach hause gegangen. Chacha, du fährst Masa. Wenn Ren nicht da ist, dann kann einer von euch dort warten, während der andere mit dem Auto weiter nach ihm sucht." Nun wandte sich der Leader an die anderen Beiden. "You, du kannst dann am Besten mit deinem Auto losfahren und suchen. Wenn du Regenschirme hier hättest, wäre das echt perfekt. Dann kann ich zu Fuß los. So lassen sich die Seitengassen und Plätze besser absuchen." "Ich wäre dir echt dankbar Toshi, wenn du es mir gleich tun könntest. Ginge das in Ordnung?" Es dauerte keine einzige Sekunde, bis Gackt auf seine Ausführungen ein einstimmiges Ja erhielt. Jeder der Anwesenden machte sich Gedanken um den Bassisten und wollte ihn schnellstmöglich suchen und finden. So waren auch alle schon wenige Minuten später wieder unterwegs, wobei Gackt und Toshi jeweils mit einem Regenschirm von You ausgestattet waren. Wie abgesprochen fuhren Chacha und Masa zu Ren nach hause und You nahm Toshi ein Stück mit zu einem Park, von dem aus dieser die Suche anfangen wollte, während Gackt sich in die Richtung aufmachte, aus der sie vor keinen 10 Minuten mit dem Wagen gekommen waren. Auf seinem Weg ließ Gackt sich jede Möglichkeit durch den Kopf gehen, welche Richtung Ren eingeschlagen haben könnte. Doch je mehr er nachdachte, desto aussichtsloser erschien dem Sänger diese Art der ziellosen Suche, wusste er ja nicht einmal, ob Ren einen Weg in seine Richtung eingeschlagen hatte, oder im Gegenteil weiter von ihm weg. 'Verdammt Ren. Warum hast du mir denn nicht einmal die Zeit gelassen, dir das ganze zu erklären? Nein... Dir kann ich wirklich keine Schuld geben. Ich allein habe alles versaut! Mir hätte viel früher auffallen müssen, wie sehr sich dein Verhalten in der letzten Zeit verändert hat.' Wütend über sich selber bog der Sänger in eine kleine Seitenstraße ab. 'Wie konnte ich das nur übersehen. Wie konnte ich nur so blind sein?! Nein... das ist nicht richtig. Wie konnte ich diese Veränderung nur ignorieren und mir einreden, dass läge alles an meiner Einbildung?' Während Gackt sich immer wieder verzweifelt die Frage stellte, wieso er nicht schon viel früher bemerkt hatte, wie gravierend die Veränderung an dem Bassisten eigentlich war und warum er nicht mit ihm darüber gesprochen hatte, waren Chacha und Masa gerade vor dem Haus des Rothaarigen angekommen und stiegen aus dem Auto aus. Masa war der erste an der Haustür und begann sofort, mit der Faust gegen diese zu schlagen und gleichzeitig auf Sturm zu klingeln, obwohl hinter den Fenstern absolute Finsternis herrschte und auch sonst nichts auf die Anwesenheit von Ren hinwies. "Ren? Ren; Wenn du da bist, dann mach auf! Bitte Ren. Lass uns doch wenigstens erklären. Das ist alles nur ein Missverständnis!...REN!" Mittlerweile war auch Chacha bei Masa an der Tür angekommen und sah skeptisch von dem Gitarristen zu dem dunklen Fenster direkt neben der Tür. "Masa; Ich glaube nicht, dass er da ist. Und selbst wenn, macht er sicher nicht auf. ... Masa!" Als er keine Beachtung von dem Schwarzhaarigen bekam, drehte Chacha ihn an der Schulter zu sich herum, sodass Masa endlich aufhören musste, die Tür zu malträtieren. Lange sahen sie sich nur stumm an, bis Masa schließlich doch die Frage aussprach, die beide beschäftigte. "Und wie sollen wir dann wissen, ob er zuhause ist oder nicht?" "Tja... Vermutlich überhaupt nicht, wenn wir nicht reinkom..." "Das ist es!" Erschrocken zuckte Chacha zusammen, als Masa ihn plötzlich so laut unterbrach. "Wie? Was ist es?" "Na, wir werden einfach reingehen und selber nachsehen." Sprach Masa seine Idee schließlich aus. Den verwirrten Blick seines Gegenübers ignorierte er dabei geschickt und ging ein paar Schritte über die Veranda, bevor er sich an einer Stelle hinhockte und begann, die Bretter einzeln abzusuchen. "Sag mal, Masa... Was treibst du da eigentlich?" Masa beantwortete die Frage des anderen nur beiläufig, während er zielstrebig weitersuchte. "Ren hatte doch gestern seine Schlüssel verlegt, weißt du noch? Na jedenfalls hatte er sie heute auch noch nicht und hat stattdessen einen Zweitschlüssel benutzt, den er unter einem Brett versteckt hat. Das muss eigentlich hier irgendwo...Aha! Da ist er ja." Auf der einen Seite war Masa zwar froh, dass er von dem Schlüssel wusste und dass er diesen wieder gefunden hatte, doch andererseits musste der Gitarrist sich eingestehen, dass er wohl insgeheim gehofft hatte, den Schlüssel nicht unter dem Brett anzufinden. Denn das hätte geheißen, dass Ren hier gewesen sein musste und sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in seinem Haus aufhielt. Das hätte zwar auch bedeutet, dass Ren sie ignorierte und im Moment nichts von ihnen wissen wollte, aber er würde wenigstens nicht mehr alleine durch diese mehr als ungemütliche Nacht wandern. 'Wer weiß, was ihm passieren kann, wenn er nicht aufpasst wo er hinrennt... Er war doch so durcheinander, als er davongelaufen ist.' Vollkommen in Gedanken nahm der Schwarzhaarige den Schlüssel schließlich mit zur Tür und betrat gefolgt von Chacha die Wohnung ihres Bassisten. Im Haus selber war es genauso stockfinster, wie es von Außen ausgesehen hatte, bis Masa das Licht anschaltete und erneut nach Ren rief. Doch wie erwartet kam keine Antwort des Rothaarigen und nach einer erfolglosen Suche durch jedes der Zimmer stand für Masa und Chacha fest, dass er nicht zu hause war. "Willst du hier bleiben, oder lieber mit dem Auto weitersuchen?" Im ersten Moment bekam Masa die Frage des Gitarristen nur am Rande mit, drehte sich aber dennoch halb unbewusst und mit einem fragenden Blick zu Chacha um, der ihn erwartend ansah. Doch mit einem Mal, wie als wenn ein Schalter in seinem Kopf umgeschnellt wäre, begriff Masa, was der andere von ihm wollte. "Nein, ich kann jetzt beim besten Willen nicht untätig hier herumsitzen. Ich mache mich wieder auf die Suche und du wartest hier. Geht das klar?" Als Masa sich mit diesen Worten schon zum Gehen wenden wollte, fiel ihm noch etwas ein und er hielt mitten in der Bewegung inne. "Denkst du daran, gleich die anderen anzurufen? Nur damit sie auch Bescheid wissen." ---------------------------------------- ---------------------------------------- "Also dann viel Glück bei der Suche." "Ja, dir auch. Du meldest dich doch sofort, sobald es etwas neues gibt?" Wie zur Bestätigung dieser Frage hielt Toshi sein Handy hoch und nickte kurz, nachdem er die Tür von Yous Wagen schon hatte ins Schloss fallen lassen. You sah noch kurz seinem Bandkollegen hinterher, wie dieser sich mit aufgespanntem Schirm versicherte, dass kein Auto kam und dann in leicht gebückter Haltung über die Straße eilte, um auf der anderen Seite in einem nur spärlich beleuchteten Park zu verschwinden. Als er Toshi so aus den Augen verloren hatte, startete You seinen Motor wieder und fuhr los, bereits in Gedanken versunken, wo er wohl am Besten mit der Suche nach dem rothaarigen Bassisten anfangen sollte. --------------------------------------------- --------------------------------------------- "Verdammt!" Gerade stieg You wieder in seinen Wagen, den er vor ihrem Studio abgestellt hatte. Mittlerweile viel ihm wirklich kein Ort mehr ein, an dem er noch suchen könnte. "Wo bist du nur Baka?" In dem Moment, als You diese Frage laut in das Dunkel der Nacht stellte klingelte sein Handy. Am anderen Ende der Leitung meldete sich Chacha. ----------------------------------------------- ----------------------------------------------- Kaum eine Sekunde hallte "Rocket Dive" durch die ansonsten stille Nacht, bevor Gackt auch schon sein Handy aus der Tasche gerissen und abgehoben hatte. "Ja? You? Was ist, hast du ihn? [...] Verdammt! Warum rufst du dann [...] ach so... Er ist also immer noch nicht zu hause? Ich verstehe." You konnte deutlich die Besorgnis aus der Stimme des Sängers hören, doch was sollte er ihm schon anderes sagen, als das, was Chacha ihm am Telefon berichtet hatte? Aber auch das Schweigen seitens You bestätigte Gackts Frage ausreichend. Eine Weile hing jeder der beiden seinen eigenen Gedanken nach und nur ein statisches Rauschen füllte die Leitung, bis You einen anderen Vorschlag hatte. "Und was, wenn wir einfach die Bars durchsuchen in der Nähe von der, in der wir gemeinsam waren?" You wartete kurz, setzte dann allerdings erneut an, als keine Reaktion vom anderen Ende der Leitung kam. "Vielleicht ist Ren ja nicht weit gekommen und weil er sauer und enttäuscht war wollte er..." "Nein sicher nicht!" Unterbrach schließlich doch Gackts Stimme knapp aber umso bestimmter Yous Gedanken. "Er spült seinen Frust nicht einfach herunter. Das ist einfach nicht..." Noch ehe er den begonnenen Satz auch beendete kam Gackt eine Idee. "You? Dreh sofort um und hol mich hier ab. Ich bin jetzt im vierten Block an der Ecke zum dritten." "Wie? Aber..." "Frag jetzt nicht nach You. Komm einfach her. Ich erklär's dir dann im Auto." Und damit hatte Gackt auch schon aufgelegt und zählte fast schon die Sekunden, bis zur Ankunft des ihm vertrauten Autos von You. Jetzt im Nachhinein hätte sich der Sänger am liebsten selbst geohrfeigt. "das ist einfach nicht Rens Art." Das hatte er vorhin noch zu You sagen wollen. Und es stimmte; sich in die nächste überfüllte Bar zu hängen und besinnungslos zu saufen, war wirklich nicht die Art des Bassisten. Aber Gackt kannte seinen Freund auch schon lange genug, um zu wissen WAS dessen Art war. Dass er da nicht schon viel eher drauf gekommen war! Endlich erschien das erwartete Auto hinter einer Kurve und hielt direkt neben Gackt, der sofort einstieg und You auftrug zu wenden. Als die beiden so wieder in anderer Richtung unterwegs waren, begann der Sänger zu erklären, was ihm eingefallen war, das ihn dazu brachte zu glauben, wo Ren sich aufhielt. Allerdings blieb er in den Ausführungen recht vage und unterbrach sich selber hier und da, um You Anweisungen zu geben, wie er zu fahren hatte. Dabei musste Gackt sich nach einiger Zeit immer öfter erst orientieren, hatte sich die Gegend doch teilweise schon sehr verändert. Wie lange ist es her, seit Gackt das letzte Mal hier gewesen ist? Auf jeden Fall einige Jahre. Und trotzdem sagte ihm etwas, dass Ren einfach nirgendwo anders sein konnte. Seit ihm dieser Gedanke gekommen war, war er sich in jeder Sekunde die verstrich sicherer darüber geworden. Und je sicherer er sich wurde, desto wütender wurde er auch über sich selbst, dass er nicht eher an diese Möglichkeit gedacht hatte. "Hier muss es irgendwo sein. Fahr bitte langsamer You." Wandte sich Gackt schließlich nach einigen stillen Momenten wieder an den Fahrer, wobei er allerdings nicht eine Sekunde seine Augen von der Dunkelheit nahm, die ihr Auto und die Straße umgab. Er suchte jeden Winkel nach etwas Bekanntem ab, bis er den alten Platz entdeckte, den er gesucht hatte. Als er Sekundenlang seine Augen darüber hin und her wandern ließ, ohne etwas zu entdecken, klopfte sein Herz immer schneller vor Angst, er könne sich doch getäuscht haben, als er schließlich eine dunkle Siluhette sich schwach vom Hintergrund abheben sah. "You, stopp! Da ist er!" Obwohl You noch nicht erkannte, wo Gackt ihren Freund entdeckt zu haben glaubte, reagierte der Gitarrist sofort und trat auf die Bremse. Und noch ehe das Auto vollkommen zum Halten gekommen war, hatte Gackt schon seine Tür geöffnet und stieg aus dem noch langsam rollenden Wagen. Doch nachdem er anfangs beinahe gerannt war, verlangsamten die Schritte des Sängers schnell, während sein Herz so laut zu rasen begann, dass er glaubte, es müsse sogar die Mischung aus lautem Wind und prasselndem Regen übertönen. Von der Person, dessen Siluhette er gesehen hatte konnte Gackt nicht das geringste erkennen. Und wenn er ehrlich zu sich selber war, dann konnte er nicht einmal mit Bestimmtheit sagen, dass er wirklich eine Person gesehen hatte und nicht nur irgend einen Schatten. Aber es MUSSTE einfach Ren sein. Das spürte er. ------------------------------------------------------ ------------------------------------------------------ Wie lange er jetzt schon hier im Regen saß, konnte Ren beim besten Willen nicht mehr sagen, hatte er längst alles Zeitgefühl verloren. Um genau zu sein hatte Ren im Moment jegliches Gefühl überhaupt verloren, ganz als haben die hunderte und aberhunderte Regentropfen, die auf ihn niederprasselten, sie einfach von ihm fortgespült und nur Leere hinterlassen. Und irgendwie genoss der Bassist diese innere Leere, war sie doch weit besser zu ertragen, als der Schmerz, der ihn zuvor noch ausgefüllt hatte. Nachdem Ren eine ganze Weile an der Mauer in irgend einer dunklen Seitengasse gelehnt und in den Himmel gestarrt hatte, war er schließlich irgendwann wieder zu einer belebten Straße gegangen und hatte sich ein Taxi heran gewunken. Sein Portemonnaie hatte er schließlich dabei und nachdem er letztendlich mit seiner Ex-Band abgeschlossen hatte, wollte er nichts anderes, als wieder nach hause zu fahren und diesen Tag zu vergessen. Doch als er dort ankam sah er, dass in seiner Wohnung Licht brannte und ein ihm nur allzu bekannter Wagen auf seiner Auffahrt stand, noch ehe er vollkommen aus dem Taxi gestiegen war. Dies ließ eigentlich nur eine mögliche Schlussfolgerung zu, obwohl sich der Bassist absolut nicht vorstellen konnte, warum sie ihn nicht wenigstens jetzt in Ruhe lassen konnten. Jedenfalls hatte er auch nicht die geringste Lust, das herauszufinden, weshalb Ren kurzerhand zurück in das Taxi gestiegen war. "Ich habe es mir anders überlegt. Fahren sie bitte wieder los." "Natürlich. Sehr gerne Sir, aber wohin..." "Das ist mir im Moment vollkommen egal. Hauptsache erst einmal hier weg, alles andere überlege ich mir unterwegs." Ren konnte zwar die leichte Verwirrung in den Augen des Fahrers sehen, aber dennoch bog der Mann wieder in den