a hard decission von abgemeldet (Ren centered) ================================================================================ Kapitel 7: Lasst den Tag doch bitte aufhören! --------------------------------------------- TADAIMA.... Erst einmal vielen vielen Dank an alle Kommentarschreiber und treuen Leser *gerührt ist* Und dann aber auch direkt: Es tut mir soooooooo leid, dass ich dieses Mal wirklich ewig gebraucht habe. Damit hätte ich nie gerechnet. Aber in meinem Leben ist wirklich einiges passiert, was mit nicht nur Zeit und Kraft gekostet hat, sondern mich auch Psychisch ziemlich mitgenommen hat (an dieser Stelle mache ich doch gleich mal n bissel Schleichwerbung für meine Gedichte dies betreffend ^.~). Und ich wolle einfach nicht riskieren, dass sich das auf den Inhalt meiner Story auswirkt. Ich hoffe, ihr könnt mir das verzeihen und versteht das irgendwie. Und ich hoffe, dass nach der langen Zeit überhaupt noch jemand interesse an einer Story hat *drop* Und genau deshalb würde ich mich über Kommis wie immer sehr freuen, zumal es jetzt nicht mehr die möglichkeit gibt zu sehen, wie viele das Kapitel angeklickt haben, also noch Interesse haben. Außerdem muss ich leider schon vorweg sagen, dass dies nicht wie geplant das letzte Kapitel ist, sondern erst das Vorletzte (+evtl. epilog), da ich einen recht guten Einschnitt gesehen habe und ich dachte, so könnt ihr wenigstens schon etwas lesen und müsst nicht warten, bis ich komplett fertig bin. Dafür ist dieses aber auch wenigstens länger, so als kleine Entschädigung Jetzt lasse ich euch aber auch erst einmal lesen. Also dann bis nach diesem Kapi Reni^^ --- WICHTIG: Achtung, edit: da ich darauf hingewiesen wurde, dass Gedanken nicht durc einen Doppelslash gekennzeichnet sein dürfen, sondern ausschließlich durch: Gedanken, dachte Ren(zB) musste ich dies schnell überarbeiten. Dadurch könnte es evtl. holpriger wirken als sonst. Hoffe, dass es trotzdem geht und vielleicht hat ja jemand einen Tipp, wie ich das im nächsten Kapi verbessern kann, denn persönlich finde ich das doch eher unübersichtlich. Deshalb versuche ich, einen Gedanken durch komplett getrennten Absatz kenntlich zu machen. Danke Also, solltet ihr irgendwo die Ich-Perspektive Lesen und es ist nicht mittels Anführungsstriche als wörtliche Rede gekennzeichnet, so ist der !gesamte Absatz! gedacht, egal ob ein oder mehrere Sätze. Außerdem habe ich nicht jedes mal: , dachte Ren. eingefügt, da jedem, der diese Story bis hierher verfolgt hat, klar sein sollte, dass Gedanken ausschließlich von Ren stammen,aus dessen Perspektive ich geschrieben habe. Deshalb hoffe ich, dass das so zumindest für dieses Kapitel in Ordnung geht und ich anschließend hilfreiche Vorschläge zu einer Verbesserung erhalte. Vielen Dank Reni ----------------------------------- ----------------------------------- Kapitel 7: Lasst den Tag doch bitte aufhören! Kurz darauf kamen die beiden an dem Krankenhaus an und You, der durch einen Anruf bevor sie losgefahren waren bereits alles so geregelt hatte, fuhr um das große Gebäude herum, um auf dem Parkplatz für Angestellte zu parken, statt auf dem für Besucher. Außerdem hatte der Gitarrist auch sicher gestellt, dass sie durch den Hintereingang herein gelassen werden würden und Ren nicht würde warten müssen, bis er drankam. Auf diese Weise konnten sie nicht nur viel Zeit sparen, sondern zudem noch ein größeres Aufsehen verhindern. You hatte auch nicht einmal die Möglichkeit, an die Tür zu klopfen, bevor diese sich öffnete und ein noch sehr jung aussehender Mann in Arztkittel sie begrüßte. „Ah, hatte ich also doch recht, dass ihr Wagen mir so unbekannt vorkam." Der Mann zeigte erklärend auf ein kleines Fenster. "Ich habe sie bereits vorfahren sehen. Aber kommen sie doch bitte erst einmal herein.“ Obwohl der junge Mann eine sehr freundliche und dabei überhaupt nicht aufgesetzt wirkende Art an sich hatte, erwiderte Ren, welcher halb hinter You stand, den freundlichen Gruß nur mit einem stummen Nicken. Allerdings schien den Mann auch das nicht zu stören, während er sie mit einer einladenden Geste in den recht schmalen Gang treten ließ. "Ach, wie unhöflich von mir!" Entkam es plötzlich dem Braunhaarigen Arzt, als er die Tür schloss und sich zu ihnen umdrehte. "Wo ich sie beide ja schon namentlich kenne, habe ich doch glatt versäumt, mich selber vorzustellen. Sie gestatten... Ich bin Doktor Murata. Ich hatte auch vorhin mit ihnen telefoniert Kurosaki-San." Nach einer kurzen Verbeugung wandte sich Murata wieder zum Gehen. "Ich habe ihnen auch extra das Behandlungszimmer gleich dort am Gangende freigehalten. Wenn sie mir dann bitte folgen würden Aoba-San." Noch während seinen Worten war der junge Arzt bei der Tür, auf die er gezeigt hatte, angekommen und wies Ren mit einer freundlichen Geste einzutreten, während er sich noch einmal an You wandte. "Sie können sich ja solange hier vorne hinsetzen Kurosaki-San. Ich denke auch nicht, dass wir sehr lange brauchen werden. Und sollten sie irgend einen Wunsch haben, wie beispielsweise eine Tasse Kaffee, so scheuen sie sich nur nicht, sich an die Schwestern zu wenden. Ich bin mir mehr als sicher, dass sie nur allzu gerne ihren Wünschen nachkommen werden." Der Arzt wollte gerade schon in den kleinen Raum treten, als You, der nur zögernd auf die Stuhlreihe gesehen hatte, ihn noch einmal zurückhielt. "Nun also, wenn es recht wäre, würde ich eigentlich doch lieber mit reinkommen, anstatt hier draußen zu warten." Auf Yous Bitte hielt der Arzt jedoch nur kurz inne, um seinen Blick flüchtig über den wartenden Bassisten laufen zu lassen, bevor er ruhig aber bestimmt antwortete. "Es tut mir sehr leid, Kurosaki-San, aber ich halte es wirklich für besser, wenn sie hier warten. Wenn sie mir also diesen Gefallen tun würden..." Schnell schritt You mit einer abwehrenden Handbewegung ein, um den Arzt in seiner Erklärung zu stoppen. "Ist in Ordnung. Wenn sie das für besser halten." Doch anstatt sich direkt hinzusetzen, als sein Gegenüber ihm dankbar zunickte, wandte sich der Gitarrist noch einmal an Ren, der die ganze Unterhaltung über unbeteiligt zu Boden gesehen hatte, und legte ihm die Hände auf die Schultern. "Und du Kleiner bist tapfer, verstanden? Wenn irgend etwas ist, dann weißt du ja, dass ich hier direkt vor der Tür bin, ne?" Tapfer sein? Wollt ihr mir das auch sagen, wenn ihr mir demnächst euer *kleines Geheimnis* anvertraut? "Hey Ren. Sei tapfer, ne? Du findest schon ne neue Band; eine, die deinem verkümmerten Talent eher entspricht.", dachte der Angesprochene bitter. Ein schwaches Nicken war alles, woran You erkennen konnte, gehört worden zu sein, als Ren sich unter der Berührung seiner Hände wegdrehte und vor dem Arzt das Zimmer betrat. "Wenn sie sich dann bitte setzen würden, Aoba-San. Ich bin sofort bei ihnen." Wie aufgefordert ließ Ren sich auf die weiße Liege am anderen Ende des Zimmer sinken und sah sich in dem kleinen, kahl wirkenden Raum um, solange Dr. Murata die Tür schloss, sich Handschuhe anzog und einige Dinge auf ein Tablett legte, dass er schließlich mit an die Liege nahm und dort auf einen kleinen, runden Tisch stellte. Anschließend setzte er sich auf einen Stuhl direkt vor Ren und rollte noch etwas näher an den Bassisten heran. Kurz herrschte Schweigen zwischen den Beiden, solange bis Ren fragend zu seinem Gegenüber aufsah. Anscheinend konnte der Arzt den Blick des Rothaarigen förmlich auf sich spüren, oder hatte bereits auf eine Reaktion auf seine vorherigen Worte an You gewartet. Jedenfalls hielt er in seinen Bewegungen inne und erwiderte den Blick seines Gegenübers mit einem leicht zaghaft wirkenden Lächeln. "Nun, Ich hoffe, dass ich nicht entgegen ihres Sinnes gehandelt habe, Aoba-San. Aber ich konnte mich eben des Eindrucks nicht verwehren, dass ihnen in der Gegenwart von Kurosaki-San doch etwas unwohl zumute war und sie ihn deshalb lieber nicht mit hier drinnen gehabt hätten." Als Ren den Arzt nach dieser Erklärung einige Momente nur mit einem verständnislosen Blick stumm ansah, schien Dr. Murata erst richtig zu realisieren, was er da eben gesagt hatte und ein kaum merklicher geschockter Ausdruck durchlief kurz seine Gesichtszüge. "Es tut mir sehr leid, wenn ich ihnen jetzt zu nahe getreten bin. Ich habe überhaupt nicht das Recht, mich in irgend einer Weise bei ihnen einzumischen und..." Zum ersten Mal, seid sie vom Studio aus losgefahren waren, erhob Ren schließlich leise seine Stimme, um die hastige Entschuldigung des Arztes zu unterbrechen. "Nein, nein. Ist schon in Ordnung." Bevor er weiter sprach, ließ der Rothaarige leicht schuldbewusst seinen Kopf hängen. "Wenn ich ehrlich bin, dann ist es mir heute wirklich lieber so..." Wieder unterbrach Ren sich selber und schwieg, wobei er sich nicht einmal traute, dem Arzt wieder direkt in die Augen zu schauen, weil er ein schlechtes Gewissen hatte, durch seine Worte ein schlechtes Bild auf You geworfen haben zu können." Innerlich schalte Ren sich selber, für das eben gesagte, Wieso kannst du auch nicht einfach deine Schnauze halten, Baka?! Musst du denn wirklich jeden X-Beliebigen durchblicken lassen, wenn es dir mal nicht ganz so gut geht? Dr. Murata, dem die unangenehmen Gedanken Rens scheinbar nicht entgingen, schwieg auch kurz und wechselte dann mit ruhiger Stimme das Thema. "Also, Aoba-San... Wenn ich das am Telefon vorhin richtig mitbekommen habe, dann haben sie sich geschnitten, als sie einige Scherben wegräumen wollten. Stimmt das soweit?" Ein zaghaftes Nicken bestätigte diese Aussage. "Ok. Dann wollen wir uns ihre Hände doch einmal ansehen, oder was denken sie?" Mit einer sanften Bestimmtheit hatte der junge Arzt zunächst nach dem linken Handgelenk gegriffen, da bei diesem der provisorische Verband von You schon deutlich einige rote Flecken aufwies. War ihm das Ganze bis dahin auch mehr oder minder egal gewesen – Und Schmerzen hatte er seltsamerweise auch immer noch keine – so spürte Ren jetzt unter dem Fachkundigen Blick des anderen doch eine gewisse Nervosität in sich aufsteigen. Was sollte er denn schließlich bloß machen, wenn der Schnitt doch tiefer war, als er das annahm? Wenn er sich irgend etwas in der Hand verletzt hatte? Dann wäre er womöglich nicht einmal mehr für irgend eine Indie-Band geeignet. Ja Klasse, Aoba-Baka! Jetzt hat Gakkun wenigstens noch den richtigen Grund, um dich ganz schnell los zu werden. "Hmm..." Während Ren so in seine eigenen Gedanken versunken war, hatte der Arzt seine linke Hand sorgfältig, aber umso vorsichtiger mit Wasser und einem Tupfer bearbeitet, um nach, in der Wunde verbliebenen, Glasresten zu sehen und sich die Ausmaße des größeren Schnittes zu veranschaulichen. Ren konnte sich nicht helfen, aber irgendwie passte ihm weder der skeptische Blick, noch das nachdenkliche Geräusch des bis dahin eher heiteren jungen Mannes. "Also... Dieser Schnitt hier ist wirklich ziemlich tief. Da werden wir wohl nicht drum herum kommen, als zu nähen. Auch wenn es nur einige Stiche sein werden." Bei den Worten seines Gegenübers spürte der Bassist regelrecht, wie ihm auch noch das letzte bisschen seiner verbliebenen Farbe aus dem Gesicht wich. "Was? Sind sie sicher? Aber... Ich muss doch... Wir sind mitten bei den Aufnahmen. Ich werde meine Hand doch sicher trotzdem ganz normal bewegen können, oder?" In seiner plötzlichen Aufregung hatte Ren zumindest für diesen Augenblick alles andere vergessen und sah dem Arzt mit einem ängstlich-flehenden Blick direkt in die dunkelbraunen Augen. Dem Angesprochenen entging natürlich