Straßenverkehr ein und fuhr die Straße entlang, ohne Ren eine weitere Frage zu stellen; Wunderte ihn vermutlich eh nichts mehr sonderlich an seinem klitschnassen Fahrgast. Auch als Ren nach einiger Zeit noch immer stumm seinen Gedanken nachhing, machte der Fahrer keine Anstallten noch einmal nachzuhaken. Doch mit einem Mal kam dem Bassisten eine Idee und er wandte sich schließlich wieder an den Fahrer. "Ok, ich weiß jetzt, wo es hingehen soll. Biegen sie erst einmal an der nächsten Kreuzung links ab." Während der Mann tat, wie ihm aufgetragen wurde, überlegte Ren, welche Straße ihm in der Nähe von ihrem Zielort noch namentlich einfiel und nannte sie dann dem Fahrer. -------------------------------------------- -------------------------------------------- "Sind sie sicher, dass wir hier richtig sind? Oder soll ich vielleicht warten?" So ganz schien der Fahrer noch nicht zu glauben, dass Ren wirklich hier herausgelassen werden wollte, was wohl auch daran lag, dass es in dieser Gegend außer zu einer Firma gehörigen Wohnhäusern nichts gab. Doch als der Bassist seine Entscheidung noch einmal bekräftigte und ihn auszahlte, zuckte der Mann noch einmal mit den Schultern und fuhr schließlich wieder los. Nachdem das Taxi verschwunden war, wandte der Bassist sich schließlich nach einer kurzen Orientierungsphase auch zum Gehen und fand fünf Minuten später schließlich auch, was er gesucht hatte: einen kleinen Spielplatz für die Kinder, die in den anliegenden Gebäuden wohnten. Eigentlich hatte er den Platz bei weitem nicht in einem so guten Zustand erwartet, doch wurde er ganz offensichtlich vor einer Weile saniert, so neu wie die Geräte aussahen. Das einzige was fehlte, war eigentlich noch die eine oder andere Lampe; Vor allem für die dunklere Jahreszeit. Einige Momente stand Ren nur stumm am Eingang, schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Prasseln des Regens und den Geruch aus einer Mischung von nassem Gras und Sand. Irgendwie hatte die Atmosphäre eines nächtlichen Spielplatzes schon immer eine beruhigende Wirkung auf ihn gehabt, die heute durch den stetigen Regen noch verstärkt wurde. Nachdem der Rothaarige noch ein paar Atemzüge lang diese, für Tokio ungewohnte, Ruhe genossen hatte, öffnete er wieder die Augen und ging fast automatisch zu einer der Schaukeln am hinteren Ende des Platzes, wo die Beleuchtung nicht mehr hinreichte, um sich darauf nieder zu lassen. -------------------------------------------- -------------------------------------------- Und seitdem saß er hier, in seine eigene kleine Welt versunken, ohne noch viel von seinem Umfeld wahrzunehmen. Ihm war auch egal, wer ihn in diesem Moment hier sitzen sehen konnte und was derjenige von ihm denken würde. Mal ganz abgesehen davon, dass sich bei diesem Wetter kaum jemand vor die Tür wagte, wenn es nicht unbedingt sein musste. Und ein Abstecher auf einen Spielplatz gehörte wohl kaum zu solchen wichtigen Gründen, das Haus zu verlassen. Ren hing einfach seinen Gedanken nach. Warum hatte er das Ganze überhaupt so weit ausarten lassen und war nicht schon viel früher gegangen. Am Anfang, als er die Veränderungen des Sängers bemerkte oder spätestens an diesem Nachmittag, als er eindeutig hörte, dass sie beabsichtigten ihn zu ersetzen? Eigentlich kannte Ren die Antwort darauf schon. Sehr lange sogar, doch gestand er sie sich erst jetzt ein. Er KONNTE die Band einfach nicht verlassen und hätte alles in Kauf genommen, nur um jede mögliche Minute bis zu seinem Austritt herauszuzögern. Denn solange konnte er wenigstens in seiner Nähe sein. Ja, er hatte sich schon länger in seinen besten Freund verliebt. Nein, verliebt war nicht das richtige Wort. Er liebte den Sänger. Alles an ihm. Seine Stimme, seine Art zu lachen, wenn die Kameras erst einmal aus waren. Seine Art, wie er sich aufregte, wenn man nach einem Fehler oder einer seltsamen Antwort von ihm lachte, nur um zu überspielen, wie sehr er sich genierte, obwohl seine roten Wangen und sogar Ohren ihn doch immer verrieten. Wie er sich um die Menschen sorgte, die ihm etwas bedeuteten und wie er sich in seine Arbeit vertiefen, alle seine Gefühle in einen Song legen konnte. Deshalb hatte Ren nie von sich aus die Band verlassen können. Weil Gackt ihm schon lange mehr bedeutete, als irgendjemand oder irgendetwas anderes auf der Welt. Auch wenn er nie eine Erwiderung seiner Gefühle hatte erwarten können, war es für ihn schon genug, einfach in der Nähe des Sängers sein zu dürfen, zu den Menschen zu zählen, die ihm etwas bedeuten, zu seiner Arbeit und zu seinem Leben gehören zu können. Doch das war jetzt alles unwiederbringlich vorbei. Während sich diese Erkenntnis immer realer in Rens Gedanken festsetzte, bekam er überhaupt nichts anderes mehr mit. Das einzige, was Ren bemerkte war, als plötzlich der Regen aufhörte, obwohl man noch hören konnte, wie die Tropfen von den durchnässten Bäumen und Klettergerüsten zu Boden fielen. Aber waren es wirklich nur diese? Obwohl er sich nichts weiter dabei dachte, verleitete ein seltsames Gefühl den Bassisten dazu, seine Augen, die Richtung Boden gewandt waren wieder zu öffnen. Und das erste, was er sah war, dass er nicht mehr alleine war. Noch im selben Moment, in dem ihm dies und die Tatsache, dass der Regen noch gar nicht aufgehört hatte, bewusst wurden, hörte er auch den verschnellten, leicht unregelmäßigen Atem, der ebenso sicher zu der Person direkt vor ihm gehörte, wie das Paar Schuhe, auf das sein Blick gefallen war und der Regenschirm, der ihn nun offensichtlich vor den Regentropfen schützte. Ren musste nicht lange überlegen, um wen es sich hier handelte, breitete sich doch sofort das ihm nur allzu gut bekannte Kribbeln von seinem Magen über seinen ganzen Körper aus, so wie immer, wenn er in seine Nähe kam. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass es auch eben dieses Gefühl war, das ihn überhaupt dazu veranlasst hatte, die Augen zu öffnen. Dennoch hob Ren seinen Blick nicht, blieb statt dessen stumm und reglos sitzen. "Hey... Wenn du hier noch lange so durchnässt im Regen rum sitzt, holst du dir noch den Tod, Yellow." Als sein Gegenüber endlich die Stimme erhob klang sie ungewohnt unsicher, fast schon ängstlich. Ein kurzes, nervöses Lachen bestärkte diesen Eindruck noch zusätzlich. Dennoch reagierte Ren nicht. Unsicher, was er sagen oder wie er sich verhalten sollte. Warum war Gackt überhaupt hier. Und warum um alles in der Welt musste er jetzt diesen Spitznamen verwenden? Wollte er Ren etwa für dumm verkaufen? Nein, dafür klang der Sänger irgendwie zu seltsam. "Ich... Nein. Wir alle; haben dich gesucht, Ren." Erneut eine Pause, in der der Sänger sein Gewicht von einem auf den anderen Fuß verlagerte; Noch so eine irritierende, ungewohnte Geste. "Das eben... Das war alles ein Missverständnis... Wir hatten nie vor... Ich würde doch niemals..." *Schweigen* "Kannst du mich denn nicht wenigstens ansehen? Ren!" Der Bassist musste leicht zusammenzucken, als er die Betonung auf seinem Namen hörte, die der Stimme von Gackt einen geradezu verzweifelten Ton zu verleihen schien, welcher den Bassisten richtiggehend schmerzte. Warum sprach er so? Und warum war er eigentlich ausgerechnet hierher gekommen? "Wie hast du mich überhaupt hier gefunden?" Ren konnte selber nicht glauben, dass diese Worte gerade seinem eigenen Mund entkommen waren. Sie klangen so seltsam leer in seinen Ohren. Überhaupt nicht, wie seine eigene Stimme. Und genau genommen auch nicht so, als erwarte er wirklich eine Antwort auf seine Frage. Und dennoch bekam er sie. "Da fragst du noch? Seit ich dich kenne bist du immer hierher gekommen, wenn irgend etwas mit dir nicht stimmte." "Meist war es Stress zu hause oder in der Schule. Aber auch, wenn du einfach nachdenken wolltest." "Ihr habt in einem Haus ziemlich weit dahinten gewohnt, weißt du noch. Nicht lange. Gerade, als wir uns kennen gelernt haben seid ihr dort eingezogen und nur für ein Jahr oder so, bis dein Vater ans andere Ende der Stadt versetzt wurde und ihr wieder umziehen musstet. Aber du bist auch noch Jahre später immer hierher gekommen. Selbst als wir schon auf der Highschool waren." "Jedes Mal wenn niemand wusste, wo du dich aufhältst oder du mal über einen längeren Zeitraum verschwunden warst, weil du es zu hause nicht ausgehalten hast, wusste ich, wo ich dich finden kann. Ich bin dann immer hierher gekommen und habe eine Weile bei dir gesessen. Geredet haben wir nicht. Das mussten wir überhaupt nicht. Wir haben uns auch so verstanden. Und nachdem wir eine Weile einfach hier gesessen und in den Himmel gestarrt haben habe ich dich mit zu mir genommen." Gackt sprach in einem Ton, in dem er genauso gut hätte zu sich selber sprechen können, während er sich an ihre früheren Zeiten erinnerte. Es stimmt. Ren war immer hierher gekommen. Eigentlich um alleine zu sein. Damit er nachdenken konnte oder einfach nur um seine Ruhe zu haben. Aber irgendwie hatte er damals auch immer gewusst, dass Gackt genau wusste wo er ist und er mit höchster Wahrscheinlichkeit früher oder später hier auftauchen würde, um nach ihm zu sehen. Und dieses Wissen hatte ihn irgendwie immer beruhigt, ihm ein warmes und geborgenes Gefühl gegeben, dass er schon fast vergessen hatte. Konnte es sein, dass er deshalb gerade in der heutigen Nacht wieder hierher gekommen war? Weil er dieses Gefühl unbewusst wieder suchte und ihn diese Sehnsucht zurück in seine Jugend geführt hatte? Hatte er denn damit gerechnet, dass auch Gackt sich an diese Zeit erinnern und wieder hierher kommen und nach ihm sehen würde? Wollte er denn unbewusst von ihm hier gefunden werden? Ren war sich einfach nicht sicher. Und auch die Stimme Gackts, die Erinnerungen an die schöne Zeit, die er in Ren wachrief, die ganze Situation, die so vertraut und doch so anders zugleich war, das alles half dem Bassisten nicht gerade dabei, auf eine Antwort zu kommen. Verwirrte ihn zusätzlich noch und ließ ihn beinahe in seinem Gefühlschaos untergehen. Dass Gackt vermutlich noch immer auf eine Reaktion von ihm wartete, wurde Ren bei seinen Gedanken gar nicht richtig bewusst. Doch mit einem Mal war Gackt in eine leichte Hocke gegangen und hatte seine freie Hand unter Rens Kinn gelegt, sodass er ihn mit sanftem Nachdruck dazu bringen konnte, den Kopf zu heben. Wie Strom durchfuhr den Rothaarigen diese Berührung, doch traute er sich nicht auch die Augen zu heben, weil er fürchtete, was er in ihren dunklen Gegenstücken sehen könnte. "Bitte Ren... Es... Das ist alles meine Schuld. Aber du musst mir glauben, dass es nicht so ist, wie du denkst... Es tut mir leid." Ob er wollte oder nicht, so konnte Ren nicht anders, als Gackt nun doch mit einem verletzten, aber ebenso verunsicherten Blick fragend anzusehen. Es sah so aus, als wenn es dem Sänger wirklich ernst war mit dem, was er sagte, doch konnte Ren sich das ganze trotzdem nicht erklären. Der neue Mix aus Unglaube und neu gewonnener Hoffnung trieb Ren erneut Tränen in die Augen. Und ob er glauben wollte, dass alles nur ein Missverständnis war. Mehr noch als alles andere auf der Welt. Doch hatte er Angst wieder verletzt zu werden. "Aber..." Weiter kam der Bassist nicht mehr, als er unvermittelt wieder dem Regen ausgesetzt war und in die Arme des anderen gezogen wurde, während der schwarze Regenschirm, den der Sänger bis dahin schützend über ihn gehalten hatte, zu Boden fiel. Das Ganze ging einfach viel zu schnell, als dass der völlig überraschte Ren auch nur ansatzweise hatte reagieren können. Doch versteifte er sich automatisch unter dem unerwarteten Kontakt. "Nein, Kein Aber. Komm jetzt mit nach Hause. Die anderen machen sich auch alle Sorgen um dich." "Ich verspreche dir auch, dass ich dir alles erklären werde, aber bitte... Komm jetzt erst einmal mit. Und wein bitte nicht mehr." Er konnte zwar nicht sagen, ob es an der sanften, bittenden Stimme des anderen lag, an der angenehmen Wärme, die dessen Körper ausstrahlte, an beidem zusammen oder auch an keinem von beidem, aber langsam begann der Bassist, sich zu entspannen; ließ sich sogar noch etwas näher an Gackt sinken, welchem daraufhin ein leises Seufzen entwich, das mehr als nur erleichtert klang. Sekundenlang saßen sie einfach nur so da. Ren war noch leise am Schluchzen und Gackt, der dem Bassisten beruhigend über den Rücken strich, schien geduldig zu warten, bis der Kleinere wieder ruhig geworden war. "Komm. Lass uns nach hause gehen, ja?" ------------------------------------------------- ------------------------------------------------- Kurz darauf manövrierte You sein Auto wieder durch die nächtlichen Straßen Tokios. Die anderen hatte er bereits über Handy informiert, dass sie Ren gefunden hatten, bevor die anderen beiden wieder zum Auto gekommen waren. Der Sänger hatte sich zu Ren auf den Rücksitz gesetzt, wo dieser sich zunächst zaghaft, dann nach einer Weile stärker gegen den anderen lehnte und seinen Kopf auf die Schulter des Größeren sinken ließ. Ganz egal, was sich später herausstellen würde. Zumindest in diesem Moment war Ren glücklich und genoss die Nähe von Gackt, nach der er sich schon so lange gesehnt hatte, während dieser sich immer weiter von ihm entfernte. Als sie eine gute halbe Stunde später wieder bei dem Haus des Sängers ankamen, brannte auch schon Licht hinter dessen Fenstern. Und tatsächlich stand Masa nur wenige Sekunden nachdem You seinen Wagen auf die Auffahrt gelenkt hatte, in der Tür, um die drei Ankömmlinge zu empfangen. "Da sind wir endlich wieder." meinte schließlich You, nachdem er den Motor ausgeschaltet hatte, ohne eine Reaktion von seinen beiden Fahrgästen hinter sich bekommen zu haben. Doch als er darauf noch immer keine Antwort erhielt, drehte sich der Gitarrist fragend um und musste unweigerlich grinsen, bei dem Bild, dass sich ihm