nicht, wie wichtig Ren seine Antwort war, doch räusperte er sich erst leicht unbehaglich, bevor er mit ernster Stimme zu einer Erwiderung ansetzte. "Nun ja, eigentlich wäre es doch mehr als ratsam, dass sie ihre Hand in der nächsten Zeit ruhig halten sollten. Und außerdem würde ich ihnen jetzt auch eine örtliche Betäubung geben, weshalb sie in den nächsten Stunden wohl kaum komplettes Gefühl in ihrer Hand haben werden. Selbst..." Weiter kam der Arzt auch schon nicht mehr, als Ren ihm das Wort abschnitt. "Wie bitte?! Mehrere Stunden? Aber das ist unmöglich! ... Außerdem sind wir fast fertig... Ich müsste ja nur noch die Aufnahmen beenden." Dann bin ich ja eh abgeschrieben. "Sie können doch sicher auch ohne eine Betäubung nähen?!" Dr. Murata zögerte sichtlich bei dieser Aufforderung und versuchte auch noch vergeblich, Ren davon zu überzeugen, dass es wirklich besser sei, mit einer Betäubung zu arbeiten und die Aufnahmen zu verschieben; stieß jedoch bei dem Bassisten auf taube Ohren. Schließlich gab er dann auch in soweit nach, dass er sich erst einmal um die Verletzungen kümmern würde, um alles weitere anschließend mit Ren zu besprechen. Und da sich dieser auch weiterhin strikt gegen eine örtliche Betäubung sträubte, musste er das wohl oder übel so durchstehen. Allerdings spürte der Bassist die Stiche auch kaum mehr als am Rande, während seine Gedanken noch in einer vollkommen anderen Sphäre zu schweben schienen. Wenig später hatte der Arzt auch schon einen sauberen Verband über dem frisch genähten Schnitt befestigt und erhob wieder seine Stimme, nachdem er bis dahin konzentriert und stumm gearbeitet hatte. "So, dann wollen wir uns doch einmal die andere Hand ansehen... Na, das sieht ja wirklich schon weit besser aus. Die Schnitte sind nicht sonderlich tief und haben sogar schon zu bluten aufgehört. Ich würde sagen, hier reicht es, sie einmal gründlich zu säubern, zu desinfizieren und ein Pflaster drüber zu machen, damit sich nichts entzündet." Nachdem Dr. Murata auch dies abgeschlossen hatte, atmete er einmal tief durch und sah Ren streng in die Augen. "Also, Aoba-San; Ich denke nicht, dass ich sie davon abhalten kann, heute noch an ihren Aufnahmen teilzunehmen, auch wenn ich das für äußerst unvernünftig halte. Jedenfalls gebe ich ihnen deshalb noch ein paar Schmerztabletten mit, falls es später durch die Beanspruchung schlimmer wird. Aber dann müssen sie mir auch versprechen, nicht mehr zu lange zu spielen heute und die nächsten Tage auf jeden Fall ihre Hand zu schonen." Der junge Mann legte wieder ein aufmunterndes aber leicht neckisches Lächeln auf. "Wenn ich mitbekomme, dass sie sich nicht an meine Anweisungen halten, dann werde ich nicht zögern und ihnen erst den ganzen Arm betäuben und anschließend so eingipsen, dass sie sich garantiert nicht so schnell wieder so bewegen können, dass ihr Bass ihnen irgend etwas nützen wird." Bei diesem Spruch, mit dem sich der Arzt von seinem Stuhl erhob, und vor allem dem schelmischen Tonfall, mit dem er ihn rüberbrachte, musste sogar Ren, dem überhaupt nicht danach zumute war kurz, leise auflachen. "Na sehen sie Aoba-San, so gefallen sie mir schon viel besser. Ich weiß, dass ich damit schon wieder zu weit gehe, aber sie sollten sich wirklich von nichts und niemandem so unter Druck setzen lassen. Spielen sie weiter zu ihrem eigenen Vergnügen, damit man auch weiter ihr Herz spüren kann bei ihrem Spiel..." "Oh je, da habe ich mich wohl gerade als Fan geoutet; Aber was soll's. Wo es ja auch stimmt, nicht wahr?" Mit diesen Worten war der Arzt auch schon bei der Tür angekommen. Kaum hatte er diese geöffnet, sprang You auch schon von dem Stuhl auf, auf dem er bis dahin gewartet hatte. "Ren! Und? Wie ist es?" Nach einem kurzen Seitenblick zu Ren, erläuterte der Arzt knapp, dass er habe nähen müssen, aber Ren ruhig an den Aufnahmen teilnehmen könne, solange er es nicht damit übertrieb. Nachdem sie sich bedankt hatten, verabschiedeten Ren und You sich und machten sich auf den Weg zurück zum Studio, welcher sich auch nicht als viel gesprächiger als der Hinweg herausstellte. Es hatte wieder angefangen zu regnen und Ren sah stumm dem grauen Spiel des Wetters zu, während You sich konzentriert durch den dichter werdenden Verkehr schlängelte. Als You schließlich auf dem Parkplatz ihres Studios hielt, zögerte Ren sichtlich, auszusteigen; Schien sogar im Gegenteil noch etwas tiefer in den Beifahrersitz zu sinken, bis der Gitarrist, der bereits ausgestiegen war, sich noch einmal herunterbeugte und dem Bassisten aufmunternd zulächelte. "Na komm schon Kleiner, da drin wird dich schon keiner auffressen oder befürchtest du das etwa?" Ren konnte sich nicht helfen, aber in dieser Situation kam ihm Yous gesamtes Verhalten mehr als nur leicht ironisch vor. Wieso versuchten er und auch die anderen nur mit aller Macht, ihm weiszumachen, dass alles in der Band noch in bester Ordnung sei? Reichte es ihnen nicht, ihn zu hintergehen? Mussten sie ihn denn unbedingt auch noch für dumm verkaufen? Dämliche Frage, Schlaukopf! Die Antwort ist jawohl ganz offensichtlich ein Ja. "Da seid ihr ja endlich wieder!" Während Ren noch weiter seinen Gedanken nachhing, war er letztendlich doch aus dem Wagen ausgestiegen und mit You zusammen ins Studio gegangen, wo ihnen auch sofort ein gewisser -im Moment sehr hektisch wirkender- Sänger über den Weg rannte und Ren aus seinen Gedanken riss. "Was hat der Arzt denn gesagt Ren? Ist es so schlimm, wie es aussah? Hast du noch starke Schmerzen?" Alle Achtung Camui M.S. Gackt. Man könnte ja glatt der Annahme erliegen, du würdest dir allen Ernstes Gedanken darum machen, wie es mir geht "ach, das ist schon ok. Nichts weiter." Ren war beinahe überrascht, wie leicht es ihm fiel, trotz seiner inneren