bot. Ren, der Alkohol ohnehin nicht sonderlich gut vertrug, war nun nach der ganzen Aufregung und dem langen Tag an Gackt gelehnt eingeschlafen, welcher ganz offensichtlich nicht so recht wusste, was er nun tun sollte und You hilflos ansah. Das brachte You allerdings nur noch mehr zum Schmunzeln, als er sich im Flüsterton an den Sänger wandte. "Und, was ist jetzt? Willst du ihn nicht mal langsam wecken?" Der wütende Blick, den You für diese Frage erhielt, sagte wohl mehr als jedes Wort, das Gackt hätte erwidern können, weshalb You nur grinsend mit den Schultern zuckte und die Fahrertür öffnete. Doch anstatt auszusteigen blieb der Gitarrist noch sitzen und beobachtete amüsiert die Bemühungen seines Freundes. Dieser versuchte, nachdem auch er die Tür zu seiner freien Seite geöffnet hatte, mühevoll, ein wenig zur Seite zu rutschen bis er es geschafft hatte, seinen Arm um den schlafenden Bassisten zu legen. Doch war das wohl eher der leichtere Teil dieser Übung, hieß es jetzt für Gackt, irgendwie den anderen mit sich aus dem Wagen zu bekommen, ohne ihn dabei aufzuwecken. Und tatsächlich schaffte Gackt es irgendwie, Ren so in seine Arme zu ziehen, dass er nach einer Weile mit dem Kleineren auf den Armen neben dem Wagen stand. Zu seiner Erleichterung hatte endlich eine Regenpause eingesetzt, hätte der kalte Regen Ren wohl sofort geweckt. Doch so schlief dieser ruhig weiter, was Gackt jedoch mit einem teilweise besorgten Blick bedachte. You, der nun auch ausgestiegen war und beide Autotüren schloss, entging dieser Blick keinesfalls, weswegen er dem Sänger aufmunternd auf den Rücken klopfte. "Na komm schon. Und mach nicht so ein Gesicht, Gakkun. Du weißt, wie schlecht Ren Alkohol verträgt. Und dazu war der Tag auch noch verdammt lang. Da ist es doch kein Wunder, dass er total erledigt ist... Im Gegenteil: Es ist eher ein Wunder, dass er so lange wach geblieben ist." Auch wenn den Sänger diese Aussage nicht so recht zu überzeugen schien, nickte er schließlich halbherzig. Als er und You sich dann endlich in Richtung Haus auf den Weg machten, trat Masa bereits nervös von einem auf den anderen Fuß und machte ihnen schließlich schnell Platz, damit die Beiden eintreten konnten. Als sein Blick dabei über den schlafenden Ren fuhr, entspannte sich seine Mimik jedoch sofort und er konnte ein leichtes Lächeln nicht zurückhalten. "Und? Was sagen sie?" Da Ren eindeutig Fieber bekommen hatte, hatte Gackt sofort seinen Hausarzt angerufen, nachdem er Ren in das große Bett in seinem Schlafzimmer verfrachtet hatte. Während der Arzt den Bassisten untersuchte, wollte Gackt allerdings nicht stören und saß mit den anderen im Wohnzimmer, sprang nun jedoch sofort auf, als der ältere Herr aus dem anliegenden Zimmer kam und ging zu ihm, um eine Antwort zu erhalten. Doch der Arzt machte schnell eine beschwichtigende Geste, bevor er in ruhigem Ton antwortete. "Keine Sorge. Es ist nichts weiter. Ich habe Aoba-San etwas gegen das Fieber gegeben und wenn er sich am morgigen Tag ausruht, sollte eigentlich alles wieder in Ordnung sein. Bis auf eine kleine Erkältung vielleicht." Bei diesen Worten musste Gackt erleichtert aufseufzen, hatte er schon befürchtet, dass sein Freund zu allem Übel auch noch ernstlich krank werden könnte. "Gott sei Dank. Das wird er schon. Dafür werde ich persönlich sorgen." Mit einem höflichen Nicken in die Runde folgte der Arzt schließlich der Geste des Sängers und ließ sich von diesem in Richtung Tür begleiten. "Vielen Dank, dass sie sich um diese Zeit noch extra hierher bemüht haben." "Aber nicht doch. Wozu bin ich schließlich Arzt geworden? Und jetzt legen sie endlich mal diese besorgte Mine ab, verstanden?" Mit einem kurzen Lachen wandte sich der Mann zum Gehen, blieb dann allerdings doch noch einmal stehen, als ihm scheinbar noch etwas einfiel. "Ach. Den Verband an Aoba-Sans linker Hand habe ich auch noch gewechselt, so durchnässt, wie dieser war. Falls sie keinen Verbandskasten haben sollten, habe ich ihnen auch noch zwei Verbände dagelassen." "Haben sie vielen..." "Sie haben sich wirklich schon genug bedankt, Gackt-san." Winkte der Arzt schnell ein und drehte sich wieder zum Gehen. "Also, dann werd ich mal. Ich wünsche ihnen noch eine angenehme Nacht." "Danke. Ihnen auch." Der Sänger wartete noch, bis der Arzt in seinen Wagen gestiegen und um die nächste Ecke gefahren war, bevor er die Haustür schloss und zurück ins Wohnzimmer zu den anderen ging. Kaum dass Gackt den Raum betrat, war You auch schon aus seinem Sessel aufgestanden und zu ihm gegangen. "Na? Bist du jetzt erleichtert Gakkun? Es ist alles in Ordnung. Genau wie ich gesagt habe." "hmm.. ja bin ich schon..." Trotz seiner Worte, die zudem noch eher zögerlich kamen, war Gackt deutlich anzusehen, dass er keinesfalls beruhigt war, woran allerdings wohl kaum Zweifel an dem ärztlichen Urteil die Schuld trug. You konnte gut verstehen, worum sich die Gedanken ihres Bandleaders gerade drehten. Und auch Masa ließ seine Gedanken dazu halblaut von seinem Platz auf dem Sofa her vernehmen. "Hey, jetzt hör auf so ein Gesicht zu ziehen, das gibt nur Falten. Geh lieber und Rede mit unserem Chibi." Mit einem breiten Grinsen fügte der Schwarzhaarige ohne eine Antwort abzuwarten hinzu "Eine Erklärung bist du ihm doch schließlich bestimmt auch noch schuldig, oder Ga-chan?" Bei seinen Worten legte Masa noch eine extra Betonung auf den verhassten Spitznamen des Sängers, wofür er dieses Mal jedoch mit einem leicht verärgerten Blick seitens Gackts davonkam. Und dennoch hatte Masa die gewünschte Wirkung erreicht, als Chacha und Toshi leise hinter vorgehaltener Hand kicherten und auch die Gesichtszüge von Gackt sich endlich etwas lockerten und er sogar schmunzeln musste, als er in Richtung Schlafzimmer ging. "Ja, du hast Recht. Also... will ich wohl mal." Als er die Tür hörte, brauchte Ren nicht extra aufzusehen um zu wissen, wer da zu ihm ins Zimmer gekommen ist. Zwar war es auch still in dem Zimmer, nachdem der Arzt wieder gegangen war, war Ren immerhin alleine und hing einige Momente nur seinen wirren Gedanken nach, die Augen dabei auf den in seinem Schoß gefalteten Händen ruhend. Doch veränderte sich diese Stille jetzt wieder schlagartig und wich dem bedrückenden Schweigen, dass schon zuvor zwischen Gackt und Ren geherrscht hatte. Kurz bevor der Arzt erschienen war, war Ren schließlich wieder aufgewacht. Mit Gackt, der zu diesem Zeitpunkt noch im Schlafzimmer gewesen ist, hatte er jedoch kein einziges Wort gewechselt; Wusste wohl keiner von beiden wirklich, wie er anfangen sollte. Und als es an der Tür geklingelt hatte war Gackt sofort aufgesprungen und nur der Arzt wieder zu Ren in den Raum getreten. Mehrere Sekunden, die sich für Ren wie Ewigkeiten hinzogen, geschah einfach gar nichts, bis der andere sich schließlich auf Ren zu bewegte und sich neben ihn auf die Bettkante setzte. Dann herrschte wieder Stille. Doch schließlich schien Gackt endlich den Mut oder die Worte gefunden zu haben, die er suchte und räusperte sich kurz, was Ren dazu veranlasste, seinen Kopf doch noch dem Sänger zuzuwenden. Allerdings hielt er seinen Blick auf dessen Brust gesenkt, da er sich noch immer fürchtete, dem anderen direkt in die Augen zu sehen. "Also... Ich. Oh man. Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll." Das waren nicht unbedingt die Worte, die Ren als erstes von Gackt erwartet hatte, sofern er überhaupt die geringste Vorstellung vom Ablauf des bevorstehenden Gesprächs gehabt hatte. Und irgendwie machten sie ihn auch nervös. Was konnte es Gackt denn so schwer machen, dem Bassisten die Angelegenheit zu erklären? Hatte er etwa etwas unangenehmes zu beichten? Vielleicht doch entschuldigende Worte, die allerdings Rens schlimmsten Befürchtungen bestätigten? Nein. Das konnte nicht sein... Dann hätte Gackt sich doch nicht so verhalten, als er Ren vorhin gefunden hatte. Oder etwa doch? War es tatsächlich das? Die Ungewissheit und stetig wachsende Nervosität siegten letztendlich doch über die Furcht des Bassisten, sodass dieser einen erwartenden... oder vielmehr hilflosen Blick zu Gackt warf. Gerade so, als habe dieser eine Augenkontakt die innere Sperre aufgehoben, die den Sänger blockierte, sprudelte dieser mit einem Mal los. "Wie kannst du nur denken, dass ich dich aus der Band werfen möchte? Und das auch noch hinter deinem Rücken? Sind wir denn nicht schon so lange Freunde, dass du mich besser kennst?! Ren?" Die Worte von Gackt und vor allem der Tonfall in dem er sie äußerte, trafen Ren härter, als alles, was er erwartet hatte. Man konnte mehr als deutlich hören, dass der Sänger verletzt war. Doch als Ren nicht antwortete, sondern schuldig den Kopf hängen ließ, erhob Gackt wieder das Wort. "Ren. Das würde ich nie tun und das weißt du auch. Oder?" "Und warum dann die Suche nach dem neuen Bassisten?!" Wie von allein waren die Worte gekommen, ohne dass Ren die Frage eigentlich hatte stellen wollen. Und nun war sie draußen und hing einige Momente wie ein hallendes Echo in der Luft. Ren, der den Sänger wieder verbittert ansah, konnte deutlich sehen, wie überrascht, beinahe schon geschockt, sein Gegenüber die Worte aufnahm. Und erst nachdem Gackt ein oder zweimal trocken geschluckt hatte, schien er sich in der Lage zu sehen, auf die Frage zu antworten. Doch schon im selben Moment, wie er zu einer Antwort ansetzte, fragte Ren sich, ob er diese überhaupt hören wollte. "Das ist es also? Dann... heute Nachmittag... als du dich an den Scherben verletzt hast, da..." "Ja, da habe ich eure 'Geheimsitzung' mit angehört. Aber euer... nein. Vielmehr DEIN Verhalten war in letzter Zeit auch schon ziemlich aussagekräftig." Mit einem Mal sah Ren eine gewisse Erkenntnis in den Augen des anderen aufleuchten. "Oh. Ren. Das... wieso... Das habe ich doch nicht gewollt. Ich..." Als ihm scheinbar die Worte ausgingen machte Gackt etwas, womit der Bassist wohl als allerletztes gerechnet hatte: Er legte seine Arme um die schmalen Schultern seines Freundes und zog diesen so fest an sich, wie er konnte, ohne Ren die Luft abzudrücken. Dieser war dermaßen überrumpelt, dass er sich nicht dagegen wehren konnte. Doch im Gegensatz zu der Situation auf dem Spielplatz, einige Stunden vorher, verkrampfte Ren sich nicht, sondern schloss einfach die Augen und lauschte auf den unruhigen Herzschlag des anderen. "Ren, das verstehst du vollkommen falsch. Es tut mir leid, dass ich es habe so aussehen lassen und mein Verhalten in letzter Zeit... wirklich." Sowohl Gackts Worte, als auch seine sanfte, fast geflüsterte Stimme schafften es jedoch noch nicht, Ren endgültig zu überzeugen; Klang für ihn alles doch viel zu gegensätzlich, als irgend einen Sinn zu ergeben. "Ja, wir haben einen Bassisten gesucht." Ren war es, als würde sein Herz stehen bleiben, als ihn diese Worte ohne jede Vorbereitung trafen, doch Gackt, der scheinbar die Veränderung des Bassisten merkte, fuhr schnell fort. "Aber es ist nicht, wie du denkst. Niemals wollten wir dich ersetzen... Ich konnte dich nur nicht bitten, diesen Song zu spielen." Fast war es Ren, als konnte er bei dem letzten Satz ein ganz leises Lachen hören, was in ihm nur noch mehr Fragezeichen aufblinken ließ. "Wie hätte ich dich denn bitte fragen können?" Setzte Gackt nach einer kurzen Pause wieder ein. Seine Stimme war mittlerweile so leise geworden, dass Ren Schwierigkeiten bekam, ihn zu verstehen. Dennoch war er sich dieses Mal sogar sicher, ein kurzes Auflachen zu hören. "Es sollte doch eine Überraschung für dich sein." "Was?" "Aber das habe ich wohl gründlich verbockt, wie?" Gackt schien Rens überraschte Frage nicht einmal wahrzunehmen, bis der Bassist erneut die Stimme erhob. Dieses Mal etwas energischer. "Wovon redest du eigentlich?" Erst jetzt hielt Gackt inne und drückte Ren wieder etwas von sich, sodass er ihm in die Augen sehen konnte. Deutlicher Unglaube in den eigenen stehend. "Sag nicht, dass du das vergessen hast, Ren... Nee oder? Das wär ja wieder typisch für dich." Je länger er redete, desto mehr schlich sich ein unverkennbares Grinsen auf Gackts Lippen, dass er sich nicht verkneifen konnte, oder wollte. Und als der Sänger Rens immer noch fragenden Blick sah, verbreiterte sich das Grinsen sogar noch etwas, bevor er einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr warf. "Happy Birthday Ren-Chan." "Bitte... was?!" Ren konnte nur noch verständnislos Blicken, während sein Gegenüber in ein amüsiertes Kichern verfiel. Erst nach einigen Sekunden, in denen der Sänger nicht in der Lage war, irgend etwas zu sagen, schaffte Ren es endlich, die einzelnen Puzzleteile, die er gerade bekommen hatte, zusammenzusetzen. 1.Gackt konnte ihn nicht bitten, den Song zu spielen. 2.Es sollte eine Überraschung für Ren werden. 3.Gackt hat ihm zum Geburtstag gratuliert.... Geburtstag? War denn wirklich schon wieder April und das sollte eine Überraschung zu seinem Geburtstag werden? Hatte er Geburtstag? "Ja, du hast seid ziemlich genau einer Dreiviertelstunde Geburtstag, Yellow." Gab Gackt endlich lachend hervor, als habe er die Gedanken seines Freundes ganz genau lesen können. "Du hast es tatsächlich vergessen, was Baka?" Und ob er das vergessen hatte. Ren war viel zu sehr mit den Gedanken an einen gewissen Sänger und dessen merkwürdiges Verhalten beschäftigt gewesen, als an so etwas, wie seinen Geburtstag denken zu können. Erst jetzt viel Ren auch wieder die schöne Melodie ein, die er zunächst bei Masa und später dann bei You gehört hatte. DAS musste das Lied sein, bei dem Ren nicht hatte mitspielen können... und diese schöne Melodie sollte tatsächlich zu einem Lied gehören, das Gackt zu seinem Geburtstag geschrieben hatte? Ren konnte es noch gar nicht glauben, doch würde das dann auch das seltsame Verhalten der anderen diesbezüglich erklären. Weshalb Masa im Auto so geschockt ausgesehen hatte, als Ren ihn nach dem Lied gefragt hatte. Warum Gackt so sauer reagiert hatte, als er bei den Aufnahmen mitbekommen hatte, wie You es in Rens Gegenwart gesummt hatte. Und warum sich You so schnell dafür entschuldigt hatte... Sie alle hatten einfach Angst, die Überraschung für Ren verderben zu können! Während der Sänger noch immer amüsiert lächelte ergab endlich alles einen Sinn für Ren. Doch von einer auf die andere Sekunde erstarb das Lachen von Gackt. "Gomen nasai, Ren. Ich sollte nicht darüber lachen. Ich habe so viel verbockt in der letzten Zeit und dabei wollte ich dir doch nur eine Freude machen." "Nein. Ich..." "Doch, habe ich." Unterbrach Gackt sofort jeden Ansatz eines Widerspruchs des Bassisten. "Und dabei habe ich doch gemerkt, dass du in letzter Zeit nicht mehr du selber bist. Aber ich habe nicht gedacht, dass ich Schuld daran bin... Ich hätte dich darauf ansprechen sollen; mit dir reden und fragen was los ist, aber statt dessen dachte ich du brauchst Zeit für dich. Oder kriegst das wieder alleine hin und habe dich noch mehr alleine gelassen." So als könne er den Augen Rens nicht länger standhalten, wich Gackt dessen Blick aus. Suchte statt dessen seine Hände, die mittlerweile auf seinen Beinen lagen. Doch das war ein Bild, was Ren absolut nicht sehen wollte. Vor allem jetzt, wo er doch verstand, wieso er oft das Gefühl hatte, Gespräche würden unterbrochen werden, wenn er den Raum betrat; warum sich die anderen so verhielten, und was es mit dem neuen Bassisten auf sich hatte. Warum gab Gackt sich denn an allem die Schuld? Hätte er nicht genauso gut zu diesem gehen und ihn auf die Sache ansprechen können? Natürlich hätte er das. Immerhin waren sie schon lange genug Freunde. "Es tut mir leid Ren. Ich..." "Nein, Gakkun. Es ist doch genauso meine Schuld. Ich wusste einfach nicht, wieso du dich so anders verhältst und habe dir misstraut, anstatt mit dir zu reden. Dabei kenne ich dich schon so lange, dass ich es hätte besser wissen sollen und..." Ren verstummte mitten im Satz, als er plötzlich die schlanken Finger des Sängers an seinen Lippen spürte, die ihn zum Schweigen brachten. "Da ist noch etwas, dass ich dir sagen muss, Ren. Es ist nicht so leicht aber..." Der Sänger stockte kurz und suchte sichtlich nach den richtigen Worten, doch unterbrach er Ren hastig wieder, als dieser erneut den Mund öffnete, um etwas zu sagen. "Nein, hör bitte einfach nur zu, ohne etwas zu fragen. Ich muss das jetzt einfach los werden. Bitte... Und wenn du mich unterbrichst, dann verliere ich vielleicht wieder den Mut dazu." Auch wenn Ren den plötzlichen Ernst in der Mimik des Sängers nicht verstand, konnte er sehen, wie wichtig es Gackt war mit dem, was er sagte und wie schwer es ihm viel, weiter zu sprechen. Deshalb schwieg er auch, obwohl sein Herz ihm aus irgend einem Grund bereits bis zum Hals hoch schlug und er seine Fragen nur schwer unausgesprochen lassen konnte. Sein Gegenüber vermied unterdessen wieder jeglichen direkten Augenkontakt und atmete noch einige Male tief durch, als müsse er sich erst einmal beruhigen, um seine Stimme kontrollieren zu können. "Ich... Ren es ist so, dass... Also, es gibt da noch einen anderen Grund, weswegen ich mich seit einiger Zeit dir gegenüber anders verhalten habe. Etwas, dass ich dir schon länger verschweige und das ich mir selber nicht eingestehen wollte." Für ein paar Sekundenbruchteile verfiel der Sänger wieder in ein nachdenkliches Schweigen, nur um dann mit leiser Stimme fortzufahren, als wäre er in ein Selbstgespräch vertieft. "Wir sind jetzt schon so lange befreundet, wir sind zusammen zur Schule gegangen, haben zusammen geübt, zusammen unsere ersten Erfahrungen in einer Band gemacht, sogar zusammen gelebt. Und du warst immer für mich da. Auch in der Zeit, wo es mir am Schlechtesten ging..." "Selbst als ich später bei Malice war und kaum noch Zeit hatte, konnte ich immer zu dir kommen, wenn etwas war. Wenn ich dich angerufen habe bist du immer sofort zu mir gekommen, sogar wenn das hieß, dass du dich in ein Flugzeug setzen und uns hinterer touren musstest. Ich konnte mich einfach immer auf dich verlassen." Während er sprach schlich sich ein leichtes Lächeln auf die Lippen des Sängers, als würde er sich noch einmal an alles erinnern, was die beiden zusammen erlebt haben. Doch verschwand das Lächeln wieder, als Gackt sich leise räusperte und weiter sprach. "Aber... Irgendwie... ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll... hat sich etwas geändert. Weniger an unserer Freundschaft, aber..." Als der Sänger erneut inne hielt und nervös seine Hände knetete, glaubte Ren, man müsse sein Herz noch im ganzen Haus hören können, so laut, wie es gegen seine Rippen schlug. Dabei konnte er sich nicht einmal erklären, warum es so unruhig schlug, doch breitete sich zudem noch ein nervöses Kribbeln in seinem Magen aus, als würde jeden Moment etwas passieren. Nur wusste Ren nicht, ob dieses Gefühl ihm nun etwas gutes oder etwas schlechtes ankündigte. "Meine... Ich... also... Meine Gefühle für dich haben sich geändert." Als Gackt den Satz endlich über die Lippen brachte, presste er ihn derartig schnell hervor, als hoffe er, dass Ren ihn dadurch eventuell überhören könnte. Während seine Hände sich mittlerweile in den Stoff seiner Hose verkrampft hatten, biss sich der Sänger kurz auf die Unterlippe, bevor er mit geschlossenen Augen und gesenktem Kopf fortfuhr. Jetzt allerdings sehr schnell, ganz so als habe der zuletzt ausgesprochene Satz einen innerlichen Damm gebrochen, der den Sänger bis zu diesem Moment noch zurückhielt. "Nicht erst in den letzten Tagen, sondern schon länger. Ich weiß gar nicht mehr, wie es angefangen hat, aber ich habe gemerkt, dass ich mich anders fühle, wenn du in meiner Nähe bist. Nicht, dass ich mich schlecht oder unwohl gefühlt habe. Im Gegenteil. Und ich wollte dir immer nah sein. Habe mich einsam gefühlt, sobald du nicht da warst und... Das hat mir Angst gemacht, verstehst du?" Ein kurzes bitteres Auflachen unterbrach für einen Moment den Redeschwall von Gackt. "Ich kenne dich schon den Großteil meines Lebens und genauso lange sind wir befreundet. Es war nie anders zwischen uns, fast als wären wir Brüder und plötzlich verändert sich alles für mich..." "Hast du eine Ahnung, wie das für mich gewesen ist?" "Ich wusste mit einem Mal nicht mehr, wie ich mich verhalten sollte, was ich denken oder fühlen sollte, oder auch nur, warum plötzlich alles so anders war." "Anfangs habe ich versucht dieses Gefühl zu ignorieren und mich genauso zu verhalten, wie immer, aber ich habe gewusst, dass das nicht lange gut gehen würde, also habe ich mich von dir zurückgezogen. Ich dachte, wenn ich dir eine Weile aus dem Weg gehe, um meinen Kopf etwas klar zu bekommen, würde sich alles wieder normalisieren und so sein, wie immer." An dieser Stelle fuhr sich der Sänger mit der rechten Hand fahrig durch die Haare, nur um seine Finger schließlich in ihnen zu verkrampfen und kurz den Kopf zu schütteln, wie wenn man eine schlechte Erinnerung abschütteln möchte. "Aber ich habe schnell gemerkt, dass das nicht lange helfen würde. Und im Gegenteil, Es ist noch viel schlimmer geworden. Mit jeder Stunde, jeder Minute, die ich nicht bei dir war, habe ich mehr an dich gedacht und wollte bei dir sein. Und wenn wir uns dann wieder gesehen haben, wollte ich dich nur..." Ein kurzes Seufzen unterbrach den Redefluss, als Gackt scheinbar nicht weiter wusste und anders ansetzte. Ren hatte unterdessen mit angehaltenem Atem jedem Wort des Sängers gelauscht. Er konnte einfach nicht fassen, was er da hörte. 'Was versucht Gackt mir zu sagen? Kann es denn wirklich sein, dass er auch...' "Vorgestern..." Mit einem Mal hallte dieses Wort in die Gedanken des Bassisten ein und sein Blick heftete sich sofort wieder an die Züge des anderen, welcher allerdings noch immer mit gesenktem Kopf dasaß und die Augen geschlossen hielt. "Als du viel zu spät und dazu noch total durchnässt angekommen bist, da hätte ich am liebsten... Ich hatte mir Sorgen gemacht und dann... Als du mir in die Arme gestolpert bist, da... Ich wollte dich am Liebsten nie wieder loslassen. Aber ich hatte Angst vor diesem Gedanken. Ich wollte dich doch nicht verlieren. Ich wollte unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen. Aber..." Endlich öffnete der Sänger die Augen wieder und sah Ren direkt in die seinen. "Ich empfinde lange mehr für dich, als nur Freundschaft, Ren. Ich... Ich..." Unfähig auf das *Geständnis* - wenn man so wollte- des Sängers zu reagieren, konnte Ren nur starr zusehen, wie dieser mit sich selber um die nächsten Worte kämpfte und dann schließlich aufzugeben schien, indem er wieder den Blick senkte. Doch schon nach Sekundenbruchteilen schaute er wieder auf und genauso plötzlich konnte Ren eine Hand des Sängers in seinem Nacken und seine warmen Lippen auf den eigenen spüren. Noch bevor der Bassist jedoch richtig realisieren konnte, was da gerade passierte, löste sich der Sänger wieder von ihm und stand hastig, beinahe schon panisch auf. "Gomen nasai... Das habe ich nicht gewollt, Ren. Ich... Ich gehe besser und...." "NEIN!" Als Gackt schon im Begriff war zu gehen, half das Ren dabei, endlich seine Stimme wieder zu finden. Und dieses eine flehende Wort ließ den Sänger noch in der gleichen Sekunde mitten in der Bewegung inne halten. Allerdings wollte, oder traute sich der Sänger nicht, Ren wieder anzusehen. Er blieb einfach stehen, bereits halb zur Tür gewandt und schien zu warten, was Ren sagen wollte. "Bitte geh jetzt nicht, Gakkun." Als der Sänger sich immer noch nicht zu ihm umdrehte, bekam Ren Angst, er könnte einfach gehen und ihn alleine lassen. Gerade jetzt, wo endlich alles für ihn einen Sinn machte. Und nicht nur irgend einen Sinn. Nein, Gackt empfand das gleiche für Ren. Er hatte ihn sogar... "Lass mich jetzt nicht allein. Ich... Ich liebe dich auch. Bitte lass mich nicht wieder allein. Geh nicht." Bei seinen Worten hatte Ren mit beiden Händen die von Gackt gegriffen, die ihm näher war und hielt sich nun an ihr fest, wie ein Ertrinkender an einem Stück Treibholz. "Onegai..." Er konnte spüren, wie der Sänger kurz erstarrte, doch machte dieser keine Anstalten, sich wieder zu Ren umzudrehen, was diesem noch mehr Angst machte. Was, wenn er Gackt jetzt abgeschreckt hatte? Wenn dieser doch nicht dasselbe für ihn empfand? Aber dann hätte er ihn doch nicht... "Onegai... Ga-chan" Ren konnte förmlich spüren, wie die Verzweiflung abermals in ihm hochstieg. Wieso reagierte der andere denn überhaupt nicht? Warum konnte er ihm denn nicht antworten? Doch gerade, als ihm wieder erste Tränen in die Augen stiegen, drehte sich der Größere endlich um, und sah Ren beinahe schon fassungslos ins Gesicht. Doch sehr schnell änderte sich dieser Blick und nahm erleichterte, eher schon glückliche Züge an, bevor er sich nahezu zu Ren auf das Bett fallen ließ und ihn in seine Arme zog. Ganz nah zog er den Kleineren an sich und fuhr mit einer Hand in dessen roten Haare. Einige Sekunden verharrten die beiden einfach so, bis Ren die leise flüsternde Stimme Gackts an seinem Ohr hörte. "Oh Ren, es tut mir so leid. Wenn ich gewusst hätte... Es tut mir leid, dass ich dich so verletzt habe." Mit sanftem Nachdruck drückte Gackt Ren wieder etwas von sich weg und sah ihm lange einfach nur in die Augen. Dann wischte er die letzten Spuren von Tränen aus den feinen Gesichtszügen des Bassisten. "Ren... Ich liebe dich." Das Herz des Bassisten zersprang beinahe vor Glück, als er diese Worte von dem anderen hörte. Wie um seine Worte zu bekräftigen, verschloss Gackt die Lippen des anderen erneut mit seinen eigenen. Dieses Mal jedoch zu einem innigeren und längeren Kuss. Was beide in diesem Moment nicht mitbekamen war, wie die zu einem winzigen Spalt geöffnete Tür des Schlafzimmers ganz leise geschlossen wurde. Auf der anderen Seite gab Masa den anderen aus der Band an, leise zu sein, indem er einen Finger auf seine Lippen legte und brachte sie mit einer Geste dazu, wieder ins Wohnzimmer zu gehen, wohin er ihnen folgte. Dort angekommen blinzelte er mit einem frechen Grinsen in die Runde und fing leise an. "Sieht aus, als müssten wir noch kurz warten, bis wir Ren gratulieren. Gackt hat unserem Chibi gerade sein Geburtstagsgeschenk gegeben." ....................................................................................................... ....................................................................................................... Oh je oh je oh je... Das war jetzt echt mal hart. *Puh* Also... das war dann das letzte Kapitel von "a hard decission" *Konfetti schmeiß* *Bunny Parade Start* (hoffe, die verschieben sich net *lach*) (\_/) - (\_/) - (\_/) (^x^) (^x^)(^x^) (\_/) - (\_/) - (\_/) (^x^) (^x^)(^x^) (\_/) - (\_/) - (\_/) (^x^) (^x^)(^x^) Ich hoffe, dass es euch gefallen hat und bedanke mich auf jeden Fall bei allen, die diese Geschichte bis zum Ende mitverfolgt und mich auch durch einzelne Krisen, meine eigene Namensänderung und über die ganze Zeit hinweg begleitet haben und besonders an alle lieben Leute, die mir einen oder sogar mehrere Kommentare geschrieben und mir damit immer geholfen haben, weiter zu schreiben. Vielen, Vielen Dank euch allen *verneig* Oh man... Ich muss zugeben, dass es wirklich schwer war, das Ende zu schreiben... Warum müssen Männer auch immer so scheißen schlecht sein, wenns um ihre Gefühle und Gespräche darüber geht? *böse zu Gackt und Ren-Chan rüberschiel* Nein ernsthaft. Ich hoffe, dass es einigermaßen gut geworden und hoffentlich auch halbwegs glaubwürdig ist. Ich wusste wirklich nicht, wie ich das Gespräch ablaufen lassen kann, ohne dass es zu kitschig und na ja.... "schwul" rüberkommt *lach* Ich meine... klar, sie sind ja schwul (in meiner Geschichte) aber deshalb müssen sie ja nicht so reden, ne? *drop* Ich hoffe, dass ich noch Feedback bekomme, da mir gerade an dem Schluss doch irgendwie recht viel lag. Und na ja... evtl. gibt es ja auch noch einen kurzen Epilog... der dann aber wohl nicht ganz Jugendfrei werden würd *hust* (natürlich nur, wenn irgend jemand Interesse daran haben sollte). Jedenfalls noch einmal vielen Dank an euch alle und ich hoffe sehr, dass euch meine Geschichte gefallen hat und vielleicht sieht man sich ja auch mal wieder ^.