Aufgewühltheit dermaßen gelassen zu antworten. Dabei weiß jeder hier ganz genau, was dich wirklich interessiert. "Ich werde sogar die Aufnahmen mit beenden können" Eine Ewigkeit, wie es dem Bassisten schien, sagte keiner von ihnen mehr etwas. Gackt blickte Ren lediglich stumm in die Augen, sodass dieser für Sekundenbruchteile dachte, der Sänger würde gerade abschätzen, ob sein Spielchen tatsächlich schon von ihm durchschaut worden sei. Und anstatt sich über diese Neuigkeiten zu freuen, reagierte der Größere dann in einer Art und Weise, die Ren nie erwartet hätte. "Wen interessieren denn jetzt bitte diese bescheuerten Aufnahmen, Ren?! Glaubst du etwa allen Ernstes, ich würde jetzt über solche Nebensächlichkeiten nachdenken?" Ja, genau das. Noch ehe Ren die Gelegenheit hatte, auch nur seinen Mund zu öffnen, um seine Gedanken auch auszusprechen, fuhr Gackt ihm erneut ins Wort. "Die Aufnahmen können getrost auch eine Weile warten. Ich wollte wissen, wie es dir geht." Mittlerweile war Ren wieder an einem Punkt angekommen, an dem er nichts anderes schaffte, als vollkommen verständnislos seinen Gegenüber anzusehen, welcher schließlich schon fast frustriert klingend aufstöhnte und sich kurzerhand an You wandte, der bis dahin die Szene nur still verfolgt hatte. Als der Violinist und Gitarrist dazu ansetzte wiederzugeben, was der Arzt ihm erläutert hatte, beschloss Ren, dass er sich das nun wirklich nicht noch einmal antun musste und stapfte entschlossen in Richtung Aufnahmeraum los, drehte sich allerdings noch einmal um, bevor er in diesem verschwand. "Falls es jemanden interessiert: Ich stehe dann solange an meinem Bass und warte, dass euch endlich klar wird, dass das hier ganz allein MEINE Entscheidung ist." Und damit war der Rothaarige im nächsten Zimmer, ohne die Reaktion der anderen zu sehen. Doch lange dauerte es auch nicht, bis diese ihm folgten. Ren war gerade dabei, einige Akkorde anzuschlagen und erleichtert festzustellen, dass es ihm weit einfacher fiel, als er erwartet hatte, als sowohl Gackt, wie auch der Rest der Band ihm in dem Raum Gesellschaft leisteten. Schon als Ren den Blick des Sängers einfing, wusste er, dass er nicht einmal die geringste Lust hatte, sich anzuhören, was dieser zu sagen hatte weshalb er schnell selber das Wort erhob. "Also, können wir dann endlich mal?" Auch an den Gesichtern der anderen konnte Ren nur allzu deutlich ablesen, dass seine Stimme tatsächlich so gereizt klang, wie er das eben selber empfunden hatte. Und zum ersten Mal spürte der Bassist bewusst, wie die Verzweiflung und Frustration in ihm sich mehr und mehr in Wut umwandelte. Nein, er hatte beim besten Willen nicht die Lust, dieses ganze, von Gackt inszenierte Schauspiel noch unnötig in die Länge zu ziehen. Ren wollte bloß noch diese Aufnahmen hinter sich bringen und dann wäre es das für ihn gewesen. So oder so. Zwar sah man Gackt an, dass er noch unschlüssig war, die Aufnahmen noch an diesem Tag zu beenden – oder vielleicht hatte er auch nur gehofft sie ganz ohne Ren beenden zu können, wie der Bassist mutmaßte – aber schließlich gab der Sänger dann doch nach und nur kurze Zeit später konnten die Aufnahmen in vollem Tempo weiterlaufen. Ob Ren es sich nun eingestehen wollte oder nicht, er war mehr als nur ein wenig erleichtert, als Gackt in den frühen Abendstunden dann endlich mit allem zufrieden, und die Aufnahmen damit offiziell beendet waren. Dabei rührte diese Erleichterung allerdings weniger von dem Schmerz in seiner Hand her, der doch deutlich zugenommen hatte, als von dem stetigen Pochen hinter seiner Stirn, das ihm nach und nach seine Konzentration kostete. Aus beiden Gründen verstaute der Bassist auch nur kurz seinen geliebten Bass in seiner Tasche in der Umkleidekabine und ging dann mit dem kleinen Röhrchen mit den Schmerztabletten in die Küche, wo er sich ein Glas mit Leitungswasser füllte. Doch in dem Moment, als Ren den Hahn zugedreht hatte und sich mit dem Glas in der Hand umdrehte, hielt er in seinem Tun inne und blieb regungslos stehen. Sein Blick war auf etwas am Boden gefallen, dass in dem Licht der Neonröhre an der Decke verräterisch glitzerte. Obwohl die anderen, wie deutlich zu sehen war, in der Küche gefegt hatten, waren in einzelnen Ecken noch kleine Splitter des von ihm zerworfenen Glases. Und jetzt, wo sein Blick auf diese fiel, überfluteten Ren auch wieder die Gedanken an das Gespräch, dass er aufgeschnappt hatte und er spürte, wie sich Erkenntnis und Trauer erneut in einem dumpfen Gefühl in seinem Magen breit machten. Erst nach unendlichen Momenten, in denen er sich keinen Zentimeter zu rühren vermochte, jedoch kaum merklich zu zittern begonnen hatte, schüttelte Ren den Kopf gerade so, als wolle er einen schlechten Traum abschütteln. Dann schluckte er schnell eine Tablette, indem er das komplette glas Wasser hinterher kippte und verschwand so schnell er konnte aus der Küche. Nichts hielt ihn mehr in diesem Raum. Als der Bassist schließlich wieder in der Umkleide angekommen war, konnte er auch schon ein stetiges Rauschen aus dem angrenzenden Raum hören und wusste, dass die anderen bereits unter den Duschen verschwunden waren. Und auch für Ren erschien eine heiße Dusche in diesem Moment mehr als einladend, weshalb er sich seine Sachen zum Wechseln, sowie ein Handtuch schnappte, um dem Beispiel der anderen zu folgen. Als er kurz darauf endlich in einer abgetrennten Kabine stand, ließ der Bassist minutenlang nur das heiße Wasser über sein Gesicht und seinen Körper prasseln. Dass der Verband an seiner linken Hand dabei vollkommen durchnässt wurde, war ihm herzlich egal. Hauptsache für ihn war, dass er diesen Tag endlich vergessen konnte. Doch wusste Ren, dass dies bei weitem nicht so einfach sein würde, wie er versuchte sich einzureden. Denn dieser Tag hatte jetzt schon alles für ihn geändert. Ren fühlte sich, als würde heute ein neues Leben für ihn anfangen. Als wäre er aus einem schönen Traum verbannt worden in eine kalte und einsame Realität. Nein... diesen Tag würde er sicherlich niemals vergessen können. Nur eine knappe viertel Stunde später drehte Ren die beiden Hähne vor sich wieder zu, stand allerdings noch einige Momente stumm auf der gleichen Position und starrte mit leerem Blick auf einen undefinierbaren Punkt vor sich, bis er sich einen Ruck geben und nach seinem Handtuch greifen konnte. Als der Bassist schließlich wieder in der Umkleide ankam -mittlerweile trug der Rothaarige eine legere, Jeans in einem ausgewaschenen, blauen Farbton und ein dunkelrot-braunen, weiten Pullover- war keiner der anderen in diesem Raum. Doch realisierte Ren dies nicht einmal richtig, war er noch viel zu sehr in seinen Gedanken verfangen, als er Handtuch und Kleidung überaus langsam in seiner Tasche verstaute. "Ren?" Der Bassist zuckte deutlich zusammen, als Masas Stimme aus unmittelbarer Nähe so plötzlich in seine Gedanken einbrach. Leicht verwirrt konnte er nicht direkt reagieren, drehte sich jedoch mit einem fragenden Blick zu dem Schwarzhaarigen um. "Hm? Ja, was ist denn Masa?" Ein breites Grinsen erschien auf den vertrauten Gesichtszügen Masas, als er diese Frage hörte. "Hast du schon wieder nicht zugehört? Also echt mal Ren; Du solltest mal einen Besuch beim Ohrenarzt in Betracht ziehen, wenn du mich fragst." Während Ren nicht einmal ansatzweise über eine Antwort darauf nachdenken konnte, schien Masa auch keine solche zu erwarten und sprach munter selber weiter. "Aber mich fragt ja eh nie einer, nicht wahr? ... Wie auch immer. Du willst mir doch nicht etwa auch noch erzählen, dass du es vergessen hättest, oder?" Alles, was der Schwarzhaarige darauf erhielt, war ein verständnisloser Blick, der ihn sichtlich stutzen ließ. "Also, nee oder? Du hast also wirklich keinen Plan, was ich meine?" Erst nach ein paar Sekunden, die es Ren schien, als wolle Masa dem Bassisten die Möglichkeit geben, doch noch von alleine auf eine Antwort zu kommen, schlug dieser sich theatralisch resignierend mit einer Hand vor die Stirn. "Ach man, Ren-Kun. Wir haben doch eben unsere Aufnahmen für das neue Album beendet, nicht wahr? Klingelt da denn gar nichts bei dir? ... Wie nach jeder vollendeten Aufnahme wollen wir noch etwas feiern gehen." "Und jetzt komm mir bloß nicht mit der Schnapsidee, dich einfach davonzustehlen. Wenn du einfach unsere Tradition brichst, würde das nur Unglück bringen, und das willst du doch nicht, oder?" Ob er das wollte oder nicht? Im Augenblick schaffte es der Bassist nicht einmal, sich diese Frage in Gedanken selber zu beantworten. Eigentlich konnte es ihm doch egal sein; hatte er ja höchstens noch augenscheinlich und eventuell nicht einmal mehr als einige Tage mit der Band zu tun. Außerdem fühlte Ren sich mehr als erschöpft, sein Kopf dröhnte mittlerweile und auch die Halsschmerzen waren stärker geworden. Kurz gesagt wollte er in diesem Moment nichts anderes, als nach hause und in sein Bett zu verschwinden. Bis vor wenigen Wochen hätte er noch nicht einmal den geringsten Gedanken daran verschwendet, ob es so etwas wie Unglück im Sinne von "schlechtem Karma" wirklich gäbe. Solange, bis es ihn auf Schritt und Tritt zu verfolgen schien. Aber mehr als ein unwilliges Geräusch brachte der Bassist dennoch nicht hervor, bevor er unter dem strengen Blick Masas nachgab und schließlich nach seiner Tasche greifen wollte. Doch noch ehe er sie hatte greifen können, war der Schwarzhaarige ihm dabei zuvor gekommen. "Nee, nee Ren-Chan, lass das mal lieber. Deine Hand hat heute doch schon genug gelitten, ne?" Ohne auf eine Reaktion zu warten, war Masa auch schon auf dem Weg aus der Umkleide, scheinbar mehr als sicher, dass auch der Bassist ihm folgen würde. Und genau das tat Ren auch. Warum in drei Teufels Namen tue ich mir das hier eigentlich an? Kami-Sama, kann mir das vielleicht mal einer sagen?, fragte Ren sich gedanklich Schon auf dem Gang sah Ren die restlichen Bandmitglieder, die wieder einmal in eine getuschelte Diskussion vertieft schienen. Doch als Masa räuspernd die Aufmerksamkeit auf sich zog, flogen auch sofort die Augen Gackts zu ihnen rüber. Ren konnte deutliche Skepsis in dem Blick des Sängers sehen, als die dunklen Augen an ihm hängen blieben. Nur für den Bruchteil einer Sekunde änderte sich etwas an diesem Ausdruck, direkt bevor Gackt die Augen leicht niederschlug, sodass er Ren zwar noch immer ansah, doch offensichtlich den Blick nicht mehr an dessen Augen halten wollte. Was soll das denn jetzt schon wieder? Und was war das für ein Blick? Das sah ja beinahe aus, als wenn... "Da seid ihr ja. Konnte Masa dich also doch dazu bewegen, dich wieder zu uns zu gesellen?" Das hört sich ja an, als sei ICH hier derjenige, der sich isoliert und seltsam verhält. "Dann können wir ja los und endlich etwas feiern." Irgendwie schien der lockere, beinahe heitere Ton in der Stimme des Sängers so gar nicht zu dem zu passen, was Ren kurz zuvor noch in dessen Augen zu sehen geglaubt hat. Doch war dieser flüchtige Moment auch derart schnell von dem anderen unterbrochen worden, dass Ren sich bereits jetzt nicht mehr sicher war, ob er sich nicht etwas eingebildet hatte oder falsch deutete. Feiern? Juhu, genau das brauche ich jetzt! Trotz allem beschloss Ren für sich, noch ein einziges Mal gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Auch wenn er versuchte, sich vom Gegenteil zu überzeugen, musste der Rothaarige sich eingestehen, dass er jede Sekunde nutzen wollte, die ihm noch mit den Personen vergönnt war, die seine besten Freunde sein sollten und für ihn längst