^v Hoffentlich bis bald Eure Kai-Chan m(-_-)m THANKS TO EVERYONE WHO READ THIS OR NOT Epilog: -------- Tadaimaaaaaaa Ich bin nicht wieder in Deutschland.... vorerst, sondern habe es auch tatsächlich mal zu einem Epilog zu dieser Geschichte geschafft... Jeder, den das interessiert, sollte sich bei lighttracer bedanken, da sie mir durch ihre Kommentare, MSN-Gespräche, Sticheleien *g*, aufmunternden Worte, imaginären Arschtritte und vielem mehr den Ansporn gegeben hat, das hier überhaupt zu schreiben. Und nicht zuletzt: tatatatataaaaaaaaaaaam Hat sie den Rest des Epiloges geschrieben. Dazu gab es verschiedene Gründe, die nur uns beide etwas angehen, aber ich möchte ihr hiermit noch einmal ganz offiziell danken. ARIGATOU („essen, masa nach hause schicken, schmusen. Schlafzimmer RAWR“ – ich verlange, dass diese Arbeitsanweisung gerahmt und ausgestellt wird. XD ) Dieses Zitat stammt von lighttracer *gg* Anführungszeichen markieren, was meine Vorgaben für den Rest des des Epis. Diclaimer wie immer... ich bin müde.... Über Kommentare würde ich mich trotz der langen langen langen Wartezeit wirklich freuen ^,^" Und vielleicht sehr ihr demnächst mal in meine neue Story rein, welche ich bald hochladen möchte. Auch wenn sie um AnCafe gehen wird ;P Egal... hier also der Epi: ----------------------------------------------------------------------------- "Oh man! Ren... Jetzt leg dich doch bitte wieder hin." Fast schon bettelnd rannte Masa mittlerweile seit einer guten Stunde hinter dem Kleineren her. Doch dieser dachte nicht im Traum daran, seine neu gewonnene Freiheit einfach so wieder aufzugeben. Sollte Masa ihn doch zwingen, wenn es ihm so viel bedeutete. Nur mit Worten würde er Ren jedenfalls nicht umstimmen können, was der Rotschopf nun auch lautstark verkündete. "So weit kommt es ja gerade noch, Masa. Jetzt, wo ich mich endlich mal wieder bewegen kann, lass’ ich mich sicher nicht so schnell wieder ans Bett fesseln." Doch Masa gab noch nicht auf, schien stattdessen zu hoffen, dass sein berüchtigt-bettelnder Schmollmund ihm auch heute mal wieder half. "Ach komm schon Ren-Chan... Das kann doch nun wirklich nicht dein Ernst sein?!" Und wie ernst es ihm damit war. "Drei Tage sind es jetzt schon, Masa. Ich drehe durch, wenn ich nicht endlich mal hier raus komme!" Auch während seiner Worte stoppte Ren seine Schritte nicht, sondern hatte sogar im Gegenteil zum ersten Mal wirklich eine Richtung in dem Haus eingeschlagen; war ihm doch bei seinen Worten erst eine Idee gekommen, was er machen könnte. Auf seinem Weg schnappte er sich noch schnell seine Jacke, die er überzog und kam erst im Flur wieder zum Stehen, wo er nach kurzem Suchen auch seine Schuhe aufstöbern konnte. Masas Bitten ignorierte er dabei gekonnt und auch seine beinahe erschrocken klingende Stimme, als dem Schwarzhaarigen wohl bewusst wurde, was sein Freund beabsichtigte. Und ohne sich noch einmal umzudrehen, war er dann auch schon aus der Haustür verschwunden und hatte diese hinter sich ins Schloss fallen lassen. Doch obwohl er direkt eine Richtung entlang der Straße einschlug, ging Ren nur sehr langsam, war er sich mehr als sicher, dass ein gewisser, aufgekratzter Gitarrist ihm folgen würde. Und tatsächlich konnte er schon nach wenigen Metern hören, wie jemand hinter ihm her lief. "Mensch Ren, du alter Sturkopf!" Ein wenig tat es dem Bassisten ja schon leid, dass er so deutliche Nervosität in Masas Stimme hören konnte, doch hielt er es wirklich keinen Moment länger aus, in Gackts Wohnung gefangen zu sein. Und was konnte ein kleiner, harmloser Spaziergang schließlich schon schaden? "Ach komm schon, Masa-Kun. Ga-Chan wird vor dem Abend nicht zurück sein, also gibt es auch keinen Grund, sich deshalb so verrückt zu..." Weiter kam Ren nicht, als er überrascht inne hielt. Er wollte sich gerade zu Masa umdrehen, als dieser ihn am Arm festhielt, um ihn zum Stehen zu bringen und ihm dann einen Schal um den Hals schlang. "Ist mir doch egal, ob Gakkun rummault. Ist ja nicht so, als würde ich ihn nicht eh oft genug reizen, oder?" Ren konnte sich nicht helfen, aber irgendwie passte die ernste Miene, die der Gitarrist aufgesetzt hatte, so gar nicht zu dem, was er sagte - wohl der einzige Grund, warum Ren über Masas Worte nicht grinsen, sondern sein Gegenüber nur verdutzt ansehen konnte. Doch schien Masa eh keine Antwort von ihm zu erwarten und setzte stattdessen seinerseits seine Gedanken laut fort. "Ich mache mir einfach Sorgen, dass du noch einen Rückfall bekommst. Du bist immer derart unvernünftig!" Einen Augenblick konnte Ren nur stutzen... Er und unvernünftig? Ok... Wenn You das sagen würde, dann würde er es vielleicht sogar noch einräumen... VIELLEICHT. Und bei Chachamaru, der Vernunft in Person, könnte er es vermutlich nicht einmal abstreiten. Aber etwas Derartiges aus dem Munde eines kindischen, immer gut gelaunten und albernen Gitarristen zu hören, zu dessen Leidenschaften es gehörte, in Interviews *Saufen* und *Auto fahren* als seine Hobbys anzugeben - mit Betonung auf diese Reihenfolge - das ließ ihn höchstens sprachlos dastehen. Und ganz offensichtlich starrte der Kleinere Masa gerade wirklich so bedeppert an, wie er glaubte. Zumindest stöhnte Masa nach einigen Sekunden halb frustriert, halb schmollend auf und setzte sich ohne ein weiteres Wort dazu wieder in Bewegung. Im Gegensatz zu Ren, der noch einen weiteren Moment wie erstarrt auf der gleichen Stelle stand, bevor er wieder zu Masa aufschloss. 'Habe ich ihn jetzt etwas verärgert? ... Oder gar gekränkt?' Nervös flatterte Ren dieser Gedanke durch den Kopf. Auch wenn sich in der Band alles wieder eingerenkt hatte, und das auf eine Art, die der Bassist sich niemals zu erträumen getraut hätte, so war es doch nicht gerade leicht, die ganzen Gefühle der Zurückweisung und Angst einfach so zu vergessen. Hatten sie sich wohl doch schon weiter in sein Unterbewusstsein gefressen, als er geglaubt hatte. Dazu kam nicht zuletzt noch das schlechte Gewissen, seinen Freunden so unrecht getan zu haben. Hatte Masa da nicht alles Recht, verärgert über sein Verhalten zu sein? Nachdem er sich endlich dazu entschließen konnte, seine Augen von dem eintönigen Boden zu seinen Füßen loszureißen, und sogar einen vorsichtigen, seitlichen Blick in Masas Gesicht zu erhaschen, wäre Ren fast gestolpert, so überrascht war er. Der Schwarzhaarige schien keineswegs eingeschnappt oder sauer zu sein. Stattdessen schmunzelte er noch stumm vor sich hin. Hatte er jetzt etwa irgendetwas verpasst? Plötzlich lachte Masa leise auf. "Nun hör doch mal auf, mich wie das achte Weltwunder anzustarren, Ren." Erst nach diesen Worten wurde dem Rothaarigen bewusst, dass er tatsächlich noch immer mit seinen Augen an Masas Gesicht hing, das sich nun wieder zu ihm umdrehte. Schnell sah Ren wieder nach vorne, konnte allerdings spüren, dass er unverkennbar rot geworden sein musste. "Hey, ich weiß ja, dass es ein Schock für dich sein muss, dass ausgerechnet ich auch mal ernst sein kann." "Nein, nein das ist es nicht. Ehrlich." Schnell schüttelte Ren heftig mit dem Kopf, obwohl Masa doch eigentlich nur genau seine Gedanken ausgesprochen hatte. Und auch dieser schien Ren keineswegs so einfach seine Worte abzukaufen. "Nein, natürlich hast du das nicht. Wie kann ich so was auch nur denken?" Mit einem sarkastischen, aber dennoch heiteren Lachen brachte Masa diese Frage heraus. Doch noch ehe Ren auch nur ansatzweise eine Erwiderung darauf eingefallen war, stieß der Schwarzhaarige ihm freundschaftlich mit dem Ellbogen in die Seite. "Ach komm schon Ren. Kannst es ruhig zugeben... Ich tu's ja auch." Mit einem Zwinkern fuhr er fort, ohne eine Reaktion überhaupt abzuwarten. "Aber irgendjemand muss es dir ja sagen und vielleicht hilft es ja was, wenn du sogar schon mich dazu zwingst, einen ernsten Ratschlag zu geben." Wie um seine Worte zu unterstreichen, nickte Masa mit einer gespielt strengen Mine, auch wenn er kurz darauf in sein übliches Kichern verfiel. Ren brauchte noch ein paar Sekunden, um das ihm Gesagte erst einmal zu verdauen. Doch musste er zugeben, dass Masa wirklich gar nicht mal so Unrecht hatte. Klar hätte Ren sich von You oder Chacha sagen lassen, wie unvernünftig er doch war. Nur hätte er es genauso mit einem genervten Augenrollen abgetan, da vor allem letzterer einfach immer viel zu vernünftig war. Doch so konnte er nicht einfach so darüber hinweggehen, wenn er selbst schon Masa dazu brachte -oder zwang, wie dieser sich ausdrückte- einen derartigen Ernst an den Tag zu legen. "Okay... Dann lass uns in ein Cafe gehen, ja? Da ist es warm und ich bin trotzdem mal raus gekommen. Ist das ein Kompromiss?" Eine Weile schien Masa angestrengt über Rens Vorschlag nachdenken zu müssen, doch so verräterisch, wie seine Mundwinkel zuckten wusste Ren, dass er mehr angestrengt war, nicht wieder zu lachen oder zumindest siegessicher zu grinsen. Und schließlich nickte Masa schließlich auch zustimmend, bevor er antwortete. Dabei einen gönnerhaften Ton in der Stimme. "Ok, Ren. Aber nur weil du es bist. Also sei lieber dankbar, klar?" "Hmmm... dankbar soll ich also sein, wie?" Bei seinen Worten schlich sich ein freches Grinsen auf Rens Lippen "Und deine Großzügigkeit hat jetzt überhaupt gar nichts damit zu tun, dass du frierst und einen Kaffee möchtest, oder?" "Hey, soll das etwa irgendeine Anspielung sein, Ren-Chan?! Wenn du auch nur den geringsten Zweifel an meiner puren Sorge u dich hast, dann können wir gerne umdrehen und nach hause gehen." Nur mit größter Mühe schaffte Ren es, bei Masas theatralisch untermalten Worten so weit ernst zu bleiben, dass er die nächsten Worte verständlich sagen konnte. "Du meinst wohl zu Ga-Chan nach hause..." Für den Bruchteil einer Sekunde sah Masa Ren nur perplex an; den Mund dabei zwar schon zu einer Erwiderung geöffnet, ohne jedoch irgendwie reagieren zu können. Doch dann kam der Sinn -sofern man diesen nicht eher als Unsinn bezeichnen sollte- von Rens Worten wohl auch bei ihm an und er brach in lautes Lachen aus, in das auch Ren schnell mit einstimmte. Zumindest solange, bis seines durch einen Hustenanfall unterbrochen wurde. Masa, der sich nun auch wieder beruhigte, bedachte Ren mit einem langen, schwer zu deutenden Seitenblick, sagte jedoch nichts dazu. Der Bassist wusste zwar nicht genau, ob er dafür jetzt dankbar sein sollte, kam ihm dieser stumme Blick doch schon vorwurfsvoll genug vor, doch spätestens als Masa ihm breit lächelnd ein Café in der Nähe vorschlug, entschied er sich dann doch dafür. Und so saßen die beiden auch schon kurze Zeit später in einer gemütlichen Ecke des besagten Cafés, sich die Finger jeweils an einer heißen Tasse wärmend. "Mensch Masa. Jetzt stell dich doch nicht so an... Du bist echt fies." Bei seinen Worten hatte Ren den mauligsten Ton aufgesetzt, den er trotz seiner eigentlich guten Laune hervorbringen konnte. Dabei wurde seine Stimme noch leicht von dem Schal gedämpft, in dem Ren sein Gesicht halb versteckte. Eigentlich war ja gerade dieser der Punkt der Diskussion, wollte Masa Ren nicht erlauben ihn in dem Café abzunehmen, doch nutzte Ren ihn nun dennoch, um das leichte Grinsen zu verstecken, welches seinen Tonfall schnell Lügen gestraft hätte. Aber auch so schien das ganze noch nicht gerade sehr viel versprechend auszusehen, so desinteressiert, wie Masa mit seinen Schultern zuckte und nicht einmal von seiner Tasse aufsah." Ich bin nicht fies. Ich will nur nicht, dass du wieder richtig krank wirst. Außerdem konntest du doch deine Jacke ausziehen, oder nicht?" Bei seinen Worten führte Masa langsam die Tasse an seine Lippen und pustete noch vorsichtig etwas heißen Dampf weg, bevor er schließlich doch noch seine Augen davon abwandte und Ren über den Rand der Tasse hinweg ansah. "Wer stellt sich hier jetzt an, hm?" Ein kurzes, zufriedenes Grinsen huschte über die Lippen des Schwarzhaarigen, bevor er den Blick wieder senkte und einen Schluck von seinem Kaffee nahm. "Maaaaaan. Aber es ist heiß hier drin. Ich werde eher krank, wenn ich den Schal umlassen und dann wieder rausgehen muss." "...Hey, hörst du mir überhaupt noch zu?" Ohne auch nur im Entferntesten seine Miene zu ändern, stellte Masa seine Tasse langsam wieder ab und griff nach dem Zucker in der Mitte des Tisches. "Klar hör ich dir zu." Doch auch bei seinen Worten sah Masa Ren nicht wieder an, sondern tat sich beinahe gelangweilt wirkend ein Stück Zucker in den Kaffee. "Ich bin lediglich anderer Meinung, als du." Und damit nahm er seinen Löffel in die Hand, zögerte jedoch einen Moment nachdenklich und griff erneut nach dem Zucker. Anstatt allerdings sich selber welchen zu nehmen, gab er zwei Stückchen in Rens Tasse und sah ihn kurz auffordernd an, bevor er sich letztlich doch wieder seiner eigenen Tasse widmete und seinen Kaffee umrührte. Ren war dadurch jedoch wieder so verwirrt, dass er beinahe schon vergaß, worum das Gespräch gerade eigentlich ging. 'Irgendwie ist Masa heute komisch drauf.' Da er sich aber seine Gedanken nicht anmerken lassen wollte, gab er nur ein paar gemurmelte Worte von sich, dass er auch selber wissen würde, wie ihm der Kaffee am Besten schmeckt, und nahm dann einen testenden Schluck von eben diesem. 