wie eine zweite Familie waren. Irgendwie versuchte er sich einzureden, dass alles, was er schon seid Wochen befürchtete und was sich heute ja auch letztendlich bestätigt hatte nicht wahr sein konnte, wenn er einfach weiter mit den anderen zusammenblieb; Wenn er ihr Spiel mitspielte und so tat, als wüsste er nichts und alles sei wie immer, dann würde es auch genau das sein. Ja, wenn er nur bei ihnen blieb wäre alles in Ordnung... wenn er bei IHM blieb, würde er ihn nicht aus seinem Leben stoßen; Das würde er dann einfach nicht können. Auch wenn der Bassist wusste, wie aussichtslos es war, was er versuchte sich einzureden, hielt er sich an dieser schwachen Hoffnung fest, während er wie automatisch hinter den anderen zu dem großen Auto ging und schließlich neben Masa auf der Rückbank Platz nahm. Während Chachamaru, welcher das Fahren übernahm, fröhlich mit You plänkelnd in den Straßenverkehr einbog, war Ren wirklich dankbar, dass der Arzt ihm im Krankenhaus dieses Schmerzmittel gegeben hatte und hoffte, dass es bald auch seinen Kopf- und Halsschmerzen den Gar ausmachen würde. Noch immer kämpften die zwei Wünsche in ihm um Überhand, ob er nun dem Ganzen ein Ende setzen und dann nach hause gehen sollte, oder den Abend über sich ergehen lassen. Na ja, wenigstens was trinken kann ich dann. Vielleicht hilft mir das ja, mich auf andere Gedanken zu bringen. Obwohl sich die anderen die ganze Fahrt über munter unterhielten, bekam Ren kaum etwas der Konversation mit. Zwar bemühte er sich immer wieder, seine Gedanken und Ohren auf den Innenraum des Autos zu lenken, doch gelang es ihm kaum, auch nur wenige zusammenhängende Worte aufzunehmen, bevor er wieder abdriftete und immer wieder alles in seiner Erinnerung ablaufen ließ, was ihn seid Wochen so sehr belastete. Plötzlich war jedes Wort, jeder Blick der anderen in Rens Augen mehr als auffällig und er konnte es fast gar nicht mehr glauben, wie er sich so lange hat einreden können, dass er sich täuscht und die anderen sich überhaupt nicht geändert hätten. Wie schon des öfteren an diesem Tag war der Bassist derartig in seinen eigenen Gedanken versunken, dass er überhaupt nicht mitbekam, wie schnell die Zeit verging und sie schon vor ihrem Stammlokal angekommen waren. Missmutig stieg Ren aus dem Auto aus und folgte den anderen stumm in die Bar und an einen Tisch, der sich im hinteren Teil des Lokals befand. Nein, er hatte immer noch nicht die geringste Lust, sich hier zu befinden und die Aufnahmen zu *feiern*. Lieber würde sich der Bassist zu hause besaufen und dann in einen tiefen, traumlosen Schlaf fallen. Na los Ren... Du hast jetzt schon den ganzen bescheuerten Tag ausgehalten. Es ist bald neun Uhr. Dann wirst du es auch noch die paar letzten Stunden aushalten, bevor du dich nach hause fahren lässt. Immer darauf bedacht, sich nichts von seinen Gedanken anmerken zu lassen, bestellte Ren ein Bier und versuchte so gut es ging, ein Lächeln zustande zu bringen, als Masa über irgend eine scheinbar lustig gemeinte Bemerkung grölte. Doch befürchtete Ren, dass ihm dies selbst dann nicht gelungen wäre, wenn er diese Bemerkung wenigstens mitbekommen hätte. Zu seinem Glück schien den anderen jedoch nicht aufzufallen, dass Ren alles andere als gute Laune hatte, was den Bassisten allerdings nicht wunderte, war es doch seid längerem nie anders gewesen. Wenn es jemandem egal war ob ein anderer gut drauf ist, oder wenn er das sogar glauben wollte, dann glaubte er dies auch. Und dennoch konnte Ren nicht anders, als weiterhin sein Bestes zu geben, um diese Maskerade aufrecht zu erhalten. Er versuchte sich so gut er konnte an dem Gespräch zu beteiligen und konnte zu seiner eigenen Verwunderung sogar über den einen oder anderen Kommentar Masas lachen. Aber je später es wurde, desto schlechter fühlte Ren sich, was sich auch auf seine Laune auswirkte. Zudem hatte der Bassist nicht bedacht, dass Alkohol nicht unbedingt immer dazu geeignet war, seine schlechten Gefühle auszuschalten, sondern diese im Gegenteil sogar häufig noch verstärkte. Immer wieder sah Ren beinahe schon verzweifelt auf seine Armbanduhr und mutmaßte schon, dass diese stehen geblieben war, wollten und wollten sich diese verdammten Zeiger einfach nicht weiterbewegen. Das gibt es doch nicht. Kann dieser Abend denn wirklich kein Ende finden? Wofür wollt ihr mich eigentlich strafen, Kami-Sama? Was habe ich denn so Falsches getan?! So unauffällig wie möglich ließ Ren seinen Blick über die anderen wandern. Aber nicht nur ich, die scheinen auch nicht früh genug hier weg kommen zu können. You hat in der letzten viertel Stunde bestimmt schon acht mal auf die Uhr gesehen... und ich könnte schwören, dass es bei Gackt sogar noch häufiger war. Dabei kann der doch eigentlich nie genug bekommen und wir müssen ihn immer aus der Bar schleifen. Warum können wir denn dann nicht einfach... "Hallo, Hallo; Erde an Ren." Als er plötzlich eine Hand vor seinem Gesicht wedeln sah, schreckte der Bassist merklich zusammen und sah sein Gegenüber fragend an. "Hm? Was hast du gesagt, Masa? Tut mir leid, aber ich war wohl gerade etwas in Gedanken." "Ach nein, ernsthaft? Da wäre ich nie drauf gekommen." Bei seinen Worten hatte der Schwarzhaarige ein freches Grinsen auf den Lippen, schien sich dann jedoch dafür zu entscheiden, nicht weiter zu sticheln, sondern einfach seine Frage zu wiederholen. "Ich wollte wissen, ob du noch Nachschub brauchst. Ich wollte gerade die nächste Runde holen." "Wie? Ähm, ja danke, noch ein Bier wäre echt nicht schlecht." Mit einer flüchtigen Bewegung ließ Ren seine Augen kurz durch die Runde laufen. Ganz offensichtlich hatten die anderen wieder viel Spaß. Zumindest Gackt, You und Toshi, die gerade über Chachamaru lachten, der leicht schmollend