'Verdammt... der ist genau richtig so...' Wie von allein wanderten seine Augen bei diesem Gedanken wieder rauf zu Masa, welcher ihn nun ebenfalls ansah, dabei ein selbstsicheres Grinsen auf den Lippen. "Musst nichts sagen, Ren-Chan. Ich hab dir auch so ansehen können, dass ich mit dem Zucker richtig lag. Oder etwa nicht?" "hrmmm.." Dass er Masa mit diesem unwilligen Murren nur noch mehr amüsieren würde, war dem Bassisten ja eigentlich klar, aber was sollte er sagen? Immerhin hatte Masa ja wirklich recht... nur würde er sich hüten, dass auch offen zuzugeben. Wie nicht anders erwartet begann Masa auch wirklich etwas lauter vor sich hin zu kichern. "Ne, Ren-Chan. Bist ja wieder mal so aussagekräftig, wie man es von dir gewohnt ist. aber auch diese Wortgewandtheit wird mich nicht umstimmen. Der Schal bleibt dran, oder ich schleif dich direkt wieder nach...Gackt nach hause." Dafür fing sich der Schwarzhaarige noch einen beleidigten Blick von Ren ein, was ihn allerdings nur weiter lachen ließ. "Oh Ren-Chan. Guck mal nicht so. Es sei denn natürlich, du möchtest mich direkt hier tot umfallen lassen, nur um deinen Willen zu bekommen. SO kindisch bist du dann doch noch nicht, oder?" Jetzt in diesem Moment? Doch... jetzt wollte Ren gerade so kindisch sein, auch wenn es ausschließlich um des Trotzes Willen war. Allerdings blieb der Bassist Masa eine Antwort auf die Frage schuldig und nahm noch einen Schluck von dem Kaffee - Ein Grinsen dabei angestrengt unterdrückend. "Aber jetzt sag doch mal... So schlimm können die letzten Tage doch gar nicht gewesen sein, wie du jetzt versuchst zu tun, oder?" "Wie? Was... meinst du jetzt damit Masa?" Verwirrt sah Ren sein Gegenüber an obwohl er sich bei dessen Gesichtsausdruck doch eigentlich mehr als deutlich denken konnte, was er meinte. "Ach komm schon, Reni~" Nein, es gefiel dem Rothaarigen ganz und gar nicht, wie Masa seinen Namen aussprach. Und noch weniger gefiel ihm, wie sich dessen rechter Mundwinkel keck noch etwas weiter hob. Als Masa sich dann auch noch über den Tisch beugte, war sich Ren endgültig sicher, dass ihn sein Gefühl den Schwarzhaarigen betreffend mal wieder nicht täuschte. Schon anhand seiner Stimme, konnte Ren sich genau das Gesicht von Masa vorstellen, als dieser ihm mit verschwörerisch leiser Stimme ins Ohr flüsterte. Dabei war der Gitarrist ihm so nahe, dass Ren dessen heißen Atem auf seiner haut spüren konnte. "Nun tu mal nicht so. Gachan hat sich doch sicherlich rührend um dich... *gekümmert* ". "WAAAS?!" Obwohl er ja mit so etwas gerechnet hatte, ließen ihn Masas Worte weit lauter reagieren, als er das beabsichtigt hatte. Sicherlich hatte das dem Schwarzhaarigen, der ja noch direkt an seinem Gesicht war, in den Ohren weh getan, doch ließ dieser sich das nicht einmal durch ein Zucken anmerken. Stattdessen setzte er sich nur wieder lachend auf seinen Stuhl zurück, während Ren rot anlief, da sich mehrere andere Gäste überrascht in ihre Richtung umgedreht hatten. "Sag mal, was denkst du eigentlich, Masa?" zischte Ren schließlich nun fast unhörbar, obwohl er schon allein durch diese Frage noch eine Nuance dunkler wurde; war ihm mehr als nur klar, was Masa dachte, oder zumindest vorgab zu denken. "So ist das überhaupt nicht gewesen, hörst du? Ich war krank und Gakkun hat sich einfach nur um mich gekümmert." "Ja. Ist schon klar, Ren. Musst du doch nicht extra erklären." "Ach. Und warum dann dieses Grinsen?" "Was für ein Grinsen meinst du denn?" Es war doch wirklich zum aus der Haut fahren. Durch die Unschuldsmiene, die Masa bei seiner letzten Frage aufgesetzt hatte, wirkte das Lächeln auf seinen Lippen nur noch zweideutiger. Aber egal was Ren sagte, er würde gegen die Schlagfertigkeit von Masa eh den Kürzeren ziehen. Mal ganz abgesehen davon, dass er sich für absolut nichts rechtfertigen musste. Langweiliger hätten die letzten Tage wohl kaum ausfallen können, konnte man die Fürsorge von einem gewissen Sänger wohl nur noch als gluckenhaftes Bemuttern bezeichnen. Nicht einmal seinen Geburtstag konnte er wirklich feiern. Ok... ohne die anderen hätte er diesen sowieso vergessen und die meiste Zeit war er auch noch am Schlafen, aber das war jetzt gerade nicht das Thema. Entscheidend lediglich, dass Gackt ihn kaum einen Schritt aus dem Bett hat machen lassen. Und dann auch nur für einen direkten Weg ins Badezimmer. Sicher. Gackt hatte ein schlechtes Gewissen wegen dem, was passiert war und weil Ren deshalb auch noch krank geworden ist, aber war das etwa ein Grund, ihn nun durch Langeweile und Immobilität zu quälen? Und dann musste Masa sich auch noch darüber lustig machen und ihm sonst etwas unterstellen. "Ach geh doch sterben, Masa!" "Oh... nein Danke. Ich genieße mein Leben gerade viel zu sehr." "Ja klar. Aber soll man nicht aufhören, wenns am Schönsten ist?" "Stimmt." Wieso wurde Masas Grinsen denn jetzt sogar noch breiter? Was hatte er schon wieder falsches gesagt, dass er den anderen damit so amüsierte? "Aber ich denke, auch in diesem Fall sollte ich dir erst einmal den Vortritt lassen, nicht wahr?" "Was? Warum denn d... MASA!" Auch wenn beide dieses *Gespräch* nur mit bestenfalls halber Lautstärke hielten, konnte man einen deutlich schärferen Ton in dem Zischen Rens hören. 'Als hätte ich es nicht vorher gewusst. Gegen den KANN man einfach nicht anreden.' Beleidigt versuchte Ren, seine glühenden Wangen etwas unter dem Schal zu verbergen. War vielleicht doch gar nicht so verkehrt diesen zu tragen... Zumindest in dieser Hinsicht. Und auch einen direkten Blick auf Masa vermied er dabei. Aber auch aus den Augenwinkeln konnte er sehen, dass der Schwarzhaarige seinen Anblick offensichtlich sehr belustigend fand. Da er sich jedoch gnädigerweise weitere Kommentare sparte, beließ Ren es bei dem Thema und konzentrierte sich stattdessen wieder auf seine Tasse. Oder zumindest für ein paar Sekunden, da seine Gedanken doch schon recht schnell wieder ihre eigenen Wege fanden. Und irgendwie war es doch wirklich mehr als angenehm, mal wieder in Gedanken versunken zu sein, ohne dass diese sich um irgendwelche Probleme oder seltsamen Verhaltensweisen seiner Freunde drehten. Einfach ein wenig Ruhe im eigenen Kopf zu haben und nicht einmal an irgendetwas Bestimmtes zu denken. Ist doch wirklich interessant, wie anders man verschiedene Situationen sieht, wenn man sie aus einem anderen Blickwinkel betrachten kann. Erst ein Seufzen von Masa brachte Ren wieder in die Gegenwart und an diesen Tisch zurück. Und so abwesend, wie der Laut des Gitarristen auch geklungen haben mag, schien er genau dies damit beabsichtigt zu haben. Oder sich zumindest selber aus seinen Gedanken reißen zu wollen. Jedenfalls wandte sich der Schwarzhaarige, welcher gerade noch gedankenverloren in den Himmel gestarrt hatte, wieder Ren zu, als er dessen Blick auf sich spürte. "Sieht aus, als wenn es gleich regnet. Wir sollten lieber langsam zurück, ne?" Leicht verwirrt sah Ren nun ebenfalls aus dem Fenster. Und tatsächlich war die Sonne, die noch vor kurzem geschienen hat, mittlerweile einigen verdächtig dunklen Wolken gewichen. "Hmmm... Ja, ich denke du hast recht. Hat sich wirklich ganz schön zugezogen... Dabei war es doch wieder so schön geworden heute." Den letzten Satz hatte der Bassist leise mehr zu sich selber gesprochen, als zu dem anderen, was diesen allerdings nicht davon abhielt, dennoch darauf zu reagieren. "Tja. Stimmt wohl schon, aber kann man auch nichts dran ändern, wenn man sich nur drüber wundert. Also? Wie sieht's aus?" Schon bei seinen Worten stützte Masa sich vom Tisch hoch, so dass wohl mehr als deutlich wurde, dass dies keinesfalls eine ernst gemeinte Frage war, sondern vielmehr eine Aufforderung, der der Rothaarige nachzukommen hatte. Und auch wenn Ren gerade nicht die geringste Lust hatte, seinen Stuhl zu verlassen -nicht etwa, weil dieser sonderlich bequem war, sondern eher weil er wusste, dass er dann in die Gefangenschaft zurück musste- hatte er wohl keine andere Wahl. Eine leere Tasse würde Masa wohl kaum als Entschuldigung gelten lassen, noch etwas länger zu bleiben. Also stand auch Ren widerwillig auf und griff nach seiner dünnen Jacke, während Masa sich in Richtung Theke auf den Weg machte, um zu bezahlen. Ja... nicht einmal die Minute, bis ein Kellner zu ihnen kommen würde, konnte Masa ihm gönnen. Kurz darauf waren die beiden dann auch schon wieder draußen, wo sie ein kalter Wind empfing. Selbst in den paar Minuten, hatte sich der Himmel bereits noch stärker zugezogen und hing nun voll schwerer, dunkler Wolken. Auch Masa hatte seinen Blick kurz auf diesen Ruhen lassen und war der erste der wieder seine Stimme erhob. "Mist... wir müssen uns echt beeilen, bevor..." Der Schwarzhaarige stockte mitten im Satz, als ein erster Regentropfen mitten in seinem Gesicht landete. Als sei er sich nicht ganz sicher, ob es wirklich war, was er befürchtete, streckte Masa seine Hand nach vorne, ob es wirklich anfinge zu regnen. Und auch Ren tat es ihm gleich. Tatsächlich verirrten sich schon einige kleine Tropfen auf seine ausgestreckte Handfläche. Doch noch ehe er die Hand wieder runter nehmen konnte, hatte Masa nach dieser gegriffen und zog Ren unvermittelt hinter sich her. "Verdammt. Das hat mir grade noch gefehlt. Nur Ärger hat man mit dir. Also wirklich." Leicht überrumpelt von Masas Reaktion setzte Ren schließlich auch seine eigenen Füße in Bewegung, damit er nicht hinfiel und versuchte dabei einen Blick auf Masas Gesichtsausdruck zu erhaschen. Und so verärgert der Schwarzhaarige auch geklungen haben mag, konnte Ren erleichtert sehen, dass ein leichtes, kesses Grinsen um dessen Mundwinkel spielte. Also war er nicht wirklich sauer, sondern schien die Situation sogar irgendwie amüsant zu finden. Wie um diesen Gedanken von Ren zu bestätigen, drehte Masa sich zu dem kleineren um und schenkte ihm nun ein richtiges, breites Strahlen. "Aber was habe ich schon anderes erwartet, hm?" Ren konnte nicht anders, als bei dem verschmitzten Grinsen des anderen selber aufzulachen. "Stimmt. Keine Ahnung, aber du hattest ja schon immer seltsame Vorstellungen." Noch leise vor sich hin lachend, ließ er sich weiter von Masa durch die Straßen ziehen. Wie sich die Welt innerhalb so kurzer Zeit doch ändern kann... --------------------------------------------- "Woaaaahhh das gibt es echt nicht mehr, ey!" Laut stieß Masa den Satz aus, als er außer Atem stehen blieb. Schon kurz nachdem sie losgegangen waren, war der Regen zusehends stärker geworden, bis er schon einem Wolkenbruch glich und beide bis auf die Haut durchnässte. Während sie zu dem Cafe noch ca. eine dreiviertel Stunde gebraucht hatten, hatten die beiden den Rückweg - dank Masas nachdrücklicher Eile - bereits nach guten 20 Minuten hinter sich gebracht. Und erst jetzt, wo sie unter dem Vordach von Gackts Haus angekommen waren, ließ der Schwarzhaarige die Hand des Bassisten los, wollte er diesem anscheinend nicht die geringste Chance zum Trödeln liefern. Jetzt schüttelte Masa sich allerdings erst einmal so, dass er Ren ein wenig an einen nassen Hund erinnerte und fuhr sich mit beiden Händen ein paar Mal durch die durchnässten Haare. "Sag mal... was gibt es da eigentlich so dumm zu grinsen, hä?" "Wie? Ach... nichts, ehrlich." Er sollte Masas Geduld vielleicht nicht noch damit reizen, was er gerade gedacht hatte. Doch der andere sah ihn noch eine Weile prüfend an, bevor er loskicherte. "Man... Wenn ich herausfinde, dass du den Regen bestellt hast, dann gibt es aber gewaltigen Ärger mit mir." "Klar, dann leg mal los. Hab ich alles von Anfang bis Ende genau so geplant." "Boaaa duuu... Hättest du mir nicht wenigstens Bescheid sagen können? Dann hätt ich noch einen Schirm eingepackt." Auf diese Frage zwinkerte Ren dem anderen nur zu, während auch er sich ein wenig das Wasser aus den Haaren strich. "Klar hätt ich das. Aber dann wäre das Ganze ja nur halb so lustig gewesen." "So? Lustig findest du das also wie?" Lachend schloss Masa schließlich die Haustür auf und trat ins Haus, dicht gefolgt von Ren. "Dann sei mal lieber froh, dass Gackt davon nichts mitbekommt. Der würde uns beiden den Kopf abreißen oder Schlimmeres." "So? Würde er das?" Ren erstarrte. Gerade als er seinen Mund geöffnet hatte, um Masa zu antworten, war ihm eine nur allzu bekannte Stimme zuvor gekommen. Und diese klang alles andere als erfreut. Erschrocken hob Ren seinen Kopf und sah an Masa vorbei, der mindestens ebenso erschrocken, wie er selbst wirkte, und sah Gackt, der mit vor der Brust verschränkten Armen im Gang stand. Da sein Gesicht im Schatten lag, konnte man nicht viel seiner Mimik erkennen, doch konnte Ren sich des Gefühls nicht verwehren, dass ihn die Augen des Größeren starr fixierten. Erst nach einer Ewigkeit unterbrach Gackts Stimme wieder die Stille, die sich plötzlich ausgebreitet hatte. "Dann sollte ich mich mal bei ihm nach diesem *schlimmeren* erkundigen. Denn wenn er mir keinen Tipp gibt, bleibe ich wohl bei dem Kopfabreißen als Strafe. Was denkt ihr zwei euch eigentlich?!" Im Gegensatz zu Ren, dem absolut nichts zu erwidern einfallen wollte, hatte Masa sich wie gewöhnlich sehr schnell gefangen. "Ach komm. Jetzt werd aber mal nicht unfair." "Stimmt! Hast ganz recht. Wie kann ich so was nur sagen? Dabei ist doch ganz offensichtlich, dass ihr beide wieder einmal gar nicht gedacht habt!" Oh je. Der Sänger schien wirklich wütend zu sein, wenn man nach seiner Stimme urteilte. Mit einem Mal hielt Ren es gar nicht mehr für eine so gute Idee, an diesem Tag nach draußen zu gehen. Aber wer hätte denn auch damit rechnen können, dass der Sänger so schnell wieder zu Hause ist? "Warum bist du überhaupt wieder zurück?" Und warum hatte sein eigenwilliger Mund bloß die Angewohnheit immer ohne Rücksprache mit seinem Gehirn zu reden? Schnell ließ Ren seinen Blick auf einen imaginären Punkt am Boden