versuchte, Bier oder etwas ähnliches aus seinen Haaren zu trocknen. Obwohl er seine Augen kaum länger als ein oder zwei Sekunden von seinem Gesprächspartner abgewandt hatte, musste Ren kurz aufzucken, als seine Augen auf ihre schwarzen Gegenstücke stießen, die ihn mittlerweile wachsam musterten. Einen Moment sah es aus, als wenn Masa noch etwas sagen oder fragen wollte, doch dann verschwand der irgendwie eigenartige Ausdruck von seinem Gesicht und er begann wieder zu lächeln. "Ok, also noch ein Bier für unser Bandnesthäkchen." Bandnesthäkchen?! Ja klar. Wem willst du das denn bitte weis machen? Das gespielte Lächeln, dass der Bassist dem anderen geschenkt hatte, verschwand von seinen Gesichtszügen in dem Moment wieder, als Masa sich wegdrehte, um die gewünschten Getränke zu holen. Statt dessen zierte nun ein Ausdruck Rens Gesicht, der wohl irgendwo zwischen mürrisch und erschöpft einzuordnen war. "Hey, Ren. Ist alles klar bei dir?" Die Frage kam von You, der sich mitten im Gespräch zu ihm umgedreht hatte, sodass Ren nicht mehr die Gelegenheit hatte, wieder den heiteren, immer gut gelaunten Bassisten zu spielen. Zwar nervte es ihn, dass er deshalb jetzt schon wieder aufgefallen war, doch hatte er beim besten Willen nicht mehr den Elan, oder die Lust auf irgend ein Schauspiel, auch wenn dieses den anderen scheinbar sehr viel Spaß machte. "Klar ist alles klar. Ich bin nur müde. Warn langer Tag." Wenn Ren eines noch mehr hasste, als die ständigen, geheuchelten Fragen, nach seinem *Befinden*, so waren es wohl die skeptischen Blicke, die er im Anschluss an seine Antwort so oft erhielt, so wie auch jetzt wieder von dem großen Gitarristen. Aber dieses Mal hatte er nicht den Nerv dazu. Nicht heute. "Ich muss mal eben abtreten gehen." Mit diesen leicht gepresst wirkenden Worten war Ren auch schon aufgestanden und hatte sich in Richtung Sanitäreinrichtungen auf den Weg gemacht. Was er jetzt brauchte war kaltes Wasser, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen und seine glühenden Wangen etwas zu kühlen. Dabei war ihm noch nicht einmal klar, ob ihm das Blut nun vor Wut; wegen des Gefühls ertappt zu sein; oder einfach wegen des Alkohols in den Kopf stieg. Im Prinzip war es ihm auch egal. Er wollte nur noch diesen schrecklichen Abend hinter sich bringen und dann vergessen, dass er jemals in einer Band gespielt hatte, dessen Mitglieder für ihn mit der Zeit mehr als nur Freunde geworden waren. "Warum? Warum tust du dir das hier an?" Dass Ren diese Frage an sein Spiegelbild wirklich laut ausgesprochen hatte, war ihm überhaupt nicht bewusst. Genauso wie der Schmerz in seiner linken Hand, die er unbewusst zur Faust geballt hatte. "Was versuchst du dir hier vorzumachen? Woran klammerst du dich eigentlich?" Ein leises höhnisches Lachen entkam ihm, als er sich im Spiegel musterte. "Du bist so was von erbärmlich. Versuchst seid Ewigkeiten dich davon zu überzeugen, dir Dinge einzubilden. Ja, bist scheinbar lieber ein Psychopath, als dir die Wahrheit einzugestehen." "Und jetzt, wo du sogar mit eigenen Ohren die Bestätigung erhalten hast, willst du es immer noch nicht einsehen. Hängst hier rum, als könnte das alles nicht wahr sein, wenn du einfach so tust. Erniedrigst dich und lässt dich von den anderen zum Affen machen. Vorführen lässt du dich. Jawohl. Genau das machst du!" Nur so gerade eben konnte der Bassist sich davon abhalten, mit der Faust auf die Ablage oder in den Spiegel zu schlagen, als die gesamte Frustration, Trauer und Enttäuschung immer stärker in heißer Wut in ihm kochte. Doch statt dessen streckte er beide Hände endlich unter den kalten Wasserstrahl vor sich und spritzte sich das Wasser ins Gesicht. Diese Prozedur wiederholte Ren noch einige Male, bevor er mit geschlossenen Augen und auf die Ablage gestützt inne hielt. Die nächsten Sekunden konzentrierte sich der Bassist nur auf das stetige Rauschen des Wassers und darauf, seinen Atem wieder etwas zu normalisieren. Ruhig Ren. Komm wieder runter. Das bringt dich auch nicht weiter. Nach weiteren endlos scheinenden Momenten öffnete er schließlich wieder die Augen und drehte langsam den Wasserhahn zu. Zwar fühlte er sich jetzt nicht wirklich besser, doch spiegelte sein Abbild nicht mehr diese Wut wieder, sondern wirkte im Gegenteil sehr müde, geradezu ausgelaugt. Na dann... Auf in den Kampf. Mit einem letzten abfälligen Blick auf sein eigenes Spiegelbild verließ Ren schließlich wieder den Raum, um sich zu den anderen zurück zu begeben. Diese saßen noch immer in einer heiteren Runde, wobei Ren dennoch wieder einmal auffiel, wie You einen Blick auf seine Armbanduhr warf. Was ist denn bloß heute los mit denen, dass die ständig auf die Uhr spicken?! Können es wohl gar nicht erwarten, dass wir nach hause fahren und sie mir sagen können, dass ich raus bin. So lange, wie er gedacht hatte schien Ren doch nicht vor dem Spiegel im Bad zugebracht zu haben, da Masa offenbar ebenfalls gerade erst an den Tisch zurückgekehrt war und nun die Getränke an ihre jeweiligen Besitzer aushändigte. Da Ren sich von der Seite ihrem Tisch näherte, die in Yous Rücken lag, bemerkte dieser auch nicht die Rückkehr des Bassisten. Spätestens als er die nächsten Worte des Gitarristen hörte wurde Ren dies deutlich bewusst. "Was meint ihr; Ob er wohl schon etwas gemerkt hat? Ich meine, wenn Ren..." Weiter kam You nicht mehr, als Ren laut mit beiden Händen auf die Lehne seines freien Stuhles schlug, sich dann daran festhielt und alle Augen erschrocken auf ihn gerichtet wurden. Das einzige was wohl in Rens Augen stand, war blanke Wut, die zumindest für diesen ersten Moment sogar das Entsetzen und seine Trauer überlagerte. "Nicht einmal zwei Minuten haltet ihr also aus, ohne hinter meinem Rücken über mich zu reden, was?! Für