wandern, als ihn Gackts Augen für diese Frage straften, doch glücklicherweise lenkte Masa die Aufmerksamkeit ohnehin wieder auf sich. "Ja, das wüsste ich auch mal gerne. Ich dachte, du seiest bis heute spätabends weg." Ob das jetzt nur Masas angeborenes, loses Mundwerk war oder er dies beabsichtigt hatte, vermochte Ren beim besten Willen nicht zu sagen, doch war er dem Schwarzhaarigen mehr als dankbar, dass Gackt sich und seinen Ärger nun wieder dem anderen zuwandte. "Ja, das merk ich wohl, dass du das gedacht hast. Habt ihr ja auch gleich genutzt, um euch ein wenig aus dem Staub zu machen, ne? Wie konnte ich nur so dumm sein, und ausgerechnet jemand kindischen wie dich darum bitten, ein Auge auf Ren zu werfen, solange ich unterwegs bin?!" "Na, wenn dus nicht weißt, dann kann ich dir gerne sagen, warum." Jetzt klang Masa tatsächlich auch verärgert und Ren wusste sehr genau, weshalb. Es war zwar kein großes Geheimnis, dass Masa recht albern sein konnte, aber wenn er etwas nicht ausstehen konnte, dann war es, als kindisch bezeichnet zu werden. "Du hast mich gefragt, weil du ganz genau wusstest, was You oder Chacha zu etwas derart kindischem gesagt hätten, wie einen Babysitter für Ren zu suchen. Oder willst du mir weis machen, sie hätten bei so einem Kinderkram mitgemacht?! Ins Gesicht hätten se dir gelacht und das weißt du ganz genau. DESHALB hast du mich gefragt." "Kinderkram, wie?!" Für einen kurzen Augenblick zögerte Gackt, was nur allzu deutlich werden ließ, dass er sehr wohl wusste, dass Masa recht hatte. "Man sieht ja, wie recht ich mit diesem *Kinderkram* hatte. Keine Sekunde kann man Ren aus den Augen lassen." "Mensch. Ren ist erwachsen!" "Da bin ich mir aber nicht so sicher. Und bei dir auch nicht, wenn ich das hier sehe. Wie kannst du mit Ren bei so einem Wetter nach draußen gehen? Du bist absolut unverant..." "Es ist doch gar nicht Masas Schuld!" Er konnte sich das einfach nicht mehr länger anhören, ohne selber etwas dazu zu sagen. "Masa wollte mich ja nicht einmal aufstehen lassen. Aber mir war das egal. Du hast kein Recht dazu, mich hier festzuhalten wie einen Gefangenen. Und mal abgesehen davon, dass Masa mir nur hinterher gegangen ist, weil ich abgehauen bin, war das Wetter super zu dem Zeitpunkt und trotzdem hat er mich dazu gezwungen, die ganze Zeit über einen Schal zu tragen. Also wenn hier jemand verantwortungslos ist, dann ist das ganz sicher nicht Masa." Beendete Ren seine *Rede*. Masa und Gackt sahen ihn beide nur stumm an. Dabei änderte sich der verwunderte Blick von Masa nach kurzem Staunen zu einem breiten Grinsen. Ihm gefiel es ganz offensichtlich, dass Ren so energisch Partei für ihn ergriff und sicherlich nicht zuletzt der Gesichtsausdruck den gackt mit halb offenem Mund lieferte. Dieser war einen Ausbruch dieser Art von Ren ganz offensichtlich nicht gewöhnt und wusste wohl erst nicht, darauf zu reagieren. Ren für seinen Teil konnte es gar nicht ab, dass er nun derartig angestarrt wurde und begann einfach damit, sich Schuhe und Jacke auszuziehen. "Masa, du solltest auch aus den nassen Sachen raus. Denn wenn was unvernünftig ist, dann uns hier darin versauern zu lassen. Mir ist kalt." Damit warf er Masa einen auffordernden Blick zu, welcher diesen nur noch breiter zum Grinsen brachte. "Un, hast recht, Ren-Chan. Mir ist auch kalt." Man konnte dem Gitarristen mehr als leicht anhören, wie sehr ihn das gerade amüsierte. Im Gegensatz zu Gackt, welcher stumm dastand. Aber auch ohne, dass dieser das Wort erhob und ohne ihn anzusehen, konnte Ren den stechenden Blick des Sängers auf sich spüren. Doch ließ ihn das keinesfalls auch nur im Entferntesten daran denken, den Blick zu erwidern. Stattdessen schritt er letztlich aus dem Eingang raus, nachdem er sich von seinen Schuhen befreit hatte. "Re~n..." Warum musste er seinen Namen so lang ziehen? "Was denkst du dir eigentlich?" Und warum zum Henker, musste er ihn ausgerechnet ansprechen, als er direkt neben ihm war? 'das war’s dann Ren. Du bist so gut wie tot nachdem, was du dir gerade geleistet hast.' Gackts Stimme hörte sich wirklich sehr gereizt an. Wenn er ihn jetzt ignorierte, dann würde er das sicher nicht überleben. Nervös schluckte Ren, drehte sich langsam zu dem Sänger und öffnete den Mund, um zu antworten. Doch schaffte er es stattdessen gerade noch, eine Hand vor den Mund zu bringen, als er niesen musste. Für ein oder zwei Sekunden schien es, als würde sich keiner der drei bewegen, doch dann erwachte Gackt endlich aus seiner Starre. "Ren? Daijoubu? Man. Ich hab doch gewusst, dass so was passiert." Fing er aufgebracht an. Jedoch keineswegs ärgerlich. Seine Wut war scheinbar vollkommen verraucht und anstatt ihn anzuschreien, legte der Sänger besorgt eine Hand auf Rens Stirn. Ren für seinen Teil, konnte die neue Situation noch gar nicht wirklich erfassen und sah Gackt lediglich aus großen Augen an, ohne auch nur ein Stammeln über die Lippen zu bringen. "Hmmm... Fieber scheinst du keines zu haben." begann der Sänger, als er seine Hand wieder von Rens Stirn nahm, um sie anschließend auf dessen Schulter ruhen zu lassen. " "Aber das heißt nicht, dass das nicht noch kommen kann." Fuhr er gleich streng fort. "Ich habe doch nur einmal geniest." Versuchte Ren den anderen vergeblich zu beschwichtigen. "Ja klar. Und warst ja lediglich die letzten Tage krank. Was meinst du, wie schnell du jetzt einen Rückfall bekommst, wenn..." "Du ihn noch länger frierend und in nassen Klamotten hier rumstehen lässt?" mischte sich Masa frech ein und sah Gackt feixend an. Für einen Moment, in dem Gackt dem Gitarristen einen tödlichen Blick zuwarf, dachte Ren, dieser sei wirklich nicht mehr ganz bei Trost. Doch schien Masa die Situation weit besser erfassen zu können, als er selbst. Zumindest warf er ihm ein selbstsicheres Grinsen zu, als Gackt sich wieder mit einem besorgten Blick zu ihm wandte. "Stimmt. Du musst erst einmal aus dem nassen Zeug raus und heiß duschen. Bleib genau hier stehen. Ich hole dir ein Handtuch." Und schon war Gackt, einen verdutzten Ren zurücklassend, verschwunden. "Na, da muss ich dir wohl danken, Ren-chan. Besser hättest du die Situation für uns zwei gar nicht mehr entschärfen können." Bei seinen Worten knuffte Masa dem anderen leicht mit dem Ellbogen in die Seite. Ohne dass Ren es bemerkt hatte, hatte auch er sich die Schuhe ausgezogen und war neben ihn getreten. Dass Ren ihn nur recht verständnislos ansah, schien Masa dabei nicht zu stören. Ganz im Gegenteil, verbreiterte sich sein Grinsen sogar noch, als ihm wohl ein anderer Gedanke kam. "Obwohl mir persönlich deine vorangegangene Standpauke wirklich gut gefallen hat. Echt super! Ihm erst so richtig die Meinung geigen, ihn sprachlos zurücklassen und anschließend jede Art von Widerspruch im Keim ersticken, indem du seinen Beschützerinstinkt aktivierst. Und nicht zuletzt auch seine Schuldgefühle." Masa grinste immer noch amüsiert, als Gackt wieder in den Raum kam und Ren somit die Möglichkeit auf eine Antwort nahm. Nicht, dass der Bassist überhaupt etwas zu erwidern gewusst hätte. "Hier. Da sind auch ein paar Sachen von dir zum Wechseln. Und jetzt ab unter die Dusche." Mit diesen Worten begann der Größere auch schon, Ren energisch vor sich her zu schieben, rief dann jedoch noch einmal über seine Schulter zurück. "Masa. Was ist? Bist du da etwa festgewachsen? Beweg dich mal." "Was? Warum?" Ren konnte doch tatsächlich Verwirrung in Masas Stimme hören. Hatte der Sänger es letztlich doch noch geschafft, den Gitarristen mit seinem Handeln aus dem Konzept zu bringen? "Was fragst du? Du bist auch klatschnass. Ich habe dir was von meinen Sachen und Handtücher ins zweite Bad gelegt. Oder glaubst du, ich will auch noch die Schuld bekommen, wenn du jetzt krank wirst, weil du *kindische Babysitterspielchen* spielen musstest?" Masa stand nur mit offenem Mund da, so überrascht, wie er über das plötzliche Verhalten von Gackt war, doch als dieser ein weiteres Mal seine Stimme erhob und ihn aufforderte 'Mal seinen Arsch zu bewegen', löste er sich aus der Starre und lief hinter den beiden her. Nicht allerdings, ohne sein übliches Grinsen aufzusetzen. "Ne, Gakkun... das hättest du aber auch netter sagen können." Maulte er gespielt und streckte dem Sänger bloß ungerührt die Zunge raus, als dieser sich mit einem drohenden Blick zu ihm umdrehte. Und Ren selber konnte überhaupt nicht wirklich reagieren, obwohl er bei Masas Worten grinsen musste. Der Gitarrist wusste wirklich immer ganz genau, wann er Gackt ärgern durfte und wie weit er gehen konnte... na ja, bis auf das eine Mal und DAS wird er sich sicher noch Jahre merken. Nachdem Masa sich schließlich von den beiden getrennt hatte, um in das zweite Badezimmer zu gehen, ließ Ren sich auch noch das letzte Stück Richtung Bad schieben, war er irgendwie noch immer zu perplex, um selber zu gehen. "Lass dir so viel Zeit, wie du willst. Werd erst einmal wieder richtig warm." Bei seinen leisen Worten drückte Gackt den Bassisten sanft an den Schultern runter, sodass er auf dem Rand der Badewanne zum Sitzen kam und hockte sich vor ihn. "Was..." weiter kam der leicht verwirrte Rotschopf nicht mehr, ehe Gackt seine Hand in dessen Nacken legte, um seine Lippen sanft mit den eigenen zu verschließen. Automatisch schloss Ren seine Augen und erwiderte den Kuss zaghaft, während die Hand des Sängers langsam von seinem Nacken aus, seinen Arm herunter strich. Erst auf dem Verband seiner linken Hand kam sie zur Ruhe, bevor der Sänger den Kuss abbrach und sich wieder ganz von ihm löste. Zunächst strich Gackt nur über Res Handrücken, bevor er auch seine zweite hand an den Verband führte und ihn schließlich vorsichtig löste. Ren hielt einfach still und genoss die zärtlichen Berührungen auch noch, als Gackt seine Hand umdrehte und mit den eigenen Fingern sacht über den Schnitt fuhr. Erst nach einigen stillen Momenten ließ der Sänger die Hand los und sah Ren wieder in die Augen. "Na, dann geh jetzt mal duschen, ne Yellow. Und nachher mache ich dir einen neuen Verband." Damit stand er auf und ließ den Kleineren alleine im Bad zurück. Dieser saß eine Weile einfach da und spürte noch immer das Kribbeln, das Gackt überall auf seiner Haut ausgelöst hatte mit seinen Berührungen. Er musste sich selber dazu zwingen, endlich aufzustehen und sich die nassen Klamotten auszuziehen, um unter die Dusche zu gehen. Wie kalt seine Haut durch den Regen draußen war, merkte er eigentlich erst, als das heiße Wasser der Dusche darauf leicht brannte. Aber er genoss dieses Brennen und stand lange einfach nur mit geschlossenen Augen da und ließ das Wasser auf sein Gesicht und seinen Oberkörper prasseln, bis er sich irgendwann dazu bequemte, auch nach dem Shampoo zu greifen und sich die Haare einzuschäumen. Auch wenn er erst seit drei Tagen mehr oder minder freiwillig bei Gackt eingezogen war, hatte dieser ihm schon sein Shampoo und sein Duschgel gekauft. Während er sich die Haare einschäumte, musste der Bassist grinsen, als er daran dachte, wie stolz Gackt ihm beides vom Einkaufen mitgebracht hat. Als er ihn nur leicht verwirrt angeguckt hatte, hatte Gackt ihm erklärt, dass er zwar wusste, welches Duschgel Ren benutzte, sich bei dem Shampoo aber nicht sicher war. Genau genommen benutzte Ren auch seit kurzem ein neues und realisierte erst in diesem Moment, dass der Sänger es gar nicht kennen konnte. Woher wusste er also, welches er kaufen musste? Und dass es überhaupt ein anderes sein musste, als das, welches er vorher benutzt hatte und welches Gackt von Touren her kannte? Offensichtlich hatte Gackt gemerkt, dass Ren sich dies fragte - ok, war wohl bei dem dämlich, fragenden Blick des Bassisten auch nicht weiter schwer gewesen. Jedenfalls fuhr er sich leicht verlegen mit der Hand durch die Haare und lachte abwehrend, bevor er zu einer Erklärung angesetzt hatte. "Na ja... ich habe einfach jedes Shampoo, was annähernd in Frage kam geöffnet und daran gerochen." Auf seine Worte hatte Ren ihn nur noch verständnisloser angesehen, obwohl er eigentlich zu dem Zeitpunkt schon hätte wissen müssen, was der Sänger meinte, doch konnte er es sich wohl einfach nicht vorstellen, bis Gackt sich lächelnd vorlehnte und eine von Rens Strähnen verspielt ein wenig durch seine Finger gleiten ließ und wie zur Demonstration daran roch. "Den Geruch würde ich unter hunderten wieder erkennen." Meinte er verträumt und richtete sich wieder auf, während er lachte. "Ren-Chan... vielleicht sollte ich dich auf Red umtaufen." Er hatte sofort gewusst, was Gackt damit meinte und auch jetzt konnte Ren spüren, dass er schon beim Gedanken daran wieder rot geworden war. Er hatte sogar beinahe wieder die Berührung spüren können, wie Gackt mit der Strähne spielte und wie er ihm so nahe kam, dass ein schwacher Windstoß durch die Bewegung über seine Wange strich und ihm eine Gänsehaut über den Rücken schickte. "Krieg dich wieder ein, Ren." Schalt sich der Bassist selber über seine Reaktion, konnte aber nicht mehr ändern, dass er mittlerweile wohl nicht nur von dem heißen Wasser so rot war. Er schüttelte schnell den Kopf, doch blieb das verträumte Lächeln auf seinen Lippen, auch als er sich den Schaum aus den roten Haaren wusch und die Hitze in seinem Gesicht langsam wieder nachließ. Er wollte gerade nach der Flasche Duschgel greifen, als er inne hielt und nach kurzem Zögern die Flasche direkt daneben war. Platinum Egoist... Natürlich hatte Gackt es auch als Duschgel und er liebte den Geruch davon. Fühlte sich immer gleich so geborgen, wenn er daran roch, als wenn Gackt ihn sanft in seinen Armen hielte. Ohne lange darüber nachzudenken schäumte er sich mit diesem ein, bevor er sich wieder sorgfältig abschäumte und schließlich das Wasser abdrehte. Er trocknete seine, von dem heißen Wasser gerötete und dampfende Haut und wandte sich dann den Sachen zu, welche Gackt ihm zum Wechseln hingelegt hatte. Er musste grinsen, als er die Boxer anhatte und sah, welche Sachen Gackt noch gewählt hatte. Immer noch lächelnd zog er sich die bequeme Jogginghose und das warme Sweatshirt an. Kurz blieb er nur stehen, seine Hände mit überkreuzten Armen auf den Schultern liegend, sodass er seine Nase in den Stoff des Oberteils vergraben und diesen einzigartigen Geruch genießen konnte. Hatte Gackt ihm doch genau den Pullover rausgelegt, welchen er vor ein paar Tagen von ihm bekommen hatte, als er durchnässt bei den Proben aufgetaucht war. Ren lächelte verträumt, setzte sich dann aber doch irgendwann in Bewegung, um wieder zu den anderen ins Wohnzimmer zu gehen. Er musste wohl länger unter der Dusche gestanden haben, als er das gedacht hatte. Zumindest war Masa scheinbar schon länger fertig und saß in eine warme Decke gekuschelt auf einem Sessel, um sich irgendeine seltsame Comedy-Show anzusehen. Ren schüttelte leise lachend den Kopf bei dem Gedanken, ob der Schwarzhaarige seine ganzen Sprüche aus solchen Shows abspickte, zog aber dadurch sofort die Blicke der anderen beiden auf sich, welche ihn bis dahin noch nicht bemerkt hatten. „Hey, da bist du ja, Yellow. Dachte schon, du hättest dich den Abfluss runter gespült.“ “Ha ha. Furchtbar witzig, Masa.” Er wollte den anderen gerade weiter anschmollen, als Gackt vor ihn trat. Nicht einmal der kleinste Gedanke an Widerstand kam in dem kleinen Bassisten auf, als Gackt ich zärtlich eine Hand unters Kinn legte, um es sanft anzuheben und mindestens genauso sanft seine Lippen mit den eigenen zu verschließen. Rens Augen waren automatisch zugeflogen und er öffnete sie erst dann wieder, als Gackt sich schon wieder von ihm gelöst hatte. Zugegeben erst eine ganze Weile nachdem ein störender Pfiff aus der Richtung des Sofas sie erreichte. „Man, hier bekommt man ja noch richtige Shows geliefert.“ „Sei lieber leise, Masa. Sonst fliegst du achtkantig raus hier.“ “Waaaaas? Etwa vor dem Essen?“ „Ja, VOR dem Essen.“ Ren blinzelte Gackt etwas verwundert an, doch stieg auch ihm dann der Duft von Suppe in die Nase. Offensichtlich legte Gackt es wirklich darauf an, ihnen so richtig einzuheizen. „Los, hinsetzen, Chibi. Essen ist sofort fertig.“ Bevor Ren sich allerdings wirklich setzen konnte, hielt Gackt ihn noch einmal zurück und beugte sich zu ihm runter, sodass seine Lippen beinahe Rens Ohr berührten. Als er sprach, konnte Ren den Atem des Sängers auf seiner noch erhitzten Haut spüren. „Hey, das steht dir gut, Ren-Chan.“ Trotz des sanften Kusses direkt auf die empfindliche Haut hinter seinem Ohr, vergaß der Bassist nicht, dem größeren eine beleidigte Schnute zu präsentieren. Fast, zugegeben, aber eben doch nicht ganz. „Ja super ‚steht mir’. Du hattest doch gesagt, du hättest was von meinen Sachen rausgelegt.“ Anstatt sofort zu antworten lachte Gackt kurz auf und ließ seine Lippen noch einmal hauchzart gegen die seinen streifen. Seine nächsten Worte sanft dagegen hauchend. „Aber das habe ich doch, Chibi.“ Ren konnte spüren, wie sein Gesicht heiß wurde, als sein Herz einen unsteten Hüpfer machte. Sollte das heißen, er durfte den Pulli behalten? „Ja, genau das soll es heißen.“ Verdutzt blinzelte Ren den Sänger an. Hatte der etwa gerade seine Gedanken gelesen? (ab hier folgt lighttracers part ^,^) „Deine Gedanken sind dir auf die Stirn geschrieben.“ grinste Gackt. Das gab’s doch nicht... „Ich komm dir gleich da hin, du!“ Auf Rens Schmollen reagierte Gackt nur mit einem frechen Zwinkern, bevor er endgültig in der Tür zur Küche verschwand. Wie... wie... warum war Gackt auf einmal SÜß? Er war nicht süß! Zu niemandem! Höchstens unbewusst. Aber niemals, weil er es sein wollte. Also... nicht SO. Anders. Gespielt. Affektiert. Früher jedenfalls. Manchmal. Aber... real? Für ihn? Gar nicht aufgesetzt, sondern weil er einfach... süß WAR? „FLIRTET der Typ da gerade mit mir?!“ „Ich würde sagen, daran musst du dich ab jetzt gewöhnen, Chibi.“ feixte Masa. „Also das ist doch...“ Beinahe hätte Ren wild mit den Armen gewedelt, konnte sich aber beherrschen. Masa grinste schon breit genug. Warum konnten sie ihn nicht alle in Ruhe lassen?! „Hört auf, über mich zu lästern, es ist Essenszeit.“ Gackt war schon wieder da, mehrere Teller auf den Armen balancierend. Hatte er eigentlich in seinem Leben schon mal gekellnert? Nun ja, so wirklich interessierte Ren die Frage nicht – und er hätte die Antwort ja eigentlich auch wissen müssen – denn ein verführerischer Geruch stieg ihm in die Nase. „Spaghetti mit Tomatensauce. Krieg ich’n Kuss?“ Glücklicherweise war Gackt auch ziemlich gut darin, alle Teller auf einmal festzuhalten, wenn sich ihm ein ausgewachsener Chibi an den Hals warf. Ren verpasste ihm einen dicken Schmatz auf die Wange. Strafe musste sein für so viel Niedlichkeit! „Wie war das gerade von wegen ‚Suppe’?“ „Halt die Klappe, Masa. Wenn du dein Wunschgericht haben willst, musst du erstmal so süß wie der Chibi werden.“ „IST ja gut, ich hab verstanden. Wo ist die Tür?“ „Hey, hier geblieben! Erst wird gegessen!“ Grinsend verfolgte Ren, wie Gackt seinen Gitarristen recht unsanft auf die Couch zurück und ihm einen Teller Nudeln in die Hand drückte. „Da. Essen, bevor sie kalt werden. Und du auch!“ Ren streckte ihm die Zunge heraus. Als ob er sich je vor etwas gedrückt hatte, das echte, gute Tomatensauce à la Bandleader beinhaltete. Wie lange hatte er die wieder vorbereitet, drei Tage? Vier? Nein, so lange waren sie ja noch gar nicht... egal. Jedenfalls schmeckte es wahnsinnig gut. Nach dem Essen fühlte Ren sich angenehm schläfrig. Mit der Dusche, den großen Klamotten, den Spaghetti im Bauch, der Decke und Gackt, der sich zum Essen auf der Couch an ihn gekuschelt (und ihn ab und an gefüttert) hatte, war es eigentlich viel zu warm, wunderbar warm. Ren schnurrte in die Sofalehne, schon halb weggedämmert, weshalb er kaum mitbekam, wie Gackt Masa zur Tür komplimentierte. „Hey, wenn dir das Rumgeschmuse zu blöd ist, geh nach Hause.“ „Wer hat mich denn hier festgehalten?“ „Deine eigene Doofheit. Wer rennt schon im Platzregen rum?“ „Darf ich dich dran erinnern, dass ich nur deinen Chibi retten war? Ein Akt heroischer Selbstaufopferung!“ „Dann opfere dich bloß nicht noch mal sondern geh nach Hause!“ „Und was, wenn ich’s nicht tue? Rufst du You und Chacha?“ „Danke, aber mit einer halben Portion wie dir werde ich schon noch allein fertig.“ „Pah...“ Natürlich war das Geplänkel nicht echt gewesen. Masa zog seine mittlerweile wieder trockenen Sachen an (ein Hoch auf Wäschetrockner) und verabschiedete sich dann kurz von Ren. Vermutlich kürzer als wenn Gackt nicht auf den Ballen wippend hinter ihm gestanden hätte. Und dann waren sie endlich allein. Moment. Endlich? Was dachte er denn da schon wieder?! „Magst noch was?“ „Nee danke, bin satt.“ „Wirklich?“ „Wirklich wirklich.“ grinste Ren. Auf einmal strahlte Gackt breit. „Dann hol ich mir noch meinen Nachtisch.“ „Aye, und ich krieg keinen?!“ „Du meintest doch, du seiest satt. Und außerdem...“ Feixend ließ Gackt sich auf die Couch fallen, Ren in eine halbwegs liegende Position in dem Gewirr aus Kissen und Decken stoßend. „... bist DU der Nachtisch.“ „Das hätte ich mir ja mmmmm...“ Zum Protestieren küsste Gackt nun wirklich zu gut. Und immerhin bekam Ren so auch etwas von diesem „Nachtisch“ ab, und es war noch ganz besonders süß. Und scharf. Und... oh je. Aber für diesen Augenblick vergaß er die Scham, die Nervosität, vergaß alles bis auf die traumhafte Weichheit unter ihm und Gackts warmen Körper an seinem. Es fühlte sich an, wie auf Wolken zu schweben. Und das nicht allein. Beschützt, sicher... und geliebt. Ren dämmerte wieder leicht weg, aber nicht zu weit. Er spürte noch immer Gackts leidenschaftliche, aber ruhige Küsse, erwiderte sie auf die gleiche Art. Überließ sich ganz der Umarmung des anderen, passte sich dem Rhythmus seiner leisen Bewegungen, seines Körpers an. Ließ sich einfach treiben. Es regnete noch immer draußen, was den Raum in angenehmes Dämmerlicht tauchte. Irgendwann erklang Gackts tiefe Stimme an seinem Ohr. „Was macht die Erkältung?“ „Nich mehr schlimm.“ „Mmmm...“ Ren knurrte kurz ungehalten, als er merkte, dass Gackt sich von ihm löste und vom Sofa aufstand. „Bin gleich wieder da, Chibi.“ meinte der andere, ihm sanft durchs Haar wuschelnd. Oh nein. Jetzt kam doch bestimmt wieder irgendeine dämliche Therapiemaßnahme. Bitte nicht... er drehte sich vorsorglich zur Sofalehne hin, noch tiefer in den Decken verschwindend und dabei die Augen fest schließend. Wenn alles dunkel war, konnte auch Gackt mit seiner eingebauten Nachtsichtbrille ihn nicht finden. So. Gackt fand ihn aber trotzdem. Um genau zu sein, hob er ihn einfach hoch. Das war so was von unfair... dass Ren sich nicht einmal wehrte. Eigentlich genoss er es sogar sehr, in den Armen des anderen zu liegen, ganz ihm zu gehören, von ihm abhängig, ihm ausgeliefert zu sein. Dieses tiefe Vertrauen, das in so einer simplen Handlung lag, wirkte wie Balsam auf den Wunden der Vergangenheit. Auch wenn er jetzt bestimmt wieder zu irgendetwas Nervigem geschleppt wurde. Gackt durfte ihn immer und überall abschleppen, wenn es so geschah. „Kannst ruhig gucken, Chibi.“ Er hörte das Grinsen, bevor er es sah. Aber es war nicht Gackts übliches, aufziehendes Frech-smile, sondern wärmer, lieb. Verliebt? Niedlich. Erst dann fiel Ren ein, was sein Schatz ihm gesagt hatte, und er sah sich, noch immer in Gackts Armen liegend, neugierig um. Sie waren im Schlafzimmer. Aber es sah anders aus als sonst. Gackt hatte mal wieder seine Vorliebe für Kerzen vollständig ausgelebt. Überall brannten kleine Lichter. Ansonsten war es dunkel. Draußen tobte jetzt ein richtiger Gewittersturm, der das Arrangement nur noch romantischer wirken ließ. Es roch nach Duftölen und, nur ganz zart, Räucherstäbchen. Von irgendwoher ertönte leise Musik, die Ren nicht einordnen konnte. Sie durchfloss ihn wie ein unsichtbarer Energiestrom, entspannte und kräftigte ihn. Wie Magie. Ja, Magie war vielleicht das beste Wort, um das hier zu beschreiben. Auf einmal schien der ganze Raum verwandelt. Nicht mehr bloß irgendein Schlafzimmer, sondern ein Gemach in einem verzauberten Schloss, und in diesem Augenblick der einzige Ort auf der Welt – welcher Welt auch immer – an dem Ren sein wollte. Der Ort, an dem Gackt war. „Gefällt’s dir?“ Er sah wieder zu Gackt hoch. Tatsächlich wirkte der Sänger ein wenig unsicher. Machte er sich etwa wirklich Sorgen, Ren könne nicht begeistert sein von all dem hier? Warm lächelnd streckte der kleine Bassist sich etwas, um Gackt einen Kuss auf die Wange drücken zu können. „Ja, sehr!“ Sofort strahlte Gackt ihn wieder an. Und IHN nannten sie Chibi... „Und ich hoffe, das hier gefällt dir auch...“ Vorsichtig ließ er Ren auf das Bett sinken. Auch dieses war anders, noch mehr Kissen, Blütenblätter auf der Decke. Ein leichter Rosenduft ging von ihnen aus, und als Gackt die Tagesdecke wegzog und das Zudeck aufschüttelte, flogen sie durch die Luft. Mit großen Augen versuchte Ren, sie zu fangen, aber die zarten Blättchen schwebten durch seine Finger. Ein Prickeln in seinem Nacken ließ ihn innehalten. Gackt saß hinter ihm auf dem Bett, schlang die Arme um ihn. Seine warmen Lippen tasteten Rens Nacken entlang, den der große Pullover geradezu schamlos enthüllte. Eine Gänsehaut überkam ihn. Er drehte den Kopf zur Seite, und ihre Lippen trafen sich. Kurz, fast schon stürmisch, und dann wanderte Gackts Mund tiefer, Rens Hals hinunter, bis er genau zwischen den Schlüsselbeinen ankam. Ren legte genussvoll den Kopf in den Nacken, hob die Arme, damit Gackt ihm den Pullover ausziehen konnte. Wenige Sekunden später lag er in den himmlisch weichen Kissen, Gackt über sich, dessen Augen lustvoll halb geschlossen waren. „Ziehst du jetzt endlich mal dein Shirt aus?“ Gackt grinste. „Aishite muikai?“ Nun war alles zu spät. Ren begann, haltlos zu giggeln, er konnte sich gar nicht mehr beruhigen. Und zu allem Überfluss begann Gackt auch noch, ihn abzukitzeln. Der traute sich was! Irgendwann zwischen Totlachen und Ausweichen vor den Kitzelattacken bemerkte Ren, dass auch Gackt angefangen hatte, sich auszuziehen. Und irgendwann ging ihnen auch beiden die Kondition aus. Schwer atmend, aber immer noch leise lachend, fielen sie in die Kissen, Gackt so auf ihn, dass er den Bassisten gleich fest an sich ziehen konnte. Genießerisch sog Ren seinen Geruch ein, diese sanfte Note von Platinum Egoiste gepaart mit Gackts ganz persönlichem Duft. Er liebte es, diesen nur ganz zart unter dem Parfum wahrnehmen zu können. Es war ein gutes Gleichnis für all die Masken, die Gackt trug. Und die er für ihn fallen ließ. Später, wenn sie beide verschwitzt und erschöpft hier lagen, würde er diesen Duft in all seiner Schönheit wahrnehmen können. Wenn Gackt nur ihm gehörte. Nur für den Augenblick, so kostbar. Ein kostbarer Duft, teurer als jedes Parfum. Mit einem feinen Grinsen auf den Mundwinkeln wandte er das Gesicht Gackt zu, der ihn schon wieder abschnupperte. Wollte er schon wieder Shampoo-Raten spielen? Aber nicht jetzt! „Und? Liebst du mich nun heute Nacht?“ Gackt grinste zurück, gespielt teuflisch lachend. „Dein Wunsch ist mir Befehl.“ --------------------------------------------------------------- ENDE ^_____^ Nun aber wirklich und wahrhaftig XD ok... bin müde und weiß nichts großes mehr hier zu sagen. Oh, wenn ihr euch interessiert. Mein Bruder schreibt mittlerweile mit lighttracer zusammen GENIALE FFs zu GacktJOB unbedingt mal reinschauen: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/150490/175026/ http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/150490/181062/ denkt an Kommis :P Mata neeeeeeeeeee Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)