wie doof haltet ihr mich eigentlich?!" Da keiner in der Runde in der ersten Schrecksekunde eine Antwort parat zu haben schien, fuhr Ren laut fort. "Und ich habe allen Ernstes geglaubt, ihr wäret meine Freunde!!" "Seid ihr jetzt glücklich? Ja, ihr habt den idiotischen Bassisten voll erwischt! Er hat nichts gemerkt, obwohl ihr schon lange seinen Nachfolger sucht. Bravo. Herzlichen Glückwunsch!!" In seiner Wut hatte Ren seine Hände so um die Stuhllehne gekrallt, dass die Handknöchel schon weiß hervortraten. "Aber Ren..." "Nichts: *Aber Ren*." Gackt war der erste, der seine Stimme wieder gefunden hatte, doch wurde er von dem aufgebrachten Bassisten direkt wieder unterbrochen. "Es hat sich ein für alle Mal mit dem *Aber Ren*! Es reicht mir. Habt ihr das verstanden?! Vor allem du..." Wütend richtete Ren seinen Blick genau auf Gackt. "Gerade du... Ich habe wirklich mal gedacht... dabei wollte ich nur..." Zu seinem großen Ärger spürte Ren, dass er es kaum schaffte einen vernünftigen Satz zu bilden. Zu sehr tobten verschiedene Gefühle wie ein Orkan in ihm, als er diese dunklen Augen sah. Diese Augen, die sonst immer so viel für ihn über gehabt hatten; in denen er sich zu jeder Zeit verlieren konnte; Und jetzt? Zum ersten Mal wurde Ren bewusst, dass er es seid einiger Zeit nicht mehr schaffte, auch nur das geringste in ihnen zu erkennen. Noch immer konnte er nicht aussprechen, was er mit den letzten Sätzen begonnen hatte, fürchtete sich Ren einfach zu sehr vor dem Schmerz, den ihm dieses Eingeständnis verursachen würde. "Freut euch. Ihr habt endlich geschafft, was ihr schon so lange versucht: Ich bin raus aus eurer Band!" Der Bassist spürte, wie ihm wütende und zugleich verzweifelte Tränen in den Augenwinkeln zu brennen begannen. "Hoffentlich seid ihr zufrieden." Den letzten Satz brachte Ren lediglich noch kaum hörbar hervor, als ihm die Stimme nun auch komplett brach. Mit einem letzten verzweifelten Blick in Gackts Richtung, drehte Ren sich um und lief fluchtartig aus der Bar. Wie der Stuhl, den er dabei von sich gestoßen hatte, polternd zu Boden fiel, hörte der Bassist schon nicht mehr. Draußen angekommen, schlug er blindlings eine Richtung ein und rannte so schnell er konnte, bis er sich, nach Atem ringend einfach irgendwo in einer Seitenstraße an eine Hauswand gelehnt zu Boden sinken ließ. Erst hier merkte er am Rande, dass er schon eine Weile am Weinen war und ihm noch immer Tränen über die Wangen liefen und ungehört zu Boden fielen. Ren konnte einfach nicht begreifen, was gerade passiert war. Obwohl er schon so lange die Anzeichen gesehen hatte und das mitgehörte Gespräch etwas früher an diesem Tag eine Eindeutige Sprache gesprochen hatte, konnte er einfach nicht sagen, wie es so weit hatte kommen können. Was war bloß zwischen ihnen geschehen, das alles so änderte? Wie lange der Bassist noch in dieser Gasse gesessen hatte, wusste er nicht, als er sich langsam wieder auf die Beine zog. Sowohl in seinem Kopf, als auch in seinem Innersten spürte Ren nur eine grausame, kalte Leere, die auch der Regen, der zwischenzeitig wieder eingesetzt hatte nicht wegspülen konnte. Nicht einmal irgendeinen Gedanken konnte er fassen, während er sich auf einen ziellosen Weg durch die regnerische Nacht machte. Als sein Blick auf die schwache, sich durch die Tropfen stetig ändernde, Reflexion seines Gesichtes in einer Pfütze fiel, blieb er allerdings stehen. "Und was sollen wir jetzt machen? Kannst du mir das mal verraten?... Ja, genau das habe ich mir schon gedacht." Leicht frierend schlang der Bassist die Arme um seinen schmalen Körper und trat in die Pfütze, wobei sein Spiegelbild verschwamm und nicht wieder auftauchte, bevor Ren schon an der Pfütze vorbei war und seinen Weg fortsetzte. Der Rothaarige konnte sich an keinen Moment in seinem Leben erinnern, an dem er sich schon einmal derart einsam gefühlt hatte. Normalerweise war seid er denken konnte immer eine Person an seiner Seite gewesen. Vermochte immer, ihn wieder aufzuheitern. Doch auch diese hatte ihm heute den Rücken gekehrt, und nur grausame Einsamkeit hinterlassen. ------------------------------------------ ------------------------------------------ --------- edit: Wie gesagt, dass mit den Gedanken ist hoffentlich nicht zu schlecht, aber ich hatte keine andere Wahl und wusste jetzt nicht, wie ich das besser umschreiben könnte, ohne entsprechende Textpassagen vollkommen zu ändern. Würde mich über Tipps an dieser Stelle sehr freuen, weil ich einen solchen Stil nicht gewohnt bin. danke reni edit, ende --------- So.... *vorsichtig umschau* Bitte bitte bringt mich nicht um *auf den Boden werf* Wie gesagt sind einige Stellen erst heute Nacht entstanden oder umbeschrieben worden. Ich hoffe, dass es trotzdem nicht zu holprig oder unverständlich oder irgendwie anders schlecht geworden ist. Und... o mein Gott... was für ein Ende für ein Kapitel... GOMEN NASAI Ich weiß, dass das eine echt gemeine Stelle ist, und eigentlich wollte ich auch alles in einem Kapi schreiben, aber wie gesagt wollte ich euch nicht noch länger warten lassen. Es tut mir leid und ich werde mich beeilen, dass letzte Kapitel möglichst schnell fertig zu stellen. Es ist auch schon angefangen, ich weiß schon genau, was passieren soll, und es wird nicht mehr so lange sein. Also, ihr werdet hoffentlich nicht lange warten müssen. Versuche es in der nächsten oder sonst übernächsten Woche zu schaffen. So, ich bitte euch trotzdem darum, mir bitte bitte bitte den einen oder anderen Kommentar irgendwie zukommen zu lassen, vor allem weil ich hier wirklich nicht ehr sicher bin, ob ich nicht nur noch scheiße baue. Also dann... Bis ganz bald Eure Reni ^.^v Thanks for everyone who read this or not Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)